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Volksbote
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Page 6 of 12
Date: 17.06.1954
Physical description: 12
Seite 6 «Volksbote» Donnerstag, den 17. Juni 1954 Heitere Geschichte au Da war der Ritter Trinkfest, der gerne soff, so lang und so gerne und so viel, daß sein Schloß und sein Land drauf gingen. Was blieb ihm nun anders übrig, als Weinreisen der für die Schenke zu machen. Da er in sei ner Jugend ein bißchen spanisch gelernt hatte, setzte er sich in einen Kutter und fuhr wacker nach Spanien. Dort unterzog er die Weinkeller einem gründlichen Studium und als Sachkenner entdeckte er bald einen Mann

mit Namen Lope, der nicht bloß den besten alten bernsteinfarbenen Wein auf Lager. hatte, sondern sich auch durch einen ein fachen wohlwollenden Geist auszeichnete und so kam denn ein glorreicher Abschluß von zwanzig Fässern Wein zustande, der Käufer und Verkäufer in gleichem Maße befriedigte. Die Fässer wurden auf Maultierfuhrwerke verladen und mit Ritter Trinkfest und Lope an der Spitze, machte sich die Karawane nach der Hafenstadt auf. Ein unglücklicher Zufall fügte es, daß der Ritter unterwegs

von einer heftigen Kolik befallen wurde. Zwar kämpfte er zunächst mannhaft .gegen dieses Mißgeschick, aber dann versiegten ihm die Kräfte und schließ lich verständigte man sich dahin, daß der Ritter in einer einsamen Schenke am Wege Rast machen sollte, um sich zu erholen, wäh rend Lope einstweilen den Wein abliefem und die Verladung auf das Schiff leiten würde. Hernach sollte er zur Schenke zu rückkehren und dort wollten sie dann die Sache begleichen. s der outen alten Zeit

• :-r; * , 1 *' f /■:. •" ■:«' V'; guter Stunde will der Kapitän in die See' stechen.» Ritter Trinkfest bedeutete seinem Gegen über, sich nichts anmerken zu lassen, be grüßte den gutherzigen Mann und sprach: «Wir wollen diesen letzten Abend heiter und festlich miteinander verbringen. Herr Wirt, sparet nicht mit Küche und Keller, verwan delt dieses Goldstück in leckeres Hammel fleisch, in blaue Forellen und gebratene Hühnohenl» Damit waTf er einen Goldgulden über den Tisch. Das Mahl war gut und reichlich, der Wein stark und würzig

und es wurde Sorge getra gen, daß der Spaß nicht ausging. Schließlich bezogen die beiden Geschäftsfreunde eine gemeinsame Kammer, während Ritter Fürcht- minit dem nahenden Abenteuer kühlen Her zens entgegensah. Kurz nach Mitternacht schlich der Ritter Trinkfest reisefertig aus dem Haus und übergab dem erwartungsvoll Harrenden im Hof die Zauberhose, welche dieser unver- weilt an der Brunnensäule aufhängte. Sie schüttelten sich noch wortlos die Hände und dann verschwand der Anwärter der ewigen Seligkeit

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 18.04.1968
Physical description: 12
hielt, dem Beginn der Arbeit den Besuch der Messe vorauszuschicken, — in Bauerndörfern dadurch Ätrvorgehoben, daß das heilige Opfer schon um 5 Uhr früh gehalten wurde, um dadurch die Teilnahme an demselben zu ermöglichen, ln jener Zeit konnte man noch — trotz der frühen Stunde — einen starken Messebesuch feststcllen. Der Ritter Georg, ein hoch gestellter kappadokischcr Kriegsmann, der unter Kaiser Diokletian (284 bis 305) in Palästina den Märtyrertod erlitt, ist auch der Patron des heute

noch be stehenden Deutschen Ritterordens, der bei der Belagerung von Accon im Jahre 1190 gegründet wurde. Auffallend viele Kirchen — über de ren 20, darunter mehrere Pfarrkirchen, — sind in Südtirol dem Ritter Georg geweiht. Den einheitlichen, spätgotischen Bau der Kirche in Agums führte der Maurer Christian Raffel aus dem Lech tal 1493 auf. Das Schiff überdacht ein Netzgewölbe mit einfachen Rippen über Runddiensten. Der einspringende, bei derseits gekehlte Frontbogen leitet zum polygonalen Chor

über. Die Empore ruht auf zwei Achteckpfcilern, zwischen denen und den Außenmauern sich drei doppelt gekehlte Rundbogen öffnen. Die drei Joche haben Netzgewölbe. Das Hochaltarbild, den Ritter Georg zu Pferde mit der Dreifaltigkeit, schuf der Grauner Maler Johann Paul Jeger 1803. Den Kapellenaltar schuf R. X. Renn in Imst um 1844. Hoch über die Aegidiuskirche am Berghang über Kortsch bei Schlanders, auf einem einsamen Felsenbühel, schaut man die Ruine einer dem Ritter Georg geweihten Kapelle mit abgesetzter

zwei Reihen von Heiligen, einen Stifter im Zisterzienser habit mit Wappen aus dem 15. Jahrhun dert; an der Sakristei eine Kreuzigungs gruppe aus der Zeit um 1400 und den Ritter Georg aus dem 18. Jahrhundert; im Gewölbe der alten Kirche den Ritter Georg mit der Ansicht des alten, noch unverbauten Geländes von Mais, ge schaffen von Josef Wengenmayr in Me ran um 1764. Das Hochaltarbild, den Kirchenpatron, schuf ebenfalls Josef Wengenmayr 1766, das Bild eines der Seitenaltäre, die An betung der Könige

Jungfrauen und die Kreuzigung mit dem bäuerlich gekleide ten Stifterpaar und der Inschrift, nach der Johannes, Knecht beim Krebis, einem nahe gelegenen Gehöft, die Bilder stiftete. Der Hauptaltar, durch ein Gitter vom übrigen Kirchenraum getrennt, ist ein Flügelaltar. Im Schrein schaut man den Ritter Georg zu Pferd, hinter ihm halten Engel einen Teppich, Maria mit dem Kind und Barbara. Die Flügel schmük- ken innen Reliefs mit Silvester und dem Abt Antonius, außen Gemälde mit Maria Verkündigung

