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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 11.02.1912
Physical description: 12
wo vierzehn Tage zuvor der ganze vierte Jahrgang mit Ausnahme von fünf frühreifen Strebern mit seiner Beschwerde vor den Direktor hingetreten war, eine einstimmige Vertrauensknndgebung hervor- stammeln hieß. Diese ganz wirklich unangebrachte, ja geradezu lächerliche Huldigung ist noch blamabler für diese Lehranstalt als die Sturmpetition der Lehr amtskandidaten, denn diese war der erste, unerläß lich notwendige Schritt, um ein den Aufsichtsbe hörden mehr oder weniger verborgenes Uebel

ist, haben es Tausende von Leuten in guter Erinnerung, wie der wackere Schul rat Prell die Entschuldigung Flachsmanns, er habe von den Missetaten seines „Illichmann" nichts ge wußt, mit der beiläufigen Bemerkung niederschnauzt: Das zu wissen, sind Sie eben da. Die alberne Bertranenskundgebnng hat aber Hausottern auch das Hervorstammeln dieser leeren Ausflucht zu einer absoluten Unmöglichkeit gemacht, denn der durch den Wastl öffentlich be kannt gewordene und in Lehrerkreisen ganz beson ders eifrig besprochene

Schulskandal muß notwen dig auch ihm bekannt geworden sein und ist ihm auch ganz fraglos in allen Einzelheiten bekannt ge worden, und kann er dies nicht leugnen, ohne sich furchtbar lächerlich zu machen und schon dadurch seine unheilbare Unfähigkeit zu beweisen, dann war es seine offenkundigste Pflicht, unverweilt und mit starker Hand der Schulleitung der Lehrerbildungs anstalt in die Zügel zu fallen und gründlich Ord nung und Wandel zu schaffen. Dann wäre wenig stens die zweite und größere Blamage

bekanntlich seine Heiligkeit von der Wahrung des Beichtgeheimnisses her, das* er unter der in Bozen durch Skandale vertriebene Professor Schenk in unserer Lehrerbildungsanstalt nicht nur wieder angestellt wurde, sondern sich obendrein auch noch trotz der in Bozen erregten öffentlichen Skandale ganz erheblich breiter machen darf als es sich mit seiner skandalösen Vergangenheit verträgt. Dieser mit Schimpf und Schande aus Bozen zugereiste Lehrerbildner hat nämlich in Bozen dem Danaiden faß

gehofft hatte, sondern wurde ruchbar und führte 311 so argen Skandalen, daß der Bozner Gemeinderat die Entfernung Schenks kategorisch verlangte. So kam dieser Sittcn- verderber der Jugend zu uns her und setzt hier seine Hetze gegen die freiheitlichen Penäler ganz ungeniert fort, indem er diese nach Kräften mit sei nem Bildungsschusterhammer bearbeitet, während er die Mitglieder der romfrommcn Penäler ganz offen kundig mit seiner Freundschaft auszeichnet oder bes ser gesagt befleckt. Das alles sowie

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 02.04.1938
Physical description: 8
Pieter findet seine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 8. Fortsetzung Ein Jahr ging und das andere kam, und beugte ganz sacht den Nucken des alten Frieder. Aber draußen auf dem Feld, da war alles m Ordnung, dafür hatten sie gesorgt, die Kätha Hübner und der Frieder, der alte. Da brauchte inan sich nicht zu verstecken, und da hatte inan seine Pflicht getan vorn Morgengrauen bis in die Nacht hinein. Und wenn die Mühlenhofbäuerin ausruhte am Feilster, dann hatte sie sich das Recht zum Ruhen

mußte fertig werden, weil alle bedacht werden mußten. Wieder geht der Blick der Kätha Hübner beiv Weg entlang dem Dorfe zu, und da saugt er sich auf einmal fest an einen grauen, beweglichen Punkt. Warum, weiß sie gar nicht, aber sie muß immer dorthin schauen, wo aus dem Dorf die Wegspuren kommen, denn dort geht einer, das sieht sie deutlich, im grauen Mantel. Unb auf einmal zittern die Hände der Mühlenhofbäuerin und die Augen werden ganz starr, und da weiß sie es, daß dort der Toni kommt, ihr Bub

, der Mühlenhofbauer. Aber schreien kann sie nicht und auch nicht aufstehen. Wenn's die Arbeit war, die hätt sie noch lange bezwun gen, da sind ihre Glieder noch lange stark genug, aber der frohe Schreck, der sich an ihrem Herzen festbeißt, der sie nicht mehr losläßt, der lähmt ihre Glieder. Und ganz still sitzt die Kätha Hübner und beobachtet jeden Schritt, den da draußen der Toni tut. Wie er durch den Schnee stapft, ein Bein vor das andere setzt, und wie er mit jedem Schritt näherkommt. Das greift ans Herz

der starken Bäuerin. Ganz sacht lösen sich Tränen aus den Augen. Was die nur haben, denkt die Bäuerin, weinen, wo sie lachen sollten. Füllen sich mit Tränen, und können deshalb den Tom gar nicht so genau sehen. Dann legt die starke Frau den Kopf weit zurück und dann sieht sie auch den Toni nicht mehr, aber sie fühlt, wie er Schritt um Schritt dem Mühlenhof näherkommt. Ganz still wird's auf einmal da drinnen in bet* Bäue rin Herz, und ganz geduldig wartet sie, bis die Tiste aufgeht, und bis ihr Bub

hereintritt. Sie will Nichts mehr anschaffen heut, sie ivilk auch nichts erzwingen, denkt sie, nur ganz still warten auf das große Glückh ihren Buben wieder zu haben. Nur nicht so hastig werden, sonst köimt sie's vielleicht zerstören, das große Hoffen, und das Geschick könnte zu ihr sagen, nichts kannst du erzwingen, Mühlenhofbäueriin. Was für dich bestimmt ist, wird über dich kommen. Ganz zart ist's geworden im Herzejn der MühleU- hosbäuerin, und es ist ihr so wie vor vielen Jahren, als sie den Buben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.04.1918
Physical description: 16
kürzlich: „eHute ist ein Rollenwechsel ein getreten. I t-a l e n l i e gt 0 b e n, E n gln n d /UN Le n. Im November hätte wem in London versucht, Italiens Kriegsziele herabzudrücken und Englands Ziele dafür umso höher zu schrauben. Auch, italienische Blätter schreiben höhnend über die englischen Niederlagen, wünschen zwar ihren Verbündeten den Sieg, gönnen aber ganz offen den Engländern den kräftigen Denkzettel. In Amerika ' 5 gab der frühere Präsident Taft seiner Enttäu- schung Ausdruck

nicht den Kopf hängen lassen." Ich habe ge-' sagt:. „Da hast du mit deinem Humor leicht ma chen. Du kannst über alles hinauskommen, aber du weißt schon, daß das bei mir ganz anders ist. Ich 'tue viel schwerer als du. Das hast du das letzte Jahr gesehen, wo wir beisammen in Süd tirol gewesen sind, und wenn du nicht bei mir gewesen wärest, weiß ich nicht, wie ich es angefan gen hätte allein. So konnte ich wenigstens mit din noch reden,-wenn es mich recht drückte. Mer wer"weiß, ob Win wieder Zusammenkommen

ich sei so :md täte dir nur so beiläufig zuhorchen und.-es wäre mir gar nicht ganz ernst -damit?.- Das kann ich dir sagen, das ist noch nie svorgckommen undckommt auch nie vor. Ich kann j Sektionschef im Finanzministerium ein Ghm- ! nasialschüler sei, der Armeekommissär der 5. Ar- ! mee ein 22 Jahre alter ehemaliger Schauspieler > eines kleinen Theaters. Referent für das Tele- i graphenwesen sein ein — Handelslehrling, Re ferent für das Kriegsgefangenenwesen ein Ma- | trose

