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Volksbote
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Page 5 of 24
Date: 19.12.1985
Physical description: 24
da. Es hatte sogar ein wenig geschneit. Eine Viertelstunde war im Städtchen wirk lich Winter gewesen. Meister Pierrefeu hatte den anderthalb Meter hohen „Bon homme Noel“ in die Auslage gestellt. Da stand er in seinem roten, pelzverbrämten Mantel, die Kapuze auf dem Haar, mit seinem langen, weißen Wattebart und hielt zwei frischgebackene Boulettes in den Händen. In den Straßen sangen die Kinder Weihnachtslieder. Der Fahr dienstleiter, Monsieur Langevin, pfiff morgens diese Lieder nach und der alte Kutscher

und überschlug sich. Der Korb fiel ihm von den schmalen Schul tern, und die Semmeln, wie Meister Pier refeu nachträglich feststellte, dreiund achtzig Stück, kollerten auf das harte Pflaster hin. Da lagen die Boulettes. Da kamen die Männer. „Frohe Weihnacht!“ rief René. Um bei der Wahrheit zu bleiben — diesen Ruf hatte niemand gehört. Viel leicht hatte René dies bloß gedacht. Er wußte, eine Semmel, die auf den Boden gefallen war, durfte nicht mehr verkauft werden. Das war Vorschrift. Weshalb hätte

er sich also darnach bücken sollen? Ehe die beiden Wachsoldaten, die ver schlafen hinter dem Zuge einhertrotte ten, sahen, was vorging, waren die Sem meln schon wie Schnee in der Sonne verschwunden. Renés Hose war zerrissen. Er blutete am rechten Knie. Die schöne Brezel vor ne auf dem Kotschützer war verbogen. Aber das Fahrrad funktionierte noch. Also sch wang er sich hinauf und fuhr zur Bäckerei zurück. „Ich bin gestürzt, Meister!“ rief er in Weihnachtslied Nun freut euch all nach Herzenslust: ein Kindlein liegt

. Raoul Henrik Strand DasStaunen unterm Christbaum. die Backstube hinein und stellte den leeren Korb in die Ecke. „Und die Semmeln?" „Die Semmeln, Meister! Das Pflaster war so eisig und...“ „Genug davon!“ brüllte der Meister und versetzte ihm eine schallende Ohr feige. René rieb sich die Wange und wartete geduldig, was weiter geschähe. Doch es geschah weiter nichts mehr. Offen ge standen, er hatte mit mindestens drei Ohrfeigen gerechnet. Daß sich der Mei ster mit einer begnügt hatte, war dem guten

„Bonhomme Noel“ zuzuschrei ben; denn so lange dieser in der Auslage stand, befand sich der Meister im Aus nahmezustand. Damit war für René wie für Meister Pierrefeu die Angelegenheit erledigt. Doch für die übrigen Bewohner des Städtchens Fing sie damit erst an. Was in der Rue Bonaparte geschehen war, ging wie ein Lauffeuer durch das ganze Städtchen. Eine Stunde später kam Nanette Ai gre, die junge Lehrerin, in den Laden. „Pierrefeu“, rief sie mit ihrer hübschen Stimme, „ich habe gehört

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Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 24.01.1975
Physical description: 16
tembertagen und auch sonst Meister, an Meran, „alle obgemelt barbierer und barbicrer handtwerchs“. Im einen Arti kel ging es um das Meister- oder Probe stück, im andern um ein Verbot für Meister und Knechte, vor versammel tem Handwerk in der Zunftstubc eine Wehr, ein Messer oder andere Waffe bei sich zu tragen, „zu verhietung un- glickh und schöden“. Kaiser Leopold privilegierte am 10. Dezember 1700 das gesamte Handwerk der Bader, Barbiere und Wundärzte in der Stadt und im Landgerichte Meran

einschließlich aller sonstigen dieser Zunft einverleibten Meister mit einer neuen, umfassenderen Ordnung, damit endlich alle Streitigkeiten und alles Übel abgcstellt und zu jedermanns Gesellen und Lehrburschen zu feter- Nutzen brüderliche Liebe, Friede und Einigkeit geschaffen und erhalten wür den. In der damaligen „schweren, teuren Zeit“ reichte den vier Stadtmeistern das flaue Geschäft nicht hin, einen Gesel len zu halten. Vier Meister arbeiteten auch in Lana, obwohl eigentlich zwei für den Bedarf

des Ortes genügten. Es ward daher bestimmt, „daß, wann da von zween absterben, alsdann, soviel es die Pader und Barbierer beriert, kheincr aufgenomen werden, sondern fürohin allein zween verbleiben sollen, weillen vorher auch nit merer gewest“. Im übrigen Gerichtsbereich genügte, „wie vor alters“, ein Geumeister in Algund, einer in Partschins und einer in Naturns, und nirgends sollte mehr ein Bad oder eine Barbierstube eröffnet werden. Wer in der Stadt Meister sein wollte, brauchte

nicht nur das Bürgerrecht und den Lehr brief. sondern mußte auch in Gegenwart zweier Stadt- und Geumeister das Meister stück zustande bringen, das aus fünf Wund pflastern. fünf Salben und einem Rezept für einen Wundtrank bestand, sowie eine strenge Prüfung ablegen. Wenn die Mei- sterslückarbeiten „in praesentia eines herrn Bürgermeisters und seiner zween zuegezo- genen herrn rattsverwohnten, auch 6 ülti- sten darzuc einberueffenen geymeistern“ aufgelegt und angenommen waren, wurde „nachgcents das examen gebreichigermas

- sen, wie es einem Wundarzt zu wissen von rechts wegen zuesleet, von der schaidl bis auf die ticssolcn vorgenomben“. Dabei wurde er für je drei Fehler, die er machte, mit 5 Pfund Wachs bestraft. Für Meister stück und -Prüfung wurde eines inkorpo riertes Meisters Sohn mit 35 fl, „ein hiesi ges stattkind“ mit 40 fl, und „ein fremb- der“ mit 45 fl zünftig genug berappt. lichcm Gottesdienst einfanden, wobei ein jeder jedesmal auch sein bestimmtes Opfer reichen mußte. Weil „ein ersams handtwerch

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Volksbote
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Page 9 of 16
Date: 22.12.1955
Physical description: 16
in das verschneite Bergland. Meister Johannes, der Künstler, aus dem Pu stertal, sucht spät den Bergpfad zum Kloster Maria Waldrast. Eiskristalle flimmern im grauen Bart. Langsam stapft der Esel den steilen Weg hinan und zerrt den -Schlitten über den balligen Schnee. Meister Johann geht voran und zieht ihn am Zaum: „Grauer- hü!“ Zur Seite schiebt der Geselle, an beson ders schweren Stellen den Weg ausschaufelnd. Der Alte schaut besorgt zu den Sternen auf und betet: „Helf’ uns Christ und die heilige Mutter

, daß wir kommen hinauf zur Wald rast.“ Der junge Geselle lacht. „Bald kommt der Mond hoch, dann wird der Wald wie ein Märchen für unsere Heiligen sein, die im Schlitten sindl“ Das liebe Jesukind, Maria und Josef, die Hl. Drei Könige, die Hirten, die Engel, dann Lamm, Esel und Kuh, alle Figu ren fast ellenhoch und mit Sorgfalt geschnitzt, mit leuchtender Farbe bemalt. Der Abt von Waldrast hat sie für die Christnacht-Kapelle , bestellt. Der bangt gewiß, ob der Meister wohl noch die Sachen bringt. Die beiden

schiebt der Geselle an: „Meister, keine Sorge, der Schlitten ist schon wieder flott.“ Dunkel türmt sich das Kloster auf dem breiten Gipfel. Sie sehen im feierlichen Schritt die Mönche nahen mit brennenden Kerzen, ein Krippenlied singend, dem Christkind zum Willkommen, das auf die Waldrast zieht. Schon drängen sie um den Schlitten und grü ßen den Meister; voran der Abt, der Prior, die Mönche und die Wallfahrer. Jeder will mithelfen, die Figuren in die Kapelle zu tra gen. Feierlich nimmt der Meister

