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Meraner Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 04.10.1899
Physical description: 14
Nr. 119 Mera»er Aett»»g. SewS Nie Mevdung m der inneren MM Oesterreichs. Unter diesem Titel schreiben die „Münch. N. Nachr.': Es gab eine Zeit in den letzten Dezennien öster reichischer Geschichte, wo die Deutschen Alles von einem Kabinetwechsel erhofften, wo die ganze deutsch feindliche Politik der Regierung in der Person des Ministerpräsidenten verkörpert schien; es war dieS die Zeit des Ministeriums Taaffe, deS langlebigsten, welches das konstitutionelle Oesterreich zu verzeichnen

, der deS Fürsten Liechtenstein, war wenig geeignet, Hoffnungen in ihnen zu erwecken; wie konnten sie er warten, daß ihr hochfeudaler Volksgenosse, der seine ganze politische Vergangenheit in den Kreisen jenes eisernen Ringes der Rechten, der nun seit zwanzig Jahren das Werkzeug ist, mit dem die Deutschen niedergehalten werden, verbracht hat, der Mann sein sollte, der ihnen zu ihrem Rechte verhilfi? Und auch als die Kombination Liechtenstein vom Schau platz verschwand und der Gedanke eines Beamten ministeriums

wieder auftauchte, konte dies die Zu versicht der Deutschen nicht erhöhen; an sich wäre ja ein Beamtenministerium in Oesterreich gewiß etwas recht Gutes, wenn es aus tüchtigen und erfahrenen Beamten besteht, die unbeeinflußt von dem Partei- klüngel, der sich einem Parlamentarischen Ministerium immer anhängt, gerecht und lediglich mit Rücksicht aus das StaotSwohl regiert. Aber die Erfahrung hat bisher gelehrt, daß derartige Beamtenministerien stets sehr kurzlebig waren, in keiner Richtung energisch eingegriffen

und wie milde und zahm war diese Opposition im Vergleiche zu der der deutschen Parteien in den letzten Jahren. Von dieser Aeußer ung ist es ein weiter Weg bis zu den an den Ab geordneten Ghon gerichteten Worten: „Wir kommen noch einmal zusammen I' und dm Ansichten, die der Monarch den Führern der Opposition gegenüber geäußeit hat, und nichts kann den Stimmung? Umschwung, der sich bei der Krone vollzogen haben muß, so gut charakterisieren, wie diese Nebeneinander stellung. Das Gewebe von Lüge und Verleumdung

« das von den Feinden der Deutschen, ja leider auck von Deutschen selbst gesponnen wurde, um sie und ihre Bestrebungen zu verdächtigen, scheint zerrissen zu sein und daraus können die Deutschen die Hoff nung schöpfen, von der Krone in ihrer Bedeutung für die Erhaltung der Monarchie richtig gewürdig zu werden. Nicht in der Berufung des Ministeriums Clary an sich, in den Worten deS Kaisers lieg eine Gewähr für die Zukunst, die berechtigte Hoff nung auf einem Systemwechsel. Zwar warnen die Wiener Blätter

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 18.03.1899
Physical description: 10
könnte, sondern als Festungsmauer, um den Ansturm der Feinde aufzuhalten und von den deutschen Landen die räuberischen Einfälle der barbarischen Völker des Ostens abzuwehren. Ein Glück für Deutschland, dass aus der kleinen Ostmark das große Oesterreich wurde, und d«ss dieses Reich in den Habsburger» eine Dynastie erhielt, die den angeborenen Beruf des Reiches, Deutschlands l Schild zu sein, als Lebensaufgabe des eigenen Hauses l erfasst hat; denn wäre das Oesterreich der Habsburger ' nicht gewesen, Deutschland würde schon

im XVI., ge wiss aber im folgenden Jahrhundert der Türkengefahr erlegen sein. Ein Glück für Oesterreich, ein Glück für das deutsche Volk, ein Glück für die katholische Religion und für die christliche Cultur des gesammten Abendlandes; ein Glück hiesür, dass Wien die Hauptstadt Oesterreichs war. Denn hätte nicht zweimal, 1529 und 1633, das katholische Wien durch verzweifelte Gegenwehr und wahren Heldenmuth den Andrang der nur sieggewohnten türkischen Heere aufgehalten: aus wär's mit dem Deutschen

Reich, geschehen wär's um die deutsche Frei heit ; in deutschen Landen wäre das Kreuz verschwun den, um dem Halbmonde Platz zu machen, die christ lichdeutsche Cultur wäre von dw Hufen der türkischen Rosse niedergestampft worden, rohe Barbarei an die Stelle getreten. Oesterreich war nicht bloß katholisch, es war die Schirmvogtei für den katholischen Namen; Wien war nicht bloß deutsch, die Stadt war das un bezwingbare Bollwerk des deutschen Volkes und der christlichdeutschen Cultur. Es erhob

vor Wien war der einer falschen Religion, der die „Los von Rom'-Bewegung dictiert, ist von Grund aus antireligiös. (Sehr richtig.) Es sind zwar auch die Türken gegen Oesterreich und gegen die deutschen Katholiken ausgezogen, aber sie waren eben Türken; hier jedoch sehen wir Deutsche als die verbissensten Feinde ihrer eigenen Stammesbrüder (Pfui); sie gleichen darum mehr jenen protestantischen deutschen Fürsten, welche die Türken gegen das eigene Volk, gegen Kaiser und Reich heraufgerufen haben. (Brävo

. Es war jene Zeit, in welcher unsere deutschen Vorfahren noch in den Urwäldern hausten, es war auch noch jene Zeit, in welcher sie zuerst aus dem Waldesdickicht und den Sümpfen hervorbrachen und beim ungewohnten Anblick fruchtbarer Felder, be wohnter Dörfer und reicher Städte große Augen machten; es war jene Zeit der Rohheit, der Barbarei, des Heidenthums. Die Teutonen von damals scheinen den Urteutonen von heute als Ideal vorzuschweben. (Bravo.) Wozu anders die Wuotansverehrung? Dazu stimmt auch, dass

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Brixener Chronik
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Page 9 of 10
Date: 14.03.1899
Physical description: 10
, um den Ansturm der Feinde aufzuhalten und von den deutschen Landen die räuberischen Einfälle der barbarischen Völker des Ostens abzuwehren. Ein Glück für Deutschland, dass aus der kleinen Ostmark das große Oester reich wurde, und dass dieses Reich ,n den Habs burger« eine Dynastie erhielt, die den angeborenen Beruf des Reiches, Deutschlands Schild zu sein, als Lebensaufgabe des eigenen Hauses erfasst hat; denn wäre das Oesterreich der Habsburger nicht gewesen, Deutschland würde schon im XVI., gewiss

aber im folgenden Jahrhundert der Türken gefahr erlegen sein. Ein Glück für Oesterreich, ein Glück für das deutsche Volk, ein Glück für die Katholische Religion und für die christliche Cultur des gesammten Abendlandes; ein Glück hiefür, dass Wien die Hauptstadt Oesterreichs war. Denn hätte nicht zweimal, 1529 und 1683, das katholische Wien durch verzweifelte Gegen wehr und wahren Heldenmnth den Andrang der nur sieggewohnten türkischen Heere aufgehalten: aus wär's mit dem Deutschen Reich, geschehen wär's

um die deutsche Freiheit; in deutschen Landen wäre das Kreuz verschwunden, um dem Halbmonde Platz zu machen, die christlichdeutsche Cultur wäre von den Hufen der türkischen Rosse niedergestampft worden, rohe Barbarei an die Stelle getreten. Oesterreich war nicht bloß katholisch, es war die Schirmvogtei für den katholischen Namen; Wien war nicht bloß deutsch, die Stadt war das unbezwingbare Bollwerk des deutschen Volkes und der christlichdeutschen Cultur. Es erhob sich ein neuer Feind des Christen thums

war der einer falschen Religion; der Fanatismus, der die „Los vonRom'- Bewegung dienert, ist von Grund aus antireligiös. (Sehr richtig.) Es sind zwar auch die Türken gegen Oesterreich und gegen die deutschen Katho liken ausgezogen, aber sie waren eben Türken; hier jedoch sehen wir Deutsche als die verbissensten Feinde ihrer eigenen Stammesbrüder (Pfui); sie gleichen darum mehr jenen protestantischen deut schen Fürsten, welche die Türken gegen das eigene Volk, gegen Kaiser und Reich heraufgerufen haben. (Bravo

