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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 6
Date: 14.02.1956
Physical description: 6
Muster-Volksschule mit (inemaSrope-Rundblidt Die Volksschüler von Götzens sind zu beneiden Vorbildlicher Gemeinschaftsgeist Die Götzener feiern „Mozarts“ 200. Gebu rtstag am 20. Februar 1979 Kaum 30 Minuten fährt man mit dem Autobus von der Innsbrucker Stadtmitte in westlicher Richtung nach Götzens. Wie an eine kostbare Reute schleicht sich das Auto über mehrere Kehren an das Dorf heran. Und plötzlich steht die Ortstafel da. Eine Wendung nach rechts und mitten im Ort steigt man aus. Irgendwie

verbringen möchte. Rund 868 Meter liegt das Dorf mit seinen 1026 Einwohnern hoch. Doch auch in diesem Dorf überwiegt schon seit einiger Zeit nicht -mehr die bäuerliche Bevölkerung. 83 land wirtschaftlichen Besitzen stehen 89 Hausbe sitze gegenüber. 32 Wochenendhäuschen wurden in Neu-Götzens gebaut. Vizebürgermeister Thummer, der unter jenen Männern mit Initiative war, die die Siedlungsgemeinschaft gründeten, weiß uns Erfreuliches vom Götzener Gemeinschafts geist zu berichten. Vom Jahre 1945 bis heute

nicht im Stich. Bis zum vergan genen Jahr erhielten die Siedler einen um 50 Prozent ermäßigten Wasseranschluß. Lebensfrohes Dorf mit historischer Musik kapelle Götzens ist ein lebensfrohes Dorf. Das zeigt allein schon die Statistik, denn im ver gangenen Jahr wurden 17 Ehen geschlos sen. Und für die Lebensfreudigkeit spricht auch die Zahl der Geburten. Während 11 Erdenbürger dem Weg ins Jenseits antraten, entschlossen sich 19 Neugötzener, den be deutsamen Schritt ans Licht der Welt zu tun. Die Götzener

schmucken Probe lokal im Keller der Volksschule, bildet sich Lehrer Haidegger, auf den die Götze ner große Stücke geben, seinen Nachwuchs heran. Für 15.000 Schilling will der unter nehmungslustige Lehrer Instrumente ankau fen. „Ich habe keine Angst, daß mein Vor haben nicht gelingen könnte, denn die Göt zener geben gerne und sehr großzügig, wenn sie wissen, warum“, sagt der Lehrer, der beweisen will, daß auch ein kleines Dorf ordentlich zu blasen versteht . . . Pro Haushalt wurden

Götzens als Dorf erstmals geschichtlich erwähnt. Das There- sienkirchlein, das um 1360 erbaut wurde, ist das älteste im Dorf. Die heutige Kirche wurde von 1772 bis 1775 gebaut. Brand und Muren suchten das Dorf wiederholt heim. 1748 verwüstete das erste, am 1. Juli 1782 das größte Murunglück das Dorf. Aber die Götzener ließen sich nicht unterkriegen. Vor 89 Jahren bauten sie die neue Straße und vor 68 Jahren entstand das alte Schulhaus. Götzens Stolz: Die neue Volksschule Im vergangenen Jahr wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.09.1927
Physical description: 8
dann, ein Winken vieler Hände, das zur Erlösung aller Brüder ruft: Er sei der Letzte, den nach grauiem Ende von seiner Arbeit trugen eure Schwielenhände. (Aus „Proletarische Hefte" von Gustav Llekov. Holzwirt-Devlag. Linz.) Sa» geheimnisvolle Dorf hinter Sem Polarkreis. Der ehemalige russische Offizier Popow, der seinerzeit dem sibirischen Expeditionskorps des Generals Popeljajew angehörte, führte, wie die „Rußkoje Wremja" meldet, lange Zeit ein Wanderleben unter der Urbevölkerung des sibiri schen Nordens

. . Während seiner Wanderschaft ist er zufälligerweise hrnter dem Polarkreis auf ein geheimnisvolles russisches Dorf gestoßen. Dieses Dorf liegt an der Küste des Eis meeres und an der Mündung des Flusses Jndigirka. Das Dorf ist von drei Seiten von undurchgangbaren Tundren umringt und von der vierten Seite grenzt es an den Ozean. Tausend Kilometer ringsum findet man weder eine Sied lung, noch Menschen, so daß das Dorf fast völlig von der Welt abgeschnitten ist. Popow lebte in diesem Dorfe zwei Jahre nnd heiratete

eures der Dvrfmädchen. Das geheimnisvolle, von Gott nnd der Welt vergessene Dorf lebt noch ganz im Urzustände. Tie Bevölkermrg er kennt als Regierung den „weißen Zaren" an. aber diese Anerkennung drückt sich nur darin ans. daß sie bei ihren Gebeten den Namen des Zaren Alexej Michailowitsch er mähnt. Das Dorf hat gar keine Verwaltung, keine amt lichen Institutionen, sämtliche Beschlüsse werden auf der Dorfversammlung gefaßt, die die älteren Leute des Dorfes von Zeit zu Zeit einberufen. Die Beschlüsse

Revolution ist für die Bewohner des Dorfes ein unbekann ter Begriff. Die Bevölkerung hat bis heute noch nichts vom großen Umsturz in Rußland und über den Weltkrieg gehört. Erzählungen über Autos. Radio, Telephon, hohe Hau ser rufen bei der Bevölkerung des Doofes hrnter dem Polar kreis ein Lachen und Mißtrauen hervor. Die Bevölkerung ist streng bigottisch, außer Gott ft'rrchtet sie sich noch vor den Greisen des Dorfes. Diese werden geachtet, respektiert, und fast wie Gott verehrt. Ihr Dorf verlassen

die Eingeborenen nie. Das Dorf soll — nach Erzählungen der ältesten Män ner — über 300 Jahre existieren. Da es aber ganz von der Welt abgeschnitten liegt und die Bewohner es nie verlassen, so wissen über dessen Existenz nicht einmal die sibirischen Kaufleute. Scheinbar sind die Urväter der Bevölkerung des Dorfes hinter dem Polarkreis zur Zeit der Eroberung Westsibiriens durch den Hetmann Iwan Kolzo eingewandevt und haben diese Siedlung ins Leben gerufen . . . Auf jeden Fall muß die Siedlung zur Zeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 12
Date: 27.03.1948
Physical description: 12
, wahrend die Frau und Franz B. mit einigen Monaten bedingter Arrest- strafe davonkamen. Kaulich hat außerdem an die Verkehrsbetriebe als Eigentümerin der Hunger burgbahn, 2144 8 Schadenersatz zu leisten. Frieden über dem Dorff ist nicht Frieden Borösterliche Stimmung liegt über dem kleinen Dorf; im Abend verklingen die Glocken. Mit einem Freunde stehe ich aus einer Anhöhe, von der aus man die ganze Ortschaft überblickt. Friedvoll sind die Gehöfte zwischen grünenden Wiesen und knos penden Obstbäumen

