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Neueste Zeitung
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Page 5 of 7
Date: 15.12.1929
Physical description: 7
Unter der Anklage des zweisachev Mdesmordes. Die SchwurgerichtsverhMdlung gegen die gn-sbrocker Aavierlehrertn Maria BMer. Innsbruck, 14. Dezember. Unter der vorbildlichen Leitung des aus dem Halsmann- Prozeß weit bekannt geworbenen OLGR. Dr. Ziegler öegarm heute früh die Berhanölung gegen die 80jährige Klavier- und Sprachlehrerin Maria Bauer aus Inns bruck. Sie ist, wie bekannt, des zweifachen Kindesmordes angeklagt. Die von Staatsanwalt Dr. Gruennewald ver tretene Anklage legi der Bauer

zur Last, im Oktober 1923 und im Oktober 1929 je ein außereheliches Kind in ihrer Wohnung in Innsbruck erwürgt zu haben. Maria Bauer, eine starke Frau, die älter ausfieht, als sie wirklich ist, hörte die Verlesung der Anklageschrift, die über das Vorleben der Angeklagten, über ihren Cha rakter und über die gegen sie erhobenen schweren Beschul digungen erschöpfend Auskunft gibt, mit gesenktem Kopf, leise meinend, an. Die erste Frage, ob sie sich schuldig bekenne, beantwortete die Angeklagte

mit einem leisen Ja. Einschränkung des Geständnisses. Weinend gab die Angeklagte zu, daß sie die Kinder beseitigt habe; sie hätte aber nicht gewußt, ob die Kinder gelebt hätten. Die Angeklagte schränkte damit ihr erstes Geständnis ganz wesentlich ab. An Einzelheiten konnte sich die Angeklagte angeblich nicht mehr erinnern. Bei den furchtbaren Schmerzen, die sie gelitten habe, habe sie sich nicht viel gekümmert, was mit den Kindern ge schehe sei. ^Jch hab's, so sagte die Bauer, «fest am Hals an gepackt

, was weiter war, weiß ich nicht. Ich mußte alles vor meiner Mutter verheimlichen. Ich habe ohne Hilfe geboren." Vorsitzender: Hat das Kind gelebt? Bauer: Ich w e i ß e s n i ch t. Vorsitzender: Warum haben Sie das Kind dann ge würgt? Bauer: Damit die Mutter das Wimmern nicht hört. Vorsitzender: Hat also das Kind gelebt? Bauer: Also ja! Vorsitzender: Hat das Kind auch gewimmert? Bauer: Ich kann mich nicht erinnern. Der Vorsitzende hielt der Angeklagten nun ihre ersten Aussagen

vor, die ein r ü ck h a l t l o s e s Ge st ä n d n i s darstellten. Damals hatte die Bauer gesagt, daß das Kind sofort Lebenszeichen gegeben und gewimmert hatte. Bauer: Ich gebe auch jetzt zu, daß es gelebt hat. Aber ich weiß nichts mehr näheres. Vorsitzender: Sie haben zuerst gesagt, daß sie das Kind rnit Vorbedacht erwürgt haben. Bauer: Das ist nicht wahr. Vorsitzender: Warum haben Sie das dann den: Unter suchungsrichter gesagt. Bauer: Ich habe das nicht gesagt. Vorsitzender: Haben Sie es mit UeSerlegung ge tan? Bauer: Nein, ich war ganz verzweifelt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 14
Date: 06.04.1950
Physical description: 14
Tiroler Bauernzeitung Nr. 14 Seite 11 Donnerstag, 6 April 1950 Na vis: Bürgermeister: Johann Kandier, Bauer; Vizebürgermeister: Vinzenz Hutter, Bauer. Nesselwängle: Bürgermeister: Hans Sin ger, Bauer; Vizebürgermeister: Hans Bilgeri, Uhr macher. Neu stift im Stubai: Bürgermeister: Andrä Danler, Tischlermeister (parteilos); Vize bürgermeister: Anton Schneider, Bauer (Bauern bundobmann). Niederndorf: Bürgermeister: Georg Rit zer, Landtagsabgeordneter, Bauer und Sägewerk besitzer

; Vizebürgermeister: Christian Ritzer, Bauer. Oberndorf: Bürgermeister: Josef Hauser, Bauer; Vizebürgermeister: Engelbert Lamprecht, Schneidermeister. Oberndorf (Kitzbühel): Bürgermeister: Jo sef Hauser, Bauer; Vizebürgermeister: Engelbert Lamprecht, Schneidermeister. Oberperfuß: Bürgermeister: Albert Pienz; Vizebürgermeister: Georg Heis. 0 b s t e i g : Bürgermeister: Josef Rudig. Ö t z : Bürgermeister: Walter Gritsch, Beamter; Vizebürgermeister: Alois Schmid. Pfaffenhofen: Bürgermeister: Albert Mair

, Ortsbauernobmann; Vizebürgermeister: Franz Kihr. Pfunds: Bürgermeister: Alois Netzer, Bauer; Vizebürgermeister: Josef Patsch, Säger, und An ton Netzer, Bauer. P r ä graten: Bürgermeister: Josef Mayr, Bauer; Vizebürgermeister: Josef Kroll, Bauer. R a d f e 1 d : Bürgermeister: Johann Georg Leitner, Bauer; Vizebürgermeister: Josef Ascher, BB.-Bediensteter (SPÖ) Rat-tenberg: Bürgermeister: Anton Schmutz, Gastwirt; Vizebürgermeister: Leo Ort- ner (SPÖ). Ramsberg: Bürgermeister: Franz Pendl, Jungbauer

; Vizebürgermeister: Gottfried Sporer, Bauer. Ranggen: Bürgermeister: Franz Gratl, Bauer; Vizebürgermeister: Martin Triendl. Reith bei Brixlegg: Bürgermeister: Jo sef Hechenblaikner, Bauer; Vizebürgermeister: Alois Moser, Bauer. Reith b. Kitzbühel: Bürgermeister: Jo hann Köchl, Oberhauserbauer; Stellvertreter: Jo sef Rehbichler, Wachingbauer. Reutte: Bürgermeister: Br. Sepp Wagner; Vizebürgermeister: Dr. Alois Kerber. Ried (Landeck): Bürgermeister: Schüler Franz, Gastwirt und Bauer (Ständeliste); Vize

bürgermeister: Rudolf Greif, I Kaufmann (Ge meindeliste). Roppen: Bürgermeister: Köll Engelbert, Tischlermeister; 1. Vizebürgermeister: Pohl Josef, Bauer; 2. Vizebürgermeister: Köll Alois, Eisen bahner. Schiitters: Bürgermeister: Josef Haag, Maschinenhändler und Landwirt; Vizebürgermei ster: Franz Keiler. . , v ^ „> S c h n a n n : Bürgermeister: Alois Matt,' Bauer; Vizebürgermeister: Johann Scherl, Bauer. S c h w a z : Bürgermeister: Dr. Karl Psenner, Handelsschuldirektör; 1. Vizebürgermeister: Alois