. Es war jene Zeit, in welcher unsere deutschen Vor fahren noch in den Urwäldern hausten, es war auch noch jene Zeit, in welcher sie zuerst aus dem Waldesdickcht und den Sümpfen hervor brachen und beim ungewohnten Anblick frucht barer Felder, bewohnter Dörfer und reicher Städte große Augen machten; es war eine Zeit der Roheit, der Barbarei, des Heidenthnms. Die Teutonen von damals scheinen den Urteutonen von heute als Ideal vorzuschweben. (Bravo.) Wozu anders die Wuotansverehrung ? Dazu stimmt auch, dass

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 24
Date: 21.12.1898
Physical description: 24
Nr. 152 in allernächster Zeit schwerlich für die Deutschen günstig ausfallen dürfte. Der Ausgleich jedoch werde nicht auf parlamentarischem Wege realisiert werden. „Graf Thun, sagt man, will uns dursten lassen, bis der Ausgleich fertig ist. Das wird aber nicht gehen; psychologische Momente sprechen dagegen, man wird die Geduld verlieren. Wer dieselbe zuerst verlieren wird, ist nicht sicher, ob Majorität, Re gierung oder Minorität. Es können Zwischenfälle eintreten, welche die Verhandlungen

würden, so stünden die Deutschen da, wo sie vor zwei Jahren standen, wo sie seit zwei Dezennien stehen, als eine in zusammenhanglos« Fraktionen gespaltene, verdrossene Opposition, ohne eine gemeinsame Auf fassung ihrer politischen Stellung in Oesterreichs ohne Einfluß auf die Geschicke des Staats. Und hieran knüpft Steinwender die beherzigenswerthe Mahnung: „Unsere Pflicht als Deutsche überhaupt und als Deutsche in Oesterreich insbesondere aber ge bietet uns, nicht wie der Chor in der antiken Tra gödie

die Ereignisse von Anderen macheu zu lassen und sie nur mir ohnmächtigen Allsbrüchen des Schmerzes vnd der Wuth zu begleiten, sondern selbst handelnd einzugreifen, zerstörend oder auf. bauend nach unserm Willen und zu unserm Vortheil.' Damit kam Redner auf die auswärtige Politik zu sprechen, auf die Verpflichtung der Deutschen, ihren verloren gegangenen Nnfluß durch engen Zusammenschluß ohne Rücksicht auf die trennenden Unterschiede wieder zu gewinnen, um das bereits gefährdete deutsch-österreichifche

Bündniß sicherzu stellen, das ohne die Deutsch-Oesterreicher und nicht aus Rücksicht auf sie gemacht werden sei, sondern weil der mächtige Wille und die alles überragende Einsicht des Fürsten Bismarck sich zusammenfand mit den Bedürfnissen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Mit Bezug auf die Deutsch-Radikalen und die Deutsch-Klerikalen und deren Verhältniß zur Bündnißsrage sagte Steinwender endlich: „Heute kann sich das Bündniß viel mehr auf die Magyaren, als auf die Deutschen Oesterreichs

zwischen Oesterreich und Deutschland entstünde, so ist es möglich, daß es den Deutschen in Oester reich l nützen kann, es ist aber viel eher möglich, daß der Konflikt' nicht nur zum Schaden für die Deutschen Oesterreichs, sondern eine Gefahr für das deutsche Volk überhaupt wird. Wir haben nicht Demonstrationen zu machen, welche dem Deutschen Reich Schwierigkeiten machen, sondern trachten, aus Oesterreich einen verläßlichen Bundesgenossen zu gestalten. Ich gebe zu. daß die klerikalen Führer Feinde dieses Bündnisses

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 14.01.1898
Physical description: 8
als wetteifern können. Die Deutschböhmen und die liberalen Deutschen Oesterreichs baben es selbst verschuldet, wenn sich die Deutschen Oesterreichs auch in gemein samer nationaler Gefahr nicht mit jener Rasch heit zusammenfinden, welche einem wohlgeübten und zusammengewöhnten Kriegsheere eigen ist. Steyskal, ein Führer der Deutschböhmen, bekannte dies ehrlich ein. indem er sagte: „Die größte Dummheit, welche wir Deutschliberale ge macht haben, war diese, die Katholiken zu ver folge». Wäre

dieses nicht geschehen, es stünde wahrlich anders um die deutsche Sache in Oester reich. Statt die katholisch gesinnten Deutschen uns zu verbinden, haben wir unsere Partei mit Juden durchsetzt, die wir nicht mehr losbekommen.' Ja, der liberale Deutsche setzte sich viel lieber Mit sünf JuSen zu Tisch als wie mit einem einzigen konservativen Stammesgenossen. Und was thun die Deutschböhmen gegen wärtig? Ihre Führer kommen in unser Land und beschimpfen und verleumden den weitaus größten Theil der Bevölkerung

Deutschtirols. So wurden wir und werden wir von den Deutschen der Sudetenlünder behandelt. Aber trotzdem! Unser nationales Pflicht gefühl ruht auf dem Grunde der Religion, und eben darum, weil uns die katholische Religion die Richtschnur des ganzen Lebens ist, des öffentlichen und des privaten, anerkennen wir die Pflicht, unseren bedrohten Stammesgenossen, seien sie in Böhmen oder Mähren oder wo sonst immer, nicht bloß unsere Sympathien auszu sprechen, sondern sie auch zu versichern, dass wir niemals

zugeben, dass ihrem Volksthum ein Unrecht angethan werde. Das, meine Herren, ist der angebliche, so oft behauptete Widerspruch zwischen Deutschthum und katholischem Christen thum. Was sagt denn die Geschichte des deutschen Volkes zum Rufe: „Los von Rom'? Was sagt die Weltgeschichte zur Be hauptung, die katholische Religion ist eine Feindin des deutschen Volkes? Wer hat die deutsche Cultur begründet, wer hat aus den Wuotans- Anbetern, welche auf ihren Bärenhäuten lagen und Raub- und Kriegszüge

unternahmen, das Volk der Denker gemacht? Waren es nicht die katholischen Missionäre, war es nicht der katho lische Glaube? Der hl. Bonifatius, vom heiligen Stuhl, von Rom, als Missionär nach Deutsch land gesendet, ist der Begründer deutscher Größe und deutscher Macht. Wurde das deutsche Welt zeitalter nicht dadurch eingeleitet, dass die Deutschen katholisch wurden? Wer hat dem großen Karl, einem deutschen König, die Kaiser krone aufs Haupt gesetzt? Ist es nicht der Papst gewesen! Karl der Große

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 30.04.1898
Physical description: 10
30. April 1889 „Tiroler Volksblatt' Seite 3 der deutschen Gemeinbürgschaft. (So ist es! links.) Wir haben die Interessen der Deutschen und können die Interessen der Deutschen auch innerhalb dieser Majorität vertreten. (Oho! links.) Ich möchte sie nur an gewisse Thatsachen erinnern, die allerdings in Ver sammlungen, wo die Agitation das große Wort führt, nicht beachtet werden. Ich möchte sie au die Thatsache erinnern, da^s ich hier von diesem Platze aus vor einem Jahre am 8. Mai das Vorgehen

ist oder nicht. (Zu stimmung rechts. — Widerspruch und Zwischenrufe links: Zuerst müssen die Sprachenverordnungen aufge hoben werden!) Ich bin nicht Mitglied der Regierung und habe für die Regierung die Verantwörtüng nicht zu übernehmen; wenden sie sich mit diesen Zwischen rufen an die richtige Adresse. Wir haben seinerzeit eine motivirte Tagesordnung eingebracht und wir haben mit Ihnen, mit den deutschen Minoritätsparteien, gegen die Majorität gestimmt. Nun frage ich Sie, ist denn jener frühere Zwischenruf berechtigt