. Vor allem die Aufbringung der abzuliefernden Erzeugnisse . schafft Unfrieden. Daß geliefert werden muß, sehen die Bauern ein; erbittert sind die meisten aber | über die Ungerechtigkeiten in der Verteilung. Dort drüben zum Beispiel wohnen nur kleine Bauern mit zwei bis drei Kühen und wenig Acker und Wiesen. Auf der anderen Seite weitet sich das Plateau und läßt Raum für Acker und große Wiesen. In diesem Oberdorf wohnen die reicheren Bauern, die unvergleichlich besser daran sind als die Kleinen im unteren Dorf

. Man möchte mei nen, daß dies bei der Aufteilung berücksichtigt wer den muß. Es ist aber nicht so, denn die 22 kleinen Bauern aus dem unteren Dorf tragen 60 Prozent der Aufbringung, während die 18 .Großen' aus ! dem oberen Dorf sich in den Rest teilen." „Das kann doch nicht fein", wendet mein Freund erstaunt ein. „Es ist leider wahr. Hätte ich die Aufbrin- gungsliften zur Hand, so könnte ich es dir schwarz auf weiß Nachweisen. Es kommt daher, daß die .Großen' feit jeher die polittfche und Wirtschaft

- liche Schlüsselstellung im Dorf innehaben und sie auszunützen verstehen. So herrscht auch im Dorf ein Klaflenkampf, wenn er auch äußerlich selten zum Ausdruck gelangt." „Lassen wir das Thema", schlägt mein Freund j vor, „Ungerechtigkeiten sind scheinbar nicht aus der > Welt zu schaffen. Vielleicht sind die Menschen hier im Dorf besser als wir Städter?" „Die Bauern sind nicht besser und nicht schlech- rer als die Städter, nur eine gewisse durch die Um gebung bedingte Eigenart unterscheidet

du nicht, daß dies alles den Bauern stark beeindruckt und seinen Eharakter be einflußt? Nicht alle Bauern sind gleich! Jener große am Ostende der Ortschaft ist der Reichste im Dorf, aber auch der Hartherzigste. Man kommt ihm nicht an, weil er in der Stadt die besten Be ziehungen hat. Hingegen unsere kleinen Bauern im unteren Dorf haben alle eine offene Hand und im Dorf ein gütiges Herz für die Bedürftigen. Jeder, der in dieses Dorf kommt, macht die gleiche Erfahrung. So gibt es in diesem, und sicher auch in allen an deren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 13.08.1931
Physical description: 8
, es sind einfache, aber zweckmäßig gebaute Holz-Hütten, welche je vier Schlafstätten beinhalten. Ich habe herrlich geschlafen. Derzeit sind drei österreichische' Dörfer, tn denen auch 35 Vrünner, also tschechische Falken, untergebracht find, be wohnt. Das Dorf A ohne sonstigen Namen, das Dorf B oder Affrltschdorf genannt, woselbst auch die Tiroler Gruppe sieben Hütten bewohnt, und das Dort C oder Süddorf be nannt. Das vierte Dorf, in dem im Vorjahre reichsdeutsche Falken waren, ist unbewohnt. Jedes Dorf

hat seinen Bür germeister, und es hat täglich ein anderes Dorf die in der Lagerordnung vorgesehene Arbeitsbereitschast zu stellen. Die von der Arbeitsbereitschaft zu verrichtenden Arbeiten bestehen im Kartoffelschälen, Marmelade streichen, Brot austeilen, Esten holen, Geschirr Herrichten und Teller ab- waschen, also durchwegs leichte, den Kindern viel Spaß machende Verrichtungen: schwere Arbeiten dürfen nicht zu geteilt werden, dazu sind die Erwachsenen da. Die täglich gestellte Nachtwache wird gleichfalls

Kilogramm Marmelade oder sechs Kilo gramm Fett zum Ausstreichen Verwendung finden. 90 Kilo gramm Kohl für ein Mittagesten, hiezu fünf bis sechs Kilo gramm Fett für Gemüse, 150 Kilogramm Kartoffeln. Das sind einige Ziffern über den täglichen Verbrauch in der Küche bei einem Verpflegsstand von insgesamt 328 Kindern. Im Lager herrscht strengste Ordnung und Reinlichkeit, in jedem Dorf Orientierungstasel, Wegweiser und -eine große Anschlagtafel, wo der Tagesablauf angeschlagen wird. Um 6 Uhr früh Wecken

, 6 bis 7 Uhr Turnen, Waschen. Zähneputzen (beim See), 7 Uhr zurück ins Lager, Anziehen und die Hütte in Ordnung bringen, um 7 Uhr 45 Flaggen gruß. 8 Uhr Frühstück, 8 bis 10 Uhr Dorfbeschäftigungen. 10 bls 12 Uhr Kasperltheater, 13 Uhr Mittagesten, 13 bis 15 Uhr Ruhezeit, 15 bis 17 Uhr Bad. 17 bis 18 Uhr Hand ballspiele, 18 bis 19 Uhr Abendessen. 19 bis 20 Uhr Dorf besprechungen, Singen, Vorlesen und kleine Lagerfeuer in den Dörfern, 20 Uhr 48 Flaggengruß (Einziehen der Lager fahne), 21 Uhr Lagerruhe

, 21 Uhr 30 Hüttenruhe, wo alles sich schlafen gelegt haben muß. Dies die Einteilung eines Tages. Eine eigene Lagerkapellc sorgt des weiteren für ge nügende Unterhaltung. Auch ein eigener Postdienst ist in vorbildlicher Weise organisiert; in jedem Dorf ein Post kasten, über -den Post-Ein- und Auslaut wird genau Buch geführt, eine eigene Radioanlage, und nicht zuletzt maß auch der vorbildliche Sanitätsdienst erwähnt werden. Das Spital, eine geräumige, eigene Hütte, faßt sechs Betten, ein junger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 06.09.1928
Physical description: 8
und in der Tex tilindustrie lasteten ebenso schwer auf den britischen Arbei tern wie die auf die Schultern der Arbeiter abgewälzte Re parationslast auf den deutschen. Dennoch scheint die feitildoii. Der Herr des Berges. Wer in das Dorf kommen sollte, aus oas mit grotesker Majestät die Burg herabschaut, wird von Knut hören. Wer den Weg zur Burg nicht scheut, kann ihn sehen. Das Dorf, dieses Zehnhäuserdors zu Füßen der Burg, liegt am Rande der Welt. Die Burg ist ein alter Kasten. Und Knut ein altes Haus

so fest zu schlafen, daß ich ihn hätte wegtragen können, ohne ihn zu stören. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Der breite Hut war mit dem Kopf nach vorn genickt und hielt wie eine rotierende Scheibe in-der Lust. Knut schnarchte, schnarchte wie eine Maschine. Das Burgtor schaukelte in den Angeln und gab Töne von sich, die lauter und häßlicher waren, als das Schnarchen. Unten im Dorf bimmelte eine Glocke. Und dieses Orchester musizierte eine halbe Stunde. Ich stand am Burgtor und sah ins Tal hinunter

