märchen hafte „Billigkeit' der Waren. Im Jahre 1880 kostete nach einer allen Aufzeichnung das Pfund Butter im Bremischen und Braun schweigischen 2 Pfennig, eine Kuh im Lüne- burgischen 3 Schilling, eine Henne 2 Pfennig. Je weiter wir dann in die Neuzeit hinein gehen, desto höher steigen die Preise. Im Jahre 1544 kostete ein Zentner Schmalz im Braunschweigischen schon 8 Taler, ein Huhn 9 Kreuzer, im Jahre 1820 ein Lamm 5 bis Die Rose unö Vor Lanöftreicher Der alte Landstreicher lag im Staub der Heer
. Die eine war übergrotz, ganz entfaltet, eine Spättose . . . Sie hatte etwa» Derbe» in ihrer Art, sah au» wie manche der hübschen Wlrtsfrauen, denen er auf setnen Wanderungen begegnete: prächtig und resolut, doch dort schon, wo die Ueberreife beginnt, wo morgen vielleicht schon die Blätter fallen werden. . .! Die andere Rose aber — ach, diese Rose am Stock daneben...IE» tat so wohl, sie zu sehen ...! Unendlich wohl...! Ihr Anblick, der feine Dust! Ihm war. als atmete sie ihn an, beim Sprechen. Deutlich hörte
er ihre Worte: „Ja, ich bin eine von den Rosen aus Mutters Garten ... ! Erinnerst du dich noch, wie dein Vater die blühenden abschnitt und du als Kind daneben standest und stauntest? Dann — an dem Morgen, an dem du das Vaterhaus ver liebest . . . Drei von meinen Schwestern hast du damals abgebrochen, legtest ste auf das Grab der Eltern, bevor du fortzogst. . .!' Der Landstreicher lehnte fich gegen den Gartenzaun, Schatten legten sich vor feine Augen, aber er suchte die Rose immerzu mit den Blicken. Don
ihr schien es so ganz eigen zu strahlen... wie das letzte Licht.. .1 Was für eine Schönheit! Reinheit — Duft.. .1 Immerzu schenkte ste! Das war Jugend und doch ein stilles Sichgenügen! Davon hatte er vielleicht zu wenig besessen, da ihn immer die Unrast auf die Straße, die Wanderschaft trieb ... In ihr, dieser Rose, war Frieden und Wachsen ... Wie wundervoll die Blätter am Rande fich bogen, das schien wie au» feinstem, zartestem Porzellan! Wie dieser Wassertropfen darauf erglänzte. Ein Diamant
war'» — keine Träne! „Ja, das Leben, für ihn, den mühen alten Vaganten, war es Schmerz, Demütigung. Mühsal und Entbehrung gewesen, vielBitternt»! Und doch, er fluchte diesem Leben nicht! Ich habe «» eben nur nicht richtig gelebt, sagte er sich jetzt, vor dieser Rose, seiner letzten Freude, dies alle» verkörpert, was er verfehlt hatte. Er war nur in dt« Irre gegangen, die staubig« Stratze, statt den Gartenpfad . . . Als der Befitzer de» Garten» den alten Mann entseelt im Staub der Straße fand, mit dem so setlsam