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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 29.07.1905
Physical description: 10
Katholik hat einfach dem Bischöfe zu folgen, wenn er befiehlt oder verbietet und nicht vorerst zu sragen, ob er hiezu das Recht hat oder nicht. An diese Grundsätze hat sich bisher Tirol ge. . (Nachdruck verboten.) Gm gutes Wort. Erzählung von M. Kuol. (9. Fortsetzung.) III. / V Am solgenden Morgen schickte sich der Kurat Steiner an, den kranken Astner zu besuchen. Er ging rasch bergaus, denn zum Mittagsmahle wollte er wieder zu Hause sein. Kurze Zeit führte sein Weg fast eben hin durch reichbedeckte

es die Schrosenselder, weil es nahe am Hose war. Da Plötzlich stutzte der Kurat. Am Fuße der Felswand, hart neben dem Bildstöcklein, lag regungslos eine menschliche Gestalt. Rasch trat Steiner an den Mann heran. Er lag auf der Seite, lag in elend Husammengekrümmen- ter Stellung unter den kleinen Föhren wie einer, der gegen Wind und Kälte Schutz ge bucht hat. Keinen Augenblick dachte Steiner an ein Ver brechen oder an einen Absturz. Dieser Unglückliche war ein Opfer der Kälte, ein Opfer der Armut. Dafür sprach schon

die hagere Gestalt, der elende Anzug des Mannes. » Steiner hatte sich neben dem Fremden auf die Knie geworfen und rief ihm zu. Der aber rührte sich nicht. Der Priester umsaßte ihn und hob ihn ein wenig empor. Das Gesicht des Unglücklichen war regungslos, Augen und Lippen halb geöffnet. „Tot!' murmelte Steiner mit erstickter Stimme. Daß just in seiner Gemeinde ein Mensch vor Elend und Mangel umkommen mußte! Hätte er doch im Widum drunten angeklopft oder beim Astner droben! Niemand hätte ihm die Türe

ge wiesen. ^ ^ Tief ausseuszend ließ Steiner den Mann auf den schneeigen Grund zurückgleiten und öffnete den elenden, fadenscheinigen Rock, um besser zu prüsen, ob der Herzschlag aufgehört habe. Da schlüpfte aus der innern Rocktasche des Fremden ein Büch lein und siel mit aufgeschlagenen Seiten Boden. Wie unwillkürlich warf der Kurat einen Blick aus das Buch. - . ' Dann entfuhr ihm ein Schrei. Einen Augenblick streckte er die Arme empor, als müsse er den-Himmel stürmen. Dann beugte er sich zum Leblösen

und legte die Hand auf sein Herz. So blieb er eine Zeitlang. Dann atmete er auf. „Ich Hab's ja gewußt, mein lieber Herrgott,' murmelte er, „ich Hab's ja gewußt, daß du mir das nicht antun kannst!' ^ ^ Und nun raffte er Schnee vom Boden auf und begann die Pulse des Erstarrten heftig zu reiben. Aber der Mann regte sich nicht. Da nahm .ihn Steiner in die Arme und die Ausregung gab ^ ihm Kraft, daß er ihn tragen konnte, wie man ein Kind trägt. Wohin? Am klügsten wäre es vielleicht ge wesen, den nahen

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 01.07.1903
Physical description: 8
zu befürchtenden italienischen Zolltarif. Durch den neuen österreichischen Zolltarif wird einige Späne zum Andenken abschnitt. Dann ging es durch die Wohnstube in die freundlich helle Schlafkammer der Eheleute, wo auf einer altertüm lichen Kommode ein großer Glasschrank prangte, solch ein Schrank, in dem die Bauern^amilieu gern ihre Kostbarkeiten verwahren. Der Glasschrank der Lanerbäuerin war ein kleines Agnes Steiner- Museum, in dem die Pietät der Lanersamilie alles gesammelt