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 13.11.1958
Physical description: 12
tragen würde? Ein Ritt auf Leben und Tod Die Ritter von Prack zu Asch waren ge treue Diener ihres obersten Lehensherm, des Fürstbischofs von Brixen. Sie führten einen IJund ,($rackmi). im Wappen und ihr Stamm- jChl oft Präck ffljfet im Ennebergischen zä gie VQm Bischof mit Angehörigen- und in d^er Erinnerung der .fielen-.änäetenBesitzungen belehnt, ln Stern Kriegerdenkmal in Villnöß mit Schloß Rubatsch, in Reiächach mit Schloß Ängerburg, in Pfalzen mit Schloß Luttach, in Meran mit der Fragsburg

, in Bo zen mit den Ansitzen Rottenstein und Prackcnstein. Im Jahre 1487 War ein Gabriel Ritter von Prack, bischöflicher Feldhaupt- • mann, im Kriege gegen die Venezianer erfolg reicher Sieger. . . Der berühmteste unter allen Pracken war unstreitig der Ritter Franz Wilhelm von Prack zu Asch. Von ihm erzählt die Sage einen überaus kühnen Streich. Als -bischöf licher Feldhauptmann hatte Ritter Franz Wilhelm von Prack auch viele Feinde, die ihn allzu gern beseitigt hätten; alle Pläne und Versuche scheiterten

aber an der Tapferkeit des mutigen.Ritters. Als dieser ^nun einmal gisefläftlich'toASftpezzo ztf'.tüü Watte,’ plantet! säne'Feinde," derf^Heimritt fcölle ihm--zum Verhängnis werden. Außerhalb Schloß Peu- tels tein lauerten ihm eine Schar von Bandi ten aus dem Ampezzanischen unter Führung des Ritters Colzen von Abtei in der Traven- anzesschlucht auf. Die N Brücke Uber diese; schauerliche Schlucht war abgetragen,- ein' Entkommen schien'lür den Ritter nicht mehr menschenmöglich. Schon dröhnte dem tapferen Ritter

das Siegesgeheul der Verfol ger ins Ohr, da sprang er vom Pferd, maß mit den Blicken die Schlucht ab, saß wieder auf, gab dem Roß die Sporen, galoppierte ge gen die Schlucht und setzte mit einem ein zigen Sprung über den gähnenden Abgrund. Drüben angekommen, sprang Ritter Franz Wilhelm von Prack vom Pferd und küßte sei nem getreuen Schimmel, der ihn gerettet hatte, die Hufe. -Dann saß er wieder auf und mit-einem,- hellen Jauchzer , stob der Ritter von Brack, seinen verblüfften Verfolgern winkend, davon

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Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 30.04.1964
Physical description: 16
von Dr. Tappciner, Dir. Alois Men- ghin und Dr. Luis Wallnöfer stand auf diesem Hügel einst ein Mauerturm. Dieser dürfte wegen der hervorragenden Aussicht ins Ober und Mittclvinschgau als Wachtturm gcdionl haben und war wahrscheinlich im Besitze der Ritter „de Quilnöf“, die 1363 im Stadtarchiv als Ritter erwähnt werden. Man nimmt an, daß die Burg zu einem Daueraufenthalt zu klein und wegen der windigen Lage dazu ganz ungeeignet war, weswegen sich die Besitzer einen besseren Ort suchten und sich gegenüber

der Churburg, in geringer Entfernung vom daiunterliegendcn Hof Söles, niederließen. Dr. Luis Wallnöfer erklärte diese Stätte als den Wohnsitz der Ritter „de Quilnöf“ und man kann tatsächlich heute noch dort den Turnier platz der Ritter genau erkennen. — Oberhalb der Waldlichtung auf der die Burg gestanden haben mußte, verläuft heute noch ein Wasser waal für die Bewässerung der Glurnser Fel der und nach diesem Wasserwaal (Waal =• aqualc), der wahrscheinlich von diesen Rittern angelegt worden

ist, und also zu ihrer Zeit neu (novus) war, sind auch die Ritter benannt (Quilnöf), Diesen Rittern „de Quilnöf“ wurde wahrscheinlich auch die Ucberwachung des Hofes Söles von Karl dem Großen anvertraut und dem Hofe die Erhaltung des Weges von Glurns nach Lichtenberg zur Pflicht gemacht. Die Karolinger legten nämlich sehr großen Wert auf die Errichtung und Instandhaltung von Wogen und Brücken und so wurde hier wie anderswo dem Hofe die Verpflichtung auferlegt, das sumpfige Weggelände durch Einlagen von Prügclholz

gehörig, seine Reiter an. Dadurch ist auch die germanische Herkunft dieser Rit ter, in den Urkunden stets „milites“ (= Sol daten) genannt, erwiesen und man kann wohl mit Sicherheit sagen, daß diese Ritter die Türme gebaut und darin gewohnt haben. Die Ritter selber waren reichsunmittelbar und unterstanden direkt dem Kaiser oder dem Landesfürsten. Als Zentrum der Ritter war Glurns auch die Keimzelle der Freiheit fürs ganze Land. Heuer starb Altbürgcrmeister Romedius v. Scarpatctti, des langjährigen

Besitzers und Bewahrers von drei Karolingischen Ritter türmen. Aus diesem Anlasse sei allen Behör den und der ganzen Bürgerschaft der Stadt für das Interesse und Bemühen, das alte Erbe der Ahnen zu bewahren, öffentlicher Dank und öffentliche Anerkennung ausgesprochen. Von einer Tiroler DoppelMzeit Mathilde und Regina, zwei Mädchen erscheinen an der Hochzeitstafel: Mathilde: Wos isch den heint für a bsunderer Tog? Regina: Hoazet isch holt, daß i dirs sog! M.: A so, wen hohn sie denn zomkopuliert

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Page 14 of 14
Date: 08.03.1973
Physical description: 14
un tersucht hatten, begann eine minuziöse Jagd nach dem Verteiler. Man konnte feststellen, daß mit diesem falschen 10.000-Lire-Schein in einem Lebens mittelgeschäft in Mühlbach die dort wohnhafte 32jährige Klara Zingerle ge zahlt hatte, und auf diese richtete sich auch sofort die Aufmerksamkeit der Finanzer. Sie konnten feststellen, daß die Zingerle Beziehungen zu dem 45jäh- rigen Hans. Ritter, einem Schweizer Staatsbürger, unterhielt, der seit einiger Zeit in einem Mühlbacher Gasthof logierte