, den Weg hin, den ich gekommen. Wie eine Schlange dehnte er sich zu den Häusern, verlor sich ab und zu. um wieder aufzuleuchten, graziöse Linien zu zeigen und bald ins Dorf zu münden, wie eine Hand hineingreisend und sich haltend. Die Häuser standen mit großen Schornsteinen wie mit plumpen Fahnenstangen, verträumt und verlassen. In den Weingärten ruhten die Menschen, starrten zur Burg heraus, als sollte etwas geschehen. Ich stand eine halbe Stunde am Burgtor, dann er wachte Knut. Er reckte sich mit einem Seufzer

, der wie das Trompeten eines Esels war, dem Konzert einen ielt- samen Ausdruck gebend. Knut schob das Tor weit auf. Es wurde still. Unten standen die Menschen, warteten und starrten hinauf. Bis Knut aus seiner Büchse einen Schuß über das Land feuerte, der mit knatternden Echos ein Signal war, das Tagewerk zu beenden. Unten jubelten die Winzer, liefen die Winzerwege entlang, wie Ameisen wimmelnd, und aus dem Schlangenweg zum Dorf hin. Knut schaute kurz zu mir her. Nun endlich sah ich sein Gesicht. Das eigentümlichste

im Stechschritt durch das Tor den Turm hoch, auf dem er die Nacht durchwachte, wachend über der Schlafenden Gut. Ich lief ins Dorf zurück. Die Schornsteine aus den Häusern hatten Rauchfahnen gehißt. In den Fenstern gingen wie Sterne die Lichter auf. Ich blieb eine Nacht und einen Tag. Früh morgens, ehe die Hähne krähten, knallte ein Schuß. Ich ging hinaus. In den Weingärten standen die Menschen, begannen ein Tagewerk. Oben am Burgtor saß Knut. Ich sah nur seinen gelben Hut. Er hing wie ein gleißender Mond

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.12.1946
Physical description: 4
würden: Unseren Minister für planlose Wirtschaft. Copyright 1945 by Europa-Verlag AG., Zürich Die leme C2 ChatlCe Ich muß sagen, wir haben doch immer Glück. ! Die. Deutschen hätten ebenso gut plötzlich im Dorf auf tauchen können. Aber offenbar waren oberhalb der Brücke mehr Partisanen, als wir en trahmen. Lange werden sie sich allerdings nicht halten können, vorhin waren bereits Maschinen gewehre zu hören. Immerhin haben sie den Feind solange aufgehalten, daß sich die Leute ans dem Dorf in Sicherheit bringen

tonnten. Auch wir haben den Partisanen unser Leben zu verdanken. Jetzt liegt das Dorf schon weit unter uns. Aber man sieht es eher besser, weil es gegen Morgen geht. So oft der Weg den Blick ins Tal frei gibt, muß ich hinuntersehen. Wir hätten den Pfarrer mitnehmen sollen. Es wird mir immer klarer, daß dieser Kerl aus dem Spezereiladen, dieser Muzio, wie er heißt, das Dorf verraten hat. Er war früher Par teifunktionär, dos hat Telford uns gesagt. Und Jetzt, nachdem sein Duce frei ist, glaubt

er, daß auch seine Zeit wieder gekommen ist. Sie haben ihn gesucht, aber er war schon nicht mehr im Dorf. Natürlich, der ist in der Nacht ins Tal hin untergegangen, um durch eine Schweinerei zu be weisen, daß er ein guter Faschist ist Wir hätten den Pfarrer zwingen müssen, mit uns zu gehen. Dieser Muzio hat uns gesehen, er hat sich beim Pfarrer nach uns erkundigt. Vielleicht verhören sie ihn jetzt schon nach ihren bekannten Metho den, während wir uns in Sicherheit bringen. Er wird nichts verraten, er wird dastehen

nicht daran gedacht und Tonina auch nicht. Was hat denn Jimmy schon wieder? Er schimpft in einem fort Ich warte besser auf ihn. Natürlich cs geht um diesen verdammten Koffer. Jetzt hat ihn der Jugoslawe auf die Schul ter geladen, aber auch ohne sein Gepäck kommt der Professor nicht weiter. Jimmy hat sich tat sächlich einen Stecken abgeechnitten und fuchtelt damit herum: „Vorwärts, vorwärts! Man könnte aus der Haut fahren. So kommt ihr ia nie in das ver dammte Dorf hinauf, wenn ihr alle zehn Schritte

Wir sagen kein Wort, aber ich sehe genau, daß Jimmy dasselbe denkt wie ich: Der Pfarrer! Auch die andern müssen es gedacht haben, denn sie bleiben stehen und schauen sich um. Wenn jetzt nur einer zu fragen anfängt oder gar zu heulen, dann können wir sie überhaupt nicht mehr abliefern: „Weiter, weiterI" 10 . Die wenigen Häuser, die da vorn am Abhang zusammen gedrängt stehen, sind des Dorf Dort werden wir die Leute Guiseppe. endlich übergeben, und dann sind wir frei, ln fünf oder sechs Stun

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 16
Date: 31.10.1936
Physical description: 16
Nr. W2 Samstag, den 31. Oktober 1936 Seite 5 Zer letzte Flieger Der nachstehenden Erzählung liegt eine Be gebenheit zugrunde, die sich im Nove rüber des- Jah res 1918 im Sarntal in Südtiröl zugetragen hat. 1 . 1918. In dem kleinen 'Südtiroler Bergdörflein, ganz hinten im Sarnerischen, neigt sich der dritte Novembertag zu Ende. Abgeschlossen und fern der Welt liegt das Dorf, ab geschieden vom Toben des großen Schicksals, zuhinterst im engen Hochtal. Nur in einem verwischten Abglanz

und iSparenmüssen die Kampe nicht entzündet. An die Fenster schlägt der graue Abendnebel. leichter Sprühregen spritzt an die Scheiben. Drüben im Dorf läutet die Glocke, die die sie noch haben. Das 'Abendläuten klingt traurig und flehend in die >Stube. Dunkel liegt der November über dem Hochtäl, den Wipfeln der Bäume. Rufe dringen aus dem Dorf herauf. Dann schlagen Tüvön drun ten in den Häusern. „Mutter", räuspert 'sich der Alte, „was in der Stadt los isch? Der!Pol>dl sagt, der heut zurück isch, drunt isch

denn des?" Und wieder: „Wart, Mutter, i geah schaugen!" Dunkel liegen die Bergwände, da der Mann in den naßkalten Abend hinaustritt, gleich überm! Dorf. Tief hängt der Nebel über den 'Wäldern. Undeutlich blitzen die weni gen Lichter von den anderen Häusern. Des Moosbruggers Haus liegt als letztes «ganz droben am Wald. Am Joch muß es sein, das Surren, so scheint es dem Älten. So ein seltsames Rattern! Dann wieder meint er es aus dem Talgrunde 'herauf zu hören. Wenn er nicht wüßte, daß kein Auto jemals den engen Weg durchs