!" Und ich schaute auch. Das war etwas Wunder bares. Die Sonne war hinter unserem Rücken untergegangen und war ganz rot und groß ge worden. Sie leuchtete ganz mild und weich, daß man ganz gut in die Kugel schauen konnte. Uebcr der Sonne schwebten ein paar ganz gol dene Wölklein, aber um die Sonne selber war es vorn und hinten ganz blau, daß man nicht sagen konnte, ob es Himmel oder Berge seien. Weiter herinnen im Lande lag der Bodensee, ganz rot wie mit glühenden Kohlen gefüllt. Die Sonne ging dann hinunter

habe." Das habe ich am nächsten Tage ausgeschrieben auf der Alpe, daß ich es nicht vergessen und im mer wieder Nachlesen kann, we:nr cs mir schwer ist." Nun richtete sich der Soldat auf vom Büchlein und seine dunklen Augen im bleichen Gesichte wa ren feucht. Und er merkte es und ging gleich hin aus, daß ihn etwa Anton nicht so sehe, wenn er erwache. Und er trat vor die Türe hinaus. Drau ßen schneite cs noch immer weiter. Wer trotzden: war alles ganz anders. Die Flocken sielen nickt mehr so trocken, sie waren feucht

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 05.03.1938
Physical description: 12
Vieler findet seine Heimat Vomcm von H. Wilhelm Schraiöt 4. Fortsetzung, Ganz blaß ist er dabei gewesen, der alte Frieder, und die Kätha, die bcm großen, weißgescheuerten Tisch fürs Kaffeetrinken zurechtgemacht hat, die hat ihn erst angesehen, so verwunderlich, und dann muß sie wohl im Auge des alten Frieder den Schreck gelesen haben und die Trauer. Da sind die großen braunen Augen der Kätha noch größer geworden. Dann habe»; sie sich hineingebohrt in seinen Blick, und bann hat die Kätha

auf einmal etivas gewußt, denn sie ist auf den Frieder zugegangen. „Frieder", hat sie gesagt, „du bist so merkivürdig. Frieder, ist etivas passiert? Wo ist der Anton?" Und dann sind dein Frieder die Tränen aus den Augen gesprungen und sind erst ganz langsam die kleinen Furchen, die sich rechts und links von seiner Nase bis nach dem Mund hinziehen, hinuntergeflossen, Immer mehr Tränen sind'6 dann geworden, und er hat die Kätha nicht mehr so richtig sehen können, das ver schwand alles, als war' Novembernebel

." Ganz ernst ist dann der Toni geworden, so als ivenn er was ahnen müßt', und da hat der alte Frieder mit ihm gesprochen. Von der Arbeit auf dem Feld und auf den Wiesen, von den Bauern, die dort das Feld bestellen müssen, daniit die Frucht konnnt und damit inan ernten kann, und daß das aber nur so lange geht, bis ivo einer stirbt. Und das müßt' doch halt so sein, denn immer leben könnt' doch auch der beste Bauer net. „Und siehst, Toni", hat der Frieder dann weiter gesagt, dabei sind ihm die dicken

ge fahren. „'Komm Toni", hat er gesagt, „es ist schon so. Drin nn Mühlenhof ivirst' die Kätzchen dem Mühlenhofbauer in die Hand drücken. Festpacken kann er sie net mehr." Und dann war der Tcinli ganz still und ist an der Hand vom alten Frieder mit ihm ganz langsam zum Mühlenhof zurückgegangen. — Ja, so war es, denkt der Frieder in feinem Bett in der Kammer, als es jetzt zivölf llhr ist in der Nacht. Das war seine schwerste Aufgabe gewesen an dem Tag. Mit dem Toni hinausgehen an die Kiesgrube

aus dem Wege, denn er iveiß, jetzt ist sie da oder dort. Schier unheimlich kommt sie ihm vor, die Kätha Hübner. Nicht nur dem Frieder allein geht das so, sondern allen, die mit ihr zu tun haben. Keine Klage kommt mehr aus dem Munde der Bäuerin. Bleich ist sie, so bleich wie da drinnen der Mühlenhofbauer, aber ivemen hat sie keiner mehr gesehen. Das hatte sich ausgetobt in der Nacht, wo sie ganz allein bei ihrem Anton ge wacht hat. — Hell und fröhlich liegt die Frühlmgssonne über den: Kinzigtal und überm

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 12.06.1921
Physical description: 12
. Der Fremde trat nun ganz nahe an Luzia heran, streckte ihr die Hand hm und sagte; „Grüß dich Gott! Du hast mich gleich erkannt, das freut mich." Hassan, der Hund, stellte steh zwischen die Bei den und schaute fragend zur Herrin empor. Sei nen Kopf tätschelnd beruhigte ihn Luzia, dann legte sie ihre Fingerspitzen in die Hand des Man nes und sprach leise: „Im Gesicht Hab ich dich nicht erkannt, sondern cm der Stimme." Da griff er mit der Linken an den Vollbart und tat ihn mit einem Ruck herunter

. Es war ein falscher Bart. „Um Gotteswillen, Chrysanth!" rief das Mäd chen heftig erschrocken. . , . Wie kommst du denn daher?" „Ich bin schon etliche Tage da und Hab dir viel nachgespürt, daß ich einmal mit dir allein Zusam mentreffen kann." erwiderte er; ..heute bin ich schon seit zwei Stunden aus der Paß." „Heilige Jungftau! Was hast denn im Sinn?" „Sei ganz unbesorgt, Luzia; ich tu gewiß nichts mehr gegen deinen Glauben, gar nichts mehr. Der Krieg zwischen uns ist zu Ende, du hast gesiegt

. Da muht dich an gescheidtere Leut wenden, an die Kapuziner oder an den Herrn Vikar oder an einen Geistlichen in der Stadt." „Du unterrichtest ja auch die Kintzer." „Das ist ganz etwas anderes. Was ich die Kin der lehr, das weißt du alles von früher her .... Uebrigens kommt's nicht am ersten auf's Wissen an. Den Glauben kann dir nur Gatt geben, und du mußt beten darum." „Wenn ich's g'rad könnt! . . . Aber wenn du mir hilfst, hilft mir auch Gott, das halt ich ganz für gewiß." „Wie soll ich dir Helsen

, „du bist ganz eine Eigene. So wie dich Hab ich noch keine gesehen. Du kannst Wunder wirken." Da schob sie das Rotkehlchen weg, klatschte in die Hände und rief: „Geht, geht, ihr Flitterlein; ich kann euch jetzt nicht brauchen. Spater mögt ihr wieder kommen." Und husch waren die Vögel fort. Der junge Mann war ganz verblüfft. Nack) einer Weile bat er neuerdings: „Luzia, du hast alle gern, die Kinoer, die Vö gel .. . Schenk auch mir ein bißchen Lieb. Gib mir wieder dein Wort!" Abermals ging eine Erschütterung

der Gefangenschaft entronnen bist, Hab ich das heilige Verlöbnis gemacht, mich ganz unserm Herrn zu weihen —* deinetwegen Hab ich's gemacht." „Das Gelöbnis darfst du von mir aus halten, ich leg dir gewiß kein Hindernis; aber deswegen kannst immer noch mir ein bißchen angehören." „Nein. nein. Ich geh zu den Dominikanerinnen in Lienz, so Hab ich's versprochen. Die Aufnahme von der Priorin ist schon in meinen Händen. So bald ich wegen der Kinder keine Sorge mehr zu haben brauch und der Markusvetter feine Zustim