. Dieser Ritter ist den Sicherheitsorga nen kein Unbekannter. Bereits im Vor jahr wurde er. von den Carabinieri von Brixen verhaftet, als er falsche Benzin gutscheine verkaufen wollte. Die Cara binieri waren ihm auf die Spur gekom men, und ein Carabiniere in Zivil, der sich bei Ritter anbiederte, erklärte sich bereit, Benzingutscheine im Wert von etlichen Millionen Lire zu kaufen. Als die Übergabe stattfinden sollte, wurde Ritter verhaftet. Jedenfalls sind die Strafakten Ritters bereits ziemlich umfangreich

, und auch im Fall Falschgeldvertrieb scheint er eine Schlüsselfigur zu sein. Aufgrund dieser Tatsachen wurde mit Genehmi gung der Gerichtsbehörde in dem Zim mer, das Ritter in dem Mühlbacher Gasthof bewohnte, eine Hausdurch suchung durchgeführt und eine weitere Banknote zu 10.000 Lire, die die glei chen Merkmale wie jene, die die Zin gerle in Umlauf gesetzt hatte, aufwies, gefunden. Ritter wurde daraufhin so fort verhaftet und in das Brixner Ge fängnis eingeliefert. Ebenso wurde die Zingerle der Gerichtsbehörde

angezeigt. Die Nachforschungen der Finanzwache ergaben weiter, daß Ritter mit größter Wahrscheinlichkeit noch einen dritten falschen Zehntausender in Umlauf setzte, doch konnte dieser bis jetzt noch nicht eruiert werden. In einem anderen Lokal des Gast hofes, in dem Ritter wohnte, und das ihm als Büro diente, fanden die Finan zer schließlich etwa 35.000 gedruckte Kettenbriefe, wie sie vor einigen Jah ren auch in Südtirol stark im Umlauf waren, und die den jeweiligen Emp fängern bei der Einzahlung

wollte. Und die ser Pohl ist ausgerechnet der Gatte der Frau, die den Gasthof in Mühlbach führt, wo Ritter wohnte. Es liegt auf der Hand, daß enge Zusammenhänge zwischen der Verhaftung Pohls in Mün chen und jener Ritters in Mühlbach bestehen. Man darf auf die weitere Ent wicklung in dieser Affäre gespannt sein. Kleiner Anzeiger Das Wort oder die Zllter L. 80.— Stellen- gesueüe L. 50,— Realitäten und geschäft liche Anzeigen L. 120,— zuzüglich Steuer; mindestens zehn Worte. — Alle Nummern mit _M“ betreuen Meran

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Page 6 of 12
Date: 22.08.1963
Physical description: 12
Andreas Ritter, der Adlerwirt von Oberegg, der in der Herrenstube seines Hauses mit ein paar Stammgästen Karten gespielt hatte, sah auf die Uhr, erhob sich und sprach; „Meine Herren, es ist Polizeistunde. Machen wir Schluß für Heute, morgen ist auch wieder ein Tag!“ Während nun die vier Männer der Kellnerin riefen, um zu bezahlen, war der Wirt in die Bauernstube hinäusgetreten, in der nur mehr ein Gast anwesend war. Dieser hatte sich, spät erst gekommen, ohne Mantel und Hut abzulegen, an die Wand

der Fremde, erhob sich und ging ohne Gruß. Wäh rend die Kellnerin aufzuräumen begann, folgte der Wirt dem Gaste bis zur Türe, die er eben hinter ihm schließen wollte, da wendete sich der Mann rasch und fragte: „Andreas Ritter, du kennst mich, wie es scheint, nicht mehr?“ Allerdings hatte der Adlerwirt das Gesicht des Fremden nicht mehr erkannt, aber die Augen und jetzt die Stimme genügten. Nun wußte er, wen er vor sich hatte. Eine tiefe Falte bildete sich zwischen seinen Brauen, kurz und herrisch fragte

er: „Roman Schei der, was führt dich daher?“ Da lachte der Gefragte leise, aber voll Hohn. „Andreas Ritter, das war eine einfältige Frage. Wäre es mir in Frankreich so gut er gangen, wie dir hier, dann wäre ich nicht da. Was ich will? Nicht mehr darben und Hunger leiden, wenn es dir so gut geht. Ich war wie vor den Kopf geschlagen, als ich erfuhr, der Andreas Ritter ist Adlerwirt in Oberegg ge worden und dazu noch Autobusbesitzer. Don nerwetter, da bin ich eiligst hergewandert, den größten Teil des Weges

des anderen tückisch auf. „Andreas Ritter, treibe nicht deinen Spaß mit mir. Glaubst du, die Behörden würden sich nicht dafür interessieren, daß der heute so hochangesehene Adlerwirt von Oberegg kein anderer ist wie der damalige Schmugglerkönig von Breitachtale?“ Der Adlerwirt machte eine wegwerfende Handbewegung. „Vorbei, längst vorbei und vor dem Gesetze verjährt. Wenn du aber in deiner gottlosen Dummheit ein Wort zu viel redest, dann sitzest du morgen im Loch wegen gemeiner Erpres sung, und vielleicht kommt

er den Mann lang sam die Dorfstraße hinabgehen. Er wandte sich ins Zimmer zurück, rechnete mit der Kell nerin ab und sprach: „Resi, Sie können schla fen gehen, löschen Sie die Lichter, ich lasse noch Pluto los. Gute Nacht!“ Andreas Ritter begab sich in den ganz ein gezäunten Hof hinaus, versicherte sich, daß das große Hoftor gut verschlossen war, öffnete das kleine, eiserne Türchen, das vom Hofe in den Garten und die dahinterliegende Haus wiese führte, dann trat er zum Hundehaus, löste die große Dogge