? Haben wir nicht durch die Thatsache der Abstimmung bezeugt, dass wenn es darauf ankommt und wir es im Interesse der Deutschen für nothwendiger halten, wir auch nicht davor zurückschrecken, gegen die Majorität mit Ihnen zu stimmen? (Lebhafter Widerspruch links. — Rufe links: Es haben nur sieben Abgeordnete gestimmt!) Sehen Sie die stenographischen Protokolle nach. (Zwischenrufe seitens des Abg. Wolf.) Ich muss mich ganz entschieden dagegen verwahren, dass mir solche Zwischenrufe vom Herrn Abg. Wolf gemacht werden. Ich frage

heutigen Action vollständig einverstanden, ist und mit dessen voll kommenem Einverständnis wir handeln, länger in der Majorität bleibe, wenn er glaubte, es wäre gegen das Interesse der Deutschen? Wenn Sie das sür Dr. Kathrein gelten lassen, wäre das auch . . . (Zwischen rufe lincs: Abg. Dr. Pommer: Er hat nicht aus nationalen Gründen auf die Präsidentenstelle verzichtet! — Abg. Wolf: Er hat noch einen letzten Rest par lamentarischen Ehrgefühles in sich gehabt

er sprechen, sondern nur das Herz. Er beherrscht die Ideen nicht, sondern er lässt sich von ihnen hinreißen, und der Satz aus Lessmg's „Sara Sampson', dass wenig in der Welt unternommen worden wäre, wenn man immer nur auf den Ausgang gesehen hätte, ist ihm der sicherste Trost auch im Irrthum. So vermag er die deutschen Massen zu erregen, mit sich fortzuziehen, so wird er in Zeiten, in denen die Waffen klirren, stets im heißesten Getüm mel stehen, wenn aber dann der Abendfrieden sich nieder senkt

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Der Burggräfler
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Page 3 of 12
Date: 01.11.1898
Physical description: 12
. Zu«? Die deutsche Gemein- bürgschaft ist aufgehoben — das Exeku- tivkomitö der Linken suspendirt — die Linke selbst in sich zerworfen — das ist das parlamentarische Ereignis des 27. Oktober l. I.. Diese Wendung hat die deutsche Volks purtei herbeigeführt, welche seit Anbeginn der obstruktionslosen Thätigkeit der Linken nach einem Loch gesucht, um aus der deutschen Gemeinbürg- schaft herauszukommen und freie Hand zu ge winnen. Den Anlaß hiezu haben sie schließlich in der über den Antrag Groß

im Aus- gleichSauSschusse vorgenommenen Abstimmung ge funden. Daselbst stimmten nämlich die Vertreter der Mauthnergruppe und deS verfassungs treuen Großgrundbesitzes mit der Rechten gegen den Uebergang zur Tagesordnung. Darin er blickte die deutsche Volkspartei den Bruch der deutschen Gemeinbürgschaft, ohwohl die Sprecher der Mauthnergruppe und des liberalen Groß grundbesitzes in ihren Reden gleich zu Beginn der Verhandlungen des Ausgleichsausschusses aus drücklich betont hatten, daß sie für den Antrag Groß

auf Uebergang zur Tagesordnung nicht stimmen werden. Warum die deutsche VolkSpartei erst am 27. Oktober den Treubruch konstatirt, läßt sich nur daraus erklären, daß sie seinerzeit die radikale, der Obstruktion günstige Bewegung der Wählerschaften unterschätzt und der Agitation der Schönerianer keine große Bedeutung beigelegt hat. Die geharnischten, gegen die „neue Taktik' der Linken gerichteten Kundgebungen haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Da» amtlich verkündete Aufhören der deutschen Gemeinbürgschaft

: Wird die deutsche VolkSpartei im Bunde mit den Schöne- rianern die Obstruktion auf eigene Faust treiben? Wenn ja, werden alle Mitglieder der deutschen VolkSpartei die neueste Taktik unterstützen, oder den sachlichen ObstruktionSweg wandeln? Bemerkt sei, daß die deutsche VolkSpartei 43 Mann stark ist, und die Schönerergruppe 6 Mitglieder zählt. Möge die Sache wie immer ausfallen, die Einig keit auf der Linken zum Zwecke der Obstruktion ist dahin; jetzt bleibt nur noch die sogenannte „Fühlungnahme

' unter den linksdeutschenParteien, welche aufrechtzuerhalten man auf dieser Seite bestrebt sein wird. Ueber den Schritt der deutschen VolkSpartei wurde folgende Mittheilung heraus gegeben: „Der Verband der deutschen VolkS partei trat am 27. Okt. nachmittags während der Plenarsitzung zu einer Berathung zusammen, in welcher einstimmig folgender Beschluß ge faßt wurde: „In Erwägung, daß in der letzten Sitzung des AuSgleichsanSschusfeS zwei von der in der Obmännerkonferenz der Linken vertretenen Parteien in einer wichtigen taktischen Frage

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 04.11.1896
Physical description: 12
auch im gegen wärtigen Fall geschehen, und wenn wir die Art und Weise dieser offiziösen Mache den Lesern aufdecken, so geschieht eS deshalb, weil es sich um einen Artikel handelt, der offenbar dm Zweck verfolgt, so von hinten hemm die Deutschen Oesterreichs, besonders in den Augen ihrer Stammesgenossen im Deutschen Reich, herabzusetzen. In dem Artikel wird zunächst die von deutscher Seite ausgesprochene Ansicht, daß der Ausgleich mit Ungarn, wohlverstanden der Ausgleich im Sinne der Regierung, der die Lasten

nicht als Oesterreicher ansehen könne, voy denen die Einen zehntausendmal lieber singen: „Noch ist Polen nicht verloren!' als „Gott erhalte Franz den Kaiser ', die Anderen um einen Löwen tanzen, der zwar zwei Schwänze, aber nur einen Kopf hat, und Schwindelanfälle bekommen, wenn sie einen Adler mit zwei Köpfen und einem Schwanz sehen, und die Dritten nichts sehnlicher herbeiwünschen, als eine Wiederholung der schmach vollsten Episode der deutschen Geschichte, des Ganges nach Kanossa? Wenn das der Fall, dann bravo

? Oder will sie sich etwa bessern? Nun, bei uns soll mehr Freude sein über einen Badeni, der Buße thut, als über neunundneunzig deutsche Abgeordnete, die der Buße nicht bedürfen! Nur wagen wir noch nicht so ganz an die Aufrichtigkeit dieser Reue und Buße zu glauben, und der weitere Ver folg des Artikels giebt uns Recht. Denn was wird da den Deutschen vorgeworfen? Politische Launen haftigkeit! So! Also weil sie es endlich müde ge worden sind, den Regierungskarren durch dick und dünn zu schleppen und dafür, je nachdem

Se. Excellenz in Stimmung sind, ein wohlwollendes Lächeln und einen Händedruck zu erHaschen oder auch nur einen Fußtritt zu erhalten, deshalb sollen sie sich „politischer Launenhaftigkeit' schuldig gemacht haben? Das heißt doch in der That die Naivität etwas weit treiben, Herr Osfiziosus! Aber es kommt noch besser I Diese zeilenhungrige Schreiberseele wagt es, das Erwachen des deutschen Geistes als einen „nationalen Rausch' zu bezeichnen I O wenn Du, der Du dies geschrieben, ein einziges Mal in Deinem Leben

eines solchen „nationalen Rausches' fähig wärest, er würde einen verklärenden Schimmer werfen über die nackte Erbärmlichkeit. Deines vaterlandslosen Egoismus! Stolz kömüest Du auf ihn sein Dein ganzes Leben hindurch, auf diesen Moment, in dem Du emporgetaucht aus dem Sumpf feiler Gesinnungslosigkeit, in dem allein Du Dich wohl fühlst, der Dein LebenSelement bildet! Was aus Dir spricht oder, richtiger gesagt, geifert, es ist die Angst vor dem Wiedererwachen des deutschen Geistes, nichts weiter! Tröste Dich! Gn Adler