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 21.05.1938
Physical description: 8
, der doch eigentlich ein Fremder gewesen ist, das weiß sie selbst nicht. Bon der ersten Stunde an aber, wo der Peter seinen Einzug gehalten hat, da ist er auch in ihr Herz hineingefahren und hat sich dort ganz fest niedergelassen. Sie gibt sich keine Rechenschaft, aber seit jenem Sonn tag, da meint sie in ihm den zukünftigen Bauern, vom Mühlenhof zu sehen. Das war vor einem Jahr, als sie mit dem Jungen durch die Kornfelder des Hofes ging, die gelb und schnittreif standen, da hatte der Peter gesagt

: „Nun kann er bald wieder ernten, der Mühlenhvf, geil?" — So ganz zart klang das aus dem Munde des Buben, wie sie ihn immer noch nennt, unb ganz leise hat sich seine Hand in die ihre geschoben. Da hat sie diese Hand festgehalten, bis sie wieder auf dem Mühlenhvf waren. Bis heute hat sie die Hand voll dem Buben, der so fest in ihrem Herzen wur zelt, nicht mehr losgelassen. Heute aber steht es fest bei ihr, diese Hand wird sie auch nicht wieder los- lassen, und den Buben, den sie zu einem rechten Bauer erzogen

der Bäuerin ins Ge sicht, die ihm gegenüber Platz, nimmt, und bn sieht er, daß auch über ihr Gesicht eine große Freude sich legt. „Na ja, Frieder, es ist ja auch des Buben wegen da droben, warum ich noch einmal herüberkomme." „Ist schon gut", lacht der Frieder in seinen grauen Bart, „es dreht sich ja alles um den Buben." „An deinem Lachen aber merk ich, Frieder, daß dir's recht ist." „Ei, warum denn net?" Und plötzlich ist der alte Frieder ganz ernst. „Ist der net unsere Zukunft

?" „Ja, das ist er. — Hat er immer so lang Licht, der Bub oben?" < „Ja, das hat er. Bis in die Nacht hinein. Und manchmal geht's erst aus, wenn die Sonnenstrahlen gegen das Fenster stehen. Den laß nur machen, Kätha, der hat sich nämlich Bücher angeschafft. Ich kenn ja da net viel davon. Manchmal hiat er sie sich mit- gebracht aus der Stadt, und viele hat er auch von der — von der Rena kriegt. Und da lernt er nun daraus." Der Mühlenhofbäuerin Blick ist beinahe böse gewor den, so daß der Frieder ganz erschrocken ist und meint

, das Miß er ganz genau, aber das' geht vorüber, denkt er. „Bist eifersüchtig auf die Rena, Mühlenhofbäuerin! Denkst du, das kannst du rauswischen aus dem Leben vom Peter? Weißt, einmal wirst den Buben nach dem Herrenhof ziehen lassen müssen." Da senkt die Kätha Hübner den Kopf schwer auf ihre Arme, die auf dem Tisch liegen, und weint, daß es dem Frieder ganz angst wird, und durch die Tränen hindurch schreit sie auf: „Ich will den Buben aber net mehr hergeben. Hab ich sie net alle hergeben müssen, erst

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 29.10.1938
Physical description: 4
sein wird, dann wird Deutschland über ein ganz einzigartiges Netz von Was serstraßen verfügen, das alle großen Strö me miteinander verbindet. Die Frage der ungarischen Minderheit in der Tschechoslowakei hat bisher noch keine Lösung erfahren. Nach dem Abbruch der Verhandlungen ließ Prag in Budapest einen neuen Vorschlag überreichen, den die ungarische Regierung jedoch als unannehm bar bezeichnete, da er den völkischen Grenzen nicht enspreche. Am Montag überreichte der ungarische Gesandte in Prag den ungari schen Gegenvorschlag

. Der Fall Hankaus wurde kn ganz Iapan als Fest gefeiert. e.z. Die Hitlerjugend und ihr Werk. Welch große Bedeutung der Hitlerju gend zukommt, erkennt man am besten an der Art ihres Einbaues in die Partei und dem Erziehungsauftrag, den der Führer ihr übergeben hat. Seit dem ersten Reichs parteitag in Weimar 1926 ist ihr Name „Hitlerjugend" zum Symbol ihres Kamp fes geworden. Seither ist sie mit 8 V 2 Mil lionen Mitgliedern zur größten Iugendor- ganisation der Welt herangewachsen. Die Entwicklung

? Die sind noch alle ganz gemütlich hier." „Ja, aber, Anton, es war doch solch ein Lärm diese Nacht draußen?" „Haben die Demoiselle das auch ge hört? Dem General sein bestes Pferd hat nämlich Kolik gekriegt. Da hat er sich furchtbar drüber aufgeregt. Die ganze Nacht hat er gewacht bei dem Tier und einen Boten zum Städtchen geschickt, wo sein Regimentsarzt in Quartier liegt. Er muß dem Tier ein guter Herr sein, das muß man sagen." Anton ging nach oben, dem General sein zweites Frühstück aufs Zimmer zu brin gen, Sabine

dann die Treppe hinab. Sabine ging lang sam, nachdenklich zum Großvater. Sie war heute nicht so ganz bei der Sache, und der alte Herr mußte sie mehr mals zum Aufpafsm ermahnen. Aber in Großvaters Stube war es auch zu drückend warm heute. Dabei standen die Fenster wie immer weit offen. Wie die dicke blaue Fliege immer auf und ab summte an der Scheibe! Wie kerzengerade und blödsinnig dumm die kleinen roten Bauern da unten auf dem Schachbrett sie anstarrten. Da hörte sie scharfe Kommandos im Hof

. Hm — aber der Haken war der, daß jetzt die Dinge ganz, ganz anders lagen. Denn Napoleon hatte sich doch eben Preußen gegenüber nicht edel benommen. Den konnte sie also als Feind nicht achten. Nun ja, aber feine Armee, seine Offiziere? War es für die nicht ganz allein ausschlag gebend, was sie persönlich bedeuteten, rem als Mensch, als Individuum? Konnten sie dafür, daß sie Franzosen waren, daß sie diesem Kaiser gerade dienst bar waren? Sabine grübelte und grübelte darüber nach und konnte nicht zur Ruhe kommen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 03.08.1912
Physical description: 16
, der in dieser gymnastischen Fingerübung eine besondere Fertigkeit zu besitzen scheint, denn ganz stolz läßt er, während er zurückgelehnt in seinem Stuhl liegend durch das Fenster sieht, einen nach dem anderen alle zehn ginger in den Knöcheln knacken, Töne, welche Jeremias ganz nervös machen. — Kaum hat er zum dritten Male seinen kleinen Finger knacken lassen, als Anton eintritt mit einem schönen Hühnerhund au einer Kette und einem Affenpintscher an einem Seile. . „Voila, messieurs! — Es ist gut, Anton, du kannst gehen

