werde. Der SchwimMverband ha>tte das Gelöbnis so formu liert, daß in seinem Text jeder Hinweis auf den «Schauplatz der Olympiade vermieden wurde. Der Präsident des Olym pischen Komitees, Doktor Theodor Schmidt, erklärte der 17jährigen Judith Deutsch in wiederholten Besprechungen, daß sie ihr Vaterland im 'Stiche lasse, wenn sie seine Farben in 'Berlin nicht vertreten wolle; sie müsse trotz ihrer Gesin nung und ihrer berechtigten Empörung über die Verfolgung der Juden in Deutschland für Oesterreichs Ehre eben auch Opfer
bringen. Es gehe nicht an, sich von fer Zeremonie fes Trainingsgelöbnisses auszuschließen, dieSportbehörfen hätten ein Recht aus die Teilnahme einer der stärksten Schwimmerinnen -^Eckurz Judith Deutsch leistete den Eid. Dafei aber, daß si^- an der Fahrt nach Berlin nicht teil nehmen werde, blieb die Hakoahnerin auch jetzt, obwohl ihr völlig bewußt war, daß sie damit der höchsten sportlichen Ehre, der Teilnahme an der Olympiade, verlustig gehen werde. Sie trainierte auch nicht bei dem vom «Schwimmver
band nominierten Olympiotrainer, sondern setzte ihre Uebungen 'fei ihrem alten Lehrer, fern Trainer der Hakoah Szigo Wertheimer, fort. Die! Absatz^ an den Schwimmverband Vor einigen Tagen wurde/die «Schwimmerin ausgesor- dert, ihre Papiere im SchwimMverband abzugdben, urn die Reisedokumente für Berlin, zu erhalten. Judith Deutsch schrieb daraufhin an den Schwimmver- band folgenden! Brief: Buchdruckarbeiten für Behörden, Handel, Gewerbe und Vereine liefert rasch in geschmackvoller Ausführung
) Innsbrucker Buchdruckerei Jose? Winkler & Co. Sehr geehrte Herren! Ich bitte mein heutiges Fernbleiben aus folgenden Gründen« zu entschuldigen: Für mich gilt nach wie vor das, was ich schon anläß lich des von nrir geforderten Gelöbnisses für das! Olym pische Training erklärt fyafe: Ich kann als Jüdin an den Olympischen Spielen in Berlin nicht teilnehmen, weil mir das mein Gewissen verbietet. Ich erkläre, daß dies mein eigener, freier und un abänderlicher Entschluß ist. Wie ernst Mir dieser Entschluß
-Weltverband", der sämtliche jüdischen Turn- und Sportvereine, also auch den Spvrlklüb und den Schwimmllüb „Hakoah", umfaßt und der beschlossen hatte, trotz des Bekenntnisses zur österreichi schen vaterländischen Gesinnung und der stets! hochgeh!altenen Verpflichtung, für die Farben Oesterreichs überall treu ein zutreten, die Teilnahme der österreichischen Makkabi an den in Berlin staitfindenden Olympischen iSpielen Mt fen Be- griiffen jüdischer Ehre für unvereinbar zu erklären. Der ,,Ma'kkabi-Weltverband