19,410 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1912/14_12_1912/UIBO_1912_12_14_17_object_8322141.png
Page 17 of 34
Date: 14.12.1912
Physical description: 34
es hat sich wohl irgendein Unfall unten zu getragen und man ruft mich herab?" Der Wirt nickte. „Wer ist's, Vater oder Mutter?" „Ich glaube, der Herr Vater ist plötzlich erkrankt, wenn ich recht gehört habe, stürzte er beim Wasserfall und hat sich verletzt." Robert erbleichte. Was tun? Lange Stun den mühsamen Weges trennten ihn von dem Verunglückten. Engelbert winkte dem Wirt, der ein wärmendes Getränk brachte, und bat Robert, sich zu stärken. Robert goß hastig den heißen Kaffee hinab

. „Wenn ich Ihnen raten darf, Herr Wolfs," sagte der Wirt, „so nehmen Sie einen kräf tigen Imbiß und ruhen hinterher aus. Um vier Uhr morgens dann wecke ich Sie, da beginnt der Tag zu grauen. Sie gehen dann frisch gestärkt hinab." Robert hörte nur halb die Worte des Wirtes. Plötzlich fiel ihm das Nächstliegende ein. Er trat ans Telephon. Er mußte lange warten, bis er mit seiner Mutter sprechen konnte. Sie bat ihn, er möge so rasch wie möglich zurückkommen, Vater sei am Wasserfall gestürzt und habe sich üne schwere

, bekümmert vor sich nieder. Die Leute unterhielten sich mit halblauten Stimmen über den Vorfall. Da trat Robert zum Wirt, erbat sich ein kräftiges Essen und, bis alles bereit wäre, ein Zimmer, in dem er sich hinlegen könnte. „Aber," wandte der Wirt ein, „essen Sie doch zuerst und ruhen Sie sich dann aus. Weshalb wollen Sie Ihren Schlaf unter brechen?" Robert machte eine ungeduldige Handbe wegung. „Kann ich bekommen, um was ich ersucht habe?" Der hat einen harten Schädel, dachte der Pächter, und führte

ihn in eine Stube. * • * * Eine knappe Stunde später, als Robert (der natürlich keinen Augenblick geschlafen hatte) und Engelbert nach der eingenommenen Mahlzeit ins Freie traten, schwamm ein blei farbenes Licht über den Bergen. „Wie ist das möglich in der kurzen Zeit? Woher sind diese bräunlichen Wolken gekom men? Das gibt ein böses Gewitter. Gleichviel. Sieh, nun ist fast Dämmerung geworden, und eigentlich müßte die Sonne goldig auf allen Gipfeln schimmern." „Robert, was hast du vor?" Engelbert miß- .fiel

. Ich habe meiner Mutter versprochen, den kürzesten Weg einzu schlagen —" „Was weiß die Frau, was sie in ihrer Aufregung von dir verlangt hat." „Und wenn er durch die Luft führte, ich schlüge ihn ein, im Vertrauen, daß mir Stu fen durch sie gebaut würden." „Dann geh' also, aber ich gehe mit." „Du bist toll geworden!" „Ich gehe mit." Aus Engelberts Gesicht sprach feste Entschlossenheit. Robert betrachtete ihn mit heimlicher Ver wunderung. „Du, ungeübt, nicht schwindel frei, es ist der Helle Wahnsinn. Dir widmen

1
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1931/24_10_1931/NEUEZ_1931_10_24_2_object_8165878.png
Page 2 of 6
Date: 24.10.1931
Physical description: 6
.. Das Eierben des Sektionsrats Robert. Don Arthur Schnitzler +. Einen Tag vor Arthur Schnitzlers Tod ist sein letztes Werk, der Roman „Flucht in die Finsternis", erschienen lS. Fischer, Verlag, Berlin). Schnitzler, der als Dichter und Arzt sich immer wieder mit dem großen Problem vom Sterben be schäftigt hat, schildert auch in diesem Buch das Ende eines Menschen, eines hohen Wiener Beamten, der auf der Flucht vor oem nahenden Wahnsinn in einem kleinen Dörfchen ge landet ist. Er ist sich nicht darüber klar

, ob er die schöne Albate, die er heimlich liebte, und die kraftvolle Paula, mit der er sich verlobte, ermordet hat — dabei weiß er, daß beide leben . . . Seinen Bruder Otto, der Arzt ist, hat er früher einmal das — längst bereute — Versprechen avgenommen, ihn zu töten, falls er in die Nacht des Wahnsinns fallen sollte. — Im letzten Kapitel des Romans wartet der Sektionsrat Robert in einem ärmlichen Gasthof auf Paula, die er telegraphisch zu sich ge beten hat. Er trat ins Haustor und stagte für alle Fälle

nochmals, ob nicht ein Depesche für ihn gekommen sei. Der Wirt klärte ihn auf, daß es in diesem kleinen Orte von 7 Uhr abends bis 7 Uhr früh keinen Telegraphendienst gäbe. Nun kam Robert auf seine erste Vermutung. Er suchte sein Zimmer auf und legte sich unausgekleidet aufs Bett. Eine Stunde wollte er ruhen, denn Mitternacht war vor über, und sich dann wieder an den Bahnhof begeben. Er löschte das Licht nicht aus und starrte von seinem Bett aus durch das gegenüberliegende Fenster in die Nacht. Er sah

nur den Himmel und eine einsame Felsenspitze, über der ein Stern schimmerte. Vom Kirchturm schlug es halb eins, und die Klänge tönten lange fort, als wollte die Nacht sie nicht wieder heraus geben; sie wurden lauter, voller und endlich dröhnend wie Orgelklang. In einer riesigen, sonst völlig leeren Kirche wan delte Robert mit Dr. Leimbach umher, und an der Orgel, un gesehen, aber Robert doch bewußt, saß der Pianist aus dem Nachtlokal, während Höhnburg die Register trat und dabei wie ein Hanswurst den Kopf

weit über die Brüstung des Chors streckte und immer wieder zurückzog. Leimbach aber erklärte, daß der Mann dort oben nicht etwa eine Fuge von Bach spiele, sondern daß er Lebensgeschichten in Musik setze, wie das be kanntlich alle begabten Pianisten tun. Gleich darauf wanderte Robert zwischen Bahngleisen hin, einer offenen Landschaft zu, mit einer roten Fahne in der Hand, die er ununterbrochen schwenkte und endlich auf einen Erdhügel pflanzte, unter dem Alberta begraben lag. Dann schritt

2
Newspapers & Magazines
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1912/14_12_1912/UIBO_1912_12_14_16_object_8322140.png
Page 16 of 34
Date: 14.12.1912
Physical description: 34
. „Du irrst, Mutter." Ein schlanker, junger Mensch im blühenden Jünglingsalter war ein getreten und zog die Hand der Mutter an die Lippen. „Bereits um sechs Uhr war ich wach, aus lauter Sorge, zu verschlafen —" „Und bist richtig darüber wieder eingedäm- urert — genau so wie ich sagte, mein Junge." Robert trat an den Vater heran und bot ihm die Hand. „Wie ist's, Papa, darf ich dich heute auf irgend eine Zinne entführen?" Und er wies dabei in die Runde, aus der die kühnen Bergzacken aufstiegen. „Du träumst

wohl noch?" Der Regie- rungsrat blickte ihn fast ärgerlich an. „Mein Weg führt höchstens zum Wasserfall hinüber. Eine Viertelstunde weit auf ebener Straße, dann in den kühlen Wald hinein, das reicht gerade für mein e Bedürfnisse." Robert zerrte an seiner Uhrkette. Ich möchte ins Gewänd hinauf." „Heute wirst du doch daheim bleiben," warf Frau Wolfs hin, „du hast ja erst gestern l Der erste Bismarckturm am Bodensee. Erbaut vom Geh. Baurat Prof. Wickop in Darmstadt aus Stampfbeton mit Vorsatz

. Schade, daß er sich auf seiner Studien reise befindet." In diesem Augenblick ertönte ein heller Morgengruß herein. Engelbert Specht, Ro berts Studiengenosse, der ebenfalls seine Ferien hier zubrachte, stand unter der Tür. „Wie geht's, Robert? Hast du schon aus gedacht, wohin wir heute wandern?" Robert trank seine Kaffeetasse leer und er hob sich. „Wenn du magst, rücken wir dem wilden Törl, wie der Zackige dort links im Volksmunde heißt, auf den Leib." Engelbert sah verblüfft den Freund

an. „Ist das nicht schon ein bißchen spät für eine solche Tour?" Robert zog seine Uhr heraus. „Wir über nachten oben und treten mit Tagesanbruch den Abstieg an." „Ist denn eine Hütte dort?" fragte die Mutter besorgt. „Ein großes Haus, beinahe ein Hotel, Mama. Selbst ein Telephon gibt's, durch das ich dir gute Nacht sagen kann." Wolfs nickte den jungen Leuten ver abschiedend zu; die empfahlen sich, rüsteten sich rasch für ihren Ausflug und waren bald auf dem Wege. Aber während Engelberts Miene Fröhlichkeit ausdrückte