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 08.01.1897
Physical description: 12
aufgefordert wird, der einheimischen Zuckerindustrie dieselben Vortheile, welche diese im Auslande und insbesondere in Deutschland genießt, zu gewähren, um dadurch die Interessen der Landwirthschaft zu wahren. Der „Pester Lloyd' befaßt sich mit der Sezession der Deutschböhmen aus der Vereinigten deutschen Linken und schreibt darüber: Merkwürdig! Immer mehr gehen die Deutschen in Oesterreich auseinander, immer größer wird ihre Zerklüftung — noch eine neue und noch eine neue Partei — und dabei preisen

sie die Einheit, die Gemeinbürgschaft, singen Lob lieder auf das Zusammenwirken und erhoffen alles von der Zusammenfassung aller Kräfte. Nach dem Austritte der Deutschböhmen au« der Vereinigten deutschen Linken sehen wir sofort einen der Wort führer der Ersteren für die Einigkeit eintreten. JuliuS Lippert, ein alter Vorkämpfer der Deutschen in Böhmen, erhebt den Ruf nach — Einigkeit! Kann eS anders sein, wenn wirkliche Einsicht in die Lage der Deutschen in Oesterreich, wenn die wachsende Besorgniß

um ihre Zukunft mit sich zu Rathe gehen? Daß die Vertheidigung seiner Landsleute und ihres letzten Schrittet Lippert wenn auch auf Umwegen, zur Sehnsucht nach Ein heit und Einigkeit leitet, kennzeichnet ihn als den kenden Politiker. Das genannte Blatt knistert ein n letzthin in der „N. Fr. Pr.' erschienenen Aussatz Lippert'S und schließt: Man muß mit Lippert voll kommen übereinstimmen, wenn ihm für die Deutschen in Oesterreich und ihre Zukunft daS Wesentlichste und Dringendste die Schaffung einer großen

deutschen Fortschrittspartei auf der Grund lage eines zeitgemäßen freisinnigen Programmes ist; auf dem Boden der Reichsvertretung muß sie als eine einhkitliche Partei stehen, dann wird ihr auch der Einfluß nicht fehlen. Ihr Programm kann kein andere? fein, als daS altbewährte, wenn eS auch die jüngsten Zeitforderungen stärker betont, als dies früher der Fall war. Wenn sie aber kommen soll diese ersehnte Partei, dann wird Manches ab gelegt werden müssen, was bis in die jüngste Zeit hinein

sich unter den Deutschen geltend gemacht hat, was die Ursache der Zersplitterung geworden ,st. Die Hoffnung ist aber gerechtfertigt, daß gerade dann die Einigkeit und die Einmütigkeit am nächsten sein wird, wenn die Noth am größten geworden ist, die Noth, die ans der Zerfahrenheit und aus dem Fraktionsgeiste für die Deutschen gekommen ist. Wie die „N. B. K.' hört, steht demnächst im Verkehr zwischen Deutschland und Oester reich eine sehr wichtige Aenderung bevor. Be kanntlich hat bisher eine Gegenseitigkeit betreffs

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 12.08.1899
Physical description: 8
Nr. Z 8 > Zvozner Nachrichten' Tschechische Hansfriedensbrecher im deutschen Cilli. Cilli, 10. August. Ueber die Vorgänge, welche sich gestern und heute in der deutschen Stadt Cilli zugetragen haben, liegen folgende Berichte vor: Die ganze deutsche Bevölkerung Cilli's ließ gestern die Stätten ihres Gewerbsleißes gesperrt und begab sich nach dem Bahnhof, um die durch Dr. Fer jancic aufgestachelten panslavistischen Studenten mit der Higen Ehre zu empfangen. Drei Compagnien Militär

, Welches von Marburg telegraphisch requirirt worden war ^auch in Klagenfurt wurde Militär für Cilli in Bereitschaft gehalten), hielten den Bahnhof besetzt. Die Deutschen hielten den ganzen Tag über aus dem Bahnhofe aus, um die tschechischen Frechlinge zu erwarten und ihnen klar zu machen, daß solch' rüde Einfälle in deutsche Lande nicht ungestraft bewerkstelligt werden dürfend Begeistert die „Wacht am Rhein' und andere deutsche Lieder singend, zogen die Deutschen vor das „Narodni Dum' sVereinshaus

), wo die slovenischen Parteiführer eben im Begriffe waren, zur Begrüßung der Tschechen die slavische Tricolore auszu ziehen. Kaum war die Tricolore gehißt, beschlossen die Deutschen gegen das „Narodni Dum' Sturm zu lausen, wenn die slavische Hohnfahne nicht vom gastlich in einer deutschen Stadt geduldeten slovenischen Vereinshawe verschwindet. Es wurde dem Bezirkshimptmann erklärt, daß alle Banden sich lösen würden, würde die Fahne nicht herabgenommen werden. Die Tricolore wurde sodann eingezogen. Nun zog

man abermals zum Bahnhof. Als die tsche chischen Techniker und Provokanten am Bahnhofe anlangten, wurden sie mit tausendfältigen Rufen: „Fort mit Euch, slavisches Gesindel' und Pfeifen empfangen. Unter polizei- ticher und militärischer Bewachung zogen die tschechischen Studenten sodann in verschiedenen Gruppen in die Stadt .zum „Narodni-Dum^. Die Slaven schießen auf die Deutschen. Cilli, 10. August. Das „Narodni dum' blieb die ganze Nxicht über von den Deutschen umstellt. Jeder Slave, der herauskam, wurde

abgefangen und gezüchtigt) -es regnete Stockschläge auf die Herauskommenden. In der Laibacherstraße kam es um 1 Uhr nachts zu einem blutigen Zusammenstoße. Au einer Mauer standen nächst der Mauth und dem Nai-oäm der Slovene Recha und der Secretär der slovenischen Sparkasse, Lach, im Hinterhalte. Als ein Trupp von etwa acht Deutschen vorüberzog, fiel ein Schuß. Die Deutschen stürzten sich aus Recha und seinen Genossen und riefen ihnen zu: „Die Waffe weg!' Da krachte der Revolver Mecha's zum zweitenmale

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Meraner Zeitung
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Page 11 of 14
Date: 11.08.1899
Physical description: 14
gegeben, daß eine Frau mit dieser ehrenvollen Straf« bedacht wird. Di» Frauenrechtlerinnen müssen airadezu entzückt sein, olle Festungen de» Deutschen Reich»» stehen ihnen j'tzt offen, und damit ist wieder ein wichtiger Schritt au» dem Weg» zur völligen Gltlch- berechttguog mit den Männern g«hon worden. Aus den Festungin selbst wird man gleichfall» sehr ersreut sein, denn dort hat e» bi» jetzt leiser nur allzu sehr an holder Weiblichkeit gemangelt. Im Allgemeinen find die Frauen ja von j«h«r unzu>ried

. Reden waren verboten. Es kam zu Demon strationen vor dem Narodni dum, welche erst auf hörten, als die slavische Fahne entfernt wurde. Beim Handgemenge wurde ein Deutscher verletzt. Zwei Slovenen wurden verhastet. Der Einzug von etwa 100 tschechischen Hochschülern erfolgte unter Demonstrationen der Deutschen. Cilli. 10. Aug. Die Tschechen wurden mit dem Frühlokalzuge erwartet. Als der Zug ohne die Tschechen ankam, zog die tausendköpfige Menge von Deutschen, welche auf dem Bahnhofe Spalier bildete

