, „das ist Sturm!', sagten die Leute, vor Schreck vom Schlaf erwachend; und das Sig nal der Feuerwehr bestätigte dies. Nun wurde es im Dunkel der Nacht in unserem stillen Dörfchen lebendig. Die Feuerwehr zag den Berg hinan, Direktion Brandstätte, die große und kleine Spritze «ütnchmend. Letztere, zirka 80 Kilogramm schwer, trug ein wackerer Tschermser Bursch auf den Schul tern. Eine Strecke gegangen, erkannte man, daß der neugebaute Stall und Stadel des Schlosses Le- benberg brenne. Der untere Teil
des Brandobjek tes sst aus Beton hergestellt, also feuersicher; desto heller brannte der große Heustock im Stadel. Auch da, angrenzende Wirtschaftsgebäude wurde von der lohenden Flamme ergriffen. Unsere tapfere Feuerwehr trat unter Führung ihres schneidigen, sehr tüchtigen Hauptmannes Herrn Anton Braun als erste am Brandplatze in Tätigkeit. Dann erschien die Feuerwehr von Marling mit ihren' Spritzen Mid eine Abteilung Soldaten. Auch die Wehrmau er von Lana stiegen hinauf zum „Schlosse am le- Derwen Berg
'. In Ermangelung elektrischer Stra ßenbeleuchtung erleuchteten brennende Fackeln den dunkeln Pfad. Dieser Ausstieg bot den Hinauf-, » »WV* V •• schauenden ein irsteressantes Bild. Ich habe mir innner einen Zug Hexen von anno dazumal auf ihrer nächtlichen Wanderung so vorgestellt. Ziel bewußter, gemeinsamer Arbeit gelang es, der wü tenden Flammen bald Herr zu werden, so daß we nigstens das Schloß samt den Nebengebäuden ver schont blieb. Gegen 5 Uhr früh verließen die Mcir- linger und Lanaer Feuerwehr sowie
tapfere Schar den Heimweg antreten, um der wohlverdienten Ruhe zu pflegen; denn wohl jeder konnte mit dem Dichter sprechen: „Von der Stirne heiß, rinnen muß der Schweiß, soll das Werk den Meister loben.' Als Besatzung mußten 3 Mann nlit der kleinen Spritze Zurück bleiben. Hervorgehoben verdient noch zu werden, die fürsorgliche Verabreichung von Speise u. Trank von Seite der Schloßbewohner an die Feuerwehr; denn soviel Einsicht und Verständnis hat man nicht überall. Vor ungefähr einem Jahr äußerte
sich ein Nachbar von Lebenberg, als es bei ihm brannte und die Löscharbeiten fast 24 Stunden dauerten, einzugreifen sei Pflicht der Feuerwehr, Schaden hat man ohnedies genug, und veraimelchte nur et was zu trinken. Lebenberg ist seit kurzer Zeit im Besitze eines Italieners, welcher sich nicht hier, sondern unten im Regno aufhält. Cr erleidet durch den Brand einen bedeutenden Schaden, soll jedoch gut versichert sein. Das Heu ist teils verbrannt, teils verkohlt, vom Stadel stehen nur mehr die Pfeiler, 5 Wagen