waren die Versammlungen, in denen die wichtigsten Fra gen des christlichen Lebens besprochen wurden, be sucht und am allerbesten die Schluß- und Festver sammlung. Aus den Reden heben wir nur ein paar Sätze hervor, die allgenreine Beherzigung verdienen. Dr. Guggenberger befcl)üftigte sich mit den kulturkämpferischen Absichten der Gegner und führte dabei aus: „Wenn die Sozialdemokraten Trennung von Kirche und Staat for dern, so wollen sie nicht die Trennung von Kirche und Staat, sondern die Trennung von Kirche und Volk
. Die Zusammenhänge, die den Menschen auf seinem Wege von der Wiege bis zum Grab mit der Kirche' verbinden, sollen ausgelöscht werden. LAbg. Dr. Beirer führte aus: „Wenn wir die Schlagworte, die seinerzeit beim Zusammenbruch Oesterreichs unter die Bevölkerung geworfen wur den, in Erwägung ziehen, und uns vorstellen, daß die Gegner damals gesagt haben, der Kamps gelte dem Imperialismus <Sucht nach Weltherrschaft) und dem Kapitalismus, und wenn wir heute die Weltlage überblicken, so finden wir, daß wir da mals
, nun aber sind die Feinde des Christentums daran, die Men schen wieder in die Sklaverei, wenn auch eiiies an deren Herrn, hineinzutreiben." Prof. Leutgeb (Baden) setzte auseinander, daß die gesamte 'Freidenkerbewegung, und besonders der Kampf gegen die katholische Kirche, fast aus schließlich von den Sozialdemokraten geführt werde. Das fei der Grund, warum heute die katholischen Priester gezwungen seien, Partei- politik zu treiben. Die Haltung der Sozialdemo kraten mache es den Priestern zur seelsorgeri schen Pflicht