war durch die Mitteilungen ihres Vetters Oskar völ lig bestürzt. Ihr war zumute, als hätte sie einen furchtbaren Schlag eben vor den Kopf erhalten. Sie wußte selbst nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie kannte Wohl ihren Vetter Oskar, wußte, daß er ein leicht fertiger, frivoler Mensch ist. Das, was er da aber erzählte, konnte er sich doch nicht ausgedacht haben. Das wäre ja niederträchtig, ge mein. Nein, dazu war er nicht fähig. Um sich dergleichen mit so genauen Angaben, wie er sie beim Erzählen gemacht
hatte, auszudenken, war er auch nicht geschickt ge nug. Es mußte wahr sein, ein Zweifel konnte darüber nicht ob walten. Frau Ada war außer sich, und besonders schmerzte es sie, daß Oskar es war, der ihr diese Mitteilung machen mußte./ Daß gerade er ihren Mann durchschauen, ihn auch als klein, als Heuchler erkennen mußte/ das tat ihr furchtbar weh. Gerade vor ihm hätte sie das lieber, wenn sie schon selbst das Gräßliche erfahren mußte, zu ver bergen gewußt. Und daß er ein Heuchler
war, daß auch er nicht der Ehemann war, als den er sich immer hinstellte, das schien ja nun klar und deutlich aus Oskars Mitteilungen hervorzugehen. „Es tut mir leid,' sagte Oskar, das längere Schweigen, das ent standen war, endlich unterbrechend, „daß ich dir mit dieser Mit teilung 'Schmerzen bereitet habe! Aber ich glaubte doch, daß ich dir das nicht vorenthalten durfte.' „Gewiß, Oskarchen,' erwiderte Frau Ada mit bitterem Hohn, „das mußtest du nur unbedingt erzählen. Es hätte dir ungeheures Herzdrücken verursacht
, wenn du alles für dich hättest behalten sol len. Das kann ich mir vorstellen! Armer Oskar, was mußt du ausgestanden haben, seitdem du das so mit dir herumträgst und es nicht an mich loswerden konntest. Das muß ja schrecklich gewesen sein. Natürlich, natürlich, du durftest mir das nicht vorenthalten. Ich hätte ja wirklich glücklich.sein können! Das wäre ja zu entsetzlich gewesen!' .. ' ^ ^ ' ' s - Dann aber brach Frau Ada Hillersdorf in Tränen aus. - - ..Verzeih, Ada! Diese Wirkung meiner Worte habe ich wirklich nich
, während er mir, seiner Gattin, schrieb, er habe sein Vermögen eingebüßt, und für dieses Unglück von nur mein Mitleid und Trost verlangte. Gewiß, gewiß, Oskar, ich glaube, daß ihr, du, Oskar, und deinesgleichen, alle sol cher Dinge fähig seid. Aber von Erich habe ich das freilich nicht für möglich gehalten. Und es wäre wohl für mich besser gewesen, wenn ich länger in der frommen Täuschung dahingelebt hätte, daß Erich anders sei, als du und deinesgleichen. Aber nun, Oskarchen, hl^st du über mich triumphiert. Du hast