, sah Robert im- nrer finsterer vor sich hin, so daß, beim Kreuz angelangt, wo der Weg in den Wald ein mündet, auch Engelbert schier alle Lust ver lor: „Keinen Schritt gehe ich weiter, so lange du in der Stimmung bist. Was ist dir? Hat dich jemand verletzt? Wärest du lieber allein gegangen? Ich verstehe solche Be dürfnisse und kehre gern um." Robert sagte barsch: „Unsinn!" — und sie schritten wieder nebeneinander hin. Engel bert schüttelte den Kopf: „Mir erschienst du wahrhaftig immer

3
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1933/16_05_1933/TIRVO_1933_05_16_4_object_7661575.png
Page 4 of 12
Date: 16.05.1933
Physical description: 12
zwischen Quer gebäude und Seitenflügel liegt jeweils „die Berliner Stube", eine Wohnung aus einem Zimmer mit einem Fen- nehme er selbstverständlich nur als kurzfristiges Darlehen an. Dann gingen sie schlafen. Eine unerklärliche Unruhe riß Robert im ersten Däm mergrau aus dem Schlaf und trieb ihn ins Zimmer des Vaters. Von dort kam er leichenfahl zum Bruder und weckte ihn. Und dann standen sie an der Leiche des Vaters. Auf dem Nachttischchen sahen sie zwei Glashülsen. „Veronal," sagte Robert. Gerhard nahm

Robert. „Wir liquidieren und erzählen irgend etwas, warum wir es tun müssen. Ein Testament ist ja gottlob nicht vorhanden. Wir ordnen alles. Mutter wird uns glauben." „Mutter soll Vater nie anders sehen, als sie ihn bis her gesehen hat", ließ sich Gerhard nach einer Weile ver nehmen. „Sie soll ihm ein Angedenken der Liebe und des Stolzes bewahren und darf nie erfahren, warum und wie er gestorben ist. Das ist ihr gegenüber unsere Pflicht, Ro bert." Dör Aeltere streckte ihm die Hand hin. „Gerhard

Bahnhofes die Sperre. Ihr Blick glitt den Bahnsteig entlang und suchte die Jorins. Ueberrascht ge wahrte sie Robert, ihn allein. Als sie ihn begrüßt und seine ersten Fragen nach Mia beantwortet hatte, erfuhr sie, daß Frau Helene, ihre eigene allzu große Erregung und den tränen» und wortreichen Wiedersehensauftritt vor den Augen dritter Menschen scheuend, es so gewollt hatte. Sie erwartete mit Emmy den so lange beweinten Sohn daheim. Und so war Robert allein gekommen. „Deine Mutter hat recht, Robert

, zu kommen. Und wenn ich es dann doch getan habe, so Mia zuliebe." „Edith, verheimlicht ihr mir nichts? Was sagt der Arzt? Werde ich Mia morgen endlich Wiedersehen?" „Ich denke. Robert, krank ist sie ja. Gott sei Dank, nicht. Sie ist nur zart und nervös und manchmal überempfind lich." „Das kommt von den Aufregungen ihrer ersten Ehe und von dvn aufreibenden SrbeiduncHflnnosen," meinte er. die von dem 2! jährigen Alexander Berek in den Saal ge worfen worden waren. Er gab an. daß er ohne Erwerb sei

?" „Ich wollte dich fragen, ob du die betreffende Frau kennst." „Ja. Vom Sehen." „Wer du nieißt sonst nichts über sie?" „Nein." „Und was für einen Eindruck hast du von ihr?" Robert zögerte kurz. Seine geradezu schmalen Brauen senkten sich leicht. „Keinen günstigen," erklärte er dann. „Seit heute noch weniger als zuvor." Das junge Mädchen schwieg. Der dunkle Stahlleib der Lokomotive schob sich in die Halle.

4
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/28_04_1938/VBS_1938_04_28_4_object_3136859.png
Page 4 of 8
Date: 28.04.1938
Physical description: 8
. 14. Alfreds des Angele Migltoranzi, Obstverkäufer, u. d. Karolina Partick. 14. Robert dcS Christian Solderey. Arbeiter, u. d. Anna Lardfchneider. 15. Livio des Carlo Fcrreni, Maurer, u. b. Almira Rizzoli. IS. Oswald des Adolf Parik, Tischler, u. d. Rosa Pircher. 15. Carlo des Pietro Boffi, Beamter, u. d. Fulvla Delucca. 15. Aldo des Ermano Diblasi, Kaufmann, und der Maria Floriani. 15. Madlene des Karl Lutz, Mechaniker, u. d. Marie Patsch, 15. »Loren» des Josef Unterkofler, Tischler, u. d. Kiemen tina

, Beamter, und der Savina Bolongaro. 28. Robert des Robert Gratz, Kaufmann, u. d. Anna Leitner. 28. Sergio dcS Ferdinands Rosst, Zimmermann, und der Amalia Zauotellt. 28. Gigllana des Ferruccio Buerich. Angehöriger der ForstmUiz, u. d. Emma Rigonl. 29. Marie des Josef Bradlwarter, Besitzer, und der Marie Clementi. 39. Mario des Giacomo Biest, Bauafststent, und der Lucia Simonetti. 31 Umberto des Ottone Bolcan, Bahnangestellter, u. d. Josefa Bencdetti. Obstbau im rauhen Klima. Ein neues Obst- baubiichl

gemeldet tvirö, sind auch dort verschiedene Neubauten im Werden. - SerraVcalloY China-Wein mi'F Eisen APPETITANREGENDES, NERVENSTÄRKENDES, BLUTVERBESSERNDES MITTEL ÜBER 10.000 ÄRZTLICHE GUTACHTEN J.SERßAVALLO-TRIESTE sich zusammen. „Du willst mir nur meine Schuld leicht machen. Aber ich weiß es ja. Linde — ich habe dir das Herz gebrochen.' „Nein. Robert, das ist nicht wahr. Mein krankes Herz hatte ich immer schon. Es war vielleicht ganz recht so. daß uns das Schicksal nicht zusammenließ. In oen vielen

Tagen und Nächten, die ich hier gelegen bin, ist mir das vollständig klar geworden. Ich hätte doch niemals Schritt halten können mit dir, denn du bist so weit über mich hinaus gewachsen, als Künstler und als Mensch. Und jetzt, wo du in der Vollkraft deines Schaffens stehst, jetzt müßte ich dich Mein lassen. Siehst du, als ich dich verlor, da tat das wohl sehr weh, ich erkannte aber zugleich auch, daß es eine Fügung des Himmels gewesen ist. Und nun. lieber Robert, erzähle mir von dir. Ich sehe

es ja ganz genau, daß du auch ein Leid trägst. Du darfst es mir ruhig sagen. Hängt es mit der Frau zusammen, der du folgtest?' „Ja, Linde. Sie hat einen anderen ge- uominen.' „Armer Robert', flüstert sie leise.. „Ich Wie dich so gerne glücklich gewußt.' „Das sagst ou. Linde? Gerade du, die doch wirklich den wenigsten Grund dazu gehabt hättet fragt er erschüttert. Da sagt Linde: „Ach laß das! Wenn ich gesund wäre, Robert, ich hätte dich gerne wieder ausgenommen, denn du bist mein lieber Bub geblieben

5
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1937/23_12_1937/VBS_1937_12_23_3_object_3136566.png
Page 3 of 8
Date: 23.12.1937
Physical description: 8
oder Fässer. NaflO MtflCI 1 . BOlZÄtiO Wo nicht erhältlich, wende r man sich an das;Hauptlager: Vla dcilli Ardenltcrl ür.ätz. E Me Lannhoferbube« ' Ein Waldroman von Hans Ernst. Urheberrechts schutzduv^Berl.-Anst. Manz, München. - - (U Fortsetzung» Aber Robert, der. älteste Sohn des Hofes, wollte, von jeher oben hinaus! Bauer war ihm zu.wenig. Sein Herz hing an seiner ' sein Kopf war voll dummer Schnitzarbeit und .....— r , Träume. Und: die Linde bestärkte ihn. gab ihm Bücher, erzählte, ihm von Künstlern