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Page 15 of 16
Date: 24.06.1971
Physical description: 16
wird, könnte ein Musterbeispiel dieser aufein ander abgestimmten Planung werden. Ein vermißter Wanderer gefunden Der 80jährige Rentner Kurt Ritter aus Gießen in Deutschland weilte schon seit einiger Zeit zu einem Erholungs aufenthalt im Pustertal, genauer gesagt in Moos bei Sexten. Am Dienstag, 15. Juni, wollte der Mann eine Wanderung auf die rund 2500 m hoch gelegene Ne- mesalm unternehmen, um dann über den Kreuzberg wieder zum Ausgangs punkt zurückzukehren. Zumal Kurt Rit ter sein hohes Alter sehr gut trägt, 'traute

man ihm diese lange Wanderung ohne weiteres zu. Als der einsame Spa ziergänger aber am späten Dienstag abend noch nicht zurück war, machte sich sein Pensionswirt in Moos um ihn Sorgen. Er verständigte die Sicherheits beamten von Sexten, welche sofort eine Suchaktion einleiteten, an welcher sich außer den Carabinieri, den Männern des BRD, Feuerwehrleuten auch noch eine große Zahl von Freiwilligen betei ligte. Bis spät in die Nacht wurde das Gebiet Meter für Meter abgesucht, in welchem Kurt Ritter vermutet wurde

, wieder in vollem Umfange auf genommen. Wie uns mitgeteilt wurde, oeteiligten sich bei der Durchkämmung des Gebietes, in welchem Kurt Ritter vermutet wurde, an die hundert Per sonen. Darunter die Männer des Berg rettungsdienstes Michael Happacher, Franz - Happacher, ' Benitius Rogger, Thomas innerkofler; die Wehrmänner Josef Tschurtschenthaler, Heinrich Mi- chaeler, Josef Holzer, Ferdinand und Peter Tschurtschenthaler sowie der Jagd aufseher Josef Lanzinger; außerdem wa ren auch noch einige Spürhunde

in einer Felsnische sitzend auf. Links von dem Gesuchten fiel die Felswand steil ab, rechts von ihm schoß der Wasserfall vorbei. Wie Kurt Ritter spä ter selbst erzählt haben soll, traute er sich weder vor noch zurück, ln der Hoffnung, daß sein Fehlen bemerkt würde, hatte er versucht, es sich in der Felsnische bequem zu machen. Schon am Mittwochnachmittag waren die Suchmannschaften in unmittelbarer Nähe des Vermißten vorbeigekommen. Dieser hatte jedoch die Rufe der Männer nicht vernommen — er ist schwerhörig

und bei der Wanderung hatte er den Hörapparat irgendwo verloren. Von einigen beherzten Männern wurde Kurt Ritter in Sicherheit und anschließend zu Tal gebracht. Den ersten Ermittlungen zufolge ist Robert Auer einem Herzschlag erlegen. Aeußere Verletzungen weist der Körper keine auf. Ein Verschulden Dritter wird auf alle Fälle ausgeschlossen. Porzellan, Glas Kristall, Zinn 4/1 • Geschenkartikel fa }. ÌCkOfat Haushaltgeräte Bestecke BOZEN - Tel. 25-9-62 KRUPP-BERNDORF Leon.-da-Vinci-Straße 4 Hotel-Einrichtungen

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Volksbote
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Page 13 of 24
Date: 31.05.1990
Physical description: 24
Seite J3 Donnerstag, 31. Mai 1990 Das Lokalgeschehen im \folksboten Ritter- und Reiterspiele im 1400iährieen Eppan Alte Rittejromantik wieder verlebendigt Ritter in historischen Kostümen, mit Speer und Schild bewaffnet, durchzogen am vergangenen Samstag hoch zu Roß das Dorfzentrum von St. Michael. Mit dem feierlichen Umzug und den Ritterspielen am Wochenen de wollte man anläßlich der 1400- Jahr-Feier in Eppan jene Zeiten wie der heraufbeschwören, in welchen die Burgen noch keine Ruinen

, die Pferde das schnellste Fortbewegungs mittel und Ritterspiele und Turniere fester Bestandteil des gesellschaftli chen Lebens zu Hofe waren. Mit die sen Wettkämpfen und dem Auftritt der „Königlich Bayrischen Ritter“ wollte der Überetscher Reitverein unter der Schirmherrschaft vom Ep- paner Bürgermeister Erwin Walcher, von Ignaz Ladurner, Bürgermeister von Dorf Tirol, und Gerhard Bietscha cher, Stadtrat von München, auch an das Jahr 1141 erinnern, als die Grafen von Eppan ihre Vormachtstellung im Lande

von Eppan. Am Sonntag vormittag trafen sich die Ritter auf der Burgwiese von Boy mont, um in die Fußstapfen der soge nannten „Käfer von Boymont“ zu tre ten und der Reihe nach sieben im Kreis aufgestellte Helme mit der Tur nierlanze vom zwei Meter hohen Po dest zu stoßen. Weiter ging es dann nach Kreuzstein zum Kegeln. An knüpfend an die Sage vom goldenen Kegelspi’el, welches seinerzeit zwei Missianer Buben beim Ziegenweiden fanden und das spurlos in einem fin steren Gang der Burg Hocheppan ver schwunden

von Kaltem und seiner anmutigen Umgebung ln Vergangenheit und Gegenwart. 172 s., 75 Abb., davon 60 In Farbe, lam. pp., 29.500 L. Erhältlich bei auf Schloß Freudenstein eine Kegel bahn mit neun vergoldeten Kegeln aufgestellt. Es mußte „abgeräumt“ werden, wobei das Problem darin be stand. daß die Ritter und Damen mit einer Hand das Pferd halten, mit der anderen kegeln mußten. Auf der Gleif schließlich, die ebenfalls von allerlei Sagen umwoben wird, wie jener von der hübschen Wirtshaustochter

, die es mit den Sitten nicht allzuernst ge nommen hat und von einem schwarz gekleideten Ritter durch die Luft hin weggetragen und auf dem Gleiffelsen versteinert zurückgelassen wurde, mußten die Teilnehmer hoch zu Roß drei große Ringe mit der Lanze ab nehmen und kurz vor dem Ziel in ein Holzfaß gleiten lassen. Gewertet wur de nach der Zeit. Zahlreiches „Fuß volk “, auffallend viele Kinder haben den teils steilen Anmarsch nicht ge scheut und waren an den verschiede nen Turnierplätzen erschienen, um mit Zurufen

