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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 4
Date: 03.12.1897
Physical description: 4
löste sich der Zug aus. Kurze Zeit daraus demonstrirte ein zweiter, ebenso starker Zug unter Vorantrstt der Höttinger Musik kapelle, bte bei den „Tiroler Stimmen" und Kaps er er eine recht „melodiöse" Katzenmusik dargebracht haben. Die Arbeirer-Kapelle war, wie die „Tiroler Stimmen" lügen, nicht betheiligt, sondern die Höttinger Musik in Civil, was vielleicht der Grund zu dieser falschen An nahme sein mag. Ein dritter Zug erwartete Kapferer und zog dann nochmals vor dessen Haus. Nachdem Wasser

auf die Demonstranten herabgeschüttet wurde, warfen dieselben einige Fenster ein. Am Dienstag wurden, weil das Gerücht verbreitet war, die katholische Verbindung Austria plane einen ackelzug als Gegendemonstration, dem Kleeblatt Kapferer, Förg und „Tiroler Stimmen" abermals eine große Katzenmusik dargebracht. In Salzburg hat beim Regierungsgebäude eine große Kundgebung stattgefunden. Ungefähr 1500 Arbeiter haben sich unter Vorantragung einer rothen Fahne eingefunden, Deutsch-Fortschrittliche und Deutsch Natio nale

des § 34, „einer dreifachen Beratung (Lesung) unterzogen werden". Die „Tiroler Stimmen" speien aus, was das redaktionelle Lügenmaul nur „erpackt" und bedienen sich der gemeinsten Ausdrücke gegen die Demonstriren- den, bezeichnen diese als Bande, die Demonstration selbst als Straßen-Excesse und lügen, es seien Hochs aus die Anarchie und die französische Revo lution ansgebracht worden. Wir meinen, wenn dies wahr wäre, daß vereinzelt diese Ruse gefallen wären, daß das dann gerade noch kein Unglück wäre

, aber es ist eine unverschämte Lüge, wie sie nur dem Jesuiten Dr.Jehly, dem Meister der Verdrehung, Lüge und Verleumdung, eigen ist. Die Redaction der „Tiroler Stimmen" charakterisirt sich am besten durch die Bemerkung, daß sie trotz eifrigsten Forschen nicht bemerken konnten, daß seitens der Polizei oder der Be hörde den Demonstranten ein Hinderniß in den Weg gelegt worden wäre. Pfui! und nochmals Pfui! Wir zweifeln nicht daran, daß die Redaction der „Stimmen" sehr gern Blut fließen gesehen hätte. Die Behörde und Polizei

ist eben etwas weniger fanatisch und blutdürstig als der Denunziant in den „Tiroler Stimmen", der am liebsten eine Liste angelegt hätte über die Theil- nehmer an der Demonstration und in unverhohlenes Erstaunen ausbricht, daß auch Staatsbeamte an der Demonstration theilgenommen haben. Ist diese Handlungsweise an und für sich schon niedrig und ge mein, so wird sie geradezu erbärmlich, wenn man weiß, daß in Wien selbst Wachleute von der Regierung zur Verth-ilung der Extraausgabe benützt wurden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 6
Date: 27.01.1894
Physical description: 6
ebenso ergieng es ihm in Olmütz. Und was hat Fabriksinspecior Malet verschuldet? Hat er viel leicht nur das Interesse der Arbeiter gewahrt? Nein, er war nur so naiv, sein Amt ernstlich ausüben zu wollen, so weit es sein beschränkter Wirkungskreis zuließ/ er glaubte, er sei dazu da, dem Gesetze Achtung und Geltung zu verschaffen. Nun man hat ihn eines besseren belehrt und maßregelte ihn zum zweiten Male! Wenn der Artikelschreiber des Tiroler Tag blatts noch einen Rest von politischem Anstand

sind, werden von sich sagen können?!" Es ist schon unzählige Male auf Congreffen, in der Arbeiterpresse, in Volksversammlungen ausgesprochen worden, dass den achtstündigen Arbeitstag ein einzelner Staat nicht einführen könne, ohne den Ruin seiner Industrie herbeizu führen. Die Ssrialdemokratie fordert, dass der Achtstundentag durch internationales Ueberein- kommen in allen Jndustriestaalen zugleich einge führt werde. Das Tiroler Tagblatt scheint ebenfalls nicht zu. wissen, dass die Socialdemokratie sagt, dass

der Achtstundentag im Kleinbetriebe der Landwirtschaft nicht durchgesührt werden könne, wohl aber im landwirtschaftlichen Groß- . betriebe. Da zerbricht sich der Schmock unnöthig den Kopf, das Tiroler Tagblatl kann die Sorge um den Achtstundentag den Socialdemo- kraten überlassen. Was den Schlußsatz des cilierten Artikels anbelangt so hat das Tiroler Tagblatt noch einen schwachen Trost, nämlich den, dass es noch viele Arbeiter gebe, die von den Socialisten noch nichts wissen wollen — und wohl betrachten

ist uns, wie der Schmock des Tiroler Tagblattes auf den Einfall kommt, den Gewerk- schafts-Congress im Gegensatz zur Socialdemokratie zu bringen. Er möge nur ein wenig Geduld haben, bis die gewerkschaftliche Organisation bei uns annähernd so fortgeschritten fein wird wie in England oder Belgien, dann werden die Pa trone des Tiroler Tagblattes ihre blauen Wunder erleben; dass dies aber recht bald geschieht, dafür wird die Socaldemokratie schon sorgen. Die Ge werkschaften sind die Recrutenabtheilungen