. Nicht als ob: sie etwas gegen die Linde hatte, sie war ein liebes, herziges und bescheidenes. Mädchen, so gar nicht überheblich wie lonst die Töchter dieser Kreise oft sind, aber sie.soll ihren Buben in Ruhe lasten! Jawohl! Christoph ist jetzt mit seiner Zeitung fertig und streckt gähnend, die Arme. . „Was wird denn das?' stagt er, hinter Robert tretend. „Das sollst schön kennen ''ein Auerhahn!' - Christoph lachte laut heraus. „Fängst fetzt schon mit den Vögeln. an? virst noch a Herrgottsschn , geht Robert lehnt den Kopf Vielleicht

wirst noch a Herrgottsschnitzer wie vie zu Oberammergau. Fehlen bloß noch die langen Haar.' „Wenn weiter nichts-fehlt' auf die Sticheleien ein und u an die Kacheln des Ofens. ■ „Jeder Mensch muß a Freud' haben', meint Christoph trocken. „Mich tät nur die Zeit reuen. Also, gute Nacht mitsammen.' Eine Weile später verläßt auch Bärbel die Stubtz und die Tannyoferin ^rLumt ihr Svtnnradel auf, setzt sich an den Tisch und liest noch ihre Zeitung. Robert schaut aus seinem Dammerwinlel zur Mutter hin, auf deren gesenkten Scheitel

das Haar im Schein der Hängelampe so: hell äufleuchtet wie frischgesponnener Flachs..Ein paar-Stlberfäden mischen sich freslich schon drein. Die harte Kriegszeit halt und Kum- mer und Leid der schweren Zeit nachher haben dies Antlitz gezeichnet. Aber stark ist sie ge blieben, die Tannhoferin» und hat das, Heft nicht aus der Hand . Die alte Kuckucksuhr räuspert JL mal lugt der kleine Vogel aus: fe chen heraus. ' „So, Robert, jetzt wird es Zeit' sagt die Mutter und beginnt , die schweren Zöpfe zu lösen

.. . „Das hat's nicht nötig, daß du allweil die halbe Nacht für ein Stück! Holz hinfitzt.' Robert steht auf und. legt das Schmtzmeffer Mg. ^Es. macht mir hplt Freud. Mütter, ükck die Freud-soll man mir lasten.' . „Niemand nimmt dir die Freud, Robert, aber: her Schlaf, den du versäumst bet Nacht, S dir am Tag bet der Arbeit ab. Zuerst ntt die Bauernarbeit und hernach mei netwegen die Liebhaberei.' Freud', macht'mir.halt doch nur das Schnitzen. Ich kann mir nicht helfen, aber mittendrin packt

6
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/10_11_1932/TIRVO_1932_11_10_3_object_7655800.png
Page 3 of 8
Date: 10.11.1932
Physical description: 8
Bericht über die geheimnisvollen Vergiftungen der Familie Marek ge bracht. Nun haben die Nachforschungen nach der Ursache dieser Vergiftung ergaben, daß das letzte Quartier der Familie ein Siedlungshäuschen, innen und außen von Geschichten um Robert Blum Zum 125. Geburtstag des Schriftsteller-Revolutionärs am 10. November Robert Blum, vor 125 Jahren, am 10. November 1807, in Köln geboren, war kein Berufspolitiker. Er kam erst sehr spät zur Politik. In den Februar- und Märztagen ves Jahres 1848 wurde

er Führer der sächsischen Demo kraten und einige Monate später, schon am 9. November, in Wien in der Brigittenau standrechtlich erschossen. Robert Blum wuchs in sehr dürftigen Verhältnissen ruf. Er konnte keine höheren Schulen besuchen und fern Vater gab ihn schon als Vierzehnjähriger zu einem Hand-- lverker in die Lehre. Blum aber wollte studieren und einen geistigen Berus ergreifen. Er las mit wahrem Heißhunger und verschlang vahllos alle Bücher, die ihm in die Hände fielen. Im Laufe der Jahre wurde

sich schriftstellerisch. Er schrieb unter anderem ein Schauspiel, „Die Befreiung von Kandia", und redigierte ein Theaterlexikon. Im Jahre 1847 gab er seine Stelle als Theaterkassierer auf und gründete eine Buchhandlung. Bis zu den Februar- tagen 1848 war er als Buchhändler tätig. Am 31. März 1848 wählte das Vorparlament, das in Frankfurt am Main tagte, einen sogenannten Fünfziger- Ausschuß. Mitglieder des Fünfziger-Ausschusses zu sein, der eigentlich aus 51 Mitgliedern bestand, war eine große Auszeichnung. Robert

Blum gehörte dem Ausschuß als Demokrat an. Allerdings waren diese Einundsünszig zur Untätigkeit verurteilt. Ihre Tätigkeit bestand darin, daß sie Proklamationen erließen. Robert Mum, der sich dieser Kaltstellung durchaus be wußt war, äußerte einmal im Freundeskreise: „Ich weiß, daß man uns mit dieser Auszeichnung nur lahmlegen wollte. Ich werde aber den Beweis erbringen, daß man auch handeln kann." Im August 1848 wurde zwischen Dänemark und Preu ßen ein Waffenstillstand auf sieben Monate

geschlossen. Am 16. September nahm das Frankfurter Parlament mit 258 gegen 236 Stimmen den Waffenstillstand an. Am Abend der Abstimmung war es in Frankfurt sehr unruhig. Am nächsten Tage veröffentlichte Robert Blum in der von ihm und feinem Schwager herausgegebenen „Reichstags zeitung" folgende berühmt gewordene Reime: feinem Besitzer, Mareks Vater, vor acht Jahren frisch strichen worden ist. Die Schr^bergartenhütte wurde -rst im Jänner d. I. von der Familie Marek bezogen. Mög licherweise

7
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/03_03_1938/VBS_1938_03_03_3_object_3136728.png
Page 3 of 8
Date: 03.03.1938
Physical description: 8
Bazzanella, g«b. Pergher, Briefträgerin, im Alter von 83 Jahren. Am die gute Mutter trauert eine ISjährige Tochter. Zilm-Nachrtchkev „Lueckitto. Heute der Mmschwank aus „Tausend und mne Nacht „Alt Baba geht auf Abenteuer a u S'. Beginn: S, 6.30, S, 3.S0 Uhr. Nomlino. Heute der neueste Marlene Dietrich- Weltfilm.„Gräfin Ale xandra' nach dem teils auf Wahrheit beruhenden Roman von James Hilton „Ritter ohne Rüstung', mit Robert Donat, Bastl Gill, John Clements. Regie: FacqueS Feyder und Alexander . Korda

Verbrennungen lindert. Schmerzen und verhütet weitere,. Ver- öblung. Die Foster-Salbe wirkt stark antiseptisch' und ist bei allen juckenden Hautleidenvon Nutzen. Überall L 7.—. la Italien hergesteilt. MÜatto. - 64227. 20. IX. 35/XIII. Me Lannhoferbuben Ein Waldromanwon Hans.Ernst. Urheberrechtsschutz durch Berl.-A»st. Manz. München. . :<11. Fortsetzung». Aber sie kommt gar nicht zum Fragen. Offne sich noch einmal in die. Stube zn be geben, geht Robert chknauf in seine Kammer. Die Mutter hört

. den Rosenkranz und betete so innig und herzlich, wie es nur eine Mutter vermaß. . Nicht lange dauert es, so kommt Bärbel nach Hause. Die Trine hatte sie begleitet. Die Tannhofbäuerin verlangt von ihren Dienstboten, daß sie pünktlich bei der Dun kelheit zu Hause sind. Heute am Seefest hatte sie dem jungen Volke einige Ständlein länger gegönnt. ^ „Hat bet Robert die fremde Frau ge troffen?' — fragt Bärbel gleich. — „Ich Hab das Auto beim Seewirtshaus gesehen und die Frau saß mit einem Herrn am Tische

. Sie müffen sich sehr gern haben, denn sie drückten sich oft die Hände und hatten viel zu fcherzenl' — _ Gott sei Dankl denkt die Mutter, dann wird sie dem Robert nicht gefährlich werden, wenn sie einen anderen gern hat. Laut sagte sie: „Was ihr euch nicht alles einblldet! Laßt die fremden Leute in Ruh, sie gehen euch nichts an. Der Robert ist schon lange im Bett!' — Ueber den Besuch der fremden Danre wird aber weder von Robert noch von der Mutter in den folgenden Tagen gesprochen. Rur Christoph hänselt

