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Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 06.04.1989
Physical description: 20
IS “ » Seite -IO Donnerstag, 6. April 1989 Der Schandfleck © AGRIPINA VERLAG • KÖLN LUDWIG ANZENGRUBER 30 „Guten Abend“, sagte der Müller, „dient die Reindorfer Leni wohl noch da bei euch?“ „Ei wohl, dieselbe dient da.“ „Ist sie fein anstellig und brav?“ „Mer könnt’ nit anders sagen, als daß sie das sein tat’,“ leitete die Alte ein, denn wenn ein Fremder jeman dem nachfragte, schien es ihr gebo ten, zu loben, das erweckte ja auch für das übrige Gesind’ ein günstig Vorur teil; sie stand

im Begriff recht gesprä chig zu werden, aber der Müller un terbrach sie: „Wo find’ ich die Leni?“ „Im Garten“, sagte sie kurz. Der Müller stieß das Zauntürchen auf und betrat den Kiesweg. Er fand die Gesuchte mit Burgerl in der Laube sitzen. Er hatte die Dirne bisher ge mieden, sie höchstens — wo einer Begegnung nicht auszuweichen war — mit flüchtigen Blicken gemustert, als er sie nun jetzt mit einem Male vor sich sah, schmuck, von den welligen Scheiteln bis zur Sohle der kleinen Schuhe, da wandelte

ihn etwas wie Stolz an, sein Auftrag gefiel ihm je mehr, und er fühlte sich auch den Mann, ihn auszuführen. „Grüß’ Gott“, sagte er hinzutre tend. „Grüß’ Gott,“ erwiderte Leni. Als sie auf blickte und den Müller erkann te, da wich die Farbe aus ihrem Ge sichte, und sie sah ihn mit großen Augen befremdet an. „Dein Vater?“ fragte neugierig Bur gerl, welche wohl die Erregung der Freundin merkte, aber falsch deu tete. Der Müller tat rasch einen vielsa genden Blick nach Magdalena, es hät te ihm Freude gemacht

, sie verlegen zu sehen, aber auf ihr „Wein“, das so hart und schroff abweisend klang, wie er dem Mädchen nicht zugetraut hät te, senkte er wieder die Augen und sagte: „Ich bin nur ein Bekannter aus dem Orte, wo sie her ist.“ Und da er die Frage von dem Gesichte des Mäd chens ablas, fuhr er gegen dasselbe fort: „Was ich dir will? Ich hätte was Wichtiges mit dir zu reden, tu mir den Gefallen und komme mit mir.“ „Ich weiß nicht...“ „Aber ich weiß und mir liegt dar an“, erklärte bestimmt der Müller. Da sah

, die sie ziemlich leer fanden, grüßte der Freund des Müllers vertraulich und maß Magda- lene, die dem keck aufdringlichen Blicke verwundert mit zusammenge zogenen Brauen standhielt. Sie setz ten sich in einen Winkel, abseits von den wenigen Anwesenden. Der Mül ler ließ Wein bringen. „Ich trinke keinen Tropfen“, sagte Magdalena, dann nach einer Weile, als der Müller noch immer wortlos neben saß, fragte sie: „Was ist’s, das du mir zu sagen hast?“ Er seufzte schwer auf. „Du kannst dir denken, wie gar traurig

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Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 21.12.1972
Physical description: 16
hier einschichtig ein Müller. So erzählte es mir noch meine eigene Großmutter. Dieser Müller hatte hier, als Krieg im Welschland war, Zuflucht genommen. Doch bei seiner Flucht in die Ruhe des Unterlandes hatte er auf der Landstraße Frau und Kind aus den Augen verloren. Doch das kommt bei Kriegszeiten schon vor. Als Folge dieses Krieges, die Äcker konnten nicht recht bestellt werden, kam eine große Hungersnot über Unter- kämten. Der Müller, geizig und harther zig, benützte dies und bereicherte sich an dem Hunger

seiner Mitmenschen unehrenhaft. Die armen Bergbauem, die das Korn ihres kargen Bodens zur Mühle brachten, mußten nicht nur viel zahlen, sondern bekamen überdies auch stets weniger Mehl zurück, als ihnen zustand. Klopften hungrige Menschen beim Müller im tiefen Kömmelgraben an, dann jagte sie dieser mit Schimpfworten davon. Seine Flüche gellten dann schau rig'durch die Nacht. Doch da, in einer tief verschneiten Weihnachtsnacht hörte der Müller iin ständiges Klopfen an seiner Haustür. Der Müller, ob dieser Störung

erbost, riß den Fensterflügel auf und schrie in die Winternacht hin aus: .Schert euch zum Teufel, ihr hung riges Gesindel! Ich arbeite nicht für euch, sondern für mich und meinen Geldsack!’ Und bums, hatte er den Fensterflügel wieder zu. Ehe der Müller zu Bett ging, hörte er noch eine wimmernde Frauen- cHäuftet Seufzet: Es hat zu allen Zeiten Menschen ge geben, die unter der Last ihres Allein seins litten und nur schwer mit dem Gefühl der Leere und des Nicht gebrauchtwerdens fertig wurden. Früher

gemacht. Dazu kom men die Auflösungserscheinungen im Bereich der Familie, durch die wieder natürliche Bindungen gelockert und manchmal zerstört werden. stimme, die herzerweichend flehte: „Ach, guter Mann, verzeiht die Stö rung in ijer Heiligen Nacht. Aber ich habe ein Kind mit, dem hungert. Gebt zumindest dem Kind ein Stück Brot oder eine Schale Milch. Das Kind ver hungert mir sonst in den Armen!’ Der Müller tat, als ob er nichts gehört hätte, und legte sich wieder ins Bett. Als' er jedoch

bei Morgengrauen vor die Tür trat, wurde er fahlblaß im Ge sicht und seine Knie fingen zu schlot tern an. Die nächtlichen Besucher in der Weihnachtsnacht, denen er ein Stück Brot, eine Schale Milch, ein Ob dach verwehrt hatte, waren niemand anderer als seine Frau und sein eigenes Kind. Beide lagen nun tot im frischen Schnee. In aller Eile vergrub nun der Müller die beiden Leichname im Walde. Am Nachmittag des' ersten Weih nachtstages kam ein fremder Mann zur Mühle. Er hinkte auf einem Fuß und trug einen Sack

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Volksbote
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Page 31 of 48
Date: 04.06.1995
Physical description: 48
Seit. Jahren im Sudtiroler Schwimmsport die Nummer eins Der SC Meran Ist Wasserhochburg MERAN (ph). Der SC Meran ist im heimischen Schwimmsport der Verein mit der größten Tra dition. In den letzten lahren er lebte der Club einen starken Auf schwung - dank des Leipzigers Volker Müller, der als hauptamt licher Trainer fungiert. Der 44jährige Ostdeutsche er klärt: „Ich war in meiner aktiven Zeit moderner Fünfkämpfer, dann studierte ich Schwimmen. Nach der Wende durfte ich 1990 zum ersten Mal

mit einer Mannschaft an einem internationalen Meeting in Bad Reichenhall teilnehmen.“ SüdÜTOter Volker Müller, seit fünf Jahren Schwimmtrainer beim SCM Dort ging auch eine Vertretung des SC Meran an den Start. Müller: „Es entwickelte sich ein Gespräch zwischen Ing. Siegfried Unterber ger, der damals Sektionsleiter des SCM war, und mir. Er bot für Kristin Otto und Silke Hörner ein Trainingslager in Schnals an.“ Müller erinnert sich: „Das kam auch zustande. Im Gegenzug, so wurde vereinbart, sollte ein ost deutscher

Trainer für acht Wochen in Meran arbeiten. So kam ich über Umwege nach Meran und bin heu te immer noch da!“ „Training allein zählt!" Paul Unterberger, Thomas La durner und Verena Schweigl sind die derzeitigen Aushängeschilder des SCM. .Sie alle wurden von Volker Müller geformt. Die 14jäh- rige Verena Schweigl hatte vor einem Monat ihren großen Auf tritt. Mit 27,9 Sekunden über 50 Meter Freistil schwamm sie Re gionalrekord. „Das Mädchen aus St. Martin in Passeier‘bringt eine große Naturkraft

mit und ist früh entwickelt“, sagt Volker Müller. „Verena ist sehr willensstark, sie bevorzugt die 50- und 100-Meter- Distanzen. In Zukunft entscheidet ausschließlich das Training über Erfolg oder Mißerfolg.“ ' "V ' . Thomas Ladurner ist zur Zeit der beste Schwimmer Südtirols. Der 16jährige wurde im Club von Unterberger, Perkmann und Tschurtschenthaler mitgerissen. „Er ist sehr fleißig, ein richtiges Arbeitstier“, urteilt der Leipziger über ihn. „Thomas ist auf allen Lagen zu Hause und mit einer guten