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 18.05.1924
Physical description: 12
©le Nachtigall. 1 fiite Dorfgeschichte von Franz von See bürg. ^ M du heute gar die Uhr des Morgens auf- jj i“ sagt sie und schaut ihrem Manne verwun- 1 2ins Gesicht. — „Und wie du zuwider bist und I .Mer und ungut, als wärest du mit dem linken - üjc aus dem Bette und über eine schwarze Katze d iiliegen?“ 1 Der Bauer antwortete eine Weile nicht, sondern i ch nachdenklich aus den Estrich nieder. Was du nur hast!" suhr die Bäuerin fort, indem Ae beinernen Löffl neben die hölzernen Teller

| a „Bist wie eine Henne, der man das Brot aus I ^ Schnabel genommen. Red', Alter; mit dem i Men ist's nicht getan." Der Bauer sah auf sein Weib mit einem prüfen- i «Blicke. - ^eden soll ich? Meinetwegen. Kannst es gleich j in, was mich so unwirsch macht. Die Trine ist Ber nirgends zu finden." So, die Trine," versetzte nicht ohne einen leich- I ^Anflug von Verlegenheit die Bäuerin. „Geh, laß te Mädel. Sie ist nicht von unserer Art, und ihr M ist auch ein anderes als das unsere." " Ach. was du dummes Zeug schwätzest

," grollte jll Bauer. „Was Blut und Art? Das Mädel hat i (öi Kopf voll Grillen, statt daß es arbeitet und i wie andere Leute." ; „Bauer, sei mir nicht ungerecht gegen meine i Wgall," schmollte die Hausfrau. — „Mein ist te Mädel, i ch Hab' es vor achtzehn Jahren drau^ 1 jyi von der Schwelle aufgehoben als hilfloses 3 Umlein, und du hast Fa und Amen gesagt, als jtz mir vornahm, es aufzuziehen wie mein eigenes M. Weißt du noch, wie du auf des armen Find lings Stirne das Kreuz gemacht hast und hast ge- | jgt

: „Bäuerin, mach' ein braves Mädel daraus. Jab’ ich mein Wort nicht ehrlich gehalten, und ist Me Trine nicht ein Prachtmädel geworden, brav m eine Nonne, und lustig wie ein Vogerl, und gut miß ein Engel?" „Und faul wie ein Krokodil," fiel der Bauer un- Mig darein. Ae Bäuerin wandte sich rasch um. Aus ihren irenherzigen Augen leuchtete Heller Unmut. „Pfui!" rief sie, „Alter, das hast du gelogen, daß | lii es nur weißt. Und wenn du dem Mädel nicht pecht- sein kannst, dann —" Ae vollendete den Satz

nicht, sondern ging rasch ß k Türe zu, die aus der Stube zur Küche führt. »Was dann?" fuhr der Bauer auf. Ae Bäuerin zögerte einen Augenblick. Darauf sich sie mit bebender Stimme: „Dann tu mir halt Hweh und schick' das arme Mädel fort." Ais Weib hatte diese Worte mit einem wunden We, mit zitterndem Schmerze herausgestoßen Ä war aus der Stube getreten. Der Bauer schaute verwundert auf. War's ihm M), als seien seines Weibes Augen tränenfeucht Besen, als sie jene Worte sprach. „Was sie nur hat," murrte

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 17.09.1942
Physical description: 4
er etliche weiße Mull binden zusammen und klebte die Streifen mit Leuko plast so in das rote Fahnentuch, daß ein schönes Hakenkreuz entstand. Diese Fahne hißten sie dem Tschullerer zu Ehren am Zelt des ersten Gewehrs. (Fortsetzung folgt.) „Ich wünsche es Euch von Herzen, Bauer!" Tagte der Lehrer, „aber ich fürchte, schon der erste Platz regen wirft die Saat zu Boden, daß sie nicht wieder aussteht!" Des Nachmittags ackerten Vater und Sohn zu sammen am Rottberge und aus benachbarten Aeckern. Schnurgerade

die schwielige, schwere Bauernfaust dem Jungen mitten ins Gesicht. — Der hat nicht ausgeschrien — kaum achtete er auf das Blut, das aus Mund und Nase stürzte. Er ließ Pflug und Pferd stehen und ging mit steilen Schritten vom -Acker, meg in das Dorf hinein. Der junge Haverkamp war verschwunden. Als der Bauer zum Abend nach Hause kam, hörte er, daß der Junge die Bücher und seine übrigen Habselig keiten in eine Kiste gepackt und damit vom Hose ge gangen sei, wohin, wußte man nicht. Der Bauer kniff die schmalen

Lippen aufeinander und forschte nicht weiter. Als aber dann Wochen vergingen und keine Kunde von dem entflohenen Burschen kam, stellte der Bauer den Lehrer. Wie ein zufälliges Zu sammentreffen sollte es ausfehen — aber der Lehrer durchschaute den Alten. Der Bauer sah den Lehrer mit bösen, fragenden und gebietenden Augen an. Die Frage war kurz, aber die Augen heischten dro hend Antwort. „Wo ist mein Junge?" „Wer will sagen", antwortete der Lehrer, „wohin der Sturm das Blatt weht, das heute vom Baume

fällt? Aber" — und nun sah auch er den Bauer be deutungsvoll an — „ich glaube, daß es ihm gut gehen wird. Er ist von gesundem Stamme, er wird seinen Weg schon gehen? Er verschwieg, daß er für den Jungen wohl gesorgt und ihn in einem Lehrer seminar untergebracht hatte. Doch der Bauer wußte genug, er hatte nie nach seinem Sohne gefragt. — Jahre gingen hin, 20 Jahre wohl — der Bauer war alt und hinfällig geworden. Er konnte dem Hof nicht mehr vorstehen. Da hatte er einen Pächter hineingesetzt. Verkauf

doch den Hof, rieten ihm seine Nachbarn. Der alte Bauer kam mit diesem Rat zu seinem Lehrer, der nun auch schon lange pensioniert war, und sah ihn abermals an. „Da ist kein Erbe", sagte er bitter, „was soll ich tun?" „Ich denke, ein Bauer soll nicht aus fremder Erde sterben?" antwortete der Lehrer. „Und er soll auch nicht dem Schicksal vorgreisen!" — Und wiederum nach acht Tagen, in der hellen Mittagssonne — der alte Bauer saß aus seiner Bank vor dem Hause — sieht er den Lehrer aus sich zu kommen

