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Alpenzeitung
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Page 1 of 8
Date: 29.07.1934
Physical description: 8
nichts vom Tode ihres Vaters. Riccione, 28. Juli. Die Kinder des verstorbenen österreichischen Bundeskanzlers Dollsuß wissen noch immer nichts vom tragischen Tode ihres Vaters. Sie befinden sich in der liebevollen Obhut der Familie des Duce. Heute haben sie einen Ausslug im Motorboot un ternommen. Für Montag ist die Rücklehr der Witwe Dollfuß nach Riccione angekündet. Ein UtnM K »G MMMölicke auf der Wiener Mariahilserstraße. . Paris, 2A Juli. Der hiesige Rundfunksender „Radio Colonia!' hat gestern um 20 Uhr

Botschafter in Roma, Drummond, werden ihre derzeitigen Ferien in England unterbrechen, nm auf ihre Posten zurück zukehren. Das Reuter-Büro weist daraus hin, daß diese Tatsache in den politischen Kreisen dahin ausge legt wird, daß die britische Regierung die Lage als beruhigend ansieht. Der ungarische Geschäftsträger in London hat im Zusammenhang mit den Wiener Ereignissei, im Foreign Ossice einen Besuch abgestattet. Dementi des Besuches Hitlers im österreichischen Flüchtlingslager. Berlin. 28. Juli

auszuerlegen. Zwei Wiener Zeitungen, die gestern abends den Brief Hitlers an den Vizekanzler von Papen kom mentierten, sind beschlagnahmt worden und zwar das „Neue Wiener Tagblatt' und die „Wiener Neuesten Nachrichten'. Der deutsche „Rückzug' den politischen und diplomatischen Wiener Kreisen behauptet man, daß die vom Führer des Dritten Reiches erlassenen Besehle und seine un erwarteten Entscheidungen den „großen deutschen Rückzug' bedeuten. Sicherlich — so heißt es — wird die Mission des neuen Kabinetts

wird, über die eigentlich kein Zweifel herrschen dürste, da es sich sür ihn um einen Besehl handelt, eines steht nach den Wiener Blättern fest, daß der deutsche Vormarsch gegen Osteuropa definitiv abgebrochen ist. Dieser Vormarsch, der zur Eroberung Oester reichs sichren hätte sollen, welche Eroberung eine Antwort aus die Zustimmung Italiens und Eng lands zum Ostpakt hätte sein sollen, ist sür immer zu Ende. Deutschland wird seinen Kamps und seine Terrortampagne aus dem kleinen Staat Mitteleuropas nicht mehr fortsetzen

. Sie sichren Geiseln mit sich, um sich sreien Weg zu sichern. Wie gestern abends im Wiener Rundfunk be kanntgegeben wurde, betragen die Berluste der Regierungstruppen in den Säuberungsaktionen der letzten drei Tage 78 Tote und Iiis, Verwundete. Die Verluste der Nazi, die entschieden höher sind, konnten noch nicht genau ermittelt werden. Die halbamtliche „Wiener Zeitung' ersährt aus gut informierter Ouelle die Nachricht, daß Habicht und Frauenfeld sich den ganzen Mittwoch hindurch zur Abreise nach Wien

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 17.09.1904
Physical description: 10
Tiroler -LollsomiL 17. September 19^)4 Christlich-Sozialen für die kleinen Leute in Tirol geleistet haben. Vor vier Jahren haben' sie eine Stadtbahn gebaut. Dieselbe hat über 150 Millionen Kronen gekostet. Der Staat, die kleinen Leute von ganz Oesterreich müssen dasür sechs Millionen Kronen jährlich an Zinsen zahlen. Das viele Holz, welches die Wiener Herren sür diese Bahn gebraucht haben, haben sie aber nicht von den kleinen Leuten Oesterreichs, nicht von den kleinen Leuten Tirols

, sondern von amerikanischen Händlern bezogen, während die kleinen Leute Tirols dasür Steuer zahlen können. Die Wiener brauchen nach dem Geständnis des Abg. Dr. Geßmann jährlich 300.000 Rinder. Aber wo werden dieselben herbezogen? Etwa von den kleinen Leuten in Tirol, bei denen der Erlös vom Viehstande eine Haupteinnahmsquelle bildet? Das trifft aber keineswegs zu. Der weitaus größte Teil wird von Großhändlern aus Ungarn bezogen. Aber, wird man sagen, das könnte doch der baueru- sreundliche Wiener Gemeinderat abschaffen

. Ja sreilich, er hat es schon ein paarmal probiert und beschlossen, anderswoher Fleisch zu beziehen, aber nicht von den kleinen Leuten aus Tirol, sondern aus Rumänien und das letzte Jahr sogar aus Amerika. Ueberall lieber als von den kleinen Leuten in Tirol. Ja sie wollen es den kleinen Leuten von Tirol nicht einmal vergönnen, daß sie ihr Vieh in das Ausland Verkaufen. Wie die Zeitungen melden, haben die Wiener Fleischhauer, die größtenteils zur christlich-sozialen Partei gehören, von der Regierung sogar

verlangt, daß sie ein Viehaussuhrverbot er lasse! — So sorgt der Wiener Gemeinderat sür die kleinen Leute von Tirol. Aber was tun denn die christlich-sozialen Wiener Abgeordneten? Haben diese nicht ein warmes Herz sür die kleinen Leute von Tirol? Was sie bei der Schaffung des Heimatsgesetzes getan, haben wir bereits oben an geführt, sie wollten, daß die kleinen Leute von Tirol und den übrigen Kronländern den armen Berg- und Landgemeinden zurückgeschickt und in den Armenhäusern verpflegt werden, nachdem

ihm und zeigte ihm eine schöne Stadt mit vielen Türmen. In dieser Stadt führte ihn dann der Engel auf einen freien Platz, auf welchem eine schöne, große Kirche mit stadt Prag 16 Millionen Kronen Schulden zahlen. Alle konservativen Abgeordneten haben sich ener? gifch gegen diese Zumutung gewehtt, daß die armen Landgemeinden hergenommen werden, den Großstädten die Schulden zu zahlen. Hat aber nichts genützt. Die Wiener Reichsratsabgeordneten haben auch dafür gestimmt und haben nebenbei für die Stadt Wien

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.11.1923
Physical description: 4
. Entschiedene Vernmh- ' rung legte der VollMigsaiusschuß g^gen eine ?luf- ' nahmeprüsiung >an der Universität !clm, da sie in i ihrer praktischen Wirkung die Eilnführunlg des ! mimerns clausus, mlsa eine entschiedene Be- sch'ränlkung der Studienfrciheit der akademischen Jugend, u«nd> >ci-ne Entwertung der aus den deu-ö- > scswn Schulen misgestellten Rc!ifeprüfungszc>ug- I msse bedeute. Interessantes aus aller Welt. Die Wiener Polizei als Vorbild. Äeußerungen des Wiener Polizeipräsidenten Johann Schober

. Der Polizeipräsident von Wien hatte selbst Gelegenheit, Belton >>nd dessen nachher eingetroffene Kollegen, die eine Woche in Wien weilten, mit allen einschlägigen Materien! vertraut zu machen und ihnen jede er forderliche Auskunft zu 'erteilen. Die amcrik mi- chen Gäste besichtigten sämtliche Einrichtungen )es Wiener Polizeiwesens, zeichneten die sie >r- ersssierenden Angelegenheiten genau auf, wohn en den praktischen Uebungen bei und« arbeiteten auf der Grundlage dieser Studien eingehende Referate

für ihre heimischen Institutionen aus. In der Wiener Polizeidirektion waren zahl reiche Beamte unablässig am Werke, die ge wünschten Informationen ins Englische zu über tragen lund die amerikanischen Polizeifachlsute mit vorhandenen geschriebenen Behelfen über die Wiener Polizeieinrichtugnen zu versehen. Nachhaltigen Eindruck übte auf die Amerikaner das Wiener Polizevspital. das sie als in seiner Art «inzig bezeichneten und für dessen Zweck Belton im Auftrage seiner Regierung dem Wie ner Polizeipräsidenten

eine namhafte Geldspende überreichte. Ist diese seit dem Internationalen Poli^ei- kongreß in Wien wahrnehmbare intensive Füh lungnahme zwischen den Polizeifunktionären der verschiedenen Länder an sich von hoher Bedeu tung, so dcwf es Oesterreich zu besonderer Genug tuung gereichen, daß das große Amerika eine 'Studienkommission «in das kleine Oesterreich entsendet, die dessen polizeiliche Einrichtungen in solchen Urteilen wie den vorliegenden charak terisiert. Dadurch Hat die Wiener Polizei

einer permanenten Internationalen Kriminalpolizeilichen Kommis sion beschlossen, deren Sitz in Wien sein- wird>. In diese Kommission wurden leitende folgender LÄider bemfen: Amerika, Aegypten, Belgien, China, Deutschland, Fium«. Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Niederlande, Oesterreich, - Polen, Rumäniens Schweden, Schweiz und Ungarn. Die Leitung der Kommission liegt in den Händen der Herren, die den Wiener Kongreß leiteten: Polizeipräsi dent Schober (Wien), Lvgationsrat Dr. Heindl (Berlin