Grundtechnik ausgestattet.“ Wie bei Verena Schweigl und all. den anderen Topschwimmem Süd tirols zählt nur das Training. 40 bis 50 km pro Woche sind das Min destmaß. Für Freizeitsportler er schreckende Distanzen. Sobald die Technik paßt, der Körper ausge-. wachsen ist, zählt im Schwimmen nur noch harte Arbeit. „Schulische Belastung" Volker Müller weiß genau, wo in Südtirol der Hebel anzusetzen ist: „Die schulische Belastung ist für Leistungssportler hier sehr groß. Ich habe schon öfters mit Direk toren

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Page 12 of 20
Date: 14.04.1988
Physical description: 20
, und seine Freunde wünschen ihm für die se Reise alles Gute. Wenn sie ihn dabei ein bißchen begleiten dürfen, würden sie sich sehr freuen und glücklich schätzen. Er soll es wissen. Dr. Erich Müller zum 70. Geburtstag Dr. Erich Müller Einem in jeder Hinsicht noch rüsti gen und schaffensfrohen Dr. Erich Müller konnten vor kurzem in einem bekannten Marlinger Gasthof Fami lie, Freunde und Bekannte zum 70. Geburtstag gratulieren. Dr. Erich Müller, Jahrgang 1918, besuchte die Grundschule in Schlan- ders, maturierte

am Realgymnasium in Salzburg und promovierte in Genua zum Doktor der Pharmazie. Schon früh trat er in den öffentlichen Dienst ein; er war Assessor der Gemeinde Schlanders, darauf langjähriger Bür germeister derselben Gemeinde — in dieser Zeit wurden in Schlanders zahlreiche öffentliche Gebäude und Strukturen errichtet —, dann war der Gefeierte Gründer und Präsident der ersten Talgemeinschaft Südtirols, je ner des Vinschgaus. In der weiteren Karriere war Dr. Erich Müller Landtagsabgeordneter, Fraktionssprecher

im Landtag, Re gionalassessor in Trient und deutsch sprachiger Vizepräsident der Region Trentino-Südtirol. Nach Verlassen der politischen Bühne wurde Dr. Erich Müller der erste deutschsprachige Präsident der Investitionsbank Trentino-Südtirol. Doch auch heute hat sich der Jubilar nicht gänzlich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen; er bekleidet das Amt des Vizepräsidenten der In vestitionsbank und ist auch als Vize präsident der Sanitätseinheit West tä tig, wo er beim Ausbau des Schlander- ser

Krankenhauses tatkräftig mit wirkt. So wurde denn auch in einer netten und fröhlichen Freundesrunde aus giebig gefeiert. Einige Tischredner hoben die großen Verdienste Dr. Mül lers für seine Südtiroler Mitbürger und seine geliebte Heimat hervor. So gratulierten Frau Wilma Jordan und Tochter Verena aus Bozen, enge Freunde des Hauses Müller, mit ei nem sinnigen Gedicht in ihrer ge wohnt herzlichen und schwungvollen Art und überreichten ein entzücken des rot-weißes Sträußchen, wobei die Verdienste des Jubilars

für Land und Leute besonders hervorgehoben wurden. Auch Primär Prof. v. Elzenbaum, ein langjähriger Freund von Dr. Erich Müller, lobte seine große Schaffens kraft und seinen Einsatz und meinte, der Gefeierte könne glücklich auf die geleistete Arbeit und ein erfülltes Le ben ohne größere Rückschläge zu rückblicken. In der Tat hat Dr. Erich Müller Unzähliges in Gemeinde, Land, Re gion und Kreditwesen für seine Mit bürger erreicht, zahlreiche Arbeits stellen geschaffen, und auch heute

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Page 18 of 20
Date: 24.12.1992
Physical description: 20
man Tretmüh len, angetrieben mit menschli cher Kraft, die meist von Ge fangenen geliefert wurde. Von dieser anstrengenden, eintöni gen Beschäftigung leitet sich denn auch der Ausspruch von den „Tretmühlen des Alltags“ ab. Der Müller nahm eine beson dere gesellschaftliche Stellung ein. Sein Gewerbe vererbte sich von Generation zu Genera tion, wodurch es zur Bildung von eigentlichen Müllerdyna stien kam. Der Müller hatte auch Anrecht auf ein Zehntel des Mahlgutes als Arbeitslohn, doch stieß dieser unkontrol

der Trep pe, den Stock zwischen dem zweiten und dritten Tritt, und wartete dort, bis der Müller er schien. Trug dieser das Schurz fall nach Gesellenart, so wurde er mit „Bruder“ angesprochen. Nach kurzer Rücksprache betrat der Bursche die Wohn stube ohne anzuklopfen und sprach denn folgenden Gruß: „Grüß Gott Herr Meister und Frau Meisterin, bring Euch den Gruß vom nächsten Meister und Gesellen“. Nach einem „Dank dir“ gab es Fragen und Antworten. Meister: „Klapper schütz?“ — Bursche: „Roll schütz

!“ Meister: „Woher kommst?“ Der Bursche durfte nie die Ortschaft nennen, son dern den Lauf des Wassers, dar um „Wasser auf 1 oder „Wasser unter“. Der Meister wußte dann, wer ihm den Gruß sand te, da er die nächsten Müller doch sicher kannte. War es Mittagszeit, so gab es zu essen und gegen Abend ein Nachtlager, natürlich auf den Säcken, am Morgen nach kur zer Mithilfe in der Mühle Mor genessen und von den Bur schen eine Reiseunterstüt zung. Dann wurde man verab schiedet mit: „Grüß mir den nächsten

Meister und Ge sellen“. Strenge Sitten im 15. Jahrhundert Den einst im Besitz der Stadt Innsbruck stehenden Mühlen wurde im Jahre 1400 eine von Freiburg i. Br. stammende Ord nung auferlegt, die mancherlei Vorschriften enthielt: Während die Bewohner der Stadt das Getreide jeweils auf dem Markt zu erstehen hatten, holte es der Müller zur weiteren Verarbeitung beim Bauern ab, wobei er die Mahlprodukte samt Krüsch und Spreuer zu rückzubringen hatten. Für die geleistete Arbeit bezog der Müller

eine Entschädigung, die nach bestimmten Vorschriften in Geld oder Natur zu entrich ten war. Die genannte Ordnung ent hielt außerdem Vorschriften über das Mühlengeschirr. Woll te ein Kunde sein Getreide mahlen lassen, mußte ihm der Müller innerhalb der kommen den acht Tage einen Tag ein räumen, wogegen der Auftrag geber bei Ablieferung des Mehls „zerstund früntlich zu bezahlen“ hatte. In der Mühle selbst durfte weder Stroh, Spreuer, Bütten, Kisten, Hür den usw. gehalten werden, worin man etwas hätte verber gen

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Page 18 of 20
Date: 29.09.1988
Physical description: 20
, das zwar keine Rechtsfolge hat, aber ich denke, wir begnügen uns diesfalls mit der moralischen. In die ser Form werde ich auch das Testa ment vorlesen und zur Unterschrift unterbreiten; mein Schreibzeug füh re ich mit mir“ — der Notar stieß zum Beweis dessen ein kleines, eiförmiges Tintenfaß mit dem eisernen Dorn in die Tischplatte —, „so haben wir auch einerlei Tinte bei der Fertigung der Dokumente, wenn uns nur der Müller noch die paar Minuten aushält.“ „Ich hoffe, das wird er wohl“, sagte der Seelsorger