, die Vorbereitungsschule für die Socialdemokratie. Ein sonderbares Verlangen stellt das Tiroler Tagblatt an die Socialisten am Schluffe des Artikels. Es spricht die Hoffnung aus, dass die Socialdemokraten Achtung vor der Consequenz (!) und Offenheit der Liberalen haben sollen! Wir wissen, dass es in der liberalen Partei zahlreiche freisinnige und volksthümliche Elemente giebt, diese machen wir auch vorläufig nicht verantwortlich für die Handlungen ihrer Führer im Reichsrathe. Aber das schmachvolle Verhalten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 14.01.1893
Physical description: 6
auch Abonnements entgegen: M. Winkler, ZtitungS-Berschleiß, Anichstiahc 3. die dreimalgespaltene Petitzeile 5 fr. Die nächste Nummer erscheint am 28. Jänner 1883. p$T DaS Abonnement für die Dolks- zeitung muß im Vorhinein bezahlt werden. Die „Neuen Tiroler stimmen", die Volksversammlung in lVörgl und die Locialdemokraten. Das Erscheinen der „Volks-Zeitung" und die Volksversammlung in Wörgl bringen die „Neuen Tiroler Stimmen" sammt ihrem geistigen Anhang ganz außer Rand und Band. Was mit Ver dummung und Lügen

nicht geht, glaubt man echt christlich durch Niederträchtigkeit und Denun- cianenthum bewerkstelligen zu können, getreu dem Ausspruche: „Der Zweck heiligt die .bittet." Jammerschade, daß die Zeit der Ketzerverbren nungen vorüber ist, sonst müßten wir olle baumeln zur Ehre der „Neuen Tiroler Stimmen" und ihrer H^ukersknechte. Aber Dank wissen mir dafür den „Neuen Tiroler Stimmen", daß durch ihre Ausführungen und durch die Thätigkeit ihrer Anhänger auch dem Blindesten die Augen geöffnet

, wie sie hier vor liegen, ist es unmöglich, im politischen Kampfe, dem Gegner, wenn man schon nicht seiner Gesin nung sein kann,die sonst übliche Achtung zu zollen. Aber mag da kommen was will, diese Ver sicherung geben wir den „N. Tiroler Stimmen" und ihren Freunden, daß wir unablässig, trotz aller Prügel, die man uns unter die Füße wirft, bemüht sein werden, den Geist der Aufklärung hinein zu tragen in jene dunkeln Gefilde, wo ihre Macht noch unumschränkt herrscht, und — unbekümmert um ihr jämmerliches Geheul

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 13.12.1894
Physical description: 6
dieses Wahlsieges und die „Tiroler Stim men" brüsten sich sogar mit der Behauptung, dass die zwei größten Orte Unterinnthals Schwaz und Hall, wo sich die meiste Intelligenz? befindet, zu Gunsten der Clericalen gestimmt haben. Die „Tiroler Stimme " schreiben: Der Wahlsieg hat großes Aussehen erregt und wird seine politische Bedeutung besonders wegen der Person des durchgesallenen Candidaten nirgends verkannt. Dadurch wird die Nieder lage des kleinstädtischen Unterinnthaler Liberalis mus zu einer Niederlage

scheint der Liberalismus noch eine Zufluchtsstätte zu haben, wenn sie ihm auch streitig gemacht wird. Was ist das für ein Umschwung! Das liberale Blatt klagt: „Hall ist aus einer entschieden liberalen eine entschieden clericale Stadt geworden." Wie ironisch dies klingt, welcher Hohn aus dem Lager des Clericalismus dringt aus den Zeilen der „Tiroler Stimmen" gegen die liberalen Freiheitshelden. Die beiden größten Orte mit der meisten Intelligenz haben dem Liberalismus den Rücken gekehrt. Und unsere

um seinen ererbten Besitz schon verloren gibt zu er kämpfen. Die Socialdemokratie, der unge- rathene Sohn des Liberalismus, wie ihn die „Tiroler Stimmen" in ihrer Einfalt nennen, ist es die auch der schwarzen Garde ä la Hohenwarth und tutti quanti gruseln macht. Ohne Rücksicht dringt er stürmend vorwärts und schießt Breschen in ihre schwarzen Hochburgen. Die Verdummungslehre der schwarzen Garde ver trägt nicht das Licht der völkerbefreienden Frei heitslehre der Socialdemokratie. Hinter unserer Fahne stehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 31.10.1895
Physical description: 4
sich ja auch schon in Tirol zu vollziehen begonnen hat. Darum werden auch die Klagelieder in einem länger» Artikel des „Tiroler Tagblatt" verständlich, von der Umgehung der libe ralen Partei, da man an die Gründung dieser neuen Partei zu schreiten gedenke, ohne ihre Vertrauens männer beizuziehen. Das freilich berührt schmerzlich und thut weh. Nicht genug an dem, daß die große (?) liberale (?) Partei für den gegenwärtigen Minister präsidenten „Luft" ist, d. h. von demselben über die Achsel angesehen