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 2 of 8
Date: 02.08.1919
Physical description: 8
. Unlängst brachte eine Wiener Zeitung eine hu moristische Illustration. Aus einem Baume fitzen nebeneinander Dr. Bauer, der Staatssekretär Deutschösterreichs für Aeußeres, und Bela Kun (Kohn). Beide sägen an einem Ast, worauf sie selbst sichen. Einer von beiden, Dr. Bauer nämlich, stürzt nun bereits zu Boden. Dr. Bauer hat demissioniert. Er hat es ähnlich gemacht wie der Geißhirt, der seine Stelle aufgab, als er merkte, seines Bleibens sei ohnehin nur noch von kurzer Dauer. Dr. Bauer erklärte

lange der Ver dacht ausgesprochen, daß er zu den Bolschewisten Hinneige. Es wird ferner in parlamentarischen Kreisen vorausgesetzt, daß Dr. Nenner in Feldkirch berichtet habe, daß Frankreich nicht geneigt sein werde, Zugeständnisse zu machen, so lange Doktor Bauer die auswärtige Politik leite. Die Geschäfte des Auswärtigen Amtes wird Staatskanzler Dr. Renner führen. Dr. Bauer bleibt Präsident der Sozialisierungskommission mit den Rechten eines Staatssekretärs. — Dem Volke wäre mehr gedient

, wenn sich Dr. Bauer ins Pfefferland zurückgezogen hätte. Eine zeitgemäße Erinnerung. In der Münchener Wochenschrift „Allgemeine Rundschau" Nr. 30 vom 26. ds. veröffentlicht Pater Duhr S. I. einen Artikel unter der Ueberschrist: „Warum wir der Anarchie zutreiben". Er kommt darin auf das im Jahre 1895 zustandegekommene Ausnahmegesetz gegen die Sozialdemokratie zu sprechen sowie ganz besonders auf die Stellung nahme des Zentrumsabgeordneten Dr. Gröber gegen das betreffende Gesetz, das gegen die Stim men des Zentrums

und Wahlverwandtschaft mtt der regierenden Kaste obenan Wenn nur die Revolution auch die den auf den Kopf gestellt hätte, dann wären infolge Anziehungskraft der Erde die schweren Geldsäcke herausgesallen, die Regierung hätte rasch zugegris- sen und — Pardon, ich vergaß im Eifer des Schrei bens ganz, daß wir eine sozialistische Regierung haben mit Bauer, Deutsch, Weiß usw. In diesem Falle hätte also die Regierung doch nicht zugegris- sen, weil die Geldsäcke den guten Freunden gehör-! ten, die sogar von der Wiener

und herablassend zum ehemals so „dummen Tiroler Bauern", daß man sich wm - dern muß, daß man soviel Freundlichkeit gegen einen einfachen Landmann vergeuden kann. Aber j der Bauer hat die angenehme Eigenschaft, im Be- j sitze von Milch, Butter und Käse, von Kühen und j Schweinen zu sein, da kann man schon ein wenig bewußt treten. Der Tttoler Bauer läßt sich leider verleiten, seine Eigenprodutte an diese Schmarotzer l abzugeben. Der Tiroler Bauer liefert seine« Grabschaufler, was er von ihm verlangt. Um ein paar

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 05.01.1908
Physical description: 16
Bau- und Maschinenschlofferei 8 g 2 — Und dennoch... Roman von Thusnelde Schn st er. (Nachdruck verbalen.» Erstes Kapitel. men rasch prüfenden Blick ließ Professor Bauer an dem jungen Mann entlang gleiten. „Ich gebe nur halbe Stunden, zu zwanzig Mark, wenn aber nickt geübt ist, muß man mir abschreiben. Ich kann nur fertiges Zeug gebrauchen. Hm! Wie lange studi r n Sie?" „Ackt Jabre, Herr Professor. Die letzten vier hatte ich bei Professor Fenz Unterricht." Bauers Gesicht verzog sich schmerzlich

Bauers dieTockter des Hauses an. Er hatte schon so manches von Annie Bauer gehört; aber als er sie so unerwartet vor sich sah, war er doch betroffen. Ihr rotes Haar war ja bekannt. Wie das lockige Gewoge aber so eigentümlich durch die altgoldfarbene Schleife zusammengehalten wurde! Die außergewöhnlich weiße Haut ließ die Sommersprossen auf der Nase gerechtfertigt erscheinen. Am merkwürdigsten aber die Augen. „Diese verschleierten grauen Augen, von schwarzen Wimpern überrandet, müssen gefährlich

werden. Und der rote Mund —" Weiter kam Willi Ende in seinen Betrachtungen nicht. „Der Bub soll mal kommen," rief der Vater der Hinausgehenden nach. „Also morgen nachmittag!" Professor Bauer wandte sich nach einigem Blättern und Ueberlegen zu dem jungen Musiker, der immer noch nach der Tür blickte, als stände das schlanke Mädchen mit den rosigen Wangen noch immer dort. „Meine Tochter. Ah, ich stellte nicht vor," bemerkte er auf den fragenden Blick Endes. Eine persönliche Vor stellung hatte er für überflüssig

gehalten. „Sie hat viel Aehnlichkeit mit mir, nicht wabr?" Dabei deutete Bauer nach seinem struppigen roten Scheitel. „Sie soll in meine Fußtapfen treten," fügte er mit stolzer Betonung hinzu. Ende empfand das fast wie eure Beleidigung der Natur. Solche schöne Tochter hat dieser grobe Mensch? „Also morgen nachmittag um vier Ühr. Paßt es Ihnen?" „O getviß, Herr Professor." Er fuhr aus seinen Ge danken in die Höhe. „So, nehmen Sie diese Noten mit, zum Ansehen. Adieu! -— Da bist du ja, Bub, mal

wieder nachsitzen müssen!" Patsch! Patsch! Auf jede Wange bekam der Junge, der sich schüchtern in der Tür hielt, einen schallenden Schlag. „Marsch 'rauf, an deine Aufgaben —" Zu dem erstaunten Ende gewandt, fuhr er gleichmütig fort: „Es ist ein Kreuz mit Kindern. Vollends bei zwölfen. Da genügen oft zwei Hände nicht. Lockeres Handgelenk, Hauptsache! Na, atoeu!" „Ich empfehle mich, Herr Profe sor." „Der Dummkopf. Immerfort mit seinem Professor," murmelte Bauer. „Schmeicheln will er nur. Pünktlich zahlen

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Außferner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 02.08.1919
Physical description: 8
. Unlängst brachte eine Wiener Zeitung eine hu moristische Illustration. Aus einem Baume sitzen nebeneinander Dr. Bauer, der Staatssekretär Deutschöfterreichs für Aeußeres, und Vela Kun (Kohn). Beide sägen an einem Ast, worauf sie selbst sitzen. Einer von beiden, Dr. Bauer nämlich, stürzt nun bereits zu Boden. Dr. Bauer hat demissioniert. Er hat es ähnlich gemacht wie der Geißhirt, der seine Stelle aufgab, als er merkte, seines Bleibens sei ohnehin nur noch von kurzer Dauer. Dr. Bauer erklärte

lange der Ver dacht ausgesprochen, daß er zu den Bolschewisten hinneigc. Es wird ferner in parlamentarischen Kreisen vorausgesetzt, daß Dr. Renner in Feldkirch berichtet habe, daß Frankreich nicht geneigt sein werde, Zugeständnisse zu. machen, so lange Doktor Bauer die auswärtige Politik leite. Die Geschäfte des Auswärtigen Amtes wird Staatskanzler Dr. Renner führen. Dr. Bauer bleibt Präsident der Sozialisierungskommission mit den Rechten eines Staatssekretärs. — Dem Volke wäre mehr gedient