, „und so hab ich es auch gemeint, wie Er aussieht, das hat nichts zur Sache, wir brauchen eben schnell noch einen Zeugen, der Müller will seinen letzten Willen an geben.“ „So, so, nun, das freut mich, da bin ich schon gern dabei“, sagte der Klee huber, der Barthel hat mir schon ge sagt, er müßt’ auch seinen Namen dazu hergeben, aber, Hochwürden, ich bitt’, wer ist denn hernach der dritte Zeuge, der mit uns schreiben soll?“ „Der bin ich!“ „Nein, Hochwürden, das geht nicht, da mach’ ich mich doch lieber sauber, ich bin gleich

wieder da, nur meinen Sonntagsrock zieh’ ich an, was wür den die Leute sagen, wenn ich mich so, wie ich da bin, Euer Hochwürden nebenan schreiben täte, und die Her ren vom Gericht erst, wenn sie es lesen?!“ Der Notar, der bisher dem Müller zugesprochen hatte, kehrte sich rasch gegen Kleehuber und fuhr den „er suchten Herrn Zeugen“ an: „Wird Er dableiben! Sei Er doch nicht gar so dumm, Seinem Hühnergekratze kann doch niemand ansehen, ob Er es im Sonntagsrock oder in Hemdsärmeln hingekleckst! — Den Müller Herlin ger kennt

Er?“ „Aber freilich, Herr Doktor, da liegt er ja!“ „Es ist gut. Der hochwürdige Herr Pfarrer hat Ihm bereits gesagt, um was es sich handelt, merk’ Er nun auf, auch du, Barthel, ob alles hübsch in der Ordnung vor sich geht, damit je der mit gutem Gewissen seine Zeu genschaft abgeben kann.“ „Wollen schon aufpassen, Herr Doktor.“ „Wer ist denn der da mit der blauen Schürze?“ fragte der Müller. „Der Kleehuber ist es“, sagte der Pfarrer, „der Kleehuber. Kennt Er ihn denn nicht?“ „Ah ja, der Kleehuber

, _ „Ich muß Ihm bemerken, Müller, daß diese Seine Äußerung lediglich nur von einer Wirkung auf die anwe senden Zeugen ist und bleibt, daß ich aber gleichwohl voraussetze, daß Er schriftlich aufgezeichnet haben will, daß Er sich in seinem Gewissen ver pflichtet fühle, den Sohn der Dienst magd Katharina Weninger, namens Florian Weninger, für Sein leibliches Kind anzuerkennen und demselben für den Todesfall die Mühle samt al- Kraft ma schine Nach ahmer Iriil auf diese Weise Heide kraut f span. Anfeue* rungs

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Page 6 of 14
Date: 23.12.1968
Physical description: 14
, daß Sie sich gebessert ha ben. Wer schon so oft gestrauchelt ist, bleibt am besten ohne Familie. Später — ja, aber das ist dann Ihre Sache, Müller. Jetzt sollen Sie solche Pläne gar nicht machen. Halten Sie sich also von den Frauen fern, es ist besser für Sie.“ Die kleine Wärme in Bernhards Herz erkaltete. Er sagte ja und verabschiedete sich von den beiden Herren. Es war nicht sicher, daß er die Stelle antreten würde, die man ihm zugewiesen hatte. Das mit den Frauen hätte der Fürsorger nicht sagen sollen. Wußte

der Mann, wie es einem zumute war, der ohne Eltern aufgewachsen, die meiste Zeit seiner Jugend ohne Familie und später im Ge fängnis gewesen war? Eine Frau, und nur sie könnte ihm helfen — er müßte sie finden, die gewillt war, ihn trotz allem zu heiraten und vielleicht sogar zu lieben. „Es ist ein hoffnungsloser Fall, sein Leben ist gezeichnet, seine Zukunft ver baut“, sagte der Fürsorger. „Haben Sie bemerkt, wie wenig ihn die angedrohte Verwahrung abschreckte?“ Sie sprachen über Müller

und andere Fälle. Grund zu Optimismus boten sie alle nicht. Müller würde für die näch sten Wochen bei diskreter Überwachung arbeiten, dann aber wiederholte sich, was bisher immer geschehen war: Er be trank sich und schlug sinnlos zu, wenn ihm jemand in den Weg trat. Als die Polizei erschien, nahm sie ihn fest, und cs trat ein, was unvermeidbar war: Bern hard wurde zur Verwahrung in die ihm längst vertraute Anstalt eingewiesen. Seine letzte Hoffnung hatte sich zer schlagen, er war nicht einmal traurig darüber

. Im Grunde hatte er nicht daran geglaubt, seinem Leben eine andere Wendung geben zu können. Sein Vormund, der alles vorausgese hen hatte, meinte zwar, mit ein wenig gutem Willen hätte es Müller schon schaffen können. Er selber sei es, der nun für weitere fünf Jahre die Weichen gestellt habe. Müller schob niemandem die Schuld an seinem Versagen zu. Er vertrug die ''Internierung still und ergeben, als hätte 'er'sie selbst gewählt. Sein Platz war hier, einen andern hatte das Leben für ihn nicht bereit

. Vor dem zweiten Weihnachtsfest, das er als Verwahrter zubrachte, mußte sich Bernhard Müller zum Zahnarzt bege ben. Ein Aufseher begleitete ihn in die nahe Stadt. Als sic auf dem Rückweg zum Bahnhof gingen, sahen sie einige Schulkinder, die am Ufer des Flusses Schwäne fütterten. Dabei glitt ein Knabe auf der gemauerten Böschung aus und fiel ins Wasser. Seine Kameraden schrien um Hilfe. Müller, ohne sich zu besinnen, warf seinen Rock ab und tauchte ins eis kalte Wasser. Er konnte den Knaben fassen und trug

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Page 5 of 16
Date: 24.03.1960
Physical description: 16
. Über dem Altäre sehen wir die heilige Dreifaltigkeit, an der Rückseite der Kapelle ist fein säuberlich das Hubersche Famüienwappen hingemalt. Der Künstler stammt von Saalen bei St. Lorenzen. Seine Bilder zeigen den letzten freundlich-stillen Ausklang der heimischen Barockmalerei. 1949 wurde 1 das Steinzger-Stöckl durchgreifend re stauriert. Das neue Fresko an der Stirnseite der Kapelle, St. Josef in den Wolken thro- • nend, stammt vom Großvater Peskoller. Hubert Müller. Die drei Kreuze des Zimmermanns

Luft, die der Abend leicht herein weht. Die heißen Krankenfinger suchen tastend über die Decke, die Hände des Sohnes kom men ihnen entgegen, sie schlingen sich fest ineinander. Schmerzvoll ringt sich die neue Frage über die trockenen Lippen des alten Zimmermanns: „Morgen arbeitest du' am letz ten Holz?“ Hauchzart, zitternd fast, entschwe ben die Sohnesworte: „Ja, ich kannte den Baum, der alle Sünden tilgen wird.“ Maria Sehen nach Der Müller und Hinter dem Dorfe, im tiefen Graben, stand

. unter Gebüsch und Obstbäumen versteokt, die Mühle. Lustig klapperte sie Tag und Nacht, besonders im Winter mußten alle Stunden ge nützt werden, weil da das kleine Bächlein nur sehr spärlich floß. Der junge Müller, der recht freundlich und lustig war, vermahlte hier das Getreide des ganzen Dorfes und auch noch solches aus den umliegenden Ortschaf ten. Er holte es selbst von den Bauern ab und brachte ihnen das Mehl wieder ins Haus oder zum Bäcker. Er hatte einen treuen Helfer dazu, einen starken Esel

, den er aber nicht Esel nannte, denn er allein wußte, wie ge scheit dieses Tier war, also den Namen Esel gar nicht verdiente, er rief ihn immer Schüp- pel. Wenn der Schüppel um die Mühle herum und im Anger weidete und dort alle jene Kräuter zusammenfraß, die die Kühe ver schmähten, und der Müller lockte, kam Schüppel eiligst herbeigelaufen, ließ sich ge r duldig vor den Wagen spannen, der mit Mehl säcken voll beladen war, und auf das lu stige „Hü Schüppel“, zog er mit seiner Fuhre den stellen Weg hinauf ins Dorf

. Der Müller trieb ihn nie mit Peitsche oder Stecken an, sondern patschte ihm nur hie und das aufs wohlgerundete Hinterteil, was Schüppel sogar als eine Liebkosung empfand, denn er wak- kelte dabei immer freudig mit seinen langen Ohren. Sein Herr erlaubte ihm auch auf dem beschwerlichen Weg aufwärts, öfters zu rasten und‘immer von selbst trabte Schüppel seihen Weg weiter. Als es . dann -aber eben hinging, da war es dem Schüppel fast nur ein Spaß, den Wagen zu ziehen, denn er war gut im Futter

