gesessen?' ,,3a, u:ib er hat am meisten mit dem Fremden aus Deutschland, von Nürnberg oder woher er ist, geredet, und sie haben dick miteinander getan, als wären sie Brüder von Methusalem her.' „Wie schaut der Deutschländer aus?' „Glatt und fett wie ein Butterknoilen. Er gleicht dem Aktuarius in Lienz mit feinem Schmalzgesicht, hat keinen Barr, ein hohes Hirn wie einen Dach giebel und eine spitze Nase. Wenn d a « ein Weber sein soll, dann bin ich ein Silbersticker' „Wann soll die Weberschule beginnen
?' „In vierzehn Tagen, sagt der Brugger Vöstl: aber ich mein', der Weber zettelt nicht soviel Wolle ein als Bibelsprüche: ebenso wie der Kuckuck in Chrysanth Rauters Uhren immer ein lutherisches Lied! singt.' - „Weißt du gewiß, daß der Chrysanth in seiner .Schule dem neuen Glauben das Wort redet?' ; „Ja, darauf kann ich schwören. Er tut's zwar »erfteckt, aber wer kein Esel ist, der muß es «erste» «». Ich bin selber stn^Woche lang in die Uhrma- cherfchule gegangen, nicht etwa weil ich mein schS- ncs
,' fuhr der Schuster fort, „daß sie beim Unterranacher u. beim Amoser und beim Schneider, wo der Chry santh ein- und ausgeht, seit ein paar Wochen alle zum neuen Glauben halten... Der Prinstler hat vorgestern in seinem Rausch gesagt, die Katholiken fallen ab wie die Büßen von. den Lärchbäumen. Bis Weihnachten sei alles abgefallen; dafür wer den schon der Brugger Chrysanth und der Herr Gentz, das ist der bayrische Weber, sorgen.' „Und wir werden dafür sorgen, daß den falschen Propheten die Larve
gehalten?' „Beileibe, ein Loblied hat er mir gesungen, ein Lätaulamus,' versetzte lachend der Schuster. „Faustinus, das nimmt kein gutes Ende, wenn du dich immer zu dem leichtsinnigen Volk gesellst.' „O da sind schon bcßere Leut dabei gewesen als ich — so der Herr Vcrgwerkverweser mit Frau und Tochter, der Aßmair, der Felderwirt, die zwei Bruggerischen, der Büstl und der Chrysanth, der Weber pum, puin, der Niederwälder, der Pregler und noch ein paar Dutzend alte.' „Hat der Chrysanth Rauter auch getanzt
?' „Freilich getanzt. Und ich sag dir, so wie der Chrysanth kann'» keiner. Der springt nicht in die Höhe wie ein Geisbock — meck, meck. meck, — son dern schleift sein am Boden herum, und das geht flink wie ein Windrad!, rrrrr. Aber viele Tanzlen hat er nicht gemacht, weil er immer mit dem We» her hat reden mäßen.' „Was ist das für ein Weber?' „Sie nennen ihn Herr Eentz und er kommt von Nürnberg oder Nördlingen. Soll die große Webe rei in Defreggen einrichtell; aber ich getrau mir meinen Kopf zu wetten