, um die theuren Lebensrnittel in den verschiedenen Hotel's und Gasthäusern in Bregenz zum Schaden der Be sitzer recht grell zu schildern. Der Sternkorrespon» deut der Vorarlberger Landeszeitung glaubt wahr scheinlich, daß es in unserem Ländle auch Usus ist, wie in Wien, den Zeitungsschreibern in den Gast höfen besondere Ausnahmepreise zu machen, damit sie nichts Schadenbringendes über dieselben schreiben. So weit sind wir im Ländle noch nicht. Unsere Wirthe stehen aus die Zeitungsschreiber gar
unserer Wirthe auf welche sie jeder Zeit stolz sind. Weil aber die Wirthe im Ländle brave Männer sind, so muß es dieselben umsomehr ärgern, wenn so ein eingewanderter Wiener, der das ganze Ländle, von welchem und in welchem er lebt, wegen theurer Lebensverhältniffen im In- und Auslande zu ver dächtigen sucht. Aus dieses verdächtigende Geschreibsel in der Vorarlberger Landeszeitung haben die sonst geduldigen Wirthe in Bregenz eine Wirtheversamm- lung veranstaltet, wo sie ihrem Aerger Lust
machen konnten. Bon Vielen wurde beantragt, die Landes zeitung nicht mehr zu halten, aber weil der Ver leger derselben an diesen ärgerlichen Berichten nicht Schuld ist, sich stets als einen recht gemüthlichen Gesellschafter zeigt, der die Hauptstadt Bregenz und das ganze Ländle durchaus nicht verdächtigen, sondern eher heben möchte, so ging man von diesem Antrage vorläufig ab, aber um desto wackerer ging es über den Sternkorrespondenten her, dem zeigte man, wo Bartlmä den Most holt. Der wird ein anderes Mal
solch' dummes Geschreibsel mit seiner gewandten Feder bleiben lasien. Weil der Zeitungs schreiber der Vorarlberger Landeszeitung behauptete, daß in Bregenz Alles einen Gulden kostet, was man in Lindau um eine Mark bekommt, so wurden die gegenseitigen Preise besprochen und verglichen. Es ergab sich dabei folgendes Resultat: Für ein Zimmer mit Bett zur Saison in Hotels in Bregenz von 60 kr. bis fl. 1.50, in Lindau von Mark 1.50 bis Mark 3.50; in Gasthösen in Bregenz von 50 kr. bis 1 fl., und in Lindau
von Mark 1.— bis Mark 2.50. Die Pensionspreise in Bregenz sind während der Fremdensaison von fl. 1.80 bis fl. 4.— und in Lindau von Mark 3.50 bis Mark 8.—. Da kann man doch nicht mehr sagen, daß man in Bregenz theurer lebt als in der Nachbarstadt Lindau. Soviel der Jargele erfahren hat, lebt man in der ganzen Bodenseegegend noch am aller- billigsten in Bregenz, wo man auch um 12 kr. ein Viertele echten, guten Tiroler Wein bekommt, der gewiß auch sür die Cholera hilft. Macht man viele Ansprüche