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 07.07.1898
Physical description: 8
, welche zu der ungarischen Quote von 32 Perzent geführt haben, ergebe sich aber die Nothwendigkeit sehr einschneiden der Korrekuren. Zur Amichllhcit des Wem Wimmr- licsmWmiiio. „Auf zur Burg Runkelstein'! das war gestern Früh die Losung, die seitens der Wiener Sänger ausgegeben wurde — und die Burg wurde auch wahrlich im Sturme genommen. Pöllergekrache -und Fanfarenschall tönte den einmarschierenden Sängerschaaren entgegen und gar einladend bewillkommten schmucke Fräuleins die lustigen Sangesbrüder. Wie's bei Sängern

schon so Brauch, entwickelte sich bald ein frohes Getriebe in dem von ver schiedenen Weinbatterien besetzten Schloßhofe. Gläser klangen, die Feuerwehrkapelle war auH nicht müde, wohleinstudirte Weisen vorzutra gen und ein neugegründetes Wiener Gesangs klüblein, das soeben eine Fahnenweihe hielt, ließ auch gar muntere Weisen erschallen, kurz, es war gemüthlich und so gerade die richtige Stimmung zu der vom Vorstande des Bozner Männergesangvereines Herrn Dr.Jul.Pera- thoner an die anwesenden Wiener

, daß die Worte des Redners nicht auf schlechten Boden gefallen, sind. Es ergriff sodann Herr Schneider- han, Vicevorstand des Wiener Männergesang vereines, das Wort, und was er sprach, das ging zum Herzen eines jeden Deutschen. Die Rede des Herrn Vicepräsidenten im Steno gramm zu haben, das war der leider uner füllbare Wunsch unseres Berichterstatters. Wir müssen uns damit begnügen zu konstatiren, daß das deutsche Stammesbewußtsein nicht bald so herzlich, kräftig und offen zum Ausdruck kam

, wie durch die Rede des Herrn Schnei- derhan. Nicht enden wollender Beifall lohnte den Redner und sofort trat der Wiener Männerchor unter Leitung des Chormeisters Herrn Kremser in Aktion, welcher drei wie immer gelungen ausgeführte Piecen vortrug. So reihte sich dann Toast an Toast, Gesang an Gesang, bis endlich ein alter Herr des Vereines das Wort ergriff und ein vom Wiener Schriftsteller Schier verfaßtes Ge legenheitsgedicht vortrug. Wieder etwas Neues! Was kommt jetzt? Ah! Das Quartett Udel steigt

— kurzum ein Leben war's) wie sich ein schlichter Mann den Himmel vorstellt. Die Engelein haben nicht gefehlt doch man darf nicht zu viel ausplaudern, sonst will am Ende alles ins Himmelreich. Nicht wenig trug der Schloßherr Schotten- berger durch seine schneidige und exakte Befriedigung der Gäste zum gelungenen Ver laufe des Frühschoppens bei. Der gestrige Abend, an dem der Wiener Männergesangverein zum letzten Male seine Lieder ertönen ließ, gestaltete sich zu einem wahrhast großartigen. Wer zählt

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 6
Date: 19.10.1921
Physical description: 6
nicht froh werden, da ie an eine Erneuerung der Warenlager bei der rapid fort- chreitenden Entwertung der gesetzlichen Zahlungsmittel nicht lenken können. Die Vorgänge an der Wiener Börse aber stellen elbst das in den Schatten, was man bisher in modernen Ro manen als Ausgeburt dichterischer Phantasie gelten zu lassen gewohnt war. Es soll hier nicht untersucht werden, was dieser unglück liche Kleinstaat gewonnen haben würde, wenn er sich von An beginn mit Ungarn auf einen guten, freundnachbarlichen Fuß

, der auch den nächststohenden ungarischen Käufer bereits in Mitleidenschaft zieht. Das agrarische Ungarn bezieht den allergrößten Teil seiner Jndustrieartikel aus Oesterreich. Die Wiener Geschäfte aber; sofern sie nicht ganz schließen, schreiben die Berkaufspreise jetzt schon in Pfunden, in Lire, in Mark und in Tschechokronen aus. Es ist zahlenmäßig eben lächerlich geworden, für eine Halsbinde 6000, für ein Hemd 10.009 österreichische Kronen zu verlangen. Die Wiener Fabri kanten ließen ihre ungarischen Abnehmer wissen

, daß sie künftig österreichische Kronen nicht mehr annehmen. Eine Wiener Firma, die ihre Waren aus der Schweiz besorgt, will künftig nur in Schweizer Franken verkaufen, andere Firmen bieten in Tschechokronen aus, nur noch die Bescheidensten heben sich mit der Zahlung in ungarischen Kronen zufrieden. Diese eigentümliche Erscheinung, die Handel und Industrie weit mehr berührt, als die bloße Geldangelegenheit die Jinanz- welt, ist das große Ereignis des Budapefter Marktes. Der ungarische Transithandel

und auch der größte Teil des Devisen verkehres gehen über Wien. Die Entwertung der österreichi schen Krone verursacht nun die denkbar größten Ungelegen heiten und schmerzliche Verluste. Es ist nicht mehr möglich, über Wien zu kalkulieren, denn durch die stete Abbröckelung der -österreichischen Krone wickeln sich alle Geschäfte verlustreich ab. Die empfindlichsten Einbußen erleiden jedoch die, die schon vordem Wiener Kronen oder Wiener Auszahlung in der Hoff nung auf eine -Kursbesserung oder zu geschäftlichen

Zwecken kauften. Sie sind plötzlich lahmgelegt, können sich Nicht be wegen. In ungarischen Finanzkreisen schätzt man den Betrag, mit dem der ungarische Markt an dem Sturze der österreichi schen Krone interessiert ist, auf sechs bis acht Milliarden. Dieser Verlust steigt täglich. Deshalb wird Wiener Auszahlung sogar bei dem gegenwärtig niederen Kurse massenhaft auf den Markt geworfen. Einzelne ungarische Banken wagen mit den Wiener Geldinstituten weitere Geschäfte nicht mehr abzuschließen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 4
Date: 26.10.1849
Physical description: 4
RR»S nerak.Jnte-dant Graf Pachta so« tu Ruhestand versetzt sei». Wie «au in ewigen «reisen mit Bestimmtheit wissen will, soll in Kürze der Banu« seine Verlobung mit einem Fräulein au« hohem Hause seiern. Prinz Rudolstad« kommt als Divisionär nach Ungarn und an dessen Stelle FML. Eiunathcn nach Gratz. — FM?. Graf Palsy geht als Divisionär nach Ita lien ab. An der Wiener Börse hatte sich am 21. d. neuerdings das Gerücht verbreitet, Hr. von Kraus habe auf eine sofortige bedeutende Reduktion

