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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 20.04.1915
Physical description: 8
? Im allergünstiasten Falle würde der Krieg auf deutschem Boden sich abspielen, furchthKre Verwüstung Deutschlands, durch die Russen, wäre die Folge, und wenn auch keine endgültige Unterwerfung, so doch ein Kampf, der Jahre hindurch dauern und den Ruin Deutsch lands . zur Folge haben könnte. „Der Starke ist am mächtigsten allein", das ist eine schöne Sen tenz, aber sie ist, wie so viele, oft falsch. Oester reich-Ungarn ist für Deutschland die Brücke zum Balkan. Ohne Oesterreich-Ungarn wären die Bal- kanvölker

Rußlands Uebermacht ausgeliefert und müßten g e g e n die Türkei mitkämpfen.So aber sind Rumänien und Bulgarien frei-; sa, diese Völker können vielleicht noch atr u n s er er Seite in den Kampf eingreifen. Ohne Oesterreich könnten sie es nicht, da Rußland so keine seiner Armeen entbehren kann! Und die Türkei, isoliert und von uns abgeschnitten, sie hätte dem Kampf neutral zusthen müssen, die Dardanellen wären vielleicht verloren gegangen. Die türkischen Ar meen hätten nicht mitkämpfen und uns ent

lasten, können. Was aber erst, wenn Oesterreich- Ungarn sich von Eduards VII. Einkreisungs- Plänen hätte bestimmen lassen, sich von uns los zusagen? Eduard VII. holte sich in Ischl 1908 die gleiche Antwort, wie Napoleon III., der ge hofft , hatte, ; Oesterreich-Ungarn zu einem gemein samen- Revancherieg für 1866 (Rache für Sa- dowa) zu verlocken: „Sire, ich bin ein deutscher Fürst!" Daß Oesterreich-Ungarn durch einige Zugeständnisse auf dem Balkan und in Galizien den Krieg vermeiden und dafür

auf Entschädi gung mit deutschem Gebiete rechnen konnte, geht aus allen Aufteilungsplänen der Gegner hervor. Trotzdem gab es und gibt es immer noch Leute, die allen Ernstes glauben, wir kämpften eigentlich für die Oesterreicher, deren Suppe wir ausessen müßten. Nun, war es nicht Oesterreich- Ungarn, das 1905 in der Marokko-Konferenz schütze am Kampf Leilnehmen, da sie infolge ihrer großen Entfernung von der Kampffront plötzliche Veränderungen in den Kampflinien oft nicht selbst sofort wahrnehmen

Lockungen abgewiesen hatte. Und 1911, war Oesterreich nicht bereit, die Folgerungen des Panthersprunges von Agadir auf sich zu neh men? War es -von England und Frankreich auf uns oder auf Oesterreich-Ungarn abgesehen? In einer Zeit, wo das ganze Volk davon-über zeugt ist, daß England uns wegen unseres Han dels und unserer Industrie vernichten wollte, wirkt es komisch, oft gebildete Leute zu hören, die sagen,, der Krieg werde um Oesterreich ge führt. Weiß man nicht heute, daß der Krieg, seit Jahren

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 24.08.1913
Physical description: 16
auch' für die Politik. Was sagt Oesterreich zu diesem Handel? Oesterreich ist in erster Linie froh, daß das Kriegführen und unchristliche Gemetzel da drun- ten einmal aufhört. . Es hat lange genug ge- daueri und hat sicherlich einer M i bl i o n Leute das Leben gekostet, hat uns viel'Sorge und Gefahr gebracht, unseren Handel um Millionen geschädigt und an Bereitschaftskosten uns minde stens eine halbe Milliarde Kronen gekostet. Oesterreich hat nun nach Abschluß des Friedens auch die Reservisten an der serbischen

Grenze entlassen und begnügt sich mit einer kleinen Be reitschaft, da von einer augenblicklichen Kriegsge fahr einmal keine Rede ist aus dem einfachen Grunde, weil die Völker da drunten durch den dreivierteljährigen Krieg fast ganz erschöpft sind und daher für den Augenblick einmal nichts zu fürchten ist. Aber mit d e m Ende vom Liede können wir ganz und gar nicht zufrieden fein. Oesterreich ist der Staat, der als Nachbar die ser kriegführenden Völker in erster Linie an: Ausgange des Krieges

und an der Neuordnung der Dinge und Länder am Balkan interessiert ist. Oesterreich hat gleich zu Anfang des ersten und zweiten Krieges erklärt, es werde sich, wenn es nicht gezwungen werde, nicht einmischen, Wohl aber behalte es sich das Recht vor, bei der endgül tigen Ordnung der Dinge ein entscheidendes Wort mitzureden. Uns Oesterreichern muß in erster Linie daran liegen, daß da drunten ein mal Ruhe herrsche, damit wir nicht fortwährend Habtacht stehen müssen und Handel und Wandel Schaden leide. Oesterreich muß

ferner verlan gen, daß unsere jederzeit feindlichen. Nachbarn, die Serben, nicht allzu groß werden, damit uns von serbischer Seite nicht eine ernstliche Gefahr drohe. Sowohl unsere Bundesgenossen, als auch unsere. Gegner haben uns zu verstehen ge geben, daß Oesterreich mit seiner Anschauung vollständig im Rechte fei und daß man Oester reichs Wünsche selbstverständlich im weitestgehen den Maße beim endgültigen Friedensschlüsse er füllen werde; Oesterreich möge nur von einem eigenmächtigen Vorgehen

absehen, damit nicht etwa aus einem Balkankriege ein Weltkrieg ent stehe. Oesterreich glaubte und vertraute. Des wegen ließ es sich mit. seinen Forderungen nach einem selbständigen Albanien aus die Londoner Botschafterkonserenz locken. Oesterreich ließ sich mehr denn fünf Monate Hinhalten und an der Nase führen, bis es endlich erklärte, selbständig vorzugehen; das wirkte endlich. Noch viel schlim mer ist es aber Oesterreich mit dem eben ge schlossenen Frieden in Bukarest gegangen. Oesterreich

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 17.08.1930
Physical description: 16
bei diesem Gedenken an Kaiser Franz Joseph, sprechen mit der Verantwortung vor Gott dem Ewigen, mit der Verantwortung vor Christus dem Herrn, dem König der Jahrtausende, dem König der Ewigkeiten. Kaiser Franz Joseph hat Oesterreich-Ungarn regiert. Er war legitimer Herrscher, das hat niemand bestrit ten. Er hat im weitesten Maße die Verantwortung für die Regierung dieses Reiches getragen. Er war sich be nutzt, was es heißt, „Kaiser von Gottes Gnaden" zu sein. Er fühlte sich verantwortlich vor Gott dem Herrn

und verpflichtet für das Wohl des Staates und für das Wohl des Volkes zu sorgen. Cr hat mit gan zer Hingabe diese Aufgabe erfüllt. Er hat unermüdlich ^arbeitet bis ins höchste Alter, bis zum Tage, da der ^>d ihn abberief. Als er Oesterreich-Ungarn regierte, da war dieser Staat groß und mächtig, war eine Groß macht in Europa. Als das Regierungsjubiläum im schre 1908 gefeiert wurde, das 50jährige Regierungs- Miläum des Kaisers, haben alle Völker Oesterreichs snd Ungarns ihm eine Huldigung dargebracht

