18,205 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1913/13_09_1913/UIBO_1913_09_13_13_object_8322701.png
Page 13 of 20
Date: 13.09.1913
Physical description: 20
— 293 Da entdeckte er einen großen Baum, weit vom Schlacht feld entfernt ein Fleckchen Erde... dort ist es einsam ... mühsam erreicht er es und legt den Sterbenden vorsichtig zur Erde nieder. Der Mann ist Rektor Probsthan, der den sterbenden Theodor Körner aus dem wilden Gefechte des Schlachtfeldes heraustrug, damit der heldenhafte Krieger unter Gottes freiem Himmel, ange sichts eines friedlichen Plätzchens seinen letzten Seufzer aushauchen kann. „Leben Sie Wohl... mein lieber.... guter Freund

und betrachteten niit tie fer Rührung den sterben den Helden. Und Theodor Körner sah aus brechenden Au gen, aber mit einem se ligen Lächeln in die rau hen, teilnehmenden Ge sichter der Krieger. Rektor Probsthan benetzte die erkaltende Hand des Sterbenden mit seinen Tränen. Auf Theodor Körners Antlitz lag ein Ausdruck wunder barer Wiirde. „Nur ... meinen Körper haben sie getötet," hauchte er, „meine Seele können sie nicht töten!" „Gehen Sie in Frieden in die bes sere Heimat, tapferer, junger Held," sagte

die Luft. Im Arme des treuen Freundes hat Theodor Körner seinen letzten Atemzug ausgehaucht. Auf einen Wink Probst- hans waren sie plötzlich von beiden Seiten umringt und die Krieger hatten einen Kreis um den Toten gebildet. „Soldaten . . . seht euch diesen jungen Helden an . . . wir verlieren viel an ihm!" Die Soldaten standen mit ent blößtem Haupt vor dem Toten, und als sie wieder zum Schlachtfeld ins Kampfgewühl zurück eilten, kniete Probsthan an der Seite des Toten nieder, erhob seine Augen

zum Himmel und rief mit schluchzender Stimme: „O Deutschland .'. . . Deutschland . . . wie teuer ist deine Freiheit er kauft!" Der Krieg ist vorüber. Ueber die Wipfel des Baumes bei Wöbbelin, unter dem Theodor Kör ner die letzte Ruhestätte gefunden, streicht kosend der Abendwind. Und die strahlen der Sonne durchdringen die Bäume und brechen sich Bahn, bis zu dem bleichen Lei densantlitz der Mutter Theodor Körners, die dort am Grabe steht mit ihrer Tochter Emma und Toni Adamberger, der unglücklichen Braut

, der den Be- Zu den Kailerinanövern in Schlesien: Vas Grand-Hotel in Zalrbrunn. freiungstod für das geknechtete Deutschland gestorben und sein warmes Herzblut dahinströmen ließ für seine Ehre. Und siegreich erklingen in diesen großen Tagen die unsterb lichen Lieder Theodor Körners, des deutschen Dichterhelden.

1
Newspapers & Magazines
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1913/06_09_1913/UIBO_1913_09_06_13_object_8322681.png
Page 13 of 20
Date: 06.09.1913
Physical description: 20
— 285 — eine flammende Röte. „Ich liebe dich über alles auf der Welt, Toni," sagte er erregt, „aber wenn das Vaterland meiner bedarf, geht mir die Ehre ... über meine Liebe!" Er wandte bei diesen Worten die.Augen von ihr ab, denn er konnte den schmerzlichen Blick Tonis nicht ertragen. „Du kannst in meiner Seele lesen, Theodor," sagte sie mit zitternder Stimme, „du weißt, was mir schwer auf dem Herzen liegt ... aber habe keine Angst, Ge liebter ... deine Toni will dich nicht abhalten

Hoch zeit ... denke an die hohe Ehre, die deinem Bräutigam zuteil wird, wenn er siegreich aus der Schlacht zurückkehrt als ruhmreicher Held", rief er mit flammender Begeisterung. „Dann erzähle ich dir, Geliebte, von den Gefahren, denen die Deutschen getrotzt, von den Siegen, die sie errungen, und meine Toni wird stolz sein auf ihren Theodor, denn nur große, edle Taten sind des Mannes würdig!" „O nenne mich eine Törin, Geliebter," sagte sie tief be wegt, „aber eine bange Ahnung quält mich be ständig

... wenn du in der Schlacht dein Leben lassen müßtest ... wer wird dir dann ' ver gelten?" „Gott," sagte er feier lich, „sein Lohn ist herr licher als tausendfache irdische Ehre!" Nach den letzten Wor ten Theodor Körners wurde plötzlich die Türe aufgerissen und Emma Körner stürzte, ein Zeit ungsblatt in der Hand haltend, atemlos herein. Ihr folgten Frau Kör ner und Dorothea Stock in höchster Aufregung. „O Theodor ... Bru der ... welch ein Un glück!" rief Emma weh klagend und reichte ihm die Zeitung. Er nahm sie ruhig

aus ihrer Hand und lasi Die Dresdener Nach richten vom 18. August 1813 fordern den Thea terdichter Karl Theodor Körner zur sofortigen Erfüllung seiner Militärpflicht auf, widrigenfalls man ihn als Deserteur behandeln wird. Den Lippen Tonis entrang sich ein Schmerzensschrei und Frau Körner sank halb ohnmächtig in die Arme ihrer Tochter Emma. „O meirw Ahnung ..." stöhnte die arme Mutter. Theodor Kör ner preßte die Hand krampf haft auf das pochende Herz bei dem Angst schrei der Mut ter und der ge liebten Braut

. „Sage, liebe Mutter, soll dein Sohn viel leicht als Feig ling ülnd De serteur Zurück bleiben? Könn test du das wollen?" Frau Körner richtete sich auf und legte ihre zitternde Hand in die des Sohnes. „Nein, mein Sohn, das will deine Mutter nicht," sagte sie mit fester sollst kein Deserteur Stimme, „du sollst nicht hier bleiben sein ... du sollst für das geknechtete Vaterland kämpfen und dir den Siegeskranz erringen!" Das Angesicht Theodor Körners verklärte sich bei den Worten seiner Mutter

2
Newspapers & Magazines
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1913/13_09_1913/UIBO_1913_09_13_12_object_8322700.png
Page 12 of 20
Date: 13.09.1913
Physical description: 20
ist gekommen," sagte sie leise, „und sie soll mich deiner würdig finden. Ich liebe dich, Karl Theodor, und würde mit Freuden mein Leben für dich hingeben... ich würde dir folgen in Not und Tod, und du solltest dich deiner Toni nicht zu schämen haben! Aber jetzt muß ich stark sein ... denn wir müssen scheiden!" Sie öffnete ihr Handtäschchen und ent nahm ihm ein seidenes Halstuch. „Nimm das mit.. in den Krieg, Karl Theodor... ich hab's für dich gestickt... und Wenn du es nun trägst... dann mußt du immer

hinaus. Frau Körner lag weinend in den Armen ihrer Tochter Emma. „Mutter . teure Mutter ... liebe Schwester.. macht mir doch das Scheiden nicht so schwer," sagte Theodor Körner bewegt, und barg sein Gesicht in den Händen. „Wohlan, mein Sohn," erwiderte die Mutter mit Tränen in den Augen, „wir schwache Frauen wollen zeigen, daß wir starke Seelen haben, wenn auch die Herzen bluten... ich bin stolz auf dich, Karl Theodor, und auch der Mutter Gebet begleitet dich!" Nun schlang auch Emma die Arme

um seinen Hals und flüsterte ihm zu: „Leb wohl, mein lieber Bruder, gib dich nicht allzusehr dem Schmerze hin, du wirst wieder heimkehren, und wir werden selige Zeugen deines Ruhmes und deiner Ehre sein!" Am anderen Tage ist Theodor Körner in den Krieg ge zogen. Monate gingen dahin, und die Menschen betrach teten den Krieg als das, was er in Wahrheit ist, ein Schrecken für die Völker und eine Geißel Gottes. Theodor Körner vauern uncl Bäuerinnen in den Straften von Sofia. schrieb nach Hause, daß er in hohem

und der darauf fol genden Hochzeit. Arme Toni! Der Traum dei ner Liebe zu Theodor Körner ist dahin für im mer! Auf dem Schlachtfelde bei Wöbbelin lagen Tote und Ver wundete, Mann an Mann getreu lich nebeneinan der. Da lag alles Miitzen, Tschakos, Straftenfzene in Sofia. herum, was an Opfer gefordert wurde. Epaulettes, Messer, Säbel, Gewehre und Patronentaschen. Vom Schlachtfelde her bricht sich ein Mann die Bahn durch das Gefecht. Er trägt einen Sterbenden auf seinen Armen. Sein Weg geht über Leichen