gebaut wird und die Schweizer um jeden Preis einen Ausweg finden wollen, wenden sie sich nach Italien. Außerdem ist dies auch deshalb zu befürchten, weil die italienische Regierung außer ordentlich drängt und alles daran setzt, daß die Bald nachher erhielt sie von Gott die bestimmte Weisung, in Italien ein Kloster zu gründen. In kindlicher Einfalt erzählte sie dies der Schwester ihres Vaters, Anna Steiner, die, obschon sehr fromm, ihr dies> Gesicht als Einbildung verwies. Im Alter von dreizehn Jahren

suchte sie Gott mit einer lange andauernden Entzückung heim, um sie aber gleich nachher den schwersten inneren Prüfungen zu unter ziehen. Theresia Steiner war damals ein schmäch tiges, kränkelndes Kind, klein für ihr Alter, ernst und gemütvoll, sehr schweigsam und nach innen gekehrt. War es ihr außerordentlicher Verkehr mit Gott, der die so früh Begnadigte für alles Äußere unempfindlich und ungelehrig machte? Niemand hätte damals geahnt, mit welcher Umsicht und welch praktischem Verstände sie später

die Leitung ihrer Klöster besorgen würde; vielmehr mag die arme Kleine bei allem guten Willen so manches verkehrt angegriffen haben. Sicher ist, daß man sie für schwachen Geistes hielt und sie darum verspot tete. Mit Ausnahme ihrer Base, Anna Steiner, die . ihr eine ernste, aber wahrhaft mütterliche Liebe entgegenbrachte, fand Theresia selbst bei den Ihrigen weder Verständnis noch Nachsicht. Sie bemühte sich, alles zu tun, was man ihr auftrug, und beklagte sich über nichts; im Stillen aber weinte sie oft

ge sehen, sollte sich erfüllen. So schwer es ihr fiel, ver ließ sie endlich Tirol und fand Aufnahme im Kloster der deutschen Tertiarinnen zu Assisi. Nach- dem sie unter namenlosen, seelischen und körper- kichen Leiden ihr Noviziat beendet hatte, wurde Theresia Steiner, nunmehr Schwester Maria Agnes von der Seitenwunde, zur Proseß zugelassen und nicht lange nachher zur Novizenmeisterin ernannt. Aber ein größerer Wirkungskreis war ihr vor behalten. Der Bischof von Nocera wünschte, ein altes

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Volksblatt
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Page 8 of 10
Date: 12.12.1908
Physical description: 10
, Tramin. Wegscheidel Josef Montan. Röggla Franz. Tramin. Rabanser Peter, Tra^in. Stein keller Theodor, Bozen, v. Di Pauli Adalbert, Kur tatsch. Kofler Jakob, Kurtatsch. Valtingojer Josef, Tramin. Differtori Hugo, Tramin. Pedergnana Josef, Tramin. Oberhofer Franz fen.. Trmin. Lantschner Johann, Tramin. Steiner Anton, Neumarkt. Reiner Sebastian, Schnals. Kreidl Alois, Brixen. Schwem- berger Johann, Kaltern. Valle Josef, Tramin. Matzneller Anton, Aldein. Zelger Franz, Tramm. Nägele Karl, Meran. Huck

Alois, Kirdaun. Kranzscheibe: Reinthaler Johann, Neu- markt. Oberhoser Alois, Schnals. Steiner Franz, Neumarkt. Senoner Joses, St. Ulrich (Gröden). Huck Alois, Kardaun. Ruedl Franz, Kaltern. Schleckerscheibe: Reinthaler Johann. Neu markt. Sattler Anton, Tramin. Pattis Eduard, Kardaun. Äußerer Alois, Eppan. v. Elzenbaum Thaddäus, Tramin. Kreidl Alois, Brixen. Steiner Anton, Neumarkt. Oberhofer Alois, Schnals. Kreidl Alois, Brixen. Steiner Franz, Neumarkt. Senoner Josef, St. Ulrich, v. Elzenbaum