Stück für Stück vom Schlitten: die hl. Jungfrau, Josef, die Hirten, die Könige und ihr Gesinde, die Engel. Und immer weiter und hastiger sucht er im knisternden Stroh. Der Abt fragt schon ungeduldig: „Wo bleibt das Christkind?“ Aber der Schlitten ist leer — das Stroh schon drei mal durchwühlt. Der Meister schlägt die Hände zusammen und klagt: „Ich hab’ es so gut gebettet, hoch und allein. Gewiß — es hat sich zornig von uns abgekehrt, weil wir. den Heiligen Abend entehrt durch unsere Fahrt

." — Da rief der junge Geselle: „Ihr irrt, Meister! Schuld ist die Wurzel am Weg, die den Schlitten hochschnellte, wobei das Christ kind wohl abgeworfen wurde. Ich weiß gut die Stelle und eile, es zu holen.“ Er sprang fort in den Wald. Der Meister und der Abt folgten zögernd nach. Wohl emsig suchte der Junge — doch fand er die Stelle leer — kein Christkind ringsum, nur eine Fuchsspur schnürte ins Dickicht, wie ein Steig — der folgt er. Nun steht er auf einer kleinen Lichtung, hochatmend — wie gebannt

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Volksbote
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Page 1 of 20
Date: 15.03.1990
Physical description: 20
den neuen Entwurf über die Handwerksordnung vorlegte. Mit einigem Unbehangen, denn durch ei nen letztgültigen Urteilsspruch Roms verliert der althergebrachte Meister brief endgültig seinen Rang. Er ist künftig für die selbständige Führung eines Betriebes nicht mehr erforder lich. Doch das Land hat nach Auswe gen gesucht und solche auch gefun den, um junge Handwerker in Zu kunft anzuregen, den Meisterbrief zu erwerben. Sonderförderungen für Be triebe mit einem Meister sollen dies erreichen

Qualifizierung gekennzeichnet“, stellte Kommis sionspräsident Oskar Peterlini in sei nem Bericht zum Gesetzesvorhaben fest. Ein wesentlicher Pfeiler der Handwerksordnung war der Meister- Streiflichter „In Südtirol hat sich vieles zum Bes seren gewendet“ — das erfreuliche Urteil stammt aus dem Munde des außenpolitischen Sprechers der SPÖ, Botschafter Peter Jankowitsch. Unter seinem Vorsitz haben in der vergan genen Woche SPÖ-Nationalräte und sozialistische Landtagsabgeordnete in Bozen zwei Tage lang getagt

dazu für den selbständigen Be trieb einfach strich. Als der Landtag dann noch einmal versuchte, den Mei stern eine ganz spezielle wirtschaftli che Förderung zukommen zu lassen, stellte sich Rom erneut quer. „Wir haben dennoch alles versucht, um dem Meister noch eine Sonderstel lung zu geben“, erklärte Landesrat Werner Frick in der Begründung des Gesetzentwurfes. Frick räumte den Verlust an Autonomie ein, doch sei kein Ausweg geblieben, als einen Ent wurf vorzulegen, der ohne den Mei stertitel als Verpflichtung auskommt

. Sonderförderung durch Markenzeichen Mit neuen Förderungskrititerien, die unausweichlich geworden sind, versucht das Land nun den Meisterbe trieben entgegenzukommen. Das Markenzeichen für die Produkte von Meisterbetrieben soll dem Kunden sofort sagen, daß er es mit einem Qualitätsprodukt aus verläßlicher Hand zu tun hat. Handwerksbetrie ben mit wenigstens einem Meister im „Mit einem Dank an Präsident Magango und der Überreichung einer Reproduktion des Plakates mit der Flamme des ASAR möchten wir allen Freunden

- und Landes autonomie führte. Lange Kämpfe, in deren Verlauf den Gründungsvätern der Autonomistenpartei eben die Spitzenvertreter der Süditroler Volkspartei zur Seite standen. Da durch entstand eine Zusammenar beit, bei der der Boden für eine beson ders fruchtbringende Freundschaft gelegt wurde, die sich dann als solche konsolidierte. Haus wird die Bezeichnung „Meister betrieb“ zuerkannt. Betriebe, die die sen Namen führen dürfen, werden sich damit vor anderen abheben und, so hofft das Land

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Page 5 of 12
Date: 03.08.1961
Physical description: 12
, wenn die Sonne am Spätnachmittag zwischen den Hügeln stand; genauso blitzsauber war auch Agathe, die das kleine Anwesen- in Ord nung hielt, den Vater helfend unterstützte und für seine Gehilfen, den Martin und den Klaus, stets ein freundliches Wort bereit hatte. Der Martin und der Klaus aber, die waren unterschiedlich wie Feuer und Wasser. War der Martin ein besonnener, stiller ' Mensch, • egte zwar der Klaus ebenso fleißig die Hän de, wie der Meister und Martin- sie regten

, wenn sie zwischen den Reiserbündeln saßen und Besen um Besen banden, aber der Klügste war er nicht und bildete sioh dooh ein, der Gescheiteste weitum im Land zu sein, „Klaus“, sagte Meister Lorenz manchmal, wenn der Klaus darauf anspielte, daß er eigentlich ein Schwiegersohn wäre, wie ein Vater sich nur einen wünschen könnte. „Klaus, es kommt nicht darauf an, was man- von sich selber : hält, sondern darauf, was man zu leisten imstande Ist. Akkurat an das sollst du alleweil'denkenl“ „loh weiß schon, daß Euoh der Martin nä her

steht!“ brummelte naoh so einer Be lehrung Klaus vor sich hin, „aber stellt mich einmal auf die Probe, dann sollt Ihr sehen, daß icb nicht auf den Kopf gefallen bin. Ich will nloht Immer zurüokstehen. Schon wegen her Agathe nloht!“ Solche Reden nahm der Meister Lorenz was sein Blut bedrängte und seinen Sinn so feindlich bedrohte? Da begab es sich, daß er an einem Sommer abend mit Elsa weit vor die Stadt hinaus fuhr, wo nichts mehr war als Land und Stille. Und auf einem Roggenfelde sah er ein Mägd

Martin, „der Vorrat geht zu Ende.“ „Wird halt der Klaus morgen zum See bauern gehen müssen." Meister Lorenz hob lauschend den Kopf. „Ist da nicht ein Wagen durohs Dorf gefahren? Klaus, spring hinaus und schau nach.“ Klaus* legte den halbfertigen Besen auf die Arbeitsbank, lief durch den Vorgarten und die Dorfstraße entlang und kam nach einer Weile zurück. „Der Seebauer', war’s Meister.“ „So... Dann lauf ihm nach, Klaus, und schau, was er geladen hat.“ Diesmal dauerte es schon, länger, bis-der Klaus

wieder auf tauchte. ^ „Besenreiser hat er geladen, Meister!“ „Ah, da schau her —sagte Meister. Lo renz. „Möohfgem wissen, wohin er die führt? Geh, Klaus, spring ihm noch einmal nach.“ !Es war ein,'heißer-Tag .und .Klaus',-hing schier die Zunge heraus, ,alq er* atemlos wieder zurüctakam un$; hervqrstleß: . ' ,IMei — M$1 — Meister naoh' ' naoh. Qberleitensdorf fährt er, „Was will er denn in Öberleltensdorf mit Besenreisern anfangen, der Seebauer, Schau dazu, Klaus, daß du Ihn nooh erwischt und frag ihn aus,“ Klaus