, die Wacht am Rhein singend vor das Narodni dum (slav. Kasino) und verlangte stürmisch die Entfernung der slavischen Fahne. Dabei kam eS zum Zusammenstoß zwischen Deutschen und Slaven. Der slovenische Landtagsabgeordnete Decko erhielt Stockhieb?, ein deutscher Buchhalter aus Store wurde schwer verletzt und stürzte blutüber strömt zusammen. Zwei Slovenen und einige Beamte der Bank Slavia wurden nach starker Gegenwehr verhaftet. Die slavische Fahne wurde endlich in Folge behördlicher Anordnung einge zogen

, was bei den Deutschen Jubel hervorrief. Drei Kompagnien Militär hatten Bereitschaft. Die tschechischen Akademiker sind nachmittags eingetroffen und vor dem Bahnhofe von einer großen Menschen« menge mit Lärmen und Pfeifen empfangen worden. Bald nach der Ankunft unternahmen die Slovenen und Tschechen einen Ausflug nach dem Schloßberg. Dort rissen sie die wegen Renovierung angebrachten Latten weg und drangen in die Ruinen. Auf der gegen Cilli ger chteten Terrasse wurde eine H e tz- rede gegen die Deutschen gehalten

. Auf dem Rück wege wurden die Tschechen von der erbitterten Menge mit Pfuirusen empfangen. Ein Deutscher und ein Slovene wurden arretiert. Nun wurde die Losung zum Sturm aus das Narodni dum ausge geben. Schon flogen Steine auf die Fensterscheiben, als zwei Kompagnien Landwehr ausrückten und den Platz säuberten. Ein Tscheche und der Cillier städtische Amtsvorstand Fürstbauer wurden durch Steinwürfe verwundet. Den ganzen Abend zogen die Deutschen erregt durch die Straßen unter demon strativen Rufen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 06.07.1900
Physical description: 6
Nr. 152 .B o zner Zeitung* (Südtiroler TaablaM Freitag, den 6. Juli 1900. ktu« ^6 2sU Ns k, K Nl müssen, sie können schließlich dem Kampfe nicht mehr aus dem Wege gehen. Die bis her beliebte Vogelstraußpolitik verfängt nicht mehr. — Die Deutschen Südtirols stehen allein, vom Staate haben sie alles andere eher als Hilfe zu erwarten. Nicht einmal der deutschen Land boten in Innsbruck sind sie sicher. Gerade jetzt sucht die klerikale Mehrheit des Tiroler Landtages die streikenden Abgeordneten

Welsch tirols zum Wiedereintritt in den Landtag zu gewinnen. Bei derartigen Friedensoerhand- lungen müssen aber bekanntlich im modernen Oesterreich die Deutschen immer die Zeche zahlen. G. K. Km politischen Schauplätze. Inland. Zur Obstruktionsfrage im Ti roler Landtage. Wie der „N. Fr. Pr.' aus Trient berichtet wird, verlautet daselbst, daß mehrere Wälschtiroler Landtagsabgeord nete in Folge der beschlossenen Obstruktion auf ihre Mandate verzichten werden. Dr. Steinwender hielt in Spital a. d. Drau

eine Wählerversammlung ab, über welche die Grazer „Tagespost' berichtet: Abg. Dr. Stemmender berichtete über die Thätigkeit des Kärntner Landtages und des Reichsrathes. Er sprach sich für die Auflösung des Reichs rathes, aber gegen die Oktroyirung der Spra chengesetze und einer neuen Geschäftsordnung aus. Die sehr zahlreich besuchte Versammlung votirte aus Antrag des Bürgermeisters Greb- mer dem Abg. Dr. Stemmender einstimmig den Dank und das Vertrauen. Ein deutsch - mährischer Volks tag. Die Leitungen der deutschen

Fortschritts und der deutschen Nolkspartei in Mähren sind übereingekommen. Sonntag den 15. Juli, vor mittags 'j-12 Uhr, im großen Festsaale des deutschen Hauses in Brünn, einen deutsch mährischen Volkstag mit der Tagesordnung „Stellungnahme gegen den Körber'schen Spra chengesetzentwurf' abzuhalten. Die Teplitzer Stadtvertretung beschloß die Absenkung einer Petition an die Regierung, in welcher behufs Wahrung der Rechte der deutschen Minoritäten in Abände rung der bzüglichen Bestimmung des Spra

chengesetzentwurfes die Zuweisung der Städts Pilsen, Karolinenthal, Smichow, Weinberge, Zizkow und Böhmisch-Aicha zum gemischtspra chigen Gebiet verlangt wird. Wieder ausgewiesen. Dem „Vater land' wird aus Brünn gemeldet: Dienstag abends hielt hier im Deutschen Hause der Dresdener Pastor Bräunlich eine Rede und wurde infolgedessen aus sämmtlichen Kron ländern der Monarchie ausgewiesen. In Er gänzung hiezu gelangt aus Brünn die Mel dung hieher, daß die Ausweisung Bränlichs sofort erfolgte. Er wurde noch im Laufe

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 14
Date: 14.01.1898
Physical description: 14
autonomen Behörden verlautet, daß entweder die Regierung oder der Großgrundbesitz oder der Landesausschüß eine solche Vorlage ausar-i beiten wird. Die Regierung will, daß Reichen berg im Gesetze nicht, wie die Tschechen for dern, als gemischtsprachiger, sondern als deut- scher und Prag als doppelsprachiger Bezirk be zeichnet werde. Als gemischtsprachige sollen alle jene Bezirke gelten, wo ein Fünftel der Be völkerung die beiden Landessprachen sprechen. Die Deutschen beabsichtigen zu verlangen

den Generaladjutanten des Deutschen Kaisers General« lieutenant Plessen, den Obersten Grafen Hülsen« Häseler, den Kommandeur des preußischen Kaiser Franz - Garde - Grenadier - Regiments Obersten v.Schwartzkoppen nebst dessen Adjutanten Sekonde- lieutenant v. Sydow. Die deutschen Offiziere legten am Sarge des Feldzeugmeisters Freiherrn v. Schönfeld Kränze im Namen des Deutschen Kaisers und der deutschen Armee nieder. Die von 62 Theilnehmern beschickte Versamm lung der deutschen Landtagsabgeordneten Böh mens

am 9. d. in Leitn» eritz beschloß ein stimmig an den Verhandlungen des Landtags theilzunehmen. Ausland. Deutschland. Zur indirekten Bekämpfung ies Polenthums durch Kräftigung des Deutsch- thums im Osten wird dem preußischen Abge- geordnetenhause eine Regierungsvorlage zugehen, durch welche der Ansiedlungssonds für Posen und Westpreußen, woraus polnische Güter an gekauft und mit deutschen Bauern besetzt werden, ron 100 Millionen Mark, d'ie er urspünglich umfaßte, auf 200 Millionen Mark erhöht

der deutschen Okkupation sind keine fremden Kriegsschiffe eingelaufen. Berlin, 10. Jänner. Die „Nordd. Allg. Ztg.* meldet: Der Pachtvertrag zwischen dem Deutschen Reich und China über Kiaotschau wurde nach den in zwischen eingetroffenen Nachrichten auf 99 Jahre ab geschlossen. ' New-York, 9. Februar. Der „New-Dork He rald' meldet aus Montevideo: Der Präsident erließ eine Proklamation, worin, er die Dictatur bekannt gibt. Der Ausbruch der Revolution wird als unmittelbar bevorstehend gehalten. Tiroler Landtag

: Die Re gierung wird aufgHordert, die Sprachenverord nungen vom 5. und 22. April 1897 in Böhmen und Mähren sofort durch eine den berechtigten Beschwerden der Deutschen vollkommen abhelfende provisorische Ordnung der Sprachenverhältnisse zu ersetzen und zugleich wegen definitiver gesetz licher Regelung des Sprachengebrauchs in den genannten Kronländern nach Maßgabe des wirk lichen Bedürfnisses und unter Berücksichtigung der Erfordernisse einer geordneten Verwaltung die geeignete Einleitung zu treffen.' Abg