Tal herauf kommen könnte . . . Mit einem Mal hört es auf. Mn 'dumpfes Rauschen liegt droben über den Wolken. 'Oder ist es der Regen? Leise sprüht es in das Dunkel. Zu sehen ist nichts. „Was des woll isch?" schüttelt der Moosbrugger den Kopf. Da wieder, ganz tief kommt es herunter, das Surren. Immer deutlicher, immer lauter. Die nahe Felswand des Jochs droht schwarz aus dem Mbel. Da haben sie es auch schon im Dorf gehört. Sie kom men aus den Häusern und horchen. Plötzlich donnert -es herunter

können, 'bis Innsbruck reicht. Die zweihundert Kilo meter find bald geschafft. Ich flieg' natürlich mit, da kön nen S' sich schon verlassen." „Na los dann, Berlinger, ich lauf' hinüber zum Major und melde, daß 'wir fliegen. 'Füllen 'Sie indessen Benzin nach, was in die Tanks geht. Proviant, Karten, alles Her richten, wir fliegen!" 'Eilig lief Hauptmann Söldern ins Dorf hinüber. Bei den ersten 'Häusern standen wartend zwei Kompagnien. Es waren die letzten, schwer bepackt, bie Mäntel zugeschnürt. Im Kommando

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 16
Date: 25.06.1938
Physical description: 16
nische Aktivität das Verschwinden des Sees ausgelöst hat. Hans Friedrich Blunck Frauen im Garten Eine Erzählung 17 tt»ose»tiseke Verlsxssastslt Hamburg „Eigentlich sollte das Mädchen noch Gerstenfchrot vom Dorf holen", seufzt sie, „die Hühner haben nichts mehr zu fressen. Ob man's wagen kann?" „Unter keinen Umständen, Hille", antwortet Rung>, „was würde Christoph sagen?" Er ist wirklich besorgt und hat den besten Willen zu helft n. „Ta nehme ich lieber selbst das Rad und binde den Schrotsack hinterm

daß der -Nachbarsknecht kaum einige Schritte weitergekommen ist, und daß er aus der Hecke die sonderbarsten Zeichen zum Haus hinüberwinkt. Natürlich gilt das niemand anderem, als dem unentschie denen Mädchen, das noch nicht weiß, was für ein Glück es bei dem ehrlichen, fleißigen Christoph finden würde. Der Mann stolpert also zornschnaubend in die Tür: „Wo ist Line?" Grad da kommt das Mädchen selbst in die Stube. Was ist? Sie möchte eben einmal ins Dorf, bittet Line, in einer Stunde sei sie wieder da. Rung trommelt

warnend auf den Tisch, aber er sagt nichts. Die Hausfrau ist klüger: „Ach Line", antwortet sie freundlich „ich wollte doch die Aussteuer mit Ihnen be sprechen und ilehen, was Sie noch zu nähen haben. Der Weg ins Dorf hat wohl bis morgen Zeit?" Das Mädchen seufzt. Es ist wirklich ein bildhübsches Kind mit krausen, hellgelben Locken und dunklen Brauen über den Augen; der Hausherr 'begreift durchaus, daß solch Ding nicht ungeschützt ins Dorf gehen darf. „Es ist auch schon viel zu spät", mengt

er sich drein. „Dir S-tBaße ist bald stockdunkel." Line wirft ihm einen bösen Bl:ck zu; sie verachtet Männer, die bange vorm Wald sind. Mehr noch, im gliei- chen Augenblick tönt ein sanfter Triller ins offene -Fenster. — Rung weiß, es ist eine der kleinen Weidenpftisen, wie man sie sich einstmals als Junge schnitt, um den Mädchen etwas vorzublasen. Er räuspert fisch und sieht Line fragend von der Seite an. Wenn's ginge, seufzt die noch einmal, wenn's ginge, möchte sie lieber heulte ins Dorf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 14.06.1946
Physical description: 6
ganz schön; derzeit fern vom Stadt geschehen zu sein. Aber es gibt kein reines Ver gnügen auf Erden, und es kann bekanntlich der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Für die Richtigkeit dieser Sprüche sorgt die Dorfratsch, die Erzeuge rin und Verbreiterin des Dorftratsches. So eine Ratschkathl gibt es in jedem tirolischen Dorf. Sie muß ja nicht, gerade Kathl heißen, sondern es kann auch eine Marie oder Luise sein. Sie macht im Dorf die öffentliche Meinung

; von ih rem Gutachten hängt es, ob man recht ist oder nicht, und es gibt genug Dörfler und Dörflerin nen, die auf sie hören und sich bemühen, in ihrer Gunst zu bleiben, vor allem die, die alle Ursache haben, üble Nachrede zu scheuen. Und da die lie ben Nächsten stets geneigt sind, von anderen al les Schlechte zu glauben, so blüht der Weizen der Ratsch. Sie gilt etwas im Dorf, wenn man insge heim auch über sie schimpft. Natürlich ist die Dorfratsch fromm; sie ist unter den Frommen oft die Frömmste

. Die so geschilderte Ratsch ist eme allgemeine Erscheinung. Sie lebt in der Stadt und am Dorf, nur daß man ihr in der Stadt leichter auskommen kann als im Dorf, wo jeder vom anderen alles weiß. Da hat die Ratsch die Oberhand und je mehr sie die Leute durcheinanderbringen kann, um so mehr freut es sie. Was tun gegen die Ratsch? Wer es sich erlau ben kann, der achte ihrer nicht und halte sich an das berühmte Zitat aus dem Götz. Sicher ist, daß man der Ratsch, wenn sie einmal tot sein wird, noch das Maul zunähen muß

; Kammersekretär Knechtelsdorf er, Gemeinde rat Strobf im Gasthof Koreth, Mühlau; Gemeinderat Gastl Burgi, Hackl Engl im Bahnrestaurant Hungerburg; Ing. Dolch er, Referent Gänsinger im Gasthaus Kapeller, Amras; Landtagsabgeordneter Hössinger, Gemeinde rat Steniko im Gasthaus Stern, Arzl-Dorf; Kammersekretär. Dr. Winter, Bezirksobmann Auer Fritz im Rapoldiheim, Kranebitten; Rossaro Remo, Hubmann Viktor im Gasthaus Landeshauptschießstand, Neu-Arzl; Stadtrat Klappholz, Stadtrat Ledermüller im Gasthof Pudier

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 16.02.1938
Physical description: 8
Kalman, Baron Hatvany, Dr. Savigni, Julius Carda, Julius Weih usw. Die Erhebungen über Friedmann «werden fortgesetzt; er wurde «dem Landesgerichte überstellt. Sie Brandstätte Von Hannes Hauser Draußen vor dem Dorf, wo sich, der Weg in die Felder und Aecker verlor, lag- die Brandstätte. Ein weiter, von Bro'mbeerstauden und Unkram überwuchertes Fieckel Erde. Wüst sah es dort aus, aber sür uns Buben war die Brandstätte der schönste Spielplatz. Da gab es zwischen starrenden Mauerresten

