Castello del Buon Consiglio in Trento : descrizione artistico-storica ; progetti per i lavori di ristauro = kunsthistorische Beschreibung ; Projekte für die Restaurierungsarbeiten = Castello del Buon Consiglio in Trient
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Author:
Tommasi, Natale / Natale Tommasi
Place:
Innsbruck
Publisher:
Selbstverl.
Physical description:
[40] Bl., 11 Taf.
Language:
Deutsch; Italienisch
Notations:
Text ital. und dt.
Subject heading:
g.Trient / Castel del Buonconsiglio
Location mark:
IV 301.953
Intern ID:
495368
nach Avignon kam, von wo er dann wieder nach Siena und Florenz zurückgekommen ist) und Riconi d'Arezzo, ferner die Maler Matteo di Giovanni und Pietro da Viterbo, letztere drei nachweisbar in den Jahren 1343 und 3344, jedenfalls auch schon früher in Avignon mit französischen Malern gemalt haben, so kann man wohl auch annehmen, dass italienische Maler, die vorher in Frankreich waren, nach Trient gekommen seien, um in unserem Kastell zu malen. — Simone Martini hatte in Avignon als besondere Aufgabe
, den berühmten Dichter Petrarca zu porträtieren, der sich am päpstlichen Hofe befand. Es ist sicher, dass wenigstens nicht lange nach und vor der Entstehungszeit unserer Monatsbilder italienische Maler in Trient gearbeitet haben. Dies geht aus dem Fresko hervor, welches auf der inneren Wand der Haupt fassade des Domes eine Kirche mit Turm und inmitten den heiligen Vigilius zwischen vier Engeln darstellt. Dieses Fresko erinnert hauptsächlich in den architektonischen Teilen an das Fresko in dem Oratorium
des heiligen Georg in Padua von Altichiero und Avanzo (Veroneser Maler aus dem XIV. Jahrhundert), welches das Begräbnis der heiligen Lucia darstellt. Auch die Fresken, welche das Leben des heiligen Julian auf der inneren gegen Norden gerichteten Wand des Domes in Trient darstellen, sind sicher von italienischen Malern gemalt worden. Die Landschaften sind in primi tiver Weise gemalt. Die Kleidung der Figuren zeigt eine Tracht, wie man sie schon vor 1300 findet. Eine ähnliche erscheint
, die von einem Zeitgenossen Giotto's gemalt sein sollen und Szenen der Geschichte dieser ade ligen Familie darstellen. Nach allen bis jetzt vorgebrachten Tatsachen und Ver gleichen glauben wir mit vollem Rechte schliessen zu dür fen, dass die Schöpfer unseres Werkes italienische Maler waren, die jedoch einen fremden Einfluss zeigen; dieser Ein- fluss ist wohl hauptsächlich den damaligen tridentinischen Bischöfen zuzuschreiben, welche Nichtitaliener waren, und ist noch leichter erklärlich, wenn die gleichen Maler
, die im Kastell arbeiteten, vielleicht auch in Avignon ge malt haben. Es sei bemerkt, dass die Nebenfiguren und die Nebenteile im allgemeinen gewiss Spezialisten dieser Art zugeschrieben werden müssen, die nicht mit den Meistern der Hauptfiguren und Hauptteile verwechselt werden dürfen. Weiters sei angefügt, dass der Gebrauch des Buchstabens „w' für „u' im Worte „Tawro' beim Aprilbilde eine vor alters übliche deutsche Schreibweise war, jedoch nicht für einen deutschen Maler des Bildes beweisend