sind. Die deutsche Zeitung beeilt sich der Meldung, daß Oesterreich am 13. ds. den Vertrag über das Interim ratifizirt habe, die Bemerkung folgen zu lassen: „Wir haben Grund zu vermuthen, daß das Wiener Kabinct auf die von Preußen ansbednngcncn besonderen Zuge ständnisse vollkommen eingegangen ist.' Die Vorstellungen von Seite der Wiener Buchhändler in Angelegenheit der Lchrbüchervcrkaufsfrage fcbeincn nicht ohne, wenn auch vielleicht nur momentanen Erfolg geblieben

zn sein. Die k. k. Schulbücherverschleiß-Ad ministration in Wien hat nämlich den Verkauf der Lehr bücher eingestellt, der ans dem Auslande und sonst von Verlegern bezogenen nämlich. Dieß will jedoch nicht sa gen, daß das Ministerium von seinem Plane bereits ganz zurückgetreten sei, denn vorderhand ist der Verkauf nur für den Platz Wien eingestellt, während die Ver sendungen an die Lehranstalten in dcn Provinzen noch ihren Fortgang haben, ein Verfahren, gegen welches das Wiener Buchhändler-Gremium, wenn auch nicht mehr ganz im eigenen

gehalten wurde. Die Reise geht directe nach Verona, wohin sich auch der Rest des noch in Monza befindlichen Hauptquartiers verfügt. Das Bataillon Tiroler - Jäger, welches am 2». ds., wie bereits gemeldet, in Prcßburg eingetroffen war, mar- fchirte gleich Tags darauf nach Wien ab. Füster ist am 6. Okt. von London »ach Amerika ab gesegelt. Er hat vor seiner Abreise noch eine Geschichte der Wiener Revolution vollendet, welche demnächst in Frankfurt erscheinen soll. Der geschehene Ucbertritt des Generals

Gemeindcrath und dic unterzeichneten Bewohner der Stadt Salzburg. Die „Wiener Zeitung' berichtet in ihrem Abendblatt vom 23. ds. M.: Während ein angeblich antographcr Brief Kossnth's die Runde durch die Zeitungen macht, erhallen wir aus vollkommcn zuverlässiger Quelle dirckte Mittheilungen M^eii^öeö'jelöcn ziemlich grell kontrastircn. Dic Nach richt von dcr Ergebung Komorn's bat auf dic daselbst noch vollzählig wcilcudcn Jnsnrgrntcnbänptcr zermal menden Eindruck gemacht. Sie machen bedeutende Ver käufe

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 24.01.1900
Physical description: 14
können, daß sie von ihrem Staatsrecht nicht sprechen sollen, nur die Wahl, entweder einzu treten für die Forderungen von 1300 oder für die von 160». Die Kundgebung der Wiener Handelskammer ist ein Erfolg der politischen Einsicht im Gewerbe- stände und in der Industrie gegen die Verbohrten, die in ihrem Geschäftseiser auch gleich die Zukunft verkaufen und den nationalen Streit einfach durch eine Unterwerfung unter die Beschlüsse der Palfftz, Jaworski n. s. w. beenden möchten, denen der Profit und der Krämmergcist jedes Volksgefühl

, jeden Freisinn, jede ManneSwürde ersetzen. Diese Wiener Kundgebung ist ferner eine Zurückweisung jenks Angriffes auf die deutschen Abgeordneten, der über Anstiftung der Feudalen und ihrer Ver bündeten von Prag aus gegen die deutschen Ab geordneten unternommen wurde, bei welchem die zumeist tschechischen Prager Gewerbsleute unter dem Vorwande einer FriedenLaktion die deutsche Industrie und dci deutsche Handel für die tschechischen Forver- ungen mürbe gemacht werden sollten. DiePrager Jndu- strilllen-Adresse

hat übrigens von Seite des deutschen Gkwcrbcflcißes bereits vielfach, zuletzt soeben aus Graz, die gebührende Antwort eihalten. Endlich ist diese Wiener Kundgebung noch darum besonders bedeutsam, weil sie als eine Kundgebung der Wiener Arbeit, Industrie, Handel und Gewerbe — auch die christlich-sozialen Kleingewerbetreibenden in der Kammer schlössen sich der Kundgebung an — die Stelle einer Kundgebung des Wiener GemeinderatheS auffüllen muß. Der Letztere ist nämlich durch die Freundschaft Luegers

mit den Klerikalen mundtodt gemacht, obwohl gerade die aufs Aeußerste zuge spitzte Lage und die nahende Entscheidungsschlacht in einer österreichischen Lebensfrage eine Muß- Aufforderung an den Wiener Gemeinderath wären, für die Wohlfahrt und Zukunft der Vieichshaupt- stadt und deren Bevölkerung das Gewicht derselben i,l die Wagschale zu werfen. Aber Wien ist todt für den Freisinn, todt für das deutsche Volk, todt Nietzsche's Zustand verschlimmert, so daß er eiligst Wiedtr in die LUpen zurückkehren mußte. In Rom

. für sein eigenes Wohl — und darum ist eS doppelt dankenSwerth, daß wenigstens die Wiener Handels kammer gesprochen hat. politische Nachrichten. Me ran , 2S Januar. Seitdem die Gemeindevertretung der Landeshauptstadt Innsbruck ausschließlich iu freiheitlichem Sinne wirlte, gab es kaum einen Tag, an welchem nicht von klerikaler wie christlich sozialer Seite über die Maßnahmen der Stadt- v'ertretung genörgelt wurde. Vor allem war es der erste Bürgermeister W. Greil, dem die Gegner nichts Gutes nachzusagen wußten

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.02.1897
Physical description: 4
R«. „Bozner Zeitung' (Skdtiroler Tagblatt.) SamStqg-den 13. Februar ^837. Wienerische MM. Diese Woche ist der Ball der Stadt Wien in dem go thischen Prachlbau Meister« Schmidt« am AraqzmSrjuL ab gehalten worden uud damit hat sich für.die Wiener nicht nur ein wichtige« FaschingSereigniS, sondern «ich«n große« „po litische« Ereignis' abgespielt. Da dieser Ball ein WohlM- tigkeitSball ist, dessen Erträgni« dem Wiener Armenfond« zu. fließt, muß man schon ein Wiener sein, um die politische Seite

de« Balle« genau -z« vdrstehen, beziehungsweise die Wien« Manie kennen, alle Dinge stet« our vom Gesichts wdckel einsütigstcr Parteipolitik zu betrachten, wobei sich diese ganze Parteipolitik wieder lediglich, wie die „Linz. Tgpst.', betreffend bemerkt, in die zwei Worte „Antisemitismus' und „Juden* zusammenfassen läßt. Im vorigen Fasching herrschte Herr v. iFriebei« im Wiener -Rath «Hause und die Antisemiten stauen im heftigsten Kampfe gegen die Regierung und den „Grafen Kasimir'. Nach Wiener Begriffen

de« Balle« der Stadt Wien herannahte, beeilte sich die Wiener liberale Presse den Beweis zu liefern, daß sie den Antisemiten an Verbohrtheit vollkommen ebenbürtig sei. Jetzt wurde wurde wieder von dieser Seite alles gethan, um den Ball, da« heißt im Grunde genommen, Hie Armen Wiens zu schädigen; man agitirte gegen den Besuch deS Festes, man veranlaßte Austritte au« dem Konnte und man war endlich ganz „paff', als der Kaiser sein Erscheinen yuf dem Balle zusagte, trotzdem derselbe unter dem Regime

Strobach-Lueger sich abspielte. ES gab wirklich Leute in Wien, die sich einge bildet hatten, der Monarch werde gegen den Bürgermeister von Wien, dem er selbst die Bestätigung ertheilt hatte, de monstrieren, die Regierung die thatsächlichen Verhältnisse ignoriren. Daß dieß selbst dann unmöglich wäre, wenn die Regierung sich mit Lueger nicht längst versöhnt hätte, sondern bloß gute Miene zum »vsen Spiele zu machen gezwungen wäre, da« gieng den Wiener Kreuzköpsen nicht ein. Der zuge sagte Besuch