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/12_09_1913/TIPOS_1913_09_12_16_object_8207077.png
Page 16 of 20
Date: 12.09.1913
Physical description: 20
, „und sie soll mich deiner würdig finden. Ich liebe dich, Karl Theodor, und würde mit Freuden mein Leben für dich hingeben... ich würde dir folgen in Not und Tod, und du solltest dich deiner Toni nicht zu schämen haben! Aber jetzt muß ich stark sein ... denn wir müssen scheiden!" Sie öffnete ihr Handtäschchen und ent nahm ihm ein seidenes Halstuch. „Nimm das mit.. in den Krieg, Karl Theodor... ich hab's für dich gestickt... und wenn du es nun trägst... dann mußt du immer an mich denken", sagte sie innig, und aus ihren schönen

ihrer Tochter Emma. „Mutter teure Mutter... liebe Schwester.. macht mir doch das Scheiden nicht so schwer," sagte Theodor Körner bewegt, und barg sein Gesicht in den Händen. „Wohlan, mein Sohn," erwiderte die Mutter mit Tränen in den Augen, „wir schwache Frauen wollen zeigen, daß wir starke Seelen haben, wenn auch die Herzen bluten... ich bin stolz auf dich, Karl Theodor, und auch der Mutter Gebet begleitet dich!" Nun schlang auch Emma die Arme um seinen Hals und flüsterte ihm zu: „Leb wohl, mein lieber

Bruder, gib dich nicht allzusehr dem Schmerze hin, du wirst wieder heimkehren, und wir werden selige Zeugen deines Ruhmes und deiner Ehre sein!" StraOenfzenc in Sofia. „O du meine einzige Schwester," rief er begeistert, „du verstehst mich, lebt wohl, ihr treuen, geliebten Frauenherzen? Euere opferfreudige Liebe wird mich begleiten und gibt mir Heldenmut im Kampfgetümmel." Am anderen Tage ist Theodor Körner in den Krieg ge zogen. Monate gingen dahin, und die Menschen betrach teten den Krieg

als das, was er in Wahrheit ist, ein Schrecken für die Völker und eine Geißel Gottes. Theodor Körner schrieb nach Hause, daß er in hohem An sehen stehe bei seinem General und manche Nachricht von des Sohnes Tapferkeit er reichte das Ohr der bekümmerten Mutter. Ueberall sprach man von dem Freiheits kriege und den Taten der tapferen Kämpfer. Die Mütter bete ten, daß ihre Kinder auch so mutig und standhaft werden möch ten, wie die deutschen Helden, die in den Krieg gezogen. Antonie Adamber ger lebte in stiller Einsamkeit

Adam berger versetzte sich in Gedanken zurück in die glück selige Brautzeit und träumte von seiner Rückkehr und der darauf fol genden Hochzeit. Arme Toni! Der Traum dei ner Liebe zu Theodor Körner ist dahin für im mer! Auf dem Schlacbtfelde bei Wöbbelin- lagen Tote und Ver wundete, Mann an Mann getreu lich nebeneinan der. Da lag alles herum, was an Opfer gefordert wurde, Mützen, Tschakos, Epaulettes, Messer, Säbel, Gewehre und Patronentaschen. Vom Schlachtfelde her bricht sich ein Mann die Bahn

4
Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/13_09_1913/ZDB-3062711-4_1913_09_13_16_object_8229448.png
Page 16 of 20
Date: 13.09.1913
Physical description: 20
." f ?oni Adamberger lehnte sich an den Tisch, leichenblaß und * nach Fassung ringend. „Und was hast du ntir zu sagen, geliebte Toni?" fragte er mit ruhiger, fester Stimme. „Die Stunde der Prüfung ist gekommen," sagte sie leise, „und sie soll mich deiner würdig finden. Ich liebe dich, Karl Theodor, und würde mit Freuden mein Leben für dich hingeben... ich würde dir folgen in Not und Tod, und du solltest dich deiner Toni nicht zu schämen haben! Aber jetzt muß ich stark sein ... denn wir müssen scheiden

!" Sie öffnete ihr Handtäschchen und ent nahm ihm ein seidenes Halstuch. „Nimm das mit.. in den Krieg, Karl Theodor... ich hab's für dich gestickt... und wenn du es nun trägst... dann mußt du immer an mich denken", sagte sie innig, und aus ihren schönen Augen perlten die Tränen. „Dein Gebet soll Wachen über mir, geliebte Braut," wegt, „die Weiße Taube soll den schützen!" , . Er nahm ihre Hände in die seinen. Sie lehnte zärtlich ihr Haupt an seine Schultern, schlang ihre Arme um seinen Hals und küßte

ihn. Es war der Todeskuß für das liebende Brautpaar, der sie für immer voneinander schied. Toni Adam berger riß sich mit großer Erregung aus seinen Ar men los und eilte hinaus. Frau Körner lag weinend in den Armen ihrer Tochter Emma. „Mutter teure Mutter... stebe Schwester.. macht mir doch das Scheiden nicht so schwer," sagte Theodor Körner bewegt, und barg sein Gesicht in den Händen. „Wohlan, mein Sohn," erwiderte die Mutter mit Tränen in den Augen, „wir schwache Frauen wollen zeigen, daß wir starke Seelen

haben, wenn auch die Herzen bluten... ich bin stolz auf dich, Karl Theodor, und auch der Mutter Gebet begleitet dich!" Nun schlang auch Emma die Arme um seinen Hals und flüsterte ihm zu: „Leb wohl, mein lieber Bruder, gib dich nicht allzusehr - dem Schmerze hin, du wirst wieder heimkehren, und wir werden selige Zeugen deines Ruhmes und deiner Ehre sein!" Lauern und Lauerinnen in den Straßen von sona. entgegnete er tief be- Adler vor dem Tode Am anderen Tage ist Theodor Körner in den Krieg ge- zogen. Monate gingen dahin

, und die Menschen betrach teten den Krieg als das, was er in Wahrheit ist, ein Schrecken für die Völker und eine Geißel Gottes. Theodor Körner schrieb nach Hause, daß er in hohem An sehen stehe bei seinem General und manche Nachricht von des Sohnes Tapferkeit er reichte das Ohr der bekümmerten Mutter. Ueberall sprach man von dem Freiheits kriege und den Taten der tapferen Kämpfer. Die Mütter bete ten, daß ihre Kinder auch so mutig und standhaft werden möch ten, wie die deutschen Helden, die in den Krieg gezogen