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 26.05.1896
Physical description: 4
gegen die europäische AuSfuhrindustrie die Schäden heimzuzahlen, welche ihnen durch Korn- und Viehzölle geschlagen sind. Die Wichtigkeit einer abermaligen Hinwendung Nord^ amerikaS zum Hochschutzzoll kann gar nicht hoch genug ver anschlagt werden. Ein Tmner-Zubiliium. A«i Samstag beging die deutsche Turnerschaft ein schönes turnerisches Familienfest, die Vorfeier des 70. Geburtstages des Vorsitzenden der Deutschen Turnerschaft, Ferdinand Goetz. Wo nur im Deutschen Reich und in Deutsch-Oesterreich die Kunst Zahn's

eine Stätte hat, da gedachte man sicherlich an diesem Tage des getreuen Eckart der Turnkunst. In ihm verkörpert sich das Sehnen und Streben der deutschen Turner nach Einig keit und vaterländischer Gemeinschaft in edelster Form. Mit dem schwäbischen R'chtsauwalt Theodor Georgii hat er zu einer Zeit, da auf ein Deutsches Reich »och nicht zu hoffen war, Deutsch lands Turnerschaft, einst in Sonderbünde getrennt und zerspalte», kraftvoll geeinigt nnd durch slele, treue Arbeit, durch zähe Aus dauer ohnegleichen

verrieth. Die sorgsältigeIOrgauisation der deutschen Turnerschaft in Kreise und Gaue ist;zum großen Theil sein Werk. Er vertrat dabei den vaterländischen Standpunkt kräftig und rücksichtslos in der „Deutschen Turnzeitung', die er lange redigirte; er vertrat ihn mit derselben unerschrockenen Freudigkeit und vernichtenden Schärfe de« Wortes auf den deutschen Turntagen, mit glühender Beredsamkeit und jugendlichem Feuer auf den herrücken deutschen Turnfesten, schließlich in zahlreichen Turnliedern

und in seinem turnerischen Testament, in der Schrift „Vom rechten Turnerleben-. Im vorigen Jahr, beim Eßlinger Turntag, berief ihn das Ver trauen und die Liebe von mehr als einer halben Million deutscher Turner an die Spitze der deutschen Turnerschaft, deren geistiger Leiter er eigentlich von jeher gewesen war. Ferdinand Goetz wurde am 24. Mai 1826 in Leipzig ge boren, wo er die altberühmte Thomasschule besuchte und 1846 die Hochschule bezog. Als Mitglied der Burschenschaft, die da mals noch turnte, bitheiligte

er sich 1849 an den Dresdener Unruhen und zog sich sieben Wochen strenger Untersuchungshaft sowie mancherlei andere Unannehmlichkeiten zu. Seit 1855 lebt Goetz als Arzt in dem großen Borort Lindeuau bei Leipzig, ein Wohlthäter nicht nur der leidenden Menschheit, sondern auch der Armen. Er war bis 1895 Vorsitzender des größten deutschen Turngaus, des Leipziger SchlachtfeldgauS, und steht jetzt noch an der Spitze des Lindenauer MännerturnvereineS, dem er schon 186V zu einem eigenen Heim verhalf. Daneben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 20.01.1900
Physical description: 8
Samstag, 20. Jänner 1900. „Der Tiroler' Seite 3 Mitifche Wundschau. Inland. Zur politischen Lage. Von bestorientierter Seite wird uns mitgetheilt: Der Plan, einen deutschen Parteienvertreter in das nächste Ministerium zu nehmen, ist vorderhand bei Seite gelegt worden. Die Stimmung unter den deutschen Parteien, betreffend den Gedanken der Bestellung eines deutschen Ministeranwaltes, ist diesmal so verfälscht worden wie nur je. Erst daraus ist das heutige Resultat zu erklären. Es muss constatiert

werden, dass nur die Ver treter der deutschen Volkspartei „principielle' Bedenken in ihrer am 13. d. abgehaltenen Parteiconserenz äußerten. In den Kreisen des verfassungstreuen Großgrundbesitzes, der Deutschfortschrittlichen, der früheren Mauthnergruppe, der Christlichsocialen trat man für einen deutschen Mi nister ohne Portefeuille ein; bei den Deutschfortschrittlichen meldeten sich hiefür wenigstens gewichtigeStimmen, wenn dieselben auch nicht unwidersprochen blieben. Die von dem Großtheil der Presse

noch auf eines hingewiesen: Sollte der Gedanke KoerberS über kurz oder lang zur Verwirklichung kommen, — was bei unseren fluktuierenden Zuständen ja gar nicht ausgeschlossen ist — dann möchten wir sehr empfehlen, die Absicht von vornherein fallen zu lassen, einen Nicht- parlamentarier mit der deutschen Vertretung in der Re gierung zu betrauen. Um eine Verbindung mit den deutschen Parteien herzustellen, muss man unmittel baren Einfluss in denselben besitzen und dazu gehört ein Abgeordneter. Die Einberufung

- österreichische Landtag wird sich bei seiner nächsten Tagung mit der Frage der Errichtung einer Centralstelle zur Vermittlung von öffentlichen Liefe rungen für die Kleingewerbetreibenden be fassen. Ihr Wiener Eorrespondent wird ans diesen Gegenstand von höchster Wichtigkeit noch eingehend zu sprechen kommen. Anstand. Die Beschlagnahme deutscher Kchiffe. Die tiefgehende Erregung, welche sich des deutschen Volkes zufolge der Beschlagnahme deutscher Schiffe seitens der Engländer bemächtigt hat, spiegelt

sich nicht nur im geharnischten Tone der Presse wieder, sie findet auch ganz besonderen Ausdruck in der Note, welche von der deutschen an die englische Regierung ergangen ist und nicht minder in der Interpellation, welche dem deutschen Reichstage mit den Unterschriften sämmtlicher Parteien, Socialdemokraten, unterbreitet wurde, folgenden Inhaltes: „Welche Schritte haben die verbündeten Regierungen gegenüber der Beschlagnahme deutscher Schiffe durch Organe der englischen Regierung gethan?' Die Debatte hierüber wird den Ernst

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 11.08.1897
Physical description: 16
einstweilen mit dem Präsidium beauftragt. Das Deutsche Kaiserpaar weilt seit Samstag in Rußland. Nächst Kronstadt wurde der „Hohenzollern' durch eine ansehnliche Flotte, 10 deutsche und 8 russische Kriegsschiffe, Sonderdampfer mit 500 Mitgliedern der deutschen Kolonie, den Vertretern der Presse, dem russischen Admiralitätsstab, an deren Spitze die russische Kaiserjacht „Standart', erwartet. Punkt 11 Uhr wurden die fernen Rauchwolken des deutscheu Ge schwaders sichtbar. Eine Viertelstunde später grüßten

Kriegs schiffe vorbei, alsbald von Torpedobooten und kleinen Dampfern umschwärmt. Der Deutsche Kaiser, in der Uniform des Wiborg'schen Regiments, immer auf der Kommandobrücke stehend, grüßte huldvollst nach allen Seiten. Immer mehr kamen die Schiffe des deutschen Geschwaders in Sicht. Es war Punkt 12 Uhr, als die A::k?rketten der „Hohenzollern' zunächst der „Gefion' und dem „Standart' niederrasselten. Erneute Kanonenschüsse kündigten die von Peterhof her erfolgende Anfahrt der russischen Kaiseryacht

von den deutschen Majestäten herzlich begrüßt. Diese erste Begrüßung schon trug einen über das Zeremonielle weit hinaus ragenden, fast intimen Charakter. Ein Haupt- ereigniß aber, das sich weithin sichtbar, als ein Zeichen für alle Welt darstellt, daß die glücklicher weise nur vorübergehende Trübung der deutsch russischen Beziehungen der traditionellen Freund schaft der beiden Herrscherhäuser wieder Platz gemacht hat. ist wohl die bei derselben durch den Zaren erfolgte Ernennung Kaiser Wilhelms zum Admiral