Oesterreichs sich, wenn es bei solcher Gelegenheit das Andenken eines Kai sers, wie es Kaiser Franz Joseph war, ehrt. Kaiser Franz Joseph hat Oesterreich-Ungarn regiert in einer Zeit, wo verschiedene Mächte an der Zerstö rung dieses Staates gearbeitet haben. Die Zarenregie- rung Rußlands hat mit Hilfe Serbiens Oesterreich zu grunde richten (vollen, sich selbst zum Schaden. Damals hat der Nationalismus begonnen, fein Verderben zu zeigen. Der Nationalismus ist für jeden Staat mit mehreren Nationen

ein Explosivstoff. In jener Zeit hat die Freimaurerei am Untergange Oesterreichs gearbei tet, hat die Losung ausgegeben: Austria delenda — Oesterreich muß vernichtet werden. Wenn es ein glän zendes Zeugnis für den katholischen Staat Oesterreich gibt, dann ist es das Losungswort der Freimaurerei, Oesterreich mutz zugrunde gerichtet werden, weil es ein katholischer Staat ist mit einem katholischen Kaiser. Daß Oesterreich nicht früher zusammengebrochen ist ob dieser Angriffe, ist das Verdienst des Kaisers Franz

Joseph. Viribus unitis — Mit vereinten Kräf ten! Das war sein Losungswort. Er hat den Untergang aufgehalten. Jahrelang, sagte man: Oesterreich wird zer fallen, aber man hörte immerfort sagen: »Nicht, so lange der Kaiser lebt." Schon jahrelang drohte die Kriegs- efahr, aber das sagte man in ganz Europa: Es ist ein Herrscher so sehr ein Friedenskaiser wie Kaiser Franz Joseph. Das ist sein Verdienst gewesen, daß der Weltkrieg um Jahre hinausgeschoben worden ist. Er wollte den Krieg nicht. Und wäre

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 01.10.1930
Physical description: 8
Oesterreich in Ziffern. Ein „erfveiuliches" Staatsbild. Oesterreich zählt rund 6,700.000 Einwohner. Oesterreich hatte im vergangenen Winter 320.000 unter stützte Arbeitslose, ca. 40.000 Nichtunterstützte und eine große An zahl Halbarbeitsloser . . . Oesterreich zählt 302.210 aktive Beamte. Das Handelsministerium im alten Oesterreich zählte (ein schließlich des Eisenbahnministeriums und des Ministeriums für öffentliche Bauten) 170 hohe Beamte, heute 241 hohe Beamte. Das alte Finanzministerium

für soziale Fürsorge, Anderas Thaler als Landwirtschaftsminister und Dr. Czermak als Unterrichts minister. Aus dem bisherigen Kabinett ist nur Juch als Finanz- minister geblieben. Die bürgerliche Einheitsfront ist zerschlagen, da sich die Großdeutschen und der Landbund zurückgezogen. Im November werden Neuwahlen erfolgen, die den armen Staat neuerdings tief aufwühlen werden. Und dies alles wegen eines unbegreiflichen Justament-Standpunktes. Oh. du wem Oesterreich... Bemerkungen zum Bundesbahn-Panama

. „O, du mein Oesterreich, Oesterreich, Dir kommt kein andres gleich, andres gleich!" So heißt es in einem der schönsten unserer altösterpeichischen * Märsche von Anno dazumal, aus jenen versunkenen Zeiten, als es nojch Rechtschaffenheit und Ehrenhaftigkeit im privaten und öffentlichen Leben, strengste, aber grundgütige Gerechtigkeit und hinsichtlich der Gebarung mit öffentlichen und ärarischen Geldern eine — wie sichs auch gehört, geradezu pedantische, mit Zehnteln von Hellern rechnende Kontrolle gegeben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.11.1913
Physical description: 8
hatte sich in unseren Reihen der Wahn eingenistet, dieses Oesterreich könne ein demokratischer Muster staat, eine andere Schweiz werden, der der Welt be weisen werde, daß acht Nationen in Freiheit und Frieden Zusammenleben können unter gemeinsamem Dache. Die verheerenden inneren Wirren der letz ten Jahre und die katastroph^ schlechterung der europäischen Stellung des Reimes durch die Um wälzungen auf dem Balkan haben diesen Wahn zer stört. Auf diesem Parteitag ist es zum erstenmal sichtbar geworden, wie schwer

der Glaube an die Lebensfähigkeit Oesterreichs erschüttert ist. Die Epoche der bürgerlichen Revolution der Ver gangenheit hat Nationalstaaten auf den Trümmern der alten feudalen und absolutistischen Staatsgebilde geschaffen. Sie hat Oesterreich bestehen lassen als eine bloße Summe von Volkssplittern, die vom Pro zeß der Nationalstaatsbildung übrig geblieben wa ren. Es ist eine offene Frage, ob unter dem Drucke der Revolutionen der Zukunft dieses Oesterreich sich einigermaßen wird umbilden

. Auch in Oesterreich hat es immer Genossen gegeben, die vor reformistischen Anschauungen warnten und die Maste zu revolutionärem Denken zu erziehen sich bemühten. Aber früher fanden sie selten und nur bei wenigen Gehör. Auf diesem Parteitag ist es zum erstenmal offenbar geworden, daß die ganze Parteiöffentlichkeit die Gefahren des Reformismus zu ahnen beginnt; daß unsere verantwortlichsten Vertrauensmänner, durch, bittere Erfahrung be lehrt, einsehen, daß reformistische Illusionen nur zu Enttäuschungen führen

unseres Wortes nicht minder als der Erziehungsarbeit der Erfahrung. Aber daß der Wiener Parteitag zu dieser Erziehungsarbeit den ersten Schritt getan hat, oi&t ihm seine besondere Be deutung in unserer Parteigeschichte. Satt! T«e. Innsbruck, 28. November. Her Geheimvertrag zege» Sesterreich-Ungar». König Ferdinand von Bulgarien hält sich seit Wochen in Oesterreich auf. Er wartet hier ab, welche Ereignisse sich mit den Sobranjewahlen voll ziehen werden. Zu seinem Ausenthalt in Wien

ist nun dem Bulgarenkönig unbändig viel Weihrauch gestreut worden; er wurde gehätschelt und getätschelt als der einzige Monarch unter vcn Balkankönigen, der von aufrichtiger Treue zu Oesterreich-Ungarn beseelt ist. Bei diesem Lobesgebimmel ist natürlich viel Gehudel auf den Grafen Berchtold mitgegan gen, dem man besonders das Verdienst anrechnet, die Freundschaft Ferdinands vertieft und befestigt zu haben. Bei allen Bilanzen, die unsere Patrio ten aus den Balkanwirren zogen, figurierte Bulga rien als die erste

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 01.03.1911
Physical description: 8
. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Oesterreich -Ungarn. „ Der Raiter in Budapett. Der Kaiser, der sich des besten Wohlbefindens er freut, hat am 25. Februar im Burggarten einen fast einstündigen Spaziergang unternommen. Montag hat der Kaiser den auch am Wiener Hofe akkreditierten siamesischen Gesandten in Berlin, Phia

; Italien für Heer und Flotte 5237 Millionen, für die Flotte allein 247 Millionen, und in Oesterreich-Ungarn für Heer und Flotte 420 Millionen, für die Flotte allein 67 Mil lionen. Der Referent rekapituliert dann die Ergebnisse der Ausschußberatungen und fährt dann fort: Der voraussichtliche Stand der Flotten mit Ende 1915 wird nach einer vom Referenten angefertigten Tabelle in den einzelnen Staaten folgender sein: Dreadnoughts: Oesterreich-Ungarn 4, Deutschland 21, Frankreich 18, Italien 6. Kleinere