5
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1913/12_09_1913/ZDB-3091117-5_1913_09_12_17_object_8496027.png
Page 17 of 20
Date: 12.09.1913
Physical description: 20
293 Da entdeckte er einen großen Baum, weit vom Schlacht feld entfernt ein Fleckchen Erde... dort ist es einsam... mühsam erreicht er es und legt den Sterbenden vorsichtig zur Erde nieder. t c p . , , Der Mann ist Rektor Probsthan, der den sterbenden Theodor Körner aus dem wilden Gefechte des Schlachtfeldes heraustrug, damit der heldenhafte Krieger unter Gottes freiem Himmel, ange sichts eines friedlichen Plätzchens seinen letzten Seufzer aushauchen kann. „Leben Sie wohl... mein lieber

den Platz erreicht und betrachteten mit tie fer Rührung den sterben den Helden. Und Theodor Körner sah aus brechenden Au gen, aber mit einem se ligen Lächeln in die rau hen, teilnehmenden Ge sichter der Krieger. Rektor seinen letzten Atemzug ausgehaucht. Auf einen Wink Probst- hans waren sie plötzlich von beiden Seiten umringt und die Krieger hatten einen Kreis um den Toten gebildet. „Soldaten . . . seht euch diesen jungen Helden an . . . wir verlieren viel an ihm!" Die Soldaten standen mit ent blößtem

Haupt vor dem Toten, und als sie wieder zum Schlachtfeld ins Kampfgewühl zurück eilten, kniete Probsthan an der Seite des Toten nieder, erhob seine Augen zum Himmel und rief mit schluchzender Stimme: „O Deutschland .... Deutschland ... wie teuer ist deine Freiheit er kauft!" Der Katzenbrunnen in hNckeshelm. Der Krieg ist vorüber. Ueber die Wipfel des Baumes bei Wöbbelin, unter dem Theodor Kör ner die letzte Ruhestätte gefunden, streicht kosend der Abendwind. Und die Strahlen der Sonne durchdringen

die Bäume und brechen sich Bahn, bis zu dem bleichen Lei densantlitz der Mutter Theodor Körners, die dort am Grabe steht mit ihrer Tochter Emma und Toni Adamberger, der unglücklichen Braut des toten Helden. Tonis träumende Au gen blicken hinüber auf die Stätte, wo der Ge liebte gekämpft und den Tod gefunden. Und in die Erinner ung versunken, beten die Frauen am Grabe des teueren Toten, den sie ge liebt über alle Maßen, Probsthan benetzte die erkaltende Hand des Sterbenden mit seinen Tränen. Auf Theodor

noch einmal nach der Richtung hin, in welcher die Heimat lag, dann . _ sank sein Körper zurück auf die Erde, wie eine vom Sturm geknickte Blume. Vom Schlachtfeld her erschütterten dre dumpf brüllenden Kanonen und das wilde Schreien aus tausend Kehlen die Luft. Im Arme des treuen Freundes hat Theodor Körner mehr als Worte es beschreiben können. Mit Ehrfurcht und Begeisterung gedenken ernste Männer, edle Frauen und die jugendlichen Söhne Deutsch lands, an der hundertjährigen Gedenkfeier der großen Freiheitskriege

6
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1929/06_10_1929/ALABO_1929_10_06_5_object_8270808.png
Page 5 of 20
Date: 06.10.1929
Physical description: 20
Segel im Wind geschwellt, tragt die Fähre Frau Hildegardis nach Mainz. Mainaufwärts * Der Lin-emnüllee. Preisgekrönte Volkserzählung von Katharina H o f m a n n. „Bist du eben erst mit dem Zuge gekommen?" fragte er. In der Aufregung der letzten Stunden hattze er ganz vergessen, daß Jakob im Laufe des Nachmittags auf die Jagd gegangen war. „Dann weißt du noch gar nicht, was geschehen ist!" „Theodor, ums Himmels willen, hilf mir! Gib mir Geld! Ich mutz fort!" Jetzt erst faßte Theodor den Bruder näher

, wo es ist. Ich muß fort, die Zeit vergeht." Er packte den Bruder an beiden Armen. „Verstehst du mich dettn nicht? Der Lorenz hat mich angegeben. Morgen früh kommen sie, mich zu arretieren — und wenn ich den Schnellzug nicht mehr erwische, jag ich mir eine Kugel durch den Kops. Wo ist das Geld?" „Großer Gott, Jakob, was hat der Lorenz mit dir zu schaffen?" „Das wirst du früh genug erfahren. Gib das Geld!" Theodor öffnete ein Fach und leerte den Inhalt in Jakobs Hand; einige blaue Scheine waren dabei, Gold stücke

und Silber. Hastig steckte Jakob alles zu sich. „Behüt dich Gott, Theodor! Wir sehen uns wohl nimmer in diesem Leben. Sag dem Vater, er soll sich mit Franz vergleichen. Alles andere nützt nichts. Ich fehs jetzt ein. Seit heut abends glaub ich an Wunder. Gegen unfern Herrgott kann keiner an. Und der Mut ter sag, sie soll sich nicht grämen. Wenn ich glücklich übers große Wasser komm, danach sang ich ein anderes Leben an." Schon war er an der Türe. Theodor folgte ihm und faßte ihn am Arme. War fein Bruder

irrsinnig gewor. den? „Laß mich, Theodor! Ich dank dir für alles. Wenn man dich fragt, so schweig! Ist vielleicht das Brücken- törle schon abgeschlossen?" Theodor nahm den Schlüssel von der Wand und ge leitete den Bruder durch enge Gänge. Er schloß das Mühlentor auf. Schon standen sie am Stege. Die Nacht war dunkel. Schwere Gewitterwolken bedeckten den Himmel. „Geh langsam über den Steg! Halt dich am Gelän der!" bat Theodor. „Ein einziges Wort könntest mir doch sagen, daß ich wenigstens weiß

— „Wird der Franz sterben müssen?" fragte Jakob statt einer Antwort. Er faßte Theodors Hand. „Sag ihm, es tue mir leid. Sag der Rosa, mit ihr Hab ichs gut gemeint. Sie soll mir verzeihen. O Theodor, die Liebe und das Geld — eines davon ist schon genug, um einen Menschen schlecht zu machen. — Aber kannst mirs glauben, wie er hinüber gewesen ist über den Felsen, hat michs gereut, in demselben Augenblick. — — Warum ist er auch dort gestanden, so nah am Rand? — Der Teufel hat ihn hingeführt." „Jakob, Jakob

7
Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/06_09_1913/ZDB-3062711-4_1913_09_06_17_object_8229429.png
Page 17 of 20
Date: 06.09.1913
Physical description: 20
Organ für den politischen Bezirk Rentre. -------- Mit erner miitfeitiaeti tfütlteieufest $*ntaaz: .Mtetnc und Blurrr^u " eine flammende Röte. „Ich liebe dich über alles auf der Welt, Toni," faßte er erregt, „aber wenn das Vaterland meiner bedarf, geht mir die Ehre ... über meine Liebe!" Er wandte bei diesen Worten die Augen von ihr ab, denn er konnte den schmerzlichen Blick Tonis nicht ertragen. „Du kannst in meiner Seele lesen, Theodor," sagte sie mit zitternder Stimme, „du weißt

mich wird man wohl auch bald rufen ... Toni ... hörst du?" „Ja, ich höre," unter brach sie ihn mit leuch tenden Augen, „wenn du hinausziehen mutzt 285 „Dann erzähle ich dir, Geliebte, vorr dem Gefahren, denen die Deutschen getrotzt, von den Siegen, die sie errungen, und meine Toni wird stolz sein auf ihren Theodor, denn nur große, edle Taten sind des Mannes würdig!" „O nenne mich eine Törin, Geliebter," sagte sie tief be wegt, „aber eine bange Ahnung quält mich be ständig ... wenn du in der Schlacht dein Leben

lassen müßtest ... wer wird dir dann ver gelten?" „Gott," sagte er feier lich, „sein Lohn ist herr licher als tausendfache irdische Ehre!" Nach den letzten Wor ten Theodor Körners wurde plötzlich die Türe aufgerissen und Emma Körner stürzte, ein Zeit ungsblatt in der Sand haltend, atemlos herein. Ihr folgten Frau Kör ner und Dorothea Stock in höchster Ausrea"na. „O Theodor ... Bru der ... welch ein Un glück!" rief Emma weh klagend und reichte ihm die Zeitung. Er nahm sie ruhig aus ihrer Hand und las

