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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 12.08.1930
Physical description: 8
, bei uns war dieses System, das nun auch in anderen Ländern inauguriert werden soll, bisher schon in Schwung. Seipel war sein Prophet, und das System war das der Bindung der Kirche an die rechts stehenden Parteien und die rechtsradikalen und reaktionä- ren Strömungen und Bewegungen: es heißt in Oesterreich und nun auch langsam anderswo Antimarxismus. Lange Zeit hielten sich in der Kirche die Anhänger der de mokratischen und der autokratischen Linie die Waage; ja, die Mehrheit schien eher einer Anpassung

an die nach d-m Weltkriege beginnende demokratische Aera hinzuneigen. In verschiedenen Staaten Europas hatten sich die politischen Parteien, die der Kirche nahestanden, in das demokratische System hineingefunden, hatten sogar mit den Sozial demokraten Regierungskoalitionen geschlossen und die Kirche hatte sogar in einem mit Mehrheit sozialdemokratisch regierten Staate wie Preußen ein für sie durchaus günsti ges Konkordat abgeschlossen. Trotz alledem aber soll sich jetzt eine brüske Rechtsschwenkung in der Linie

für die reaktionären Streiche des Bürgerblocks und der Brüningregierung zugeschoben wird, es werden auch alle Anstrengungen gemacht, um die noch in konfessionellem Denken befangenen Arbeitermassen für das Zentrum zu retten. Die alte Methode, aus Reden und Artikeln führender Sozialdemokraten beliebige Sätze zu zitieren, um damit vor der Sozialdemokratie wegen ihres Kampfes gegen die reaktionäre Betätigung der Kirche in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen graulich zu machen. Reichstagsabgeordneter Gen

. Dr. Breitscheid nimmt gegen die Methode führender Zentrumsblätter in einem Artikel des Sozialdemokratischen Pressedienstes Stel lung. Er fragt: . . . wenn das Zentrum und der Katholische Volks- Verein so fest davon überzeugt sind, daß die Sozialdemo kratie die Vernichtung der Kirche Christi und damit des höchsten Gutes des katholischen Volkes anstrebe, so ist es doch in höchstem Maße verwunderlich, daß das Zentrum mit dieser verdammungswürdigen Sozialdemokratie im Um 8 Uhr an Ser Kathedrale! Graf Lew

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 25.02.1910
Physical description: 8
wir, was unserer seits schon in der „Volks-Zeitung" erklärt wurde, daß wir an dem Grundsätze festhalten: „Religion ist Privat sache", wir reden „Niemd" ab und wir reden „Niemd" zu, wenn er in die Kirche gehen oder sonst seine katholische Ueberzeugung betätigen will, lieber den Himmel wollen wir uns nicht streiten, wahrscheinlich aber ist, daß wir nach unseren Tode in ein Grab kommen, natürlich nur ums liebe Geld, denn wie be kannt, machen auch die „Stellvertreter Gottes auf Erden" nichts umsonst. Vielleicht

auch den „Burggräfler" nicht ruhen und so brachte er in seiner Nummer 15 ebenfalls den be treffenden Ausschnitt: „Allerdings gingen (in Barce lona) ein paar Dutzend Kirchen und Klöster in Flammen auf und dienten so, als ihr Feuer den Nachthimmel von Barcellona erhellte, zur Beleuch tung, statt zur Verfinsteruug der Massen ... Es ist eine hundertfach größere Kulturarbeit (!), eine B , Kirche niederzubrennen, als eine Kirche aufzubauen." Nimmt man nun die ausgebeutete Broschüre zur Hand, so findet

Kulturtat ist, eine Kirche niederzubrennen, als eine Kirche aufzubauen." Damit sind die Redakteure aller jener Blätter, welche die fragliche Notiz gebracht haben, wieder ein mal als niederträchtige Verläumder gebrand markt. Gewerkschaftliches. Gewerkschafts-Kommission. Heute Sitzung. Durch die wichtige Sitzung muß die Plenarversamm- unterbleiben. Dieselbe findet Freitag, den 4. März im Arbeiter-Konsum Verein I Stock statt. Die Delegirten werden ersucht hivon Kenntniß zu nehmen. Innsbruck. Zuzug