, welche sich sofort nach Peterhof in Fahrt setzte, wo sie gegen 1 Uhr unter dem Donner der Salutgeschütze eintraf. Unter dessen hatte Prinz Heinrich, auf einem Torpedo boot von dem am entferntesten liegenden „König Wilhelm' kommend, an der „Hohenzollern' ange legt, von wo er sich später gleichfalls nach Peterhof begab. Das stramme Aussehen der deutschen Marinemannschaften erregte allgemeine Bewunderung. Von den Salutschüssen der Peterhofer Marine station empfangen, legte die russische Kaiseryacht „Alexandria

' mit dem deutschen und russischen Kaiserpaar an Bord um 1 Uhr inPeterhof an. Zum Empfang der Gäste hatten sich sämmt- liche in Peterhof anwesenden Großfürsten und Großfürstinnen auf dem Landungsstege versammelt, wobei die Großfürsten in der Uniform ihrer preußischen Regimenter erschienen waren, beziehungs weise ihre preußischen Orden angelegt hatten. Außerdem hatten hier das Gefolge des Zaren und der Großfürsten, sowie der deutsche Reichskanzler und der Botschafter mit dem Personal der deutschen Botschaft

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 24.05.1899
Physical description: 8
zu machen. Diese Bewilligung wird jedoch vom Ministerium des Innern nur für solche Sendungen ertheilt werden, die nachweislich aus seuchenfreien Gegenden stammen und uach der Ankunft in der Endstation auch mittels Pferdebespannungen directe an den Bestimmungsort (Industrie-Etablissement) überführt werden können. Dies wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Innsbruck, am 20. Mai 1399. K. K. Statthaltcrei für Tirol und Vorarlberg. Kundmachung. Auf Grund des Artikels 5 deö Viehseuchen - Ueber- einkommenö mit dem deutschen

Reiche vom 6. December 1891 und des Punktes 5 des zugehörigen Schluss protokolles (R. G. Bl. Nr. 16 ex 1892) sand das k. k. Ministerium des Innern mit dem Erlasse vom 11. Mai 1899 Z. 15.L32 die Einsnhr von Rind vieh in die im Neichsrathe vertretenen Königreiche und Länder aus den von der Lungenseuche betroffenen nach stehenden Sperrgebieten des deutschen Reiches bis auf weiteres unbedingt zu verbieten, und zwar: aus den Regierungsbezirken Marienwerder, Posen, Dromberg und Magdeburg im Königreiche

getroffen. Innsbruck, am 14. Mai 1399. Der k. k. Bezirkshauptmann: Gf. Schaffgotfch. Kundtttn^ning. Der Dilettanten-Theater-Verein in Schwaz ha» sich freiwillig aufgelöst. - Schwaz, ani 20. Mai 1899. Georg Heida ch er. Nichtamtlicher Theil. Das nationalpolitische Programm. In Ergänzung unserer gestrigen Mittheilungen ent nehmen ^ir über den Inhalt des von den Delegierten der deutschen Oppositionsparteien verfassten Pro grammes der „N. Fr. Pr.' noch weiter, dass das selbe im allgemeinen Theile an erster

stelle die For derung, dass die deutsche Sprache als allgemeine Ver- mittlungssprache, daher als Sprache der Armee, des Parlaments, der Centralbchörden gesetzlich festgestellt wird und dass nicht bloß die richterlichen, sondern sämmtliche Beamten des Staates den Nachweis der Kenntnis der deutschen Sprache zu erbriugeu haben. Weiter befindet sich darunter die zielbewusste Pflege und Erhaltung der deutschen Armeesprache, die Ab weisung des galizischen Einflusses auf die Verhältnisse der deutschen

. „Morav des Programms, der sich „All gemeine auf d>ur Sprachenfrage' nennt, wird Aufhebung aller ^ erlassenen Sprachenverordnungen verlangt und ErlasS eines Sprachengesetzes. Die deutsche Vermittlungssprache soll Sprache des Reichs raths, der Ministerien, Gerichtshöfe und übrigen Centralstelleu sein, doch wird der bestehende Rechts» zustand in Galizien und in den italienischen Landes theilen anerkannt und eröffnet, dass bei Achtung des deutschen Sprachgebiets in Böhmen Zugeständnisse wegen der inneren

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 28.10.1896
Physical description: 12
? Am Streit der ein zelnen Nationalitäten l Seit wann ist derselbe so heftig entbrannt? Seit die Deutschen ihre Führer- rolle eingebüßt haben! Warum haben sie diese Ein buße erlitten? Theils durch eigene Schuld, theils durch die politischen Fehler der Regierungen. Wie läßt dieser Fehler sich wieder gut machen? Indem man ihnen die führende Stellung wiedergibt, au die sie nicht allem das von Graf Baden! selbst an erkannte historische Recht haben, sondern ein noch viel schwerer wiegendes und bedeutsameres

Recht: Unter deutscher Leitung blühte Oesterreich empor, unter slavischer Leitung verkommt eS! Ja wohl, wir sprechen dieses Wort offen aus, und wir werden eS beweisen. Blickt auf Böhmen und Mähren, Graf Badeni! WaS sieht Euer Auge? Eine czechische Nebermacht, gerüstet und bereit, den >?ampf, der schon die gewaltsame Unterdrückung »eutschen Wesens, deutscher Art und Sitte überall da gezeitigt ha!, wo die Deutschen sich in der Mino rität befanden, nun auch in die rein deutschen Be zirke zu tragen

. „Böhmen den Czechen!' hallt ihr Kampsruf. Vertrieben werden sollen die Deutschen Böhmens von den Stätten, die sie der Wildniß entrissen, auf denen sie Jahrhunderte lang in un ablässiger emsiger Arbeit herrliche Blüthen deutschen Geistes entwickelt. Wohl rüsten sie sich zum Wider stände, aber die Uebermacht des Feindes ist groß, seine SiegeSgewißheit schallt aus jeder seiner Ver- sammlungen, aus jedem czechischen ZeitnngSblatt Und woher kommt ihm solche Siegesgewißheit? Aus dem Bewußtsein

, daß ihm die zur Seite stehen, deren Pflicht in allererster Linie eS wäre, die Natio nalität zu schützen, zu Pflegen und zu erhalten, aus deren Mitte unser erhabenes Kaiserhaus emporge wachsen ist, und die ihm stets zum treuesten Schutz und Schirm gedient hat. Ein deutsches Geschlecht sind die Habsburger, und jede Beschimpfung des Deutschthums trifft sie mit! Unsere StammeSge nossen sind sie, nicht diejenigen von Czechen oder anderen slavischen Nationalitäten! Auf zahllosen Schlachtfeldern haben, die Deutschen

für Habsburg geblutet, sie sind es, die dem Haufe Habsburg die slavischen Völkerschaften des Reichs unterwarfen, sie brachten dem österreichischen Kaiserhause unvergäng lichen Ruhm und Ehre! Und jetzt? So treue Oesterreicher die Deutschen in den nördlichen Grenzprovinzen der Monarchie stets waren» so treue Oesterreicher sie Gott sei Dan noch sind — unwillkürlich drängt sich ihnen der Vergleich auf zwischen dem mächtig emporstrebenden Deutschen Reich, das nach der langen» bangen Zer rissenheit

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 21.12.1897
Physical description: 8
auf inner lesen sich v^chfe^me Müslä^lln^.^f. ap«A d»<M^M-a'-iFx^M-D5l!sl-i tritt ein Profeg« ^ der .Prager deutschen '. Universität.'! deiOBe^lattgen, die llnwvrstät von Präg weg-' zu^legtn'^entge^n^'''Er sagt ''.'^ ^ ' .Dem Auszüge der deutschen Professoren und Studenten aus^Prag^im Jahre 14VS ging ein nahezu - - drej^gjähriger > Erbitterter Kampf voraus, in dem e» bis' zur . Mißhand lung des deutschen Nestors und d^deutWn Prozessoren käm,- und als die de>it!>Hen Pro fessoren mch HtMeijten! endlich