. Winkler Heinrich, St. Leonhard (Passeier). Stimpfl Anton,Kurtatsch, MairhoserJohann, Meran. Ehrenscheibe: Reinthaler Johann, Neu- markt. Sattler Anton, Tramin. v. Elzenbaum Thaddäus^ Tramin. Oberhoser Alois, Schnals. Steiner Franz, Neumarkt. Senoner Josef, St. Ulrich, Rössing Valentin, Tramin. Huck Alois, Kardaun. Ruedl Franz. Kaltern. Schaller Franz, Bozen. Pernter Josef, Auer. Zelger Franz, Tramin. Winkler Heinrich, St. Leonhard. Kaufmann Alois, Auer. Zischg Heinrich, Bozen. Stufleser Ferdinand

(210). v. Elzenbaum Thaddäus, Tramin (209). Pomella Alfons, Kur tatsch (197). Reiner Sebastian, Schnals (191). Zischg Heinrich, Bozen (191). Stufleser Ferdinand, St. Ulrich (185). Pattis Peter, Bozen (184). Äußerer Alois, Eppan (183). Maierhofer Johann, Meran (183). Steiner Anton, Neumar t (179). Es beteiligten sich 128 Schützen. Außer der Jubiläumsscheibe wurden 7420 Schüsse abgegeben. Nummern wurden 363 geschossen, davon 17 Zentrum. Telegramme. Neue Steuer«! Wien, 11. Dezember. (K.-B.) Das Budget

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 02.08.1905
Physical description: 8
, aber der seine war trotzig, herausfordernd. Da seufzte Steiner laut. „Felix,' sagte er, „du tust mir so viel erbarmen!' Seine Stimme klang wie von Tränen erstickt. Der Kurat von Schrasenfeld konnte wohl auch ein bißchen hochdeutsch reden: das hatte er seinen Sommergästen abgelauscht, aber es blieb ihm doch immer wie eine fremde Sprache und wenn ihm das Herz auf die Zunge stieg, dann fiel er ins „Du' zurück und in seinen treuherzigen Tiroler Akzent. k Der Kranke hatte die Augen geschlossen. Ein Bild aus vergangenen Tagen

. * Das Attentat auf den Sultan — ein militärischer Putsch? Das „Prager Tagblatt' veröffentlicht die Schilderung eines Augenzeugen des Attentates aus Sultan Abdul Hamid, des Prager Kaufmanns Fischel. Dieser erzählt: Der Padischah hatte soeben seinen Wagen bestiegen, um von der Moschee in den Mdiz zurückzukehren^ als eine surchtbare Detonation ertönte. Dichter Staub — ohne die Lider auszuschlagen, bat er: „Bleiben Sie!' : Und Steiner ergriff die dargebotene Hand und zog sie an seine Brust und schweigend

, aber selig nahm er wieder Platz am Lager des Unglücklichen. -VIII. Nach einer Weile, als Felix wieder einge schlafen war, ging Steiner vorsichtig hinaus, um zu sehen, was seine Juliane von ihm wolle. . Sie hatte nichts gewollt als das Frühstück melden und nun schalt sie ihren Geistlichen, daß er den Kaffee kalt werden lasse und meinte, nach einer durch wachten Nacht werde er wohl eine Stärkung brauchen. In diesem Augenblicke kam die Astner Tilda daher, ausgeregt, mit fliegendem Atem. - „Ist der Vater

geschlafen?' war das ^rste Wort des Erwachenden. „Es . ist Mittagszeit,' sagte Steiner; „wie geht's mit dem Appetit?' - Und schon hielt er einen Teller kräftiger Suppe bereit, Felix verschlang die dargebotene Labung gierig und- erklärte dann,' sich wohler zu sühlen und aufstehen zu wollen. Aber davon wollte : Steiner nichts hören; vielmehr riet er seinem Patienten weiterzuschlafen. (Fortsetzung folgt.)