Robert etwas mit seiner neuen „Eroberung!' . ^ . ... »Aber Geschmack Hast, das muß ich sagen! 7. Kapikel, Sonntag, ist es... Der .letzte Tag .in der Heimat. Am. anderen Morgen soll Robert, nach München abreisen. ' ' ' ' Robert ist froh,-daß er fort kommt und daß er sich in neue Verhältniffe und neue Arbeiten stürzen kann. Er hält es nicht mehr aus daheim. ~ Hilde hatte ihm zuerst recht verärgert ge-. schrieben wegen des Seefestes. Es wurde Robert nicht leicht,'sich zu entschuldigen; denn den wahren

8
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/27_01_1938/VBS_1938_01_27_6_object_3136653.png
Page 6 of 8
Date: 27.01.1938
Physical description: 8
beim Schneiden von Hühneraugen! Dies, sowie das Nägel schneiden, soll nur an gründlich gewaschenen Füßen mit in Spiritus gereinigten Scheren oder Messern vorgenommen werden, da sonst leicht Blutvergiftungen entstehen. Alle klei- Die Nordlicht Grscheinnng in ganz Europa gesehen — Die stärkste seit Meitschengedeuken telstück unter einer Sammlung kleinerer Schnitzereien untergebracht. Darunter an geheftet ein kleines Schild mit der Bezeich nung: Sauswappen des Tannhofes — Robert Meißner

. Mit nicht geringem Stolz erfüllt es Robert, daß man seiner Arbeit solche Ehre angetan hat. In dieser Umgebung mußte sein Wap penschild schön auffallen. Nein, man konnte unmöglich dran Vorbeigehen, ohne ihm einen Blick zu schenken. Robert will gleich die Probe machen und nochmal zurückgehen. Da schlendert eben eine Gruppe von drei Be suchern vom Hauptgang herüber. Zwei Herren und eine Dame sind es. Sie haben es anscheinend sehr eilig. Aber segt . bleibt die Dame plötzlich stehen, läßt den Arm des einen Begleiter

los und sagt, mit Ueber- raschung in der Stimme: „Ach sieh doch, Otto, dies Wappen da!' Sie streift Robert mit einem flüchtigen Blick und wendet sich wieder an ihre Begleiter. „Ein richtiges, kleines Kunstwerk, nicht wahr?' Und dann liest sie halblaut den Namen auf dem Schild: Hauswappen des Tannhofes — Robert Meißner. Robert ist etwas zur Seite getreten und kann die Fremden nun ungestört betrachten. Die Dame sieht noch sehr jung aus, ihrem Wesen nach könnte sie aber schon Mitte bis Ende

der Zwanzig sein. Vielleicht ist sie auch noch älter. Robert kann das nicht so unter scheiden und soll das auch nicht, denn sie ist sicher die Frau des großen, schlanken Herrn, auf desien Arm vorhin ihre Hand lag und der jetzt mit ein paar Sätzen sein Urteil über das Schnitzwerk abgibt. „Gewiß, du hast recht, Hilde', sagt er. Wenn das Wappen aus Bauernhand stammt md der Abteilung nach müßte das ja der Fall ein. dann verrät es eine ganz ursprüngliche gegabung; solch bäuerliche Talente sind übri- ,ens

hierzulande gar nicht so selten. Man aüßte sich im Sekretariat einmal nach dem Rann erkundigen.' „Robert Meißner', liest jetzt die Dame oieder und schüttelt den Kops. ..Den Namen >abe ich noch nirgends gelesen.' Dann gehen sie langsam weiter, vorüber in Robert, der nochmals einen Blick aus ,roßen, dnnklen Frausnaugen auffängt. Ein fragender Blick ist es und Robert fühlt, wie ihm alles Blut ins Gesicht steigt.' Er wendet sich schnell ab und setzt seinen Rund- gang durch die Ausstellung fort

9
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1933/31_05_1933/TIRVO_1933_05_31_3_object_7656599.png
Page 3 of 8
Date: 31.05.1933
Physical description: 8
das vollbracht." Ma riß sich aus den Armen der Schwester. „Edith!" Die Jüngere nickte. Ihre Wangen dunkelten, ein Leuchten umwob ihre Gestalt. „Er hat geglaubt, eine Er innerung der Vergangenheit zu lieben, und er liebt eine Gegenwart. Gerhard liebt mich." Sowohl Frau Helene als auch Robert bemühten sich an diesem Vormittag vergeblich, Emmy zu erreichen. Aus der Wohnung auf dem Mkolsburger Platz erhielten sie beide, als sie anriesen, den gleichen Bescheid, der sie ledig lich davon in Kenntnis setzte

, daß nicht Emmy selbst dabei —? Robert wagte mcht, auszudenken. Wie er Egon vor wenigen Tagen vor sich gesehen und sprechen gehört hatte, traute er dem völlig aus dem Gleis geordneten Denkens und Fühlens Geratenen ö^Mnai wenn er die brutalen Wallungen des Mannes Was tun? Robert vermochte seine Gedanken nicht auf die berufliche Arbeit zu vereinen; sie zerflatterten und kehr ten kreisend immer wieder zu der Schwester zurück. Er ließ sich mit dem Hotel Adlon verbinden. Vielleicht war Ger hard

wieder dort bei seinen Freunden. Aber Piet Vandjel saß zu dieser Stunde in der Kraftdroschke vor dem Schloß, durch dessen Räume Niki Schaleiner seine Landsmännin führte, um mit ihr über vieles zu sprechen, was nichts mit Sehenswürdigkeiten zu tun hatte. Ueber Gerhard, der eben mit Edith Ottsried sprach, wußte niemand im Hotel Aus kunft zu erteilen. „Ich fahre selbst zu Egon," beschloß Robert endlich. Ob er ihm sagen sollte, er möchte Emmy, falls diese ihn aus suchte, unter keinen Umständen empfangen und anhören, wußte Robert

eine vollkommene Zertrümmerung des lin ken Unterschenkels, sowie Quetschungen am linken Ohr. In schwerverletztem Zustande wurde die Verunglückte auf die Unfallstation gebracht. Der Vorfall hat eine Verkehrsstörung hervorgerufen. „Das wissen wir nicht. Weder in der Wohnung noch im Laboratorium ist sie zu finden. Weißt du nichts von ihr?" „Nein. Robert, ist etwas geschehen? Ist der Betreffende — du weißt, wen ich meine — mit ihr zusammengetroffen? Hast du Grund zur Besorgnis? Rede!" Das kann ich am Telephon

10
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1933/26_05_1933/TIRVO_1933_05_26_3_object_7657656.png
Page 3 of 8
Date: 26.05.1933
Physical description: 8
W 30, Rosenheimerstr. 32, „Robert, zu erzählen habe ich nicht viel, zu fragen nur eines", begann das junge Mädchen. „Ich war vor einigen Stunden in der Landhausstraße, wo diese Frau Hilde Ronk wohnt. Gewohnt hat." Auf Roberts Stirn traten Falten, seine Brauen senk ten sich. „Warum, Emmy? Ich habe dich gewarnt und ge beten, sowohl Garonder wie dieser Frau aus dem Wege zu gehen." ' Gerhard sagte nichts. Er war im Sitz züsammengezuckt und hatte sich straffer aufgerichtet. Seine Mienen spiegel ten unverhüllte

Aufmerksamkeit. „Ich habe wissen wollen, in welchem Stock sie wohnt", fuhr Emmy fort. „Der Portier hat mir Auskunft gegeben, daß sie nicht mehr dort wohnt. Ich habe danach in der Regentenstraße angeklingelt. Niemand hat sich gemeldet. Ich habe das alles getan, um etwas zu wissen. Du weißt es sicher, und deshalb bin ich gekommen, um dich zu fragen. Ehe ich es nicht weiß, habe ich keine Ruhe." „Was willst du wissen?" fragte Robert. ,,Lb sie schon feine Frau ist, ob sie vielleicht schon auf der Hochzeitsreise

zu kommen. Hingegen verriet Robert in jedem Zug eine ungeheuer liche Erregung. Warum hatte Gerhard nicht i h n ange banien. Der gesamte Boden dieser 505 Personen um fassenden Dörfer gehörte einem Albaner, der anfangs die ses Jahres die Pacht kündigte. Infolgedessen hat die Be völkerung beschlossen, aus Albanien nach Jugoslawien aus- znwandern. Dies gelang auch nach vielen Einwänden der albanischen Behörden, woraus die beiden Dörfer von der Bevölkerung verlassen wurden. Die Auswanderer wurden

der Lebensmüden nach. Es gelang ihm, die schon einmal untergegangene Frau beim zweiten Auftauchen festzuhalten und nach schwerstem Kampf ans Ufer zu ziehen. sehen, während er sprach? Er wäre verstummt, ohne zu Ende zu sprechen, wenn er seinen Blick, seine Gebärde be merkt hätte. Nun war es zu spät. Wenn Emmy von ihrem Wissen Gebrauch machte? Das konnte ein furchtbares Un glück zeitigen. Robert riß sich zusammen. „Ob das wahr ist, was du erzählst, Gerhard," begann er. „Verlaß dich darauf! Es ist verbürgt

