hat, unter möglichster Weglassung dessen, was bereits durch seinen jüngst veröffentlichten Brief bekannt geworden ist. Ohrwalder, welcher weit südlich von Khartum, mitlen im Sudan, mit mehreren katholischen Schwestern ein Missions haus des Ordens vom heiligen Josef unterhielt, wurde drei Jahre vor dem Fall von Khartum von dem Mahdi Mohamed Achmed gefangen genommen und gen Khartum mitgeschleppt. Die erste Zeit mußte er, ebenso wie die Schwestern, in Eisen liegen, später wurden ihnen die Ketten abgenommen, man ließ
. Als Wohnung dienten ihnen die elendesten Lehm hütten, wie man sie etwa in den Fellahdörfern findet. Als Gefangene befanden sich beim Mahdi außer dem Pater und den Schwestern neun Griechen, drei Italiener, mehrere Syrier und Israelitin, etwa 1000 ägyptische Soldaten und ein europäischer Kaufmann, Neufeld, den der Mahdi, nach der Meinung des Paters für be sonders mächtig und gefährlich gehalten haben , muß, denn der Unglückliche, dessen Verwandte in Deutschland leben, wird seit Beginn
Flucht des Paters, und gerade diese Unruhen haben letzteren zu seinem gefahrvollen Unternehmen ermuthigt. In ergreifender Weise schilderte Ohrwalder, wie er und die Schwestern schließlich nach zehnjähriger Gefangenschaft zu der Ueberzeugung gekommen seien, eine weitere Fortsetzung dieses Lebens sei ihr Tod, und wie sie sich zur Flucht entschlossen, da ja im Fall des MißlingenS ihnen Schlimmeres als der Tod auch nicht zustoßen könne. Ohr walder theilte im Sommer 1891 einem arabischen Kaufmann
, welcher nach Kairo zurückging, seine Fluchtabsichten mit und übergab ihm einen Brief an seinen Prior, worin' er um Geldmittel zur Bewerkstelligung der Flucht bat. Im Oktober kehrte der Araber zurück und brachte außer vier Kameelen achtzig Pfund Sterling (zirka 800 fl.) mit. Die Kameele wurden außerhalb der Stadt gehalten und wochenlang kräftig gefüttert, um sie möglichst lauftüchtig zu machen. Dann wurde der Tag der Flucht festgesetzt. Eine der drei Schwestern starb drei Wochen vorher, so daß nur noch der Pater
, zwei Schwestern, eine Sklavin, die man wegen der Gefahr des Ver rath- mitnehmen mußte, der Araber und seine zwei Begleiter übrig blieben. Sieben Personen und vier Kameele. Nach Sonnenuntergang schlichen die Flüchtlinge aus der Stadt, wohl- bewaffnet — „wir hätten unser Leben nicht billig verkauft!' meinte der Pater — und be stiegen die Kameele, drei derselben waren mit je zwei Personen belastet. Alles kam auf die Schnelligkeit der Thiere an, denn der Borsprung der Flüchtlinge war nur die kurze Zeit