: Die Dresdener Nach richten vom 18. August 1813 fordern den Thea terdichter Karl Theodor Körner zur sofortigen Ver Schweizer flviatiker Oskar Bider bei seinem fing über die Jungfrau in den Berner fllpen. in den Krieg, wird deine Toni unaufhörlich für dich beten. Und wenn du dann wieder heimkehrst, wird dich ihre Liebe mit dem Siegeskranze schmücken, denn als ein Held wirst du dann wiederkehren! Will's also Gott ... darin mutzt du gehen!" Einen Augenblick herrschte tiefes Stillschweigen. Mit einem Ju belruf

die arme Mutter. Theodor Kör ner preßte die Hand krampf haft auf das pochende Herz bei dem Angst schrei der Mut ter und der ge liebten Braut. „Sage, liebe Mutter, soll dein Sobn viel leicht als Feig ling «und De serteur zurück- bleiben? Könn test du das wollen?" Frau Körner richtete sich auf und legte ihre zitternde Hand in die des Sohnes. „Nein, mein Sohn, das will deine Mutter nicht," sagte sie mit fester Stimme, „du sollst nicht hier bleiben ... sollst kein Deserteur sein ... du sollst

8
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1913/12_09_1913/ZDB-3091117-5_1913_09_12_16_object_8496026.png
Page 16 of 20
Date: 12.09.1913
Physical description: 20
zur Höchst. > } 292 (Nachdruck verboten.) Der deuffche Dichferheld. Skizze von Luise Drnhn. (Schluß.) Mloni Adamberger lehnte sich an den Tisch, leichenblaß und nach Fassung ringend. „Und was hast du mir zu sagen, geliebte Toni?" fragte er mit ruhiger, fester Stimme. „Die Stunde der Prüfung ist gekommen," sagte sie leise, „und sie soll mich deiner würdig finden. Ich liebe dich, Karl Theodor, und würde mit Freuden mein Leben für dich hingeben... ich würde dir folgen in Not und Tod, und du solltest

dich deiner Toni nicht zu schämen haben! Aber jetzt muß ich stark sein ... denn wir müssen scheiden!" Sie öffnete ihr Handtäschchen und ent nahm ihm ein seidenes Halstuch. „Nimm das mit.. in den Krieg, Karl Theodor... ich hab's für dich gestickt... und wenn du es nun trägst... dann mußt du immer an mich denken", sagte sie innig, und aus ihren schönen Augen perlten die Tränen. „Dein Gebet soll Wachen über mir, geliebte Braut," entgegnete er tief be wegt, „die Weiße Taube soll den Adler vor dem Tode schützen

!" Er nahm ihre Hände in die seinen. Sie lehnte zärtlich ihr Haupt an seine Schultern, schlang ihre Arme um seinen Hals und küßte ihn. Es war der Todesknß für das liebende Brautpaar, der sie für immer voneinander schied. Toni Adam berger ritz sich mit großer Erregung ans seinen Ar men los und eilte hinaus. Frau Körner lag weinend in den Armen ihrer Tochter Emma. „Mutter teure Mutter ... liebe Schwester.. macht mir doch das Scheiden nicht so schwer," sagte Theodor Körner bewegt, und barg sein Gesicht

in den Händen. „Wohlan, mein Sohn," erwiderte die Mutter mit Tränen in den Augen, „wir schwache Frauen wollen zeigen, daß wir starke Seelen haben, wenn auch die Herzen bluten... ich bin stolz auf dich, Karl Theodor, und auch der Mutter Gebet begleitet dich!" Nun schlang auch Emma die Arme um seinen Hals und flüsterte ihni zu: „Leb wohl, mein lieber Bruder, gib dich nicht allzusehr dem Schmerze Hin, du wirst wieder Heimkehren, und wir werden selige Zeugen deines Ruhmes und deiner Ehre sein!" bauern unci

bäuerinnen in den Straften von Sofia. Straftenfzene in Sofia. „O du meine einzige Schwester," rief er begeistert, „du verstehst mich, lebt wohl, ihr treuen, geliebten Franenherzen? Euere opferfreudige Liebe wird mich begleiten und gibt mir Heldenmut im Kampfgetümmel." Am anderen Tage ist Theodor Körner in den Krieg ge zogen. Monate gingen dahin, und die Menschen betrach teten den Krieg als das, was er in Wahrheit ist, ein Schrecken für die Völker und eine Geißel Gottes. Theodor Körner schrieb nach Hause

9
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1913/05_09_1913/ZDB-3091117-5_1913_09_05_17_object_8495999.png
Page 17 of 20
Date: 05.09.1913
Physical description: 20
" » iü aazm. 285 eine flammende Röte. „Ich liebe dich über alles auf der Welt, Toni," sagte er erregt, „aber wenn das Vaterland meiner bedarf, geht mir die Ehre ... Liber meine Liebe!" Er wandte bei diesen Worten die Augen von ihr ab, denn er konnte den schmerzlichen Blick Tonis nicht ertragen. „Du kannst in meiner Seele lesen, Theodor," sagte sie mit zitternder Stimme, „du weißt, was mir schwer auf deni Herzen liegt ... aber habe keine Angst, Ge liebter ... deine Toni will dich nicht abhalten

... an den Tag unserer Hoch zeit ... denke an die hohe Ehre, die deinem Bräutigam zuteil wird, wenn er siegreich aus der Schlacht zurückkehrt als ruhmreicher Held", rief er mit flammender Begeisterung. Der neue feldbergturrn im badischen ächwarzwald. „Dann erzähle ich dir, Geliebte, von den Gefahren, denen die Deutschen getrotzt, von den Siegen, die sie errungen, und meine Toni wird stolz sein auf ihren Theodor, denn nur große, edle Taten sind des Mannes würdig!" „O nenne mich eine Törin, Geliebter," sagte

sie tief be wegt, „aber eine bange Ahnung quält mich be ständig ... wenn du in der Schlacht dein Leben lassen müßtest ... wer wird dir dann ver gelten?" „Gott," sagte er feier lich, „sein Lohn ist herr licher als tausendfache irdische Ehre!" Nach den letzten Wor ten Theodor Körners wurde Plötzlich die Türe aufgerissen und Emma Körner stürzte, ein Zeit ungsblatt in der Hand haltend, atemlos herein. Ihr folgten Frau Kör ner und Dorothea Stock in höchster Ausrea"na. „O Theodor ... Bru der ... welch

ein Un glück!" rief Emma weh klagend und reichte ihm die Zeitung. Er nahm sie ruhig aus ihrer Hand und las: Die Dresdener Nach richten vom 18. August 1813 fordern den Thea terdichter Karl Theodor Körner zur sofortigen Erfüllung seiner Militärpflicht auf, widrigenfalls man ihn als Deserteur behandeln wird. _ Den Lippen Tonis entrang sich ein Schmerzensschrei und Frau Körner sank halb ohnmächtig in die Arme ihrer Tochter Emma. „O meine Ahnung ..." stöhnte die arme Mutter. Theodor Kör ner preßte die Hand

und dir den Siegeskranz erringen!" Das Angesicht Theodor Körners verklärte sich bei den Worten seiner Mutter. „Jetzt sprichst du, wie es dir das Herz eingibt," rief er mit leuchtenden Augen, „ja, das ist en, »gen, Inserate, Be- Verwaltung in Lienz, erkirche, zusenden. :: :: en >-Einsendungen Montag tlose Zuschriften werden nicht rückgestellt. Offene !nnahme des Blattes gilt als eine Kündigung nzelne Nummern 10 h. g. 1913. verbündeten und ten erhielten einen daß das Wahl- m Blocks endgültig Volkspartei

