wird gegenwärtig in Italien auch die Schulfrage. Bekanntlich bestehen in Ita lien keine eigentlichen Staatsschulen, sondern Ee- meindeschulen. Früher hatte die Macht über die Schulen der Staat. In der letzten Zeit jedoch, seit Credaro Unterrichtsminister war, ging diese Ge walt auf die Provinz, aus die sogenannten „Räte', über. Es hat sich aber gezeigr, daß dieses Systein nicht gut sich bewährte. Darum fordern besonders die Katholiken eine Aenderung. Speziell verlangen sie, daß die kath. Privatschulen

zuZu- jammenftoßen gekomnten sein, wenn nicht der Groß teil der Bevölkerung auf den Feldern beschäftigt gewesen wäre. Bisher ist Südlirol von den inneren Unruhen, von den blutigen Zusammenstößen, wie sie in Ita lien Tag für Tag sich ereignen, verschont geblie ben. In erster Linie ist dies wohl auf die Frie- densliebe des Südtiroler Volkes zurückzufllhren. Hierzulande will man in Ruhe und Ordnung le* ben und alles vermeiden, was irgendwie zu schar fen Zusammenstößen führen könnte. Während der ganzen

, die Re gierung habe noch keine Entscheidung getroffen hinsichtlich der Frage der Autonomie, sondern ha be nur erklärt, daß diese Angelegenheit erst nach den Wahlen erledigt werden könnte. Eiolitti be tonte. die italienisch« Regierung müsse trachten, mit den Deutschen einigermaßen gut auszukom men, damit sie allmählich doch einige Liede zu Ita lien bekämen. Zippel bemerkte dann, daß er in der Wahlkreisfrage nicht viel von Eiolitti heraus bringen konnte; Eiolitti habe wohl gesagt, er find« es als gerecht

mit Frankreich ist auf keinen Fall daran zu denken. Gerade das aber will Frankreich nicht bieten. Es fordert vielmehr außer den neuen „Siche rungen' noch den ausdrücklichen Verzicht Ita liens auf die Parität, die bisher dank der italienischen Sparpolitik nicht in' vollem Um fange verwirklicht worden ist, aber nach der dt>s- drücklichen Anerkennung der Konferenz von Washington zu einem der Eckpfeiler der Außen politik Mussolinis werden mutzte. Dieser Verzit ‘ erscheint so undenkbar, daß man die franzönsc

Forderung nicht recht ernst nehmen kann. Eine praktische Vereinbarung, die das Recht Italiens auf die Parität nicht berührte, den Franzosen aber wenigstens zum Teil die Durchführung ihrer Neubauplane ermöglichte, wäre wohl eine denk bare Sache, für die aber eine Entspannung der politischen Eesamtlage zwischen den beiden Mächten wohl die notwendige Voraussetzung wäre. Statt desien hat bisher die Londoner Konferenz mit der von Paris aus mit ziel- bewußtem Nachdruck geführten Polemik die ita lienisch

Fragen überlassen. „Petit Parislen' schreibt zum gleichen Ge- - genstand: „Es handelt sich um «in Ereignis von großer Deiwutung, zu welchem wir uns beglückwünschen müssen, da es dem projektier- ten Pakt größere Kraft und größeren Wert verleiht und eine ernste Hoffnung auf «irre Verwirklichung zuläßt.' Das Matt meint, daß Mussolini vom Erfolge der Konferenz von Locarno überzeugt ist, und daß die ita lienische Regierung im Sicherheitspakt dm Ausgangspunkt anderer ähnlicher Abkommm erblickt

des Paktes anzunehmen. „Cxcelsior' glaubt aus dcr Haltung Ita liens in Locarno schließen zu können, daß die italienische Regierung für di« Drenuer- grenze einen ähnlichen Pakt wird erlangm können, wie es der Rhetnpakt ist. Oesterreich. In der Sitzung vom 13. ds. des Finanz und Budgetausschusses kam es zu stürmischer Auftritten von seltener Heftigkeit. Maßlosigkeiten gegen Dr. Makaja. Der sozialistische Abgeordnete Leulhner tri tlsterte di« Tätigkeit des Außenminister« Dr. Akakaja. Cr nannte ihn dabei

C onto corre n te & on B m m ünfftuoK ®te öte Aöeeffe Frankreichs Wien, 2g. Oktober. Zn einem Leitartikel mit dem Titel .Frank reich am Scheideweg' schreibt das „Neue Wiener Tagblatt'. es sei nicht verwunderlich, daß die >Rede des Ministerpräsidenten Mussolini in Paris ! «inschlug wie ein Blitz, denn jedes Wort davon fei deutlich an Frankreich gerichtet gewesen und dies mit der klaren Absicht, das faschistische Ita lien zum Mittelpunkt des großen Blocks der Un zufriedenen

, Mussolini werde bei dieser Ge legenheit nicht nur über die internationale Lage Italiens in Bezug auf die Genfer Ver handlungen, sondern auch hinsichtlich der jenigen Länder sprechen, mit deren Vertetern er in den letzten Wochen Unterredungen hatte. Es wird an der Vorbereitung eines Kolo- nialtages gearbeitet. Man mißt diesem Kolo nialtag, der im April stattfinden wird, große politische Bedeutung bei. Es handelt sich nicht um eine Veranstaltung alten Stils, sondern um eine Kundgebung, die den Hunger Ita

, so kann diese feierliche Verkündigung erst ungefähr Ende Sep tember erfolgen. Die Kammersitzung vom 9. August, in der das Annexionsgesetz angenommen wurde, und das da bei erzielte Abstimmungsergebnis, sind für uns sehr lehrreich. — Von den 600 Abgeordneten, die das ital. Parlament zählt, sind zu der für Ita lien so wichtigen Sitzung nur 218, also nicht einmal die Hälfte derselben anwesend gewesen. Davon stimmten 170 für die Annexion und 48 dagegen. Aus diesem Abstimmungsergebnis geht ein doppel tes hervor