zu machen. Es ist wahr, eine Wahlreform bewegung lässt sich nicht machen, aber ich glaube, dass die Partei, wenn nur ein Fünkchen von einer Wahlreformbewegung entsteht, dieses Fünkchen zu einem ganz respectablen Feuer anzusachen ver stehen wird. Ich weiß nicht, welchen Weg die Regierung ein- schlagen wird, ob sie weiter hinter den Coulissen schachern, ob sie den 8 14 weiter gebrauchen, ob sie schließlich zu einem Verzweiflungs act greifen wird. Ich weiß das alles nicht, und es ist auch gleich- giltig. Aber was immer
, wie der vom 19. April bis zum 12. Juni war. In diesen zwei Monaten haben wir alle Verhandlungen mitgemacht und an allen Arbeiten theilgenommen. (Lebhafter Beifall.) Hierauf wurde der Antrag des Genossen Schrammel einstimmig angenommen und die Sitzung geschlossen. Sonntag gelangte der Punkt Revision des Partei programms zur Debatte, welche vom Genossen Dr. Adler mit einer dreistündigen Rede eingeleitet wurde. Wir werden diese Rede und die darauffolgende Debatte in ö g l i ch st ausführ- l i ch in nächster Nummer
bringen. Für heute wollen wir nur einen vorläufigen kurzen Bericht folgen lassen. Der Wunsch, das Parteiprogramm zu ändern, so führte der Redner aus, ist nicht aus einem theoretischen Bedürfnisse der Partei hervorgegangen, sondern durch Ursachen veranlasst worden, die mit den Principien wenig zu thun haben. Es wurde hauptsächlich die Form des Hainfelder Programms bemängelt, das aus der Principienerklärung und aus Resolutionen besteht. Dr. Adler erörterte sodann eingehend die einzelnen Sätze
des Programmentwurses und sagte zuin Schlüsse: Der Entwurf ist keine Abschwächung und soll es auch nicht sein. Er enthält eine eingehendere Begründung der Zukunft des Proletariats. Die Rede Dr. A d l e r s machte großen Eindruck und wurde lebhafter Beifall dem Redner gezollt. Reichstags-Abgeordneter Bebel erklärt, die deutschen Gäste werden sich an dieser Debatte nicht betheiligen, weil es eine interne Angelegenheit der österreichischen Partei sei. Die Verhandlung wurde sodann abgebrochen. Am dritten
Verhandlungstagc gelangten die Genossen Josef Steiner, Brod, Ausobsky, Heller, Perner- storfer, Kautsky, Nemec, Winarsky, Emmerling, Stein, Dr. Ellenbogen, Kr ist an und Muchitsch zum Worte. . Hierauf wurde auf Antrag S k a r c t s Schluss der Debatte und Wahl einer Commission zur Redaction des neuen Partei programms angenommen. In diese Commission wurden außer der bisherigen Programmcommission, die aus den Genossen A d l e r, Daszynski, Ellenbogen, S ch u h m e i e r und Steiner bestand, noch folgende