. Ihr Leiborgan, die „Neuen Tiroler Stimmen", sehen in dieser Partei eine neue Auflage des sterbenden Liberalismus und wendet sich besonoers gegen die in deren Programme ausge sprochene „Bekämpfung der deutschfeindlichen Bestrebungen der klerikalen Partei". „Die Kir chenfeindlichkeit ist ja das gemeinsame Merkmal der liberalen Fraktionen", sagt dieses Blatt und hat nur noch vergessen hinzuzusügen: „Der Sozialismus ist das „ungerathene" Kind — das sog. „enkant tor- rible“ — de- Liberalismus" — dann wären

, wie sie in ihren Blättern gern weiß machen möchten und wie sie es am Ende selbst gern hätten, was wir ihnen auch als gute Menschen durchaus nicht verargen, wenn wir auch darob ein klein wenig Schadenfreude empfinden, was die Herren gütigst verzeihen mögen. | Die viel gerühmte Einheit in der klerikalen Partei j ist in dem Maße nicht vorhanden, als diese sich gern ! wünschen möchte. Die Zollingerianer wollen nur ! Bauern in den Landtag schicken, während die Partei der „Tiroler Stimmen" ihren erbgesessenen Manda taren

(Advokaten und Geistlichen)' die Sitze in der I Landesstube sichern möchte. Es ist durchaus nicht ! ausgeschlossen, daß es der Bauernpartei nicht gelingen * dürfte, einige klerikale Größen aus dem Landtage zu ! verdrängen. Darob leitartikeln die „Tiroler Stimmen" 1 in vier aufeinanderfolgenden Nummern, die Bauern möchten doch ihre Interessen nicht verkennen und zu ihrem Besten ja nur wieder die bisherigen klerikalen Abgeordneten wählen, in deren „bewährten Händen' ihr Wohlergehen bestens geborgen sei

hat. Das „Tiroler Tagblatt", das Hauptorgan des Liberalismus in Tirol nahm gegen das ganz ungerechtfertigte Verbot in, wir wollen es sagen, ganz anerkennenswerther Weise Stellung (das war seine Pflicht, es ist aber auch alles), während die „Tiroler Stimmen" den Ukas des Gou verneurs von Hall soviel wie möglich unschuldig dar zustellen versuchten, jedoch nicht einmal den Mnth fanden, diese Verordnung des weisen Stadtvaters in ihren Spalten zu reproduziren. Sie fühlten halt doch heraus, daß diese Verordnung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.06.1898
Physical description: 4
zu sein. Von diesem Stand punkte aus betrachtet, läßt sich gegen den humanitären Zweck der Krippen gewiß nichts einwenden und, ob wohl wir in ihnen nur ein Palliativmittelchen sehen, die Schäden und Auswüchse der heutigen kapitalistischen Productionsweise in etwas zu mildern, so werden sie doch auch von uns, wie allerseits auf das Sympathischeste begrüßt werden. Sollte man meinen! Dem ist aber nicht so! Wenigstens die „Tiroler Stimmen" finden in den Krippen einen Haken. Erst sagen sie, es sei kein Bedürfniß vorhanden

, dann geben sie wieder zu, daß die „Vinzenzvereine" resp. Conferenzen schon längst mit dem Gedanken der Errichtung von Krippenanstalten in Innsbruck und Umgebung schwanger gehen, aber denselben in Ermangelung der Geldmittel unaus geführt lassen mußten u. s. w. Und warum dies Alles? Aus Aerger darüber, daß ihnen die Liberalen, denn diesen Kreisen gehört das Frauen-Comitä an, auch einmal mit etwas zuvorgekommen sind. Darum aber auch gegen die Krippen die heftigsten Angriffe, die wie das „Tiroler Tagblatt

heran- gezüchet, das bei gewissen Gelegenheiten vortreffliche Dienste leisten muß. Da nun von den Liberalen doch etwas mehr Duldsamkeit und Unparteilichkeit zu erwarten ist, so hätte man sich der Hoffnung hingegeben, daß auch die Kinder jedem clericalen Einflüsse entzogen würden. Um nun die „Tiroler Stimmen" versöhnlicher zu stimmen, sie etwas duldsamer und ihnen die Gründung von Krippen durch liberale Frauen sympathischer zu machen, theilt ihnen das „Tiroler Tagblatt" mit, daß die Wartung

Blätter ist eine ausgeiprochene. Der Führer der Socialdemokratie, so schreibt das „Tiroler Volksblatt", hat einen Pakt mit der Regierung geschlossen. Beweis dafür soll sein, daß die „Grazer Soci" den Deutschnationalen in Graz plötzlich die Gefolgschaft, das soll heißen das Bündniß kündigten. Wir haben bereits in letzter Nummer unsere Ansicht über den Bündnißschwefel ausgesprochen und glauben daher nicht noch einmal darauf zurückkommen zu müssen. Der weitere Beweis für die alberne Be hauptung

machen. Ein Schuldeirrbekenntrritz Gelungen ist, daß die „Neuen Tiroler Stimmen", die doch gewiß nicht zu unseren Freunden zählen, sich gewissermaßen über jene Zeitungen lächerlich machen, die den Socialdemo kralen ein Bündniß mit Thun ausschwatzen möchten. Sie nennen da zunächst die „Ostdeutsche Rundschau", welche zuerst die Geschichte mit der Aufhebung des Bündnisses brachte und deshalb ein geistreiches Schlag wort: „k. k. Socialdemokralen" erfand, das natürlich von den Christlich-Socialen sowie ihrer und der cleri calen Presse