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Page 6 of 48
Date: 29.10.1995
Physical description: 48
6 LOKALES 29. Oktober 1995 r ln zwei lägen, am 31. Oktober, geht die gemeinsame Tiroler Landesaus stellung auf schloß Tirol und in Stift Stams zu Ende. Ge stern nachmittag lud Meinhard II. zu einem rauschen den Abschlußfest ins schloß. Die Gä ste: lauter Kinder aus Dorf Tirol. Kleine Ritter ganz groß Abschlußfest auf Schloß Tirol - Kinder im Mittelpunkt DORF TIROL. Ein Geschenk für die hunderttausendste Besu cherin; ein Gratis-Wochenende für die Nummer zweihunderttausend - wen

, dann vergeht die Zeit selbst für die kleinsten „Ritter“ wie im Fluge. Zudem hatten die Kü chenmeisterein Schloß-Buffet son dersgleichen vorbereitet, mit Köschtn, Apfel- und Traubensaft, aber auch heiß begehrten heißen Würstchen. Lediglich zwei „große“ Kinder durften am gestrigen Fest teilneh men-. Landesrat Bruno Hosp, der kurzerhand mitspielte, und Lan deshauptmann Luis Dumwaider, der den Kindern als Geschenk ein Gebildbrot (Fochaz) in Form einer Reiterfigur schenkte; denn die Sit te, zu Allerheiligen

solche Brote zu verschenken, war schon zu Mein hards Zeiten bekannt. Auf die Plätze ... Beim Tumierreiten hatten vor allem die größeren „Ritter“ ihren Spaß, wenngleich die „Rösser“ nur auf zwei Beinen laufen konnten. Katalog Wer die Landesausstel lung „Eines Fürsten Traum - Meinhard II. - das Werden Tirols“ nicht besuchen kann oder sich als Erinnerung ein ewiges geschichtliches Werk an- schaifen möchte, der kann den gleichnamigen Kata log erwerben. Zu kaufen gibt es das 600 Seiten star ke Werk zum relativ

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Page 10 of 16
Date: 06.10.1977
Physical description: 16
Haus Obergatterle, im Besitz der Familie Horrer Aufnahme aus dem Jahr 194fi Ritter Volkmar, ein Nachkomme des Heinrich, geh. um ca. 1285 in Dorf Tirol — nach geschichtlicher Überlie ferung soll der Wenzelhof in Tirol seine Geburlsstiitte sein —. wurde im labte 1324 mit Burgstall belehnt. Er ließ um 1329 bei seiner Veste zu „purchstall“ eine Kapelle bauen, wahrscheinlich für tlie etwa 150 Menschen zahlenden Orts bewohner, denn damals scheinen laut Urkunden bereits 15 Lehen auf. Es ist anzunehmeu

, daß auf der Burg bereits eine Kapelle bestand, welche die from men Grafen von Andechs erbauen lie ßen und die nur für die Burginsassen diente. ' Die neuerbaute Kapelle wurde im lahve 1330 im Aufträge des Bischofs lohannes II. von Chur von dessen Vikar (Vicarius Curiensis) lohannes Rudiensis zu Ehren der Hl. Drei Könige geweiht. Bereits am 7. Februar selben lahres schloß Ritter Volkmar. Burggraf von Tirol, mit Pfarrer Heinrich von Lana einen Vertrag über Rechte und Pflich ten des Kaplans zu Burgstall. Im selben

lalir am 13. (uni genehmigte der Lan desfürst König Heinrich, daß Volktnar die bei seiner Veste erbaute Kapelle mit Lehensgütern ausstatte und davon einen Kaplan halte, dessen Ernennung bei Versäumnis des Stifters an den Landes fürsten fallen soll. Somit wurde Volk mar zum eigentlichen Gründer der Seel- sorgestcllc von Burgstall. Bei den kriegerischen Auseinander setzungen zwischen dem Tiroler Adel unter Führung Ritter Volkmars und den Wittelsbachern unter dem Landesfür sten Ludwig von Brandenburg

, wobei erstere erlagen, wurde im )ahrc 1347 die Burg und Kapelle durch den Fcldhaupt- mann Konrad von Teck in Brand ge steckt und zerstört. Nach dem Wieder aufbau des Kirchleins durch Friedrich von Greifenstein wurde cs am 20. Mai I3ß0 von Augustinus Salubriensis, Vikar des Bischofs Peter von Chur, beurkundet und neu geweiht. Am 26. (uni 1364 erfolgte die neuerliche Dotation durch Ritter Friedrich von Greifenstein. Unter den Pfarrhcrren Greul von Schenna von 1500—1541, wohin Burg stall seit dem Jahre

in Burgstall ein neuer Stern auf: Den Eheleuten Heinrich und Elsbeth (oder Elisabeth) Engl wurde ein zweites Knäblein in die Wiege gelegt, welches bei der Taufe den Namen Ge org (Gcorgius) erhielt. Die Eltern halten ihren Wohnsitz im „Flaus an der Aue“ (heute Obergatterld), wo auch das Gefängnis untergebracht war. welches urkundlich schon im lah re 1315 erwähnt wird. Es läßt sich dem nach daraus schließen, daß Georgs Va ter Heinrich unter Ritter Volkmar von Burgstall (1324—1348) hier Gerichtsdie ner

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Page 6 of 12
Date: 05.08.1965
Physical description: 12
gegen den Feind. Somit dürfte die Burg eine Zufluchtsstätte der Ministerialen von Kematen gewesen sein, die Va sallen des Grafen von Täufers wa ren. Um die verschwundene Burg ran ken sich viele Sagen, die man sich im Volk, oft nicht ohne geringen Schauer erzählt, wie zum Beispiel folgende: „Es war im tiefen Mittel- alter. Noch war das Tal wenig ge rodet, und da der unregulierte Fluß die neugezogene Grenze durch seine Überschwemmungen zerstörte, herrschte zwischen dem Ritter der Walburg und dem jungen

von Eschenibach und Walter von der Vogelweide uns zahlreiche hinterlassen haben. Diese Lieder, gesungen bei Tagesanbruch, sollten die Liebenden aufmerksam machen, daß der Tag anbreche und sie wieder voneinander müßten. — Eines Nachts aber überraschte der strenge Vater den jungen Ritter bei- seiner Tochter. Er warf ihm den Fehdehandschuh hin und forderte ihn zum Zweikampf auf. Dem Sie ger im Zweikampf gehöre das Mäd chen. Entweder dürfe es der Utten- heimer Ritter als Braut heimführen, oder es unterstehe

