denunciatorische Niedertracht und verwundert fragen, ob denn dies Vor gehen nicht zu weit geht. Da hat bei der „Sonn wendfeier" in Innsbruck ein Bediensteter der Tiroler Glasmalerei ein lebendes Bild arrangiert; flugs wird er von der „Post" denunciert und obwohl sie sagt, sie habe in dem Bericht über die Sonnwendfeier dessen Namen geschont, so begeht sie nichts destoweniger in den nächsten Zeilen die Unverschämtheit, ihren Lebern nnt- zutheilen, daß cs „derselbe Maun ist, der für die erste Nummer
des durch sein schmutziges Handwerk berüch tigten „Scherer" zeichnete". Dann wird gesagt, daß er in einer hiesigen Kunstanstalt, die sich mit Tiroler Glasmalerei beschäftigt, angestellt ist und schließlich: „Nun, seine Arbeitsgeber werden schon wissen, wie man eine christliche Kunstanstalt angesehen macht. Viel leicht gibt's einmal Fenster — für Wotans- Tempel." Die zweite Denunciation betrifft den Stadtschulinspector und Gemeinderath Sebastian Flöckinger, Professor am k. k. Pädagogium
erreicht. Traurig aber ist es, daß die Tiroler Glasmalerei sich von einem Denuncianten- blatte wie es die „Post" ist, commandiren läßt. In Nr. 53 der „Post" erklären die Besitzer dieser Anstalt, daß der Herr zwar nicht ihr Angestellter, sondern nur von Fall zu Fall bei ihnen beschäftigt wurde, daß ihm aber nun diese Beschäftigung entzogen werde. Wenn die Herren Besitzer der Tiroler Glasmalereianstalt dem Verfasser der betreffenden Notiz Recht geben, daß eine Weiterbeschäftigung des Arrangeurs