", fiel der Bru der ihm ins Wort. „Ich habe in Köln ihre Mutter gesehen und vor einer hohen Gerichtspersönlichkeit die Geschichte gehört." „Oder ob nicht eine Verwechslung vorliegt, ist noch sehr die Frage", fuhr Robert unbeirrt fort. „Aber sogar wenn es wahr ist — uns darf es aus guten Gründen nichts an- gehen. Vor allem dich nicht, Emmy. Gerade d u hast in diesem Fall unbedingt die Pflicht, zu schweigen." Ein drittes Mal fuhr Gerhard zusammen. Ihm glühte das Gesicht, als hätte ein Peitschenhieb

11
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/11_10_1932/TIRVO_1932_10_11_3_object_7654510.png
Page 3 of 8
Date: 11.10.1932
Physical description: 8
Jahres aus Frankfurt verschwand und im Mai als Leiche aus dem Main gezogen wurde, nach nunmehr zehn Monaten seine Aufklärung ge funden. Die Angehörigen der Buffe und die Polizei nahmen bisher an, daß das junge Mädchen Selbstmord verübt habe. Erst vor kurzem hatte eine Schwester im Nachlaß der Ber- storbenen die Abschrift von zwei Briefen gefunden, die diese kurz vor ihrem Tode an einen gewissen Robert gerichtet hatte. In diesen Briefen teilte sie dem Robert mit, daß sie sich von ihm schwanger fühle

. Da sie wisse, daß er sie nicht heiraten werde, fordere sie ihn aus, wenigstens die Alimente zu zahlen. Der «geliebte Robert" — wie wir jetzt wissen, ein 23jähriger kaufmännischer Angestellter namens Robert Stubenrauch — hat sogleich mit seinen beiden Freunden, zwei Bäckerlehrlingen, die Möglichkeiten besprochen, wie er das ihm lästig gewordene Mädchen loswerden könnte. Der eine Freund schlug vor, das Mädchen zu erschießen, der andere empfahl dagegen, sie von einer Brücke in den Main zu werfen. Diesem Plan

stimmte Robert zu. zuerst noch eine Liebesftuude Es gelang ihm auch, das Mädchen zu einem nächt lichen Spaziergang am Main zu bewegen. Während die beiden Helfershelfer der Mordtat unbemerkt auf Fahr rädern folgten, verbrachte Stubenrauch — und das ist wohl das Unvorstellbarste, Grauenvollste dieses Verbrechens — unmittelbar vor der Ermordung noch eine Liebesstunde mit seinem Opfer. Willig folgte ihm dann die Freundin aus eine sehr ein same Mainbrücke, während die beiden Freunde die Brücken zugänge

Woche in einem Kaffee-Restaurant, ohne zu ahnen, wen er vor sich hatte, die Bekanntschaft der beiden Schwestern sei nes Opfers. Als er mit den Mädchen zu spaßen begann, fragte ihn die Jüngere plötzlich nach seinem Namen. Arg los stellte er sich vor: Robert Stubenrauch. Ein jähes Ahnen durchzuckte das Mädchen, das sofort rief: „Dann sind Sie vielleicht der Mann, dem meine Schwester Briese geschrie ben hat...?" Fassungslose Ueberraschung und höchste Er regung verrieten sofort den Mörder

12
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/07_01_1938/VBS_1938_01_07_4_object_3136601.png
Page 4 of 8
Date: 07.01.1938
Physical description: 8
von Winsbury »an die unbekannte geliebte '■ Aber das kann und darf sitz ja nicht tun. Sie kann ihn nur anfchanen mit zärtlichem Blick, kann ihm die Pantoffel hinstellen und das Essen aus der Küche holen. „Laß dir§ gut schmecken', sagt sie. Dann setzt sie sich auf die Ofenbank, stützt den Kopf in die Hände und betrachtet Robert unver wandt. Da wird Christoph aufmerksam und ziebr sie Brauen hoch. Hollah, was hat denn die Bardel? Und plötzlich fällt es ihm wie Schuppen von den Augen: Die Bärbel ist ver liebt

in den- Robert, stockverliebt. * „Wo Lab ich denn meine Augen allweil ge habt?« schimpft er sich. Ein jäher Schmerz durchzuckt ihn. Hat Bärbel vielleicht schon einmal ihm die Pan toffeln mit so zärtlichex Bedachtsamleit hin gestellt? Hat sie ihn schon eininal so warm und lieb angeschaut, wie jetzt den Robert? War sie ihm nicht immer kichernd entwischt, wenn er einmal im Scherz nach ihr fassen wollte? « „Wo wärst du denn heute unter dem Ge witter?' fragt die Mutter dazwischen. „Alle sind noch rechtzeitig

heimgekommen. Nur du und Linde sind ausgeblieben.' ' „Wir sind nach dem Sanatorium', ant wortet Robert. „Du hättest dich nicht sorgen brauchen. Mutter.' „Man künimert sich aber doch um eins', sagt Bärbel aus dem Winkel heraus. Mutter und die zwei Söhne blicken gleichzeitig zu ihr hin. Bärbel erhebt sich, rot angeslammt in Heller Verlegenheit. - „Nun ja,' meint sie wie zur Entschuldigung, „man. sorgt sich doch, wenn jemand aus dem -Haus ist bei einem Gewitter.' Christoph starrt sie merkwürdig

nur de» Robert!' „Latz mich aus dem Spiel!' fahrt Robert auf. aber fein Bruder hat die Stube schon verlassen. Robeti will ihm folgen, da sagt die Tannhoserin: ,Meib noch, Robert!' Robert bleibt überrascht stehen. „Und -?' Die Mutter schaut ihn fest an. „Ist denn meine ganze Ermahnung umsonst gewesen? Ich will nicht hoffen, daß du auf mein Reden nichts gibst. Jetzt sag ichs dir nochmal: die Geschichte mit dir und oer Linde duld ich nimmer. Meine Gründe kennst du ja.' Robert bringt kein Wort heraus- «Sollst

doch weiterdenken. Bub! Ein Tann- hoferbub und ein Doktormädel, das gibt kein rechtes Paar.' „Aber davon ist ja noch gar net die Rede!' entrüstet sich Robert. „Vor deiner Mutter sollst du kein Geheim nis Laben. Robert. Ich häh doch längst ge merkt, wie's um dich steht.' Ein kurzes Zucken fliegt um die Mund winkel des Jungen. Dann sagt er ganz ruhig: „Dann hast du mehr g'wutzt. Mutter, als ich selber. Mir kam es erst heut' zum Be wußtsein, wie lieb ich sie Hab.' „Asso doch! Aber merkst du denn immer noch net

13
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/17_02_1938/VBS_1938_02_17_3_object_3136696.png
Page 3 of 8
Date: 17.02.1938
Physical description: 8
, das werden Sie mir nicht verschwei gen, nicht wahr, Robert? Eigentlich weiß ich ja nicht, warum ich mich um Sie so küm mere. Aber ich brauche jemand, für den ich morgen kann und den 'ich bemuttern Ueber.ihrem klugen Gesicht liegt wieder ein Schatten. Es scheint, als ob sie doch nicht alles vor Robert ausgebreitet habe. Sie schweigt -.ine Weile und spricht dann langsam weiter: „Wir Frauen Laben oft sehr törichte . Wünsche, aber in jeder von uns steckt eine Mutter. Es ist merkwllrdigs schon damals, als ich Sie in Passaü sah

