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Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 15.06.1922
Physical description: 12
sich? bis zum 31. Mai überlegen. Verharre es auf seinem ableh nenden Standpunkt, so würden England und namenllich Frankreich sich genötigt sehen, .epiiftionen,, zu deutsch SwafMßWhinen. über Deutschland zu verhängen. Frankreich zeigt auch bereits in der Tat, daß ihm damit Ernst sei. Es wurden an die Grenzen Trup pen gezogen und ziemlich kräftig mit dem Säbel gerasselt. Von Deutschland wurde nun Finanzmini ster Dr. Hermes nach Paris gesandt, um zu verhandeln. Die Verhandlungen waren lang wierig und zäh. Schon

vor seiner Rückkehr von Paris verkündeten französische Zeitun gen, daß eine Einigung zustande gekommen sei. In Berlin gab es nach dessen Rückkehr einen schweren Sturin innerhalb der Regie rung, als Dr. Hermes über seine Verhand lungen im Staatsrat Bericht erstattete. Nä heres verlautete in den ersten Tagen nichts. Das genügte aber für jeden genauen Beob achter der Vorgänge auf der Welt. Man wußte damit, daß Deutschland wieder einmal werde nachgegeben haben. Und in der Tat war es so. Dr. Hermes hatte die Bedingun

dieser Forderung nicht verpflich tet sein. 3. Gestattet Deutschland eine ge wisse Einsichtnahme in seine Finanzgeba- rung. Wie Ulan sieht, ist das ja nichts anderes, als was die Entente gefordert hatte. Sie er klärte sich deshalb auch damit einverstaliden, nur auf den Vorbehalt bei Punkt 2, erklärte inan in Paris, könlie man nicht darauf eiil- gehen. Sollte sich die Anleihe zerschlagen, so behalte man sich eine neue Prüfung der Sach lage vor, so sagte inan in Paris. Jil Berliil mußte man auch hiezu di^ Augen

sich da für interessieren oder besser gesagt, hcraus- finden, daß sich in Deutschland glänzende Geschäfte machen ließen, wenn die Höhe der Zahlungen an die Entente endgültig fcstge- legt sind. Für diesen Fall würde natürlich Frankreich den ganzen Druck des amerikanischen Geldsackes zu verspüren bekommen und der ist nicht gering, denn er ist wohl gefüllt. In Paris lacht man sich ob der Nachgiebigkeit der Deutschen ins Fäustchen und sagt ganz of fen, Deutschland gegenüber müsse man mit der Faust kräftig auf den Tisch

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Newspapers & Magazines
Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 18.07.1935
Physical description: 12
entgegengebracht. Unaeachtet. der begreiflichen schweren seelischen Erschüt terung führt er die Regierungsgeschäfte ohne Unterbrechung weiter. Alfred Dreyfus gestorben Dieser Tage ist in Paris Oberstleutnant Drey fu» gestorben. Sein Tod ruft die Erinnerung wach an die leidenschaftlichen politischen Kämpfe, die um die Jahrhundertwende der Fall de»! damaligen Hauptmanns Alfred Dreyfu» hervorrief, als ganz Frankreich sich darüber in zwei Parteien spaltete und neben dem großen Ringen zwischen der Staatsraison

und den Rechten des Einzelnen auch eine für Frankreich sehr nachhaltige Auseinandersetzung für und gegen den Antisemitismus ausgetragen wurde. Alfred Drenfus wurde am S. Oktober 185g als Sohn einer jüdischen Familie.in Mülhausen im Elsaß geboren. Rach dem-Kriege von 1870 bis 1871 optierten feine Eltern für Frankreich und zogen nach Paris. Der Sohn Dreyfus wurde 188g französischer Artillerieoffizier, rückte 1889 zum Hanptmann aus und kam 1803 in den Generalstab. Dort wurde er im September 1894 in einen Prozeß

zur Difzivlin erfloß. — Der ehemalige schlesische Oberpräsident und Gauleiter Brückner, der abaefetzt wurde und ins Konzenttattonslager kam, lebt nun als Venstonist in Schwerin und darf dieses nicht verlassen. — In Kassel wurde ein gewisser Johannes Becker hinaerichtet. der einen Polizeiwachtmeister kaltblütig erschossen hat. , *** Frankreich. Am 14. Juli, dem größten Nationalfeiertag der Franzosen, gab es in Paris große Aufmärsche der Fenerkreuzler und der Linksparteien. Es kam fedoch

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