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Page 5 of 12
Date: 18.01.1951
Physical description: 12
wieder den Kerlen nachlaufen. Er ist’ alt genug, um in die Lehre gesteckt zu werden.» . . > «Warum, nehmt .Ihr ihn nicht in Euer Ge schäft?» fragte Nicolò. «Er taugt nicht zum Kaufmann. Meister Nicolò, /möchtet Ihr ihn haben?» Und als der Geigenbauer nicht antwortete, fuhr er hastig fort: «Ich zahle gut, das wißt Ihr. Seine Mutter möchte ihn einen Geigenbauer werden lassen. Und ich will das Beste vom Besten. Euch, Meister Nicolò Amati.» Amati war ein ehrlicher Mann und haßte Lügen. Außerdem war cs Sonntag

sich über die Balustrade, die, du, komm herauf!» Das Kind blickt auf. Dunkle. Augen in einem ungewaschenen Gesicht: «Komm her auf. Jungei» «Jawohl, Meister Amati.» Er stand, auf der Brücke;, barfuß und ver nachlässigt. Leute. die. in ihren Sonntags kleidern über die Brücke gingen, machten einen Bogen um ihn. «Kennst du mich .denn?» «Natürlich, Meister Nicolò.» «Komm morgen ln meline Werkstatt, Ich kann dich brauchen.» Das schmutzige Gesicht leuchtete auf. «Ja. Meister Nicolò», ; Der Knabe kam. g]g die albe Maria

die Läden öffnete, «Der Meister erwartet mich,» «Dich?» Maria hatte nichts für Gassenjun gen übrig. Sie schloß das Fenster geräusch voll und ging ins Haus zurück: «Meister Ni colò, habt Ihr einen kleinen schmutzigen Landstreicher herbestellt. In meinem ganzen Leben...» «Schon gut, Maria», Amati rief den Jun gen zu sich, «Wasch dich am Brunnen, zieh einen /grünen. Schure an und 1 fege die Werk statt aus.» Alessandro brachte seinen Cesare etwa eine Stunde später. Wein und kalter Imbiß envartete

die Besucher. Dann, als die Kna ben sich am Essen un d die Männer sich am Wein gütlich getan hatten, führte Amati die Jungen in einen kleinen Raum, der früher seinen Lehrlingen als Werkstätte gedient hatte. Werkzeuge hingen von den Wänden, und duftendes Holz lag in einer Ecke. «Ihr könnt hier spielen oder arbeiten, Kinder. Ich werde mit Meister Alessandro in zwei Stunden ziirückkehren.» ’ «Warup?» fragte der Kaufherr. , «Ihr werdet es einsehep. Wollt Ihr mein Gast in der Schenke sein?» Amati

hatte und mit geschickten Fingern den Hals einer Geige schnitzte. «Antonio.» Antonio kam auf ihn zu, den Geigenhals in der Hand. , ” «Alessandro, das ist mein Lehrling, An-' tonio.» ' «Meister, wollt Ihr mich wirklich behal- ten?» fragte Antonio, als Alessandro mit seinem Sohne gegangen war. «Ich bin zu arm, um ein Handtaerfc zu lernen, aber ; wenn Ihr mich nur das Haus ausfegen las sen wollet oder.. .* Amati hob das hölzerne Schwert, auf, das/ Cesare zurückgelassen hatte. «Das soll dein; Lehrgeld sein, Kind. Gott

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Page 7 of 12
Date: 31.08.1967
Physical description: 12
Einsatz über die Künstliche Besamung vorsieht. Neuner Stier Meister, der erste anerkannte Vererber der Braunviehrasse in Italien Es ist angebracht, bereits jetzt die Schulbesuchsbcscheinigungcn der Mittel- und Hochschüler sowie die Lehrbescheinigungen der Lehrlinge und die ärztlichen Zeugnisse der ar beitsunfähigen Kinder zu besorgen, damit sie den Gesuchen beigelegt werden können. Die Familienbögen sollen im allgemeinen von den Be auftragten geschlossen mittels Liste bei den Gemeindeämtern angefor

hochträchtige Zuchtkaltoinnen und 20 Jungkühe aufgetrieben. Bei den er- Dcr Stier „Meister“ auf der Abram-Rinncr-Alm im Sommer 1967 Soeben erreicht uns die Mitteilung, daß von der Technischen Kommis sion des Nationalverbandes dem Stier Meister die Anerkennung als positiver Vererber gegeben wurde. Der Stier Meister, welcher von Jo hann Wurzer, Mareit, gezüchtet wurde und in der Genossenschaft Laatsch bei Mals seine Sprungperio den absolviert hat, wurde im Jahre 1965 auf Grund der vielversprechen

(sprich Haltung und Fütterung), eine nicht allzugroße Kunst ist, bei einer Erstlingskuh 3321 kg Milch zu erreichen. Deshalb wurden diese Töchter mit Töchtern anderer Stiere gleichen Alters (Zeitgefährtinnen) und gleicher Umweltsbedingungen verglichen und dabei haben diese Meister-Töchter eine Mehrleistung gegenüber den Zeitgefährtinnen von ' 355 kg Milch erbracht. Als Zeitge fährtinnen wurden gleichaltrige Töchter mit annähernd gleicher Ab kalbezeit in fünf verschiedenen Ge nossenschaften herangezogen

(Mals, Tartsch, Glurns, Schluderns und Schleis). Diese Zeitgefährtinnen hat ten beileibe nicht die schlechteren Futterverhältnisse als die Meister- Töchter in Laatsch und deshalb kam die durchschnittliche Vererbungs kraft des Stieres Meister mit -!- 355 kg Milch so richtig zum Ausdruck. Im Gesamten wurden 31 Zeitgefähr tinnen den 20 Meister-Töchtern ge genübergestellt. Die Formmäßige Beurteilung die ser Töchter wurde ebenfalls von einer Expertenkommission des Na tionalverbandes vorgenommen

. Wir können also mit der durchschnittlichen Punktebewertung von 84 Punkten ohne weiteres sagen, daß die Mei ster-Töchter nicht nur in bezug auf die Leistung, sondern auch form- mäßig entsprechen. Im Nachstehenden geben wir die durchschnittliche Formbeurteilung dieser Meister-Töchter bekannt (in Klammern die Höchstpunktezahl): Meister-Töchter Gesamterscheinung (Typ) 25,5 (30) Formbeurteilung 34,4 (40) Euterbeurteilung 24,1 (30) Gesamtpunktezahl 84 Der Südtiroler Braunviehverband hat den Stier Meister im vergan- Versammlungen

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Page 3 of 12
Date: 21.09.1922
Physical description: 12
„Ist das Steinmetzbrauch? Flugs, Meister und Gesellen, greift zum Meißel und zum Hammer, bis daß ein Gericht beginnt nach Förmlichkeit und Sitte; indessen bleibt Kon- rad Kuen in meiner Wacht.' Meister Beit mar ein Mann mit greisen Haaren, der älteste Arbeiter in der Werkstatt, vor dem alle großen Respekt hatten. Keiner wogte ihm zu widersprechen, und bald klan gen die Meißel und Hämmer durch die Hütte hin, als wäre nichts geschehen. Konrad allein stand traurig da; ihm ge genüber

war ein Fenster, in dessen bunt be- lallfenen Scheiben die Sonne spiegelte u. glit zerte. Bei diesem Anblick erinnerte er sich an seinen Traum von heute morgen, aus dem er so freudig erwachte und Sonnengold und Glockenklänge ihn so selig begrüßten. Er hatte so vertrtuensvoll gebetet, sollte er jetzt ver zweifeln? Da trat Meister Claes, begleitet von Vol ker, in die Hütte; die Werkleute legten Mei ßel und Hammer nieder, Meister Beit aber, der in manchen Sprüchen bewandert war, flüsterte Konrad zu: „Reden