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 01.07.1903
Physical description: 8
werden können.' Sie werden einsehen, daß auf unsere Bevöl kerung der Umstand, daß nicht bloß kein neuer - der Geist wahrer Abtötung und innigster schwester licher Liebe umso eifriger gepflegt werde. Die so reformierten Nonnen bitten nicht um Almosen, wie es die alte Regel der hl. Klara vorschreibt, die dem Geiste jener Zeit, nicht aber in allem dem Geiste unseres Jahrhunderts entspricht; vielmehr Pflegen sie neben dem Gebet die Handarbeit und sorgen so für ihren eigenen Unterhalt. Nachdem Agnes Steiner das Kloster zu Nocera

in solcher Weise reformiert hatte, wurde sie zu gleichem Zwecke auch nach Perugia berufen. Der sie berief war der Erz- bischof jener Stadt, Joachim Pecei, der den helden mütigen Tugenden der Mutter Agnes aufrichtige Bewunderung zollte. Durch beständige Leiden ge läutert, gab endlich Agnes Steiner am 24. August 1862 im 49. Jahre ihres Alters ihre reine Seele Gott dem Herrn zurück. Am 7. April 1881 wurde ihr Seligsprechungsprozeß eröffnet. Und nun — während in Umbrien, im Lande des hl. Franziskus

und der hl. Klara, die Ver- ehrung der Dienerin Gottes Agnes Steiner fort während wächst und wunderbare Erhörungen ihrer Fürbitte zugeschrieben werden, während ihr Name auch außerhalb Italiens, besonders in Frankreich berühmt ist — wie verhält sich das Volk von Tirol zu diesem gottbegnadeten Kinde seiner Berge? Mancher, der diese Zeilen liest, wird vielleicht be kennen müssen, ihren Namen nie gehört zu haben; jedenfalls ist dieser Name nicht so bekannt unter uns, wie er es wohl verdiente

man ihn nicht.' Aber nein, sie ist doch nicht ganz erloschen in unserem Lande, die Erinnerung an Agnes Steiner, sie kann es nicht sein! Im Pustertale besonders wissen fromme, gläubige Seelen so manches zu er zählen, was Mutter Agnes besagt und getan zur Zeit, das sie noch das Kind am Lanerhose war. Besonders lebt eine Prophezeiung aus ihrem Munde unter dem Volke fort, es werde dereinst bei Welsberg ein Kloster entstehen und zwar auf der Anhöhe, die den Namen Burgstall führt, deren Südseite zur Gemeinde Welsberg, deren

Nordseite zu Taisten gehört. Diese Prophezeiung scheint nun ihrer Erfüllung entgegenzugehen. Ein Klösterchen nach der Regel der Agnes Steiner soll auf eben dem genannten Orte erbaut werden, und Tirolerinnen, die im Kloster zu Nocera Profeß abgelegt haben, sind ausersehen zum Kern der neuen Gemeinde. Bereits ist der Grund erstanden, ein Waldhügel und am südlichen Abhang eine freundliche Wiese. Der Name Burg stall läßt vermuten, daß dieser Hügel nicht zum nahen Schlosse Welsberg gehörte. Noch sieht

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 05.08.1905
Physical description: 10
.' Das? Hyrtl ^!an^mehr HerMst als spöttisch. j Mch was,' zum Beichten bringt man einen- Sozi wie' dH doch nicht!'/.scherzte derAeistlichel .Einen Sozi? Was wissen Sie denn von mir?' l / Offen gestand Steiner, er ...habe neben ''dem! Mrb^itsbüchlein seines Mastes eine Broschüre ge funden, die die radikalste Sozialdemokratie Predige. , „Wenn das dein Evangelipm ist,/ Felix, dann —' ^Jch habe, kein Evangelium,' unterbrach Felix. Die betreffende Broschüre Habez er. von einem jKol-^ porteur gekauft