10
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1936/09_04_1936/NEUEZ_1936_04_09_3_object_8180784.png
Page 3 of 6
Date: 09.04.1936
Physical description: 6
durch eine hl. Messe eingeleitet, worauf nach einer Fest ansprache des Klubvorstandes Dok tor A tz die Vertreter der alpinen Organisationen aus ganz Oesterreich beglückwünschende Ansprachen hiel ten. — Lichtbild Tiroler Kunstverlag Chizzali, Innsbruck. Donnerstag, den 9. April 1936. Ein teurer Mer. Von G. Fröhlich. Theodor Meisner sitzt mit einem schweren Kopf beim Schreibtisch. Seine Frau hatte gemeint, daß daran nur der verlängerte Skatabend schuld sei. Zugeben darf man das natürlich nicht. Zumindest

nicht, MN man Theodor Meisner ist. Bitte: Theodor Meisner, Inhaber von Theodor Meisner, Gemüsegroßhandlung. 'Aber unangenehm ist die Sache doch! Peinlich. Und gerade P muß so etwas passieren! Zu dumm! Sie hatten ihren Skatabend gehabt, wie gewöhnlich; der Franz, der Karl, der Seff und er. Halt? Da stimmt doch was Ht! Der Karl hatte sich doch entschuldigen lassen?! Natür lich! Also: Er, Theodor Meisner, der Franz, der Seff Herrgott, wer war den der Vierte gewesen? Richtig! Der Doktor Müller war ja eingesprungen

! Mit dem hatte er hoch auch Bruderschaft getrunken? Oder nicht? Na, ist ja egal! Und dann hatte plötzlich der Franz Geburtstag gehabt, inan hatte gefeiert, immer mehr Freunde waren dazu gekommen. . . Rrrrrrrrrrrrr! Das Telephon. „Hallo! Hier Theodor Meisner, Gemüsegroßhandlung!" „Hier Städtische Polizei! Herr Meisner, könnten Sie im Laufe des Vormittags einmal vorsprechen? Es ist da so eine unangenehme Sache . . ." Mer, bitte, bitte!" Städtische Polizei? Herrgott, was wollen denn die? Sollte es vielleicht deswegen

. . .? Er hatte doch da so laut gesungen Nif dem Heimweg! Was denn nur gleich? .So leben wir, ,sieben wir, so leb'n wir alle Tage!" Ja freilich, das, und tan auch noch .Bier her, Bier her!' Stimmt! Der Franz hatte ihm noch den Mund zuhalten wollen. Und was gesagt hatte er auch. Von nächtlicher Ruhestörung oder so. Ach du liebe Güte! War das vielleicht? Rrrrrrrrrrrrr! Das Telephon. „Hallo! Hier Theodor Meisner, Gemüsegroßhandlung!" „Hier ist die Vezirlshauptmannschast. Herr Meisner, könn- tai Sie im Laufe des Vormittags

einmal vorsprechen? Es hi ba so eine unangenehme Sache . . ." „Aber, bitte, bitte!" Also, alle Achtung! Da hatte er sich ja tüchtig hineingeleiert! Wiche Ruhestörung? Wieviel Strafe kostet . . .? Mo! Wer dort? Hier Theodor Meisner!" „hier Gendarmeriewachtposten. Bitte, könnten Sie . . .?" Arrrrrrrrrrrrrrr! „Sofort. Besetzt!" Rrrrrrrrrrrrr! Me, bitte, ich spreche gegen elf Uhr vor." „hier die Liga gegen Straßenlärm." .Es ist da so eine unangenehme Sache . . Her Theodor Meisner!" Mrrrrrrrrrrr! Hßt, ich spreche

11
Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/13_09_1913/ZDB-3062711-4_1913_09_13_17_object_8229449.png
Page 17 of 20
Date: 13.09.1913
Physical description: 20
293 Schlacht- Da entdeckte er einen großer: Baum, weit vom seid entfernt ein Fleckchen Erde ... dort ist es einsam ... mühsam erreicht er es und legt den Sterbenden vorsichtig zur Erde nieder. Der Mann ist Rektor Probsthan, der den sterbenden Theodor Körner aus dem wilden Gefechte des Schlachtfeldes heraustrug, damit der heldenhafte Krieger unter Gottes freien: Hinrmel, ange sichts eines friedlichen Plätzchens seinen letzten Seufzer aushauchen kann. „Leben Sie wohl... mein lieber.... guter

erreicht und betrachteten mit tie fer Rührung den sterben den Helden. Und Theodor Körner sah aus brechenden Au gen, aber mit einem se ligen Lächeln in die rau hen, teilnehmenden Ge sichter der Krieger. Rektor Probsthan benetzte die erkaltende Hand des Sterbenden mit seinen Tränen. Auf Theodor Körners Antlitz lag ein Ausdruck wunder barer Würde. „Nur ... meinen Körper haben sie getötet," hauchte er, „meine Seele können sie nicht töten!" „Gehen Sie in Frieden in die bes sere Heimat, tapferer, junger Held

aus tausend Kehlen die Luft. In: Arme des treuen Freundes hat Theodor Körner Oer Katzenbrunnen in HNclesheim. feinen letzten Atemzug ausgehaucht. Auf einen Wink Probst- hans waren sie plötzlich von beiden Seiten umringt und die Krieger hatten einen Kreis um den Toten gebildet. „Soldaten . . . seht euch diesen jungen Helden an . . . wir verlieren viel an ihm!" Die Soldaten standen mit ent blößtem Haupt vor den: Toten, und als sie wieder zum Schlachtfeld ins Kampfgewühl zurück eilten, kniete Probsthan

an der Seite des Toten nieder, erhob seine Augen zum Himmel und rief mit schluchzender Stimme: „O Deutschland .... Deutschland . . . wie teuer ist deine Freiheit er kauft!" Der Krieg ist vorüber. Ueber die Wipfel des Baumes bei Wöbbelin, unter dem Theodor Kör ner die letzte Ruhestätte gefunden, streicht kosend der Abendwind. Und die Strahlen der Sonne durchdringen die Bäume und brechen sich Bahn, bis zu dem bleichen Lei densantlitz der Mutter Theodor Körners, die dort am Grabe steht mit ihrer Tochter Emma

Jünglings, der den Be- Zu den ßaifermanönern in Schlesien: Daö Grand=6otel in Salzbrunn. freiungstod für das geknechtete Deutschland gestorben und sein warmes Herzblut dahinströmen ließ für seine Ehre. Und siegreich erklingen in diesen großen Tagen die unsterb lichen Lieder Theodor Körners, des deutschen Dichterhelden. 1.50. — Für in Innsbruck, albert Ihren- tragimi anzen der t in der Ge ren ist. Das- : Fonds und wsonen (Ver. Grund-, Ge- 8esamtbetrage st. 2. Wahl- :ännlichen, in g t e n öfter» irekte