ist allweg nicht gut, * Schweigen auch oft schaden tut, Damm in allen Dingen Maße han Und Furcht, ist wohlgetan.' Der Jüngling lächelte: dann trat er mit entschlossenem Sinne dem Dombaumeister entgegen. Meister Claes hob das Verbot des Schwei gens noch nicht auf; er machte ein Zeichen, daß alle in ihrer Arbeit fortfahren sollten; dann schritt er durch die Reihen hindurch zu dem Orte, wo die Freveltat geschehen war. Als er an Konrad vorüberkam. blickte er verwundert auf den Jüngling, denn er wußte

nicht, warum dieser mit dem alten Beit ab seits von übrigen stand. Roch ehe er nach der Ursache fragen konnte, sprach Konrad jest und entschlossen: „Meister, auf mir liegt der Verdacht der Tat!' Der alte Claes riß die Augen weit auf und i traute seinen Ohren kaum, als er diese Worte i hörte. „Geh, Konrad,' sagte er wehmütig, „du scherzest» oder hat die böse Tat deinen Ver stand verwirrt?' Run sing auch Veit zu reden an und er klärte dem Meister den ganzen Hergang. „Es ist nun doch einmal so, wie Konrad

sagt,' schloß er seinen Bericht: »wir müssen zum Berichte schreiten.' Meister Claes strich mit der Hand über seine Stirn und, ohne es zu wollen, auch noch etwas tiefer; denn ein paar dicke Tränen waren aus seinen Augen gequollen. Cr liebte den Jüngling wie seinen eigenen Sohn und sah ihn jetzt mit dem schwersten Verdachte belastet. Hatte er sich in ihm getäuscht? Volker war gleichfalls dem Meister bis zu dem Schreine gefolgt. Als er diesen Hergang hörte, ergriff er heftig Konrads Hand und drückte

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Page 7 of 40
Date: 03.09.1995
Physical description: 40
“, ist Plunger zufrieden. Kein Wunder, ist er doch weit und breit der einzige Meister seines Fachs. Nur in Meran, im Vinsch- gau und in Brixen gibt es ähnliche Werkstätten; und das bei geschätz- Von Tliten und Blasen zu Besuch bei einem Südtiroler Blasinstrumentenmacher Südtirol ist das Land der Blaskapellen. Nirgendwo anders spielen so viele Men schen auf so engem Raum trompete, Waldhorn oder Baß. Die Statistik spricht von über 10.000 Südtirolem, die in 207 gezählten Kapellen aktiv sind; die vielen kleinen

Gruppen gar nicht eingerechnet Und wo so viel Blech und Holz ertönt, braucht es natürlich einen, der von tu ten und Blasen eine Ahnung hat, sprich einen Blasinstrumentenmacher, ln Süd tirol gibt es nur noch wenige, die dieses Handwerk verstehen. Einer von ihnen ist Meister Heinrich Plunger. ten 11.000 Blasinstrumenten im ganzen Land. Eigentlich sieht es in der Werkstatt eines Instrumentenmachers aus wie in jeder anderen Werkstätte auch. Werkbänke stehen an der Wand, überall liegt Werkzeug her

dazu bewogen, in die Dienste von Meister Heinrich zu treten. immer wieder kleine oder größere „Unfälle“. Peter - seit vier Jahren bei Plunger in der Lehre und mittlerweile be reits Geselle - bearbeitet an der Drehbank die Mundröhre einer Trompete. „Sie ist das wichtigste Bestandteil eines jeden Blasinstru mentes“, erklärt er fachmännisch. Besonders die richtige Länge spiele eine große Rolle und ihr konischer Verlauf. Ist der Kegel falsch ge formt, ist die Stimmung im wahrsten Sinne des Wortes

wie weggeblasen, beim Instrument und auch bei Peter. Seine schulische Ausbildung zum Instmmentenmacher hat Peter in Wien absolviert. In Südtirol gibt es nichts Vergleichbares. Angehende Instrumentenmacher können hier zulande nur zwischen der Berufs schule für Tischler, Mechaniker oder Werkzeugmacher auswählen. Peter wollte auf Nummer sicher gehen und übersiedelte für meh rere Monate in die Donau-Metro pole. „Dort holte er sich die beste Grundlage für unseren Beruf“, ist Meister Plunger stolz

auf seinen Schützling. Die praktische Fein abstimmung holt er sich jetzt beim Meister persönlich. Generalüberholung Schon wieder steht ein Kunde in der kleinen, aber sympathischen Werkstatt gleich neben der St.-Jo- hann-Kirche. Die Zugposaune, die er aus dem mitgebrachten Koffer packt, hat ganz schön etwas ab bekommen. Die zwei Dellen im Trichter sind nicht zu übersehen. Und der Zug will auch nicht mehr so, wie er sollte. Generalüberho lung? Kein Problem! Generalüberholung heißt im Schnelldurchlauf soviel

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Page 5 of 20
Date: 23.01.1992
Physical description: 20
- kennummer 3. HGV - und LVS-Vorsitzende treten ab - Wird Walter Meister Nachfoleer von Rudi Hölzl? Zwei Präsidentenstellen zu vergeben Ein Wechsel an der Spitze von zwei großen Fremdenverkehrsverbänden scheint in absehbarer Zeit ins Haus zu stehen. Im Landesverband der Ver- kehrsorganisatiorien (LVS) sind be reits im Februar Neuwahlen ange sagt. Im Hotelier- und Gastwirtever band (HGV) sind diese zwar erst im Frühjahr 1993 fällig — trotzdem deu tet alles darauf hin, daß die Weichen dafür bereits

gefallen sein: Der Obmann des HGV Meran, Walter Meister, sei zum Kompromißkandidaten geworden. Allerdings sei auch er nicht sofort Feuer und Flamme gewesen, sondern habe sich Bedenkzeit ausgebeten. Schließlich gilt er auch als möglicher Kandidat für die Stelle des Präsiden ten der Meraner Kurverwaltung, die ebenfalls im Frühjahr frei wird. Allerdings war es bislang in Meran ein ungeschriebenes Gesetz, daß kein Hotelier diese Stelle besetzen soll. Walter Meister aber ist Hotelier, und noch kann niemand

abschätzen, wie stark das ins Gewicht fallen wird, wenn die Entscheidung ansteht. Walter Meister bestätigte die Ge rüchte um seine Person allerdings nicht: „Gerüchte.gibt es viele — und Kandidaten eine ganze Menge. Der Präsident wird von einem im kom menden Frühjahr noch zu wählenden Gremium bestimmt: Dies allein zeigt schon, daß heute noch alles offen sein muß.“ Es sei allerdings bei den kom menden HGV-Wahlen ein größerer Wechsel zu erwarten, weil viele Älte re in den vorderen Reihen ihren Platz räumen

wollen, um jüngeren HGV- Mitgliedern Platz zu machen. Aber dieser Entwicklung solle man nicht vorgreife.n, sagt Meister. gs vermögen Zukunft Südtirol steht im Mittelpunkt der November/Dezember-Ausgabe der Zeit schrift „Globus“. Repro: „VB“ J ahr es Versammlung der Dachdecker Walter Meister (links) und Hans Berger: Als Nachfolger von Rudi Hölzl im Gespräch ... Aufnahme: „VB“ Die Berufsgemeinschaft der Dach decker eröffnete die Reihe der Jah resversammlungen in der Baugruppe am 10. Jänner in Bozen, Es gibt unge

fähr 40 Handwerksbetriebe in ganz Südtirol. Obmann Heinz Gamper (im Bild)'konnte in seinem Rückblick auf die Tätigkeit des vergangenen Jahres vor allem zwei Punkte hervorheben: Zunächst verwies er auf die 1991 erst mals seit vielen Jahren durchgeführ te Meisterprüfung. Die neuen Meister sind Luis Mumelter, Andreas Plank, Paul Jaist, Markus Thaler und Gio vanni Holler. Danach hob er die Mit wirkung der Berufsgemeinschaft an der Bozner Messe 1991 hervor. Erst mals war es gelungen, einen Gemein