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 12
Date: 04.06.1922
Physical description: 12
waren die Versammlungen, in denen die wichtigsten Fra gen des christlichen Lebens besprochen wurden, be sucht und am allerbesten die Schluß- und Festver sammlung. Aus den Reden heben wir nur ein paar Sätze hervor, die allgenreine Beherzigung verdienen. Dr. Guggenberger befcl)üftigte sich mit den kulturkämpferischen Absichten der Gegner und führte dabei aus: „Wenn die Sozialdemokraten Trennung von Kirche und Staat for dern, so wollen sie nicht die Trennung von Kirche und Staat, sondern die Trennung von Kirche und Volk

. Die Zusammenhänge, die den Menschen auf seinem Wege von der Wiege bis zum Grab mit der Kirche' verbinden, sollen ausgelöscht werden. LAbg. Dr. Beirer führte aus: „Wenn wir die Schlagworte, die seinerzeit beim Zusammenbruch Oesterreichs unter die Bevölkerung geworfen wur den, in Erwägung ziehen, und uns vorstellen, daß die Gegner damals gesagt haben, der Kamps gelte dem Imperialismus <Sucht nach Weltherrschaft) und dem Kapitalismus, und wenn wir heute die Weltlage überblicken, so finden wir, daß wir da mals

, nun aber sind die Feinde des Christentums daran, die Men schen wieder in die Sklaverei, wenn auch eiiies an deren Herrn, hineinzutreiben." Prof. Leutgeb (Baden) setzte auseinander, daß die gesamte 'Freidenkerbewegung, und besonders der Kampf gegen die katholische Kirche, fast aus schließlich von den Sozialdemokraten geführt werde. Das fei der Grund, warum heute die katholischen Priester gezwungen seien, Partei- politik zu treiben. Die Haltung der Sozialdemo kraten mache es den Priestern zur seelsorgeri schen Pflicht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 24.04.1907
Physical description: 8
über die Aufstellung dieses Kandidaten. Ein Konservativer schrie, Deutschmann gehöre als Geistlicher in die Kirche oder zu den Kranken, nicht aber ins Parlament; ein anderer: Deutsch mann sei von den christlichen Gewerkschaften schon im Herbst als Kandidat aufgestellt worden usw. Am ungezogensten benahm sich der „christliche" Eisenbahner Komploy. Als ihm an der Hand der Wählerliste nachgewiesen wurde, daß er ja im zweiten Wahlkreise, wo er sich so das Maul zerreiße, gar nicht wahlberechtigt sei

auf die Wahrheit prüfen. In Oesterreich besitzen 5000 Großgrund besitzer an Grund undBoden 8,700.000 Hektar, während die Millionen österreichi scher Bauern nur zusammen 21,300.000 Hektar Boden besitzen. Bauern! Nahezu ein Drittel des gefaulten Grundes gehört wenigen adeligen Familien und der reichen Kirche. Damit ist es aber noch nicht abgetan. Täglich gehen hunderte Bauerngüter zu gründe. Wer kaust aber diese Bauerngüter? Hier ein Beispiel für viele: Von Herrn Baron Mayr-Melnhof wurden

Schule" und Eherechtsreform, die der Landmann gut für Hund und Katzen hält, versteht er sicher ebenso wenig, wie diese Tiere von derlei Sachen. Die klerikale Agitation wird heute schon bei jeder Gelegenheit, wie ersichtlich, betrieben. Kirche, Kanzel und Beichtstuhl haben schon lange dem Zwecke dienen müssen, nicht selten werden auch Schulen und viele andere möglichen Gelegenheiten benützt. Nun wissen wir aber, daß sich auch Generalversammlungen vom Bienenzuchtvereine vortrefflich eignen, schwarzes

