kann, zwar ein lieber Gast, aber doch eine Art Fremder, der zu Besuch kommt, nicht mehr der gleiche innigvertraute Vater, den man täglich sah, mit dem man täglich die Suppe aß. Oh, er kennt das, und eine Flut von grimmigem Weh schießt in seinem Herzen hoch. Leer wird das Haus fein; totenstill ist der Abend nach dem Fest, und eben erst war noch Jubel hier, Lärm, Füßescharren, Fiedeln von Tanz musik. Und nun schleicht nur die graue Katze' übern Hof, und alles ist wie ausgestorben. So auch in ihm. Lohnt
Silberstücke, wie sie schwer ist, braucht sie nun gerade auch nicht mitzubringen. Na, ich kann dir nur raten^ wie ich: es von Herzen meine, und ich selbst habe es nicht bereut» vor fünf Jahren wieder geheiratet zu haben. Alles-blüht im Haus, und ich blühe mit wie ein alter knorriger Baum in zweiter Jugend.' Marten auf Hilsberg sitzt auf dem Hügel und schaut nach links, wo feine Jüngste wie ein Pünktchen im All verschwindet. Schaut nach rechts, wo der behäbige Gästezug davon zieht. Werden was. zu reden
nicht daher wke eine männliche alte Jungfer!' Ach ja, die gute Frau, die wollte ihn nicht ledig wissen, so oft sie an die Zeit nach ihrem Tode dachte. Aber soll er, ein % Mann in reifen Jahren, von neuem werben gehen? Biel zu schwerfällig ist sein Sinn geworden in den dreißig Jochren seit seiner Hochzeit. - . Der Abend senkt sein dunkles weiches Retz tiefer und tiefer in die wartende Stille. Auch der Gästezug ist verschwunden. Mar ten geht nicht in das Haus. Ein leeres, ver- Y einsamtes Haus. Der alte
mir zum Zerspringen. Es ist eins ganz dicke goldene Kette, ein Andenken.' Die Magd -rinnen antwortet etwas,;und dann ist die Frau im beleuchteten Viereck der Tür verschwunden. Marten hört dün nen ein Aunubeln. * Als er in die Stube tritt, steht sie da und hat die Arme gehoben, um sich die goldene Kette um den braunen Hals zu legem „So ein Glück!' lacht sie ihn an. „Ja, wirklich', sagt er. , Nun ist ihm die Rückkehr ins vereinsamte Haus nicht mehr so schwer, eine Frau, steht , ja mitten in der Stube, blutwarmes
„Ja.' ' , „Laß sehen.' Er nimmt die Frau um den Hals, küßt sie, und sie küßt ihn wieder. „So könnten wir also bald eine zweite Hochzeit haben', sagt er. „Das könnten wir.' ° Cs ist gut» eine Frauenhand in der seinen zu drücken, Wärme eines anderen Menschen zu fühlen, ein Wort zu hören, das wie Flaum so weich ist. .. „Hätte ich nicht gedacht, daß ich gerade heute glücklich werde', sagt Marten. Sie lächelt'in der Dunkelheit, greift nach der goldenen Kette, die sie, ehe sie mit den Gästen das Haus verließ