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Page 11 of 48
Date: 08.10.1995
Physical description: 48
ge prägt war: „Nur eines haben Men schen gemeinsam, daß sie ver schieden sind.“ Kunst, gute Küche und Köpfchen: Luis Stefan Stecher (r.)nach der Vernissage im phi- losopbischen Gespräch mit ■ Kar! Zeller îFQto: »ZetfÿàçL Ein Grillochs zur Feier des Tages im neu eröffneten Greiterhof gibt es vor allem selbstgebrautes Bier Bodo & Pauli „BlkT-Sportchef trifft .^'-Kollegen KALTERN(z). Bodo Müller, Sportredakteur der Bild und Sportchef der Bild am Sonntag liebt Südtirol. Anders ließe sich wohl

nicht erklären, daß er seit über 30 Jahren zum Urlaub nach Südtirol kommt. Mitte der sechziger Jahre kam er erstmals ins Gadertal. Im Hotel Rosa Alpina von Paolo Pizzinini fand er Unterkunft. Zunächst war er nur Gast, dann wurde er ein dicker Freund von Pizzinini, der sei nen prominenten Mediengast dem Direktor der Bozner Kur verwaltung, Roberto Seppi, vorstellte. Das war irgendwie das auslösende Moment für Müllers Urlaub im Haus am Hang in St. Josef am Kälterer See. Müller erinnert sich: „ 1989 wurde

in Bologna das erste Pressezentrum für die Fußball- WM vorgestellt. Ich traf dort zufällig Roberto Seppi. Er frag te mich, ob es vielleicht für die deutsche Nationalmannschaft interessant wäre, in Südtiol ein Trainingsquartier zu beziehen. Ich hatte keine Zweifel, fand diese Idee toll und berichtete wenig später Franz Beckenbau er, dem damaligen Teamchef, darüber.“ So kam 1990 Deutschland zum Training nach Kaltem und wurde bekanntlich auch Welt meister. Bodo Müller hatte also einen guten Riecher

. Er selbst war in der vergangenen Woche wieder für einige Zeit bei Mein rad Morandell im Haus am Hang untergebracht. Gestern feierte er dort seinen 55. Ge burtstag. Einer der Gratulanten war „Zeit “-Sportredakteur Pauli Hintner. Und Müller hat te einen wichtigen Tip für sei nen jungen Kollegen: Ein Sportredakteur muß für infor mative Unterhaltung sorgen. Der Bild ist dies mit Verkaufs zahlen, die bei 2,9 Millionen Exemplaren pro Ausgabe lie gen, bereits bestens gelungen. Da bleibt der „Zett“ noch ei niges zu tun. Lob

hat der Sportchef der Bild am Sonntag für die Ten nisanlage in Altenburg/Kaltem und besonders für Thomas Hol zer (11) übrig. „Aus dem wird noch mal was“, so Müller. Er selbst hat als leidenschaft licher Tennisspieler seit seiner Kindheit eine engere Beziehung zum Sport. „Sport erfüllt einen Selbstzweck und muß sich nicht rechtfertigen“, sagt Mül ler. „Mich ärgern Leute, die fragen, warum betreibt man ei gentlich Sport. Keiner fragt je mals einen Klavierspieler, wel chen Sinn es hat, drei Stunden am Tag zu üben

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Page 12 of 16
Date: 04.01.1980
Physical description: 16
, das kann in Bozen der GLOBUS. Kommen Sie daher gleich am 7. Jänner — es lohnt sich! A W GLOBUS© DAS ZENTRUM DER GUTEN DAMEN- UND HERRENBEKLEIDUNG BOZEN - WEINTRAUBENGASSE 56 1 Minute vom Bahnhof — 1 Minute von den Lauben — 1 Minute vom Waltherplatz 1 Minute, die sich lohnt 5176 Ehrenring für Dr. Erich Müller ln feierlicher Form wurde kürzlich in Schlanders dem Vater der Talgemein schaft Vinschgau, Dr. Erich Müller, der Ehrenring der Talgemeinschaft verlie hen. Damit wurde sein 15jühriger Ein satz

für das gesamte Vinschgau gewür digt. Das Verdienst Dr. Müllers aber ist nicht nur auf sein Heimattal be schränkt, war doch die Talgemeinschaft die erste von den heute sieben Talge meinschaften in unserem Lande. In die sem Sinne kann gesagt werden, daß Dr. Müller als Vater für die verwaltungs mäßige Dezentralisierung und Koordi nierung in unserem Lande angesehen werden kann. Wie man aus der Feier in Schlanders entnehmen konnte, sollte die Ehrung Dr. Müllers keineswegs das Ende einer langjährigen politischen

Kar riere darstellen, sondern Müller wird, wie er erklärte, auch weiterhin mit allen Kräften für seine Heimat und sein Tal arbeiten. An der Tür zum Dr.-Tinzl-Heim wur de Müller mit seiner Gattin Emmi, geb. Matscher mit einem Ständchen der Bürgerkapelle Schlanders begrüßt. Ne ben Landeshauptmann Magnago, hatten sich Regionalausschußpräsident Enrico Junges Mädchen lebensgefährlich verletzt Lebensgefährliche Verletzungen erlitt die 19jährige Erika Stuefer aus der Fluggigasse in Meran bei einem Ver

dieses Bezirkes waren der Grund dafür, daß die Vollversamm lung der Talgemeinschaft auf Vor schlag des Verwaltungsrates beschloß, Dr. Müller den Ehrenring zu verleihen. Im Frühjahr 1960 mit großer Mehrheit wiederum zum Bürgermeister von Schlanders, dem Hauptort des Tales ge wählt, galt das Bemühen Dr. Müllers in erster Linie dem neuerbauten Kranken haus in Schlanders. Der Schuldenberg, der auf diese unentbehrliche Einrich tung für das ganze Tal lastete, mag wohl den zu Ehrenden auf die Idee ge bracht

haben, die Gemeinden Vinsch gau zu vereinigen, um Probleme dieser Größenordnung nach dem Grundsatz „mit vereinten Kräften“ besser und leichter zu lösen. Es galt nun gemeinsa me Ziele vorauszusetzen. Als Bürgermei ster des Hauptortes sah Dr. Müller über die Grenzen seines Gemeindegebietes hinaus und erkannte die Rückständig keit auf wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Ebene. Mit der Gründung der Talgemeinschuft am 19. länner 1963 rief Müller die Gemeinden auf, die Lösung dieser Probleme nicht dem freien Lauf

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Page 9 of 16
Date: 22.01.1987
Physical description: 16
Estfällers. Lobende Worte fan den auch der Bürgermeister und die Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte, die sich mit Geschenken bedankten. Die Glückwünsche der Mesnergemeinschaft überbrachten die Mesner aus St. Loren zen und aus Lüsen. Mit einigen Liedern klang die Feier aus. „Wer?“ „Du hast es mittags doch selbst gese hen, daß er mich nicht beachtet hat.“ „Der Herr Müller“, sagt Franzi und nickt vor sich hin. „Der Herr Ingenieur Müller. Wegen dem mußt du dir kein graues Haar wachsen lassen. Ich mag

alle i vierzehn Tag ein Rezept mit Tropfen zu verschreiben.“' Schwester Anna sagt es laut und fast zornig, wahrscheinlich ist sie noch auf gebracht über den Herrn Müller, der nicht Grüß Gott sagt, wenn er an ihr vorbeigeht. Nett ist’s nicht von ihm, aber vielleicht hat ihn einmal eine Kranken schwester geärgert. Franzi schluckt ein Lächeln hinunter und neigt ihren Mund ans Ohr der Kranken: „Ich komm noch mal herauf zum Gutnachtsagen. Jetzt muß ich hinunter, sonst wird der Vater bös.“ Sie nickt der Schwester

den Aschenbecher rauchen, und unsereiner muß es sich überlegen, ob er fünf Pfennige für einen Stumpen hinlegen darf. Aber er hat nichts gegen den Immobilienhändler, der sich noch immer anständig benommen hat. Da ist der Herr Müller ein anderer Bursche. Glücklicherweise hat er sich bereits empfohlen. Wie es dem Postboten durch den Kopf geht, kommt Herr Müller zur Tür herein. Er läuft, eine Haarsträhne hängt ihm in die Schläfe, und nach einem wilden Blick in die Runde saust er zum Schank tisch, beugt

sich darüber und redet auf den Bräu ein. Hubert tritt mit dem halb schlafenden Gendarmen für alle Fälle auf den Fuß, es könnte ja was los sein. Und es ist was los, der Bräu schaut zu ihnen her und winkt, der Postbote weiß nicht, gilt das Winken ihm oder dem Wachtmeister. Sie stehen beide auf, nicht zu schnell, damit's keinem auffällt, und folgen dem Bräu und Herrn Müller durch die Tür auf den Flur hinaus, wiederum nicht zu schnell, damit es kein Aufsehen im Lo kal gibt. Dann stehen sie alle vier drau ßen

