13 und mit einem interessierten Sozia- *™nanCUusUOH Roman von BERNHARD W. NtUREIKR Die Herren schwiegen überrascht. Sie emp fanden fast Entsetzen vor der Energie und Fin digkeit dieser alten Frau. Schließlich sagte der Äursleiter: „Den Preis könnte ich Christian wohl mit gutem Gewisten zuerkennen; er ist der beste im Kurs und er wird die« gelegentlich der AuSstel. lung von Schülerarbeiten, die wir vor Weihnach- ten veranstalten, beweisen. Diese Ausstellung könnte auch den geeigneten Rahmen für die Durchführung Ihres Planes
abgeben- Aber, gnä' dige Frau, und daS darf ich nicht verschweigen, was geschieht, wenn Christian später erfährt, daß der Preis ein Geschenk der Großmutter war? Fürchten Sie nicht, daß in diesem Falle der Glaube an die eigene Kraft in Christian erschüt tert werden könnte?" Sie überlegte eine Sekunde. „Es muß nicht dahin kommen", entgegnete sie dann. «Ich werde von allem Anfang an im Schatten bleiben. Nur Sie. Herr Halling und ich sollen um di« Hintergründe wisten. Jenem werde ich sie selbst knapp
machen und dessen Adoptiv- eltern an des Jungen Talent erinnern dürfen. Wenn Herr Halling einen guten Willen besitzt, wird er mein Borgehen verstehen. Er wird mir die Hand reichen und wir werden fortan gemein sam für Christian sorgen." Sie schwieg erwartungsvoll. Als niemand so- gleich antwortete, sagte sie noch: „Ich muß zu einer Entscheidung kommen, ich kann keinesfalls auf Christian verzichten, ich muß ihn in Frieden oder in Unftieden zurückerhalten. Helfen Sie mir doch, daß es in Frieden geschehen möge
Dr. Benedikt Kauttky (Zürich) Ober Freie Wirtschaft Planwirtschaft Genosse Kautsky spricht in Wörgl zum ersten Male und noch dazu Ober ein Thema, das uns alle interessiert. Es versäume daher niemand diesen aufschlußreichen Vortrag. Der andere nickte gezwungen Zustimmung. Frau Schratten-Engau hatte ihren Willen durch- gesetzt. XI Christian wußte nichts von dem Kampf um ihn. Aber es war Unruhe in ihm, wie in den Menschen Unruhe war, die ihm nahestanden. Er hatte jetzt das Alter erreicht, in dem junge Leute
über manches nachzudenken beginnen, was ihnen bisher wenig Kopfzerbrechen bereitet hatte. Zukunftssorgen begannen laut zu werden, eine erste, unendlich zarte und scheue Jüng lingsliebe lebte in Träumen, kameradschaftliche und freundschaftliche Gefühle erfuhren Vertie fung oder erstickten, das Verhältnis zu Eltern und Lehrern strebte einer Wende zu. Nichts blieb, wie «s gewesen war, alles floß, strömte Neuem entgegen Christian hatte eine schöne Kindheit gehabt, trotzdem er nicht bei reichen Leuten ausgewach sen