Ach.gbex.ein echter Wiener Parteimann nun einmal nicht mehr aufzuschwingen. Der Ball al« solcher ist einHesellschast liche«, aber kein politisches Ereignis, wenn «S auch allerdings mißlich ist, daß sich an ihn politische Ereignisse anknüpfen. richtet, worin er anzeigt, daß er mit Rücksicht anf sein hohes !llter nicht mehr kandidiren werde. V«» Hl« z«tt»dt«te»t. Sm Tirolischem Landtag'« beantragte Wg. Hirn, e« seien in'« Präliminare 1000 fi. einzusetzen, damit in außer ordentlichen Rsthlagen de» Lehrer

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 29.03.1900
Physical description: 6
-BureauS in Wien. Annoncen sind in vorhinein zu be zahlen. Manullripte «er den nnht zurückge sendet. Mr. ^72 Fernsxrechstelle Nr «». AoNNtrS^llll» 29. DÄlkN 19W. Schriftleitung: «ornxlatz. LkDM»lie*WlßM^' EH ist vollbracht! Das Amtsblatt der „Wiener Zeitung' vom 27. d. bringt Kunde von der erfolgten Sanktion her Wiener Wahl^ resorni. Bas Gestotter des Beschwichtigungs hofrathes in der »Abendpost' zur Entschüldi- gung des Ministeriums verlohnt kein weiteres Wort der Entgegnung; es ist einfach zu albern

. Für Urteilsfähige genügt der Hin weis auf die Thatfache, daß das Kabinet Körber darum — leichtherziger ist als selbst der § 14-Wittek, weil, selbst die Nichtbeach tung der in Mittels Note für die Sanktion gestellten Bedingungen durch die Justamentler des Landtags von Herrn v. Körber demüthigst hingenommen wurde. Für' anständige Leute schreibt ja die »Wiener Abendpost' nicht, sie schreibt nur sür die Wiener Terroristen. Aher den..verläßlichen- Freunden, d. h. solchen, von denen man zuverlässig verlassen

, be treff des skandalösen Hinterrückspaktes des Z 14-Wittek mit den Häuptern der Wiener Terroristen mit jenem Schweigeu begleitet, das man ja von denen begreiflich findet, die, in der Anbetung des Herrn v. Körber ver sunken, augenblicklich nichts anderes zu denken vermögen, als. den »Faden' des Herrn von Körber weiterzuspinnen. Jetzt, da die Wahl reform in Geltung tritt, sind die hohen Herr schasten so herablassend, sich mit einem guten Rath in ihrer Montags - Pythia sich einzu stellen

selbst gegeben. Zu wünschen ist, daß nach. Beendigung ^ bevorstehenden Wahlkarnpfes zwischen Äen Wiener Christtichsozialeli' und den Wiener Liberalen beide (!) Parteien Häraüs bedacht seien, daß der Gemeinderath einVerwaltüngs- und WirthschäftsKrper ist, in dem politische , Gegensatze nicht Mit größerer' Schärst einan der gegenüberstehen dürfen, als es im Reichs» rath der Fall ist ' Wirklich, rührend l Vorerst sei betont^ daß sich aus diesen großgründlerischen Auslassun gen alle Extremen

noch einmal mit großer Mehrheit zu beschließen, so muß sie sanktionirt werden und den deutschen Minoritäten Böhmens steht als--, dann gencm . jenes Schicksal bevor, brutal nie» dergetreten zu werden, wie die deutschsork- schrittliche Minderheit in der Wiener Gemeinde» Vertretung! . Der tiefsinnig? Rath, die liberale Partei werde mit dieser Thatsache zu rechnen und zu zeigen haben, daß man auch auf dem Boden des neuen Gesetzes Erfolge zu erringen weiß', könnte auch aus dem Verganiblatt abgeschrie ben sein. Offenbar

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.04.1884
Physical description: 4
durch die Viehmarktfrage in Anspruch genommen, welche zwischen Oesterreich und Ungarn einen veritablen Conflict heraufbe schworen hat und von den Wiener und Budavester Blättern in unglaublich leidenschaftlicher Weise discutirt wird. Wie unseren Lesern erinnerlich sein wird, haben die Jahrzehnte alten Klagen der Wiener Bevöl kerung über die zunehmende Fleischtheuerung vor einiger Zeit zum Erlaß einer neuen Marktordnung in Wien geführt, die einen freien Markt, eine ver läßliche Vermittlung und eine sichere Preisbestim

nach Oesterreich an Bestim mungen gebunden wird, die nach der Wiener Dar stellung nur den Schutz des Wiener Marktes be zwecken, nach der Budapester Auslegung aber den Import geradezu unmöglich machen. Diese Verordnung der niederösterreichischen Statthalterei hat in Ungarn einen Sturm der Entrüstung entfesselt. Die ungarische Regierung kank .slch der^BewegUllg. die alle Parteien des Landes ohne Unterschied ergriffen hat, nicht ent gegenstellen und hat bei der österreichischen Regie rung einen sehr entschiedenen

Oesterreichs findet, die Reihen der Gegner der Zoll- und Handelsgemein- samkeit mit Oesterreich hierzulande zu verstärken: ob es ihm gar so sehr darum zu thun ist, die Erneuerung dieser Gemeinsamkeit, von welcher ja binnen relativ kurzer Zeit die Rede sein wird, geradezu unmöglich zu machen.' UeberdieS tritt in diesem Ochsenkrieg die ge- sammte Wiener Presse für den Erlaß ein, einige Blätter sogar in ziemlich heftige? Weise. So liest man im „Extrablatt': „Die österreichische Regiernng ist im Bewußtsein

ihrer Pflicht und Schuldigkeit bemüht, das millionenköpfige Wien gegen die Beutegier einiger Fleischwucherer zu schützen und trifft Vorkehrungen, daß dieser Wucher ring, vom Wiener Markte fortgestäubt, sich nicht gleichsam vor den Thoren der Residenz etablire, um der Wiener Bürgerschaft die Zufuhr abzu schneiden.' Die „Deutsche Zeitung' bemerkt sehr ruhig und sachlich: Würden Conflicte zwischen Staaten, wie Processe vor einem Gerichtshofe zur Entscheidung gebracht, so käme es bei der Beurtheilung

hat sich der ungarische Staats- secretär Matlekowich nach Wien begeben, um mit der Wiener Regierung über die Vieh-- frage Ponrparlers zu Pflegen; vom Resultate derselben hängt es ab, ob Minister-Präsident Tisza persönlich eingreifen wird. Wie bereits angedeutet, wird an maßgebender Stelle der Gedanke erwogen, ob es nicht gerathen wäre, den Erlaß der nieder österreichischen Statthalterei mit dem Verbot der Viehausfuhr nach Oesterreich zu beantworten. In Pest sind inzwischen aus allen Theilen Ungarns

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Meraner Zeitung
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Page 46 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
. LSjährig, zog's unseren Vater, wie er oft er zählte, mit magischer Kraft nach Wien, über das man Wunderdinge im stillen, abgelegenen Schwerin, zu hören bekam. Rasch lebte er sich In die vollständig geänderten Verhältnisse ein, ein Beweis, daß die Wiege der Ellmenreichs nur vorübergehend im deutschen Norden stand. Im Jahre 1863 war unser Bater schon Vorturner im Wiener Turnverein und damit eines seiner ältesten Mitglieder, und im gleichen Winter war er der eifrigsten einer bei der Ausblidung

der Freiwilligenschar für Schleswig-Holstein, deren Ausrücken aber dann von der Regierung ver boten wurde. Unter dem Jubel der Wiener zogen 1864 nach dem Sieg über die Dänen die Turner und Studenten unter Vorantragung schwarz-rot-goldener, kränzegeschmückten Banner — das erstemal seit 1848 — durch die Straßen Wiens — eine seiner schönsten Jugenderinnerun gen, wie er oft gestand. ler Professor Robert Pötzelberger und des unter uns lebenden Fräulein Mathilde Pötzelberger, antrug, die Buckhandlung in Meran

ihm in jeder Hin sicht das unbedingte Vertrauen schenken....' (Die Fortsetzung ist im alten, teils zerrissenen Manuskript nicht zu enträtseln.) Aus dem Bahn hofe versammelte der Abschiedstrunk ein kleines Häuflein lieber Freunde um mich und, von ihren Segenswünschen begleitet, entführte mich bald die kaltherzige „Austria' auf feuersprühen dem Rosse. Mein Wiener Dreigestirn, Genien der Liebe und Freundschaft, hatten mir durch Freundesmund noch folgende Wünsche und Grüße übersendet: I.Mmionen Küsse; 2. alle neun Chöre