, und der Bräu sagt: „Helft mir nachschauen! Da muß einer iim Haus sein, der nicht hereingehört. Einer, der nur ein Auge hat...“ „Ein Einäugiger?“ fragt Hubert und schaut den Bräu an. „Gibt’s doch gar keinen im Dorf.“ „Es gibt einen“, wird er von Herrn Müller belehrt. „Ich hab den Mann mit meinen eigenen Augen gesehen. Da oben“, er deutet die Treppe empor, „ist er mir vor einer Minute in den Weg ge kommen.“ „Ein Einäugiger?“ sagt jetzt auch der Wachtmeister. „Wer soll denn das sein?“ „Von seinem Gesicht

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Page 3 of 12
Date: 15.11.1928
Physical description: 12
; sie kamen, um dem Müller das ' Mandat anzutragen. Es war nichts Er- staunliches dabei. Der Müller war in Stadt z und Land angesehen und beliebt, ein Mann, der seinen eigenen Weg gemacht hatte, der die Bedürfnisse des Volkes kannte und den Mut besaß, für seine Ueberzeugung einzu treten; kurz, er war der Mann, den der ; Bezirk brauchte, um seine Interessen im ! Landtage würdig vertreten zu sehen. I Noch sollte die Sache für jeden Unein- ! geweihten ein Geheimnis bleiben; denn es war nicht ausgeschlossen

, daß der seitherige Abgeordnete sein Krankenlager wieder ver lassen könnte. Auf dessen eigene, dringende Bitten nur hatten die Freunde heute ihren Weg nach der Lindemnühle gelenkt. Der Müller wäre am liebsten den Herren vor Freude um den Hals gefallen, als ste ihm die Kandidatur anboten. Aber er wußte seine Würde zu wahren, und als er sie am Schlüsse durch sein Besitztum geleitete und ihre anerkennenden Worte hörtet war er - stolzer als ein König. Augenscheinlich be- friärtgt verabschiedeten sich die Besucher

; der ; Müller gab ihnen bis zur Grenze seines Be- ; sitztums, zur Sägmühle, das Geleite. Hier j blieb er, nachdem sie sich verabschiedet hatten, lange kn tiefem Sinnen stehen. Für die mächtigen Stämme und hohen Bretterstöße, die sich auf dem Holzlagerplatze türmten, hatte er heute keinen Blick. Und während j er so stand ln der Mitte seines Besitztums, im Glanze der Sonne, umrauscht von den • Wellen des Flusses und dem Getriebe der j Maschinen, den Sinn voll ehrgeiziger! Wünsche und Pläne — da betrat vom jen

seitigen Ufer her ein neuer Besucher den j Mühlenhof. ! Cs war Moses, der Hausierer. Er hatte ; heute den schweren Warenpack zu Hause ge lassen und trug seinen besten Rock, dessen braune Farbe eben noch kenntlich war. Vor- ; sichtig schritt er in weitem Bogen an der Hundehütte vorbei und näherte sich dem Eingang der Mühle. Als er unter dem offenen Scheuerntor den alten Ambros be merkte, brachte er diesem sein Anliegen vor. „Ihr wollt zum Müller? Ja, daheim ist er. Aber es find Herren bei ihm, Holzhänd

ler, glaub' ich. Wenn euch die Zeit nicht zu lang wird, könnt Ihr im Hof auf ihn war ten', lautete der Bescheid. Moses näherte sich dem Stege und erblickte den Müller, der drüben vor der Sägmühle stand und sich von drei Herren mit vielen Worten und Händedrücken verabschiedete. „Haben sicher gemacht einen guten Handel, als sie sind so vergnügt,' sagte sich der Moses, „bin ich gekommen zu guter Stunde.' Noch blieb er eine Weile stshon, bis die Herren hinter den Holzstößen verschwunden

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Page 10 of 16
Date: 17.03.1994
Physical description: 16
Seite 10 Donnerstag, 17. .März 1994 Das Lokalgeschehen im \/blksboteil „Liebe geht durch Magen“ 22. Auflage „Eisacktaler Kost“ vorgestellt Zwei Todesopfer und mehrere teils schwer Verletzte sind die traurige Bilanz zweier Verkehrsunfälle am Samstag. Mit seinem VW Golf (Bild rechts) verunglückte kurz nach 20 Uhr Herbert Müller (46) aus Antholz-Mittertal. Wenige Stunden später kostete eine Fahrt mit Freunden im Alfa Romeo (Bild links) die erst 17jährige Bettina Bodner aus Stefansdorf das Leben

. Fotos: „VB"/mt Blutiges Wochenende Herbert Müller und Bettina Bodner sterben bei Unfällen Gutes Essen in freundlicher Atmo sphäre bei interessanter Rahmen veranstaltung sollen nach Aussage von HGV-Direktor Christoph Engl die wichtigsten Merkmale der 22. Spezialitätenwoche „Eisacktaler Kost'' werden. Die Vorstellung dieser gastronomischen Gau men-, Augen- und Ohrenfreude im Gasthof „Alte Post" entsprach vollauf dieser Zielsetzung. Der HGV-Bezirksobmann, Wil fried Benedikter, verwies eingangs

leichter Verletz te: Das ist die dramatische Bilanz zweier Unfälle, die sich im Puster tal am Samstag abend ereignet ha ben. In der Nähe der Ortseinfahrt von Antholz-Mittertal verstarb der 46jährige Herbert Müller aus Ant holz-Mittertal nach einem Frontal zusammenstoß. Am Ausgang der berüchtigten „Uttenheimer Län ge" kam die erst 17jährige Bettina Bodner aus Stefansdorf ums Le ben. Das Auto eines Freundes war gegen einen Baum geprallt. Die tragische Unfallfolge be gann kurz nach 20 Uhr im Anthol- zer

Tal. Georg Antenhofer (58), Bergbauer und Vater von zehn Kindern, wollte ersten Ermittlun gen zufolge gerade in die Straße zu seinem Hof am Weiler Außer- weger in Antholz-Mittertal abbie- gen. Offensichtlich hatte er dabei den aus der Gegenrichtung kom menden VW Golf des 46jährigen, ledigen Karosseriespenglers Her bert Müller nicht bemerkt. Müller prallte fast ungebremst gegen den Wagen Antenhofers. Sein VW Golf wurde zunächst eine kleine Bö schung hinaufkatapultiert, bevor der Wagen auf der Seite

liegend wieder auf die Straße zurückschlit terte. Herbert Müller blieb in den Trümmern seines Autos einge klemmt und mußte von der Feuer wehr Welsberg mit hydraulischen Bergegeräten befreit werden. An der Unfallstelle trafen weiters drei Fahrzeuge des Weißen Kreuzes Bruneck, Gemeindearzt Ulrich Plaickner, die Feuerwehr Antholz- Mittertal und die Carabinieri von Antholz und Innichen ein. Georg Antenhofer war durch die Wucht des Aufpralls auf die Straße gechleudert worden. Beide Fahrer

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Page 15 of 16
Date: 19.03.1987
Physical description: 16
ist mit der Aufgabe betraut, vom Wald bis zum fertigen Holzerzeugnis einen Überblick zu bieten. Burggrafenamt und Vinschgau Schlanders ehrt Dr. Erich Müller Marktgemeinde vergibt erstmals eine Ehrenmedaille / Würdevolle Feier Im Rahmen einer würdigen Feier wurde Dr. Erich Müller die erste Ebrenmedaille von Schlanders übergeben. Im Bild der Geehrte links und der Bürgermeister von Schlanders, DDr. Heinrich Kofler, rechts. Aufnahme: „Dolomiten“/ff Dr. Erich Müller, Jahrgang 1917, von Beruf Apotheker, war von 1958

bis 1968 Bürgermeister von Schlanders, 1963 Gründer der Talgemeinschaft Vinsch gau und bis 1978 deren Präsident sowie von 1968 bis 1983 Landtagsabgeordneter und von 1970 bis 1983 Regionalassessor. Als erster Südtiroler wurde Dr. Erich Müller 1983 zum Präsidenten der Regio nalen Investitionsbank bestellt. In Wür digung der während seiner politischen Laufbahn erbrachten Leistungen wurde ihm am vergangenen Sonntag im Nobel saal des Rathauses von Schlanders im Beisein des Landeshauptmannes Dr. Silvius