Schlachtschiffe: Oesterreich-Ungarn 12, Deutschland 17, Frankreich 20, Italien 12. Panzerkreuzer: Oesterreich-Ungarn 3, Deutschland 20, Frankreich 22, Italien 9. Kreuzer: Oesterreich-Ungarn 7, Deutschland 38, Frankreich 12, Italien 19. Torpedofahrzeuge und Torpedoboote: Oesterreich- Ungarn 66, Deutschland 144, Frankreich 297, Ita lien 139. Unterseeboote: Oesterreich-Ungarn 12, Deutschland 11, Frankreich 109, Italien 20. Was die englische Mittelmeerflotte betrifft, so kann, führt der Bericht

und Studenten einschränken. Die amerikanische Regierung hat die Zustimmung Kaliforniens zu dem neuen Vertrag dadurch erkauft, daß sie San Francisco die Panama-Ausstellung ver schaffte, und durch die Herabsetzung der Kündigungs frist von 12 auf 6 Monate. Der Dremdenverkehr in Oesterreich. Ueber dieses Thema hielt kais. Rat S. Lehr in der Plenarversammlung des Niederösterreichischen Gewerbe vereins am 24. Febr. einen Vortrag, in dem er aus führte: Die Fremdenverkehrsbewegung in Oesterreich nahm von Wien

ihren Ausgangspunkt und datiert aus dem Jahre 1877. Besondere Verdienste um die Förderung des Fremdenverkehrs hat sich Statthalter Graf Kielmannsegg erworben. Der Vortragende schildert den Effekt des Fremdenverkehrs auf die Ein künfte des Staates; die Schweiz ziehe alljährlich 200 Millionen Kronen aus dem Fremdenverkehr, Ita lien 427 Millionen, Schweden 45 Millionen, die französische Riviera 300 Millionen Kronen, Frankreich nach dem letzten Bulletin statistique 3*/s Milliarden Franken, Oesterreich weit mehr

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 13.03.1932
Physical description: 16
ab und legte einen Kranz nieder. Vor dem Mausoleum hielten Abordnungen von Heer und Marine die Ehrenwache. Oesterreich wird wieder auf- gerichtet. Huuuu, kalt wird es manchem über den Rücken laufen und ihm die Gansgrupfen aufsteigen lassen, wenn er das hört; die meisten anderen werden sa gen, es hat lange gedauert, bis die Leute Vernunft annehmen. Es ist nun einmal so, daß die Länder, die den Grundstock der ehemaligen österreichisch ungarischen Monarchie bildeten, wirtschaftlich auf einander angewiesen

sind. Die ganze geographische Lage weist nicht bloß darauf hin, sondern zwingt die Völker, die im alten Oesterreich-Ungarn wohn ten, zueinander, miteinander in Verkehr zu tre ten. Die Lage hat diese Völker einander nahe ge bracht, und die Tatsache, daß sie sich wirtschaftlich gegenseitig ergänzen, wie die Leute, die die Vor kriegszeit noch miterlebt haben, bezeugen können, hat sie zu e i n e m Staate zusammengefügt. In der alten Zeit ging ein Sprüchlein durch die Lande, das hieß: della gerant alii, tu felix

Austria nube; sinngemäß übersetzt heißt das: Andere Staaten pfle gen durch Kriege ihr Gebiet zu vergrößern, du aber, Oesterreich, bist so glücklich, das durch Heiraten zu erreichen. Zu Oesterreich sind eben manche Länder gekommen durch Heiraten einiger Habsburgerfür sten. Die Heiraten allein haben aber nicht den Zu wachs gebracht, sonst würde auch noch Burgund und die Niederlande zu Oesterreich gehören. Hei raten waren bloß der Ausdruck, daß diese Gebiete ohnedem zur Vereinigung mit Oesterreich neigen

Ausspruch auch Bis marck seinerzeit getan. Es ist in den letzten Jahr zehnten vor dem Kriege gewiß mancher Fehler in der Regierung gemacht worden. Der hauptsäch lichste war wohl der. daß man den einzelnen Volks stämmen oder Völkern zu wenig Selbständigkeit gewährte. In Oesterreich wollten die Deutschen über alle herrschen und in Ungarn die Magyaren (Ungarn), immerhin besaßen aber die andersspra chigen Völker und Volkssplitter in Oesterreich so wohl als auch in Ungarn tausendmal mehr Rechte

und Freiheiten als es heute solche Volksteile in den Neu- oder Nachbarstaaten haben. Wäre Erz herzog Ferdinand am Leben geblieben, wäre das Verhältnis der Völker und Länder zu einander neu geregelt worden und Oesterreich wäre einer neuen, besseren Zukunft entgegengegangen. Das war auch der Grund, warum er ermordet wurde. Dazu kam die Hetze der lieben Nachbarn aus nahmslos, ja ausnahmslos, die „deutschen Brüder" nicht aus genommen; dann die Hetze im Innern und das Schüren der Freimaurerei. Trotz alledem fiel

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Der Arbeiter
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Page 1 of 8
Date: 04.11.1915
Physical description: 8
Bezugspreis«: Vierteljährig K 1.35, ; halbjährig K 2.S0, ganzjährig K j : Einzelne Nummer 10 Heller. . Kedaktionsschlut: Mittwoch vormittag». Da» Blatt erscheint jeden Donnerstag. rr: Zeitung für Sie Interessen der rr: arbeitenden Stände der Alpenländer Organ des Verbandes katholischer Arbeitervereine DentschtirolS. Schriftteittmg und Derwalttmsr Innsbruck Maximilianstraße IS, 1. Stock. Schecttonto Rr. 110.077. Telephon Rr. 48& i . y Nr. 44. Innsbruck, 4. November 1915. 7. Jahrgang. Oesterreich

-Ungarn und der Balkan. Der Balkan war von jeher der Wetter- minkel Europas. Ständig flogen dort die Fun ken hin und her, und immer wieder geriet das Pulverfaß auf dem Balkan aufs neue in Brand. Vom Balkan ails nahm auch der heutige Welt krieg feinen.Anfang, und neuerdings scheint es so, als ob er dort,auch sein Ende finden würde. ' Von allen Staaten ist Oesterreich-Ungarn Mn meisten dem Balkan vorgelagert. In brei ter Ausdehnung grenzt es an Serbien, Monte negro und Rumänien. Es besitzt

die direktesten Verbindungen zum Balkan, sowohl vom Meere aus wie auf dem Schienenwege und besonders puf depr Flußwege der Donau, welche ganz Oesterreich und den gesamten Balkan bis zu ihrer Mündung im Schwarzen Meere durch fließt. Neben Oesterreich-Ungarn kommen als nächste Nachbarn des Balkans noch in Betracht Rußland und Italien. Italien hat sich be sonders vom Adriatischen Meere aus in Mon tenegro, Albanien und Nordgriechenland wirt schaftlich festgesetzt. Am meisten aber hat Ruß land auf dem Ba lkan

garien, Griechenland und Montenegro. Dieser 'Balkanbund sollte seine Spitze hauptsächlich ge gen Oesterreich-Ungarn richten. Das 'erste Los- schlagen des neuen Balkanbundes erfolgte jedoch gegen die Türkei im ersten Balkankriege (1912). Die Donaumonarchie hatte sich in die sem Kriege mit der Rolle eines Zuschauers begnügt; nicht zu ihrem Vorteil, denn die Zertrümmerung der europäischen Türkei be deutete für sie das Uebergewicht ihrer Feinde auf dem Balkan, vor allem Serbiens und Montenegros, deren

großserbische Hoffnungen nunmehr ins Uferlose emporschassen. Der Balkanbund zerfiel indes. Bei der Teilung der Beute des ersten Balkankrieges fühlte sich Bulgarien benachteiligt. Infolge dessen kam cs zum Kriege der ßbrigen Bal kanstaaten gegen Bulgarien, zum zweiten Bal kankriege (1913), in dem Bulgarien unterlag. Seit der Zeit war Bulgarien für russische Bal kanpläne wenig mehr zu haben. Um j.o mehr wurde Serbien, der nächste Vorposten gegen Oesterreich, von Rußland beschützt und gehät schelt

