. Ersten» der ehrsame Schustrrmeister — nun, da die Geschichte wahr ist, »enveil wir ihn .Krumm.' Vielleicht war'S auch gar kein Schuster. Dan» zweiten» sein schmucke» Töchterlem Rosa und dritten» ich, weil ich die Geschichte heute erzählen kann, diese wahrhastige Geschichte von einem Briefe, der in un rechte Hände gelangte. Rosa, deS ehrsamen Schuhmacher» Tochter, war ein gor munteres Ding. Eigentlich müßte ich sagen, sie ist ei» munteret Ding, denn sie lebt und wird herzlich lachen
, wenn sie ihre Geschichte au» der Zeitung lesen kann. Die Rosa schlug nicht die Augen nieder, wenn sie die Mannsbilder anguckten und geschah dies vielleicht einmal zu keck, so schnitt sie »Ine Grimasse und ließ ei» gar herzige» Zünglein roth durch die weißen Zähuchen blitzen. Gar oft kam sie über die Promenade und besonder» an Sonntagen, wen» die Kurmusik spielte. Da stand am Musikpavillon regelmäßig et« junger Surgast; dem gefiel da» lebsrisch» Mädchen außerordentlich und darum machte er auch so verliebte Augen
auf sie hiu, wie ein Aater im März auf die Kätzchen zu schielen Pflegt. Ja er wurde sogar keck und eine» Sonntag» stand er plötzlich vor ihr und überreichte mit steif in die Höhe geschobenen Ellbogen einen Nelkenstrauß. Ueber diese unvermittelte That war Rosa so erstaun», daß sie den Strauß annahm, worauf der Kurgarst wie ein Verzückter lächelte. Zu begleiten wagte er da» Mädchen aber nicht, denn neben ihr stand ein handfester Bursch«, der »in minder erfreute» Gesicht machte, als er die Episode bemerkte
. Al» der Spender sich entfernt hatte, nahm dieser den Strauß au» der Hand de» Mädchens und warf ihn in die Passer. Rosa aber, schnell gefaßt, lachte hellauf über die eifersüchtige Regung des »Ihrigen' und die Sache war insoweit abgemacht. Innerlich aber nahm sie sich vor, den kurgästllchen Berehrer zu foppen. Au» der Schublade daheim langte sie einen Karton, auf dem „lligk t!le' stand und der fünfzig spröde Briesbogen enthielt, welche im Bug abbrachen, wenn man die zweite Seite beschreiben wollt», und fünfzig
ihm die Rosa, deS Meister» Tocht»r, heute gor sünf Stück Zucker in dm Kaffee warf und da» Stück Weckenbrod war wahrhaftig und Gott fettig! Da» sollte «In Butterbrot markier«n. Al» er ab»r den Brief in der Tasche hatt», btgrisf er da» alte Sprichwort: «Jeder guten That der Lohn!' Er hatt» sich vorgenommen, den Brief treu und richtig zu b«st»ll»n. Aller- dlng» schwer, denn die Adresse fehlte und er mußte seinen Psad nur nach der Beschreibung suchen. „Was wolln't denn?' So da» Stubenwädt zum Lehr jungen