Magnago vor geladenen Gästen und Vertretern der Dorfbevölkerung die Ehrenmedaille der Marktgemeinde Schlanders verliehen. In seiner Laudatio zeichnete Bürger meister DDr. Heinrich Kofler den Wer degang des Geehrten nach und würdigte besonders den „realistisch-optimisti schen Charaktermenschen Müller, der die Fähigkeit besitzt, das Machbare zu erkennen, um es mit konziliantem und demokratischem Arbeitsstil durchzuset zen“. Den Lokalpolitiker und ehemali gen Bürgermeister Müller stellte sein früherer

Mitarbeiter in der Gemeinde stube von Schlanders, Karl Pobitzer, vor. Auf Müller gehen in Schlanders die Schulbauten, der Bau des Krankenhau ses, die Verbesserung der Trinkwasser leitungen und des Straßennetzes zu rück. Auch die Vorarbeiten zum Bau des gemeindeeigenen E-Werkes wurden un ter Bürgermeister Müller geleistet. Neben Landeshauptmann Magnago waren Landesrat Aldo Balzarini, L.-Abg. Robert Kaserer, der ehemalige Präsi dent des Regionalausschusses Enrico Pancheri, Dekan Josef Schönauer

und Talschaftspräsident Dr. Kristian Klotz zur Feier gekommen. Sie alle lobten Dr. Erich Müllers Arbeitswillen, sein Lei stungsvermögen, aber auch seinen Sachverstand und seine Durchsetzungs kraft. Besonders wurde betont, daß sich Müller dem Vinschgau verpflichtet fühl te, und im Vinschgau habe er „das Be wußtsein geschaffen, daß die Bevölke rung eines Tales zusammengehört“ (Klotz). Dabei wollte Dr. Erfch Müller—wie er selbst in seinen Dankesworten betonte — gar nicht Politiker werden. „Ich bin es“, so führte Müller

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Page 7 of 16
Date: 02.12.1993
Physical description: 16
her, 10.05 Klassik, leicht gemacht!, 11.05 Treffpunkt, 16.30 Musik spezial, 18.00 Fein sein, bei nander bleibn, 18.30 Erlebte Ge schichte, 19.45 Tirol isch lei oans, 20.45 Erzählungen aus dem Alpen raum, 21.00 Leise erklingt Musik. votikaif .glich: 6.20 bis 6.40 Uhr 20.20 bis 20.40 Uhr MW: 1530 KW: 6190/6210/7250/9645 ! Der Pirchhof oberhalb Natums gehört dringend saniert „Wo gangen mir denn sonst hin, mir sein des so gewöhnt, und die Arbeit macht Spaß", sagt Josefine Müller, Bäuerin

werden, damit ein Fortbestehen des Pirch hofes gewährleistet ist", heißt es in der Studie. Seit ungefähr 400 Jahren ist der Pirchhof im Familienbesitz. Her mann Müller, Josefines Mann, hat um den Titel „Erbhof" angesucht, wie er stolz erzählt. Dieser Tradi tion kann der Großvater, Josef Im Fordergrund das neugebaute Wirtschaftsgebäude Müller, aber nicht allzuviel abge winnen. Er würde, obwohl er selbst am Hof aufgewachsen ist, am liebsten alles abreißen und neu bauen — wenn er das dazu Geld hätte

sind durch Förderungsmit tel gedeckt. Den Rest muß die Familie selbst bestreiten. Doch das Einkommen „ist gerade zum Le ben, nicht viel mehr", obwohl die Müller tüchtige Leute sind. Dies beweist z.B. der Bergbauernpreis, den sie im letzten Jahr wegen gu ten Wirtschaftens unter erschwer ten Bedingungen verliehen be kommen haben. Auch das Wohnhaus ist nicht renovierbar, aber für einen Neu bau fehlt das Geld. So müssen sich die Müller halt so behelfen. Bade zimmer gibt es natürlich keines, und das Klo friert im Winter

und kann nicht benützt werden. In die ser Zeit wird dann das „Plump- sklo" reaktiviert. Das Schlimmste sei aber eigentlich, daß es im Haus einfach zu wenig Platz gäbe — die Söhne müssen in einer kleinen Hütte schlafen. Zudem sind nur Küche und Stube beheizbar, sagt Josefine Müller. Eine eigene Quelle gehört zum Hof. „Das Wasser sollte man nicht trinken, aber bei uns ist noch nie mand gestorben", sagt Josefine Müller lachend. Derzeit besitzt die Familie 24 Kü he und Jungrinder, 30 bis 40 Stück Schafe und Lämmer

, 15 Hühner und zwei Schweine. Erich, einer der Söhne, zieht mit den Schafen im Sommer über den Similaun- gletscher ins ötztal nach Vent. Hin braucht er dafür zwei Tage, der Rückweg ist in einem Tag zu schaf fen. „Noch sind die Buben zu jung, aber wir hoffen schon, daß einer der Söhne den Hof über nimmt", sagt Josefine Müller. Aber ob da oben unter diesen schwieri gen Bedingungen eine Frau als Bäuerin leben will, weiß sie selbst nicht.

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Page 14 of 16
Date: 27.05.1993
Physical description: 16
, wie sie in ihrem Leben bisher noch nicht über Buchenau hin ausgekommen war — bis nach Bi schofsmais! Es war noch finstere Nacht, als der Peter am frühen Sonntagmorgen an die Tür der Haslinger-Wohnung klopfte. Die Marei stand schon gerü stet hinter der Tür, eine Pferdedecke überm Arm, in der Beuteltasche eine blecherne Wärmeflasche, die man beim Müller mit heißem Wasser fül len würde. Peter hätte sie zur Begrü ßung gern geküßt, aber der Draufgän ger wagte es nicht, gar zu eilfertig faßte sie nach der Tasche

und wandte sich zum Gehen. Den Beutel wollte er ihr als weltmännischer Kavalier ab nehmen, doch sie hielt ihn fest. Es schickte sich nicht, daß ein Bursche wie der Peter mit einem Weiberbeu tel umherspazierte, auch wenn es fin ster war und niemand es sehen konn te. Daß er sie aber unterfaßte, das duldete sie. Der Peter sagte sich, ich hab ja noch einen langen Tag vor mir und, was die Marei allerdings noch nicht wußte, auch noch eine lange Nacht. Denn der Müller hatte ihm erklärt

, man würde in Bischofsmais nächtigen. Dies jedoch der Marei zu sagen, fand der Peter nicht für ratsam. Der Müller erwartete die beiden schon. Sie mußten zum Anwärmen in seine Stube kommen, die Wirtschafte rin stellte ihnen mürrisch einen Tel ler Hirgstmilchsuppe hin, während der Müller die Wärmeflasche füllte und anzüglich brummte: „Hast doch eine Wärmeflasche mit zwei Ohren neben dir, Dirndl, was brauchst noch eine blecherne?“ Die Sterne verblaßten, als die Ma rei, warm eingezwängt zwischen den beiden Mannsbildern

. Geweckt hatten sie ungewohnte Geräusche, die von einem rollenden Wagen stammten, dem ersten Auto mobil, das die Marei zu Gesicht be kam. Der Müller war eng an den Stra ßenrand gefahren und wegen der Pferde, die ein quiekender Hupton unruhig gemacht hatte, stehengeblie ben. Nun fuhr der Teufelskarren, wie ihn der Müller titulierte, an ihnen vorbei, knatternd und Rauch von sich stoßend. Der Marei fielen fast die Augen aus dem Kopf. Allein diese Begegnung hätte die Strapazen der Reise gelohnt

te sie noch ein inbrünstiges „Gegrü- ßet seist du Maria“. Un'd als Auswirkung auf den Teu felstischbesuch wertete sie später Pe ters scheinheilig betrübt vorgebrach te Nachricht, daß man heute leider nicht mehr zurück nach Buchenau fahren könne, weil es zur Heimkehr zu spät würde. „Aber nein!“ wehrte sie sich er schrocken. „Nicht zu spät, Hauptsa che ist, ich bin um sechs in der Früh in der Schloßkuchl.“ Da mischte sich der Müller ein. „Meinst, ich fahr wegen deiner die ganze Nacht in der Finsternis heim? Die Rösser