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/05_09_1913/TIPOS_1913_09_05_17_object_8207058.png
Page 17 of 20
Date: 05.09.1913
Physical description: 20
285 eine flammende Röte. „Ich liebe dich über alles auf der Welt Toni," sagte er erregt, „aber wenn das Vaterland meiner bedarf, geht mir die Ehre ... über meine Liebe!" Er wandte bei diesen Worten die Augen von ihr ab, denn er konnte den schmerzlichen Blick Tonis nicht ertragen. „Du kannst in meiner Seele lesen, Theodor," sagte sie mit zitternder Stimme, „du weißt, was mir schwer auf dem Herzen liegt ... aber habe keine Angst, Ge liebter ... deine Toni will dich nicht abhalten

er mit bebender Stimme und küßte ihre Au gen, aus denen die Tränen strömten. „Oder Krieg ist so furcht bar", flüsterte sie, „du siehst nur die Ehre und den Ruhm deines Vater landes ... ich aber sehe die Gefahr für dich ver ächweirer Aviatiker Oskar vieler bei seinem fiug über eile jungfrau in äen verner Alpen. „Dann erzähle ich dir, Geliebte, von den Gefahren, denen die Deutschen getrotzt, von den Siegen, die sie errungen, und meine Toni wird stolz sein auf ihren Theodor, denn nur große, edle Taten

sind des Mannes würdig!" „O nenne mich eine Törin, Geliebter," sagte sie tief be wegt, „aber eine bange Ahnung quält mich be ständig ... wenn du in der Schlacht dein Leben lassen müßtest ... wer wird dir dann ver gelten?" „Gott," sagte er feier lich, „sein Lohn ist herr licher als tausendfache irdische Ehre!" Nach den letzten Wor ten Theodor Körners wurde plötzlich die Türe aufgerissen und Emma Körner stürzte, ein Zeit ungsblatt in der Hand haltend, atemlos herein. Ihr folgten Frau Kör ner und Dorothea Stock

in höckister Aufre^ma. „O Theodor ... Bru der ... welch ein Un glück!" rief Emma weh klagend und reichte ihm die Zeitung. Er nahm sie ruhig aus ihrer Hand und las: Die Dresdener Nach richten vom 18. August 1813 fordern den Thea terdichter Karl Theodor Körner zur sofortigen ver neue felcidergturm im baclilchen ächwarrwaici. sehe dich verwundet und getötet ... „O mein törichtes Lieb'," sagte er zärtlich, „denke lieber an meine glückliche Heimkehr ... an den Tag unserer Hoch zeit ... denke an die hohe Ehre

, die deinem Bräutigam zuteil ivird, wenn er siegreich aus der Schlacht zurückkehrt als ruhmreicher Held", rief er mit flammender Begeisterung. ft== Erfüllung seiner Militärpflicht auf, widrigenfalls man ihn als Deserteur behandeln wird. . . Den Lippen Tonis entrang sich ein Schmerzensschrer und Frau Körner sank halb ohnmächtig in die Arme rhrer Tochter Emma. „O meine Ahnung ..." stöhnte dre arme Mutter. Theodor Kör ner preßte die Hand krampf haft auf das Kochende Herz bei dem Angst schrei der Mut ter

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/12_09_1913/TIPOS_1913_09_12_17_object_8207078.png
Page 17 of 20
Date: 12.09.1913
Physical description: 20
116 . '''"-üDiDiiotheJ: Innsbruck ; J Bezugsbedtngvngen smnl Zustellung: für Deutschland ...... L 7<- aud L— i 293 Da entdeckte er einen großen Baum, weit vom Schlacht feld entfernt ein Fleckchen Erde... dort ist es einsam ... mühsam erreicht er es und legt den Sterbenden vorsichtig zur Erde nieder. Der Mann ist Rektor Probsthan, der den sterbenden Theodor Körner aus dem wilden Gefechte des Schlachtfeldes heraustrug, damit der heldenhafte Krieger unter Gottes freiem Himmel, ange sichts

... und der deutsche Adler siegreich in die Höhe steigt..." Da hatten einzelne der Krieger den Platz erreicht und betrachteten mit tie fer Rührung den sterben den Helden. Und Theodor Körner sah aus brechenden Au gen, aber mit einem se ligen Lächeln in die rau hen, teilnehmenden Ge sichter der Krieger. Rektor Oer Katzenbrunnen in hilclesheim. Probsthan benetzte die erkaltende Hand des Sterbenden mit seinen Tränen. Auf Theodor Körners Antlitz lag ein Ausdruck wunder barer Würde. „Nur ... meinen Körper

, wie eine vom Sturm geknickte Blume. Vom Schlachtfeld her erschütterten die dumpf brüllenden Kanonen und das wilde Schreien aus tausend Kehlen die ^uft. Im Arme des treuen Freundes hat Theodor Körner seinen letzten Atemzug ausgehaucht. Auf einen Wink Probst- hans waren sie plötzlich von beiden Seiten umringt und die Krreger hatten einen Kreis um den Toten gebildet. „Soldaten . . . seht euch diesen jungen Helden an . . . wir verlieren viel an ihm!" Die Soldaten standen mit ent blößtem Haupt vor dem Toten

, und als sie wieder zum Schlachtfeld ins Kampfgewühl zurück eilten, kniete Probsthan an der Seite des Toten nieder, erhob seine Augen zum Himmel und rief mit schluchzender Stimme: „O Deutschland .... Deutschland ... wie teuer ist deine Freiheit er kauft!" Der Krieg ist vorüber. Ueber die Wipfel des Baumes bei Wöbbelin, unter dem Theodor Kör ner die letzte Ruhestätte gefunden, streicht kosend der Abendwind. Und die Strahlen der Sonne durchdringen die Bäume und brechen sich Bahn, bis zu dem bleichen Lei densantlitz der Mutter

Theodor Körners, die dort am Grabe steht nüt ihrer Tochter Emma und Toni Adamberger, der unglücklichen Braut des toten Helden. Tonis träumende An- gen blicken hinüber auf die Stätte, wo der Ge liebte gekämpft und den Tod gefunden. Und in die Erinner ung versunken, beten die Frauen am Grabe des teueren Toten, den sie ge liebt über alle Maßen, mehr als Worte es beschreiben können. Mit Ehrfurcht und Begeisterung gedenken ernste Männer, edle Frauen und die jugendlichen Söhne Deutsch lands

14
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1929/03_11_1929/ALABO_1929_11_03_4_object_8270879.png
Page 4 of 20
Date: 03.11.1929
Physical description: 20
und Erbarmen, voll Güte und Milde haben.. Dem Ponttfare Pius' XI. verleiht zum dritten feinen Glanz das Apostolat des göttlichen Wortes. Papst Pius XI übt sein Lehramt in staunenswerter Unermüdlichkeit und mit gewaltiger Entschiedenheit aus. Er spricht zu allen Pitgerscharen, die tm Juöel- jahr zu ihm kommen. Er spricht mit ungemeiner Hetz- „Sei ruhig, Mutter!' Ich wills — und ich werde es überwinden. Nur laß mir Aeit!" ..Ich bin so rechtlich gesinnt wie du, Theodor, und dach Hab ichs in all diesen Jahren

vermocht und bin ihm ein treues Weib gewesen, habe an seiner Seite geschasst und gesorgt und — aber das verstehst du vielleicht nicht — ich Hab ihn in all dem Jammer mehr und mehr geliebt. Mix war, als ob die Liebe allein ihn zurückführen könnte. Was ich gelitten, ich künn es keinem sagen, und doch harrte ich treu aus im Ver trauen auf Gottes Hilfe." Theodor sah die tiefen Linien, die sich vorzeitig in die Züge &e£ Mutter gegraben; er fah das früh er graute Haar. den bittenden Blick in den so schöne

,r, dunkeln Augen. Sie zog ihn an sich und weinte. „Ver sprich mir, daß du ihm nichts nachtragst. ihn nicht ver urteilst- Cr wartet oben äuf meine Rückkehr. Ich darf ihm wohl sagen, Theodor, daß du e» ruhig ausgenom men?" Theodor nickte- „Rur laß mir Zeit. Mutte?!" wiederholte er; „es ist zu plötzlich über mich gekommen." Dann eilte er hinaus, um in Gottes freier Natur feine Ruhe wiederzufindeN. Wenige Tage spater säßen Theodor und Franz ne ben dem Müller. Der große Tisch vor ihnen war mit offenen