, wenn über Unkraut und Brandstätte die blauen Falter sich rummelilen, da gab es für uns kein Halten — hinaus ging's zur Brandstätte zum frühen Spiel ... Und doch umschloß dieser düstere Platz vor den Dorf häusern einst ein «Stück warmes, glühendes Mens cheüsch,ick- fäl . . . diese verkohlten Mauern umschlossen einst auch Menschen mit «heißen Herzen, mit Wünschen und- Hoffnun»- gen . . . die dann wohl mit dem 'Schicksal «des' Hauses zer brachen . . . Zum Unterrainer hieß das Anwesen da vor dem Dorf « — hätte

, ihm half der Wein über alles hinweg . . . das Anwesen verwahrloste, die Bäuerin lag siech und- «das «Bäckbel wußte nicht mehr, wo es zuerst anpacken sollte, um dem Ruin zu steuerm Dann kam ein Tag, an dem der Unterrainerhos zur Gant stand. Die Bäuerin «lag schon draußen i!m stillen Gottesacker, das Bärbel nahmen Verwandte in der Stadt in Dienst und «Lohn. Lange schon lag Nacht und Dunkel über dem schlafenden Dorf. Draußen aber beim Unterrainer huschte «ein Licht geheimnisvoll durch Kammern und Stuben

. Blitzte dort auf, dann im Stall, zog dann durch Tenne und' Heuboden wie ein fahler Schein . . . Grell schrie ein Horn durch die lastende Nacht, weckte Dorf und- Tal . . . „Feuer, Feuer ... der Unterrainerhof brennt —" . . . Es ga«b kein Helsen mehr, «von überall schienen die Flammen zug«leich zu kommen, hüllten Scheuer und Haus in lohende Glut . . . «das war das Ende. Am Morgen kam die Kommission aus der nähen Stadt; sie fand nur mehr rauchende Trümmer . . . der Unterrainer . . . draußen

in einer Waldhütte hatte er sich verkrochen wie ein wild Getter . . . fein Leben endete hinter grauen Mauern. Die Jahre kamen und- gingen . . . nach langer Zei4 kam ich wieder zur- Heimat der Jugend zurück . . . die Brandstätte war nicht mehr. . Neuem Leben 'war sie gewichen, ein stattlicher Hof stand wieder dort vor dem Dorf. «Der Enkel des Unter rainers, Bärbels «Sohn, war der neue Bauer dort . . . Sonnenschein und Glück ... ein neues Bauerngefchlecht wuchs dort heran, dort, «wo einst die Oede der Brandstätte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 01.09.1909
Physical description: 8
Ministerpräsident stärker wäre als das geeinte Wollen der Wählermassen und der oppositionellen Abgeordneten. Inland. * LNanöats-Nieöerlegung Dr. Dorf manns. Aus Untermais wird uns geschrieben: Wie unser Blatt bereits meldete, wird der Reichs- ratsabgeordnete für den 13. Tiroler Wahlkreis (Untermais, Passeier, Vintschgau), Dr. Franz Dorf mann, infolge Berufung an ein Priesterseminar sein Mandat niederlegen. Abg. Dorsmann war, obwohl er fast ständig in Wien weilte, eine jener politischen Nullen

auf sich vereinigen. Am 14. Mai 1907 wurden als Gesamtresultat gezählt: Dr. Dorf mann (christlichsozial) 6920 Stimmen; Math. Pir- cher (Bauernbund) 1117 Stimmen; Heinrich Snoy (Sozialdemokrat) 214, und v. Leon (freisinnig) 202 Stimmen; in Untermais allein wurden von 920 Wahlberechtigten 716 Stimmen abgegeben, davon erhielten: Dr. Dorfmann 306, M. Pircher 77, Heinr. Snoy 159, v. Leon 161, zersplittert 13. Bei der bevorstehenden Ersatzwahl dürfte es zunächst zu einem lebhaften Streit wegen der Kandidatenfrage

kommen, schließlich aber doch der offizielle christ lichsoziale Wahlwerber durchdringen, da der Ein fluß der Geistlichkeit auf die Wähler in den vom Verkehr abgelegenen Ortschaften des Passeier-, Vintschgau- und Schnalsertales, sowie die schwarze Garde in Algund, Dorf Tirol und Hafling ausschlag gebend sind. Aus agitatorischen Gründen wird un sere Partei voraussichtlich wieder einen Zähllandi- daten aufstellen. * Die Lahirenaffäre in Uitzbühel kömmt nicht zur Ruhe und kann nicht zur Ruhe kommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.07.1928
Physical description: 8
Jagdgründe, neue Niederlassungen. So wan derten die Nomadenvölker ununterbrochen und wechselten rhre Nahrungsplätze. Dieser Wandertrieb lebt heute noch in fast allen Menschen, die sich nicht seßhaft niederlasien können, die von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, von Land zu Land wandern und erst zur Ruhe kommen, wenn die Frau ein Heim miteinrichtet und die Häuslichkeit den Mann zum Verweilen zwingt. Mit der Familie hört im gereisten Mann die nomadisierende Wanderlust aus und er beginnt ein familiärer

durch eine Maid, die gar minniglich ausschaute und allen Handwerks- bnrschentrieb aus dem Herzen des schmucken Gesellen trieb. Eine neue Zeit begann, ein neues Leben! Das der Seß haftigkeit! Es änderten sich die Zeiten und mit ihnen alte Ge wohnheiten und Sitten. Eisenbahnen durchschnitten die Lande und Autos und Radler sausten über staubige Land straßen. Die einstige Beschaulichkeit löste sich aus in Gc- schäftstüchtigkeit, die Ruhe des Handwerksburschen und sein frohgemutes Tippeln von Dorf zu Dorf hörte

auf. Be graben wurde die alte Romantik des Handwerksburschen und seine Herrlichkeit lebt nur noch in alten Erinnerungen und guten Witzen! Die Stadt fraß das Dorf. Immer mehr Menschen trieben den Städten zu. Die Industrialisierung schritt rapid vorwärts. Es beginnt die Zert, wo sich Men schen wieder hinaussehnen in die freie Natur, Lust spüren nach dem Grün der Wälder und dem jubelnden Lied der Lerche, wo sie dem Waldbach entlang lausen wollen, über weiches Moos und hinauf aus die Gipfel der hochragenden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 13.10.1915
Physical description: 8
nach. Das von uns mehrmals wiedergewonnene Dorf Garbu- nowka gaben wir unter den: Feuer des Feindes wie der auf. Während eines Angriffes auf das Dorf inachten wir 260 Gefangene und erbeuteten 7 Ma schinengewehre. Bei den Angriffen bei Paschiling hatten die Deutschen anfangs Erfolg, aber ihre Of fensive wurde östlich des Dorfes aufgehalten. Süd westlich Dünaburg schoß unsere Artillerie ein deut sches Flugzeug herunter, das in den feindlichen Li nien landete. An der Front in der Gegend von Dü naburg bis zuin Pripjet

nichts von Bedeutung. In der Gegend nördlich Ljachowitsch, 19 Kilometer süd östlich von Baranowitschi, machten unsere Infan terie-Patrouillen eine gelungene nächtliche Erkun dung, bei der sie in die feindlichen Schützengräben eindrangen, mehr als 200 Mann niedermachten, drei Offiziere und 453 Mann gefangen nahmen, und selbst nur annähernd 50 Mann verloren. Süd lich des Pripjet besetzten feindliche Abteilungen das Dorf Wolka-Bereznianske in der Gegend des Dor fes Pozog, vier Kilometer südöstlich bei Nowosiolki