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 04.09.1896
Physical description: 4
man diese Riesenschuldenlast Tirols mit dem Reinertragswerth des Landes, welcher sich auf 213,571,200 Gulden beläuft, so ergibt sich, daß die Hypothekarschulden Tirols den Ertragswerth des Landes um 8 Procent übersteigen. Dies heißt in Worten aus gedrückt: Der Tiroler Bauer ist nur mehr der Schein besitzer seiner Grundscholle, in Wirklichkeit gehört sie bereits den Gläubigern, welche mit Abzug des Aller- nöthigsten, das er für sich und seine Familie bedarf, nicht nur den Reinertrag der Bodenernte, sowie den Reinerlös

für das mühsam auferzogene Vieh alljährlich verschlingen, sondern bereits am Rohertrag und täg lichen Arbeitslohn des Bauern mitzehren. Dies ist nämlich so zu verstehen: Während der Handwerker oder ein Staatsangestellter seinen täglichen Verdienst für sich verwenden kann, reichen die jährlichen Ein nahmen des Tiroler Durchschnittsbauern zur Deckung der Auslagen für die Hypothekenzinsen, Steuern und Abgaben an Staat, Land und Gemeinde nicht mehr hin, so daß er einen Bruchtheil von seinem täglichen Arbeitslohn

kräftigen Mehlspeise fast unentbehrlichen Kuhschmalz, dem der Tiroler bislang seine Kraft und Ausdauer verdankte, ist es in Tirol größtentheils sehr schlecht bestellt. An dessen Stelle tritt immer mehr das aus *) Durchschnittlich lebt ein Arbeiter oder Staatsangestellter, wiewohl auch diese Roth leiden, mit einem Jahreseinkommen von 500 fl. trotz der hohen Wohnungspreise, wie sie in Städten üblich sind, mit einer vierköpfigen Familie dennoch bester, als ein Tiroler Kleinbauer auf seiner rauhen

, daß es mit der einstmals weltbekannten Kraft und strotzenden Gesundheit der Tiroler heute schon sehr miserabel bestellt ist, daß sie unter der be stehenden Staatswirthschaft ungeachtet der frischen Gebirgsluft Gefahr laufen, gleich den schamlos ausge- beuteten Fabrikssclaven dem körperlichen und geistigen Siechthum anheimzufallen. Die bekannten Volksbeschwindler, von denen noch die Rede sein wird, wollen die wahren Ursachen aller dieser traurigen Erscheinungen nicht einsehen und sagen, dieselben seien zum Theil

, sondern weil die jährlich wachsenden Zinsen, Steuern und Abgaben einen großen Theil der Erzeugnisse des Grund und Bodens sowie den Erlös aus dem überzähligen Vieh alljährlich verschlingen. Könnten z. B. die Oberinnthaler Kleinbauern statt des zweijährigen Marktrindes noch eine Kuh einstellen und mit dem Erlös aus ihrem Jahrkälbern, Jochochsen, Schafen rc. Getreide für de" Haushalt kaufen, anstatt denselben bei Kreuzer und Heller den Gläubigern ins Haus, und auf das Steuer amt zu tragen, so wären die Tiroler Hausmütter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.02.1899
Physical description: 4
Lebens nicht weggeschafft werden, dazu bedarf es einer gründlichen Cur. Freilich sind dann Regierungsmänner voll Thatkraft, Muth und — einem christlichsocialen Programm nöthig." (Ui jegerl. D. Red.) Also selbst von dem jüngsten Er zeugnisse des Zeitungswesens lassen sich das „Tiroler Tagblatt", das Organ der Deutschfortschrittlichen und -nationalen und die clericalen „Tiroler Stimmen" be schämen. Und dann jammern diese Elemente und wundern sich, daß sie an Anhang und Ansehen ver lieren

für die epidemisch um A zwoater Brief von Goaßer-Toni. Sepp, vor Alln dank i Dir für die Zeitungen. Hob f fleißig glös'n und b'sunders die „Post" und „Tiroler Stimmen" guat brauchen könna — für 'tt Pfoara. Wieso, will i Dir glei derzähln. Sitz da bein Tisch und les' d' Zeitung und Hab mi g'ärgert, ganz damisch, daß d' Regierung und 's Herrenhaus den Amtsdienern, den armen Teufeln, dö paar Gulden Gehaltsaufbesserung nit geb'n will, do auf amal geht die Thür auf und wer kimmt — der Pfoarer. „Der Pfoarer

. I," sag i, „Pfarrer, halt auf die Soci döswegn viel, weil s' den Volk sagen, daß ma was lernen muß, nacha kann sich 's Volk selber helfen. Und dös is richtig, Freund hat 's Volk schon viel g'habt, oba so lang 's Volk dumm ist, schau'n dö Freund allwei auf ihren eigenen Sack. Da schau amal her, Pfoarer. Do hob i zwoa Zeitungen, a christlich-sociali, die „Post", und a echt katholische, unsri „Tiroler Stimmen". Schau amal, was da steht. Die „Post" sagt, der Jehly is mit jeder Regierung durch Dick

und Dünn gangen und hat lange Zeit 's Tiroler Volk betrogen, und die „Tiroler Stimmen" sagen, mit der neuen Zeitung, der „Post", führt's 's Volk hinter's Licht, versprechts ihm Sachen, dö nit mögli sein, also gehn dö a auf Betrug aus. Iaz frag i Di, was ma von die Geistlichen z' hoffen hobn in der Politik? Die Schul wollen f alli zwoa verschlech tern, in d e n Punkt sein s' einig. Und wer die Schul verschlechtert, is a Volksfeind, zu dem hob i koa Ver- trau'n. Die Soci wolln a guate Schul