," lagt der Sekretär und beehrt die beiden Freunde mit einem gnädigen Nicken. Busmann mit Nr. 203 und Janssen mit Nr. 110 verlassen das Bureau, ganz selig, daß bis jetzt alles so gut abgelaufen ist. Sobald sie draußen sind, sagt Busmann ziemlich laut: „O jemine, was ist dieser Sekretär für ein feiner Mensch, hast du auch gesehen, welche schönen Nägel er hat und welch eine Mechanik in seinen Fingern steckt?" Und lachend fährt er fort: „Und es ist doch nur ein Hundekommissär." „Ssst! Halte dich still

, er kann es noch ganz gut hören," antwortete Jeremias, der mit dem vorgestreckten rechten Arm Nr. 110 sefthält, denn der Hund springt und zieht gewaltig. Das Tier scheint seine wiedergewonnene Freiheit sehr zu schätzen, denn fröhlich bellt es und beschnüffelt jeden Gegenstand, den es an trifft, zum größeren Aerger Janssens, der dadurch gezwungen ist, immer wieder stehen zu bleiben. Der kleine Hund Nr. 203 läuft ruhig neben Busmann her und scheint sich um nichts zu bekümmern. Um nach dem Ausgange zu gelangen, müssen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 12.02.1938
Physical description: 10
HZeter findet feine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 1. Fortsetzung. . Das waren von der Kaserne immerhin mehr als eine Stunde, und immer noch ging Antotn Hübner ganz zufällig hinter dem Ferdinand Jäger her, der intt zwei Kameraden ein ganz gutes Marschternpo vor legte. Ms dann die drei Ulanen vor ihm über die Geleise des Westbahnhofes gingen, die gerade Landstraße zum Kesselstädter Schloß hinauf, da wußte Anton odübner auf einmal, daß er ebenfalls nach Kesselstadt wollte, in du „Mainluft

schob er ihm ein Glas Bier hin. „Weil mir uns ja doch kennen", lachte er, und dann war die Bekanntschaft gemacht. Ganz zufällig, wie Anton Hübner später immer behauptete, denn wer ging als schmucker, junger Ulan nicht in die „Mainluft" nach Kesselstadt tanzen. Nur an jenem Sonntag, da tanzte inerkwürdigerweise der Anton Hübner nicht. Auf einmal trieb es ihn binaus, er wollte lieber ein bißchen laufen, wie er dein Ferdinand Jäger von der 3. Schwadron gesagt hatte. Und weil ja auch der Leutnant

ganz vorne durch das dunkle Grün der Wilhclmsbader Wald. Und da war Anton auch schon in Wilhelmsbad. Er machte einen weiten Bogen um die Anlagen der Wirtschaft. Militärmusik klang von ferne. Es war Infanterie, denn die Ulanen hei, die haben doch ein schnelleres Teinpo, das sind Reiter. Und er merkte gar nicht, daß die langen'Stegbosen bis beinahe zum Knie hinauf grau überstaubt waren. Er war schon vorbei an den Anlagen und stapfte durch den saitdigeu Waldweg, der die Kiefernwaldungen von den Mauern

. Damals mußte er lachen, der Anton Hübner, lieber zwe: Stunden war er gegangen und hatte es kaum gemerkt. Vom nahen Dorf klangen die Schläge der Turmuhr herüber, sieben Schläge waren es. Da ei'|t fick es ihm auf, damals, daß seine langen Ausgehhvsen bis zum Knie herauf bestaubt waren, ganz grau waren sie, und als er sich bückte und seine Hose abklopfte, drangen ihm die Staubwölkchen in die Nase. Ta mußte er niesen und lachen. Und dann war er doch m Bruch köbel, der Anton Hübner, und aß irgendwo heiße

hatte, war über und über mit Staub bedeckt. Das gehörte nun einmal zum Lambewaldfest, so wie die Pfauenfeder in die Hände der Jugendlichen beiderlei Geschlechts, um sich zu necken. Die Stadt war ausgestorben am 15. Juni, denn niemand ließ sich'ö nehmen, dieses Waldfest mit- zumacken. Es wurde gegessen und getrunken, getanzt und gescherzt bis in die Nacht. Anten Hübner hatte wieder „ganz zufällig", unter stützt durch zweistündiges Aufpasser», den Ferdinand Jäger und die Kätha entdeckt, und, da er Urlaub halte, bis zum Wecken

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 26.03.1938
Physical description: 8
es kriecht ihr so rauf wie Angstgefühl, daß da etwas nicht stiiumen könnt' mit dem Läuten aus dein Dorf. Die Pferde führt sie in den« Stall und vergißt ganz, den Gäulen das Kumt abzunehmen und das Geschirr. Erst mtlß sie wieder raus und must den alten Frieder holen. UiVb als sie dann, mitten auf dem Hof steht und nicht weiß, ob sie erst noch mal zur Franziska hinein soll in die Küche oder gleich hin über zum Kinzigacker, da kommt schon der Frieder durch das Hoftor. Er ist ganz aufgeregt, und schreit

zwischen Deutschland und Rußland, und Oesterreich hat Krieg gegen Serbien. Gegen Frankreich sott's gehen", schreit er dem alteil Frieder in die Ohren, „unb ich muß mit." Es gellt das Schreier: von: Heiner bis in die Stube, wo die Kätha an: Fenster sitzt, ltnd da sinkt sie ganz sacht in sich zusammen und kann nicht mehr denken, als au der: Buben da drinnen bei den, Ulanen. Und sie wimmert leise. •, i Am nächsten Tag, in der Frühe des Soirntags, kommt der Postbote herauf auf beit Mühlenhof und bringt etnett Brief

Anton Hübner. Ganz langsam gehen sie hinüber zu den langen Ställerl und an diesen vorbei zur kleinen Reitbahn. Irgendwo auf den: Kasernenhof steht der Milchwagen der Mühlenhofbäuerin gatlz verlassen, lind vor ihm das Pferd gespannt. Das findet scholl seinen Weg. Mittel: hinein ttt die Wagen der Ulanen ist's getrottet und hat da irgendlvo ein Bündel Hell gefunden oder Stroh und hat nichts gewußt von Krieg und Auf regung. Die Mühlenhofbäuerm aber steht an einem Querbalken gelehnt und vor ihr der Bub

, er muß hiileingehen in die Stllbe, wo die Bäuerin sitzt. Der Kopf der Bällerill liegt auf den: Tisch, »Md der Frieder weiß, Schnrerz ist eirtgezogen bei ihr llnd vielleicht Hader mit dem Geschick, dessen unerbittliche Hand wieder auf bent Mühle »Hof liegt. Ganz leise tritt er zur Bällerill hin ttnb wartet, bis sie aufsehen wird. Und als sich dann ihre Angel: treffen, da kolmnt's leise und streichelnd, aber dennoch fest aus dein Mund des Frieder, des alten Knechts: „Kätha, ich weiß, daß du traurig

vorgerückt sind und wie es für sie kein Zurück gibt da draußen- im Feindesland, und tüte er aber immer wieder att den Mühlenhof denkt, wen»: er seine Gedanke»: fvet hat ttjnb nicht für den schweren Dienst braucht, ttnfr ganz zum Schluß, da steht wieder eine Nachschrift, die ihr Mutter herz froh erschüttert hat. Vorgester»: — so stand da — als die Schwadron angetreten »var, habert sie mich her ausgeholt aus der»» Glied der Unteroffiziere, das am rechten Flügel steht, u»:d »var der Oberst da, tmd