Innsbruck in heiterster Stim mung einfuhr. Freilich machten die breiten Stra ßen voll schöner Häuser, aber ohne Menschen» einen eigentümlichen Eindruck auf mich ver wöhnten Wiener, doch gab es genug Sehens würdiges und Neues für mich. Ueberraschend ist der Anblick der Straßen, in welche hohe Berg kegel, zum Greifen nahe, neugierig ihre Köpfe votn grellen Sonnenstrahl beleuchtet, an sie an schließend im weiten Bogen gigantische Felsen in grauen, grünen, braunen und schwarzen Far ben, verächtlich

ich zu den Mitteln eines lieben Wiener Freun- —, .. .» w,,» INI VkUkk I??! kommt die Zeit, wirst wiederum froh', suchte mein Lager auf und lag bald in Gott Mor pheus' beruhigenden Armen. Am andern Morgen schien die Sonne schon ziemlich hell ins Zimmer, als ich aus dem Bett prang, mein Bündel schnürte, der Wirtin zum Ebschied die Hand reichte, den Dienstleuten ein Pfiat Gottk' zurief und wieder furbaß wan derte, dem Jaufen zu. Festtag war's, in den Dörfem und Städtchen festlich geschmückte Bauern und Bäuerinnen

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 24.09.1881
Physical description: 10
, die Entwickelung abzuwarten. Redaction der „Oesterreichischen Bade zeitung' in Wien: Wir werden darauf aufmerk sam gemacht, daß Sie in Ihrer Nummer 24 vom 13. September gegen uns den Vorwurf erheben, wir hätten in Nr. 75 der „Meraner Zeitung' einen Ar tikel über das Schuben'sche Hygrometer aus der „Wiener Allgemeinen Zeitung' abgedruckt, während die „Wiener Allg. Ztg.' diesen Aufsatz Ihrem Blatte entnommen habe. Sie lind voll Verwunderung, daß die „Meraner Zeitung' diesen „interessanten' Bericht der „Wiener

AUg. Ztg.' und nicht der „Oesterreichischen Badezeitung' entlehnt habe und versteigen sich da bei zu dem Satze: „Derjenige, der das Kurleben nicht ganz genau kennt, wird sich von einer solchen erbärm lichen Kleinlichkeit keinen Begriff machen können.' Uns dünkt, dah Nichts erbärmlicher und kleinlicher sein kann, als die Art und Weise, in der sie für sich aus dem Urnstand, daß wir die „Wiener Mg. Ztg ' und nicht die „Oesterreichische Badezeitung' als Quelle an gaben, Reklame zu schlagen suchen

. Zu Ihrer Be ruhigung diene, daß wir die „Oesterreichische Bade- zntung zwar halten, aber, da sie für uns fast ohne Interesse, selten lesen, daher auch keine Ahnung hatten, daß der bezogene Bericht aus der „Badezeitung' von Herrn Doktor Knauthe von hier, herrühre, und in die „Wiener Allg. Ztg.' übergegangen war und zwar „ohne Quellenangabe'. (Wir haben die Redaktion der „Wiener Allg. Ztg.' von dieser Beschuldigung bereits unterrichtet.) Ferner diene zu Ihrer Jnsormation. daß wir den Artikel aus der „Wiener Allg Zig

.' auf speziell an uns gerichtetes Ersuchen zum Abdruck brachten und daß uns dabei mit keiner Silbe bemerkt wurde, der Bericht habe vorher in der „Badezeitung' gestanden. Darum gaben wir die ..Wiener Allg. Ztg.' als Quelle an. Wenn wir über jeden Bericht, der uns ohne Quellenangabe von anderen Blättern nach gedruckt wird — und wir können Sie versichern und Ihnen aä ooalos führen, daß die „Meraner Zeitung' gerade für Badeblätter eine wahre Fundgrube bildet und fortwährend auf die ungenirteste Art ge plündert

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 10.05.1883
Physical description: 20
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 56 vom 10. Mai 1883. Der erste Mai in Wien. —. 2. Mai. DaS Skizzenbuch deS Wiener LebenS würde eine klaffende Lücke ausweisen, wenn nicht der erste Mai mit seinen Reizen, mit seiner tief greifenden Bedeutung für Alt und Jung, für Hoch und Nieder seinen Platz darin fände. WaS für London der Bankfeiertag, das ist der erste Mai für Wien. Hat man bisher nur die Ge neralprobe für das große Ausstattungsstück „Der Frühling', welches mit jedem neuen Jahr

, in herzerquick-odster Ausstattung neu in Szene geht und jedesmal seine Zugkraft bewährt, abgehalten, so folzt an diesem Tage die Prew öre. Die Aufführung findet althergebrachtem Brauch zu folge, im Prater statt, d,ssen Szenerie, für welche die altbewährte Firma Natur und Kuvst vereint thätig war, sich für derlei Schaustellungen ganz vorzüglich eignet. Sämmtliche Fahr» und Geh- Wege sind da allemal ausverkauft und in den Logen — nicht doch — in den Carossen sieht man die ganze Must-rkarte der Wiener Schön

viel von dem spezifisch wienerischen Charakter einge büßt, der sie vormals so überaus anziehend ge staltete und sie sind auch seither nicht wieder zu dieser Eigenart gelangt. Die alleS nivellirende Zeit hat ein Uebriges gethan, um die Schicht Gemüthlichkeit und gutbürgerliche Behäbigkeit abzustreifen und so wie man sich mit wahrer Leidenschaft eine lange Zeit hindurch die Moden von Paris diktiren ließ und sich in unbequeme enge Kleider pnßte, so verwarf man auch jenes reizende Sichgehevlassen nach Wiener Art

und hat doppelt genossen, weil eS mit mehr Behagen genoß. Die alten Wiener Geschlechter, deren Begründer der Wiener Industrie die Wege geebntt haben, waren in der Vorstadt Mariahils zu Hause und man nannte daS Fabrikanten» Viertel mit gutem Grund den „Brillantengrunv.' DaS war die Aristokratie der Arbeit und sie zeigte sich am ersten Mai im vollen Glänze im Prater in behäbigst gebauten großen Wagen, die ich zu den eleganten PhaetonS und Fiakern von »eute verhalten wie der Eisenbahn-Wagen zur Postkutsche

wie den kleinen Beamten, die Näh« mamsell wie das Stubenkätzchen und selbstver ständlich die dienstfreie Mannschaft „vom Feld webel abwärts', und da entwickelt sich nun in den hundert und aber hundert Schaubuden, Carroussels, GasthauSgärten, auf improvisirten Tanzböden ;e. ze. jenes originelle, unnachahm liche Wiener Volksleben, wie es trotz aller Modernisirungs-, Entwienerungs- und Czechi sirungsversuche der neuen Zeit nicht entwurzelt zu werden vermag. Dort ist noch Wiener Humor in ungeschminkter Gestalt