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 10.09.1924
Physical description: 4
des Postens und von dort wahrscheinlich durch die elektrische Lei tung ins Freie. Die betreffende elektrische Lei tung wie die Zimmerdecke weisen starke Be schädigungen auf. Der das betreffende Zim mer bewohnende Gendarm war im Dienste aus wärts und kam zwar mit nassen Kleidern aber mit heiler Haüt nachhause. Weftensorf. (Opfer tag.) Trotz schlech ter Witterung verlief der Opsertag sehr schön. Um 7.45 erfolgte der Einzug in die Kirche; voran 45 Kriegswaisen und Witwen, die In validen, die Ortskapelle

im Gasthof „Neue Post" eine öffentliche Gemeinderatssitzung statt. Auf der Tagesordnung stand an erster Stelle die Stellungnahme des Gemeinderates zur Bezah lung der Kirchenrestaurierung. Nachdem die Kommission, die vom Gemeinderate hiezu ein gesetzt wurde, um das Verhältnis der Gemeinde zur Kircke festzustellen, nichts anderes nachzu- weisen vermochte, als das, was als richtung gebend in Betracht gezogen werden mußte, daS ist, daß die Gemeinde obligat ein Drittel der Kosten und, wenn die Kirche passiv

ist, was in Wörgl zutrifft, auch das auf die Kirche ent fallende Drittel zu zahlen hat (als dritter Zah ler kommt der Bund in Betracht), halsen alle Proteste gegen diese Zählungspflicht nichts und so wurde auch der Protest der Sozialdemokra ten abgelehnt. — Dem Vorschlag der Haus herren, in das Wohnungsamt auch Vertreter des Hausherrenvereines aufzunehmen, wurde entgegen dem gegenteiligen Antrag der Sozial demokraten zugestimmt. * Forstau (Salzburg). (Einen K a m p"f a u f Leben und Tod) mit einem Stier

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 17.06.1911
Physical description: 16
der Titel wird ersichtlich, daß er nach dem Herrgott Kapo des ganzen Dorfes ist. Jetzt kommt er grad vom „Ersteläuten" aus der Kirche und holt vom Dorsbrunnen in: Opfer kännchen das Wasser für die Messe. Bei der günstigen Gelegenheit wascht er sich auch die greggigen, verschlafeneu Augen aus, weil der heikle Kr'at (Kurat) auf derlei Kleinigkeiten gar so versessen ist. Mit der Sicherheit einer Ahr tritt gleichzeitig die Widumhäuserin vor die Türe mit einem Glas Waster zunr Kaffee für ihren Gebieter

folgt ihm der Glogg'n- klachl in die Sakristei, kleidet ihn zur Messe an und läutet zusammen. Dann schaut er vom Guck fenster eilends in die Kirche hinab nach den An- weseirden, wie wenn das Seelenheil der ganzen Gemeinde ihm auf dem Lerzen läge. Za, er ist eine wichtige Persönlichkeit! Man darf ihm nur zusehen, mit welch edlem Anstand er die Kerzen auslischt. Zeder Zoll an ihm ist ein Glogg'n- klachl. Aufs G'sichterschneiden gibt er viel und er versteht es auch wie ein Schauspieler

, zu jeder Gelegenheit das entsprechende G'frieß herzuzeigen. Bei der Taufe des Kronprinzen vom Bärenwirt schreitet er feierlich neben Pfarrer und „Töte" zur Kirche. Nur einmal schmunzelt er unwill- kürlich beim Gedanken an die warme Märende, die nach getaner Arbeit seiner harrt. Wie ver ächtlich und zornig schaut er dagegen drein, als drei Wochen darauf die Lebamme mit dem neu- gebornen Kinde der Kellnerin daherkam! Bei Begräbnissen zeigt er sich immer betrübt, denn er weiß, was sich gehört, jedoch hat diese Trauer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 13.01.1927
Physical description: 8
, die Ehristlichfozialen. in Schulfragen ausübt. Freiheitliche Lehrkräfte werden abgebaut oder bei Neuanstellungen und Vorrückungen übergangen. Freiheitlich gesinnte Lehrpersonen haben nach der jetzigen Zusammen- . setzung des Tiroler Landesschulrates überhaupt keine Aus sicht mehr, eine Lehrstelle zu bekommen. Wie ein Hohn klingt die Forderung des Herrn Waitz nach „Unterrichtssreiheit für die Kirche", für die er eine Aus lese von sogenannten Begründungen aus dem „kirchlichen Gesetzbuch" zitierte