, sagte ich zu mir: Für diesen Jungen möchtest du eigentlich so recht von Herzen sorgen dürfen. Es wäre Hon. Nicht lachen, bitte. Es ist tatsächlich 0 . Und als Sie mir dann schrieben, da .reute ich mich, daß Sie mich nicht vergessen hatten. Wir wollen uns auch niemals ver gessen, nicht wahr? Und deichalb war auch vorhin diese Frage. Ich will nicht haben, daß Sie einmal unglücklich werden. Nein, Sie sollen recht, recht glücklich werden. . Robert ist immer noch verwirrt. Er sinnt und grübelt und sucht

nach den richtigen Worten. Was soll er ihr sagen? Daß er ' >n viele Nächte an sie gedacht hat? Daß ... in seinen Träumen umgeht nicht als die Mutter, sondern als jene Frau, von der sie sagte, daß man sterben für sie könnte. Denn so ist es: Robert Meißner ist erfüllt vqn. dieser Frau. Er liebt sie. Er hätte die kleine Linde verraten und geopfert. , Er, wäre wil lens, sich dieser Frau zu ergeben bis in den Tod. Aber er fft nicht ganz glücklich- bei diesem Gedanken, kommt sich fast'vor wkeeiM Kind

, das sich im ungeheuren Walde verirrt hat. Er betrachtet Hilde von der Seite. Linie für Linie ihres Anlitzes nimmt er in sich auf. Es leuchtet etwas matt in der Dunkelheit. Aber auch dann, als sie in den Bereich der ersten Straßenlaterne kommen, ändert sich dieses Gesicht um nichts. Gleich darauf bleibt Hilde vor einem Bauernhause stehen. „Hier wohne ich', sagt sie. „Aber leider nur noch bis morgen früh. Mit dem ersten Zuge fahre ich weiter. Mein Onkel fährt nach Florenz, und ich muß mii.' Robert ist bestürzt

auf Wiedersehen!' Robert ergretst stumm diese schmale kleine, aber doch kräftige Hand und will sie nicht loslaffen. „Nein Bub! Nicht so fest! — Sagen Sie doch: äuf Wiedersehen!' — „Auf Wiedersehen — Hilde!' Ihre hohe, schlanke Gestalt verschwindet iimdunklen Flur. Sie wendet sich auch nicht um, obwohl sie doch wissen wüßte, daß er Noch dasteht, hilflos und überglücklich und doch verwirrt von der unerwartet über ihn hereinbrausenden Gefühlswelt. . . » Robert ist wieder daheim. Ueber die Som mermonate

14
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/28_04_1938/VBS_1938_04_28_3_object_3136857.png
Page 3 of 8
Date: 28.04.1938
Physical description: 8
, ob er nicht telephonisch rückfragen soll, entschließt sich aber'dann,, doch gleich zu fahren, ohne Zeit zu verschwenden. Er hat sich in letzter Zeit einen kleinen Zweisitzer angeschafft. Wenn er gleich fährt, ist er in einigen Stunden daheim. Und heim will erl Rur heim!! Fort aus dieser Stadt, die ihm nur Leid und Kummer gebracht hat. Fort! Leer, wie ausgebrannt, sitzt er am Steuer. Wenn jetzt auch noch die Mutter von ihm ginge! — Rur nichts denken! Still fein! * Robert atmet erlöst auf, als er zu Haufe an kommt

und die Mutter wohlauf und gesund findet. „Warum hat mir dann Doktor Burgstaller das Telegramm geschickt?' fragte er. „Ich dachte an nichts anderes, als daß dir etwas passiert sei. Oder zum mindesten, dachte ich, bist, du schwer krank.' . „Die Linde soll schwer krank sein. Aber nicht erst seit heute und'gestern, sondern den ganzen Winter schon. Doktor Burgstaller hat gesagt, daß sie dich gerne nochmal sehen mochte.' Robert erschrickt gar nicht so sehr. Es kann schon bald kein Leid mehr eindringen

in seine Seele. Sie ist bis zum Rande schon voll. „Wie ist es denn euch immer, ergangen?' fragte er dann, um das Gespräch in eine andere Richtung zu bringen. „Ach, es ist manchmal schwer, Bub. Die Barbl bats dir geschrieben wegen Christoph uiw wegen der Martha. Die Jäger waren inzwischen wieder da. Christoph, kann das Wildern net lassen. Nur die Martha bat Macht über. ihn. Ich bin. so froh, wenn die Hochzeit jetzt bald ist. Du bleibst doch gleich da bis dorthin?' . Einen Augenblick schwankt Robert. Ein Ekel

vor der Stadt erfaßt ihn. „Ja, ich bleibe hier', nickt er. „Und — Linde, sagst du, wäre so krank? Was fehlt ihr denn?'' „Das weiß man nicht. Niemand kann ihr helfen. Das Herz, sagen sie. fei so schwach.' „Das Herz, ja.'* Robert geht znm Fenster hin. Es zuckt in feinem Gesicht. Sein Atem geht hörbar durch den Raum. Als er sich nach einer Weile umwendet, ist fein Gesicht ganz grau. »Ich glaube, Mutter, daß ich Linde das .Herz gebrochen Hab', sagt er dumpf und geht aus der Stube. - • ■•‘■Cr geht in feine

Kammer und zieht sich um. Kaum ist er richtig fertig, hört er unren. schon seinen Namen. Rasch üeht er, hinunter und findet einen fremden Herrn vor. „Doktor Hartwig', stellt er sich vor. „Meißner', sagt Robert knapp und knöpft sein Hemd am Hals zu. «Doktor Burgstaller hat Ihnen heute früh telegraphiert, und wir haben Sie um diese Stunde etwa erwartet. Wenn Sie die Güte hätten und gleich mitkommen würden?' «Ich komme sofort.' Wenige Minuten später surrt das Auto schon durch den Wald hinauf nach Haus

15
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1933/06_06_1933/TIRVO_1933_06_06_4_object_7656485.png
Page 4 of 8
Date: 06.06.1933
Physical description: 8
gesunden? „Emmh!" Sie nickte ihm zu. „Weißt du schon, Gechavd?" Ihre Lippen zuckten, der metallische Klang ihrer Stimme war erstorben. „Robert, Mia und ich wißen, Mutter noch nicht," er widerte der Bruder gepreßt. Daß Edith seine Schwester in Garonders Haus getroffen hatte, wußte er nun. „Verschweigt es ihr, bis ich — bis ich mich zurecht gefunden habe," bat die Schwester und schritt der Woh nungstür Roberts zu. Gechavd trat zu Edith. Sie sahen einander wortlos in die Augen. Und wortlos faßte

er ihre Hand und führte sie an die Lippen. Und dann suchten ihre Blicke einander abermals. Und verstanden einander. Trude öffnete. Emmh betrat die Wohnung des Bruders. „Sagen Sie der Mutter jetzt nur, daß ich mit Emmh -—! Sagen Sie ihr noch nicht, daß wir hier sind! Es ist besser für die Mutter und für Emmh," flüsterte Edith hastig Gerhard zu und folgte seiner Schwester. Gerhard fand die Mutter, Robert und Mia im Emp- sangsvaum. „Trude sagt mir eben, daß Ihre Schwester angerufen hat, Frau Mia. Mutter

" über einen Ehrenbeleidigungsprozeß, den der Redakteur des Grazer Naziblättchens Robert Hof mann gegen einen bürgerlichen Journalisten führte, weil ihn dieser in einer Versammlung ein gemeines Subjekt genannt hatte. Der geklagte Journalist erbot sich zum Wahrheitsbeweis. Dieser ergab, daß Hofmann gleichzeitig für und gegen seinen Brotgeber Wutte gearbeitet hatte, daß er als Schriftleiter einer Landbundzeitung seinem Blatte Nachrichten vorenthalten hatte, die er den Nazi zu kommen ließ, daß er seiner Zeitung falsche Berichte schickte um den Nazi

auf. Da glaubte Robert. Eine drückend schwere Last war von ihm genommen. „Verzeiht! Drüben bei Robert wartet jemand auf mich. Ich komme bald wieder." Gerhard ging rasch. Der Bruder sah ihm nach. Bedeutete das, daß Emmh und Edith drüben waren? Als Gerhard das Herrenzimmer des Bruders betrat, traf sein Blick Edith. Sie hob die Hand, legte einen Fin ger an die Lippen. Er blieb stehen. Da vernahm er ein leises, bitteres Schluchzen, das aus dem kleinen Nebenraum kam. Gedämpften Schrittes näherte er sich dem jungen

der österreichischen Amateurphotographen Wien, 5. Juni. (AN.) Im Wiener Burggarten wurde zu Pfingsten die 5. Ausstellung des Verbandes österreichi- scher Amateurphotographen eröffnet. Die Ausstellung gibt einen Ueberblick über die Leistungen der österreichischen Amateurphotographie. Auch Drucke in natürlichen Farben sind diesmal zu sehen. Seit der letzten Ausstellung hat sich eine Reihe weiterer Vereinigungen in den Bundesländern dem Verband angeschlossen. „Robert hat mich geschickt. Ich sollte Nachsehen

