Gewerkschaftsmitglieder im Overall besuchen die Häuser, wo Ange hörige der Kirche wohnen und mit welt vorausschauender Vorsicht warnen sie uns, und halten uns sogar mit Gewalt zurück, an der Demonstration teilzunehmen, damit die Kommunisten, nach ihren alten Methoden, nicht die noch wenigen freigebliebenen Prie ster oder andere Katholiken für die Demon stration verantwortlich machen können. In der größten Maschinen- und Waggonfabrik von Budapest, auf der Insel Csepel, ist schon am Dienstag der Streik ausgebrochen
vor dem Petöfl-Dcnkmal In Budapest, auf dem Donauufer, vor dem Denkmal des großen ungarischen National dichters Alexander Petöfl, wo jahrzehntelang das größte ungarische Nationalfest stattfand, sammelten sich mehrere hunderttausend, De monstranten. Ein junger Mann kletterte auf den Sockel des Denkmals und zitierte den Refrain des berühmtesten Gedichts, — ge nauso, wie vor hundert Jahren der Dichter In allen römischen Kirchen wurde am Sonntag die am Samstag abend' veröffent lichte Enzyklika „Luctuosissimi
!“ In dem rotgenannten Budapest, in der Hauptstadt des „kommunistischen Ungarn", hörte man über die Donau hinweg bis auf die andere Seite, bis zu den Bergen von Ofen (Buda), daß die Bevölkerung der Millionen stadt Gott ruft und ihre Hände zum Schwur aufhebt. Die hunderttausend starren Arme bestätigten bei dieser tiefreligiösen Andacht, daß alles, was die Kommunisten mit diesem Volk versuchten, umsonst war. Heute können wir noch nicht wissen, ob die russischen Panzer, die auf unsere Menge feuernden tieffliegenden
ln Budapest teil genommen und damals den Glaubenseifer des ungarischen Volkes kennengelemt habe. Er gibt seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß dieser Glaube des ungarischen Volkes trotz Zuhörer; denn alle Buben blickten ausnahms los nur zum kleinen Kaspar hin. Dort standen- in Reih und Glied gar wun derbare Gebüde aus blütenweißem Wachs geformt. „Selbstgeknetet während der Nacht!“ ge stand: der Bub auf die Frage des Religions lehrers, „Der heilige Martin hat mirs ja so reichlich auf den Altar gestern tropfen
Imre Nagy über Radio Budapest den sowjetischen Angriff auf die Hauptstadt bekanntgegeben hatte, griffen die Studenten zu den Waffen und richteten fieberhaft Stellungen ein, Als die Russen gegen Morgengrauen ein- trafen, wurden sie von den Studenten auf gehalten und konnten erst 10 Stunden später, um 18.00 Uhr, nach Sopron durchbrechen, das sie in einer halben Stunde besetzten. Wäh rend dieser 10 Stunden konnten tausende Flüchtlinge und die gesamte ungarische Armeegamison von Sopron nach Oesterreich