, wenn sich Dr. Bauer ins Pfesserland zurückgezogen hätte. Eine zeitgemäße Erinnerung. In der Münchener Wochenschrift „Allgemeine Rundschau" Nr. 30 vom 26. ds. veröffentlicht Pater Duhr S. I. einen Artikel unter der Ueberschrift: „Warum wir der Anarchie zutreiben". Er kommt darin auf das im Jahre 1895 zustandegekommene Ausnahmegesetz gegen die Sozialdemokratie zu sprechen sowie ganz besonders auf die Stellung nahme des Zentrumsabgeordneten Dr. Gröber gegen das betreffende Gesetz, das gegen die Stirn- men

, in der Republik vermöge Geldsack, Frechheit und Wahlverwandtschaft mit der regierenden Kaste obenan. Wenn nur die Revolution auch die den auf den Kops gestellt hätte, dann wären infolge Anziehungskraft der Erde die schweren Geldsäcke herausgefallen, die Regierung hätte rasch zugegris- fen und — Pardon, ich vergaß im Eifer des Schrei bens ganz, daß wir eine sozialistische Regierung haben mit Bauer, Deutsch, Weiß usw. In diesem Falle hätte also die Regierung doch nicht zugegris- fen, weil die Geldsäcke

. Die Sommergäste wissen das auch zu schätzen im$ sind so freundlich und herablassend zum ehemals so „dummen Tiroler Bauern", daß man sich wun dern muß, daß man soviel Freundlichkeit gegen einen einfachen Landmann vergeuden kann. Aber der Bauer hat die angenehme Eigenschaft, im Be sitze von Milch, Butter und Käse, von Kühen und Schweinen zu sein, da kann man schon ein wenig bewußt treten. Der Tiroler Bauer läßt sich leider verleiten, seine Eigenprodukte an diese Schmarotzer abzugeben. Der Tiroler Bauer liefert

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 19.10.1927
Physical description: 10
. Wie die Natur manchmal in schweigendem Drohen verharrt, wenn der Wolken Gehänge sich zu grauen -Türmen ballt. Er ist ganz ein anderer, einer, der sich selber fremd. Nicht mehr der in halber Verzweiflung zürnende Bauer von vor hin und nicht mehr, der alle seine Sinne im Banne haltende Stistbacher von früher. Mit umschattendem Antlitz Hilst er den: völlig zu kraftlosen Jammer gewordenen Dirndlein vom Bo den aus. Gleich jedoch liegt sie wieder zu seinen Füßen. „Verzeiht mir, Vater — erbarmt

von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein aus sie?" — , „Steh auf!" gebietet der Bauer endlich. „Nicht eher darf ich meine Augen vom Boden wen den, bis Ihr, mein Vater, mir vergeben habt." „Was ich zu vergeben Hab, das sei vergeben . . . mein Kind ..." Noch immer bleibt Lene in ihrer demütigen Stel lung. Sie ringt nach Worten und wimmert leise wei ter. Endlich hebt sie scheu wieder an: „Vater . . . ! Denkt der Bauer schreckend: Solls micf) nicht ge nug fein ? Ist noch ein Pfeil für mich gespitzt?" „Red

!" Wie heiser das hallt! „Vater — vergebt auch dein — Ludwig!" Mit zuckender Furcht bebt das Mädchen der Ant wort entgegen. Es dauert lange, bis sie kommt. Und dann ist sie niederschmetternd wie ein Urteil. „Dem Ludwig Hab ich nichts zu vergeben . . . dem kann jch nur vergelten." Lene weint laut auf. „Vergeben, Vater, vergeben, das bitt ich Euch!" „Dirn", führt der Bauer hart weiter, „rede mir nicht mehr von dem Waldschmiedbuben. Aus deinem Munde will ich seinen Namen nicht mehr hören. Du mußt ihn vergessen

zu tragen. „Und ich sag," schneidet der Alte auf, „du kannst dich noch obenauf setzen, ist es mir noch immer zu ge ring." „Mit deinem Maul ziehst du dann hinten noch einen Heuwagen nach, gelt, du narrischer Kund'" höhnt er bost der andere. Des Stistbachers Kommen macht dem Gefechte ein Ende. Schweren Tritts, die Stirn umsinstert eintre- tend, scheucht er auch des Gesindes Frohsein davor:. „Ja, na," raunzt der Mesner, nachdem sich der Bauer sein Buch mitnehmend, wieder entfernt ha:, „den scheint der böse

doch nicht sich Klar heit darüber zu verschaffen. Ein Fremder soll daruni erst recht nicht nach dem Grund fragen. Die Haupt sache ist, daß der Stistbacher keinem von ihnen sein Unbehagen zu fühlen gibt. Und das tut der Bauer auch nicht, er ist zu stolz dazu. Freilich lodert ihm manchmal der Zorn so ge waltig auf, daß er meint, er müsse die Welt in Brand stecken. Innerlich ganz zerrüttet, meidet er dann selbst die Arbeit, sucht irgend wo im Freien Beruhigung zu suchen. Eines Tages ist die Beklemmung wieder berghoch

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 01.08.1919
Physical description: 8
brachte eine Wiener Zeitung eine hu moristische Illustration. Auf einem Baume sitzen nebeneinander Dr. Bauer, der Staatssekretär Deutschösterreichs für Aeußeres, und Bela Kun (Kohn). Beide sägen an einem Ast, worauf sie selbst sitzen. Einer von beiden, Dr. Bauer nämlich, stürzt nun bereits zu Boden. Dr. Bairer hat demffsioniert. Er hat es ähnlich gemacht wie der Geißhirt, der seine Stelle ausgab, als er merkte, seines Bleibens sei ohnehin nur noch von kurzer Dauer. Dr. Bauer erklärte seinen Abgang

ausgesprochen, daß er zu den Bolschewisten Hinneige. Es wird ferner in parlamentarischen Kreisen vorausgesetzt, daß Dr. Renner in Feldkirch berichtet habe, daß Frankreich nicht geneigt sein werde, Zugeständnisse zn machen, so lange Doktor Bauer die auswärtige Politik leite. Die Geschäfte des Auswärtigen Amtes wird Staatskanzler Dr. Renner führen. Dr. Bauer bleibt Präsident der Sozialisierungskommission mit den Rechten eines Staatssekretärs. — Dem Volke wäre mehr gedient, wenn sich Dr. Bauer ins Psefferland

, sei hiefür ausschlaggebend gewesen Die französische Regierung bestehe darauf, für bi nächsten Jahre ein starkes, schlagfertiges Heer bereit zu halten. Vielleicht geschieht das deshM weil sich die Ententebrüder selbst nicht trauen, sie dürften damit recht haben. Vertrauen erwM schaut auch keiner aus. vers uns« Bai A leih mai wisj wcr beit so wes bebi beri A So! m lim IK bens ganz, daß wir eine sozialistische Regier ;na i haben mit Bauer, Deuffch, Weiß usw. In diese» Falle hätte also die Regierung