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Tiroler Post
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Page 11 of 12
Date: 21.03.1903
Physical description: 12
der Getreidewucherer ine Partei anstrebt. Darum weg rokratischen Volksbeschwindlern, die internationalen Großkapitals und ier Getreidespekulanten Grundsätze uchen, welche Oesterreichs Bevölke- oßen müßten, wenn sie jemals zur nen. ;ens merkwürdig, daß die Sozial- de immer Oesterreich mit ihren „beglücken" wollen. In Oesterreich sen bekanntlich das ganze Militär lch, um dem Volke Lasten zu ersparen, ber, um unser Vaterland äußeren einden gegenüber wehrlos zu rankreich dagegen haben seinerzeit ischenRevolutionäre

die allgem eine ingeführt und dadurch den l in Europa begründet. Und aldemokratische Partei in Frankreich rrtei geworden ist und das Land :ses eine Armee, welche mehr als ß ist als die österreichische! nachen es die Sozialdemokraten in ' In Oesterreich verlangen sie durch Sprecher, daß alle Schutzzölle auf sollen; in Frankreich dagegen, wo auf eine große Einfuhr von Getreide hat die regierende sozialdemokratische gegen, daß der Einfuhrzoll zum Bei sieben Franken beträgt, die „Volksrettung" der Sozial

Gedanken gekämpft haben. In dem Dreiklange: „ Oesterreichisch, deutsch, antisemitisch" gelangt das auf durchaus positiver christlicher Grundlage aufgebaute christlichsoziale Programm in Oesterreich zu wirksamstem Ausdrucke. Der alttirolische Priester, Literat und Politiker Beda Weber erscheint nun in der streng wissenschaftlichen Wackernell'schen Darstellung als achtunggebietender mng für Oesterreich gibt Beda schon m aus Tirol" kund. Als Tiroler aterland (183), Gott und Vaterland ge der Heimat

Oesterreich ein naturgemäßes Tiroler, agitiert rastlos für euere „Tiroler post"! Thristlichfoziale, Antisemiten rührt euch!

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 29.08.1916
Physical description: 4
getreten. Es ist einleuchtend, daß zwischen der italienischen Kriegserklärung an Deutschland und der der rumänischen Kriegserklärung an Oesterreich-Ungarn ein innerer Zusammenhang besteht, und daß das ge rn e i u s a m e Vorgehen der beiden V e r r ä - t e r das Ergebnis eines Komplottes ist. Par nobile fratrum! Wie die Hilfe Italiens iv vorigen Jahr den osterr.-Ungar. Siegeszug im Osten nicht aufzuhalten vermochte^ wie trotz des Eidbruches König Viktor Ema- rruels die Befreiung Polens

. Sie bezeichnen den Ver such, der Kriegserklärung das Mäntelchen von Berech tigung umzuhängen, als vollständig verunglückt. Seine Entschließung ist nich>t anderes als die Konsequenz des schon früher verübten Treubruches. An der Kriegs lage wird nunmehr der zwischen Deutschland und Ita lien geklärte Zustand umso weniger ändern, als die italienische Heeresmacht bis heute keine irgendwelche entscheidende Rolle spielte. Betr. die Kriegserklärung Rumäniens an Oesterreich heben die Blätter hervor, daß das zeitliche

Zusammen fallen beider Kriegserklärungen aus eine gemein same Regie Hinweise. Oesterreich-Ungarn und seine Verbündeten, welche die bis zum letzten Moment aüf- rechterhaltene lichtscheue Komödie Bratianus kannten, mag die Kriegserklärung nicht überraschen. Die Zen- man wird ja durstig, wenn man viel spricht. Und der Beamte geht in das Wirtshaus, um ein bißchen Zu trinken. Wie er wieder zurückkommt, sind die Ge fährte alle fort, keine Wagen, keine Ochsen, gerade als hätte sie der Boden verschluckt

. rr Kriegserklärungen. Die lange Reihe der Kriegserklärungen wurde nunmehr durch 3 weitere ergänzt, so daß deren Zahl jetzt 30 beziehungs weise 32 beträgt. Der Reihe nach sind seit Ausbruch des Weltkrieges folgende Kriegserklärungen erfolgt: 1914 1. Oesterreich-Ungarn an Serbien 28. Juli; 2. Deutschland an Rußland 1. August: 3. Deutschland an Frankreich 3. Auaust; 4. Deutschland an Belgien 4. August; 5. England an Deutschland 4. August: 6. Oesterreich-Ungarn an Rußland 5. August; 7. Serbien an Deutschland 6. August

; 8. Montenegro an Oesterreich-Ungarn 7. August; 9. Montenegro an Deutschland 11. August; 10. England an Oesterreich-Ungarn 13. August; 11. Frankreich an Oesterreich-Ungarn 13. August; 12. Japan an Deutschland 23. August; 13. Oesterreich an Japan 26. August: 14. Oesterreich an Belgien i7. August; 15. Rußland an die Türkei 31. Oktober ; 16. England an die Türkei 5. November; warten. Das scheint Habsucht, ist es wohl auch, aber nicht Habsucht allein, sondern auch Vorsicht und Angst. Die Bauern und Kausleute

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 13.11.1912
Physical description: 8
Waffentaten vollbringt, die ihm die Hochachtung der ganzen Welt erringen, wir erleben anderseits den Zusammenbruch eines Reiches, das die Welt jahrhundertelang in Furcht versetzt hat. Man spricht heute von nichts anderem mehr, als von der „Aufteilung der Türkei". Alle Großstaaten, besonders England und Rußland, dann aber auch Frankreich, Deutschland, Oesterreich und Italien ent senden Kriegsschiffe in auffallend großer Zahl nach dem nahen Orient und es hat fast den Anschein, als ob zwei der Mächte

, England und Rußland, sich um den besseren Bissen raufen wollten. — Die gute Tripelentente! — Uns könnte ein solcher englisch- russischer Konflikt nur gelegen kommen: muß der russische Bär gegen den englischen Panther auf der Hut sein, dann hat er nicht Zeit und Kraft zum Schlag gegen uns. Auch Oesterreich hat eine bedeutende Anzahl von Kriegsschiffen nach dem Orient entsendet und diese Tatsache im Verein mit den Gerüchten von einer gemeinsamen austro-italienischen Aktion in Albanien ist geeignet

, lebhafte Besorgnisse wachzurufen. Es heißt, die Schiffe seien zum Schutz der österreichisch ungarischen Staatsangehörigen in der Levante ab gegangen; ist dem so, dann wird jeder ihre Ent sendung billigen. Das ist es ja, was das Volk will. Wir haben mit Befriedigung die Aeußerungen unserer leitenden Staatsmänner zur Kenntnis ge nommen. daß Oesterreich nur den Frieden wolle und daß es nicht auf neuen Landerwerb ausgehe. Aber man möchte klarer sehen, möchte wissen, was dann eigentlich vorgeht

machen und diese so sehr entwicklungsfähigen und strebsamen Völker um die Früchte ihrer Siege bringen. Eine große und nicht unberechtigte Furcht herrscht in Oesterreich: daß die durch die Siege der slawischen Völker auf dem Balkan übermütig gewordenen öster reichischen und ungarischen Slawen von Oesterreich weg zu dem vielleicht doch einst werdenden großen südslawischen Reich hinstreben werden. Wir hätten diese heute nicht unbegründeten Beklemmungen nicht nötig, wenn man früher klüger gehandelt hätte. In Bosnien siedelten