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 23.11.1930
Physical description: 16
Seite 0. Nr. 47. Austausch-Sammelkommando im Turnvereinshaus Innsbruck Nr. 2 gewiesen. Hier müssen wir einige Tage warten, bis alle schriftlichen Arbeiten erledigt sind. Wir haben zwar kleine Beschäftigungen, können uns aber das jetzige Leben in Innsbruck ansehen. Wie ist es so ganz anders als 1914! Damals dieses Wogen und Wälzen durch die Straßen, ununterbrochen den ganzen Tay und tief in die Nacht hinein. Jetzt über rascht es mich jedesmal, wie menschenleer die Straßen, selbst die Maria

, sondern besonders auch von Wien, von dem ihnen so bekann ten, mir freilich ganz fremden „Anstellen". Wie be täubt ging ich von ihnen fort. Ein fo ausgemergeltes Volk kann nicht mehr „durchhalten" Rußland war auch nicht annähernd in diesem Zustande, als es Frie den schloß. In den Gotteshäusern fiel mir auch auf, daß sie recht leer sind. Ich war bei einer — wie mir schien — Kriegsandacht in der Iesuitenkirche. Ich glaube nicht, daß zwei Dutzend Beter waren. 1914 war doch die selbe Kirche bei den Kriegsandachten

zum Erdrücken voll. Sind denn die Menschen alle fort, oder haben sie das Vertrauen verloren. Eigenartiger Begriff vom Gebet. Was mir bei dieser Andacht ganz besonders gefiel und was mein von Verbitterung auch nicht ganz freies Herz sonnig berührte, war das Friedensgebet, das vom Heiligen Vater sei, so sagte man mir. Wie viel Völkerversöhnung liegt darin. Wie klingt es doch ganz anders, so viel katholischer als jenes „blutrün stige" Gebet, das man zu Anfang des Krieges so viel hörte, das man gedruckt

oder nicht. Den Abschied von der Heimat 1914 habe ich beschrieben. Das ging noch leichter. Aber jetzt, da so viel Liebe sprach — nein, da kommt die harte Feder nicht mehr nach. Ich lasse es lieber sein. Es ist ganz unmöglich, so etwas genau so zu beschreiben, wie es war. Ende September. Die erste Hälfte des Oktober weilte ich im Studienstädtchen Brixen. Ich hatte drei Wochen mich zu Hause auf die Examina noch vorbereiten kön nen. Nun legte ich die Prüfungen über die siebte Klasse schriftlich und mündlich ab und machte

, auch die Augenbrauen und Lippen erhielten eine andere Farbe. Ein kurzer, ganz un moderner Promenadeanzug von schwarzer Seide, ein Umschlagetuch und ein Hut mit großem, braunem Schleier, den sie über das Gesicht zog, — alles so ein fach und unmodern, wie es ihr nur zu Gebote stand, — vervollständigte ihre Umwandlung, die sie fraglos vor einem jeglichen Erkennen schützte, falls ihr wirklich einer ihrer Bekannten begegnen sollte. Als sie mit ihrer Verkleidung fertig war, nahm sie aus einem Schubkästchen

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Der Oberländer
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Page 2 of 8
Date: 30.11.1933
Physical description: 8
sie die ganze Pfarrgemeinde in schönster Harmonie mit! Allabendlich war ganz Imst zum bischöflichen Vpell gestellt, ohne je etwas im Eifer nachzulassen. Die Pfarrkirche war immer bis aufs letzte Plätzchen gefüllt. Der hochwürdigfte Prediger verstand es aber auch, das Wort Gottes in einer Weise zu verkünden und zu erklären, daß jedem der Zuhörer wieder einmal so recht Herz und Augen aufgingen für unsere religiösen Pflichten. Trotz der jedesmal eine Stunde dauernden Predigten hieß es allen immer zu früh „Amen

nicht unruhig wirkende Verteilung greller Lichter auf dunklen, prächtig durchgezeichneten Schattenpartieen machen das an sich anspruchs lose Motiv ungemein anziehend. 3. Preis: (Buch .Tirol") .Kappelle auf dem Imster Bergl" (Jos. Egger, stud. Innsbruck). Ein oft geknipstes, immer dankbares Motiv, das aber hier in ganz besonders zarter Stimmung erwischt wurde. Selbst die sonst oft reichlich kit schig wirkende Staffage ist hier glücklich gestellt; dies und die gute Verteilung von Licht und Schatten

, die Vermeidung jeder Effekthascherei bauten ein liebliches, sonniges Bildl auf. Etwas vom Zeitungsschreiben. Man schreibt uns aus Stams, 27. Nov.: Als der .Oberländer" noch die ersten Höslein trug, ermunterte mich der damalige Bezirkhaupt mann Baron Reicher, an dem Blatte tapfer mitzuarbeiten. .Schon aus Lokalpatriotismus." Ich hätte dies auch ohne seinen Rat getan und tat es nun umso lieber und eifriger. Es ist ganz kurios. Jeder möchte in seiner Zeitung viele Neuigkeiten lesen, aber schreiben

wollen nur ganz wenige. Woher soll da der arme, vielgeplagte Schriftleiter den Stoff nehmen? Er kann ihn doch nicht aus dem Finger saugen. Freilich, an genehmes Geschäft ist das Berichterstatten keines ! und wer nicht über eine dicke Haut verfügt, lasse es lieber bleiben. Ich schreibe seit fast vier Jahr zehnten für die Blätter und kann daher über das Korrespondieren ein — leider trauriges Liedlein singen. Schon die Jagd nach den Neuigkeiten ist nicht leicht. Wer einmal in den üblen Ruf

und te nisch blendend herausgear beitetes Motiv. Mit anerkennungspreisen wurden ferner be dacht: „Pfarrkirche Imst" von Josef Egger, Inns bruck, eines er besten Stadtbilder, das dem Be gutachter je unterkam, vorzügliche Verteilung von Licht und Schatten, ein beneidenswerter Himmel, wie er dem Lichtbildner nur ganz selten geboten ist und eine wohldurchdachte, das Tipische der Kleinstadt hervorhebende Komposition. „Von Imst ins Oetztal" von Franz Vaya. Zwei Kinder wandern auf grell besonnter Land straße

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 26.08.1899
Physical description: 10
nicht freiwillig erfolgt und die andern Mächte nicht stillschweigend Zusehen. Französische, russische, englische und deutsche Kriegsschiffe waren hier. Den weiteren Verlauf wirft du jedenfalls aus den Zeitungen er fahren. Ich suhle mich ganz wohl, bin auch von der Seekrankheit beinahe ganz verschont geblieben. Die Zeit benutze ich zum Studium des langweiligsten Lehrbuches, welches mir je zu Gesichte kam, der Hydrother von Winternitz und der ausgezeichneten, so leicht verständlichen

Weib, dem ich fortwährend meine Aufmerksamkeit schenken sollte und das gar nicht einfehen will, daß ich die kostbare Zeit anders zu verwenden weiß. Heute geht es am Schiffe wieder ganz lebendig her. Die Portu giesen sind lustig und treiben sich herum und machen Lärm wie die reinsten Gassenbuben. Jeder klopft auf seine Blechschüssel und musizirt, die Schweine fangen an zu grunzen, die Schafe zu blöcken, die Hennen zu krähen und den Baß hiezu spielt der Ochs, welcher jedoch nicht mehr lange