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Page 9 of 16
Date: 29.11.1973
Physical description: 16
21. Mayer Otto . . 597 5. Bertolini . . . 1753 22. Mayr Sepp . . . 10.932 6. Dr. Bortolotti . 665 23. Dr. Müller . . 944 7. Dr. Dalsass . 6793 24. Neuhauser . 233 8. Dr. Dejaco . . . 336 25. Dr. Nicolussi-Leck 3073 9. Demetz . . . . 1975 26. Oberhäuser . 815 10. Dr. Dubis . . . 3097 27. Dr. Rubner . . 273 11. Dr. Durnwalder . 2601 28. Spitaler . . . . 2817 12. Geom. Ellecosta . 1368 29. Dr. Spögler . . . 3537 13. Franzelin . . . 1598 30. Dr. Thöni . . 106 14. Dr. Gamper . 4228 31. Dr. Vaja . . . 1376

15. Gebert-Deeg . 7036 32. Dr. Weiss . . 224 16. Dr. Gruber . 364 33. Dr. Zeiger . . . 4278 17. Dr. Hofer . . . 2099 34. Dr. Zingerle . 164 Unterland Stimmen für die SVP: 7.077 1. Dr. Magnago . 3262 18. Kiem . . . 21 2. Dr. Achmüller 289 19. Ladurner . . 97 3. Dr. Benedikter 1296 20. Dr. Lechthaler 75 4. Bernhart . . 51 21. Mayer Otto . . . 1030 5. Bertolini . . 349 22. Mayr Sepp . . . 793 6. Dr. Bortolotti . 135 23. Dr. Müller . . 55 7. Dr. Dalsass . . 1563 24. Neuhauser . . 21 8. Dr. Dejaco

. . . 1007 19. Ladurner . . 7501 3. Dr. Benedikter . 3338 20. Dr. Lechthaler 221 4. Bernhart . . . 367 21. Mayer Otto . . 200 5. Bertolini . . . 1186 22. Mayr Sepp . . 1251 6. Dr. Bortolotti . . 269 23. Dr. Müller . . 706 7. Dr. Dalsass . 3072 24. Neuhauser . . 92 8. Dr. Dejaco . . 81 25. Dr. Nicolussi-Leck 208 9. Demetz . . . . 243 26. Oberhäuser 167 10. Dr. Dubis . . . 6043 27. Dr. Rubner . . 100 11. Dr. Durnwalder . 1028 28. Spitaler .' . 396 12. Geom. Ellecosta . 361 29. Dr. Spögler . 8706

. . 127 23. Dr. Müller . .; 6114 7. Dr. Dalsass . . . 1179 24. Neuhauser ’. . 41 8. Dr. Dejaco . . 42, 25. Dr. Nicolussi-Leck 38 9. Demetz . . 68 26. Oberhäuser . . 74 10. Dr. Dubis . . . 432 27. Dr. Rubner . . 29 11. Dr. Durnwalder . 1133 28. Spitaler . . 52 12. Geom. Ellecosta . 225 29. Dr. Spögler 1101 13. Franzelin . . . 588 30. Dr. Thöni . . 5308 14. Dr. Gamper . . 418 31. Dr. Vaja . . 536 15. Gebert-Deeg . 2486 32. Dr. Weiss . . 489 16. Dr. Gruber . . 53 33. Dr. Zeiger . . 559 17. Dr. Hofer

. . . 314 34. Dr. Zingerle 29 Brixen Stimmen für die SVP: 16 .153 1. Dr. Magnago . 6780 18. Kiem . . . 85 2 - Dr. Achmüller 893 19. Ladurner . . 471 3. Dr. Benedikter 1710 20. Dr. Lechthaler 207 4. Bernhart . . 147 21. Mayer Otto . 102 5. Bertolini . . 1025 22. Mayr Sepp . . 710 6. Dr. Bortolotti . 4027 23. Dr. Müller . . 141 7. Dr. Dalsass. . 1665 24. Neuhauser . . 160 8. Dr. Dejaco . . 4293 25. Dr. Nicolussi-Leck 81 9. Demetz . . . 240 26. Oberhäuser 974 10. Dr. Dubis . . 522 27. Dr. Rubner 418

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Page 9 of 12
Date: 30.05.1973
Physical description: 12
, Regionalassessor Dr. Erich Müller, gab einen ausführlichen Über blick über das Geleistete und den der zeitigen Stand ,der Dinge. Die Tag gemeinschaft selbst nimmt sich Uber gemeindlicher Probleme an, stellt die Weichen für den Einsatz öffentlicher Mittel und erarbeitet in Fachgremien Lösungsvorschläge nicht nur auf wirt schaftlichem und sozialem Gebiet, son dern ebenso in Belangen des Sports, der Bildung und und der baulichen Sanierung. Berg- und Talbonifizierung verwirklichen Projekte des Straßenbaues

, der Strom- und Wasserzufuhr. Auf diesen Gebieten hat die Talgemeinschaft die augenscheinlichsten Erfolge erzielen können. Mit Genugtuung konnte Talschafts präsident Müller vor dem vollbesetzten Speisesaal des Hotels „Spondinig“ am Samstagvormittag folgende Zahlen an führen, die am besten Sinn und Bedeu tung dieser ältesten Talgemeinschaft Süd tirols beweisen: O vollendete, im Bau befindliche und finanziell gesicherte Straßen: 53 km für einen Kostenaufwand von über einer Milliarde; O eingereichte

für diese öffentlichen Vorhaben zeichnet die Berg bonifizierung. Sie wird in den kommen den zehn jahren versuchen, ihre Tätig keit auf weitere Erfordernisse auszudeh nen, wie Müller unterstrich. „Dabei mö ge immer der Grundsatz aufrechtbleiben, daß das öffentliche'’Interesse Vorrang haben muß". Doch nicht nur die Bergbonifizierung hat Erstaunliches geleistet. Auch das Konsortium, das für den Talboden zu ständig ist, hat nach Worten Dr. Müllers Leistungen vollbracht, „die heute im gesamten Staatsgebiet beispielgebend

sind“. Wir behalten uns vor, auf einzelne Bereiche später zurückzukommen. Der Talschaftspräsident ging in seiner Festrede auf die junge Geschichte der Talgemeinschaft ein. ln erster Linie wa ren demnach folgende Umstände maß- Regionalassessor und Talschaftspräsident Dr. Erich Müller während der Festrede gebend für „das Zusammengehen der 16 Gemeinden von Partschins bis Graun“: O alljährlich drohte die Einstellung der Vinschgauer Bahn; O der Ruf nach mehr und besseren Schulen wurde immer lauter; O Schlanders allein

den ...“ Mit Energie und Entschlossenheit wur den die vordringlichsten Probleme des Tales angegangen: Krankenhaus Schlan ders, Aufrechterhaltung der Eisenbahn linie, Drängen auf Verbesserung der Staatsstraßen, Drängen auf eine sinnvol le Lösung des Stilfser-Joch-Nationalpar- kes, Betreiben des Ortlerdurchstiches, Einführung höherer Schulen. „Neben diesen Problemen kam auf die Talgemeinschaft das sehr dringliche soziale Problem der Arbeitsplatzbeschaf fung im ganzen Tal zu“, erklärte Dr. Müller. Hier galt

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Page 9 of 12
Date: 01.04.1971
Physical description: 12
am letzten Donerstagabend der Regional assessor für Fremdenverkehr und Kre ditwesen, Dr. Erich Müller, über „Die wirtschaftliche Entwicklung im Ortler- gebiet“. Der Redner gab einen umfas senden Überblick der zahllosen Proble me vielerlei Art, mit denen sich heute die Bewohner des oberen Vinschgaues auseinanderzusetzen haben. Besondere Bedeutung maß Assessor Müller dem Ausbau der Verkehrswege bei, die für die wirtschaftliche Entwicklung unbe dingt notwendig seien. Dem Referat folg te eine angeregte