. Es ist aber nicht schwer, aus den Dar legungen des bischöftichen Redners die Sorge herauszufüh len, daß die kommenden Wahlen den Klerikalen einen Strich durch die jetzt schon aufgestellte Rechnung machen könnten. Darum wird den Katholiken von dem geistlichen Oberhirten ins Bewußtsein gehämmert, „daß die Kirche das unum schränkte Recht habe. Schulen in ihrem Sinne zu er richten". Diese geistige Bevormundung stellt sich Herr Waitz so vor: „Die Ortsbischöfe haben das Recht und die Pflicht, darüber zu wachen

, daß in den Schulen ihres Bereiches nichts vorgetragen werde oder geschehe, was gegen Glauben und gute Sitten wäre." Dazu erläutert der Bischof noch, wie er sich die Aus führung dieses klerikalen Gebotes denkt: „Ihnen steht das Recht zu, Lehrer und Bücher des Religionsunterrichtes zu approbieren sowie zu verlangen, daß sowohl Lehrer wie Bücher entfernt werden." Schließlich meinte der Bischof: „Die Kirche hat das Recht, nicht bloß Elementarschulen, son dern auch Mittel- und Hochschulen zu errichten." In der Not

, daß die Furcht vor dem Ausgang der kom menden Nationalratswahlen die Klerikalen veranlaßt, sich beizeiten vorzusehen. Aber wenn diese Angst sich als unbe gründet erweisen und die christlichsoziale Partei im Wahl kampfe Siegerin bleiben sollte, daun würden die Klerikalen nicht zögern, die Schule unter den völligen Einfluß der Kirche zu stellen und die Konkordatsschule wieder einzuführen. Getreu dem Grundsatz: Wer die Schule besitzt, hat die Macht. Es wird daher die Aufgabe der Sozial demokraten sein, dafür

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Alpenland
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Page 2 of 4
Date: 16.06.1927
Physical description: 4
, daß es sich wirklich so verhält. Nur so erklären sich die erst unlängst bekannt gewordenen Zutreiberworte Monsignore Seipels und die ebenso judenzärtliche Einstellung des schwar zen Kanzlers Marx, den man, ohne ihn beleidigen zu wollen, als eine willenlose Drahtpuppe der deutschen Synagoge an sprechen darf. Wie wäre es möglich, daß man das allen Ge setzen der Kirche und der Moral Hohn sprechende Bündnis des katholischen Zentrums mit der atheistischen, kirchenhasserischen judengeführten roten Genossenschaft

Dr. Müller von Sankt Hedwig zu Berlin, seine Kirche vermöge leider einen offenen Kampf gegen das Judentum darum nicht durchzuführen, weil dies nun einmal die „Verheißung als auserwähltes Volk" be säße, was ihn jedoch nicht abhielt, in dem Paderborner Boni- fatiuskalender in geradezu vorbildlicher Weise dagegen geistig vom Leder zu ziehen. Seit den: Weltkrieg aber hat sich auf diesem stacheligen Ge biete die entscheidende vatikanische Schwenkung zugunsten Zions dergestalt durchgesetzt, daß dort heute

, „der Völkerbund sei als eine Form internatio naler Solidarität heilig zu halten, und wenn erforderlich, energisch zu verteidigen! Und dessen frommer Kollege, Pater Pesch, dessen Judeublütigkeit wohl außer Zweifel steht, verdammte in seinen vielgelcsenen Schriften den Antisemitismus als schmachvollen Rassenhaß! Er vergaß dabei das ganz anders klingende Bekenntnis des verstorbenen Wiener Prälaten Josef Deckert, ein juden- I freundlicher Klerus wäre ein Verrat am- Volke und Kirche, Neutralität bedeute Feig