Vorstoß leicht zurückgewiesen. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: In den Kavalleriekämpfen in der Gegend von Uchozka- Wola wurden die Russen hinter die Beziminnajo und Wiesiolusha geworfen. Bei Jesianci ist das Gefecht noch nicht abgeschlossen. Die Armee des Generals Bothmer wies wieder starke feindliche Angriffe ab. Deutsche Truppen nahmen die Höhe südlich Hladki am Sereth 15 Kilometer nordwestlich Tarnopol und schlugen drei auf das Dorf Hladki angesetzte russische Vorstöße zurück. Westlicher

. Einige verloren gegangene Grabenstücke östlich der Navarin-Ferme haben wir wieder gestürmt. Das zusammengeschossene Dorf Tahure an der Straße Souain—Ripont, das die Franzosen angeblich be setzt haben, liegt in einem vollkommenen Feuer kessel. Die Verluste auf beiden Seiten sind bei der Heftigkeit der Kämpfe schwer, indessen ist die Zu versicht unserer Truppen unerschüttert. Nach Aus sage von Gefangenen will Joffre in acht Tagen bis Vouziers vorgedrungen sei. Von Tahure bis Vou- ziers sind 20 Kilometer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 13.10.1913
Physical description: 8
Vater und Tochter, ' Mutter und Sohn) wegen SitMchkestsverbrechsM eiste-.Mndsmörderin,und die Tochter des to&< en Sittlichkeiisverbrechen angeklagten Vaters frei*' 'Prochen wurden. Der Aufall wollte es, daß das je Urteilte ejn Freispruch waren. Die Mssi'on entbehrte nicht einiger Ueberraschun- Hen bei der Urteilsfällung. Es gab auch Sensationen. sDie diesmaligen Verhandlungen „erfreuten" sich ^ines großen Zudranges, speziell von der Frauen- ^oelw Das größte Interesse wurde dem Mordprozeß Mm Dorf

Tirol entgegengebracht. I Jetzt nach Abschluß der Sesiion wellten wir uns Einige Urteile mit ruhiger Ueberlegung ansehen. Wir stun dies heute, weil unter der Bevölkerung einige Mrteile in geradezu auffälliger Weise lange Zeit als Gesprächsstoff benützt und Parallelen gezogen tour« Den, dje ein Urteil zeigten, das alles eher als für die cheutige Zusammensetzung der Schwurgerichte, als ß)em.Gerichte des Volkes, eingenommen war ... I Vor den Geschworenen stand ein junger Bauer Ms dem Dorf Tirol

. Er war angeklagt, seine von xlhm geschwängerte Geliebte in einen Graben gestoßen )%u haben, wo sie am nächsten Tage erfroren aufge- -sunden wurde. Ern furchtbares Verbrechen. Der Dauer leugnet, er will der Toten kein Leid angetan Haben, er war besitzend, die 15—20 K Alimenta- -tronsgebühren monatlich hätte er leicht zahlen kön nen. Der Indizienbeweis gegen ihn aber war ein ge schlossener. Niemand hat ihn die Tat vollbringen Men,/'aber die Indizien sprachen gegen ihn und selbst die Volkesstimme im Dorf Tirol

war der Ansicht, Daß der. Angeklagte nicht der Mörder ist. Erblei« ichend nimmt der Angeklagte das Todesurteil entge gen. Unter den Zuhörern zeigte sich eine Bewegung. ^Warum wurde nicht die Frage auf Totschlag ge sellt?" so wurde nach der Verhandlung auf der Straße, Im Gasthaus, in der Wohnung gefragt . . . Äm Tage nach der Urteilsverkündung kam ein altes Mütterchen aus. dem Dorf Tirol. nach Bozen, es ist MeMutterdes zum Tode Verurteilten. Sie' hat nur wen. einen ' Wunsch: „Möge meinem unglücklichen sSohne

machte ihn zum Ver brecher. Er ging dem Alten nach, an einer stillen Ecke packte er den Mann, warf ihn zu Boden rurd raubte ihm das Geld. Die Geschworenen sprechen den jungen Menschen schuldig. W 2 Jahre wird der junge .Mensch mit Individuen zusammenleben, die viel leicht am liebsten aus dem Gefängnis nicht heraus- kommen wollen. Wie verderblich wird mm der ge zwungene Verkehr des jungen. Brw scheu mit solchen Menschen sein! Der des Mordes angeklagte Bauer aus dem Dorf Tirol hatte während der Verhand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 06.02.1939
Physical description: 8
„Fafer-Mtzi", H.xen und Zattler Das Thaurer Mallen — Anziehungspunkt jür Tausende T h a u r, 6. Februar. So viel Menschen hat das Dorf Thaur wohl noch nie zu Gast gesehen wie am gestrigen Sonntagnachmit tag. Mit „Kraft durch Freude", Bahn und Auto waren ein paar taufend Menschen nach Thaur gekommen. Es hielt schwer, in den engen Gassen des Dorfes, die von Zuschauermassen überfüllt waren, überhaupt weiterzu kommen. Das „Thaurer Müllen", der seit Jahren wieder in großem Umfang durchgeführte

Fastnachtsumzug, erwies sich als „Attraktion" ersten Ranges. Nicht nur die Innsbrucker wählten an diesem Sonntag Thaur als Ausflugsziel, auch zahlreiche in Tirol anwesende Win tersportgäste aus dem Altreich vertauschten an diesem Sonntag die Bretteln mit der Leica und sahen richtiges Tiroler Volkstum in lustigem Gewand. Es ging hoch her, wohl das ganze Dorf hatte sich an den Vorbereitungen beteiligt. Die Zottler, Spiegel- tuxer, Hexen, und wie die Masken alle heißen — veran stalteten einen überaus lustigen