weiterhin dem unbestimmten Willen des Vaters. Der junge, tapfere und kühne Rit ter war sich seines Sieges schon sicher, er hatte aber nicht mit der teuflischen Hinterlist des Vaters der Braut gerechnet. Der nämlich hatte seiner Frau den Auftrag erteilt, falls er unterliegen würde, das Schloß anzuzünden, und das einstweilen eingekerkerte Mädchen umkommen zu lassen. Mit großer Spannung er warteten die Untergebenen der bei den Ritter den Tag des Kampfes. Der Ort des Zweikampfes heißt auf fallender Weise

heute noch „Leut gast". Obwohl der alte Ritter ein mutiger Recke war, mußte er doch dem gewandteren und stärkeren Uttenheimer unterliegen. Wie die Burgfrau die Niederlage ihres Man nes sah, legte sie Feuer an die Burg und das gefangene Mädchen verlor unter den gräßlichsten Schmerzen ihr junges Lehpn. Mit einem hölli schen Lachen auf dem Gesichte sprang auch die Frau in die Flam men. — Um den Spuk, der dann auf der Walburg umging, zu ban nen, ersannen die Bauern ein Mit tel

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Page 5 of 20
Date: 04.04.1985
Physical description: 20
kehrten sie in ihren Wald zurück, der zarte und saftige Kräuter darbietet. Freunde müssen sich trennen; und fünf wären auch auf die Dauer zuviel gewesen. Don Quichotte, der Ritter von der trau rigen Gestalt. Wer war dieser Ritter, dessen Ruhm Jahrhunderte überdauerte und dessen Name in allen Ländern unseres alten Europa bis heute bekannt blieb? Als ich zum erstenmal in meiner Ju gend von den seltsamen Taten Don Qui chottes und seines Begleiters, des run den Sancho Pansa. der sein Bauerngüt lein

verlassen hatte und dem Ritter, oft brummend und murrend, auf seinen abenteuerlichen Streifzügen gefolgt war, mit heißen Wangen gelesen hatte, hielt ich ihn für einen wirklichen Men schen, der eben zu Anfang des 17. Jahr hunderts in Spanien gelebt hatte. Als er auf seiner weltverlassenen Burg alle wildromantischen Ritterbücher gelesen hatte, die seit der Erfindung der Buch druckerkunst erschienen waren, in de nen soviel von bösem Unrecht, aber auch strahlenden Heldentaten die Rede war, ritt

er eines Tages auf seiner sanften Stute Rosinante in das weite Bauernland der Mancha hinaus, um überall das Böse und das Unrechte, wo er es auch nur antraf, zu bekämpfen und die Gerechtig keit in der Welt wiederherzustellen. Das versuchte er aber auch oft dann, wenn nicht die geringste Aussicht bestand, et wa eine Räuberbande zu überwinden oder einen hartherzigen Ritter zu bestra fen, der seine Untertanen drangsalierte Der Gemüsegarten war bestellt, Spi nat und Salat wuchsen so schnell, daß es beinahe

dazu Tapas, kleine in Öl gebackene Häppchen. Wie unendlich fern lag der moderne Touristentrubel Spaniens. Hinter. Tobpso tauchten wahrhaftig die #indmOhlen auf, mit denen Don Quichotte gekämpft hatte. Sie säumten mit weißen Mauern und heute unbeweg ten Flügeln einen kahlen Hügelkamm. Zu Don Quichottes Zeit waren von Kö nig Philipp die ersten Windmühlen aus den Niederlanden eingeführt worden — so konnte sie wohl der Ritter wirklich vorher noch nie gesehen haben, als er zu diesem ungleichen Kampfantrat

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Page 5 of 14
Date: 06.08.1970
Physical description: 14
) an die Gaugrafen zu Lehen gegeben. Auch das Pustertal mit seinen Nebentälern bildete einen solchen Gau.' Das freisingische Klostergebiet von Innichen, das vom Taistnerbach bis zum Anraserbach reich te, unterstand allerdings nicht dem Gau grafen. Der Gaugraf gab wieder Teile sei nes Gebietes an seine Ritter und Edel freie weiter. Diese machten wieder Schenkungen an Standespersonen, Geist liche, usw., woraus also der Fleckerl teppich von verschiedenen Grundherr schaften entstand. Diese Grundherren setzten

ihre Eigenleute zur Rodung an und ließen den Boden bebauen (Bau leute, Bauern). Später erhielten diese Bauleute Grund und Boden mit den Häusern zu Erbrecht gegen Leistung von Abgaben, bis schließlich nach der Grund entlastung im Jahre 1849 alles in ihren Privatbesitz überging. Waren die Grund herren anfangs Ritter, Edelfreie und Freie, so traten später Adelige, Dienst leute des Landesfürsten, das Hochstift Brixen, Kirchen und Klöster an ihre Stelle. Solche Edle aus der Zeit der bajuva rischen Besiedlung

waren auch die Rit ter von Uttenheim, die vermutlich nach 1100 ihre Burg hoch auf dem fast unzu gänglichen Felsen erbauten und von dort aus das Gebiet schützten. Zu ihrem Unterhalt dienten ihnen die Erträgnisse des „Bauhofes“. Für die nötigen Arbeiten am Schloß selbst und zusätzlich beim Wappen der Ritter von Uttenheim Bauhof wurden die Burgfriedhöfe her angezogen (Aberhang, Plankenstein, Ober- und Untergraben und Ainacker). Dafür genossen sie in anderer Hinsicht einige Vorteile. In Uttenheim, Mühlbach

ihr Gebiet und die Erlaubnis zum Burg bau erhielten, ist nicht bekannt. Daß sie aber anfänglich selbständig und nicht von den Edlen von Täufers abhängig waren, scheint sicher zu sein, wenn sie auch ziemlich bald deren Dienstleute wurden. Früher erzählten die Lehrer den Ut- tenheimer Schulkindern folgende Sage: Die Ritter von Waldburg bei Kematen hatten mit denen von Uttenheim einen Streit, der zum Kampfe führte. Der Waldburger beauftragte Frau und Toch ter, seine Burg anzuzünden, falls er fal len