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 25.06.1918
Physical description: 8
es seinen Lesern die enttäuschende Mitteilung machen, daß zufolge eines neuerlichen Telegramme^ der Statthalte rs Innsbruck die verfügten Einschränkungen nicht aufgehoben werden, so daß sie also in der ursprünglich angedeuteten Ausdehnung voll in Nraft bleiben. Es sei dies, schreibt das Blatt, für die Wiener Sonnnergäste eine um so bit - tercre Enttäuschung, als viele Familien im Be reiche der Landeshauptstadt Tirols bereits Wohnungen gemietet hatten und diese Mietver trüge durch die Entscheidung

der Statthalterei nunmehr hinfällig geworden sind. — Hiezu be merkt dei „Reichspost': ..Die bittere Enttäu schung ist vorwiegend unter den Gästen von „Igeles' (Jgls bei Innsbruck) daheim. Die übrigen Wiener verstehen es vollkommen, daß auch die auf allerkürzeste Ration gesetzten Tiro ls sich das saure Leben nicht noch durch die Hamsterei kriegsschmarotzender Geldprotzen er schweren lassen wollen. Wir Wiener spüren es .a am eigenen Leibe, wie die Anwesenheit. d'15 Leben und Treiben dieser Leute

wollte mit seinem Säbel den Metzger niederschlagen, Wachleute verhinderten aber rasch und geschickt ein Blutvergießen. Der telephonisch gerufene Inspektionsoffizier machte dann der Affäre ein Ende, der Offizier erhielt seinen Säbel zurück, die Kontoristin aber wurde vorläufig wegen Verdachts der Geschlechtskrankheit und der Ge - we^bs llirzucht in polizeilichem Gewahrsam be - halten. Tage5neuig?e!ten. * Eine Akademie für technische Forschung in Wien. Die „Wiener Zeitung' veröffentlicht nachgehendes kaiserliche

die Freude der Heimkehr Heimkehr für immer', empfinden. DieÄ^ schwere Erkrankung des Dichters, eine Nier^ entzündung, hatte sehr nachteilig auf sein a^« Herzleiden gewirkt. Eine stets mehr in C? scheinung tretende Schwäche des Herzens liek die Besorgnis der Aerzte immer ernster w-?. den und führte nunmehr zu der leider bittere» Erkenntnis, daß die Tage des Waldvoeten <,» zählt sind. * Anstellen beim — Hänserverkaus. In der letzten Sitzung des Wiener Gemeinderates erörterte Gemeinderat Melcher

die Mh, nungsnot in Wien und führte das CharatteH. stikum an, daß, als vor einigen Tagen ein In. serat über den Verkauf einer Villa im 18. Be, zirk in einer Wiener Zeitung erschien, ganze Reihen von Käufern vor dem Hause zu sehm waren. Jeder einzelne hatte bereits das Geld mitgebracht, und die erste Frage war stets: Wann ist die Villa zu beziehen?'Erst in zu>H ter Linie wurde um den Kaufpreis gefragt. * Die Glocke im Kaisergarten. Vom Preß, büro des Kriegsministeriums geht uns so!, geende Mitteilung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 25.06.1918
Physical description: 8
es seinen Lesern die enttäuschende Mitteilung machen, daß zufolge eines neuerlichen Telegrammes der Statthalte- rei Innsbruck die verfügten Einschränkungen nicht aufgehoben werden, so daß sie also in der ursprünglich angedeuteten Ausdehnung voll in Kraft bleiben. Es sei dies, schreibt das Blatt, für die Wiener Sommergäste eine um so bit - te-ere Enttäuschung, als viele Familien im Be reiche der Landeshauptstadt Tirols bereits Wohnungen gemietet hatten und diese Mietver träge durch die Entscheidung

der Statthaltern nunmehr hinfällig geworden sind. — Hiezu be merkt dei „Reichspost': ..Die bittere Enttäu schung ist vorwiegend unter den Gästen von „Jgeles' (Jgls bei Innsbruck) daheim. Die übrigen Wiener verstehen es vollkommen, daß auch die aus allerkürzeste Ration gesetzten Tiro ler sich das saure Leben nicht noch durch die Hamsterei kriegsschmarotzender Geldprotzen er schweren lassen wollen. Wir Wiener spüren es ja am eigenen Leibe, wie die Anwesenheit, das Leben m-d Treiben dieser Leute

Offizier wollte mit seinem Säbel den Metzger niederschlagen,' Wachleute verhinderten aber rasch und geschickt ein Blutvergießen. Der telephonisch gerufene Jnspektionsosfizier machte dann der Affäre ein Ende, der Offizier erhielt seinen Säbel zurück, die Kontoristin aber wurde vorläufig wegen Verdachts der Geschlechtskrankheit und der Ge - werb? Unzucht in polizeilichem Gewahrsam be - halten. Tagesneuigkeiten. * Eine Akademie für technische Forschung in Wien. Die „Wiener Zeitung' veröffentlicht

. I» der letzten Sitzung des Wiener Gemeinderates erörterte Gemeinderat Welcher die Woh nungsnot in Wien und sührte das Charakteri stikum an, daß, als vor einigen Tagen ein In serat über den Verkauf einer Villa im 18. Be zirk in einer Wiener Zeitung erschien, ganze Reihen von Käufern vor dem Hause zu sehen waren. Jeder einzelne hatte bereits das Geld mitgebracht, und die erste Frage war stets- Waini ist die Villa zu beziehen? Erst in zwei ter Linie wurde um den Kaufpreis, gsfragt. * Die Glocke im Äaisergarten

. Vom Preß büro des Kriegsministeriums geht uns sol- geende Mitteilung zu: Mehrere Zeitungen brachten kürzlich die Nachricht, daß im Wiener Vergnügungsetablissement „Kaisergarten' eine Tiroler Kirchenglocke der befremdenden Be stimmung dient, die Sperrstunde anzuzeigen. Man wunderte sich allgemein, daß diese zwei fellos für Heereszwecke requirierte Glocke dies? profane Bestimmung erhielt. Sofort eingelei tete Erhebungen, haben ergeben, daß dich Glocke seinerzeit für die Kriegsausstellung im Jahre 1916

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 07.06.1895
Physical description: 12
. S. Dem Mathias Waldner wird der Bauplatz an der Andrea» Hoserstraße, östlich der Pedroßhäuser, circa 300 Ouadratklaster groß, zur Erbauung eines Wohn hauses zum Preise von 10 fl. per Quadratklaster zu verkaufen beschlossen; der Bauplan muß jedoch die Genehmigung des Stadtmagistrates erhalten. 6. Der Antrag des Polizeikomitis, die Diensteskündigung der bisherigen Sicherheitswachmannschaft anzunehmen und die vom Polizeikommissär in Borschlag gebrachten sechs Wiener Polizisten, von denen vier der italienischen

reiche Personen, die dabei waren,' als die erste Locomotive den Wiener Bahnhof verließ, und schon lächeln wir über die primitiven Verhältnisse deS damaligen Betriebes und über die Naivität, mit der unsere Großväter diesen Betrieb ange staunt haben. Bor uns liegt «in Band der „Geistesblume», auf öster reichischen Boden verpflanzt von Adolf Emanuel Pernold, Wien 1841', mit einem umfangreichen Bericht über die da- als noch funkelnagelneue Eisenbahnsahrt von Wien nach Meraser Aeiümg. günstiger Witterung

der GelsteSblumen beigeflochten zu haben. Es ist dies (?) die Trace der Wien—Raaber Eisenbahn von Wien nach Wiener- Neustadt. getreu der Natur nachgebildet und durch kunstfertige Hand der Vervielsältlgkeit überli fert. Jedermann wird diese Karte eine willkommene Erscheinung sein, uud ist auch daS Opfer groß, das der Verfasser anspruchlos hiemit darbringt, so sinket derselbe in dem Bewußtsein seinen schönsten Lohn: der Achtung und dem Beifalle des österreichischen PublicumS würdig nachgestrebt

Beschreibung der Bahnstrecke lieferte die „Wiener Zeitung' vom 22. JuniuS 1841 den Bericht über die zwei Tage vor her erfolgte ErössnungSsahrt. Ganze 10 Locomotiven mit Tendern hatten aus dem Wiener Bahnhof schon von Früh an die Bewunderung der zusammengeströmten Neugierigen erregt, als sich „Schlag sieben Uhr Morgens der erst« au» zehn Waggons bestehende, mit ungefähr sechshundert Passa gieren besetzte Train in Bewegung setzte unter dem Schall der Musik, dem Jubelrus der Zuschauermassen und dem Donner

der Pöller'. Nach einer Fahrt von 28 Minuten ersolgle die Anlunst im Mödlinger Bahnhose. Hier war man jedoch, ebenso wie später in Baden, zu einem längeren Aufenthalt gezwungen, denn die Lokomotiven mußten, um weiter fahren zu können, Wasser einnehmen. Wie überall, so gab es auch in Wiener-Neustadt, da» seit seinem Bestehen 600 Fremde in friedlicher Absicht noch nie in seine Mauern hatte einziehen sehen, feierlichen Empfang, Musik, Reden, Fahnenschwenken, Pöllerlrachen und ähnliche noch heutzutage