Geschäftsbüchern und Papieren bedeckt. Theo dor hatte alles borbereitet; das Geschäft wickei-e sich glatt ab, trotzdem die beiden Freunde mehr als ein mal in MeinungsverichiLdenheiten gerieten. Keiner wollte sich bott dem andern an Großmut überttLssen lasseü. ..Recht muß Recht bleiben", sagte Theodor. „Bares Geld kann ich dir nicht viel hinauszahlen: es mutz eben alles auf der Mühle und auf den Gütern stehen bleiben. Der Neubau kostet viel Geld. Aber ich bleib es lieber dir schuldig

als einem andern." „Das sage ich gleich", warf der Müller ein, der kaum je ein Wort dazwischen gesprochen hatte. Nachdem die Angelegenheit endgültig geregelt war, verließen die beiden Freunde das Zimmer. Im Hofe blieb Theodor stehen. „Ich bin froh, daß alles so weit geordnet ist. Uns bleibt allerdings wenig mehr als eben dein Kredit. Ich Hab es vor dem Vater nur nicht so sagen wollen. Und weißt dm was mir schwer aufs Herz fällt? Ich kann doch jetzt eigentlich deine Schwester, die Rosa, nicht heiraten

15
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1929/03_11_1929/ALABO_1929_11_03_3_object_8270878.png
Page 3 of 20
Date: 03.11.1929
Physical description: 20
bei der Mül lerin im Wohnzimmer. Es drängte ihn hinaus ins Freie, heim zu seiner Mutter, und die Rosine-Base hielt ihn nicht zurück. Unten an der Treppe wartete Theodor. Er hatte gehört, wie Franz zu seinem Vater gerufen wurde, und harrte nun bange auf den Aus gang. Als er in das verklärte Gesicht des Freundes blickte, hellte sich seine Miene auf. „Nun ist alles gut", rief er, „das sehe ich dir an. Hoffentlich darf ich jetzt auch wissen, was ihr mir jo lange verborgen habt." Er zog den Freund

. Aber eines, Theodor, vernimm von mir und behalte es im Sinn!" Franz stand auf und legte seine Hände aus die Schultern des Freundes. „Was du erfahren mußt, wird dir bitter, bitter zu hören sein — und mein Herz bangt um dich. Wer um der Freuirdschaft willen, die uns verbindet, halte dich an das eine Wort: Es ziemt uns nicht zu richten. — Theodor, er ist dein Vater, und er hat schwer gelitten. Laß keine Bitterkeit Platz greifen in deinem Herzen, sondern vergib, wie ich es längst getan habe, wie wir einst hoffen

, daß uns im Himmel vergeben werde." Fünfundzwanzigstes Kapitel. Das Glück zieht wieder ein. Eine Stunde später wußte Theodor alles; es war freilich noch schlimmer, als er gedacht hatte. So scho nend auch seine Mutter ihre Worte wählte, sie schmet terten ihn furchtbar darnieder. Sein Vater war ein Dieb oder zum mindesten ein Betrüger, der sich an dem Gute der Waisen vergriffen hatte. An demselben Schreibtische, an dem einst der Mül ler mit dem alten Melcher gesessen, saß nun Theodor vornübergebeugt, das Gesicht

in beiden Händen gebor gen, und mühte sich ab, das Schreckliche zu fassen. — Nie wieder konnte er einem Menschen offen in die Augen sehen. Solche Schande, solche Schmach! Er stöhnte laut aus. Seine Mutter harrte bei ihm aus. Alles, was die Liebe zum Gatten und zum Sohne ihr eingab, drang in schlichten, ergreifenden Worten an sein Ohr. „Sieh, Theodor, ich Habs getragen all die Jahre. Ich habe zusehen müssen, wie er sich tiefer und tiefer hineinrannte in Unhell und Verderben. Ich fühlte, wie die Hand

Gottes schwer auf uns lag. Zwei liebe Kinder mußte ich hingeben, sterben sehen, und den Dritten sah ich aus schlechten Wegen — ich mußte es als Strafe und Warnung Gottes ansehen. Und Glück und Frie den wichen aus meinem Hause. Tag für Tag Hab ich gebetet: „O Herr, halt ein deine starke Hand, und hilf uns mit deiner Gnade wieder auf!" Gott allein konnte helfen. Und nun Gott so wunderbar geholfen und durch Trübsal und Leid das Herz deines Vaters er weicht hat, nun zeige auch du, Theodor

17
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1925/18_12_1925/ZDB-3091117-5_1925_12_18_10_object_8504332.png
Page 10 of 12
Date: 18.12.1925
Physical description: 12
Eduard. Herneg- ger Johann (Sillian), Lukasser Bartlmä (Aß ling), Santner Erasmus, Putz Albert. Schleckbeste: Devich Jakob, Schöpfer Franz. Iakober Hans, Bodner Hans (Sil lian). Bergeiner Andrä (St. Johann i. W.), Hernegger Johann (Sillian), Schaffer Josef, Theuerl Johann (Aßling, Putz Albert, Leiter Hans (Mittewald), Lukasser Bartlmä(Aßling), Santner Erasmus. Mitterer Vinzenz (St. Iustina), Mairer Hans, Zuegg Eduard. Weiß Andrä, Pruckmayer Tobias, Hibler Theodor, Schiller Eduard, Dorfmann Franz

. Kratzer Josef, Tschernitz Adolf, Duregger Jakob (Ab faltersbach), Wilhelm Anton (Sillian), Gum- pitfch Viktor, Schiller Friedrich, Angermann Anton, Egger-Sigwart Hans, Wanner Leo (Kienburg), Obwexer Ernst (Matrei), Lamp Hans, Abraham Anton, Moser Anton, Stam pfer Alfons (Matrei), Dr. Fritz Weber. Serien- Kreisbeste zu 5 Schuß: Lukasser Bartlmä (Aßling) 24, Dorfmann Franz 24, Putz Albert. Pruckmayer Tobias, Bodner Johann (Sillian), Hibler Theodor, Angermann Anton. Moser Anton, Schaffer Josef, Vergeiner

Erasmus; Schaffer Josef; Hibler Theodor; Leiter Hans, Mittewald; Iakober Hans; Dorfmann Franz. bestes Mittel gegen husten, ßeiferheit, Verfthlclmuhg, Katarrh. ^TAAA Seuflnttfe aus allen I UUU Kreisen beweisen die einzigartige Wirkung. Von Millionen Menschen in täg lichem Gebrauch, schützen vor züglich vor jeder Erkältung und deshalb sollten Sie dieses vorzügliche Husten mittel stets bei sich führen. — Zu haben in Apo theken, Drogerien und wo Plakate sichtbar. Deutet 50 Groschen, Dole 1 Schilling

. Achten Sie auf die Schutzmarke. Bolz - Meisterschaft: Putz Albert. 44 ; Pruckmayer Tobias, 42,5,5; Bodner Ioh., Sillian,42,5,4; Vergeiner Andrä. St. Johann; Lukasser Bartlmä, Aßling; Weiß Andrä; Schaffer Josef; Angermann Anton. Tagesprämien: Am 6. Dez.: 1. Zen trum Pruckmayer Tobias; vorletztes Zentrum Iakober Hans; letztes Zentrum Putz Albert. Am 7. Dez.: 1. Zentrum Iakober Hans; vor letztes Zentrum Hibler Theodor; letztes Zen trum Hibler Theodor. Am 8. Dez.: 1. Zen trum Devich Jakob: vorletztes

Zentrum Pruck mayer Tobias; letztes Zentrum Putz Albert. Am 10. Dez.: 1. Zentrum Gumpitfch Viktor; vorletztes Zentrum Hibler Theodor; letztes Zentrum Mairer Hans. Am 13. Dez.: 1. Zen trum Leiter Hans, Mittewald; vorletztes Zen trum Iakober Hans; letztes Zentrum Santner Erasmus. Die meisten Zentrum auf Schleck: Putz Albert: Hibler Theodor; Iakober Hans. Die m e i st e n Zentrum der bei der Ge sellschaft eingetragenen Iungschützen: Schiller Eduard. B 0 l z s ch ü tz e n - K ö n i g: Putz Albert. 935