. Die Sommergäste wissen das auch zu schaßen uni sind so freundlich und herablassend zum ehemals so „dummen Tiroler Bauern", daß man sich wm dern muß, daß man soviel Freundlichkeit gege« einen einfachen Landmann vergeuden kann. M der Bauer hat die angenehme Eigenschaft, im sitze von Milch, Butter und Käse, von Kühen uni Schweinen zu sein, da kann man schon ein wem! bewußt treten. Der Tiroler Bauer läßt sich lcidn verleiten, seine Eigenprodukte an diese Schmarotze! abzugeben. Der Tiroler Bauer liefert feW

Grabschaufler, was er von ihm verlangt. Uwe!!! paar Kronen Profit sollte man nicht seine GrM sätze zufeilen und land- und volksfremde Elemenü dem eigenen Blute vorziehen. Machen es die & den auch so? Aber ein voller Geldsack und dickleibige Brieftasche sind halt auch was wert. Dafür spielt der unfern Sommergästen verwandte Dr. Bauer ein wenig mit „KomviM sten-Zündhölzchen" und versucht, ob nicht „„ einBrändchen ausbrechen könnte, das dem ,verM ten Volk" und seinem Anhang, den notorW Nichtstuern

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Alpenländer-Bote
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Page 10 of 14
Date: 29.03.1931
Physical description: 14
. (Ein unbegreiflicher Frei spruch.) Heute in der Nacht endete hier ein mehrere Tage dauernder Schwurgerichtsprozeß gegen den Kauf mann Gustav Bauer, der die verheiratete Halbwelt dame Katharina Fellner im Lainzer Tiergarten ermor det und beraubt haben soll, mit vollständigem Frei spruch. Es ist nichts Neues, daß von den Geschworenen in Wien Verbrecher, deren Verbrechen vollständig er wiesen sind, die selbst ihre Verbrechen offen eingeste- ben, freigesprochen werden, jeder Gerechtigkeit Hohn sprechend, zu weiteren

Verbrechen reizend. Es geistert sehr oft Bolschewismus im Gerichtsaal, der alles auf den Kopf stellt. Hören wir noch, was der Staatsan walt Dr. Wotawa zum Fall Bauer im Gerichtssaal sprach. In diesem Prozeß sei von allem Anfang an ver sucht worden, der Wahrheit Prügel in den Weg zu le gen. Ein halbes Dutzend Rechtsanwälte, einige Ver brecher und sonstige Leute hätten der Untersuchungs behörde jede erdenkliche Schwierigkeit bereitet. Die Verantwortung des Beschuldigten stelle von der Vor untersuchung

an bis zum heutigen Tage ein unent wirrbares Gewimmel von Lügen dar. Bauer war der einzige Wiener, der mit der Fellner in enger Verbin dung stand und mit ihr den Vormittag des 17. Juli verbrachte, Bauer gibt zu, Trockenspiritus gekauft zu haben, Bauer muß zugeben, daß er trotz der Sperre im Lainzer Tiergarten war, Bauer befaß eine F/N-Pi- stole, Kaliber 6,35; zwei solcher Geschosse wurden in der Leiche gefunden usm. Alles was Bauer vorgebracht hat, erklärte der Staatsanwalt, war Lug und Trug. Er betonte

dann mit besonderem Nachdruck, daß das Alibi Bauers von allem Anfang an mißlungen ist, ja, es mußte mißlingen, weil sich die Wahrheit zwar lange verschweigen, aber niemals erschlagen läßt. Die Be weise gegen Bauer sind derart Zwingend, daß ich am gesunden Menschenverstand verzweifeln müßte, wenn die Geschworenen diesen überwiesenen Mörder frei sprechen würden. Der Freispruch wäre unverständlich. Das Volk von Oesterreich würde und könnte einen solchen Freispruch nicht verstehen. So wahr ich der vollsten

Bauer frei. Auf der Galerie und im Parkett des Auditoriums er tönen lebhafte Pfuirufe, die nur durch vereinzelte Bravorufe durchdrungen werden. Das Publikum stampfte mit den Füßen auf den Boden. Vor dem Komplex der Nationalbank gegenüber dem Landesge richt haben sich Hunderte von Menschen angesammelt, die durch Pfeifen und Pfuirufe ihrem Mißfallen Aus druck gaben. Bezirk Mödling. Die Besitzerin eines Gutshofes in S p a r b a ch, Frau Beate Spiegel, eine Frau von jetzt 47 Jahren

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 19.04.1925
Physical description: 16
Teikestnd mit einem S ern und einer Nummer kenntltch gemacht. Berwattnng tn Innsbruck. Jrroxlrni>iant:rake 9 (Telephon 741 . 742 ). An kiese sind olle Bestellungen. Geiöseudungen und Beschwerden wegen Nicht^usteNung de« Blattes ,u richten. 2 lNe Nach richten und Berichte sind zu senden an die Nebaktion des.Tiroler Bvlks- boten^lnBoumkirchen (Llnterwntoy Telephon. Dolders Nr. 12. Nr. 16 Innsbruck, Sonntag, den 19 . April 1925 13. Jahrgang Em offenes Gkstänörns De. Bauers. Tr. Ottv Bauer, der anerkannte

entgegenzuarbeiten. Das gilt nicht bloß vom einfachen Volke, sondern auch von den Führern, insbesondere den parlamentarischen. I Ende voriger Woche war es, als Dr. Otto 1 Bauer in der Wiener Garnisonsversammlung der r roten Wehrmänner des Bundesheeres das Wort t .ergriff und unter anderem sagte: Ach komme nun s zu den Selbstmorden in der Wehrmacht. . . . Ach verstehe das Unglück derer so gilt, die ihrern Le- ! Än ein'Ende gemacht haben; nur betrauern sie MUS tiefste, aber wir müssen solchen Bestrebungen

haben da noch viel zu tun. Es wird aber auch noch Stunden ärgster Gefahr geben, Stunden, wo uns von Ungarn her die Gefahren drohen werden äst ein leeres Schreckgespenst D. R.), wo es gelten wird, vielleicht and) mit unseren! Leben (Dr. Bauer wird das seinige sicher nicht aufs Spiel setzen. D. R.ß die Freiheit (!.') der Republik zu verteidigen und wo wir Sozialdemokraten jeden einzelnen Soldaten dringend brauchen werden. Außerdein werden auch Tage kmnmen, wo sich die rnonarchi- Mche Reaktion im Inneren erheben