. Das sollte unseren Politikern zu denken geben. Wir haben es nicht nötig, neue slawische Provinzen zu erwerben, wir müssen nur darauf bedacht sein, unseren Besitzstand zu erhalten. Soll ein übriges getan werden, dann trachten wir, ein günstiges, nicht mit kriegerischen Aktionen verknüpftes Protektorat zu erhalten, das wird unseren Außenpolitikern mehr Dank eintragen, als ein Krieg, der ein noch viel fürchterlicheres Erwachen bringen könnte. Die Folgen der Slawisierungsperioden in Oesterreich, des einstigen

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 11.12.1912
Physical description: 8
?' Seit Wochen ist die Lage zwischen Serbien und Oesterreich eine äußerst kritische, eine solche geworden, die mit eiserner Konsequenz zur altima ratio hinzustreben scheint. Man mag über den Krieg denken, wie man will; es wird heute kaum mehr einen wirklich gebildeten Menschen geben, der einen Krieg vom Standpunkte der Moral billigen wird. Wenn diese Ansicht einmal zum Gemeingut der Menschheit geworden sein wird, dann wird auch der „ewige Friede" kein Phantasie gebilde mehr

zu schützen. Und das vermag er nur. wenn er sein Prestige zu wahren weiß. Man kann ruhig behaupten, Oesterreich hat in der gegenwärtigen Krise eine unendliche Geduld und Langmut gezeigt. Mit diesen Worten soll gewiß nicht — wie jetzt ein Schlagwort lautet — Kriegshetze ge trieben werden. Es dürfte aber gar nicht schwer fallen, darüber ein Urteil zu fällen, wer in der gegenwärti gen Lage gefährlicher wirkt, jene, die angeblich zum Kriege Hetzen oder jene, die für den unbedingten Frie den schwärmen

Ge setze der Völkerbewegung. Die jetzigen Zeiten sind ernst und schwer. Was auch immer im Buche des Schicksals bestimmt sein soll, wir Deutsche müssen berufen sein, eine große und erhabene Rolle zu spielen. Es ist kein Zweifel, kommt es zum Kriege, so wird viel deutsches Blut fließen müssen. Diese bewundernswürdige Treue des deutschen Volkes, das in Oesterreich so wenig liebevoll behandelt wird, muß uns endlich einmal jenen Respekt verschaf fen. der uns gebührt. ke Oer valkankrieg. (Zar Ferdinand

ihrer Regierungen mitgeteilt. Italien und Oesterreich- Ungarn würden eine dauernde Festsetzung Griechenlands auf albanischem Gebiet absolut nicht dulden. (Ein verspäteter Kampf vor Adria nopel.) Konstantinopel, 8. ds. Der Minister des Innern veröffentlicht folgende amtliche Depesche aus Adrianopel vom 4. ds.: Der Feind unternahm ge stern abends 9 Uhr mit allen Streitkrüften an In fanterie und Kavallerie einen allgemeinen Sturm. Unsere Truppen schlugen den Sturm mit äußerster Energie ab. Der Feind erlitt große

die Türken aus ihren Geschützen das Feuer auf die montenegrinischen Stellungen. (Die Opfer des Krieges auf bulgari scher Seite.) Sophia, 7. ds. Die offiziöse „Bul- garia" beziffert die Zahl der bulgarischen Toten und Verwundeten auf 70.000. Oesterreich -Ungarn. Rücktritt des öfterreichifcben KriegsminiTters und des 6eneralTtabschefs. Wien, 9. ds. Kriegsminister v. Auffenberg und der Chef des Generalstabes v. Schemua sind zurück getreten. Zum Kriegsminister wird Feldzeugmeister Krobatin und zum Chef

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 20
Date: 03.05.1913
Physical description: 20
Zahlungsverpflichtung, als eine Kündigung nicht ausdrücklich erfolgt. — Einzeln« Nummern tü tr. Nr. 35. Lienz, Samstag, 3. Mai. Jahrg. 1913. Ns« stltv Mil! frn! Endlich! Tie Völker Oesterreich-Ungarns werden mit Freude die Kunde vernehmen, daß unsere Monarchie, ihrer Kraft bewußt und ihrer Würde eingedenk, nunmehr unwiderruflich fest entschlossen ist, für ihre Existenz zu kämpfen. Tie Völker Oesterreich-Ungarns wissen ganz genau, ja sie fühbn es instinktiv, daß der Kampf nicht mm Skutari oder um den geographischen Begriff „Mowenegro

" ausgetragen wird. Ganz Oesterreich- Ungarn weiß, daß unsere Zukunft, unsere Stellung als Großmacht, unsere innere Existenz auf dem Spiele steht. Nicht, um Albanien zu retten, nicht, um dem König Nikita eine derbe Lektion zu erteilen, ziehen wir das Schwert: nur um unser selbst willen und um den weiteren Bestand unseres geliebten Vaterlandes zu sichern, ziehen wir in den Kampf. Unsere Monarchie, die von unseren Feinden in Petersburg und Paris als bereits morsch und bau- - fällig, als in allen Fugen

krachend dargestellt wird, wird diese frommen Wünsche zuschanden machen! Sämtliche Nationen Oesterreich-Ungarns lieben ihr Vaterland und werden ihren letzten Tropfen Blut gerne opfern, um es vor feindlichen Anschlägen zu schützen. Tschechen und Deutsche, Ruthenen und Polen, Kroaten und Serben, Italiener und Slowenen, sie alle werden wie ein Mann aufstehen, um abzu wehren. Kein Unterschied der Religion wird laut werden, wenn es gilt, das Vaterland zu retten. Katholiken und Protestanten, Juden

und Orthodoxe werden miteinander wetteifern, um auf dem Altar des Vaterlandes Opfer zu bringen. Der Oberkommandant der Strafexpedition wird mit dem Bewußtsein, daß „ganz Oesterreich in seinem Lager" steht, umso zuversichtlicher und zielbewußter seiner Pflicht Nachkommen können. Die Zweifler an Heörandmarkl. Roman von 6. Freifrau von Sdjlippenbad). (20. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Gegen Ende des Konzerts sang Rottraut das Lied, das ihren Namen trug, dessen Bedeutung nur einer verstehen konnte

über die Fehler der Vergangenheit und freuen wir uns, daß endlich unsere maßgebendsten Faktoren zu der Ueberzeugung gelangt sind, daß ein Zurückweichen, ein Zögern nicht mehr zulässig ist. Ein Sturm der Entrüstung, eine Hochflut der Empörung gegen die Ratgeber der Krone würde sich sofort entfesseln, falls, aus welchem Grunde immer, noch weiter eine ergebnislose Verschleppung eintreten würde. Die Völker Oesterreich-Ungarns haben genug Opfer an Gut und Blut gebracht und nichts, auch nicht den mindesten Profit

