werden können. — Wie man aus Constantinopel meldet, sollen in allerjüngster Zeit ziemlich ernste Unruhen in Jemen stattgefunden haben. Von türkischer Seite wird jedoch behauptet, dass dieselben gegenwärtig bereits vollkommen beigelegt seien. Nähere Details sehlen. Der Tod der Königin von Korea wird von Seite der koreanischen Regierung bestätigt. Der russische Gesandte in Tokio wird, wie bestimmt be hauptet wird, das Verlangen stellen, dass die Staats gewalt in Korea durch den König ausgeübt werde. Man beschuldigt die Japaner
der Ermordung der Königin. Von Interesse ist eine Depesche aus Tokio, die sich imNew-Aorker „World' findet und in welcher behauptet wird, die japanische Regierung gebe zu, dass die Japaner an den in Korea vorgekommenen Unregel mäßigkeiten schuldig seien und die Regierung durch die ersten Berichte getäuscht worden sei. Die japanischen Truppen, welche Taiwonknn nach dem Palais eScor- tiertcn, hätten es unterlassen, die Ordnung aufrecht zuerhalten. Vicomte Miura werde einer schweren Nachlässigkeit beschuldigt
, welche den Gegenstand einer Untersuchung bilden werde. Mehrere Verhaftungen wären vorgenommen worden, andere stünden bevor. Die japanische Regierung verberge nichts und wünsche die vollkommene Veröffentlichung der Einzelheiten der Unruhen, gleichviel, wer daran betheiligt sei. Zocal- und Vrovincial-Chronik. Innsbruck, 22. October. 5*» Musikverein Innsbruck. Am Freitag, den 25. ds. findet im großen Stadtsaale das erste Mitglieder-Concert mit Frl. Mathilde HaaS, Concertsängerin in Mainz (Alt) als Solistin
und die Gallerien sind sehr stark besucht, Baron Chlumecky eröffnet die Sitzung und widmet dem verstorbenen Erz herzog LadislauS einen warmen Nachruf, den daS HauS stehend anhört. Ferner theilt er die Neubildung des Cabinets mit. Der Ministerpräsident Graf Ba- deni erklärt, nicht etwa ein weitgehendes Programm, wohl aber das zur Orientierung Zweckdienliche vor bringen zu wollen. Die Regierung wolle keinen Zweifel lassen über die einzuschlagende Richtung, welche Irr wege sie zu meiden gedenke
und mit welchen Mitteln sie zu arbeiten beabsichtige, um zu ihrem Ziele zu ge langen. Die Regierung sei vor die Aufgabe gestellt, vor allem die Bedingungen zu schaffen, damit der Gang der große» Maschine der Staatsverwaltung ein ungestörter, regelmäßiger und zeitgerechter bleibe. Da dies nur dann möglich sei, wenn ein friedliches Zu sammenleben der zu einem Ganzen vereinigten Natio nen Oesterreichs gesichert ist, werde die Regierung allen Erscheinungen entgegenwirken, welche diesen Frieden zu beeinträchtigen geeignet