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Page 6 of 12
Date: 31.10.1974
Physical description: 12
hat sich jetzt dem Fremdenverkehr zugewandt Vergebt die alten Meister niefit! Er ist auch heute noch, aus einem richtigen Dorf nicht wegzudenken, der Schuster! Der Meister, von dem die Rede ist, hat allerhand zu berichten gewußt, denn er blickt auf eine statt liche Reihe von Jahren zurück, die von weither bis in eine ganz andere' Zeit reichen, in der er jetzt lebt und immer noch arbeitet. Wo früher das Kastclruther Gericht war, „die Reiche“ genannt, sieht man noch unten hinein die Kellergclasse, wo man die Sträflinge

. Und dann, auf ein paar weitere Fra- Der Turm der Dekanatspfarrkirche Kastel ruth ist einer der schönsten und mächtigsten im ganzen Lande und bildet mit Recht den Stolz der Bevölkerung, die übrigens auch auf ihre schmucke traditionelle Tracht etwas hält gen, kommt ein - Stück Vergangenheit zum Vorschein, das man gerne auf schreibt und festhält. - Früher nämlich ging der Meister mit einem Gesellen und einem Lehrbuben auf die Stör zu allen Bauernhöfen der gesamten Umgebung: St. Michael, Ti- sens, St. Oswald, Tagusens

erzählt und alle waren noch fleißig bis spät in die Nacht. Oft schlief nur der Geselle am Hof, weil der Meister zurück in die Werk statt zum steppen gehen mußte. Vor dem Weggehen trug er immer der Bäue rin pflichtschuldigst auf, wachsam zu sein, daß der lustige Bursch nicht etwa die Buamkammer mit der von der Git schen verwechsle. Sobald nach unge duldigem Warten die ersten Weiberleut schuh anprobiert werden konnten, paßte der Meister das LeSer dem Fuße an, drückte da und dort und meinte: „Die Schuhe

passen den Fiißlein gut!“ Dar auf war manchmal die Antwort: „Mor gen leg’ ich sie bei der Sfallarbeit an!" Da hatte dann der Meister Lob und Dank für Mühe und Arbeit! Ja, die neuen waren es nicht allein, die den Meister und seine Helfer er warteten — das Jahr über hafte sich ein ganzer Berg Schuhe angesammelt, die geflickt werden mußten. Zuguter letzt kam gar noch die Bäuerin mit den Stallknospen daher, da war der Geselle gar nicht begeistert, er mußte dann nämlich noch einen halben Tag dableiben

! Wenn die Stör über drei Tage dau erte, packte die Bäuerin den Schustern drei selbstgebackene Brote ein und lud den Meister zum Knödelessen am Sonn tag, wo auch die Schuld beglichen wer den sollte. Den Gitschen war es derweil gelungen, zwischen das eingepackte Werkzeug einen schweren Stein' zu schmuggeln, den die Schuster erst da heim entdeckten und über die unnütze Zusatzlast schimpften. Ganze einundfünfzig Jahre ist der Meister auf Stör gewandert — die er ste war 1920 (zu Dosels), die letzte 1971

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Page 14 of 16
Date: 10.10.1963
Physical description: 16
nach Meran überwiesen. Dort stellten die Aerzte einen Bruch des Handgelenkes fest. Die Verletzten stelle übernahm die Ausheilung der Hand. Brixen (Rund um den Weißen Turm.) Der Brixner Gemeinderat wird in der nächsten Zeit wieder tätig werden. Der Bericht der Untersuchungskommission über die Zustände in den Brixner Krankenhäu sern ist fertiggestellt und wurde bei Bürger meister Dr. Dejaco hinterlegt. Die Kommis sion wurde im November vergangenen Jahres über Antrag des Gruppenführers der SVF- Ratsfraktion

, bei dem der Chor die Jubiläumsmesse von Gru- ber aufführte, der Pfarrer von Gossensaß, Hochw. Dr. Max Radi. Ein Teil der Kirche, die Empore für den Kirchenchor, die eine Erweiterung nach vorne und als Zugang eine Wendeltreppe aus Kunstschmiedeeisen erhielt, harrt noch der Orgel, die vom Meister Reinisch in Steinach in nächster Zeit geliefert werden wird. Nach der Festfeier wurde den Festgästen — Vertretern mehrerer beteiligten Firmen, dem Orts Vorsteher, dem Talerbauern Josef Mair, den beiden Lehrkräften

am Sterzinger Stadtplatz — hier schaltete sich das Kunstdenkmalamt in Trient ein — die gotischen Fresken freigelegt, wodurch der Kunstwert des Gotteshauses eine wesent liche Bereicherung erfuhr. Während des zweiten Weltkrieges setzten die Kirchenrestaurierungen begreiflicherweise aus, begannen jedoch bald wieder pach des sen Ende. 1947 wurden die Veitskirche im Oberdorf und die Nikolauskirche im Unterdorf von Telfes von Meister Vallazza in Brixen restau riert. 1948 folgte die durchgreifende Restaurie rung

der am 3. Juli 1900 vom Fürstbischof Simon Aichner von Brixen eingeweihten romanischen Herz-Jesu-Kirche in Franzens- feste durch den akademischen Maler Hans Peskoller, der die beiden neuen Fresken an den Seitenwänden des Chores, die Fresken der vier Evangelisten im Gewölbe des Chores und jene der Engel im Tonnengewölbe des Schiffes schuf. Das Jahr 1952 brachte die umgestaltende Restaurierung der Marien-Wallfahrtskirche in Trens durch Meister Hans Eisendle in Ster zing unter der Oberaufsicht des akademi schen

Malers Johann Baptist Oberkofler in Brixen, wobei die vermauerten gedrehten Pfeiler der Westempore, die Dienste im Chor und Teile der von Adam Mölckh geschaffenen Fresken im Gewölbe freigelegt wurden, eben so die Restaurierung der Kirche in Kematen in Pfitsch durch Meister Eisendle. Dabei wurden die Fenster durch solche von den Schwestern Hofer gespendete in warmem Farbton ersetzt. 1954/55 erfolgte die Restaurierung der Kir che in Mareit durch Meister Peskoller, der auch die Außenkirchen

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Page 5 of 12
Date: 31.05.1961
Physical description: 12
Planmäßiger Wiederaufbau des SidOroler Handwerks Das Südtiroler Handwerk hat einen guten Namen, es konnte sich wiederholt auf inlän dischem und internationalen Ausstellungen (Florenz, Mailand, München) gegen eine er drückende Konkurrenz behaupten und ehren volle Auszeichnungen erringen. Seine Ent wicklung reicht zurück auf die strenge öster reichische 'Handiweiksordnung, welche eine dreijährige Lehrzeit beim Meister, verbun den mit dem Besuch von Nachmittags- oder Abendkursen und die Ablegung

auf diesem Gebiete seit Jahren nichts . getan ,wurde. Vorderhand verfügt nur die Landesberufsschule in Bozen Uber eigene Werkstätten für alle bis jetzt erfaßten Ge werbe (rund ein Dutzend); Werkstätten für Tischler sind auoh in Brixen, solche für Schneider in Meran, Schlanders, Brixen, Sterzing und Bruneck. Nach und nach sollen weitere errichtet werden. Meister aus dem betreffenden Handwerk oder Gewerbe ge Lehrlingc bei der praktischen Arbeit in den Lehrwerkstätten auf einem von der Bozner Mustermesse

gewerbe (Maurer, Zimmerer, Maler) kommen, wie schon erwähnt, zweimal ln der Woohe, aa ihre Kurse mit Rücksicht auf die jahreszeit lich verteilte Arbeit zusammengefaßt wer den. Sehr weitvoU sind die Lehiweikstütten Der nächste Schritt war die Einriohtung von Lehrwerkstätten für den.prakti schen Unterricht, denn soll die Schule ihre Aufgabe als begleitende Ergänzung der Lehre beim Meister erfüllen, so muß sie dem Lehr ling auch Gelegenheit zur praktischen Arbeit unter fachlicher Anleitung bieten