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Außferner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 16.08.1913
Physical description: 12
Sette 6. Wachsamkeit, rechtzeitigen Belehrung und War nung. In liebevoller Erkenntnis dieser Umstände und Gefahren hat der hochwürdige Jesuitenpater -Karl Freiherr v. Köth vor drei Jahren in oen sogenannten Rekruten-Vorbildungskursen eine Institution geschaffen, welche aus kleinen An- - fangen und Versuchen hervorgeht, sich in Deutsch land und Oesterreich bereits eingebürgert und zu einer ständigen, höchst wirksamen Einrichtung entwickelt hat. Dank des apostolischen Eifers des hochw. Pater Köth

uno des verständnisvollen Entgegenkommens vieler Seelsorger, konnten bisher in Oesterreich und Deutschland bereits zahlreiche derartige Kurse abgehalten werden,, welche sich des Verständnisses und der Zustim mung der höchsten militärischen Persönlichkeiten und Behörden erfreuen. Sobald in den verschiedenen Ländern die Assentierungsergebnisse bekannt sind, beginnt der hochivüroige Rekrutenpater seine Missions reisen und versammelt an verschiedenen hiezu be sonders geeigneten Orten

nicht nachgebe. Er nahm für die Mächte das Recht in Anspruch, ihren Wün schen in Konstantinopel auch jetzt Geltung zu ver schaffen und wies besonders darauf hin, daß man auch in Oesterreich-Ungarn wünsche, die Pforte möge noch rechtzeitig Einsehen haben und ihre Pflicht den Großmächten gegenüber erfüllen. Auch über die brennende Frage der inter nationalen Politik, die Revisionsfrage, hat der englische Minister einige Worte gesagt. Die eng lische Regierung nimmt nach seiner Erklärung den Standpunkt

und so Wird es den französischen Politikern wahrschein lich gelingen, die Revision zu Hintertreiben, in dem mau Oesterreich mit seinen Forderungen vollständig isoliert. Meldungen über endgültige Beschlüsse in dieser Form liegen aber noch keine vor. Doch muß man, da auch in Deutschland keine Aende- rung zugunsten des österreichischen Standpunktes eingetreten ist, vermuten, daß die Durchsetzung des österreichischen Standpunktes sehr schwierig sein wird. Daß die zeitweiligen Unstimmigkeiten zwi schen Berlin und Wien

, keine Großmacht, weder Rußland noch Oesterreich-Ungarn, hätten im Sinne, an den wesentlichen Vereinbarungen der Balkanstaaten zu rühren. Man weiß hier von der Bedeutung und der Tragweite eines von Oesterreich Ungarn, und Rußland in dieser Angelegenheit vereinbar ten Vorgebens nicht mehr als das, was.die aus wärtigen Blätter gemeldet haben. Gleichwohl denkt man, daß das österreichisch rnsiiichc Einver nehmen in dieser Frage keinesfalls toeiter «i» bis etwa zur gemeinsamen Erkenntnis der % teile geht

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Tiroler Post
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Page 6 of 20
Date: 15.08.1913
Physical description: 20
Wachsamkeit, rechtzeitigen Belehrung und War nung. In liebevoller Erkenntnis dieser Umstände und Gefahren hat der hochwürdige Jesuitenpater Karl Freiherr v. Köth vor drei Jahren in oen sogenannten Rekruten-Vorbildungskursen eine Institution geschaffen, welche aus kleinen An fängen und Versuchen hervorgeht, sich in Deutsch land und Oesterreich bereits eingebürgert und zu einer ständigen, höchst wirksamen Einrichtung entwickelt hat. Dank des apostolischen Eifers des hochw. Pater Köth

und des verständnisvollen Entgegenkommens vieler Seelsorger, konnten bisher in Oesterreich und Deutschland bereits zahlreiche derartige Kurse abgehalten werden, welche sich des Verständnisses und der Zustim mung der höchsten militärischen Persönlichkeiten und Behörden erfreuen. Sobald in den verschiedenen Ländern die Assentierungsergebnisse bekannt sind, beginnt der hochwürdige Rekrutenpater seine Missions reisen und versammelt an verschiedenen hiezu be sonders geeigneten Orten seine ihm so lieben Burschen und hält

den Forderungen der Groß mächte gegenüber nicht nachgebe. Er nahm für die Mächte das Recht in Anspruch, ihren Wün schen in Konstantinopel auch jetzt Geltung zu ver schaffen und wies besonders darauf hin, daß man auch in Oesterreich-Ungarn wünsche, die Pforte möge noch rechtzeitig Einsehen haben und ihre Pflicht den Großmächten gegenüber erfüllen. Auch über die brennende Frage der inter nationalen Politik, die Revisionsfrage, hat der englische Minister einige Worte gesagt. Die eng lische Regierung nimmt

wachzurufen und so wird es den französischen Politikern wahrschein lich gelingen, die Revision zu hintertreiben, in dem man Oesterreich mit seinen Forderungen vollständig isoliert. Meldungen über endgültige Beschlüße in dieser Form liegen aber noch keine vor. Doch muß man, da auch in Deutschland keine Aende- rung zugunsten des österreichischen Standpunktes eingetreten ist, vermuten, daß die Durchsetzung des österreichischen Standpunktes sehr schwierig sein wird. Daß die zeitweiligen Unstimmigkeiten zwi

und sind über zeugt, keine Großmacht, weder Rußland noch Oesterreich-Ungarn, hätten im Sinne, an den wesentlichen Vereinbarungen der Balkanstaaten zu rühren. Man weiß hier von der Bedeutung und der Tragweite eines von Oesterreich-Ungarn und Rußland in dieser Angelegenheit vereinbar ten Vorgehens nicht mehr als das, was die aus wärtigen Blatter gemeldet haben. Gleichwohl denkt man, daß das österreichisch-russische Einver nehmen in dieser Frage keinesfalls weiter alz bis etwa zur gemeinsamen Erkenntnis

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Tiroler Post
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Page 1 of 8
Date: 20.04.1915
Physical description: 8
. Einzelne Nummer 12 Leller. Nr. 31. Landeck, Dienstag, 2V. April 1915. 14. Jahrgang. „Mit vereinten Kräften" Lebhafte Tätigkeit im Luftkriege. — Einberufung der in Oesterreich wohnenden Reichsdeutschen. Ausdehnung der Landsturmpflicht bis zum 50. Lebensjahre in Oesterreich. denen katholischen und protestantischen Pfarrer, die wegen deutschfeindlicher Betätigung verur teilt wurden. Die k. k. Armee, braucht sich ihrer Vergan genheit nicht zu schämen. Ihre Geschite ist so alt und ruhmvoll

, wie die des Deutschen Reiches, in welchem zur Zeit Karl V. die Sonne nicht unterging. Sie kämpften unter Frundsperg ge gen Frankreich, unter Wallenstein gegen Däne mark und Schweden, unter Prinz Eugen grgen die Osmanen, gegen das Frankreich Ludwig XI V., gegen Friedrich II. von Preußen, unter Daun und Laudon, gegen Bonaparte und Napoleon I. unter Erzherzog Karl, Schwarzenberg und An dreas Hofer, unter Gab lenz gegen Däne mark und unter Radetzky und Erzherzog Albrecht gegen Italien. Odne Oesterreich wären die wilden

