DaS Jurisdiktionsrecht der Bischöfe. Bozen, 11. Mcn. Nachdem wir den Wiener Korrespondenten in der Bozner Ztg. sammt seiner ungeschickten Apologie für vr. Ginzel gehörig heim geschickt, was diesem artigen Wiener sehr „unartig' vorkommt, rafft sich derselbe nochmal auf und verschießt seine zwei letzten Pfeile, die freilich ebenso »eben das Ziel gerathen, wie die frühern. Der gute Mann scheint io redus esQAÜeis schwach beschlagen zu sein, und er eifert fich gewaltig, daß wir. gesagt, hie
ausschließliche Jurisdiktion der Bischöfe über den untergeordneten Klerus sei durch das Concordat beschränkt worden. Er ereifert fich darüber, weil er in einem alten Gesetzlexikon, von einem Gubernialrath verfaßt, findet, daß durch das Concordat das Jurisdiktionsrecht der Bischöfe viel größer geworhe»/ als es zu des sel. Iosefinismus Zeiten gewesen. Freilich, wenn die Blüthezeit des Iosefinismus als Norm fürs Kirchenrecht angesehen wird, dann könnte dem Wiener vor Schrecken über die neue Freiheit
II des ConcordateS gesteht den Bischöfen daS Recht zu, die Vergeben der Geistlichen, welch.' sie sich als solche zu Schulden kommen lassen, angemessen (nichk willkürlich) zu strafen. — ES ist allgemein bekannt, wie nach sichtig und milde diese Strafgewalt, die den Bischöfen nach göttlichem und menschlichem Rechte gebührt, geübt wird, und wenn der Wiener bedauert, daß die Staatsgewalt nicht in der Lage sei, den „gemaß- regelten' Geistlichen gegen Uebergriffe zu schützen, so können wir ihn ve^ichern
, daß diese llebergriffe voll Seite unserer ausgezeichneten Bischöfe gar nicht vorkommen, und daß vielmehr die Bischöfe die jenigen sind, die oft und vielmals ihre untergebenen Geistlichen gegen Ueb'griffe und Maßregelungen in Schutz nehmen. — Die Geschichte mit Herm Hirsch aus der Linzer Diöcese ist durch alle liberalen Blätter genugsam breitgeschlagen worden, aber der Mann ist so weiß nicht, als ihn die Feinde des Bischofs von Linz durch ihr Gewäsche machen möchten. ' Wenn endlich der dreieckige Wiener Correspondent
zu den Bischöfen; als Seitenstuck könnten wir Einiges berichten, wie denn in der neuen Aera die Beamten dahin gebracht werden, um so recht freiwillig von den Intentionen der Regierung fich durchdringen zu lassen, doch daS ist ein heikles Thema und wir haben ohnehin dem „Wiener Früchtl' in der Bozner Ztg. schon zu viel Ehre angethan. Darum genug, bis es ihn wieder juckt! Rundschau. Der „Volksfreund' widmet dem.in Rom verstorbenen Grafen Crivetli einen sehr warmen Nachruf. GrafCriveUi