16
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/04_08_1934/AZ_1934_08_04_3_object_1858349.png
Page 3 of 6
Date: 04.08.1934
Physical description: 6
zur Wanzenvertilgung. Ein Warschauer Ingenieur hat sich einen Kurz-j Wellenapparat, patentieren lassen, der angeblich durch Bestrahlung alle Wanzen vernichtet und vertilgt. Da er seine Erfindung in der eigenen Wohnung ausprobiert hat, dürste sie voraussicht lich auch taugen. i' / r'i ' ' l ' l ! > > ii I ! , ^ ^ c i!>! I ',!>> I ' ' - u i > - ! y - j n l ! > ^ , , > l ! t > ' ? « U' ' '^5 '.Ein«!sauersüße Geschichte von E. Bode, Wissen Sie,- was ein Middlington-Setter ist? — Nein? — Sehen Sie, Robert Tomann wußte

es auch nicht, und das wurde ihm zum Verhäng nis, denn — ^ — ein Middlington-Setter ist ein Jagd- und Stöberhund. So behauptet wenigstens ein Fach lexikon, das die Hunderassen ihrer Verwendung nach ordnet. Robert Tomann zog dieses Lexikon leider nicht zu Rate, als er Gary zum Geschenk bekam. Einem Freunde st>qr von. einem Wurfe feiner Hündin ein Exemplar übrig geblieben. Ro bert hatte das Junge etwas unvorsichtig bewun- j dert und sah sich plötzlich im Besitz desselben. Die ' Schenkung entsprang vielleicht am ehesten.der

Er wägung: ein anderer soll sich auch gisten. Viel leicht —. <77' Jedenfalls fand Roberts Freundin Edith, das Geschenk sei kostbar und verlange fürstliche Re vanche, diese brachte dem „hochherzigen' Spender erheblich mehr ein als ein regulärer Verkauf. Da, wie bereits erwähnt, Robert kein Lexikon su Nate zog, führte Gary das Leben eines ganz gewöhnlichen Hundes. Es gab in^der Wohnung nicht- aufzustöbern als den weichsten Diwan und ,die wärmste Ecke. Und es gab auch auf der Straße nichts zu jagen

als ängstliche Köchinnen. Ein er folgreiches Ende solcher Jagd verhindert aber der Maulkorb. UchfàW der Maulkorb!—Gaxy lich bei je» dem Ausgang alle V«rführungsku>nst und alle Ge schicklichkeit spielen, um dem leidigen. Drahtgeslecht zu entgehen. So -freute sich-Robert, der ein mit fühlendes Herz hätte, als er den Hund einmal in einen Kurort unweit ^der Stadt mitnehmen konnte, wo zwar die Leine obligat ist, nicht aber der Maul korb. Gary hatte nichts yeM die Leine. Er wüßte schon — eg gab nichts .jagen

stehen blieb und^ist.den Anblick>der>grünen Bäume ver sank, deren Kronen, von einem fünften Winde hin und her bewegt, ihre Spiegelhilder in der glän zenden Wasserfläche spielen ließ. ' Auf einmal gab es einen Ruck,'Robert Tomann ließ im Begriffe bäuchlings- diè Böschung zum Wasser hinabzurutschen, d,e Mne fahren, und Gary schwamm pfeilschnell durch'das Bassin, über dem noch immer grüne Vaumkrpnen. sich geruh- fam wiegten. Ehe Robert nock recht auf hefden Bsi'nen stand, stäubten, weiße Federn

17
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1933/27_05_1933/TIRVO_1933_05_27_3_object_7656623.png
Page 3 of 16
Date: 27.05.1933
Physical description: 16
ich Ihnen." Dem anderen wurde mit einem Schlage seltsam zu- wute. Was war das nur, was sich in seiner Brust regte? We ein Stechen und Krämpfen war es gewesen. Cr sah sich den Wiener genauer an. „Ein hübscher Mensch", dachte er. „Seine Züge sind ebenso weich, wie meine hart sind. Vielleicht ist gerade das —" Er schüttelte die Gedanken gewaltsam von sich ab. „Sie, Schaleiner?" Robert trat ins Zimmer und prallte beinahe zurück. „Ja, Wertester, da staunste." Trude meldete das Frühstück. „Beim Frühstück hören Sie, warum

Fräulein Edith ist?" Er erhob sich. „In diesem Sinne geh i ch ans Telephon." Gerhard sprang auf. „Lassen Sie, Herr Schaleiner! Du erlaubst, daß ich spreche, Robert! Wenn es dir gilt, rufe ich dich." Mit großen Schritten verließ er das Zimmer und zog wie unabsichtlich die Tür hinter sich zu. Das Rufzeichen wiederholte sich. „Wenn es Mia oder Edith ist — ich muß mit ihnen sprechen, ehe Robert sie wiedersieht", sagte er sich und hob den Hörer ans Ohr. „Ihr Herr Bruder sieht kolossal interessant

, wie man mir die Büde einrennt." „Das ist nicht Mia", meinte Robert, der mehr in das' Nebenzimmer gehorcht als den Worten des Wieners zu gehört hatte. „Es scheint ein Anruf für meinen Bruder." Dem anderen zugewandt, fuhr er fort: „Ihre genialen; Ideen, Schaleiner, heben Sie sich auf, bis Sie sie brauchen! Erklären Sie mir jetzt lieber deutlich, was baulich für den linken Turm anders werden soll!" „Das soll ich ja grad im Adlon erfahren. Vielleicht baulich überhaupt nichts, sondern nur für mein Reffort

. Daß ich aber nur um Gottes willen nicht die Pläne ver geh! Die soll ich mitbringen!" ; Einige Augenblicke lang tranken und aßen sie schwei gend. Dann kehrte Gerhard ins Zimmer zurück. „Freunde sind überraschend gekommen. Heute früh aus Köln. Sie haben eben angerufen. Ich fahre gleich nach dem Früh stück zu ihnen." „Welche Freunde?" erkundigte sich der Bruder. „Piet Bandjel mit seiner Nichte und feinem Kölner' Schwager." „Die Buren" fiel Schaleiner ein. Gerhard nickte ernst. „Robert, der Schwager ist die : hohe

18
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/18_01_1898/MEZ_1898_01_18_9_object_676882.png
Page 9 of 16
Date: 18.01.1898
Physical description: 16
Mexane? G:tt, 9 Ale Kttgm»»sdliin!' Srjählxnz «on I. M. Foflcr. S lNackdriick verböte,>) „O nreine Zkany,' stöhnte Robert laut, „o wenn sie es glaubte!' „Gewiß glaubt sie es, und ich muß gestehen, auch mir find Zweifel an der Wahrheit Ihrer Behauptungen aufgestiegen. Wie sollte es wohl einer fremden Frau einfallen, sich für Ihre Gattin auszugeben, wenn kein Wort davon wahr ist?' „Wie soll ich Sie nur von nieiner Unschuld über zeugen? Hier muß ein schreckliches Mißverständniß ob walten

, und die Qualen der letzten Stunden standen deutlich auf dem lieblichen Gesicht geschrieben. Mit leiser Stimme erzählte sie auf des Pastors Wunsch ihre Begegnung mit der Fremden. „Und das kannst Du von mir glauben' fragte, als sie geendet, Robert schmerzlich bewegt. „Du hältst mich wirklich für so schlecht, daß ich als der Mann einer Anderen Dich zum Weibe begehren könnte?' «Ja, Robert, ich kann nicht anders-, das Wesen der Frau hat mich überzeugt.' Da packte Robert der Zorn, ein Strom leidenschaft licher

Worte, floß aus seinem Munde, aber der Pastor wehrte ihm und sagte: „Mit Worten ist nichts aus gerichtet, hier brauchen wir Beweise.' „Die will ich schon beibringen,' rief Robert und stürmte davon. 6. Kapitel: Die Begegnung der Feinde. Weithin über den Schnee warf die große, dreifuß artig geformte Laterne an der Einfahrt des Schachtes ihre Strahlen. Um den Schacht herum standen mehrere Bergleute, sie wollten eben einfahren. Unter ihnen befanden sich auch Robert Ende und Eduard Holm, die Beide Nacht

schicht hatten. Robert war fast nicht wieder zu kennen; der sonst so fröhliche Mann gmg stumm und niedergedrückt einher. Seit seiner Begegnung mit Nany im Pfarrhause war fast eine Woche verstrichen, und er hatte sie noch nicht wiedergesehen. Voll Sehnsucht blickten auch jetzt seine Augen nach der Richtung, in der Nany's Wohnung lag, und sein Herz blutete bei dem Gedanken an die Entfremdung, die zwischen ihnen eingetreten war. Wieder holt hatte er Nany schriftlich um eine Unterredung ge beten