; manches darin entspreche seinen- Ansichten,/ manches nicht, ^ozialdemokrat sei er Allerdings: seine/Mitmenschen hätten ihn dazu'ge-z Fracht; die Priester'vor allem. Der geistliche Herr Möge an seinen AnWten nicht rüMn. ' .Steiner/ lächeltet '^Wer.''hat-.d?nn Vom Beichten angefangen? Ich einmal nicht! Aber wart', Felix, Hin dissel kjn Hjstlich^ Zeichen kann nichtDaden.' Und er t^De seinj-/ Finger ins Weihwasser- krüglein ob der Tür .und z bezeichnete.-.die,Stirne des Kranken. . Felix zuckte zusammen

. Dann plötzlich ergnff er die segnende Hanö ijnd drückte^ sie,zl^enschaft- ^ .illN !'1 Z „Wenn doch alle wie Sie wären!' stieß erj hervor, „alle Geistlichen mein' ich.' ^ ? Es entstand eine Pause. Steiner hielt den Kops nachdenklich geneigt. Es war, als überlege er, ob er das ?«hingewo/rsene Wort : anffangen -sollen oder nicht. Endlich sagtet er hä^ilaut: „Du scheinst ja /schreckliche Ersahrungen'/'gemacht zu haben, mein^ )guter.jFelix.^oN^ ^; » Micht- ipl mindesten,' entgegnete Felix, in seinem .frühern

spöttischen Tone verfallend. „Die! wenigen Priester, -mit denen ich das Glück hatte,? in Berührung zu kommen, waren Musterkapläne, die fleißig in ihrem Brevier lasen und eine säuber-j liche Soutane trugen.' ' n ^ / k - „Und was weiter?' sragte Steiner und ver- suchte zu lächeln. 5 ' ' ^ „Weiter? -Ach meine ? Geschichte ist entweder sehr kurz oder allzulang.' - ? ? - „Nicht zu lang für mich. Erzähle mir alles ausführlich, wenn es dich nicht anstrengt,' bat Steiner. .>/'^' ^ , n ^ Das spöttische Lächeln

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 24.05.1905
Physical description: 8
für die durch den Tod Strobachs freigewordenen Ehrenstellen. nominiert wurden. Zum Oberkurator der niederösterreichischen Landeshypothekenanstalt wurde einstimmig Landes ausschuß Steiner ernannt, welcher seine Stelle als Landesausschuß niederlegt. Steiner ist auch als zweiter Vizebürgermeister in Aussicht genommen. Erster Vizebürgermeister wird der jetzige zweite, Dr. Neumayer. Steiner wird sür seine zwei Ehren stellen als Oberkurator und als Vizebürgermeister 20.000 Kronen beziehen;, als dritter Vizebürger meister

' veröffentlicht die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den Prinzen Nikolaus von Griechenland. Der oberösterreichische Landeshauptmann Dr. Ebenhoch beging am 17. d. M. seinen 50. Ge burtstag. Zur Vermählung des deutschen Kron prinzen wird sich als Vertreter des Kaisers Erz herzog Franz Ferdinand nach Berlin begeben. Die deutsche Kaiserin erlitt durch einen Fall aus der Treppe eine leichte, unbedenkliche Verletzung an der Stirne. Der niederösterreichische Landesausschuß Steiner, der als Vizebürgermeister

-Kandidat von Wien ausgestellt war, Hut auf diese Kandidatur verzichtet und auch sein Landesausschuß- Mandat n i e d e r g e le g t. Dieser Schritt des Abg. Steiner erregt in Wien großes Aufsehen und wenn es auch mit Gesundheitsrücksichten moti viert wird, glaubt doch jedermann an politische Gründe. Uneinigkeit in der Partei soll der Grund der Demission Steiners sein. Dr. Lueger soll vom Vorgehen Steiners ganz übe rrascht worden sein. Der japanische Gesandte in London/Vicomte Haiashi, wurde vom Mikado

