Lektüre, immer sand er Stoff und Mittel zu ge selliger Unterhaltung. Als Oberkofler vor Jahren in Völs bei einer befreundeten Familie zur Sommerfrische weilte, zogen wir manchesmal in den linden Sommer abend hinaus, saßen am „Pfaffenbüchel' oder, wenn's heiß war, im dunklen Schatten hoher Kastanien bäume und Oberkofler las aus einem dünnen Büchlein vor. Es waren Dr. Rudl's „Lustige G'schichten vom Tiroler HieSl'. Keinen besseren Vorleser konnten die köstlichen Dialektskizzen finden, der Regierung
- und JtalienischtirolS von Sr. Exzellenz dem Herrn Statthalter eingeleiteten Verhandlungen wurde diese Lösung von den Italienern vollkommen abgelehnt. In den in Wien im Gegenstande statt gehabten mehrtägigen Konserenzen, denen ich in Vertretung der Kammer beiwohnte, zeigte eS sich, daß die Italiener auf die wenigstens prinzipielle Möglichkeit einmal vom Cembratale her einen Anschluß nach dem FleimStale zu finden, nicht verzichten wollten. Es wurde von ihnen daher der Vorschlag gemacht, die Regierung zu veranlassen
privater Gelder zur Ausführung gelangt wäre, noch dazu zu einem viel früheren Zeitpunkte, als allenfalls ein Anschluß von Lavis her, so wäre es sehr zweifelhaft gewesen, ob die FleimStaler selbst oder auch die Regierung, die bei denn Oberkofler sprach jedes Wort, jede Eigenart der Betonung so lebendig, daß der Humor des „HieSl' zur vollen Geltung kam. Durch Zufall lernte ich später auch Oberkofler als Schriftsteller kennen. Unter dem Decknamen Alexius Wohlgemuth veröffentlichte er als junger Priester
, als man von einem gläubigen Christen verlangen kann. D. Red.) Dieser Vorschlag wurde von der Regierung zur Kenntnis genommen. Unser Standpunkt nun. der sich übrigens mit dem der Italiener in dieser Richtung vollkommen deckte, ging nun dahin, daß die Regierung, wenn nicht sofort, so doch wenigstens bis zur Eröffnung des Tiroler Landtages, sich dezidiert sür oder gegen diesen Vorschlag aussprechen möchte. In einer mit Sr. Exzellenz dem Herrn Ministerpräsidenten und dem Herrn Eisenbahnminister abgehaltenen Kon ferenz
gelangte dieser unser Standpunkt mit aller Deutlichkeit zum Ausdrucke. Hiebet wurde, was wohl selbstverständlich ist, neuerdings schärsstens betont, daß der Ausbau der Vinschgaubahn mit den Schweizer Anschlüssen als erste und oberste Bahnsorderung Tirols zu gelten habe, der durch die Situation in der Fleimstalbahnfrage nicht präjudiziert werden dürse. Eine bestimmte Antwort der Regierung ist bis heute nicht erfolgt, doch glaube ich auf Grund ver- schiedener Informationen annehmen zu dürfen