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 4
Date: 06.05.1898
Physical description: 4
— auch hier war der Reichsrathsabgeordnete Loser anwesend — die Festrede hielt, zu bemitleiden, daß sie sich neben solchen Dummköpfen bewegen mögen. Ein niederträchtiger Schmierfink sitzt in der Redaction des in Bozen erscheinenden „Tiroler Volksblatt". Wenn die Menschen an der Dummheit und Lüge zu Grunde gingen, dieser Kerl müßte beim Schreiben seiner in Nr. 28 vom 6. April: „Was uns noch thut" und in Nr. 32 vom 20. April: „Die Freiheit der kleinen Leute einst und jetzt" betitelten und in diesem Blatte erschienenen Artikel an seiner eigenen

, die w Wien autonomistisch, zuhause aber den anderen Volksstämmen gegenüber centralistisch auftreten. Aller dings würde die Autonomie der Volksstämme, wie Redner vorschlägt, Oesterreich erst recht in den nationalen Kampf verwickeln." Es gehört wirklich eine bodenlose Gemeinheit dazu, die Thätigkeit einer Partei, und gehöre sie auch zu den erbittertsten Gegnern, in so schamloser Weise herab zusetzen, zu verkleinern, wie es der schwarze Tinten- käfer des „Tiroler Volksblatt" sich untersteht. Cs ist bekannt

, welche durch den Nationalismus einfach fanatisirt und dann von den Liberalen ausgebeutet werden." Im vierten Absatz heißt es: „Eines war besonders richtig in der Rede dieses Abgeordneten, die Schilderung des socialen Elends in Galizien und Ungarn." Ja wo ist denn dann die Blamage? Soll sie vielleicht darin stecken, daß Daszynski die Autonomie jedes Nationalstammes fordert, d. h. wie Abgeordneter Gen. Berner sehr richtig bemerkte: Die Auto nomie der Nationen, nicht der Länder, wozu der Herr Scribler des „Tiroler Volksblatt

ist, so können wir uns leicht trösten, da uns gar nicht dar nach verlangt, Abgeordnete von der „hohen" Bedeutung der Mittermayers, Gregorig, Vergani, Schneider rc. in unserer Mitte zu besitzen und etwa noch so be deutende und glänzende Redner, wie sie in den Herren Weißkirchner, Schoiswohl und Loser Sonntag den 24. April in der christlich-socialen Versammlung im Stadtsaal auftraten. Solch Blödsinn wurde wohl noch nie vom Podium des Stadtsaals „gequatscht", wie diesen Sonntag. Es ist deshalb auch dem Schreiber vom „Tiroler

Volksblatt" seine Dummheit zu verzeihen und die Blamage nicht so hoch anzurechnen, da er ja am Ende nichts dafür kann, daß er zu so naiven und einseitigen Anschauungen heran„theologisirt" wurde. Auf den zweiten eingangs citirten Artikel können wir Raummangels erst nächste Nummer zurückkommen. Ein entschlüpftes G-ständniß Während der „Bozner Pfaff" den Socialdemokraten alles abspricht, machen die „Tiroler Stimmen" in einem Artikel: „Die Aussichten in die Zukunft und unsere Stellung" fol gendes werthvolle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 27.01.1894
Physical description: 6
werden. Liberale Socialpolitik. Das „liberale" Tiroler Tagblatt vom 16 . d. Mts. brachte unter obiger Ueberschrift einen Leit artikel. Es heisst dort gleich Anfangs: »Was ist Socialpolitik? Das Bestreben, eine möglichst gerechte Vertheilung des Volkseinkommens herbeizuführen, welche Allen die Theilnahme an den Errungenschaften der Kultur ermöglicht, sowie das Bestreben, die Schwächeren auf alle Weise zu heben und zu fördern. Den Unterschied zwischen Arm und Reich aufzuhcben, wird nie gelingen; wer das anstrebt

, allerdings niemals anarchistische Socialdemokratie." Dass ein so serieuses Blatt wie das Tiroler Tagblatt eines sein will, sich nicht schämt, solchen Unsinn abzudrucken ist sehr bezeichnend. Jeden falls hat es vor der Denkfähigkeit seiner Leser nicht viel Achtung. Es gibt also wieder eine neue Abart von Cocialismus, den „liberalen" nämlich. Die „christlichen" Socialisten haben sich schon so weit entwickelt, dass sie es nicht mehr wagen den Eocialdemokraten Theilungsgeluste zuzumuthen

die Steuern und dem Hypothekar wucherer den Zins zu entrichten, schliesslich doch alljährlich zu Tausenden von den Höfen ihrer Väter vertrieben und ins Proletariat gestossen werden? Da wird uns der Schmock des Tiroler Tagblatts wohl die Antwort schuldig blecken. Darum soll er aber auch nicht über Social politik schreiben, wenn er von solchen Dingen nichts versteht. Es ist zum aus der Haut fahren, wenn man solchen Blödsinn widerlegen muss. Die Socialdemokratie will keine „General- theilung" vornehmen