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 11.04.1906
Physical description: 8
«Seite 2 Tiroler Volksblatt 11. April 1906 Als erster Redner sprach Dr. v. Guggen berg gegen die Ehereform. Seine Ausführungen gingen meistenteils im sozialistischen Lärm unter, sie waren übrigens auch inhaltlich schwach. Noch schwächer waren jene des sozialistischen Gegenredners, des Schriftsetzers Menz, der die bekannten Unwahrheiten seiner Parteipresse über die katholische Ehe auftischte, allerdings auch unter fortwährenden Unterbrechungen. Abg. Steiner hatte den Mut, offen seine Ansicht

über die Sozialisten auszusprechen, er wurde förmlich niedergeschrien und mußte seine Rede vorzeitig abbrechen, nachdem er erklärt hatte, für die Kongruavorlage einzutreten. Schlauer war Herr Schrassl, der nach Steiner sprach und von den Sozialisten nicht nur ruhig angehört wurde, sondern auch wiederholt deren Beifall erntete. Schraffl bekannte sich als eifrigen Verfechter des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes, für das er schon am 27. De zember 1903 bei einer Versammlung in Untermais eingetreten

dann echt, wenn er auch hierin befriedigende Erklärungen abgebe. Snoy wandte sich dann gegen Steiner, den er einen waschechten „Klerikalen' nannte, während er Herrn Schraffl Honig um den Mund strich. Schrassl sei besser als seine Wiener Parteigenossen, sagte Snoy. (Wir gratulieren herzlich zu diesem sozialistischen Lob ) Snoy sprach weiters gegen einige patriotische Aeußerungen der Vorredner, gegen die Erhöhung der Kongrua und gegen die christliche Schule, aus der meist blöde und unwissende Individuen

eingebrachte Resolution. Abg. Steiner er suchte um Ablehnung derselben und stellte einen diesbezüglichen Gegenantrag, über den Dr. von Guggenberg zuerst abstimmen lassen wollte, die Sozialisten ließen dies aber nicht zu, es mußte zu erst die Resolution Snoy an die Reihe kommen. Die Sozialisten stimmten jubelnd dafür, die meisten mit beiden Händen. Auch die Gegenprobe wurde vorgenommen, worauf Dr. v. Guggenberg unter dem Hohngelächter der Sozialisten erklärte, das Abstimmungsergebnis lasse

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 17.06.1908
Physical description: 8
. Wie zu ersehen ist, werden von den verlorenen Sachen kaum ^ derselben beim Polizei amte angemeldet, bezw. deponiert. Ein sehr trauriges Zeugms für die Ehrlichkeit der P. T. Finder. Diebstahl. Der Spenglergehilfe Franz Steiner aus Wels entwendete seinem Mitgehilfen eine Uhr rette und einen Havelock im Werte von 36 Kronen, ^ach erstatteter Anzeige wurden sofort die hiesigen Wandler ^ verständigt und vor Ankauf gewarnt, wo- bei Steiner bei einem Tändler in dem Moment betreten wurde, als er den Havelock

zu verkaufen versuchte. Nach seiner Einlieferung wurden mehrere Briefe bei ihm vorgefunden, aus welchen hervor ging, daß er nicht Steiner, sondern Andreas Schneider heiße und aus Umlowitz in Böhmen sei. Er gab auch dann zu, sich falsch gemeldet zu haben, um leichter der Verfolgung zu entgehen, da er im Vorjahre seiner Schwester in Böhmen einen ersparten Betrag von 240 Kronen entwendet habe. Seitdem trieb er sich meist in Italien herum und warf, als er nach Oesterreich zurückkehrte, sein Arbeitsbuch

weg und ließ sich in Meran ein solches auf den Namen Steiner ausstellen, unter welchen Namen er auch zuletzt kurze Zeit hier in Arbeit stand. In einem Briefe äußerte er Selbstmordabsichten und bat seine Schwester des Diebstahls wegen um Verzeihung. Die entwendete Uhr verkaufte er tags zuvor bei einem Tändler und vergeudete die er haltenen 7 Kronen, fo daß er bei seiner Verhaf tung nicht einen Heller in der Tasche hatte, welcher Umstand wahrscheinlich die Selbstmordgedanken heraufbeschwor. Er wurde