Stunde kommt, weil wir alle wissen: Är hemmt uns, aber Ihr Zwingt uns nicht, unser die Welt trotz alledem! — Diese Worte des Führers der österreichischen Sozialisten und des gewesenen Ministers des Äeußern der Republik Oesterreichs. Dr. Otto Bauer, lassen an Aufrichtigkeit und Deutlichkeit j wahrlich nichts zu wünschen übrig. Klar und mit | ber ihm eigenen Ueberhebung zeigt Bauer die wahren Beweggründe vor aller Oefsentlichkeit ! aus. welche die Sozialdemokraten dazu bestinu ttU!,!, für die Erhaltung

' Handhabung der Sozialisrnus in die Lage versetzt ! ivird, seinen Bestrebungen stets den nötigen Rück- ? halt und Nachdruck zu geben und die Erreichung j seines Endzieles, die Aufrichtung der sozialisti- i scher: Republik, der Diktatur des Proletariats, zu deutsch der Gewalt- und Alleinherrschaft des Ju dentums nach russischem Muster, mit Gewalt er zwingen zu können. Tie Sozialdemokratie Oester- > reiche hat demnach durch den Mund ihres Führers, ! Dr. Otto Bauer, der ganzen Oefsentlichkeit ver- ! Kündet

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Alpenländische Bienenzeitung
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Page 21 of 28
Date: 01.03.1929
Physical description: 28
worden", meinte mitleidsvoll der Wastl und zog ihr behutsam den zurückgebliebenen Stachel aus der lieben Wange. Im gleichen Augenblick öffnete sich die Stubentür und der Bauer trat raschen Schrittes herein. Erschrocken blieb er unter der Stubentür stehen; bei nahe hätte er den Wastl nicht erkannt, denn durch seinen Eieranstrich sah er aus wie ein chinesischer Götze. „Mach' die Türe zu", schrie der Wastl, „sonst kommt sie mir aus", und die Jagd begann wieder wie vorhin. „Hilf uns, Vater", jammerte

die Kathl; „ich bin schon zwei mal g'stochen worden!" „Kreuzdividomini", wetterte der Alte, „dös wär' a saubere Wirtschaft bei hellichtem Tag in meinem Haus" und dabei fiel ihm die Pfeife aus dem zahnlosen Mund, daß sie in Scherben ging. „Ich kenn' mich überhaupt nicht aus", fuhr er fort, „was ist denn eigentlich los» mir scheint, ihr seid beide überg'schnappt!" „Meine Königin, meine Königin möcht' ich haben, hoffentlich bist ein verstanden, Bauer, und hast nichts dagegen, wenn ich sie mir ein fange

, arbeitsame Rasse!" „Aaa, a sooo, jetzt geht mir ein Licht auf, jetzt kenn' ich mich erst einmal richtig aus, was du willst; du möchtest die Kathl heiraten", antwortete der Bauer. „Ich Hab' zu deiner Werbung sozusagen nichts einzuwenden, ich sehe dich als künftigen Schwiegersohn ganz gern und wie mir scheint, seit ihr zweien der Sache ganz einig. Nur etwas muß ich noch fragen, wann wollt ihr die Hochzeit haben?" Wie der Blitz fuhr's durch Wastls Hirn: Bua red', sonst ist all's hin! „Je eher, desto lieber

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 27.06.1924
Physical description: 16
in der Arbeitsstund, aber für eine kleine Weile darfst wohl kommen: grad für eine kleine Weile." — Mit einer heftigen Bewegung wandte sie sich ab. Um das Haus herum kam der Simon gegangen. Sie fühlte den Blick des Sohnes. Wieder stieg ihr die Scham auf und der Zorn. Rasch drehte sie sich noch einmal nach dem Loisl um und rief ihm zu: „Wird schon recht sein; hat der Bauer erst jetzt gesagt, das Astwerk soll zerhackt werden. Tuts nicht leiden, der Bauer, kenn keine Ordnung nicht ist im Hof draußen

denn so herum wie ein Besessener? Ich Hab nur wollen die Bäurin fragen, wo der Bauer ist. Ich hätt eine Frag an den Bauern." Gellend scholl die Lache des Simon: „Frag mich! Ich bin auch ein Bauer. Werd wohl die Antwort wissen auf deine Frag. Kannst sie gleich hören, die Antwort: wenn die Mutter nicht denkt an die weißen Haar, die sie am Kopf hat, so werd ich dichs weisen, wie du sollst eine Achtung haben vor einer alten Frau; vor meiner Mütter!" — Die rosa Pelargonie sank von dem Gewände der Bäurin

hätten, zu fragen oder zu antworten, wollte sie noch einmal reden, aber die. Tränen traten ihr in die Augen mtb sie konnte nicht sprechen. In diesem Augenblicke kam der Bauer vom Haus flure herein. Er stand und schaute herüber und sein Auge fragte. Mit rascher Bewegung näherte sich die' Tresl ihrem Gatten. „Komm her zum Tisch, Vater," sagte sie, „ich muß reden mit dir. Ich tat gern allein reden mit dir." Halb ahnend, halb das Geahnte von sicki weisend, sah der Bauer zu seinem Weibe, das vor ihm stand

, beinahe wie eine Bittende und er sah hinüber zum Loisl, der die Lippen auftinanderbiß und drüben stand sein Bub, der Simon, dessen Gesicht noch zerrissen war von den Furchen, die der Zorn hineingegraben hatte. „Tresl, was ist denn geschehen, da herinnen?" Der Simon wollte sprechen und der Loisl trat vor und hatte ein Wort auf den Lippen: aber die Tresl war die erste, die zum Sprechen kam: „Ich Hab dirs gesagt, Matthias; ich tät gern reden, mit dir allein." — ,Ach komm später, Bauer," rief der Loisl

zn- hören, wenn ich Hab was zu sagen." Sagte der Bauer, sie tät ihn erschrecken mtt ihrem Wort und sie sollt nur gleich reden und es war' ihm wohl oft lieber gewesen, sie hätt' gesprochen zu ihm, als daß sie ist einhergegangen, so stumm wie ein Fels stein

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.06.1946
Physical description: 8
ab, die gegen den Nach barn gerichtet ist. Dies gilt für uns auch in der politischen Organisation, wo wir Bauern in treuer nachbarlicher Zusammenarbeit mit den Ar beitern, Beamten und den Gewerbetreibenden zu sammenstehen. Der Bauer in Österreich ist vor allem Österrei cher und nichts anderes. In dieser Frage kennen wir niederösterreichischen Bauern kein Kompro miß. Es gehen wohl da und dort Bauernfänger herum, die mit schönen Worten versuchen, andere Gedanken in unsere Bauernschaft hineinzutragen, Wenn heute die großen

gestürzt. In unserem Lande ist der Bauer ur sprünglich frei gewesen. Erst im Mittelalter wurde er versklavt und geknechtet. Vor genau 350 Jahren begannen Österreichs Bauern, gerade in Niederösterreich in der St. Pöltner und St. Va- lentiner Gegend, den Kampf um ihre Freiheit. Und der Glaube in feine Kraft war es, der den Bauernstand nach jeder Niederlage wieder hoch riß, und in den 48er Jahren des vorigen Jahr hunderts begann dann ein Bauernsohn, Hans K u d l i ch, wieder den Kampf um die Freiheit