, sie will im Gegentheil dem Th eilen ein Ende machen. Die bürgerliche, die capitalistische Gesellschaft, welche das Tiroler Tagblatt erhalten wissen will, kann ohne das „Theilen" keinen einzigen Tag bestehen, sie lebt nur von dem Arbeitsertrag der arbeitenden Classen. Wird einmal das Theilen abgeschafst, so verschwindet die heutige Gesellschaft sofort. Dass der unwissende Kuli von „a n a r ch i st i s ch e r" Socialdemokratie spricht, das muss man dem coallirten Denunciantengesindel zu gute halten. Ferner heißt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 26.05.1899
Physical description: 6
darnach würden 696 Lehrpersonen (d. s. 44 % aller Lehrpersonen) diese Zulage erhalten. Der andere, den der berüchtigte Lehrerfeind Klotz ausgeheckt hat, resp. sich durch den Landesschul- inspector Hausotter aushecken ließ, bedenkt gar nur 22°/ 0 der Tiroler Lehrerschaft mit einer Zulage, das sind 345 Lehrpersonen, indem er allen Lehrpersonen, die vor und im Jahre 1890 definitiv angestellt wurden, je nach der Zahl ihrer Diensijahre, 10 °/ 0 , 20°/ o und 30 °/ 0 ihres Gehaltes für das Jahr 1899

unwürdige Resultat zu verzeichnen, daß von 100 Personen im Durchschnitt 18 lesen und schreiben können, denen 82 Analphabeten gegenüber stehen. Warum sollten wir dummen Oesterreicher da nicht Rußland und den Balkanstaaten den Rang ab laufen, wenn's die „b i l d u n g s f r e u n d li ch" gesinnten Pfaffen so wollen? D. R.) Die Taxierung der christlichsocialen Can- didaten hat im Kampfe der „Tiroler Stimmen" mit der „Post" anläßlich der Gemeinderathswahlen durch erstere eine recht nette Beleuchtung

erfahren. „Wenn eine Partei mit solchen Candidaten eine Umgestaltung herbeiführen will, dann muß sich aber auch der Blindeste über den Wert einer solchen Partei klar sein", so schrieben die „Tiroler Stimmen" über die christlichsocialen Candidaten. In dem Bemühen die christlichsocialen Candidaten gegen die „Tiroler Stimmen" in Schutz zu nehmen, schreibt die „Post", daß die Herren im zweiten Wahlkörper von so hoher Intelligenz und geachteter Stellung sind rc., daß die Redaction der „Tiroler Stimmen

" sich erst prüfen müßte, ob sie würdig wäre, ihnen auch nur die Schuhriemen auf zulösen." Wenn wir auch keine so geringschätzige Meinung von den christlichsocialen Candidaten haben, wie die Redaction der „Tiroler Stimmen" von ihren Mit bürgern, und sie auch nicht auf gleiche Stufe mit Gregorig und Schneider stellen möchten, aber die hohe Intelligenz bei einem derselben wenigstens würde man wohl n i e finden, selbst wenn man sie mit Röntgen strahlen suchen wollte; sein einziges Verdienst besteht wohl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 04.11.1898
Physical description: 4
, unterzubringen, da kann man von diesen sonst im ge wöhnlichen Leben geforderten Eigenschaften Umgang nehmen und ausnahmsweise dem Rechte in dem guten Glauben aus den simplen Unterlhanenverstand, ein Schnippchen schlagen. Daß dem so ist, beweist folgende in den „Neuen Tiroler Stimmen" enthaltene Geschichte, die dem Inns brucker praktischen Arzte, Herrn Dr. A. Lieber, widerfuhr Herr Dr. A. Lieber ertheilte am Pädagogium zu. Innsbruck seit Jahren Unterricht in der Somatologie des Menschen, sowie in Schulhygiene

Führer-Jnstructionscursen dar- 9er Zukunftsstaat. Von Wilhelm Liebknecht, Mitglied des Deutschen Reichstages. Die „Neuen Tiroler Stimmen" brachten vor einiger eit aus „Cosmopolis", einem Werke unseres alten ämpen, dem wir die nachstehenden Ausführungen ent nehmen, ebenfalls einen kurzen Auszug, um, wie sie wahrscheinlich meinten, in ihrem mit großer Zähigkeit und Hartnäckigkeit gegen die Socialdemokratie geführten Kampfe derselben einen Todesslreich zu versetzen. Um die „Tiroler Stimmen

" aus diesem Wahne zu befreien, bringen wir die Gedanken des Genossen Liebknecht über den Zukunftsflaat etwas ausführlicher als die „Tiroler Stimmen". Nach Liebknecht erhält dann „Afrikanus" das Wort über den Zukunftsstaat. Die „Tiroler Stimmen" können daraus ersehen, daß wir gar keinen Grund haben, mit unseren Ansichten über den Zu kunftsstaat hinter dem Berge zu halten, und sie können uns keinen größeren Gefallen erweisen, als wenn sie die Freundlichkeit besitzen wollten, diese Zukunftsstaats artikel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 08.11.1894
Physical description: 6
die „Volkszeitung". V ergesset nicht des J nhaftieriensonds. Jas k. k. Dienstreglkment, die Zleberan- strenguttg und Behandlung der Holdaten* In letzter Zeit bildete die „Ueberanstrengung der Truppen in Tirol" m verschiedenen Tiroler- jnb auch andern Blättern ein ständiges und von der Bevölkerung mit Interesse verfolgtes Thema. ^ dürfte daher am Platze sein, dass auch die „Volkszeitung" in dieser Angelegenheit Stellung wmmt und ihre Meinung zum Ausdruck bringt, so mehr, da die Leser der Volkszeitung

