, als er sich an sie wandte: „Hören Sie, Frau Wirtin, kann ich hier nicht eine Kammer haben, wissen Sie, einen kleinen Raum, den man leicht verdunkeln kann, ich habe nämlich einige Aufnahmen . . ." Die Wirtin kam aus dem Verschlag. Ihr Blick war reines Mißtrauen. Sie wischte mit dem Aermel ein blinken des Nasentröpferl von ihrem Zinken und dann sagte sie an griffslustig, gereizt durch die unverständlichen Wünsche des hergelaufenen Stadtfracks: „Wos möcht'n S'?" — „Eine Kammer! — Eine Dunkelkammer sozusagen
! — " „A Dunkelkammer!" Die Wirtin brummelte etwas vor sich hin. Es schien ein starker Zweifel an Fritzens geistigen Qualitäten zu sein. „Mir ham koa solchene Kammer net! Wenn S' schlaffa wollt's, nacha müßt's halt ins Heu! — A Bett is koans da!" Freund Fritz erklärte so gut es ging. Die Wirtin sah auf den Apparat voll Feindseligkeit. „Ich wills natürlich nicht umsonst haben," sagte Fritz lockend. Das stimmte die Wirtin weicher: „A Kammer hätt' ma scho . . .Aber in dersell'n Kammer liegt d' Magd drin. De Hot grad
. Um nicht gestört zu sein, schob er den Riegel vor. Die Wirtin rief ihm noch hinein: „I geh jetz' in Stall, wenn S' epper was brauchat'n . . ." Dann war er allein. Es dauerte eine Weile, da ging draußen im Flur die Tür, schwere Männerschritte kamen in die Küche. Fritz horchte auf. Da — bei einer Wendung streifte er die Laterne — Klirrdibum — und im Bestreben, die Fallende zu retten, warf Fritz die Schale mit den Platten vom Hockerl. Die Tritte draußen kamen näher. Vor dem Räucher kammer! hielten
einer peinlichen Leibesvisitation unterzogen. Kein Erklärenwollen, keine Einrede half . . . Der Wirt hörte auf nichts. „Dir treib i 's Selchkammerl aus, du Halb seidener." Der Lärm hatte die Mooswirtin aus dem Stall her beigeholt. Sie stand händeringend unter der Tür. „Jessas, Seppi, loß no grad den Herrn aus! I Hab eahm do 's Kammerl aufg'spirrt, weil er... Seppi, laß'n do grad steh..." Sie fiel ihrem Mann in den Arm. „Photographiert hat er . . . und do Hot er a dunkl's Kammer! braucht! ... Er ko ja nix dafür
, Seppi . . . Mei Mo! Wia hast'n denn zuag'richt. . ." Fritz stand, ein Bild des Jammers und der Zerstörung, in der Stube und schnappte Luft. . . Die Wirtin erklärte aufgeregt, fliegend ihrem Mann, was zu erklären war. Der Seppi kratzte sich verlegen hinter dem Ohr und schielte auf den Gast. „Nix für unguat, Herr", sagte er, „i hon mir denkt, an Landstreicher is über mei Selchkammer kemma . . ." Und zur Wirtin: „I konn's ehm jetz a nimmer 'runter- klaub'n . . . Ueberhaupts hat er in dem Kammer! nix