Segel eingezogen, lagen ernst und eintönig -da, die schwarzen Gondeln schauketten auf und nieder in dunkelgrünem Wasser, das laut aufklatschte. San Marco läutete und drüben Santa Maria Maggiore, San Zaccaria stimmte ein und am Campo Smta Maria Formosa, auch sie vermählten sich mit den Sttmmen anderer, schwangen über das Dächermeer und durch die engen, düsteren Calle — die Stadt schien zu weinen. Verängstigt flattetten die Tauben, flügel- schwer; sie lieben Venedig in Frohsim, in Farben und Sonne
, so wie sie Venezianer zu den Sere naden nehmen, wem sie mit Gesang, lon< toolinen, Guitarre und Geigen in den Som- mermächten au« den innerste« Kanälen kommen. Heute bestiegen sie sie mit Blumen und Kerzen und Kränzen, .inch fuhren durch den Nebel der kleinen Insel zu. Am Kai war es unbeschreiblich laut; der Barken schienen zu wenige, man rief und schrie und stieß durcheinander, wartete schließ lich in Ungeduld, ries und schrie wieder hdl und her, bis endlich gefahren wurde. Drüben auf der Insel dmn war die laute
Menge stille. Frauen und Männer schmückten Gräber, gingen di« Reihen durch, Gebete murmelnd, schauend, manche weinend, vor dem Weggehen hotten viele den Priester zum Gebete, das er, Weihwasser sprengend, laut verrichtete und dafür ein Almosen bekam. Eintönig traurig waren die Reihen» die Arkaden mtt den Grüften und am traurigsten die vielen, vielen Rischen mit den Urnen.- Draußen rundum wußte mm die Lagune.— die Venezianer lieben es, ihre Toten in der Laguneninfel zu wissen, mir aber, dem Fest