aus der Tiroler Geschicht?. j 56 Von Hermann S ch m i d. ! Zu diesen wendete sich der König und sprach [ eifrig mit ihnen, während am anderen Ende des sSaales die Türe sich öffnete und Herzog Friedrich [ erschien, geleitet von Ludwig von Bayern und dem lBurggrafen von Nürnberg; todesbleickp schtvankend, ähnlich einem aus dem Grabe Erstandenen. An der ;'Schwelle ließen alle drei sich auf ein Knie nieder, in [der Mitte des Saales neuerdings und vor dem Kö- j n-ig zum dritten Male. ! _ Mit dem Scheine
der Verwunderung wandte die- sser sich um und fragte: „Was begehrt Ihr?" ! „Großmächtigster König," antwortete der Her zog von Bayern, „hier ist mein Vetter, Herzog [Friedrich von Oesterreich! Auf sein Begehren bitte ' ich, ihm zu vergeben, womit er gegen Euch und das heilige Konzilium gefehlt! Er übergibt sich selbst mit aHsÄner Herrlichkeit, Land und Leuten in Eurer 'königlichen Majestät Hände und Gewalt; er ist be reit, alles zu 'beschwören und zu halten, was Eure Majestät ihm auferlegt." Da sprach
der König: „Oheim, auch unser und des [ Reiches Fürst, Herzog Friedrich, wollt Ihr auch das stusiktväs Herzog! Ludwig gesagt?" p/ Grabesstille waltete über dem Saale — sie trug tzdje leisen, bebenden Worte des Herzogs an jedes bOhr. >,Ja, ich will alles halten, was Herzog Ludwig /gesagt," erwiderte er, „und bitte Eure königliche Majestät um Gnade, Verzeihung und Barmherzig- sleit!" r t Ein Schauder durchlief die atemlose Versa mm- jblng; an jedes .Herz pochte die Mahnung eigener
war, der König aber wandte sich zu den italienischen Gesandten. „Ihr Herren aus Ita lien," sagte er, „Ihr wisiet, daß die Herzoge von Oesterreich die mächtigsten in Deutschland sind — sehet nun und lernet, was ein König der Deutschen vermag! Ihr aber, Herzog Friedrich — wollt Ihr nun frei und ungezwungen schwören, alles zu hal ten, was dieser Brief enthält?" Herzog Friedrich erhob die Hand und leistete den Schwur in die Hände des Passauer Bischofs. — Während dessen war ein Mann auf schaum bedecktem Rosse
dich selbst verloren!" Er stürmte hinweg. Ein vernichteter, gebrochener Maun trat Herzogs Friedrich an seiner Gefährten Hand wieder über die/ verhängnisvolle Schlvelle — da fiel, über die Häup- - ter der Umstehenden hereingeschleud-ert, ein znsam- - mengerollter Zettel ihm vor dft r::D eine Stimme rief: „Ein Gruß aus J