, am Lande wäre dies ganz un möglich. Es ist eigentlich von Niemanden in dieser Richtung etwas Genaues zu erfahren, der eine sagt so, der andere wieder anders. Das einfachste ist, wenn ich mich selbst an Ort und Stelle über alles erkundige, was nun bald geschehen wird. * * * Paraguasso im Hafen von Pernambuco' den 19. April 1898. Nach 20tägiger Seereise hier glücklich gelandet. Machte selbstverständlich sofort der ! Stadt Pernambaco einen Besuch. Großartig oder besser gesagt eigenartig

sind hier die Verhältnisse. Die Bevölkerung besteht meistens aus Schwarzen und Mischlingen, allerdings sind auch viele Europäer hier. Es kann sich nach meiner Ansicht Niemand einen Begriff machen, wie es in einer solchen Stadt zugeht, außer derjenige, welcher so etwas einmal ge sehen hat. Knaben und Mädchen laufen ganz ohne Bedeckung durch die Straßen der Stadt, ohne daß sich ein Mensch daran stößt. Das gelungenste und originellste, was ich heute sah, war jedoch die gut organisirte Polizei. Die Polizei hier besteht näm

etwas deutsch. Der genannte Dr. und noch ein anderer begleiteten mich in sämmt- liche Abtheilungen. Alles machte dort auf mich einen sehr guten Eindruck. Die Kranken werden von barm herzigen Schwestern verpflegt. Kam auch in die Operationssäle und sah auch gerade eine Operation vollziehen. Ich sage Dir, daß ich in einem Krank heitsfälle ganz gerne in ein solches Spital gehen möchte. Vermischtes. -- Papst Leo XIII. Aus Anlaß des Patronats festes des heiligen Joachim hielt der Papst am 20. August

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 11.06.1933
Physical description: 6
und um den Preis dieser Stunde würde ich ganz ergeben auch noch so viel Stiche hinneh men, als Ihnen zu versetzen beliebt. Was nun meme Tante anbetrifft, so hörte ich allerdings»^ daß sie ein recht wunderliches Gewächs sein soll . . »Ihre — Tante?" unterbrach ihn Sylvia überrascht. ..Za. sind Sie denn verwandt mit Frau Helleport?" Zugleich fiel ihr ein. daß Frau Gröger einmal er wähnt hatte, ein Nesse Frau Helleports, Bela Latz- witz, führe die Verwaltung ihrer zahlreichen Guter und komme zwei- bis dreimal

im Jahre nach dem Lrn- denhof, um Rechnung zu legen und Weisungen zu er halten. „Dann sind Sie wohl Frau Helleports Neffe, Herr Laßwitz?" fügte sie fragend hinzu. „Nein, dieser glückliche Günstling bin ich leider nicht, sonst hätte ich nicht nötig, hier über die Hiauer zu klet tern, um hereinzukommen! Und wie meine Nessenschaft eigentlich beschaffen ist, habe ich selber nie ganz klar begriffen, denn es ist eine sehr verzwickte Geschichte. Ich glaube, meine Atutter war eine Kusine des Ban kiers

Meervogel, der Frau Helleports Vater war. Es kann aber auch sein, daß sie eine Kusine seiner Frau war oder mein Großvater ein Vetter Herrn Meervo gels. Wie gesagt, ganz klar ist mir die Geschichte nie geworden . . . ." Beide lachten. Dann fuhr Trojan fort: „Ganz klar und feststehend aber ist die Tatsache, daß meine Mutter die einzige und sehr geliebte Jugend freundin Frau Helleports ist, daß sie ihre ganze Mäd- chenzeit gemeinsam aus der Meervogelschen Besitzung Topolschitz in Ungarn verbrachten

Frankenstein. . ." Und flüchtig wie ein Reh eilte sie den Berg hinab. Er blickte ihr nach, bis ihr Gewand im Schatten der Tannen verschwand. Welch süßes, liebreizendes Geschöpf, dachte er. Dann warf er einen spitzbübischen Blick nach der Garten mauer. „Liebe Mauer, du bist zwar ganz und gar keine bequeme Liebesleiter, aber ich fürchte, du wirst mir sehr zum Schaden meiner Beinkleider und — goldenen Freiheit noch recht oft als solche dienen müffen! Denn mir schwant, das wird eine ganz ernste Sache

." 10 . Frau Hellepürt lag wach in ihrem Bett und horchte hinaus in den warmen Frühlingstag, den weder die dicht geschloffenen Läden, noch die schweren herabge- laffenen Samtvorhänge ganz von ihrem Bewußtsein fernhalten konnten. Hie und da gab es in den hölzer nen Läden doch ein haarfeines Ritzchen, durch das Lrcht eindrang und, wenn auch halb verweht, wie aus wei ter Ferne das Echo der großen Symphonie, die der Weltenmeister dirigierte.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.10.1933
Physical description: 8
, in die Katorga sperren, die sich quälen und demütigen Ließen, weil sie den Zarismus wie die Hölle haßten und ihr Leben dasür einsetzten, ihn zu stürzen. Heute gibt es aber auch ganz andere russische Emigranten. Das sind die Ari stokraten und die hohen Offiziere, die Spitzen des Beamten tums und der Großbourgeoisie unter Nikolaus II. Nutz nießer einer ebenso bestechlichen wie grausamen Despotie, für die im Rußland der Sowjets kein Platz mehr war. Mit ihren Juwelen und ihrem Haß gegen die Arbeiter ließen

er zu ihr! Zu ihr, die draußen in der Sonne ging und sich die ersten Veilchen pflückte. Die frisch und froh war, die ihm so unentbehrlich war. Die ihm halbe Nächte opferte, damit seine Forschungen besonders pasch gefördert wurden! — Zu ihr, die mit Augen nach ihr .sah, nach der Kranken, in denen Hohn und Spott und Freude und Triumph zu lesen stand. Ganz heimlich nur, ganz ^versteckt. Doch ihr fühlbar, mochte der Mund des Mäd chens auch besorgte und mitfühlende Worte sprechen. In diesen Augen stand das Böse. Nie

zu erklären; aber sie sagte sich nun seit Wochen ine inem fort: in diesen Augen wohnt das Böse. — Und dieses Böse fühlte sie täglich. — Das war es auch, weshalb sie sich heute zu des Gatten Reisevorschlag so zustimmend entschied. Er hatte recht, noch vor nicht allzu ferner Zeit hatte sie sich dagegen gesträubt, von hier sortzugehen. Ganz unfaßbar erschien es ihr. Sie von hier fort? Anton ganz und gar dem Einfluß dieses Mädchens überlassend? Nein! —- Und nun. Nun war anders. Jetzt war der Trieb

Mitteilungen brachten ihr heute die zweite unangenehme Ueberraschung. „Das ist allerdings sonderbar." „Sehr sogar! — Aber wissen Sie, es ist mir im Gründe ganz lieb. Einesteils hat meine Frau ein einem solchen Bade alles, was ihr zur Heilung Dienen kann, und woran eine Kranke glaubt, wovon sie sich Heilung verspricht, das hilft ja auch in vielen Fällen. Ich nehme an, daß es doch ein gesunder Lebenswille ist, der sich da bei meiner Frau regt. Deshalb freue ich mich also über ihren Wunsch

. Ja, und gleichzeitig — ich bin nun mal selbstsüchtig —. fände ich andernseits während ihrer Abwesenheit hier mehr Rühe, mich meinen Forschungen zu widmen. Jetzt muß ich mich immer zersplittern." „Kranke sind anspruchsvoll. Herr Professor." „Da haben Sie recht." „Sie dürfen aber Ihre Forschungen nicht vernach lässigen." „Da haben Sie noch viel mehr recht. Was kann ich aber jetzt dafür! Der Doktor steckt mich mit seinen Sorgen an. Man denkt, man grübelt. Und kommt aus dem ge wohnten Arbeitsgang ganz heraus