des Bauernstandes. Damals wurde der österreichische Bauer frei Von Zehent und Robot, doch der Bauer wußte diese Freiheit anfangs nicht zu nützen. Dann be gann jedoch die Sammlung, das Bestreben nach Vereinigung, das Streben, mitbestimmen, aber auch mitverantworten zu wollen im Staate. Da mals erstand auch die Erkenntnis, daß nur die Einheit, die Gemeinsamkeit die Früchte zum Rei sen bringen kann, die schon 1848 an dem Baume hangen, aber nicht reifen konnten, weil der Stamm, weil die Wurzel nicht genügend Saft

betrieben in dem Wissen, daß mit dem Wohl ergehen des Volkes auch seine Zukunft ge sichert ist. Der große Bauernführer Josef Steininger sagte einst: Bauer, vergiß des Bauern nicht! Sei stolz, ein Bauer zu sein, du brauchst dich nicht zu schämen, wenn du auf dem Felde, wenn du im Stalle stehst, deine Arbeit ist die edelste Arbeit, denn deine Arbeit bringt das Brot auch auf den Königstisch. Bauer, vergiß des Bauern nicht!" Betreuer der selmatbvrens Aus diesem Bewußtsein seiner Bedeutung her

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 19.03.1927
Physical description: 8
Vorgehen des Ständebundes. Wien, 18. März. (Priv.) Der Stündebund (wirtschaft liche Stündeverelnigung), der unter Führung des Hof rates Dr. R a m s a u e r steht, wird s e l b st ä n d i g in die Nationalratswahlen eintreten. % erste und unheimlichste U-Boot-Fchrt. Von F. P. Johannes. Der wüßte es, daß der Erfinder des U-Bootes, das eine so k°8e Rolle im Weltkrieg gespielt, ein schlichter Mann aus dem Me. ein einfacher Soldat gewesen? Er hieß Wilhelm Bauer, "llrde 1822 zu D i l l i n g e n in Bayern

. Ballaststücke von 160 und 150 Pfund donnern an den drei Männern vorbei und drohen, ihnen die Glieder zu zerschmettern. Sie hängen verzweifelt an den Rippen des Bootes, das immer weiterfinkt. „Wenn es jetzt nicht bricht, sind wir gerettet," meint Bauer. Da kracht auch schon die linke und dann die rechte Wand. Sie rücken näher und näher, die gußeisernen Treträder mit sieben Fuß Durchmesser werden in Stücke zerdrückt, Eichenbalken wie Zündhölzer geknickt, Mano meter und Pumpen zersprengt. Und das Schiff sinkt

unauf haltsam tiefer. Furchtbar droht noch ein schwerer Haufen Eisen- ballast. — Bauer hält ihn mit höchster Energie in Schach, wäh rend sich seine Füße gegen die Rippen der Wandung stemmen. Da — ein Ruck das Schiff stößt auj Grund — ein eiserner Sarg dreier lebendig Begrabener! Kaum kommen die drei Leute wieder recht zur Besinnung, so ist ihr erstes, die horizontale Lage des Schiffskörpers wieder herzustellen. Dazu müssen sie die Eisenteile des Ballastes mit ihren schweißtriefenden Körpern

wir wieder nach oben!" rief endlich der empörte Bauer. Witt begreift, aber der zermürbte Thomsen meint verstört, daß er nicht allein sterben wolle, daß auch der fallen müsse, der sie hieher geführt. Bauer ergreift sein Terzerol. Es ist kein Zünd hütchen darauf, aber es tut doch seine Wirkung. Stunden vergehen, man ist wieder zu sich gekommen und unterhält sich wartend, über die Erfindung, da kam erst die größte Gefahr. Eine Notleine zeigt sich. Boote erscheinen, ein Anker stößt aus — das Fenster Drückt

Heinz!, Amtsdirektor,- 6. Karl Kranzinger, Gasthofbesitzer: 7. Ing. Ludwig Straniak, Oberbaurat,- 8. Dr. Otto Troyer, Rechtsanwalt: 9. Sepp Z u l e h n e r, Kauf mann,- 10. Franz W e i n h a n d l, Schlossermeister. Jetzt ist es Zeit! Witt hebt die Luke und schießt wie ein Pfropfen an die Meeresoberfläche. So werden auch Thomsen und Bauer nach ober befördert. Droben empfing unendlicher Jubel die Helden, für die man schon betete, als die Kette riß. Bauer, der für den Großfürsten Konstantin

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 14
Date: 04.08.1949
Physical description: 14
gestattete. Und dann konnte man eigentlich nie etwas sehen, außer wenn der Bauer im Stalle arbeitete, weil er dann das Licht anzünden mußte. Von der schlechten, dicken Luft und dem Stalldampf gar nicht zu reden. Und gerade sie liebte die frische Luft über alle j Maßen. Wann wird der Bauer seinen getreuen Hausgenossen Licht, Luft und Sonne, diese won nigen Kinder des Schöpfers, zukommen lassen, wenn nicht gerade Alpzeit ist? Es gibt doch viele Monate im Jahr. — — — Aber sie hatte heute keine Zeit, länger

sol chen Grübeleien nachzuhängen. Es mußte näm lich die Alpzeit wieder bald da sein. Sie fühlte das. Da hatte sie sich noch nie getäuscht. Ge stern hat sie die Schellen gehört, auch die ihre war dabei. Wurden vielleicht die Riemen ein geschmiert? Während sie so stand und dachte, wurden die Schellen wirklich den Gang hereingetragen. „Die Edelweiß bekommt wieder die große“, sagte der Bauer zur Dirn. Nun stieg die Auf regung aufs höchste. Die Edelweiß hatte näm lich noch gesehen, daß auch Rucksack

, aber nach einer Stunde denkt sie doch verzweifelt, warum sie der Bauer nicht vor dem Almauftrieb ein paar Tage lang ins Freie ließ, um sich an das Gehen zu gewöhnen. Und dann merkte sie auch wieder das eine, was sie im Stall schon festgestellt hatte. Die Schuhe waren ihr zu groß. Wenn man neun Monate im Jahr ruhig stehen ' muß und die Klauen nicht ablaufen kann, dann ist das kein Wunder. Außerdem hatte sie unten an den Sohlen Ballen, die sie beim Gehen sehr schmerzten. Die Edelweiß ärgert sich grün und blau. Es gibt

doch Klauenputzer im Lande. Weiß der Bauer das denn nicht? Aber nicht so wie die Nachbarin, die vor mir geht. Der hat der Bauer noch heute früh mit dem Stemmeisen die Klauen gekürzt und unten zu viel weggeschnit ten. Die geht noch härter als ich. Warum macht man das nicht vor ein oder zwei Monaten, daß sich die Klauen wieder hätten gut auswachsen und anpassen können? Unter solchen Erwägun gen erreicht die Edelweiß schließlich doch die Alm. Sie merkt die erlittenen Unbilden an ihrem Körper, der Bauer aber erst

