sich nur zwei. Der hohe Patient leidet nur an großer Hitze, befindet sich aber sonst ziemlich wohl. Nach dem Ausspruche der Aerzte wird der Kronprinz mindestens zwei bis drei Wochen daS Zimmer hüten müssen. Die verwitwete Kaiserin Maria Anna ver ließ Prag und begab sich mit ihrem Hofstaate am Dienstag mittelst Separatzuges nach Salzburg. Der Zeitpunkt der Rückkehr nach Prag ist noch unbestimmt. Man beabsichtigt, dem Kaiser Ferdinand im äußern Burghof auf dem Hradichin zu Prag ein Monument zu setzen
.) „Ich begreife, daß der Anblich dieses Ehren zeichens Sie verletzen muß, Herr Vicomte, und vermied daher bis jetzt, es in ihrer Gegenwart öffentlich zu tragen, sprach Ferdinand, indem er seine» Ueberrock ganz gelassen wieder zuknöpfte, — Sie sind aber gewiß gerecht genug, setzte er hinzu, um mir einzugestehen, daß ein Mann, der es wie ich, auf dem Schlachtfelde erhielt, wohl wagen darf, sich von einem ehrenwerthen Gegner ein paar Augenblicke ruhigen Gesprächs zu er bitten, ehe Sie zum Kampfe schreiten
, ohne deß halb befürchten zu müssen, für feig zu gelte». »Erst Kampf, dann Worte, so viel Ihnen beliebt, das ist so meine Art,' erwiederte der Vicomte trotzig. „Es ist in der Regel auch die meine, und noch gestern Abend war ich fest entschlossen, von ihr nicht abzugehen, doch besserer Rath kommt über Nacht, sprach Ferdinand; und da ich bedeutend älter bin als Sie Herr Vicomte. so war es auch wohl natürlich, dah mir zuerst der Gedanke an das Unrecht kam, daS wir beide im Begriffe standen zu begehen
.' „Unrecht? zum Teufel! Herr, sind Sie etwa gar ei» verkappter Priester, und wollen mir hier eine Bußpredigt halten?' rief höhnisch lachend, Belleville. Ferdinand hatte Mühe in dem gemäßigten Ton zu bleiben, den er gleich anfangs ange nommen hatte: „Ich bin weder daS eine, noch will ich daS andre, sprach er mit festem, ernstem Ton und Blick, aber ich stehe ganz »»bewaffnet vor Ihnen, und kam so. in der Ueberzeugung, daß die ritterlichen Gesinnungen seiner Nation keinem braven Franzosen erlauben
. „Bei meiner Ehre, Sie haben Recht, und es ist unverzeihlich, daß ich nicht selbst dieß be dacht habe, rief der Vicomte. Wohin wollen wir? setzte er von der Bank aufspringend hinzu, wollen wir an die Grenze?' „Sobald ich wieder frei bin Vicomte stehe ich Jhneu überall zu Befehl, erwiederte Ferdinand, für jetzt aber bindet mich ein heiliges Versprechen, das ich einem sterbende» Freunde geleistet. Ich vertraue Ihrer Ehre das Geheimniß an, daß d.c Duca schwer verwundet darnieder liegt, ich habe ihm mein Ehrenwort