, wie sie beim, Meister nicht immer und überall vor handen ist, 'besondelrs wegen Mangel än Ma schinen. Dieser Notwendigkeit gilt. beson deres Augenmerk auch im Hinblick auf die ben in der Werkstätte in Zusammenarbeit mit den Fachlehrern des theoretischen Unter richtes planmäßig Anleitung für die prak tische Arbeit, und was für gediegene Werk stücke daibei schon geschaffen wurden, konnte man gelegentlich der Hamdwerksausstellun- gen auf der Bozner Messe mehrfach sehen. Erstmals wieder Gesellenpittfungen

die Lehrzeit beim Meister beendet haben. Lehr linge, die wohl die dritte Klasse der Berufs schule abgeschlossen haben, aber erst im Sommer die Lehre beim ■ Meister beenden, können die Abschlußprüfung über den theo retischen Teil ablegen und die praktische Prüfung im Herbst (November) nachholen. Dem Lehrling, der die Gesellenprüfung, be standen hat, wird ein eigenes Befähigungs- diplom, der Gesellenbrief, von der Landesregierung ausgestellt. Damit ist er offiziell freigesprochen

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Page 5 of 12
Date: 20.05.1954
Physical description: 12
einmal, so es ihnen ihr Geschick zuließ, selbst erfahrene Schmiede meister zu werden. Draußen unter den Stämmen des hoch wüchsigen Tannenihorstes, wo zwei Scheide wege sich trafen, trennten sich die Brüder. Heinrich wählte den geraden Weg, der hin ausführte in die Weite der Ebene. Bruno wandte sich gegen Süden, den Bergen zu, an deren Fuß sich die große Stadt mit ihren Palästen und Riesenschloten dehnte. Sie reichten sich die Hände zum Abschied. «Viel Glück auf den Weg, . Bruder, und merke dir den Spruch, den der Vater

einer Schmiede tön ten, beschloß er, sich dort niederzulassen. Mächtig viel Arbeit war noch in der Schmiede zu tun an dem Tage; obwohl die Sonne bereits im Sinken war, harrten noch zwei Ackerpferde des Beschlagenwerdens. Heinrich bot dem Meister seine Dienste an, und da es der Zufall wollte, daß der Geselle gerade aus der Schmiede geheiratet hatte, hieß ihn dieser gleich zugreifen. Sein Hand werk hatte Heinrich gründlich gelernt, der Meister fand Gefallen an ihm und seiner Arbeit und behielt ihn fortan

bis spät, wenn dort der Verdienst viel rftüheioser war. Von nun an arbeitete er langsamer und mürrischer. Der Meister wußte, woher dies kam, und brummte. Vor' kurzem hatte eine der Werkstätten größere Aufträge erhalten, und neue Arbeiter wurden auf genommen. Ein kleiner Zwischen fall gab Bruno Anlaß, sich mit dem Meister zu entzweien. Eine Woche später schon trat er als Arbeiter in das Eisenwerk ein. Wohl wurde jetzt die Arbeitszeit kürzer, aber er fühlte sich nicht wohler dabei

. In den be schäftigungslosen Stunden lernte er Bier und Karten kennen, sein Gemüt stumpfte ab ge gen bessere Regungen, und die Arbeit, die ihn kräftig und gesund erhalten hatte, wurde zur Last. Nicht lange dauerte es, dann kam das Schlimmere. Die Arbeitsaufträge ließen nach, und die zuletzt Aufgjnommenen. darunter auch Bruno, wurden entlassen. Was sollte er jetzt tun? Längst hatte sein früherer Meister einen neuen Gesellen; auch andere Meister, denen er sich vorstellte, erhofften sich nicht viel von der kraftlosen

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Page 23 of 44
Date: 18.06.1995
Physical description: 44
kampf fiel in der 78. Minute, als Zickler mit dem Kopfball-Tor zum 3:1 den Bremer K.o. besiegelte. Am Ende blieb dem scheiden den Werder-Trainer Otto Rehhagel die Krönung seiner 14jährigen Tä tigkeit an der Weser versagt. DORTMUND/MÜNCHEN (dpa). Das Westfalenland steht köpf: Borussia Dortmund ist nach 32 jahren wieder deutscher Fußball-Meister, Die Gelb-Schwar zen besiegten am letzten Spieltag der Bundesliga den Hamburger SV mit 2:0 Toren und machten ihr viertes Meisterstück nach 1956, 1957 und 1963

Leverkusen Dynamo Dresden Tore: 1:0 Hapal (6.), 1:1 Fuchs (52.). 2:1 Kirsten (68.), 2:2 Sples (89.). Zuschauer 10.000 Eintracht Frankfurt 1860 Mönchen Tore: 1:0 Binz (10.), 2:0 Okocha (40.), 2:1 Winkler (46.), 3:1 Becker (53.). Zuschauer 25.000 2:2 3:1 „Würdiger Meister" Bundestrainer Berti Vogts: „Dortmund ist ein verdienter und würdiger Deutscher Meister. Kompliment aber auch an Bre mer, die eine sehr gute Rückrun de gespielt haben. Gott sei Dank geht die Schale endlich wieder an einen westdeutschen

Verein. Dortmund hat eine Super-Hin- runde gespielt, wurde dann von Verletzungen zurückgeworfen.“ Dr. Gerd Niebaum (Präsident von Dortmund): „Ich bin über glücklich. Das erste, was ich dacht habe, war: Wir wollen, h ge- , daß Flemming Povlsen die Meister schale in Händen hält.“ DFB-Präsident Egidius Braun: „Ich bin selbst völlig überwältigt und kann eigentlich noch gar nichts sagen. Ich muß das erst noch verarbeiten. Aber ein Rie senkompliment an Dortmund.“ Michael Meier (Manager Borussia Dortmund

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Page 13 of 14
Date: 02.01.1969
Physical description: 14
: Züchter: Luigi Dalponte, Vigo Lomaso; V. Meister 1068/53 Hz - p. 91; VM. Gilda 8781/15 Hz - p. 87 - HL - 5. Lakt. 7203 - 3.72%.; M. Oriunda 37448 TN - p. 8b - 1. Lakt. 5541 - 3,72%. - 505; Euterbciirteilung: 27 Punkte - HL - 5. Lakt. 4782 - 3,76% - 305; MM. Ornia 1224 S - p. 84 - HL • 4. I.akl. 4152 - 3.90':,,. 10) Zl.NO MM A 25222 Hz - geh, 29. IC). 67 - Gewicht kg 444; Züchter: losef Gcrsll, Amberg; V. Zcnar 34971 TN - p. 88; VM. Kluppe 6540 S - p. 89 - HL - 4. Lakt. 5804 - 4,30%; M. Glücke A 1878

werden kann. Was ist also, nochmals zusammengcfaßl, bei den Progcny-Tcst-Bcsamungcn zu beachten'.' 1. Diese Testbesamungen sind für den Züchter gratis. 2. Dem Züchter ist es untersagt, die einzelnen Stiere für seine Kühe aus- zuwahleii. Diese Auswahl ist aber nicht möglich, da die Stiere mit einer Kennummer versehen sind und den wirklichen Namen auch die Hcsa- imingsticriirzte nicht wissen. 3. Der Züchter geht auf Grund der Gratisbesamungen die moralische „Meister“-Tochter in der 3. Lakluiion Verpflichtung ein, weibliche Kälber

hat der Rraunvichverband auch hetter wieder ein Auswahlprogramm laufen. Wie schon gesagt, sollen hei diesem Pro gramm ausgewählte Stiere zum Einsatz kommen, jedoch muß dafür vom Züch ter eine Gebühr von Lire 5000 pro Be samung (2. und 3. Besamung gratis) be zahlt werden. Im Vorjahr waren in die sem.. Programm die Stiere Meister, Magnet, Pollux, Zcnar und Bulo. Der Einsatz des Stieres Bulo erfolgte im Vorjahr deshalb, weil wir uns auf Grund der Entwicklung der zweijähri gen Kalbinnen und deren Euteransatz Hoffnungen