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Alpenland
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Page 2 of 4
Date: 10.11.1927
Physical description: 4
, wenn einer der Päpste diesen Anspruch hätte aufgeben wollen oder wollte. Die Kirche steht und fällt mtt diesem An spruch und so war und ist die „Gefangenschaft" des Papstes in den Gemächern und Gärten des Vatikans eines der wichtigsten Mittel aus der Rüstkammer der Kurie. Das ist der eigentliche Grund, warum alle Propheten irren mußten, die in den letzten Jahrzehnten die Ausgabe der Gefan genschaft durch den Papst und die Versöhnung mit dem Quirinal ankündigten, zuletzt noch vor einigen Jahren, im Franziskusjahv

und König offi ziell angesagt wurde, so oft mußte sie ein frommer Wunsch bleiben, weil die früheren hauptsächlich freimaurerischen Regie rungen, den Kirchenstaat weder wieder Herstellen wollten noch konnten, da sie von ihren Parlamentsmehrheiten abhängig waren und nicht nur von diesen, mehr noch vielleicht vom inter nationalen Freimaurertum, das 1870 mit der Besetzung Roms einer seiner größten Siege über die katholische Kirche errungen hatte. Diese Berhältuiffe änderte« sich erst 1V22 mit dem Marsche

1870 ein Kardinal im Purpur Italien und — di« faschistischen Waffen huldigten ihm. Seit dieser Zeit drängt der nattoualistische Flügel der Faschisten noch stärker auf die Lösung der römische« Frage und bereits vor Jahren sagte ich an dieser Stelle, mich würde es nicht wundern, wenn Mussolini den Re bambino entthronen und dem Papst die Krone des Königreiches Italiens auffetzen würde. Diesen Standpunkt vertrete ich auch heute noch, denn nach der ganzen Struktur des Faschismus und Kirche wäre

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 24
Date: 16.10.1930
Physical description: 24
die schönen Feiern bringen, sondern nur aus zugsweise berichten. Eingeleitet wurde die Feier am 'Samstag abends mit einem feierlichen Glockengeläute in allen Kirchen Tirols. Auf dem Lande bestand die Feier in der Aus setzung des Allerheiligsten mit Generalkommunion und täglichen Segenmessen mit Fünf-Minuten-Ansprachen im Sinne des hochwst. Bischofs Waitz. In den meisten Pfarren. wurden am ersten Sonntag feierliche Prozes- sionsn abgehalten. In Innsbruck begann in der Jesuiten- kirche die Feier

die n ä ch t l i ch e F e i e r in der Propsteipfarrkirche gewesen sein. Es war ein feierlicher Moment, als unsere höchsten weltlichen Würdenträger des Staates, Landes und der Stadt zur mitternächtlichen Stunde in die Kirche ein zogen, um den eucharistischen Heiland zu ehren. Wer mag da nicht ein leises Dankgebet zum Himmel gesandt haben, daß Gott der Herr uns in dieser schweren Z"it so unerschrockene, glaubenstreue Männer geschenkt hat. Ein feierliches Pontifikalamt, gehalten vom hochwst. Bischof Waitz unter großer Assistenz leitete die Feier

ein. Die katholischen Studentenverbindungen rückten in voller Wichs auf. Zahlreich war die Beteiligung des katho lischen Volkes. Hunderte und aber Hunderte traten an den Tisch des Herrn. Dis in die späten Morgenstunden hinein war die Kirche gefüllt von den frommen Gläubigen. Am Donnerstag um ö Uhr fand im Andreas-Hofer- Saale in der Hofburg die Aufwartung der katholischen Führer und OrganisationsvotstLnde des Landes tat Um BundkSppDdenten statt. Unter Führung des Bischofs Waitz und des LandesllüuMrannes Dr. Stumpf

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