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 09.07.1881
Physical description: 8
. Nun habe der Darleher mit dem Eintritt der Wucher gesetze Darmstadt verlassen, aber nicht ohne vorher . seinen Wechsel über 100 fl. einem würdigen Nachfolger cedirt zu haben, der, als Rentner in der Stadt lebend, das Erpressungshandwerk fortsetzte und der Familie Alles, was met- und nagellos war, verkaufen ließ. Die Familie hat ihre Schuld von 10V fl. noch auf dem Rücken. Handel/ Industrie und Bertehr. Die unifizirte Silberrente hat in den letzten Tagen an der Wiener Börse eine bemerlenswerthe Courserhöhung

erfahren, welche auf das Steigen des Silberpreises in London zurückzuführen fein dürfte; dieser ist nämlich dort um beiläufig zwei Perzent hinaufgesetzt worden. ES scheint also in der City die Auffassung zu bestehen, als od die Pariser Münz- konserenz denn doch nicht so ganz resultatlos bleiben dürfte, wie von Seite der Wiener Goldfanatiker ver sichert wird. Wenn der englische Geldmarkt, welcher in Bezug ans das Preisverhältniß der edlen Metalle bekanntermaßen von größter FeinfWigkeit

; das Attentat auf den Prä- ldenteir Garfield blieb auf die emopäifchen Börsen ast ohne Eindruck. Auch die Sorgen, welche viel- eitig wegen der italienischen Anleihe - Operation gehegt wurden, find wieder verschwunden da der Schwerpunkt derselben nunmehr in London liegt und und der speziell für die Wiener Börse maßgebende Pariser Geldmarkt dadurch entlastet erscheint. ') Die Redaktion der »Meraner Zeitung' ertheilt auf Aufragen inanzleller Statur iÄen gewünschten Bescheid und wird da» Interesse hrer

Abonnenten m dieser Beziehung stet» auf da» Gewissenhafteste wahren. Meraner Wespen.*) (Scene in einem Wiener Kaffeehause.) „Sie, Marqueur!' „Befehlen?' »Die Neue freie Presse.' „Bedauere; konfiszirtl' „Dann gebe« Sie mir daS „Tagblatt'. „KöofiSzirtl' „Die alte Presse.' „KonfiSzirtt' „Zum Teufel, die Wiener Allgemeine denn!' „Erst recht konsiszirt!' „Hol? der Henker, daS „Fremdenblatt?' „KonfiSzirtl' „Ja, in St. Taaffe'S Name», waS ist denn da nicht konfigzirt?' „DaS Medizinische Journal, die Taubstummen

- Zeitung, daS Salonblatt, die Schuhmacher-Zeit» ung, daS Organ für Milch» und Molken-Kurorte, der Compaß, die Wiener Zeitung, die Abendpost, und noch eine Menge anderer interessanter und unterhaltender Journale.' ^Hol Sie der Kuckuck, da schnapp ich lieber „Wiener Luft'. „Die ist vor einer halben Stunde auch Ion- fiSjirt worden.' Mittheilunge» von dem RedactionS - Comit« für das siebente deutsche Bundesschießen in Mün- che n. Die Lösung von Festtarten zum Schützenfeste nimmt ersreuliche Dimensionen

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 22.08.1896
Physical description: 8
Besichtigung des im Bau begriffenen Elektrizitätswerkes auf der Töll, über dessen Großartigkeit Herr Dr. Lueger sich sehr verwundert zeigte, fuhren die Herren nach Meran. Hier wartete eine Anzahl Personen vor dem Hotel „Sonne' schon durch einige Stunden und be grüßte den seltenen Gast sympathisch. Auch Herr Bürger meister Dr. Weinberg er fand sich dortselbst ein und machte Herrn Dr. Lueger seine Aufwartung. Hierauf begaben sich die Herren Dr. Lueger, Huber, Abart und der Wiener Gemeinderath

Platter (ein gebürtiger Partschinser, der den Wiener Vizebürgermeister auf seiner Tour begleitet hatte), zu Wagen nach Schenna. Nach Besichtigung des Schlosses und Mausoleums, wobei Lueger auch ein seltenes Kunstverständnis bekun dete, und nach Einnahme einer Jause im Gasthaus Prunner, wurde wieder nach Meran gefahren. Im Speisesaale des Hotels „Sonne' fand sich um 9 Uhr eine Gesellschaft zusammen, zu der auch Dr. Lueger erschien. Vizebürgermeister Huber begrüßte den popu lärsten Mann

. Nach der Ankunft in Meran wurde dem Kapu zinerkloster ein Besuch gemacht und sodann im Hotel „Sonne' das Mittagmahl eingenommen. Nachmittags halb 3 Uhr verließ Lueger Meran, sich über die Ein drücke, die er in Tirol empfangen, sehr erfreut äußernd. Der Wiener Volksmann Lueger hat in Meran — dies das Urtheil Aller, die mit ihm in Berührung kamen — einen sehr günstigen Eindruck Hervolgerufen. Sein be scheidenes Auftreten, seine natürliche Freundlichkeit und sein echter Wiener Volkston berührten angenehm

und zeigten, daß er keine der schlechten Eigenschaften besitzt, die ihm die Judenblätter so gerne ausdichten. „Uebri- gens', sagte Lueger in der „Sonne', „sind die Juden blätter nicht so gefährlich, wie sie herschauen, denn mich zerreißen sie jeden Tag zu tausend Stücke, und ich bin doch noch immer ganz wohlgenährt und gesund, wie Sie sehen.' Czar MKalan» in Men. So wird das große Ereignis denn doch eintreten — Rußlands junger Kaiser nimmt Ende August sein Absteigequartier in der Wiener Hofburg. Ferner

Dr. Luegers; nur ein kleines Häuflein von Verehrern Dr. Luegers bekundeten offen ihre Freude über den zu erhoffenden Besuch, Die „Meraner Zeitung' schimpfte über Dr. Lueger,. wie es kein liberales Wiener Juden-Journal oder nicht einmal die „Bozener Zeitung' — blöder hätte machen können, was allerdings die Vernünftigoenkenden mit Wider willen erfüllte — und für Dr. Lueger erst recht Stim mung machte. Da kam die Nachricht, daß Dr. Lueger die Parthie nach Meran auf September verschoben und viele athmeten

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 20
Date: 13.03.1909
Physical description: 20
59 „Boznec Zeitung' (Südtirolvr Tagblatt) Samstag, den 13. März 19<19. Vorgmgt i« Marokko. Eine marokkanische Gesandtschaft in Paris. Wie ans Tanger gemeldet wird, beabsichtigt öer Sllltan Mnlay Hasid in, Paris eine Gesalvdl- sclMt zn errichten. Ter neu'e Gemndte soll gleich zeitig der Vertreter Marokkos am Pariser u,nÄ Madrider Hofe fem. Hie HsMßt M Alka«. Besnch des Wiener serbischen Gesandten beim Baron Aehrekthal. Ter serbische Gesandte am Wienev Hose er- sckn^n vorgestern zuln erstenmal

«seit der Annexion 'wieder bei Herrn von Aehrenthal. Er haltte wir ibm eine chalWiindige UnterredltWg. di'e einen durchaus freundschaftlichen Charakter trng. Eine Bahnlinie durch den Sandschak Novibazar. Wie der „Osm>an. Lloyd' oft Konsiautönopel luel^et. ist Nachricht, daß die Türkei beabsich- tig>e, durch den Sandschak e.'!ue Bahnlinie zu denen nnÄ Qu Serbien u>ud Montenegro ver pachten, unrichti'g. Tie Tii'röei stellt oorkäufia von Ä-t'sAii Bshiibci! ab. Die Konferenz. Das „Neue Wiener Mendblatt