Diskussion, an der sich viele Prader, besonders Jugendliche, be teiligten. Vor vollbesetztem Saale spielte die Musikkapelle eine schneidige Weise, hierauf sprach der Bürgermeister der Gemeinde Prad, Georg Stillebacher, die einführenden Worte zum Vortrag von Dr. Erich Müller. Einleitend zitierte Dr. Müller einen Satz aus der Broschüre der Prader Dorf bildungswoche: „Gemeinsam arbeiten heißt, seine Meinung auch einmal zu rückstellen zu können und für den an deren

da zu sein, denn jeder von uns hat sein Heimatdorf und seine Dorfge meinschaft nur so lieb, wieviel Opfer er dafür zu bringen bereit ist.“ Wie Dr. Müller richtig meinte, liegt die Stärke der Bürger Südtirols nur in deren Zu sammenarbeit. Die Bürger eines jeden Dorfes sollten viel mehr an der Arbeit der einzelnen Gemeinderäte teilnehmen und mitarbeiten, denn nur wenn das Interesse der ganzen Bevölkerung da ist, wird tatsächlich gearbeitet. Dann kam der Regionalassessor auf die wirtschaft lichen Entwicklungsmöglichkeiten im oberen Vinschgau

zu sprechen. Als Grundpfeiler des wirtschaftlichen und sozialen Daseins bezeichnete Dr. Müller ein gut funktionierendes Straßennetz. Der sehr schlechte Zustand der Vinsch- gauer Straße ist jedem zur Genüge be kannt, doch in nicht allzuferner Zu kunft soll diesem untragbaren Zustand endlich Abhilfe geschaffen Werden. Eine neue Überlandstraße von zirka 10,5 Me tern Breite soll zur Lebensader des Vinschgaues werden. Ein Projekt soll be reits von der ANAS gutgeheißen wor den sein. Diese zu schaffende Überland

zu einer richtigen Konkurrenzstraße zur Brennerautobahn avancieren. Deshalb ist im Projekt ja auch ein neuer mög licher Ausbau der Überlandstraße be rücksichtigt worden. Doch nicht nur auf Staats-, sondern auch auf Landesebene sollte das Straßennetz endlich ausge baut werden, um den Anforderungen gerecht zu werden. Dr. Müller kam dann auf die schwie rigen Probleme des Städtchens Glums zu sprechen. Es sei nun einmal so, daß innnerhalb der Stadtmauern Dr. Rasmo und außerhalb der Mauern der Land schaftsschutz

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Page 9 of 12
Date: 27.06.1974
Physical description: 12
Donnerstag, den 27. T'uni 1974 Volksbote “ Seite 9 » Einigkeit macht Vinschgau stark Der Präsidiumstisch beim Gastwirtetag in Schlanders war (v. I. n. r.) besetzt mit Kommer zialrat Wildberger aus Secfeld, Talschaftspräsident Erich Müller, Landesrat Franz Spögler, Präsident Artur Eisenkeil und HGV-Bezirkssekretär Leo Lampacher Aufnahme: Fotocine Vinschgau ist — falls es das über haupt einmal war — längst nicht mehr der „Mczzogiorno“ von Südtirol. In einem Jahrzehnt hat sich das Tal zwi schen

Reschen und Partschins stärker gewandelt als in vielen Jahrzehnten vor her. Wenn dieser Wandel weiten Krei sen der Bevölkerung einen zumindest bescheidenen Wohlstand brachte, so ist das in erster Linie dem Fremdenver kehr zu danken, dessen Förderung auch künftig größte Beachtung zu schenken ist. Dies erklärte sinngemäß Talschafts präsident Dr. Erich Müller beim Gast wirtetag in Schlanders. Neben der Land wirtschaft, die viele Arbeitskräfte ab gegeben hat und noch abgibt, gründe der wirtschaftliche

und soziale Auf schwung immer mehr auf dem Fremden verkehr und der arbeitsintensiven, um weit- und fremdenverkehrsfreundlichen Kleinindustrie. Regionalassessor Müller hielt beim Gastwirtetag im Schlanderser Schön herr-Kino den Festvortrag. Wie berich tet, war der Tag mit der Weihe der Tal schaftsfahne für die Gastwirte und Ho teliers eingeleitet worden. Im Kinosaal fanden sich an die 80 Teilnehmer ein. Es hätten viel mehr sein müssen, doch spielte anscheinend die Post wieder ein mal einen Streich

ferner der Präsident des Landesverbandes dcrFrem- denverkehrsvereinc, Hans Pichler aus Schenna, sowie der Bozner HGV-Ver- freier Theiner, die dazu aufriefen zu sammenzuhalten, um die schwierige Zeit zu meistern. Zusammenhalt und Zusammenarbeit war auch jene Klammer, die das kleine, aber unleugbare Vinschgauer Wirt schaftswunder des letzten Jahrzehnts er möglicht hat. Talschaftspräsident Müller erinnerte in seinem Vortrag eingangs an die ungebündelten Interessen von Ge meinden, Fraktionen

“, unterstrich Dr. Müller in sei nem Rückblick. Die Talgemeinschaft habe einen paral lelen Weg eingeschlagen: Förderung des Fremdenverkehrs, Schaffung von Indu striebetrieben. Wenngleich die gesetz lichen Möglichkeiten begrenzt waren, diese zwei Wirtschaftsbereichc direkt zu fördern, so übernahm die Talgemein schaft doch die Schlüsselrolle bei Pla nung und Abstimmung der vielseitigen Interessen. Darüber hinaus setzte die Talgemein schaft neue Akzente, was die Fremden werbung und die Bergerschließung an geht

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Page 22 of 24
Date: 11.10.1984
Physical description: 24
, Tschaikowsky, Verdi, Wagner u. a. Diesen Melodienreigen ohnegleichen er halten Sie im Oktober (solange der Vorrat reicht) auf Schallplatte oder Kassette um nur 11.000 Lire schenken Sie Musik zum Sonderpreis! Bozen • Meran • Brixen • Bruneck • Sterzing • Schlanders Pustertal Antholz feiert rührigen Lehrer Lehrer Hubert Müller vollendet sein 70. Lebensjahr Am 25. September hat Lehrer Hubert Müller aus Antholz-Mittertal sein 70. Le bensjahr vollendet. Jahrgang 1914—das allein besagt, in welche Zeit

er hineinge boren wurde! Krieg und Nachkriegszeit zogen Not und Verbitterung nach sich, so daß auch beim Hoferschuster nicht immer eitel Freude herrschen konnte. Dazu kam, daß Mitte der zwanziger Jah re Vater Müller, der k. k. Postmeister, vom Typhus weggerafft wurde und die fünf unmündigen Kinder ihren Ernährer verloren. Infolge der politischen Wende in Süd tirol mangelte es an Ausbildungschan cen und beruflichen Möglichkeiten, in den krisenhaften dreißiger Jahren auch an Arbeitsplätzen. Erst zur Zeit

der Op tion, als man anfing, die deutsche Schule wieder aufzubauen, nahm Hubert Mül ler, wie viele andere, die Gelegenheit wahr, in die Reihen der ersten Hilfsleh rer einzusteigen. Durch Fleiß und Aus dauer und über Nachhol- und Fortbil dungskurse, die Reifeprüfung abzule gen und endgültig in den Schuldienst zu treten. In wirtschaftlicher Hinsicht gesi chert, konnte er nun seiner Mutter und einem schwerbehinderten Bruder Stüt ze und Versorger sein. Fast vier Jahrzehnte lang unterrichte te Lehrer Müller

fortan an der Volks schule seines Heimatdorfes und war den jungen Menschen zweier Generationen ein vorbildlicher Lehrer und Erzieher und den Mitarbeitern ein guter, friedfer tiger Kollege. Das war für ihn eine schöne Zeit. Ne ben dem Schuldienst hat Hubert Müller eine rege schriftstellerische Tätigkeit entwickelt. Wer kennt nicht seine hei matkundlichen Beiträge und die LokaL berichte in den „Dolomiten“? Er hat sich um die Entstehung des örtlichen Ge bietsführers und des Dorfbuches ver dient gemacht

, entschlüsselt heute noch Urkunden und dergleichen und stellt in mühseliger Kleinarbeit Chroniken und Stammbäume aus den Pfarrbüchern zu sammen. Ein weiteres Tätigkeitsfeld fand Herr Müller auf musikalischem Gebiet. Er war Mitbegründer der Musikkapelle von Mittertal und stand ihr eine Zeitlang als Kapellmeister vor. Seit über einem hal ben Jahrhundert versieht er den Organi stendienst in der Pfarrei und hat immer Pater-Haspinger-Quiz Was wissen Einheimische und Gäste von Pater Joachim Haspinger? Dieser Frage

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