Seite 2 „Der Tiroler' Dienstag, den 26. September 1911. minister genannt, ivährend dasHandschreiben, welches die Ernennung des Ritters v. Anssenberg vollzieht, nur den Titel Kriegsminister enthält. Die Unlände- rnng des Titels wird in den politischenKreisen be sprochen. Es wird sür unvermeidlich erklärt, die Angelegenheit eingehend zn prüfen nnd, salls sich eine Grundlage für eine Aktion ergebe, im Parlament und in den Delegationen das Erforderliche zu ver anlassen. Jedenfalls
. Die Gefälligkeit gegen Ungarn geht weit über den Rahmen jeder möglichen Auslegung des ungarischen Ausgleichsgesetzes hinaus. Die Gemeinsamkeit der Armee ist durchaus nicht so sest begründet, dasz es gleichgültig ist, wenn noch etwas Gemeinsames ver loren geht, und sei es auch nur der Titel des Mini sters. Aus dem Ministerium für ösfentliche Arbeiten. Das Oesterreich! ich-ungarische Enenbahnblatt' schreibt: An den massgebenden Stellen schweben, wie verlautet, Verhandlungen über eine Verteilung von Agenden
unter dem Titel „Der entscheidende Moment'. Der „Corriere della Sera' meint, die Situation sei noch nicht in die kritische Phase gekommen, nähere sich ihr aber mit unheim licher Schnelligkeit. Eine Zeitung, die dem Minister Falcioni gehört, berichtet, dasz nach authentischen Informationen fol gendes feststehe: Die Uebereinstimmuug der Regie- rungkreise über die Notwendigkeit, dasz Italien sich Tripolis sichert in dem Augenblick, wo Frankreich von Marokko Besitz ergreift, ist vollständig. Ebenso voll ständig