erwecken wird. fort auffallen, dass in der tabellarischen Zu sammenstellung wohl die Stunde des späten Ein rückens in die Quartiere ersichtlich gemacht wurde, nicht aber die Stunde des Ausrückens aus den selben. Auf diese Weise wird als höchste Marsch leistung angegeben, am 14. August 31 Km der 15. Jnf.-Brigade; am 11. August 18 Stunden ohne Tornister der 16. Jnf.-Brigade; am 16. August 28 Km des 4. Tiroler Jäger-Bataillons u. s. w. Jedenfalls muss es befremden, dass die Stunde des Ausrückens nirgends

und Erhaltung von Mann und Material?" Wenn die Befolgung d eses Paragraphen schon vor dem Feinde vorgesehen ist, wie viel mehr erst im Frieden. Bei einer achtzehnstün digen Marschleistung im Frieden — wenn auch ohne Tornister — wird kein vernünftiger Mensch sagen, dass dabei die Schonung und Er haltung von Mann und Material im Auge behalten wurde. Wahrscheinlich werden die „Neuen Tiroler Stimmen" und ihre Getreuen im Landtage die nothwendigen Consequenzen aus der Ueberanstrengung der Truppen in Tirol ziehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 12.03.1897
Physical description: 4
^ ... i . 08 . vierteljährig.. — „ 64 „ Uedartiou, Admioi- st.ation «. Expedition: Innsbruck: Jnnstratze Nr. 7S. Inserate losten pro viermal gespal tener Petitzeile 6 kr. Innsbruck. IS März 181)7. Nr. 8. Dir nächste Nummer der NolKs-Ieituny erscheint Vonnerstaa. den 25- Marz mit dem Datum des folgenden Tages. Der Wahlkampf. Wohl nirgends war der Wahlkampf in Tirol ein so erbitterter, wie in der ersten Section in Innsbruck. Wie die „Tiroler Stimmen" schon am Tage nach der ersten Wahl um die Polizei schrieen

zu provoziren, welch letztere sie jedoch gehörig ablaufen ließen, um dann zum Mittel der Stimmzettel-Escamotage zu greifen, bei welcher Beschäftigung jedoch diese angehenden Staatsftützen von den Rothen entlarvt wurden. Und das Resultat des ganzen Schwindels? Eine lächerliche Mehrheit von 30 Stimmen bei den Schwarzen. In ihrem Eifer, alles zu denunziren, was die Arbeiter nicht als eine Bande von Räubern und Dieben be trachtet, beschimpfen die für Gott, Kaiser und Vaterland streitenden „Tiroler Stimmen

sind. Wenn nun die „Tiroler Stimmen" sagen, daß viele Liberale und Deutschnationale die Haltung ihrer Parteien entschieden mißbilligen und den „Stimmen" deshalb viele entrüstete Aeußerungen zugekommen seien, so können wir nicht anders denken, als daß die „Tiroler Stimmen" sich selbst schmeicheln wollen. Sollte jedoch diese Behauptung ausnahmsweise auf Wahrheit beruhen, dann gehören eben diese Liberalen und Deutsch nationalen zur Sorte jener Liberalen, die im Landtag mit ihrer Abstimmung gegen das direkte Wahlrecht

einen neuerlichen Verrath am Volke verübt haben. Solche Mameluken paffen nirgends besser hin als — zu den Schwarzen. Und wenn der Redacteur der „Tiroler Stimmen" ehrliche Arbeiter mit dem Ausdruck „Bande" zu beschimpfen die Frechheit hat, so hat er damit nur neuerdings bewiesen, weß Geistes Kind er ist und welch' schäbige Seele in seinem noch schäbigeren Körper steckt. Mit all' diesen Verdrehungen und Ent stellungen und „zarten" Gemeinheiten, dessen er sich mittelst der schönen deutschen Sprache

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.12.1897
Physical description: 4
dieses Treibens der Clerisei aufmerksam gemacht haben. Der Artikel lautet: Als wir seinerzeit über die menschenfreundliche Thätigkeit der Tiroler Pfarrer berichteten, die den süd deutschen Landwirthen alljährlich einige hundert „Hüt kinder" aus Tirol liefern, gaben wir uns der Hoff nung hin, diese schändliche Kinderausbeutung so weit gebrandmarkt zu haben, daß sich selbst die hochwür digen Herren dieses „christlichen" Wirkens schämen werden. Allein die frommen Herren rühmen sich in der „Tiroler Landzeitung