Janitscharen tief ins Herzvon Deuts ch l and e i n g e d r u n- g e n: wie diese Scharen hausten, das mag jeder in Büchern Nachlesen, die genug darüber enthal ten, um uns zu belehren, daß Oesterreich nicht nur die deutsche Kultur vor dem Untergang ge rettet hat, sondern auch die westslawischen Völ ker, die Tschechen, die Kroaten, Slowenen und Slowaken der westlichen Kultur gewann. Und Oe st e r r e i ch s Flotte h a t te e i n L i f f a, ehe Deutschland sein Coronet, be saß. Die Befreiungskriege wären

ohne Oesterreichs Mitwirkung un möglich gewesen. Man hatte sich in man chen alldeutschen Kreisen daran gewöbnt, seit 1866 Oesterreich-Ungarns Verdienste um das Deutsch tum zu unterschätzen und den alten Kaiserstaat und seine Armee als minderwertig zu betrachten. Man dachte nicht daran, daß Königgrätz nicht nur durch die preußische Uebermacht, sondern auch durch das Zündnadelgewehr, d. h. den Hin terlader, entschieden Wurde. Durch die 1866 voll zogene Trennung vom Deutschen Reiche wurde die habsburgische

Hausmacht sich selbst über lassen und das Gewicht des westlichen Deutsch tums, das immer noch in den habsburgischen Erblaflden nachgewirkt hatte, ging mit seinem Einfluß verloren. Das Deutschtum in der alten Ostmark Oesterreich war schwächer als das ver einigte Slawen- und Magyarentum. Der Natio- nalitättenkamps flammte auf, und leider besaß Oesterreich in der Zeit seit 1866 keinen Bis marcks der mit starker Hand den Streit in ge rechter Weise schlichten konnte. Dr. Lueger wäre vielleicht der Mann

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 10.10.1908
Physical description: 18
der französischen Republik versendete Handschreiben die notwendigen Er klärungen. Das Handschreiben des Kaisers setzte die Stel lung Oesterreich-Ungarns in Bosnien und der Herzegowina auseinander. Die Umwälzung in der Türkei habe den Charakter des Staates voll ständig geändert und es ergeben sich daraus ge wisse Rückwirkungen auf das Mandat Oesterreich- Ungarns und auf die okkupierten Provinzen. Die Völker in Bosnien und der Herzegowina fordern die Erteilung einer Konstitution, wie eine solche j den Völkern

der Türkei gegeben wurde. Der Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn könne sich dieser gerechten Forderung nicht ent ziehen, aber er sei nicht in der Lage, den Unter tanen des Sultans in Bosnien und der Herzego wina eine Verfassung zu geben. Ferner wies das Schreiben in allgemeinen Ausdrücken auf die Agitationen hin, deren Schau platz Bosnien und die Herzegowina ist und welche die Sicherheit Oesterreich-Ungarns bedrohen. Es müsse deshalb im Interesse Oesterreich-Ungarns und der Völker

der okkupierten Provinzen an die Herstellung definitiver Zustände in Bosnien und der Herzegowina gedacht werden. Der Kaiser teilte den Souveränen und dem Präsidenten der französischen Republik mit, daß Oesterreich-Ungarn unverzüglich an diese formelle Aenderung des staatsrechtlichen Ver hältnisses der okkupierten Provinzen schreiten werde. Endlich verständigte der Kaiser die Empfänger seines Handschreibens von dem Entschlüsse, die österreichisch-ungarischen Truppen aus dem Sandschak Novibazar herauszu ziehen

von Mazedonien j auf. Oesterreich-Ungarn beweist dadurch auch, daß es auf eine friedliche Durchführung der Aktion

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 07.05.1913
Physical description: 8
mit Oesterreich über eine Parallelaktion in Albanien vor dem Abschluß stehen. Italien werde den südlichen und Oesterreich den nördlichen Teil Albaniens militärisch besetzen, um zu verhindern, daß Essad Pascha und Dschavid Pascha Durazzo und Valona in die Hände bekommen. Beide Staaten haben vereinbart, alle Handlungen Essad Paschas und alle seine Abmachungen mit den angrenzen den Staaten als null und nichtig zu erklären. Aeußerungen König Nikilas. Cetinje, 3. ds. König Nikolaus erklärte, er wolle den Mächten

nicht den Fehdehandschuh hinwerfen, aber auch nicht von Oesterreich-Ungarn beleidigt wer den. Wenn Oesterreich-Ungarn Montenegro angreife, so könne er es nicht verhindern. Montenegro werde besiegt werden, aber diese Niederlage werde Oesterreich sehr teuer zu stehen kommen. Qikita braucht keine Hilfe. Cetinje, 3. ds. Montenegro hat die Ueber- mittlung einer Hilfssendung Oesterreich-Ungarns für Skutari abgelehnt, da in Skutari alles Mögliche vor handen und fremde Hilfe unnötig sei. Verhängung des Ausnahmezustandes

abgelehnt hat, demissi onierte das Kabinett. Oesterreich -Ungarn. Demission des Gemeinderates in Orient. Bei der am 30. April stattgefundenen Gemeinderats- sitzuug in Trient gaben der Bürgermeister Tamdosi, der Vizebürgermeister und die Mehrzahl der Gemeinde räte wegen der Haltung der Regierung in der Fleims- talbahnfrage die Demission. MiniSterrat. Unter dem Vorsitz des Grafen Berchtold fand am Freitag in Wien eine gemeinsame Ministerkonferenz statt, in der über die zukünftigen Richtlinien der Po litik

Oesterreich-Ungarns vollständige Uebereinstimmung erzielt wurde. Das österreichische Abgeordnetenhaus. Wien, 3. ds. Das österreichische Abgeordneten haus ist für den 15. ds. einberufen worden. Es steht jedoch fest, daß die Session des Hauses sofort durch eine kaiserliche Verfügung wieder geschlossen wird, wenn die internationale Lage bis dahin nicht geklärt sein sollte. Bevorstehende Auflösung des böhmiSchen Landtages. Prag, 3. ds. Nach hiesigen Blättermeldungen soll die Auflösung des böhmischen Landtages

, die Mitglieder der Regierung, zahlreiche Diplomaten, hohe Offiziere, Staatsbeamte und Pairs mit ihren Damen bei. Der Präsident der Ausstellung Dr. v. Derschatta (Präsident des Oesterr. Lloyd) bezeichnete als Zweck der Ausstellung, die kul turelle Entwicklung der österreichischen Adrialänder der Allgemeinheit in anschaulicher Weise vorzuführen, und betonte die Notwendigkeit eines engeren Anschlusses an die Küste, von der Oesterreich der Weg in die Welt offen stehe. Kurland. Deutsches Reich. (Anschlag

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 18.01.1934
Physical description: 16
hatte, die Wiederherstellung der österreichischen Herrschaft erstrebten, von der sie die Wahrung der tirolischen Verfassung er warteten. Bor allem war es den Tirolern um ihr Selbst- bestimmungs- und Selbstregierungsrecht zu tun. War es nicht möglich zu Oesterreich zu kommen, wollte man selb ständig werden oder an die Schweiz sich anschließen. Jnso- serne konnte eine fremde Beobachterin, die Französin Frau von Stael 1812 schreiben: „Tirol erinnere an die Schweiz und wolle mit ihr vereinigt werden; das Land

habe das Bedürfnis eine Nation zu bilden mehr als Anhänglichkeit an Oesterreich." Sie wollte damit sagen, den Tirolern sei es vor allem um ihre Freiheit zu tun und dies Streben der Tiroler nach einer freien, der Eigenart Tirols entsprechen den Verfassung sei es, das den Freiheitskampf der Tiroler leitete, und dies Streben hielt sie für stärker als die An hänglichkeit an Oesterreich und sein Herrscherhaus. Die Verbindung mit Oesterreich erschien den Tirolern er wünscht, soweit sie eine Sicherung ihrer Freiheit

