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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 21.06.1911
Physical description: 8
, in ihrer Fortentwicklung r-icht gehemmt sind. Schwurgericht. Krandlegung. Am Freitag fand die letzte Verhandlung in dieser Saison statt. Der Fall betraf, wie wir be reits in letzter Nummer berichteten, den 25 Jahre alten in Kastelruth geborenen und in der Gemeinde Ritten zuständigen Josef Ba chman n, welcher des Verbrechens der Brandlegung angeklagt war. Bach- man ist angeklagt, am 29. März d. I. die ihm ge- meinschastlich mit seinner Frau gehörige Pension „Waldsriede' in Antholz (Stampferbad), zwischen 10 und 11 Uhr

, und legte das Lehramt zurück. Die Eheleute Bachmann über nahmen von der Mutter Kreszenz Meßner daS Stampferbadanwesen in Oberthal-Antholz samt der dazugehörigen Pension „Waldfriede' zum gemein schaftlichen Eigentums. Der Uebernahmspreis stellte sich aus insgesamt 80.250 Kronen. Die Erwartun gen, welche die Eheleute Bach mann an die Ueber- nähme des Stampserbadanwesens knüpften, erfüllten sich nicht. Josef Bachmann beziffert den im Sommer 1910 ihm durch die Führung der Pension „Wald friede' entstandenen

aber, als er am 3. April nach Vornahme deS gerichtlichen Augenscheines in Hast genommen wurde, jedes Verschulden in Abrede. Beim späteren Verhör gab er jedoch zu. daß er am 29. März abends in der Pension „Waldsriede' gewesen sei und bei die ser Gelegenheit den Brand durch unvorsichtiges Gebaren verursacht habe, indem ihm Asche aus der Pfeife auf ein Brett gefallen sei. Er habe wohl die Flamme mit der Hand zu ersticken versucht und sodann das Zimmer Ver lasien, allein es müsse die Glut nicht ganz unter drückt worden

sein. Am 5. Juni meldete er sich nun freiwillig zum Verhöre und erklarte ein volles Geständnis abzu legen. Das Geschäft mit der Pension und dem Stampferbad sei sehr schlecht gegangen, so daß er daraufzahlen haben müsse. Es wäre sodann eine Reihe dringender Schulden im Gesamtbetrage von rund 3000 Kronen zu zahlen, Reparaturen vorzu nehmen, Steuer und Feuerversicherung zu leisten gewesen, seine Barmitttel hätten aber nur 60 bis 70 Kronen betragen. Die Aussicht auf eine Besse rung des Geschäftsganges

in der Pension „Wald friede' sei gering gewesen. Da sei er schwermütig geworden, habe angefangen zu grübeln, und je länger er einen Ausweg suchte, desto düsterer und hoffnungs loser sei ihm die Zukunft erschienen. Um eine weitere Verschuldung hintanzuhalten, sei ihm der Entschluß gereist, die Pension „Waldfriede' in Brand zu stecken, damit er die Versicherungssumme bekäme. In dieser Absicht sei er am 21. März 1911 nach Geschäftsschluß um 2 Uhr morgens in das Zimmer Nr. 20 gegangen. Infolge eines Geräusches

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