" dessen sogar, und nach ihren Ausführungen sind die Geistlichen, die den „Tiroler Hütkinderverein" gegründet und leiten, eigentlich die ruhmwürdigsten Menschenfreunde. „Sie begleiten die Kinder, beaufsichtigen die Verdingung und sorgen, daß sie nicht übervortheilt werden und in gute Häuser kommen." Und überdies: „Was das physische Wohl befinden der Kinder anlangt, so gestehen wir offen — so schreibt das fromme Blatt weiter —, daß diese Kinder ordentlich arbeiten müssen, daß sie auch ge straft

werden, ein Tiroler Bub läßt sich das gefallen, da er bisher, gottlob, von den Segnungen der Neu schule der fteien Lehrer verschont geblieben." Nach den Schilderungen dieser „geistlichen Herren" wären mithin diese ausgebeuteten Kinder, die sich den ganzen Tag schinden und plagen, das heißt „ordentlich arbeiten" müssen, „gestraft werden" und sich „gottlob" das alles geduldig gefallen lassen, die beneidenswerthesten Ge schöpfe. Nur Ein bitterer Tropfen fällt in ihren und in ihrer geistlichen Beschützer

versammlung des Tiroler Hütkindervereins, die am 8. November in Landeck stattfand, berichtete der Schrift führer Cooperator Streiter: Der Verein beförderte heuer 290 Kinder nach Friedrichshafen, respective Ra vensburg, und 250 Kinder wieder retour. Die Ver dingung vollzog sich unter Aufsicht von sechs Führern, und erhielten die meisten Kmder gute Dienstplätze. Die Lohnsumme der zurückgekehrten Kmder beträgt 14014 Mark oder 8408 fl., ungerechnet die doppelte Kleidung. Für 8408 fl. mußten also 250 Kinder

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 6
Date: 25.10.1894
Physical description: 6
gnügen machen, wenn wir vielleicht an einer anderen Stelle Gelegenheit fänden, uns über die dortigen Zustände etwas — gründlicher aus sprechen zu können. — hs— Kaiserworte. Der tirolerische Abgeord nete Abt Treuinfels hat in den Delegationsbe rathungen die forcirte Ueberbürdung der Tiroler Landesschützen zur Sprache gebracht. Mit Be zug darauf sagte ihm, wie die „N. F. Presse" meldet, bei dem zweiten Delegationsdiner der Kaiser mit erhobener Stimme, so dass es auchdieUmstehendenh'ören konnten

- Versammlung. Pressfond. Brixen Arbeiterverein 4 fl. Kitzbühel: Weil der Tesar in einein Nachmittag 3 Stöcke braucht 10-kr Weil man im Ganzer Peter die Braut gestohlen 70 kr. Weil der Jaschko die ganze Schachtel Cigarren mögen hät 20 kr. Hall: Zielbewusste Genossen 60 kr. Innsbruck: Krenn 10 kr. Max Sp. 10 kr. Schwab 18 kr. W. I. 10 kr. Rumpelgesellschast Starkenberg 60 kr. Hallein: Rothe Tiroler in Hallcin 50 kr. Kirchweih-Sonntag im Vor arlbergerhof 40 kr. Dornbirn: Weil das Entenloch an der Marktstraße

30 kr. Weil die Polizei die kleinen Zettelsver- theiler hopp nahm 40 kr. Für die Kämpfer 40 kr. Hoch die Freiheit 20 kr. Einer der einmal wegen der Polizei eingesperrt wurde 50 kr. Bozner Sammlung 2 fl. 70 kr. Innsbrucker Sammlung 1 fl 58 kr. Hallein: Rothe Tiroler 50 kr. Innsbruck: Ein Landsmann 50 kr. Hafner 8 kr. Agitationsfond. Hallein; Rothe Tiroler in Hallein 50 kr.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 4
Date: 25.08.1894
Physical description: 4
-Vcrein Dornbirn im Gasthaus .zumRößle". Jeden Tag Vereinsabend, jeden ersten Samstag im Monat Versammlung. Reiseunterstützung bei Herrn Obergassner, Friseur, ebenerdig. Arbeiter-Fortbildungs-Vercin Rankweil, nn Gasthaus z. „Sonne". Reiseunterstützung b. Col. Makart. Schuhmacher. Arbeiter-Fortbildungs-Berein für Feldkirch und Um gebung, im Restaurant Scheper täglich Vereinsabend, jeden ersten Montag im Monat Vereinsversammlung. Reise unterstützung 20 kr. Agitationsfond. Die rothen Tiroler in Hallein

beim Sandbichler in Nattenberg für's Kopfzerbrechen 50 kr. Weil die schwarzen Soci bei den rothen Soci ihre Bib'io- thek versetzen 30 kr. Weil Pfarrer Schlager aus Natten berg ist 20 kr. Bregenz: Die rothen Schwarzwälder aus der Uhrenfabrik 90 kr. Weil der Herr Lang kein Arbeiter ist 10 kr. Innsbruck: Von den lustigen Tischlern der Höttingerau. Weil ein Schneider beim Königrusen 17 Zünd holz verspielt 60 kr. Jnhaftirterrfond: Fr. Kourimsky Zürich fl 1>8 Die rothen Tiroler in Hallein 1 Krone

Innsbruck, Maria - Theresienstraße Nr. 37 empfiehlt fein reichhaltiges Lager von Herren- und Kn oben-Kleidern. Ueberzieher, Menrzikoffe re. zu den billigsten Preisen. Große Auswahl von wasserdichten Tiroler Wettermäntel und Lodenjoppen. 411 werden auch stückweise abgegeben und zwar <£trl)CttCr - vlTlßUCjC einzelne Hosen rc. und billigst berechnet. Achtungsvollst Obiger. Voras'ö.8;llo^ e Tisch“ WWW? Dessert- Weine JOSEF OLZHAMMSR it/. X- ;.l ' WLTÜHNNSBRUCK 1064 Heilig-Gelststrasse Nr. 5 aSEEEEEE

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