die Bräune, denn die Stimme klingt heiser, oder eine Hautkrankheit. Ohne den Arzt um Rat zu fragen, können wir nichts tun. Armer Kleiner!" „Wie mußte er sich so ganz allein im Dunkeln siirchten! Wer weiß, wie lang er schon geschrien hat." Leo ging fort, und Helene verschluckte am Bettchen kniend ihre Tränen. Sie hielt Nandos Händchen, das sie beständig küßte. Was sollte sie dem lieben Gott versprechen, damit das süße kleine-Leben nicht vor der Zeit erlösche? Was hatte sie denn nur gedacht
, daß sie dies Kind fremden Leuten überlassen hatte? Dort hatte er gewiß den Keim des Uebels in sich ausgenommen. Ein anderer kleiner Kranker hatte ja vor ihm in seinem Bette gelegen. Wie hatte sie nur so selbstsüchtig sein können, nicht daran zu denken. Gewiß, der Himmel strafte sie! Konnte sie seine Barm herzigkeit anflehen, nachdem sie so wenig Herz gezeigt hatte? Wurde Nando gerettet, so sollte er ihr Sohn werden; sie wollte ihm alles, alles opfern, selbst die Liebe ihres Mannes, wenn Leo wirklich die Grau
. Ihr Leben hätte sich ganz anders gestalten können. Mein Gott, war es nicht zu spät, um aufs neue zu be ginnen? Nando hustete abermals. Sie schlang die Arme um ihn und murmelte: „Mein Kind, mein ge liebtes Kind!" Sie küßte seine Haare, benetzte sein Kissen mit ihren Tränen. Nie noch hatte sie so geweint, nie auch noch jemand geliebt, wie sie dies arme, kleine Wesen liebte. Konnte denn ihre aire. Leo kam mit Zärtlichkeit nicht das Uebel be siegen? Was er im Fieber redete, Geilt!. Rat Heinrich kutlrulk
in Kirchen (hacken). verstand sie nicht, aber sie fühlte einen Stich im Herzen, als er auf einmal nach seiner ! darin besteht, sein Glück Mutter ries. j finden. Diese machen wir uns nun zu eigen. Endlich hielt ein Wagen vor der dem Arzt. Das Kind hatte eine für den Augenblick nicht gefährliche Halsentzündung, welche aber der Beginn des Scharlachs sein konnte. „Geh zu Bett, Helene," sagte Leo besorgt, da er die müden Augen seiner Frau sah, „du bist sonst morgen krank. Ich bleibe bei dem Kleinen
länger dulden. Leo schaute sic an. „Uebereile dich nicht, Helene, du könntest es nachher be reuen." „Was denn?" „Deine alte Dienerin sortge- schickt zu haben." „O, du weißt nicht, wie sehr sie >das. arme Kind verabscheut. Und nicht wahr, wir behalten dasselbe jetzt doch immer bei uns?" „Natürlich, Helene, es wird uns nicht nur. glücklicher, sondern auch besser machen." „So wollen wir es also aus Selbstsucht behalten?" „Entschieden. Aber es gibt eine erlaubte Selbstsucht, welche in dem Glücke