18
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1929/06_10_1929/ALABO_1929_10_06_6_object_8270809.png
Page 6 of 20
Date: 06.10.1929
Physical description: 20
hatte Franz nicht. Wer sollte dem jungen Lehrer, der stets ruhig seiner Wege ging, seind sein, feind in solchem Maße, daß er die mörderische Hand gegen ihn erhob? — Theodor hatte an kein Verbrechen glauben wollen. Jetzt hatte er die Antwort auf seine Frage. Der gegen den jungen Lehrer die Hand erhoben hatte — es war sein Bruder, sein eigener Bruder! Aus dessen eigenem Munde hatte er gehört, was er keinem andern geglaubt hätte. „Jakob, wie hast du das tun können? Und warum hast du es getan?" schrie

. Im Dezember 1916 erhielt er den Kardinalshut und wurde 1920 zum Erzbischof von Paris ernannt. fühlte in seiner Brust den Wunsch, daß der Bruder sicher die Grenze erreichen möchte. Eine polternde Stimme schreckte ihn auf. Sein Va ter war zurückgekehrt und fand das Haus, wie Jakob es eine Stunde früher gefunden hatte: die Türen offen, das Nachtessen fast unberührt auf dem Tische, alle Zim mer leer. „Martha, was ist denn da los? Wie sieht es hier aus? Wo ist die Mutter?" hörte Theodor durch ein offenes

Fenster den Vater fragen. „Ich bins nicht imstande — ich kann es ihm nicht sagen", stöhnte der unglückliche Cohn. Und, o Gott, was hatte Jakob gesagt? Hatte er nicht den Namen des Vaters genannt? Sollte Theodor ihm nicht sagen, er solle sich mit Franz vergleichen? Gegen unfern Herr gott könne keiner an? Was bedeutete das? Die Un- terredung, die Franz mit dem Müller gehabt, das ver störte Aussehen des letzteren am gestrigen Abend — hing das alles zusammen mit dem Verbrechen, das. Ja kob begangen

? „Ich kann ihn jetzt nicht sehen.- Theodor strich mit der Hand über seine feuchte, kalte Stirne. Dann wankte er dem Hause zu. Am Fuße der Treppe lehnend hörte er, wie Ambros dem Müller das Ereignis des Abends erzählte; Marthas Stimme klang berichtigend dazwischen. Es beruhigte Theodor, sie im Hause zu wissen; offenbar hatte die Mutier, die nicht von der Seite des Verunglückten wich, sie zurückge schickt. Aus der Küche tönte das Klirren von Tellern und dazwischen die Stimme Bärbels: „Wenn jetzt d' Welt nit bald untergeht

-Straße 15, sowie ir deren Filialen und Zweigstellen. Theodor schloß die Schreibstube. Dann näherte er sich wieder der Haustüre. „Bist dus, Jakob?" Der Müller hatte Schritte gehör und rief über das Treppengeländer hinunter. „Nein, ich bins, der Theodor. Jakob kommt heute nacht nicht nach Hause. Ich gehe zu Breuners, will dort wachen." Schwer fiel die Haustüre hinter ihm ins Schloß. Der Müller verbrachte eine rastlose Nacht. Wo wo: Jakob? Hatte er eine Reise vorgegeben? Würde Breu- ner wieder gesunden

19
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1925/04_12_1925/ZDB-3091117-5_1925_12_04_14_object_8504308.png
Page 14 of 14
Date: 04.12.1925
Physical description: 14
Lchiehstandnachrichten. Lapselschützen-Gesellschaft Lienz. Bestgewinner vom Schießen am 28. Nov. 1825. Haupt: 1. Weiß Andrä, 2. Devich Jakob: 3. Eaaer-Siawart: 4. Angermann Anton: 5. Hofer Emil. Schlecker: 1. Weiß Andrä: 2. Tschernig Hubert: 3. Devich Jakob: 4. Angermann Ant.-: 5. Egger-Sigwart: 6. Putz Albert: 7. Hofer Emil: 8. Hibler Theodor. Serien: Hofer Emil (109): 2. Hibler Th. (107): 3. Putz Albett (106): 4. Tschernitz Adolf (104): 5. Egger-Sigwart (103). Fuxbest: Louisi Müller

. Das" nächste Schießen findet am Freitag, den 4. d. M.. statt. Bolzschiitzen-Gescllschaft, Lienz. Bestgewinner vom Gesellschafts- fchietzen am 26. November 1825. Haupt: Fakober Hans, Hibler Theodor, Putz Albert, Dobnig Heinrich, Pruckmayer Tobias, Schaffer Fofef, Schöpfer Franz. Schiller Eduard, Hofer Emil. Moser Anton. Schleck: Angepmann Anton, Pruckmayer Tobias, Dorfmann Franz. Hibler Theodor, Schöpfer Franz, Fakober Hans, Putz Alb., Moser Anton, Schaffer Fosef, Weiß Andrä, Dobnig Heinrich, Schiller

Eduard. Schiller Friedrich. Hofer Emil, Hutter Michael. 3er Serie: Dorfmann Franz, Putz Alb., Hibler Theodor, Angermann Anton. Schaffer Loses, Schöpfer Franz. Dobnig Heinrich, Pruckmayer Tobias. 9er Serie: Angermann Anton, Schaffer Fosef, Hibler Theodor. Schöpfer Franz. Dorf mann Franz. Fungschützen: Schiller Eduard. Fuxbest: Fakober Hans. Bolz-Frei schießen. Die Bolzschützen gesellschaft veranstaltet am 6.. 7., 8. und am 13. Dezember 1925 im Vereinsheim Gasthof „Alpenraute" (1. Stock) ein größeres

20
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1926/26_02_1926/ZDB-3091117-5_1926_02_26_8_object_8504446.png
Page 8 of 12
Date: 26.02.1926
Physical description: 12
noch ein um strittenes Thema find. Die elfjährigen Sonnen fleckenzyklen jedenfalls scheinen nach den bis herigeil Untersuchungen durch die Baumrinde bestätigt zu werden. Bolzschiitzcu-Gesellschaft,Lienz. Bestgewinner vom Gesellschafts schieben am LI. Februar 1925, Haupt: Schaffer Zosef, Zakober Hans, Hibler Theodor, Putz Albert, Weiß Andrä, Rödig Franz, Angermann Anton, Schöpfer Franz. Meirer Hans, Dorfmann Franz. Schleck: Weiß Andrä, Schöpfer Franz, Putz Albert, Angermann Anton, Abraham An ton, Dorfmann Franz

, Zakober Hans, Neid! Hans, Lamp Johann, Schöpfer Franz, Hibler Theodor, Meirer Hans, Rödig Franz. 9er Serie: Zakober Hans, Putz Albert, Angermann Anton, Schöpfer Franz, Schaffer Zosef. 3er Serie: Zakober Hans, Angermann Anton, .Hibler Theodor, Schöpfer Franz, Weiß Andrä, Schaffer Zosef, Putz Albert. Abrahanl Anton. Zurbest: Weiß Andrä. Bestgewinner vom Schießen am 18. Feb. 1928 Haupt: Angermann Anton, Rödig Franz, Abraham Anton, Schaffer Zosef Pruckmayer Tobias, Wittmann Alois, Weiß Andrä, Schö pfer

Franz, Hutter Michael, Putz Albert. Schleck: Angermann Anton, Zakober H., Schaffer Zosef, Hutter Michael, Putz Albert, Rödig Franz. Pruckmayer Tobias, Schöpfer Franz, Weiß Andrä, Abraham Anton, Hibler Theodor, Wittmann Alois, Neid! Hans, Kott- nig Karl. 9er Serie: Angermann Anton, Hibler Theodor, Schaffer Zosef, Zakober Hans, Putz Albert. 3er Serie: Angermann Anton, Schaffer Zosef, Pruckmayer Tobias, Zakober Hans, Hibler Theodor, Putz Albert. Schöpfer T anz, Weiß Andrä. Zuxbest: Weiß Andrä. Vereins

21