. Die Goldwurz hat g’vippert, hätt oans mögen blind wearn. Zapfen wie Zirmtschurtschen sein vom Gewölben g’hangen und sein eitel Gold g’wesen. An die Wand’ hin sein die Goldloaben g’standen wie die Schmalzgüßlen im Seegrafen seiner Labenkammer“ tut der Weber einen neckischen Seitenblick auf den Bauer, der unter dem Kreuze sitzt, rechnet und zählt, daß Alm- raitung und Waldraitung stimme am goldenen Freitag auf Ritzlar, wenn die Villandyer, Reins- walder und Rittner um seinen Wemkrug sitzen. „Was schwitzt

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 8 of 8
Date: 19.07.1919
Physical description: 8
die Hofstätte ein, aus der sich das stattliche Haus mtt seinen hellen Fenstern und dem hohen Schieferdach gar stolz heraushob. Je näher Meister Kahlberg dem Gute kam, desto mehr schwand ihm der Mut, der ihn auf den Weg gettieben. Nun hatte er die Hecke erreicht. Scheu lugte er hinüber, ob jemand in der Nähe sei, aber er sah niemand. Vorsichtig öffnete er das grwt und weiß gestrichene Gatter und schlich zu dm Tore. Auch hier sah er keinen Menschen. Aber er gettauie sich nicht hinein. Würde der Bauer

ihm nicht die Türe weisen? Und wenn auch nicht, würde Anna mit ihm zurück kehren? Da schlug der Hund an, der hinter dem Tore lag, und in dem gleichen Augenblicke ttat der Bauer aus der Scheune. Er sah, wie der Fremde sich hinter den Torflügel stellte, um nicht bemerkt zu werden, und schritt näher. Meister Kahlberg hörte die Schritte, der Hmck bellte wütend, er mußte, wollte er sich nicht ganz schämen, hervorkommen. Der Bauer blieb stehen und erkannte ihn. Kahlberg zog den Hut. „Ich möchte meine Frau sprechen

," stotterte er. Steinhoff sah ihn finster an und antwottete nicht gleich. Dann wies er mit der Hand nach dem Wohnhaus und sagte kurz: „Sie ist drinnen." Der Meister wollte sein Anliegen Vorbringen und ihn bitten, ihm beizustehen, aber der Bauer wandte sich um und ging zu den Ställen hinüber. Das war nicht ermutigend, und er stand mrd wußte nicht, ob er ins Haus gehen oder umkehreck sollte. Aber endlich faßte (k Mut und tvct ei«. Bdc Uff «üMMMpnte rmd Redaktion verantwortlich: Hundert Nmauu, ~ Druck

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Außferner Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 19.07.1919
Physical description: 8
gar stolj heraushob. Je näher Meister Kahlberg dem Gute kam, desto mehr schwand ihm der Mut, der ihn auf den Weg getrieben. Nun hatte er die Hecke erreicht. Scheu lugte er hinüber, ob jemand in der Nähe sei, aber er sah niemand. Vorsichtig öffnete er das grün und weiß gestrichene Gatter und schlich zu dm Tore. Auch hier sah er keinen Menschen. Aber er getraute sich nicht hinein. Würde der Bauer ihm nicht die Türe weiseül .Und wenn auch nicht, würde Anna mit ihm zurück- kehren? Da schlug der Hund

an, der hinter dem Tore laK und in dem gleichen Augenblicke trat der Bauer aus der Scheune. Er sah, wie der Fremde sich hinter den Torflügel stellte, um nicht bemerkt zu werden, und schritt näher. i Meister Kahlberg hörte die Schritte, der Hmü bellte wütend, er mußte, wollte er sich nicht ganj schomen, herb 0 rkommen. Der Bauer blieb stehen und erkannte ihn. 'f : Kahlberg zog den Hut. f : 4 „Ich möchte meine Frau sprechen," stotterte er. Steinhoff sah ihn finster an und antwortete nicht gleich. Dann wies

er mit der Hand nach dem Wohnhaus und sagte kurz: „Sie ist drinnen." Der Meister wollte sein Anliegen Vorbringen uiü> ihn bitten, ihm beit Ziehen, aber der Bauer wandte sich um und ging zu den Ställen hinüber. Das war nicht ermutigend, und er stand ruck wußte nicht, ob er ins Haus gehen oder umkehrch sollte. Aber endlich faßte er Mut und trat ein. &*** Druck: Buchdruckerei Tyrolia. G. m. Innsbruck,

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 21.04.1905
Physical description: 16
Pustertal, 5. April. (W i n t e r g e d a n k e tt.) Schreiber dieses Artikels ist Bauer und schaut soeben zum Fenster der Stube hinaus. Eine tiefe Schneedecke breitet sich über die Erde, droben in den Lüften scheint Uotz der eingetretenen Frühsahrszeit alles in Aufruhr zu sein, es schneit und stürmt in einemsort. Der Wind heult, Schneeflocken kräuseln in der Lust, es ist fast, als wollte es ewig Winter, öde und kalt bleiben. Zurücktretend vom Fenster brachte mich dieses geschaute Naturbild

ab, in welcher die Auflösung des Vereines und die Ausfolgung des kleinen Vereinsver nögens an den Bauernbund beschlossen wurde. Der Beitritt zum Bauernbunde macht bei uns große Fortschritte. Der Leiterwagen deö Bauernb.'n >eS mit dem S ch r a f f l, Kienzl, N i e d r i st u. o. ist ü'-er ll gerne gesehen. Aus den Mauderstuöen. A n 9. April wurde in V a h r n bei Bcixen die erste Plauder stabe abgehalten zu der 25 Teilnehmer erschienen Der Vordereigger- Bauer wurde zum Vorsitzenden gewählt. Es sprachen die Herren

Fr. v. Guggeuberg und Dr. Thurner über den Nutzen und Ein- richtung der Plauderstuben, der Riffler Bauer von St. Andrä über die Aufstellung von bäuerlichen Schiedsrichtern in jeder Gemeinde. An die große Versammlung in Sterzing wurde ein Begrüßungs- telegramm abgesandt. Schließlich wurde der Vorderrigger und noch zwei Bauern mit der Aufgabe betraut, für die öftere Abhaltung solcher Plauderstuben Sorge zu tragen. Am Sonntag den 16 ds. wurde in St. Andrä bei Brixen nach dem vormittägigen Gottesdienste im Freien

land wirtschaftlich.: Geräte Die ganze Versammlung war ein wirklich klassisches landschaftliches Stimmungsbild: etwa 150 Bauern und Bauerafrrund', darunter auch Rodenecker, denen es bitterer Ernst ist, die Notlage des Bauer lstandes zu besprechen und Mittel zur Abhilfe zu suchen, zahlreiche begeisterte Redner, Bauern und Herren, welche ebenso schön wie richtig der Bevölkerung aus der Seele sprachen, duzu auf der einen Seite gackernde Hennen, auf der anderen Seite muhende Kühe und wiehernde Pferde

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