bedeutete. Gerade Bayern gegenüber betrachteten die Tiroler seit alters Oesterreich als eine wertvolle Stütze zur Wahrung ihrer Selbständigkeit. Was den Anschluß Tirols an die Schweiz betrifft, so konnte bereits wiederholt daraus ver wiesen werden, daß in Zeiten, da man in Tirol mit der österreichischen Regierung unzufrieden war, der Gedanke austauchte: Wie wäre es, wenn wir,uns an die Schweizer anschlössen? Auch in dem bereits erwähnten Vorschlag Senn's wird der Anschluß an die Schweiz bediügt ins Auge

gefaßt. Im tirolischen Unterinntal ging in der Zeit zwischen 1805 .und 1809 die Rede unter dem Volk: ,Dei Bayern wollen wir nicht bleiben; entweder müssen wir zur Schweiz oder zu Oesterreich fallen und hilft uns Oesterreich nicht, so helfen wir uns selbst." Auch im Oktober des Jahres 1809 tauchte,neuerdings in Tirol der Gedanke einer Vereinigung mit der Schweiz aus. Auch Napoleon selbst war nach der ersten siegreichen Erhebung der Tiroler (April 1809) mit dem Gedanken hervovgetreten, Tirol

mit der Schweiz zu vereinigen. Er äußerte sich da mals gegenüber einem Schweizer in diesem Sinn: Es (das Larck Tirol) besitzt den nämlichen Freiheitssinn wie ihr (Schweizer) und würde sich mit eurer Verfassung gut vertragen. Der Scharfsinn Napoleons hatte einen wesent lichen Zug tirolischen Wesens ganz richtig erkannt: den unbesiegbaren Zug nach Freiheit und das Verlangen nach einer freien Verfassung. Oesterreich wollte und konnte sich mit den Bestim mungen des Preßburger Friedens auf die Dauer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 12.09.1923
Physical description: 8
. Hat doch der christlichsoziale Fi nanzminister Dr. Kienböck vor einer Besteuerung der Börsenspekulanten gewarnt, „weil sie sonst aus Oesterreich auswandern könnten". Das Unglück für Oesterreich! Aber unsere Regierung konnte einmal anders. In den letzten Jahren, als die Krone dank der bür gerlichen Sauwirtschaft von Woche zu Woche her unterpurzelte, da gab die damalige Oesterr.-Ung. Bank mit Bewilligung der Regierung nicht nur an Handel, Gewerbe und Industrie, sondern auch den Großbanken sogenannte kommerzielle Kredite

war, die ganze klerikale Politik mit den Wor ten zu kennzeichnen: „Wenn i h r herrschet, verlan gen wir die Freiheit für uns auf Grund eurer Prinzipien, und wenn w i r herrschen, verweigern wir sie euch auf Grund unserer Prinzipien." Wo immer die Klerikalen Politik machen, haben wir dieses zwiespältige Prinzip bei ihnen gesehen. In Deutschland find die Katholiken gegenüber den Protestanten in der Minderheit, also verlangen 'die Klerikalen die Glaubensfreiheit für alle, in Oesterreich sind die Klerikalen

sind, für weitgehende religiöse Freiheit stimmen. In Oesterreich aber, wo die Klerikalen an der Herr schaft sind, treten sie für den religiösen Zwang ein und 'beschimpfen jeden, 'der die Teilnahme an reli giösen Hebungen vom Willen der Eltern abhängig macht, Atheisten und Feind der katholischen Reli gion. Und ebenso haben die Klerikalen in jeden: Schweizer Kanton, wo die Protestanten in der Mehrheit sind und eine Art protestantischer Staats kirche hatten, die heftigsten, selbst revolutionäre Kämpfe für die Trennung

von Staat und Kirche, 'das ist für die Freiheit der katholischen Kirche von der Staatsgewalt geführt, in Oesterreich aber, wo die Klerikalen an der Macht sind, kämpfen sie eben so fanatisch gegen die Trennung von Staat und Kirche, weil das hier die Befreiung des Staates von der Herrschaft der- Kirche bedeuten würde. Wo sie in der Minorität sind, sind sie für die Freiheit der Kirche, wo sie in der Mehrheit sind, sind sie für die Herrschaft 'der Kirche über den Staat. Aber haben wir nicht in Oesterreich

und haben Rothschild zu den Bällen der Stadt Wien eingeladen und an seiner Tafel geschmaust und zu letzt mit den jüdischen Banken jene Vereinbarung geschlossen, die die Banken von einer ausgiebigen Vermögenssteuer befreite und dafür den Christlich- sozialen die Wahlgelder der jüdischen Banken ver schaffte. Der Kamps gegen den Kapitalismus war das erste Programm des „christlichen Sozialis mus". Als die Liberalen noch in Oesterreich herrschten, haben die ersten Chrrstlichsozialen unter Führung des Barons Vogelfang

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 07.12.1912
Physical description: 16
sagt u. a.: „Albanien .. . wurde uns unter dem ersten Ministerium Depretris von Bismarck und Derby als Gegenwert für Bosnien und Herzegowina angeboten, deren Ueberweisung an Oesterreich sich unsere Regierung widersetzte. Durch die Ministerkrisis im Jänner 1878 wurden die weiteren Verhandlungen unterbrochen. Cairoli wollte nichts davon wissen." In einem Briefe vom 20. April 1900 teilte Crispi die Gründe mit, war um Italien sich dem widersetzte, daß Oesterreich ! Bosnien und Herzegowina besitzen

sollte. „Italien hat im Osten offene Grenzen und Oesterreich mit den neuen Provinzen würde dann stärker sein. In unserem Interesse liegt es, daß dies nicht eintrete. Wenn Oesterreich. auch Albanien erhielte, so wäre die Herrschaft im Adriatischen Meere für uns ver loren, wie es die im Mittelmeere nach Biserta ist. . . . Bismarck und Derby waren davon überzeugt und deshalb dachten sie daran, uns Albanien als Gegenstück zu dem Besitze von Bosnien und Herze gowina zu geben." Die Absicht, in der diese an geblichen

Crispibriefe veröffentlicht wurden, ist durch sichtig ; sie deckt sich mit den Jntriguen gewisser französischer Blätter, die Italien gegen Oesterreich ' verhetzen wollen. Die Darlegungen eines Sachkenners. Der bekannte englische Schriftsteller Scotus Viator, der durch seine auf jahrelangen Studien und Reisen aufgebauten Werke über das Rassen problem in Ungarn und die südslawische Frage die Aufmerksamkeit der literarischen politischen Welt auf sich gezogen hat, veröffentlicht einen Aufsatz „Offter- reich

-Ungarn als Balkanmachl", in dem dieser gute Kenner der Monarchie mit großer Geistesschärfe die Situation Oesterreich-Ungarns und ihr Interesse an einer guten Lösung der schwebenden Konflikte be urteilt. Der englische Schriftsteller sagt nach einer Einleitung, in der er den inneren Wid.rspruch der serbischen Forderungen nach einem Adriahafen ge schildert hat: Die Serben, allezeit bereit, in politi schen Phantasien zu schweben, würden sich sehr täuschen, wenn sie die Augen vor der Tatsache schließen

wollten, daß die neue serbische Politik direkt eine Intervention Oesterreich-Ungarns und Italiens provoziert, für die beide das Schicksal Albaniens durchaus keine gleichgiltige Sache ist. Die Neu ordnung nach diesem Kriege wird viele Veränder ungen in der europäischen Situation hervorbringen, aber es ist. keine Uebertreibung, wenn man sagt, daß keine Großmacht so vital dadurch berührt werden wird, wie die Dualmonarchie. Das Königreich Serbien zählt, selbst seine Neuerwerbungen mitge- 4 rechnet

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