Umzug, der ein paar Stunden lang das ganze Dorf in einen Schauplatz lusti ger Geisterbeschwörung verwandelte. Wie bei allen ähnlichen Fastnachtsbräuchen der Al pen. handelt es sich auch beim „Thaurer Müllen" („Müllen" heißt „schlagen", und die Besucher Thaurs wisien, was gemeint ist) um einen bis auf germanische Wurzeln zurückreichenden Brauch, in dem der Kampf des Sommers gegen den Winter, des Guten gegen das Böse versinnbildlicht ist. Und die Schläge, die die „Mül ler" austeilen, sind gar

getroffene Masken, die große Heiterkeit erweckten. Das „Faser-Rößl" mit dem langen Hals und das noch viel längere Dromedar. der Tanzbär und die vielen, vielen Hexen sprangen und tanzten den ganzen Nach mittag lang im Dorf umher. Bis spät abends berrschte Massenbetrieb in Thaur. Omnibus auf Omnibus rollte dann wieder Innsbruck zu, aber es war nicht leicht, einen Platz zu ergattern. Ueber die Dörfer wanderte eine ununterbrochene Kette von Menschen heimwärts. Das „Thaurer Müllen" hat gezeigt, mit welch gro

der Ausbildung und Uniformierung d.-r angetretenen Politischen Leiter, die er aus die Notwen, digkeit n.cht nur der weltanschaulichen Schulung, sondern auch regster sportlicher Betätigung hmwies. Am Abend fand in der größten Halle Düsseldorfs, ^der Rheinlandhalle, eine Kundgebung aller Obmänner der Deutschen Arbeitsfront des Gaues statt, wobei Dr. Leh in einer großen Rede die Gegenwartsaufgaben der Deutschen Arbeitsfront entwickelte. Am Sonntag nachmittags trat Dr. Leh von Düsiel- dorf aus seine Reise

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 6
Date: 31.05.1951
Physical description: 6
nicht ratifiziert wer- hän W ^ rde ’ als die verfassungsmäßigen Ver- nisse im Saarland nicht wiederhergestellt dip der sechsstündigen Debatte wurde ligt Tv arung Adenauers mehrheitlich gebil- wähv D ^ e ^. ommun isten stimmten dagegen, Stim 6nd sich 6m Sozialdemokraten der ö mme enthielten. Sozialisten im Dorf Cs wird uns geschrieben: In dem kleinen Dorf am Mittelgebirge war bei Wahlen vor 1938 nie eine sozialistische Stimme abgegeben worden- Man blieb schön unter sich und über ließ die Herrschaft ergeben

den „Großkopfe- ten“. Bei der ersten Nachkriegswahl im Novem ber 1945 gab es im Dorf einmal 15 soziali stische Stimmen. Die Dorfgrößen und Wahl macher — sie waren von früher geblieben —, nahmen es nicht tragisch: „Sind ja doch nur ,Zugraste‘ und Flüchtlinge, wir werden sie schon wegbringen!“ Aber auch bei der Wahl vier Jahre später behaupteten sich die „Sozi“, trotzdem es im Dorf keine Flüchtlinge oder andere fremde Personen mehr gab. Es blieb also nichts übrig, als betrübt zur Kenntnis zu nehmen

, daß im Dorf eine sozialistische Lo kalorganisation besteht, arbeitet und auch Anhang hat, was man auch bei den folgenden Gemeindewahlen deutlich merkte- Im ersten Wahlgaug der Präsidentenwahl hatte ein Viertel der Wahlberechtigten für den Kandidaten der OeVP nichts übrig. Das war schreckhaft, daher blieb nichts unver sucht das Ergebnis zu ändern- „Wer Körner wählt, begeht eine Todsünde, denn er ist ein Kommunist!“ — „Wenn ihr wollt, daß die Kommunisten in einigen Monaten auch bei uns sind, dann wählt

Umschlägen. Ein ganz Schlauer gab gleich zwei Zettel in den Umschlag: Einen für Gleißner, einen für Kör ner. Es nützt nichts: Die Sozialisten sind im tSrolischeu Dorf »in siegreichen Vormarsch und nichts wird sie aufhalten: Keine Lügen, keine Gemeinheiten und kein Terror! Recht, Wahrheit und soziale Gerechtigkeit brechen sich unaufhaltsam Bahn! —1 Waium nicht gleich „einfache Vorladung“ T In der Sitzung der Feldkircher Stadtver tretung hatte die unvermutete Verhaftung der Arbeiter aus Nofels

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 13 of 16
Date: 10.11.1928
Physical description: 16
, daß Festabzeichen zum 12. Novem'ber beim Kassier Hofer, Leopoldstraße 32, zum Preise von 60 g erhältlich sind. Frauen-Lokalkomitre Pradl. Heute Samstag 8 Uhr abends kurze, sehr wichtige Sitzung im Heim. Die Genossinnen von Pradl mögen sich zum Nelkenverkauf zahlreich melden. Sektion Hötting-Dorf. Die Genossen von Hötting-Dorf treffen sich am Montag um 8 Uhr früh beim .Bären" zum gemeinsamen Abmarsch zur Republikfeier. Sektion Hötting-Dorf. Dienstag den 18. ds. 8 Uhr abends beim „Bären" wichtige Ausschuß

, und Vertrauensmännersitzung. Fraium-Lskalkomitee Hötting-Dorf. Dienstag den 13. ds. abends halb 8 Uhr sehr wichtige Ausschußsitzung. Die Genossinnen werden ersucht, pünktlich zu kommen, weil um 8 Nhr eine Sek tionssitzung stattfindet. Gewerkschaften. Zentralverband der Lebensmittelarbeiter, Gruppe Brauerei- arbeiter. Sonntag den 11. Nov. um 9 Uhr vormittags im Roten Saal des Hotel „Sonne" Monatsversammlung mit sehr wich tiger Tagesordnung. RepuMmischer ZchUtzbimd. SpielmannSzug des Republikanischen Schutzbundes. Heute Samstag

halb 8 Uhr abends Zusammenkunft sämtlicher Mitglieder vor dem Eingänge des Gewerkschaftshkwses Hotel „Sonne". In- strumente nicht mitnehmen. St. Nikolaus. Jeden Samstag von 6 bis 8 Uhr abends beim „Biermichl" Botzschießen. Vollzählig erscheinen. Hötting-Dorf. Heute Samstag 8 Uhr abends im Gafthof „Zum gold. Bären" (Gartenzimmer) Schießen. Auch werden Weisungen für den 12. November ausgegeben, weshalb bestimmtes Erscheinen Pflicht ist! Zugenddeweguug. S.AH. Hötting. Heute Samstag 5 Uhr Abmarsch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 25.09.1930
Physical description: 8
, abends 8 Uhr, im groben Saale der Hotels „Gold. Sonne" Große internattonale Fusendlmdgebung 161 Das verkaufte Dorf. Roman von Fritz Müller-Partenkirchen. [, (Nachdruck verboten!) „Eure Wohnung jetzt ist schöner." -.Schöner? Ueberm Kopf wuselt's umanand, unter die Füß wuselt'sumanad, hinter der Wand wuselt^ umanand, lauter Leut, i bin's net gwohnt, nehmt's Enker Geld und i nimm wieder mei' —" „Ich darf nicht, Klöck, auch wenn ich wollte, aber wenn ich sonst was für Euch —" „Mei'n Herd

." „Der ist mitverkauft, aber wenn Euch daran liegh so will ich ihn in Eure Wohnung fahren lassen." „Fahrn? I trag'n — morgn nacha, pfüad Good." Anderntags, wahrhaftig, vom Steinbruch schwebt ein großer Herd durchs Feld, wandelt durch das Dorf, windet sich auf Treppen, läßt sich nieder und wird angerohrt. Dann kam die Heuzeit. Klöck schulterte die Sense. Klöck mähte um die Hütte. Ein heißes Tagwerk und er hat's ge zwungen. Er stützt sich auf die Sense. Die letzte Sonne fängt sich in der Fensterscheibe seiner alten