For^deruingen ver lautet aus Belgrader'' sieiibischeiu Reglierimgskreii- sen: Ter Wendepunkt der serbiischen Politik in der Ailnexionsfrcvge datiert von der Jnfovnio- tionsreise des Belgrader russischen Goswwdtvn -Sergejew nach Wien. Hier insorNiierte sich der genannte Dipliom-at ans der russischen Botschasr vber die Absichten der österrvichisch-nuWrischen Politik Serbien gegenüber. Der Wiener rusUche Geschäftsträger Swerldejew tileß Herrn Sergejew nicht in Zweifel, daß Oesterreich-Ungarn znr

Mf- rollung der Machtfrage bei Beharren Serbiens ani seinen JorderMgen entschlossen ser. Der rus sische Militärattaches m Wisn Oberstlentnoinl Matschenko gab Sergejew AmssWüsse über die großen miWärischen Vorbereitungen, die Oester reich-Ungarn getroffen habe, unn Serbien zu or- driicken und auch jeder möOichem Intervention von anderer Seilte glsichseidW begegnen zu. kön- nen. Sergejew te?lte sofort fsmie Wiener Wahr-- nehmungen der serbischsn Regierung unÄ dem Könige Peter bei seiner Rückkehr

versuchen und hindurch eiine Verzweifflungst^t idos serbischen Wolkes provogie- ren, trokhes die.gqg«nwärti.ge Regierung davon jagen und a«r die MstraiWing «des KonfUktes mit den Waffen appellieren werde. Dar Skupschtina »mnde «in Nachtraigskrodit von 5>,-tt>(j.ggg Franken für Heeresbodiirfmffe nnterbreitet. Serbischer Ministerrat. Belgrad, 12. März. Gestern abends fand ein Ministerrat statt, welchen: .die ausführlichen Te legramme des Wiener Gesandten Simmitsch über seine Ml'trige UnterrÄnin>g mÄ Baron

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 22.04.1910
Physical description: 8
nachm Interessante Neuigkeiten. Rvosevelts Appetit. „Teddy' hat der Wiener Aufent halt im ganzen und großen behagt. Die politischen Absich ten, die der Spaziergänger in Höflichkeit und Caurtoisie ge hüllt, sollen hier liebevolles Verständnis gefunden haben. Die Liebenswürdigkeit seiner Wiener Gastgeber, vom grei sen Monarchen angefangen, hat Roosevelt entzückt, die Sehenswürdigkeiten der österreichischen Metropole ihn be geistert. Mit einem Wort, es war ein Schwelgen in Selig keit. Besonders

wenn man die Güte der Wiener Speisen in Betracht zieht, die Roosevelt neben allen gebotenen pla tonischen Genüssen sehr zu würdigen verstand. Die afrika? nischen Löwenjagden können begreiflicherweise Appetit auf „zivilisierte' Nahrung erwecken. Der Wiener Ausenthalt wird denn eine ganz willkommene Etappe in dem Reise- Programm gewesen sein. Und den nutzte Roosevelt weidlich aus. Die vielen „Empfänge', Bank« tte Soupers und Soi reen dienen bekanntlich allem eher alv emer physischen Kräftigung

dessen, der die Veranstaltung verschuldet So mus;te unauffällig abseits der pompölen Zeremonien e ne Gelegenheit zur Würdigung der Wiener Speisen gesunden werden. Die fand Roosevelt im Hotel in den kurzen Zwi schenräumen zwischen Besuch und Besuch. Ein lehrreiches Beispiel: Samstag vormittag gab im Hotel Bristol der jeuner in seinem Hotel einen Vorgeschmack Nnstiger Ge nüsse zu schassen. Er frühstückte: Kassee, zwei Semmel und Butter, eine Omelette ; einen Braten mit Erdäpfel, eine kalte Zunge und andere Kleinigkeiten

. Bis diese Speisekarte verzehrt war, war es halb 10 geworden. Teddy strich ma nierlich mit der Serviette über den Schnauzbart, lies; ein spannen und fuhr zum „Dejeuner'. Gesegnete Mahlzeit! Zigeunerprimas Munczy gestorben. Einer der interes santesten Zigeunerprimas in Ungarn, Ludwig Munczy. i't am 18. ds. in Budapest im Alter von 63 Jahren gestorben. Er wurde vom Fürsten Paul Esterhazy, der seine musika lische Begabung bald erkannte, im Wiener Konservatorium untergebracht, wo er ein Mitschüler Artur Nikisch

' war. Die Begabung und das Können Munczy's brachten ihm während seines Lebens unzählige Triumphe und große Reichtümer. Er soll eine Million Kronen hinterlassen haben. Nachdem Munczy das Konservatorium absolviert hatte — er bekam beim Abgange die silberne Medaille, spielte er eine Zeit lang im Wiener Hofopernorchester die Violine, doch verließ er Wien bald wieder und ging nach Oedenburg, wo er eine Zigeunerkapelle organisierte. Später heiratete er die Er zieherin in der sürstlich Esterhazy'schen Familie

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 24.06.1898
Physical description: 16
kein „Ohrwafchel.' Dieser Tschechen häuptling hat die bodenlose Frechheit, sich auf ein VcrtragSverhältniß zu berufen, wo es noch kein Jahrzehnt her ist, daß sie selbst die hohen Kreise gehindert haben, den von ihnen selbst besiegelten Vertrag einzuhalten I Nun wird zwischen den Zeilen der Wiener Hofburg gedroht, wofern sie nicht den „Vertrag' mit dem Tschecheulhum halten wolle — also Staatsrecht und derlei Flausen bewilligen — dann — das was dann hat der russische General sehr gut auch unausgesprochen

man es in Tschechien und Slovenien meisterlich, nationale Institute mit deutschem Steuergelde fein heraus zu putzen, wie man dies in Prag an der Böhmischen Landesbank, dem Böhmischen Museum, dem Tschechischen Nationaltheater sieht, wozu deutsches Geld herhalten muß. Die Lage der Regierung hat sich seit der Palacky- Feier neuerdings entschieden verschlimmert. Auf Schritt und Tritt wird dem Grafen Thun deutscherseits Aon den Wiener Volksschauspielen.') Da bin ich am Sonntag, den 12. Juni, mit meinem Freunde Emanuel

Pendl, die neue Stadtbahn verlassend, hinaus gewandert durch die schattigen Wege des Kahlen» bergeS, um mir daS Wiener Volksschauspiel einmal anzusehen. Die Zahnradbahn vermied ich, um nicht durch eine lebhafte Menschenmenge aus der Stimmung gebracht zu werden, in der ich mich besand. Ich freute wich darauf, ein dem Meraner BolkSschauspiele ähnliches Unternehmen zu sehen und waren meine Erwartungen hoch gespannt. Hotte doch seiner Zeit der Mitverfasser des Wiener Stückes, Herr Julius LSwy

^unS Meraner einer scharfen Kritik unterzogen, die ich mit der Empfindung laS, der Mann wird es eben besser verstehen, a'.S wir. Diese Bemerkung mache ich deßwegen, ehe ich mit der Beschreibung der Wiener Spiele beginne, um Gelegenheit zur Erklärung zu habe», daß mein abfälliges Urtheil keiner Mißstimmung entspringt, sonder» daß ich offen und un- gescheut meine tiesinoerste Ueberzeugung niederschreibe. Die Unternehmer der Wiener BolkSschauspiele haben schon von Anbeginn einen großen Fehler damit gemacht

Bühne gründete, aus den Zeitungen lesen, daß sich ') Nachdruck imr mit vuellenapgabe gestattet. Hunderte von Kräften dem Unternehmen zur Verfügung stellten und es ein Leichtes sein werde, Mass-nauszüge zc. zu entfalten. ES mag sein, daß sich Dilettanten gemeldet haben. Ich habe In jener Bestellung deren nur acht oder zehn gesunden. Alle Uebrtgen waren Fachleute — nicht gerade von der Burg oder vom BolkStheater. ES war ein großer Fehlgriff die Wiener Bevölkerung, zur Mitwirkung einzuladen. Man hätte

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