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Page 8 of 16
Date: 10.02.1955
Physical description: 16
und hat schier müssen der letzte sein unter den Landherren von Tirol. Die Burg da draußen — schauts außi, Hin derten! -- hat ihm gehört und hat er herge ben müssen wie viele andere Burgen im gan zen Land! Im Inntal und Wipptal, am Kälterer See und im Unterland. Viel feste Oerter, Dör fer, Höf und Dienstleut hat er verloren, und die Rottenburg haben sie ihm angeschürt und geplündert. Vor Schrecknis und Verdruß ist /die Frau Ottilie auf den Tod erkrankt. Da ist der Ritter gangen — ja zu Fuß ist er gegangen

, wie ein geringer Bauers- oder Bet telmann— und hat die arme Dienstmagd Notburg auf der Eben kniefällig und’ bittweis angesprochen: ,Kimm döcht wieder!’ Und die Notburg ist mitgangen, denn sie hat verstanden: Gott will’s, .denn jetzt ist die Not in der Burg und braucht mich. Sie hat noch einmal umgeschäut . . . auf den See . . ., auf die Berg . , ., auf die klei ne Kapellen am blühenden Hollerbusch und hat gesagt, Wie es ihr der Geist Gottes einge ben hat, und der Ritter und der Bauer hat’s gehört

: ,Da Will ich begraben sein. Und zwei Oechslein sollen mich ziehen, die noch kein Joch tragen haben. Merkt Euch das, Ritter!’ Und der Ritter hat es sich gemerkt. Noch aber ist die gute Notburg'wohlauf bei Lebefi gewesen, und ein neues Lsben ist mit ihr in die Rottenburg zogen. Die Frau Ottilie hingegen hat sterben müssen. Da hat’s auf einmal mitten in der Nacht im Gchweinestall zu rumoren angefangen. Es hat pfnuttert und geschlarft an don leeren Trö gen, als wüten sie ebenvoll, und ihrer hun dert ausgehungerte Säu

Schloßhorrin von Rottonburg, Stadtherrin von Rattenberg, Gerichtsfrau und Gräfin. Denn merkt’s euch, Rinderten: Alle Titel und Macht muß eins hinten lassen und nacket in die andere Welt und ins Gericht gehen. Und mit was eins frevelt, wird eins gestraft. Da hat der Ritter Heinrich verstanden, was er tun müßt, um sein Weib zu erlösen. Ver brieft und gesiegelt hat er es den Gotteshaus leuten von Sankt Georgenberg geben, daß sie an seiner Statt und von seinen Gülten alle Jahr einmal und zu ewigen Zeiten

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Page 5 of 12
Date: 27.04.1967
Physical description: 12
mit bewegtem Gebälk, Volutengiebel, Durchsicht und Statuen. Er stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Bild, der Ritter Georg, gemahnt an Franz Unterberger. Die Seitenaltäre haben Säulenauf bau mit abgetrenntem und einfachem Völutengiebel. Sie wurden um 1780, zur Zeit des letzten Kirchenbaues, geschaffen. Die Kanzel hat strenge, runde Empireform mit Kranzgehängen und Lorbeerzweigen. Sie stammt aus der Zeit um 1800. Ein erwähnenswerter Schmuck der Kirche sind zwei Flachreliefs, in Holz geschnitzt

Abschluß. 1773 bis 1775 wurde die Kirche erweitert, barocki- siert und der Rippen beraubt. Nach dem Brande von 1921, dem der größte Teil der Einrichtung zum Opfer fiel, wurde sie wieder herge stellt, verlängert und erhöht. Die dritte der drei dem Ritter Ge org geweihten Pfarrkirchen in der unmittelbaren Umgebung der Bi schofsstadt Brixen ist jene im Villen ort V a h r n. Der älteste Teil der 1335 erwähnten Kirche sind die Mauern des Hauptschiffes. Dasselbe wurde in spätgotischer Zeit verlängert

von Bri xen; im Inneren die göttlichen Tu genden, den Ritter Georg und die Verkündigung im Rocailleornament, aus der zweiten Hälfte des 18. Jahr hunderts; die Himmelfahrt Mariens aus dem 17. Jahrhundert. Der Hochaltar hat Säulenaufbau miit verkröpftem Gebälk, Voluten giebel und Seitentüren, geschaffen um 1800. Das Bild, der Ritter Georg, stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Einer der Seitenaltäre hat leichten, bewegten Säulenaufbau mit Statuen, Volutengiebel und reichem Rocaille

Christi, ist eine Brixner Arbeit aus dem frü hen 19. Jahrhundert. Alt sind der Weihwasserstein aus weißem Marmor mit dem Wappen, das diie Jahreszahl 1552 zeigt, und der Grabstein, ebenfalls aus weißem Marmor, der unten ein Wappen mit Helmzier trägt. Die Minuskelinschrift sagt uns, daß hier Hans Bailauser begraben liegt, der 1390 gestorben ist. Auch die Pfarrkirche von Teren te n, auf der Stufe über der Vintl, ist dem Ritter Georg geweiht. Erst mals wird dort eine Kirche 1362 er wähnt

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Page 3 of 8
Date: 07.08.1947
Physical description: 8
, war er sehr über rascht und schämte sich seiner verschlafe nen Lässigkeit. Aber der Priester beschwich tigte ihn schnell. „Nichts für ungut, Hartmann! Laßt euch durch meine Laune nicht irre machen! Ich habe euch rufen lassen, um euch zu sagen, daß ich mich eines anderen besonnen habe. Ihr sollt noch länger mein Gastgeber blei ben!“ „Ha, ha, der Mägdalener, hochwürdiger Propst! Hab ich es euch nicht gestern schon gesagt?“ Der Ritter lachte polternd dem Priester ins Geicht, der wie abwehrend seine Hände hob. ..Rentsch

hier mit ge bratenen Fasanen und rotem Magdalener bewirte. Ihr werdet sehen, sie sollen ihres Auftrages au den König vergessen, so süß soll ihnen alles mundpn und...“ „Genug, Ritter Hartmann! Ihr habt mich verstanden. Und nun rate ich euch, eure Kleidung zu vervollständigen und mir zum Gottesdienst zu folgen.“ Der Page trat ein und brachte Ghorrock, Manipel, Stola und Gasei. Rasch hatte der Priester die Vorbereitungen getroffen und aus einem wohlverpackten Schreine Kelch, Patene und Hostie herausgenommen