, als der Aufscher daS Zeichen zum Besteigen deS FörderwagenS gab. Mann sür Mann stieg ein, zuletzt der Ausseher, und nun gings langsam in die Tiefe hinab. Einem seltsamen Zusammentreffen zufolge hatten weder Robert noch Eduard einen Zieher mit, sondern arbeiteten allein, noch dazu etwas abgesondert von den Gefährten. Bald nach Mitternacht kam der Aufseher aus seinem nächtlichen Rundgang an den Beiden vorbei; er wechselte ein paar freundliche Worte mit Robert und ging weiter. Mittlerweile war die Zeit

19
Newspapers & Magazines
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1938/19_02_1938/ZDB-3062661-4_1938_02_19_2_object_8237112.png
Page 2 of 4
Date: 19.02.1938
Physical description: 4
(Heeressport) 9,11; 7. Strickner Franz (Edelweiß) 9,12; 8. Hepperger Alois (Hee ressport) 9,19; 9. Jäger Iosef (Alpenoer ein) 9,23.5; 10. Farbmacher Karl (Alpen rose) 9,29.5; 11. Weißnicht Robert (Hee ressport) 9,36; 12. Schmarl Rudolf (FC. Sturm) 9,41.5; 13. Paternoster Ferdinand (Edelweiß) 9,43.5; 14. Schüler Iosef (Hee ressport) 9,44; 15. Sulzenbacher Hans (Feuerwehr) 9,44.5. Damen: 1. Heuberger Pia (Alpenver ein) 9,27; 2. Schneider Milly (Alpenoer- ein) 9,44.5; 3. Siber Erika (Alpenverein) 10,22

Alex (FC. Hall) 8,48; 19. Viertl Robert (FC. Hall) 8,51.5; 20. Nuding Eugen (ohne Verein) 8,53.5; 21. Halhammer Herbert (ohne Verein) 8,54.5; 22. Oberthanner Hermann (ohne Verein) 9,07; 23. Magerle Hugo (Alpen rose) 9,10; 24. Knapp Friedrich (Alpen rose) 9,41.5; 25. Meier Walter (ohne Verein) 9,43.5; 26. Pfanzelter Robert (Pfadfinder) 9,46; 27. Öttl Iosef (FC. Sturm) 9,53; 28. Plank Iosef (Reichs bund) 10,05; 29. Krismer Walter (Alpen rose) 10,05.5; 29. a Oberthanner Ernst (ohne Verein) 10,05.5

; 15. a Franz Kon- rad (Heeressport) 9,58; 15. b Naschberger Iosef (Alpenrose) 9,58; 16. Gatterer Her mann (Heeressport) 9,56.5; 17. Brunner Robert (ohne Verein) 10,05; 18. Meguscher Hans (Alpenverein) 10,09.5; 19. Schöner Alfred (Heeressport) 10,11; 20. Auer Al bert (FC. Sturm) 10,15; 21. Eeir Johann (Heeressport) 10,15.5; 22. Fiechtl Albert (Heeressport) 10,16; 23. Trenner Johann (ohne Verein) 10,21; 24. Ammann Robert (ohne Verein) 10,22; 25. Erler Iosef (ohne Verein) 10,23; 26. Witting Arthur

Johann (Heeressport) 10,55.5; 41. Builjak Robert (Heeressport) 11,00; 42. Lamplmair Wilhelm (Heeressport 11,01; 43. Weber Edi (ohne Verein) 11,11; 44. Schnöler Edmund (Heeressport) 11,14; 45. Thun Siegmund (Heeressport) 11,16.5; 46. Gschwandtner Iosef (Heeressport) 11,22; 47. Krieglsteiner Karl (ohne Verein 11,34.5; 48. Anker Karl (Feuerwehr) 12,23; 49. Schmied Erich (ohne Verein) 12,31; 50. Mailänder Johann (FC. Sturm) 12,43; 51. Knoll Herbert (Heeressport) 12,48; 52. Ehrer Karl (FC. Sturm) 12,51.5

; 53. Fried l Karl (Heeressport) 12,57; 54. Staffler Albert (ohne Verein) 13,10.5; 55. Wilhelm Rudolf (Heeressport) 14,12.5. Herren-Klasse (1911—1905): 1. Farb macher Karl (Alpenrose) 9,29; 2. Sulzen bacher Hans (Feuerwehr) 9,44.5; 3. Berch- told Hans (Alpenrose) 9,56.5; 4. Klotz Iohann (Heeressport) 9,59.5; 5. Haslwai> ter Heinrich (Heeressport) 10,11; 6. Horw steiner Alois (Edelweiß) 10,34.5; 7. Goller Franz (Alpenrose) 10,40.5; 8. Höfner Franz (ohne Verein) 11,50; 9. Lampartn Robert (Feuerwehr) 11,58

20
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1929/18_02_1929/AZ_1929_02_18_2_object_1867013.png
Page 2 of 6
Date: 18.02.1929
Physical description: 6
um 8, 7 und 9.15 Uhr. — Ab morgen der sensationelle Russenfilm der Fox-Film Corp Newyork: „Wetterleuchten' mit Camilla Horn, dem unvergeßlichen „Gretchen' aus dem Faust- film^ und John Barrymore. kiMMM«?» Kriminalroman von Fortunato du Uoisgoben, Zj. FarlfclMg , Den Sommer über verbrachte Maria mit Diego und Morgan in einem hocheleganten vandhanse zu Saint Quen. Die Villa lag hart am User der Seine. Fast jeden Tag fuhr Maria nach Paris. Manchen Abend verbrachte sie dort mit Helena und Robert. Helena erteilte

hatte, geführt wurde, auf den Heimweg. Robert staunte sehr, als am übernächsten Tage »in atemloser Bote Diegos in seinem Geschästs- lokalen eintraf und ihm mitteilte, er habe ihm außerordentlich dringenden Brief seines Herrn zu überbringen, Hastig riß er den Un^ schlag weg und las mit immer größer wetden- .der Bestürzung folgende Zeilen: „Lieber Ro bert! Als Maria gestern abends von Saint Ouent zurückkehrte, ließ sie die Kutsche ungefähr eine Meile von unserem Hause anhalten und stieg aus. Sie sagte

haben, wenn ich nicht ein Schreiben Marias aufgefunden hätte, das mich in die schwersten Besorgnisse versetzt. Ich bitte, komme ohne einen Augenblick zu ver liere».' Robert eilte sofort ins Haus Diegos. Dort empfing ihn Morgan mit dem Ausdruck eines mehr gekünstelten als echten Schmerzes. Robert versuchte Näheres zu erfahren, wurde jedoch von Morgan gleich zu seinein Schwager geführt. Diego stand mit allen Anzeichen tiefster Trauer in seinem Zimmer. Stumm drückte er dem eintretenden Robert die Hand und reichte ihm ein Blatt

Papier vom Tische. Es war eines jener Blätter, wie sie Maria zu ihren Schreib- übungen zu benutzen pflegte. Robert erkannte auch sofort die ungeübt« Hand feiner Schwä gerin. Auf dem Blatte stand zu lesen: «Gott möge mir meinen Selbstmord verzeihen. Ich stürze mich in die Seine. Man soll mich mit meinein weißen Hochzeitskleide ins Grab legen.' Wie vom Schlag egtroffen. starrte Robert fort während auf die schrecklichen Zeilen. Ja war es denn möglich, daß Maria, die er noch am Bor tage so glücklich

und fröhlich gesehen hott«, plötzlich lebensiiberdrüssig gWorden war?. Das war doch wirklich kaum glaublich. Und trotzdem stammte diese fast kindliche Schrift vot ihrer Hand. Die Stimme seines Schwagers riß ihn aus seinen Gedanken.^ . . „Seit gestern suchen wir sie. Das ganze Ufer haben wir abgestreift. . Aber nicht eine Spür haben wir gefunden....' ^ „Aber das ist ja ganz unmöglich', rief Robert, „Maria hat sich sicherlich nicht das Leben genom men, weshalb sollte sie es auch getan -haben? Man muß

21