'' der »Hm Ge walt weichen mußlen/wellDnig Wenzel sich vollständig 'auf.die'.Tejte He^Tfch«Hen.stellte, verkündete Hüß' triumphirend von der Kanzel: ^Ainder, go!sbt s«^ »^»W die Deutschen ausgeschlossen haben.^daß wir erlangt haben/ wofür wir unser? tiräsre ein setzten, und daß der Sieg unser ist!'' ^ Und heute sollten die deutschen Professoren und Studenten, nachdem vor vierzehn Iahren in langen und schweren Kämpfen der Bestand einer rein deutschen Zkarl-Zecdinauds-Unioer- sität in Prag errungen worden

'geschichtlicher, That sachen' als Zeugen für die Anschauung . ke in Oesterreich auch recht gut einzusehen; der beste Beweis dafür sind die -^gleichzeitigen Aufsätze in den reich-deutschen Blättern, die das Gefurchtste ableugnen wollen. Man braucht sich nicht erst zu erkundigen, woher diese Artikel stammen.' > Dasselbe Blatt bemerkt zu den China zuge der deutschen Flotte und der Rede Kaiser! Wilhelm's: ^ „Der Trinkspruch Kaiser Wilhelms beim Abschiede des Prinzen Heinrich und des deutschen Kaisers

, . der willkürlichen Muskeln, wie ihn das Tur- ' lien « alleiW.'ermSglich^ obniän .>t k Jsdii andere Forin körperlicher Uebungen, gleichviel in welcher Sportart sie durchgesührt iverden, ist einseitig und weist auch »ur einseitigen Er» - sölg ans. Das Tarnen dagegen, nimmt die natürliche Beweglichkeit aller Gelenke nach , allen Richtungen, auch in möglichst hohem Ein Blick über die West- und Nordgrenze Oesterreichs hinaus bekräftigt die eben änge- sührten Vortheile: denn sowohl im Deutschen Reich

? als auch in der Schweiz trägt die zur Eigenart des Volkes gewordene Turnerei die schönsten Früchte. An alsen Orten regt und rührt sich ein munteres, starkes Geschlecht. Weit anders steht es bei uns im lieben Oesterreich, allwo die große Mehrheit des deutschen Volkes sich allen derartige» Unter nehmungen sernehält und allen diesbezüglichen Bestrebungen gleichgiltig, oft stninpssinnig ge genübersteht. Dies trifft insbesondere daS weibliche Turnen, das initer dem lieben Un- Aapa Inrchklucht. Noinan

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 19.05.1900
Physical description: 10
auf, ^ die gar nicht ziehen. Von liberaler Seite hat man ein paar sehr radicale Herren hineingewählt. Gewinnen können wir nur, wenn wir die gemäßigten Liberalen anziehen, nicht abstoßen; aber das scheinen viele nicht einzusehen. Werg-Zset, am 17. Mai. (Deutschvölkisch in derTheorieun d Praxi s.) . Wie schön ist es doch, wenn man hört, dass die deutschen Stadt väter in Innsbruck überall die Deutschen beschützen. Sprach man ja im Stadtrathe: wenn die Sicherheit^ wache verstaatlichst ist, dann wird bald

die Hälfte der Schutzleute aus Czechen bestehen; also die Deutschen würden verdrängt werden. O die guten deutschvölkischen Stadtväter! O herrliche Herzen wurzolhaster Männer in Innsbruck. 0 puer nimium ne ereäe eolori, Knabe^ traue der Farbfi nicht Allzusehr. Deutschvölkisch sind die «stadtväter nur in der Theorie (etwa beim Bären und im Tirolerhof, wenn sie dem Alten zu sprechen.) Im vorigen Jahre wurden im Elektricitäts- Werke in der Mühlauer-Klamm, das die Stadt Inns bruck der Firma Ganz & Comp

. abgekauft hat, zwei neue Maschinen aufgestellt mit 2000 Pserdekräften. Jede dieser Maschinen musste über Mühlau transportiert und neue Leitungsröhren mussten gelegt werden. Freuet euch ihr deutschen Arbeiter, die deutschen Städtväter geben ja den Deutschen Arbeit und Brot. Aber was ist das? Ich sah den Transport — es waren Italiener; ich sah ein Dutzend Arbeiter, welche Felsen sprengten und Röhren legten — es waren Italiener! Wo bleiben die deutschen Arbeiter? Man stellte Deutsche

. Biederer Deutscher begnüge dich mit einem leeren Spitz und deutschen Zünder, und lass den Italienern in Innsbruck Brot und Arbeit; wähle auch fleißig völkisch wurzelhaft, du siehst ja doch, dass sich die Sache entschieden rentiert; nicht wahr, gestern (16. Mai) hast du einigen wurzel- haften Teutonen'auf den koewsuts hinaufgeholfen, zum Danke werden dir dieselben mit deutschen Zündern heimleuchten. Aber das macht einem Gewerbsmanne nichts, er vergisst die völkischen Stöße und wählt das nächste Jahr

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.09.1894
Physical description: 4
nicht..das mindeste gethan, die Deutschen müssen sich ihre Bildungsanstalten zum größten Theil selbst er halten und ausstatten, ja unter den Augen des Stadt oberhauptes und Vorsitzenden des OrtSschulratheS, dessen Aufgabe auch die Förderimg deS deutschen Schulwefeus und der Schutz der deutschen Lehrer schaft wäre, wird cingestandenermaßeu mit den ver- werflichMl Mitteln gegen den Besuch der deutschen Schulen gewühlt und hierbei gleichzeitig die deutsche Lehrerschaft in der unverantwortlichsten

Weise ver leumdet. Zum Zwecke der Wühlerei gegen die deutschen Schulen werden Schriftstücke an die Eltern versendet, in welchen behauptet wird, daß die deutschen Lehrcr ihre Pflichten mangelhaft erfüllen. Diese Briefe, deren Inhalt der Herr Bürgermeister und Vorsitzender des Ortsschulrathes, welcher die Aussendung derselben als sehr wirksames Mittel zur Hebung des Besuches der czechischcn Schulen preist, jedenfalls genau kennen muß, sind schreiende Zeugen der Hetze und Verge waltigung

, so daß die maßgebenden Behörden werden eingreifen müssen. Es darf nicht geduldet werden, daß czechische Buben verschiedenster Stände ungestraft den Deutschen die Fenster ein- und die Köpfe blutig schlagen, oder daß die deutsche Lehrerschaft ungestraft verleumdet wird, Weil man darin ein bewährtes Mittel zur Füllung der czechischen Schulen findet. Komische Ueberficht. Die Valutakonfereozen m Budapest. Aus Buda pest wird berichtet: Der „Pester Lloyd' konstatirt, daß in den Konferenzen zwischen den Finanzministern

und bedenklichsten Gerüchten', die in der Petersburger Gesellschaft hin sichtlich der Verlobung des Thronfolgers mit der Prinzessin Alix umgehen. Bo?ner Chronik. WiuerungSbericht der Sektion Bozen des Deutschen nud Oesterr. Alpen-Vereins. 24. September. Lempcr. gestern Nachm 2 Uhr 19.0 C-, AbcudS S Uhr 1K.4 , beute Morgens 8 Uhr 14.5 Zarymclcrstand (Mittel 735 Mm.) heute Morg. 3 Uhr 733 Mm Feuchtigkeit hrute Morgens 8 Uhr t>k°/o Witterung: heiter. Windr.: NW Regenmenge 0.0 Mm WittcnmgStendenz: zumeist heiter

hat/ denn es liegt auf der Hand, daß ein Knotenpunkt wie Bozen, begnadet von der Natur, wie kein zweiter im deutschen Südtirol, stets mehr besucht sein wird/und daß die Unterkunftsräume nicht mehr hinreichen kön nen, wenn der Fremdenverkehr in demselben Maße sich ausdehnen wird, wie dies in den letzten fünf Jahren der Fall war. Möchten'sich also bald that kräftige Bürger finden, welche diese Idee aufnehmen und verwirklichet!. '' ^ '5'' Der Bozner Zitherllub m sanges- und musikfreudiges Juug-Tirol vom Bozner

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