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Alpenländer-Bote
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Page 9 of 16
Date: 24.09.1916
Physical description: 16
uno Gleichgültige, aber auch viele Mitleidige, die mit der weinenden Mutter tiefes Bedauern hatten. Ach, sie sollte ihr einziges jiinb begraben und war eine arme, verlassene Wit we. Ganz gebrochen und in Tränen zerfließend wankte sie hinter der Bahre her. Da stand Jesus am Wege und fühlte tiefes Erbarmen mit der unglücklichen Frau. Er sprach mit weicher Stimmet Z .Weine nicht!" Dann gab er den Trägern einen Wink, die Bahre niederzustellen, hob die Hand und i rief weithinschallend: „Jüngling

« gesunder Mensch freiwillig und gern sein Blut für eine gute Sache vergießt, so ist dies ein Herr" lickes Opfer vor dem Herrn und wiegt vieles aus, was sonst etwa mangeln möchte. Gleich nach dem Martyrertod steht der fromme Heldentod fürs Va terland. So gilt es vor Gott und dem ganzen Himmel. Darum ruft dir auch dem gefallener Lieber von der Ewigkeit her zu: „Weine nicht, es ist ja alles aut!" Zum Dritten denke öfters, daß du von deinem toten Sohn oder Gatten nicht ganz getrennt bist. N'cht alle Fäden

Inbrunst für ihn opferst, stellst du nickt bloß ein Kreuzlein von Holz oder Eisen oder Marmor aus sein Grab, sondern das wirkliche, unendlich. kostbare Kreuz unseres Herrn. Daran ' bängt Jesus Christus selbst und sein rosenfarbcnes Blut fällt in goldenen Tropfen auf deinen Lieben herab, erquickt ibn ganz wunderbar und bietet ihn: reichliches Lösegeld, wenn er noch etlvas zu zahlen hat. Geistige Bin inen kannst du auf das ferne Grab deines toten Helden Pflanzen, wenn du für ibn Werke der Barmherz'gkeit

in die Ewigkeit. Diese finden ihn ganz bestimmt und gehen niemals verloren, mag sein Grab noch so weit fort und verschollen und versteckt sein. „Tie Liebe ist stärker als der Tod!" Zum Schluffe kommt noch das Schönste. Das Evangelium des nächsten Sonntags schließt mit den Worten: „Und der Herr gab ihn seiner Mutter Wiede r". O, die Freude der armen Witwe, das überströmende Glück, das ihr Herz erfüllte, als der geliebte, einzige Sohn sich von der Totenbahre erhob, d'e Angen groß auf- riß, sich aus den Tüchern

auch dir die Feiertagsglocken zun: ewigen Sonntag,, dann tritt im ersten Sonntagmorgenstrahle bein; Gatte, de n Sohn dir mit frohem Gruße entgegen, so schön, so frisch, so jung und herrlich, xvk du ihn- nie gesehen hast. Was wird das für ein Glück, für eine Wonne sein! Ich will es dir nicht weiter schildern und ausmalen, sondern lasse es dir selbst über,' es ganz anszndenken. Ein frommer Christ findet in seinem Glauben immer Trost, mögen die Uuglücksschlqge. noch so schwer und bitter sein; ihn stützen die glänzensten

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 08.02.1937
Physical description: 6
war, da war es ihm gewe- en, als stünde Else Römhild vor ihm und j nit ihr — seine frische, frohe Jugend. Er schnippte mit seinem Spazierstöckchen iurch die Luft. Unsinn! Wer A gesagt hatte, mußte auch tz sagen. Onkel Schröder hatte ganz recht, das war eine vorübergehende Krise, sie vird Vorbeigehen. Er stieg die Treppe zum Kontor der Ba variagesellschaft hinaus. „Ist der Herr Gene raldirektor zu sprechen?" „Ist verreist, kommt erst am Vierzehnten zurück." „Donnerwetter. Dann möchte ich Herrn Direktor Windhuber

und hatte ein versonnenes Gesicht. Sie war in den Zeitungen beim Kontrollieren der Inserate zufällig auf eine Anzeige gestoßen: „Die Verlobung ihrer einzigen Tochter Lizzi mit Herrn Regierungsbausührer Anton Drewitz beehren sich anzuzeigen Christian Walther, in Firma Walther und Reinhard, Kohlen en gros, und Frau." Sie hätte vielleicht über diese Anzeige gelacht, die so merkwürdig eine Familien sache mit einer Geschästsreklame verband, wenn sie nicht den Namen gelesen hätte. Auch sie hatte ganz gewiß nicht an Anton

gedacht in diesen Tagen des Tumultes. Im Gegenteil, wenn einmal ganz verstohlen ein blonder junger Kops mit lachenden Augen, so wie sie Anton gehabt, vor ihren Augen aufstieg und eine alte Wunde zu schmerzen begann, dann hatte sie energisch den Kopf geschüttelt und sich selbst gezwungen, an je nen Anton Drewitz zu denken, den sie in Garmisch wiedergesehen. Trotzdem hatte sie manchmal über ihn nachgegrübelt. Was war wohl geworden? Er sollte ja auch in Ham burg sein? Sie wußte

die Meldung. Das war gut! Jetzt etwas Geschäftliches, das die dummen Gedanken verscheuchte. „Ich lasse bitten." Anton Drewitz hatte sich inzwischen über legt, daß der Zufall eigentlich günstig war. Mit der Generalsekretärin, hoffentlich einem netten Mädel, würde er schon fertig werden. Er war sich ja seiner Wirkung auf Frauen bewußt. Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, gnädiges Fräulein. Er dachte, „gnädiges <da6 'Wettet Innsbruck, 8. Februar. Trüb. Ganz be- wölkt. Heute mittags 5 Grad. Wien

, 8. Februar. Das Wetter war gestern in ganz Oesterreich sonnig und mild, die Temperaturen in den meisten Talorten plus 5 Grad. Heute früh war das ganze Bundes-« gebiet wieder eingetrübt, die Temperaturen lagen um 0 Grad. Die Kontinentalluft in westöstlicher Richtung mit rasch zunehmender Druckänderung macht das Wetter meist ver änderlich. — Vorhersage: Vorwiegend trüb, zeitweise Niederschläge. Neuerlicher Temperaturanstieg. München, 8. Februar. Vorhersag er Fortdauer des Westwetters. Zunächst noch mild

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 12
Date: 21.03.1935
Physical description: 12
„T i t r T ^ t 53 r r c x jt £ t H w g‘ GM- 8. Sb?. r-, Vderinntai. Heiligkreuz bei Sölden. (Großer Lawinen- schaden.) Da wir im Februar doch nicht ganz einge schneit oder von den Lawinen verschüttet worden sind, wollen wir auch wieder was hören lassen. Freilich, so manchem ist es damals bange geworden um sein Haus. Sehr bedroht war das Haus des Siegfried Gstrein, Hasel bund, am 4. Februar, Haus und Stall des Martin Gstrein am 16. Februar und die Häuser des Fidel Neinstadler und Eduard Fiegl

die Abschaffung der Grundsteuerstaffelung kritisiert. Stams, am 17. März. (E l t e r n v e r s a m m l u n g.) Etwas ganz Feines gab es heute im großen Tafelzimmer des Stiftes zu hören. Die Aufmachung, auf die manche Leute mehr als notwendig geben, war freilich bescheiden. Ein paar schöne Lieder unseres Männerchores und etliche schlichte Begrüßungsworte des Ortspfarrers ?. Kassian. Der tiefe Eindruck, den die Rede des Hrn. Schulrates Leo Gutmann aus Innsbruck machte, sollte durch keine über flüssigen Zieraten