, boebwür- diger Herr! Ich wäre euch gerne gefolgt, aber vorerst mußte ich wohl die Wachen stel len. Seht selbst, Herr, ob ich recht getan habe.“ Und der Ritter wies auf einen bär tigen Mann, der in ein ledernes Warms ge kleidet war und mit dem Gesicht zur Straße vor dem Tore auf dem Boden hockte. Näbeu sich hatte er einen kurzen Jagdgeer an den Mauerpfeiler gelehnt. Adelbert betrachtete ihn lächelnd und freute sich an dem deut lichen Behagen, mit welchem der Knecht sein Morgenessen kaute

und sich ein Scheib lein Speck nach dem anderen in den dunk len Rachen schob. Trotz seiner zerrissenen Hosen und der nackten Füße Bchien der Mann zufrieden zu sein und sioh des Lebens zu erfreuen. „Da habt ihr ja eine ganz besondere 1 Wahl getroffen, Ritter HartmannI“ meinte der Domherr zweifelnd. „O unterschätzt ihn niohtl“ erwiderte jener eifrig. „Ich kenne diese Art von Mensohen hier, denn ich hab am Rande dieser Stadt meine Knabenzeit verlebt. Er gehört jenem losen Volke an, das dem lieben Gott den Tag

aaf den Schultern trägt, und mir nicht Nachricht gibt. Seht da, dort hat er seinen Läufer auf gestellt.“ Adelbert blickte empor und gewahrte auf der Mauer oben einen sbhmutzigen Knaben, der in einem zerrissenen Hemde und in einer ebenso zerrissenen Hose steckte. Er ließ die nackten Beine über die Mauer bau meln und biß . in einen rotwangigen Apfel. Und wieder sprach der eifrige Ritter: „Er hatte sich noch kaum an die Mauer gesetzt, als er schon den Baben da mit der ersten Nachricht mir ins Hans

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Page 3 of 8
Date: 25.09.1947
Physical description: 8
nicht Unrecht haben, denn ich selbst kann mich des Eindruckes nicht erwehren, daß jener kecke Ritter, der unglückseligerweise mit Euch verwandt zu sein scheint, in uns keine päpstlichen Le gaten witterte, als er seinen Handstreich ausführte. Wir' zogen friedlich unseres We ges vom Mittelgebirge herab dem Etscbflusse zu, als kurz vor der Brücke der Ueberfall geschah. Einer unserer Knechte stürzte von einer Lanze durchbohrt vom Pferde. Um weiteres Blutvergießen zu verhindern, gebot ich unseren Leuten

, die Waffen zu strecken und uns dem Willen der Räuber zu unter worfen. So wurden wir gefangen und abge- führt. Nur unserem Ritter gelang es, zu ent kommen. Ich sah ihn noch mit verhängten Zügeln über die Brücke sprengen. Gebe Gott, daß er wohlbehalten nach Augsburg kommt, um die Nachrioht von unserem Mißgeschick dem König zu überbringen.“ Adelbert erschrak. Hartmann von Russan fiel ihm ein und jene beiden Strolobe aus Bozen, die vor dem Tore seines Hofes die Straße überwachten. Während er im nahen

Kirchlein die Messe las, war ein welsoher Ritter in großer Hast am Hof vorbeigerit ten und von den zerlumpten Wächtern auob gemeldet worden. Wenn diesetr jener Ritter aus dem Gefolge der Legaten war, dann mußte der König weit eher von dem Sehuiv kenstreioh erfahren, als der Sache dienlich' war. „Aber nun ist uns am gleichen Tage von Gott ein Retter- geschickt worden und noch' dazu in der Person des königlichen Boten.“ Der Sprecher reichte Adelbert die Hand, die dieser voll Ehrfurcht an die Lippen führte

am Tisohe Ritter Hartmanns von Russan. Verstärkt dürob das Gefolge Adelberts braohen sie am Nachmit tag wieder auf, um noob vor Elnbrnoh der Nacht Brisen zu erreichen. So kühl das Wetter auob geworden war und so wenig die römischem Kardinäle sioh'

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Page 12 of 16
Date: 15.06.1978
Physical description: 16
Bozen und Umgebung Diözesanfest der Pfadfinder ln Eppan trafen sich heuer die Pfad finder- und Pfadfinderinnengnippen aus ganz Südtirol am Pfingstmontag zum all jährlich stattfindenden Diözesanfest. Es stand unter dem Motto „Ritter Sankt Georg“; die Gruppen hatten sich darauf Hochzeit in Auer Im Kicchlbergcr Kirchlein St. Daniel, zu Auer gehörig, schlossen Andreas Mening aus Bern und Christine Abram aus Auer ihren Ehebund. Der Traugot tesdienst war eine ökumenische Feier

, die Ritter von l.utlach. die Knappen von St. Vigil, die Ritter von der Zenoburg, die Fdclfräulcin. von Täufers sowie jene von der Draclienlnirg: ja. sogar die Nonnen von Sonnenburg gaben sich die Ehre. Und das sind nur einige von all denen, die die Geschichte ihres Ge schlechtes in Wort oder Gesang zum besten gaben. Viele Ritter waren in ihren Rüstungen erschienen, natürlich mit Wappen, schön waren die Fdel- Iräuleiii gekleidet. Auch die italieni schen katholischen Pfadfinder waren mit einer Abordnung

Wei terverhältnisse konnten am Nachmittag die Spiele und Wettbewerbe durchge- ftilirt werden. Die Wölflinge, die 8- bis 11 jährigen, mußten verschiedene Gc- schieklichkeUsspicle bestreiten. Die Wölflinge von Eppan (Mädchen) gin gen als Sieger hervor. Die lungpfadfinder begannen den Nachmittag mit einem Quiz über die Ritter und den hl. Georg. Drachen stich. Sängerweltbewerb, Ritterkampl und Bogenschießen waren die weiteren Stationen. Am besten abgeschnitten da bei haben die Itmgpl'adlinder

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