um 50% höher liegt als bei Stieren ohne positiven Vater. Das Sa menmaterial für diese beiden Stiere Car los und Ambos steht ab Anfang liinncr den Besamungstierärzten zur Verfügung. Weiters stehen im Auswahlprogramm die Stiere Meister (immer noch einziger anerkannter Vcrcrber Italiens) und Rcst- samendosen des Stieres Magnet (+ Ver erbung von 580 kg Milch in der Schweiz) zur Verfügung. Die bei liegenden Bilder werden sicher dazu bei tragen, sich für den einen oder anderen Stier im Auswahlprogramm

zu entschei den. Wir würden insbesondere den Milclnvirtschaftsbetricben empfehlen, sich dieser Stiere zu bedienen, da beim Verkauf dieser Kälber in die Bcrggcbic- te für die Nachkommen dieser Stiere durch den Verband ein erhöhter Preis von Lire 5000 garantiert w'ird und so mit der Käufer des Kalbes die Besa mungsgebühr mitbezahlt. Abstammung der Auswahlstierc: 1) MEISTER 1068/53 - geh. 6. 9. I960 91 Punkte - Bozen; Besitzer: S. T. Braun viehzucht verband Bozen (erster anerkannter Vcrcrber in Italien

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Page 5 of 16
Date: 11.11.1994
Physical description: 16
einen Forderungskatalog zu präsentieren. Zentrale Punkte darin: der Haus halt für das kommende Jahr; die Amtsentschädigungen der Bürger meister; die abgeschaffte Aufent haltssteuer, die nach Vorstellung des Landes von den Gemeinden kompensiert werden sollte; die So- zialdienste, Wasserkonzessionen und -gebühren etc. Der Zehnpunktekatalog war im Vorfeld des Treffens vom Gemein denverband ausgearbeitet worden und war von Verbandspräsident Hans Zeiger dem Landeshaupt mann unterbreitet worden. In ent spanntem Klima

wurden die Punkte durchdiskutiert. Was die letzthin umstrittenen Amtsentschädigungen der Bürger meister anbelangt, so schlug Durn walder einen Kompromiß vor, mit dem sich die versammelten Ge meindeoberhäupter durchaus ein verstanden zeigten. Die Bürgermei ster hatten zunächst gefordert, daß ihre Bezüge an jene der Regio nalratsabgeordneten gekoppelt würden; Durnwalder lehnte dies je doch klar ab. Er sicherte aber zu, den Bereich auf jeden Fall neu regeln zu wollen, und zwar der gestalt

, daß die Bezüge nicht mehr an jene der Gemeinaebediensteten ekoppelt, sondern je nach Größe er Gemeinde neu festgelegt wer den sollen. Dabei solf auch der Gemeinderat einen gewissen Er messensspielraum erhalten. Auf die Forderung der Bürger meister, eine Rente zu erhalten, erwiderte Durnwalder, daß sie ja eine private Versicherung abscn- ließen könnten. Das Verfassungs gericht habe einen derartigen Vor schlag bereits einmal aogelehnt, sagte Durnwalder den „Dolomi ten". Keine fixe Zusage konnte

zeigte Durn walder für die Kritik der Bürger meister über die Abschaffung der Aufenthaltsabgabe. Die Steuer ICI will jedenfalls niemand erhöhen, was auch in einer Resolution fest gehalten wurde. Nicht einig wurde man sich auch beim Wunsch des Gemeindenverbandes, die Wasser konzessionen zu erhalten. Dafür bekommen sie den Auftrag, die Wasser- und Abwassergebühren so festzu legen, daß diese Dienste ko stendeckend arbeiten. Tradition und viel Sportgeist Martinischießen in Eppan / Zu Ehren

der ehemalige Bun deskulturreferent Luis Zingerle so wie der Kulturreferent des Unter landes und Salurner Vizebürger meister Walter Christofoletti. Bei der gemeinsamen Sitzung der Bundesleitungen der Nord- und der Südtiroler Schützen am Samstag wurden u. a. die wichtigsten Auf gaben dieser Delegiertenkommis sion festgelegt. Die Atmosphäre soll dabei äußerst harmonisch gewesen sein. Nach den Worten des Süd tiroler Landeskommandanten Rich ard Piock seien vergangene Strei tereien längst begraben, so schwer

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Page 18 of 20
Date: 24.12.1992
Physical description: 20
der Trep pe, den Stock zwischen dem zweiten und dritten Tritt, und wartete dort, bis der Müller er schien. Trug dieser das Schurz fall nach Gesellenart, so wurde er mit „Bruder“ angesprochen. Nach kurzer Rücksprache betrat der Bursche die Wohn stube ohne anzuklopfen und sprach denn folgenden Gruß: „Grüß Gott Herr Meister und Frau Meisterin, bring Euch den Gruß vom nächsten Meister und Gesellen“. Nach einem „Dank dir“ gab es Fragen und Antworten. Meister: „Klapper schütz?“ — Bursche: „Roll schütz

!“ Meister: „Woher kommst?“ Der Bursche durfte nie die Ortschaft nennen, son dern den Lauf des Wassers, dar um „Wasser auf 1 oder „Wasser unter“. Der Meister wußte dann, wer ihm den Gruß sand te, da er die nächsten Müller doch sicher kannte. War es Mittagszeit, so gab es zu essen und gegen Abend ein Nachtlager, natürlich auf den Säcken, am Morgen nach kur zer Mithilfe in der Mühle Mor genessen und von den Bur schen eine Reiseunterstüt zung. Dann wurde man verab schiedet mit: „Grüß mir den nächsten

Meister und Ge sellen“. Strenge Sitten im 15. Jahrhundert Den einst im Besitz der Stadt Innsbruck stehenden Mühlen wurde im Jahre 1400 eine von Freiburg i. Br. stammende Ord nung auferlegt, die mancherlei Vorschriften enthielt: Während die Bewohner der Stadt das Getreide jeweils auf dem Markt zu erstehen hatten, holte es der Müller zur weiteren Verarbeitung beim Bauern ab, wobei er die Mahlprodukte samt Krüsch und Spreuer zu rückzubringen hatten. Für die geleistete Arbeit bezog der Müller

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Page 10 of 24
Date: 17.12.1981
Physical description: 24
tüchtigen Schnitzer gab es weit und breit nicht mehr. Aber Ferchler fand es viel unterhaltsamer, den Main zer Jungfern nachzustellen . als in der Werkstatt zu sitzen und zu arbeiten. Und an Sonntagen konnte man ihn mit Gewißheit eher in einer der Weinstu ben als im Dom beim Gottesdienst fin den. „Fercher!“ schalt der Meister, als der Geselle an einem Montag wieder einmal erst gegen Abend zur Arbeit erschien. „Wenn du dich nicht besser geziemst und auf deine Sache schaust, muß ich dich wohl fortgeben

und mir einen an dern Vorgesellen suchen.“ „Ihr tut’s ja doch nicht, Meister!“ gab der Gesell spöttisch zur Antwort. „Denn die guten Gesellen sind heutzu- tag im Land rarer denn die Güldenta ler.“ Das wußte Gutenberg wohl, und dar um sagte er auch nichts weiter, sondern wandte dem vorlauten Gesellen einfach den Rücken. An diesem Abend schien der Ferchler übrigens ungewöhnlich fleißig und er arbeitete noch beim Schein der Öllam pe weiter, als selbst der Meister sich gen, niedrigen Raum, den einzigen, der im Winter