Hütte. Kein Fenster mehr, ein blutend Auge sieht ihn an. Noch am selbn Abend kommen sie in mein Kontor ge laufen: Der Klöck hat seinen Herd durch Dorf und Feld zurückgetragen in die Hütte. Ich muß ihn kommen lassen: „Klöck, es tut mir leid, in der nächsten Woche wird die Hütte abgebrochen." Klöck sagt nichts. Drei Tage drauf, am Samstag, schwebt der Herd zum drittenmal über die Felder. Die Grummetzeit rückt an. Klöck dengelt seine Sense. Viel Sinn hat^s nicht. Die Wiese ist einmähdig. Macht

schwebt. An seinen Füßen kleben Bretter und Schrauben. Zu Klöcks Füßen gähnt ein Loch. Die Leute im untren Stockwerk schreien durch das Loch herauf. Klöck kümmerts nicht. Klöck trägt seinen Herd durchs Dorf in den Steinbruch. Dort ist eine Felsenhöhle. Darin will er fortan mit dem Herde hausen. Die Höhle hat meine Gesellschaft mitgekauft. Ob ich ihn daraus vertreiben muß? Ich werde ihm einen Brief schreiben, einen eingeschriebnen: „Werter Herr Klöck! Ich muß Sie, so leid es mir tut

hin. An den Bäumen hantelte er sich mühsam hin. Kinder sahen es und rannten in das Dorf: „Der Klöck hat einen Rausch, einen Kanonenrausch!" Im Gehen hielt er plötzlich an. Wie war das doch, wenn ein Knecht bei seinem Vater einen Hexenschuß bekam? „Maah. Jirgl, maah," hieß es grob, „beim dritten Schwung vergehts." Ja, er wollte mähen. Wer war jetzt Zeit dafür? Er blinzelte in die späte Sonne. In seinen Schläfen brauste es: ihm war, als sei der Herd ihm in das Blut grutscht. „Heraus damit!" schrie er übr's offne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 30.07.1929
Physical description: 8
wurden, darunter auch vom Bezirkshauptmann Reicher- I m st. Hierauf war ein Umzug durchs Dorf. In den Dör fern ist es nun üblich, daß sich Burschen und auch Männer an Sonntagen rote Nagelen aufstecken. Wahrscheinlich haben ein paar besoffene Heimatwehrler diese Leute für Sozialdemokraten gehalten und haben ihnen diese Ragelen beim „Siegele" heruntergeriffen. Dabei erwischten sie aber christtichsoziale Bauern und Bau ernburschen, die sich dies nicht gefallen ließen, worauf

einem derselben von einem Heimatwehrler der Stahlhelm auf den Kopf geschlagen wurde. Dann fuhr die ganze Bande nach Wenns, dortselbst soll es ebenfalls zu Keilereien gekommen fein, weil die Heimatwehrler auch dort randalierten und den Leuten die roten Nelken Herunterristen, wobei auch der Wiesenwirt Prügel bekommen haben soll. Gegen Abend kamen sie von Wenns nach A ;l retour und stiegen wieder beim „Siegele" ab. Eine Gruppe, es sollen angeblich Haiminger gewesen sein, ging sofort ins Dorf zurück, wo sie eine Frau und noch zwei

Männer auf einer Bank vor einem Hause sitzend an- trafen und sie anfchrien, daß sie „Pfui" gerufen hätten. Als die Frau sich dagegen verwahrte, spuckten ihr die tapferen Heimatwehrler dreimal ins Gesicht. Auf der gleichen Bank saß auch ein Mann, der hie und da etwas komische Ideen hat. So zog er sich am fraglichen Sonntag die Jacke seiner Schwester an, schnallte sich einen Maschinengewehrgurt um und steckte em altes, verrostetes italienisches Bajonett hinein und ging so im Dorf herum. Dieser Mann

dann das Gerücht, die Radaubrüder seien Höttin- ger gewesen, während Leute, die sie gesehen haben, sie für Haiminger hielten. Es wird sich ja Herausstellen, wer es war. Abends wollte die Heimatwehr beim „Siegele" einen vergnügten Abend veranstalten. Inzwischen war aber die Empörung bei der Gesamtbevölkerung in Arzl derartig an- gewachsen, daß sie entschlossen war, die ganze Heimatwehr- gesellschaft aus dem Dorf hinauszuprügeln. Die Gendar merie scheint von dieser Erregung der Bevölkerung Wind bekommen

den verdienten Fußtritt versetzen. Den Bezirks- hauptmann von Imst aber beglückwünschen wir zu seinen Heimatwehrkameraden, die sich nicht schämen, in großer Uebermacht tapfer einer Frau ins Gesicht zu spucken und auf sie loszufchlagen. Auskunft in Mietangelegeuheiten in Hötting. Der Lokalorganlsation Hötting-Dorf ist es gelungen, einen mit dem neuen Mietettgesetz sehr gut bewanderten Genossen zu gewinnen und gibt derselbe bis auf weiteres jeden Samstag abends von 7 bis 8 Uhr im Mittelzimmer beim „Bären

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 09.10.1915
Physical description: 8
in der Gegend süwestlich des Wiszniewsees nahinen unsere Truppen das Dorf Abramowsz (11 Kilometer südlich des Wisz niewsees), Morowy Mlyn (3 Kilometer nordöstlich Sinorgon) und das Dorf Minki (1 Kilometer nord westlich Smorgon). Weiter südlich bis zum Pripjet keine wesentlichen Veränderungen. Bei der Mün dung des Stochod versuchte der Feind von neuem, sich in den Besitz des Dorfes Pozog (45 Kilometer südwestlich Pinsk) zu setzen, indem er dort seinen Angriff unter dem Schutz seines konzentrierten

Ar tilleriefeuers machte. Wir wiesen den Angriff ab. Südwestlich Czartorysk wurde der Feind auf das Dorf Nowosiotki (6 Kilometer südwestlich Czar torysk) zurückgeworfen, wobei er ungefähr 150 Ge fangene und 1 Maschinengewehr jm Stiche ließ. Bei den Dörfern Krasnowola (13 Kilometer) und Koszyszcze (8 Kilometer) östlich Kolki hatten lvir Zusammenstöße mit dem Gegner, der in östlicher Richtung vorging." Französischer Bericht. Paris, 7. Okt. Amtlicher Bericht von gestern abends: „Unsere Unternehmung

in der Champagne erzielte heute neue Ergebnisse. Unsere Jnfanterie- trnppen erstürmten nach starker Artillerievorberei tung das Dorf Tahure und erreichten den Gipfel des Hügels gleichen Namens, der einen Stützpunkt in der zweiten feindlichen Linie bildete. Wir rückten ferner in der Umgebung Her Navarin-Farm vor. Die Gesamtzahl der Gefangenen übersteigt augen blicklich 1000. Auf der übrigen Front meldet man nur Artilleriekämpfe, die im Artois, im Gebiet des Givenchyivaldes, an der Höhe 119, in den Argon- nen

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