. Gott sei ihr über großer Lohn für ihr opferwilliges Wirken! Mattel l. O. (U n g l ü ck b e i m S p r e n g e n.) Am 11. März vormittags wollte der Vorarbeiter beim Tauern tal-Güterwegbau bei Gruben in der Seinitz, Hans Steiner vom Markte, genannt Gimperhans, Eisenhändler und Hei matwehrkommandant von Matrei in Osttirol, einen nicht explodierten Schuß aus dem Bohrloche entfernen. Dabei kam es zu einer Explosion, die ihn schwer verletzte. Ein Auge ist ganz verloren, das andere in großer Gefahr

. Auch das Gesicht, die Brust und die Hände sind arg zugerichtet. Ein Finger wurde ihm ganz, ein anderer teilweise weg gerissen. Oer Verletzte wurde vom Bauleiter Ingenieur Papsch mit Auto in die Augenklinik Klagenfurt überführt. Der Mann, der 6 Minuten tot war. Letzte Woche war zu lesen, daß ein Mann im Kran kenhaus von Birmingham (England), der im Laufe einer Operation gestorben zu sein schien, nach einiger Zeit wieder ins Leben zurückgerufen werden konnte. John Peckering ist ein Mann von 38 Jahren. Er wurde

eine neue Adre nalin-Einspritzung direkt am Herzen vor. Eine Minute lang keine Reaktion. 35. Minute: Nach fünf Minuten völliger Leblosigkeit beginnt das Herz wieder zu zucken. Zuerst fühle ich unter meinen Fingern nur ein leichtes Zittern des Herzmuskels. Ganz langsam wird daraus ein Schlagen. Am Anfang ist es unendlich schwach. Sehr schnell aber erreichen die Schläge eine Geschwindigkeit von 120 in der Minute. Meine Assistenten trauen ihren Augen nicht. Sobald der Herzschlag wieder hergestellt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 09.07.1920
Physical description: 8
wird sich den Namen Sepp Oppenauer gut merken, wenn es gilt, bei kommenden Wahlen einem Streber den Garaus zu machen. Auf der Suche nach Waffen. Unsere löbliche Landesregierung, die vor gar nicht langer Zeit zur Rechtfertigung der Bauernbewaffnung durch ihre Zeitungen darauf Hinweisen ließ, daß jeder Tiroler zum Waffentragen berechtigt sei, ist seit der Gründung der Arbeiterwehren ganz nervös geworden. Auf einmal findet sie es ganz und gar nicht in der Ordnung, daß jeder Mann, wenn schon keine Milch

und kein Fleisch, so doch wenig stens seinen Stutzen und ein paar Handgranaten dazu hat. Obwohl Stutzen und Mausergewehre draußen in Bauernstuben und Hausflur ganz offen hängen, schert sich darum die Landes regierung nicht im geringsten. Ganz anders aber dort, wo Arbeiter, Sozialdemokraten, wohnen. Dorthin schickt sie ihre Spürhunde, die spitzeln und in Alllvesenheit des Mannes Frauen und Kinder ausfratscheln, ob Waffen in der Woh nung sind und ähnliche Dinge mehr. Bis jetzt rst es der hohen Landesregierung

hier die, verschiedensten Gerüchte. ]• Schreckliches Wüten der Maul- und Klauenseuche tu llusfern. Von dort schreibt man uns: Im Bezirk Aus-, fern wütet heuer die Maul- und Klauenseuche in ganz schrecklicher Weise. Das ganze Aech- und Tannheimertal ist verseucht, auf allen Alpen fordert di« Seuche Opfers Die Folgen sind sehr schwere. Allein aus dem Tann-, heimertale sind schon gegen 20 Stück Vieh gefallen. Im Schwarzwaffertale sollen einzelnen kranken Tieren ganz^ Stücke vom Maul weghangen. Aber auch die Milch

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Der Oberländer
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Page 4 of 8
Date: 22.02.1929
Physical description: 8
, Gendarmerie, Finanzbeamte usw., sogar aus dem Oetztale waren mehrere Gastwirte und sonstige Bekannte erschienen. — Weiters starb in Imst am 18. Feber Anton Wörz, vulgo Pitztaler Schneider, im 78. Lebensjahre. Mit ihm ist wieder ein altes Imster Original von hinnen gegangen. Er hing mit Leib und Seele bei der Feuerwehr, war seinerzeit auch ein eifriges Mitglied der Musik kapelle. ganz besonders aber ein richtiger Foaß- nachtler mit witzigen Einfällen und gutem Ge schmack für Kostüme und Trachten

um die Fortbildung des musikalischen Lebens in Imst ganz besonders betonte und Herrn Thurner davon in Kenntnis setzte, daß ihn der Musikausschuß in vollster Anerkennung und Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenmitgliede und Ehrenkapell meister ernannte. Leider konnte der Obmann dem Scheidenden das Ehrendiplom nicht bei dieser solennen Gelegenheit überreichen, weil sich die Fertigstellung desselben verzögerte. Dies soll aber in Thurners neuem, eigenen Heim mit ent sprechendem Klang feierlich nachgeholt

! — H. G. — (Eisenbahnbetriebsstörung.) Am Sonntag, den 17. Februar mußte der um 15'10" von Imst gegen Innsbruck abgehende Schnellzug ca 3 / 4 Stunden am Bahnhofe in Imst stehen bleiben, weil angeblich zwischen Imst und Roppen die elektrische Leitung nicht funktioniert habe. Von anderer Seite hörte man wieder, ein herab gefallener Stein hätte den auf der Maschine an gebrachten Bügel beschädigt. Was eigentlich für eine Ursache der Störung war, weiß man nicht bestimmt, nur eines weiß man ganz genau, daß der Bahnhofrestaurateurin Elise Mair

, solche Störungen ab und zu ganz willkommen wären. Nassereith. (Brand in der Volksschule). Am 15. Februar um die Mittagszeit brach in der 2. Volkschulklasse Feuer aus, welches noch recht zeitig durch die Schulschwester Philippine Weiß kopf bemerkt und gelöscht werden konnte. Das Feuer entstand durch Einlegen von Holz zum Trocknen in den Heizraum des Ofens und kam sowohl dieses infolge der Ofenhitze als auch schon der Fußboden vor der Heizung des Ofens zu brennen. Der Schaden beträgt ca. 30 8. Die Feuerwehr

einmündet und unübersichtlich ist, daher leicht durch ein un verhofft verkehrendes Auto ein noch größeres Unglück passieren könnte. Diesbezüglich werden vom Bürgermeister Falbesoner geeignete Maß nahmen getroffen werden. Oetz. (Ehrlich währt am längsten.) Dem hiesiger Kleinbauern Anton Gstrein kam um die Weihnachtszeit 1928 ein Schlitten abhanden, der nun „ganz zufällig" im Stadel des Bauern Emil Fritz vom Bestohlenen selbst und noch einer uniformierten Person gesunden wurde. Fritz stellt

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