.“ Bei diesen Gehöften sollen sich für endlich zur Ruhe begeben hatte. „Am Abend wird der Faule fleißig!“ fuhr es Gutenberg durch den Sinn, aber er war doch froh, daß Jakob Ferchler plötzlich solchen Eifer zeigte. Drängten doch die hohen Herren gar sehr mit der Liefe rung, denn man brauchte jetzt viele Schriften für Glauben und wider' Irr glauben. Mitten in der Nacht schien es Guten berg, als habe er ein seltsames Ge räusch vernommen, das vom Flur sfeines Hauses kam. Rasch kleidete sich der Meister an und schlich

gewährt!“ Der Geselle tat ganz zerknirscht. „Meister“, bat er demütig, „laßt mich doch hier bei Euch, versucht es noch einmal mit mir. Ich will Anstand und Sitte wahren Von nun ab, und wenn ich selbst einmal Meister bin, möchte ich um die Hand Eurer Toohter freien.“ „Hinaus!“ schrie Gutenberg, nun völ lig aufgebracht. „Kein Wort mehr will ich hören! Hier ist dein restlicher Lohn, und nun fort mir dir!“ Das Gesicht Jakob Ferchlers wurde zur drohenden Grimasse, dann drehte der Bursch sich wortlos

um und ver schwand in der Werkstatt, wohl um dort seinen Ranzen zu packen. Der Meister sperrte die Tochter in ihr Schlafgemach und suchte dann seine eigene Kammer auf, wo er nach langer Uijrast endlich in tiefen Schlaf sank. Als er am nächsten Morgen seine Werkstatt betrat, wartete dort seiner ei ne peinliche Überraschung. Der ungebär- Weihnachten so viele Menschen treffen wie sonst nie während des Jahres. Pa dre Filippo blendet zurück in das vergangene Jahr. Er erinnert sich: „Al les

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Page 4 of 12
Date: 29.09.1960
Physical description: 12
eines gesunden Mittelstandes hemmten. Die Forderungen der Handwerkerschaft nach einer gesetzlichen Regelung zur Ausübung des Handwerkes und der beruflichen Entwicklung im Handwerk vom Lehrling zum Gesellen und zum Meister waren berechtigt und schon vor elf Jahren wurden sie als Antrag an die da mals im Entstehen begriffene autonome Lan desverwaltung gestellt. Nach Jahren der Arbeit und endlich erfolgter Genehmigung seitens der Regierung trat das Gesetz im Frühjahr 1957 in Kraft. Anschließend konnte

übergeben wurde, setzen sich aus Mitgliedern der Landeshand werkskommission, den Ausschußmilgliedern und Bezirksobmännern des Landeshand werkerverbandes rnd dem ältesten und jüng sten Meister zusammen. Der Tag des Handwerksmeisters wurde zu einem Festtag. Er begann mit einer hl. Messe in der Pfarrkirche, die von Weihbischof Msgr. Heinrich Forer zelebriert wurde. In Anwesenheit zahlreicher Handwerker aus dem ganzen Land und der vielen Gäste, der Saal war bis auf dem letzten Platz besetzt, fand

der Landeshandwerkskommission, verwies auf die Bedeutung des Meistertitels, der nicht nUr ein Ehrentitel ist, sondern die erste Vor aussetzung für die Haltung von Lehrlingen bildet. Mit der Verleihung des Meisterbriefes übernehme jeder die große Verantwortung, an der Berufsausbildung der Lehrlinge in einer für diesen Beruf schwierigen Zeit entschei dend mitzuarbeiten. Die Meister übermitteln ihre Kunst und ihren Beruf der neuen Ge neration und damit sei das Handwerk allen Unkenrufen zum Trotz nicht zum Aussterben verurteilt

. Mit dem Nachweis eines Meister titels stellen sich unsere Handwerker auf die gleiche Ebene, wie .jene der Mitgliedstaaten des Gemeinsamen Marktes. Anschließend erfolgte die feierliche Über reichung der Meisterbriefe, die folgende Handwerker Südtirols in Empfang nahmen: Cav. Uff. Baldassare Bruschetti, Schneider, Bozen; Fritz Sölva, Schneider, Neumarkt; Adolf Blaha, Steinmetz, Bozen; Oreste Ambo» nati, Tischler, Bozen; Giuseppe Conta, Schuh macher, Bozen;■ Giuseppe Filtppi, Tüncher, Bozen; Anton Hofer, Friseur

. Der Meisterbrief zeichnet nicht allein seine Ju gend, sondern hauptsächlich seine Fähigkeit und Tüchtigkeit aus. Nach Beendigung dieser Zeremonie ergriff der Präsident des Landesverbandes der Hand werker Fritz Sölva das Wort. Er beglück wünschte die ausgezeichneten Meister Und erörterte die Bedeutung des Vorhandenseins erstklassiger und ausgebildeter. Fachkräfte im Rahmen der heimatlichen Wirtschaft. Lei stung, Können, Persönlichkeit, Methodik, psy chologische Einfühlungsgabe und ein offenes Auge

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Page 6 of 12
Date: 01.08.1968
Physical description: 12
berühmten Meister Hans Multscher in Ulm den jedem Kunstfreund bekannten Flügclaltar. des sen fünf Statuen — die Gottesmutter mit dem Kind, Apollonia und Katha rina zur Rechten. Barbara und Ursula zur Linken — auch heute noch den neugotischen Hochaltar der Kirche schmücken. Heute sind diese fünf Sta tuen allerdings getrennt in besonderen, baldachingekröntcn Nischen, während sie einstmals im Schrein des 1456 bis 1458 geschaffenen, 12.5 Meter hohen und bei geöffneten Flügeln sieben Me- tcr breiten

. Am 10. März 1497 konnte mit der feierlichen Grundsteinlegung der eigentliche Bau beginnen. Die erste Bauperiode unter der Leitung Benedikt Weibhausers dau erte von 1497 bis 1506. Die örtliche Bau leitung hatte der Stcrzinger Meister Tho mas Scheiter inne. der vor allem ein ge schickter Steinmetz war. Er führte die Außenmauern auf. die durch die hohen und weiten Fenster sowie durch die drei mal gestuften Strebpfcilcr in der Senk rechten. den Sockel und das Fenstersims in der Waagrechten gegliedert

sind. Mei ster Thomas Scheiter trat als Schöpfer der Steinmetzarbeiten aus weißem Rat- schingser Marmor hervor: er schuf das sieben Meter bohe und fünf Meter breite Wcstportal mit den drei gekreuzten Stä ben, die reichste Ornamentik hingegen, jene am Südportal, entworfen vom Ster- zingcr Meister Matthias Söbcrl, dem Schöpfer des Fliigclallarcs in der Mag- Trens ist heute der weitaus besuch teste Marienwallfahrtsott von Südtirol. Viclmal im Jahre — an den Fasten- und Oktobersamstagen, an den großen

. Die dritte und letzte Bauperiode reichte von 1521 bis 1524. Jetzt leitete Meister Adam Scheiter allein den Bau. Ihm war der Sohn des Entwerfers des Rauplancs. Hans Wcibhauscr, unter stellt. Meister Adam Scheiter meißelte die Rippen des Gewölbes und die nicht mehr erhaltenen Schlußsteine mit den Wappen des Kaisertums, des Königtums, von Tirol. Brixen und Sterzing. der Rit ter von Fruntsbcrg und der Bergwerks bruderschaft. 1524 war das Langhaus — wie Meister Vigil Rabcr in seinem Fresko

-Altar, 1753 wurden die Rippen im Langhaus hcruntergcschlagen, um Raum für die vom akademischen Maler Adam Mölck geschaffenen Barockfresken zu gewin nen. Vor einem Jahrhundert wurde die Fcur'schc Kirche, der Chor, rückgotisicrt, dort der heutige neitgotischc Altar auf- geslcllt, den die fünf Mullscherstatucn schmücken. Der beim Bau des Langhauses begon nene, doch nie vollendete heutige Turm, der seinen Abschluß mit drei Kuppeln fand, wurde 1963 von Meister Vordor- fer in Dülsach in Osttirol neu

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