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Volksblatt
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Page 4 of 12
Date: 04.07.1903
Physical description: 12
Aus sicht;- kann — die ländlichen Verhältnisse berücksich tigt kaum mehr geboten werden. Die Herren Hur. Max Flora und Norbert Flora und Buch halter Steiner, die um den jungen Verschönerungs- verein bereits große Verdienste haben, scheuten nicht Mühe und Zeit, das Fest zu einem imposanten zu gestalten. Unter den vielen Buden, Bazars und i Pavillons besaß unstreitig die hübsche Sennhütte die größte Anziehungskraft. Ein schmuckes, nied liches Bauernmädchen, Elise Moriggl, ungemein kleidsam in der hübschen

Gebirgstracht, war Sennerin und Herr Buchhalter. Steiner, ein fescher Senner und Zitherspieler. Und als Trio ein lustiger Geißbua, der Erbauer der Hütte, und Bauzeichner Steingruber., Wer nach den Almprodukten auch einen guten Wi^ genießen wollte, verfügte sich ins nebenanstehende Raritätenkabinett des. Herrn Phar mazeuten Alois Pöll. Dort gab es Überreste aus der ägyptischen Finsternis, Humanitätspistolen mit vollständig eingerostetem Hahn, einen Mantel der christlichen Nächstenliebe, der leider Risse

des Andenken geschaffen, namentlich durch sein opferwilliges Eingreifen beim Brande, wo ihm selbst feine ganze Habe mitverbrannte.? . Mals, 1. Juli. (Beerdigung.) Unter großer Teilnahme ward heute ein langjähriges Mitglied der hiesigen freiwilligen Feuerwehr und der Musik kapelle, Franz Steiner , zu'Grabe getragen. Den Kondukt sührte der hochwürdige Herr Dekan in Be gleitung der Patres Kapuziner: ?. Guardian, ?.ÖPtat, ?. Martin und ?. Rudolf. Die meisten Honora tioren, die Feuerwehr und die Musikkapelle

: Am 30. Juni Joses Maister am Georgenberg (Primiz prediger: Anton Müller, Stattpfarrkovperator in Innsbruck). Am 2. ' Juli: Josef Arnold am Georgenberg (Primizprediger Professor ?. Richen 8. il. in Mdkirch)^ Am 5. Juli: Josef Danler in der Pfarrkirche zu Schwaz (Primizprediger: Vinzenz Pregenzer, Kooperator in Fließ). Mm 12. Juli: Alois Kirchmair in 'der Pfarrkirche ^ zu Schwaz (Primizprediger: Johann Mair, Pfarrer in Rid- naun). Am 19. Juli: Peter Steiner in der Pfarr kirche zu Schwaz (Primizprediger

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 06.02.1909
Physical description: 10
Seite 4 Tiroler Volksblatt 6. Februar 190S Bestgewinner-Liste Vom Sebastiani-Festschießen am 24., 2b., 28. und 31. Januar 1909. Sebastiani -Fest scheide: 1. Weitsche! Rudolf, 646 Teiler. 10 Kr. 2. Meraner Jakob, 961^2, 9 Kr. 3. Angelini Gustav, 1361^2, 8 Kr. 4. Kerschbaumer Karl, 1489, 8 Kr. 5. Kreidl Alois, 1754^2, 7 Kr. 6. Steiner Alois, 2181, 7 Kr. 7. Gasser Peter, 2190, 6 Kr. 8. Schaller Franz jun., 2255, 6 Kr. 9. Chiochetti Josef, 2481, 5 Kr. 10. Leitner Josef, 2583, 5 Kr. 11. Ludwig

, 140Vz, 7 Kr. 6. Winkler Josef. 141. 7 Kr. 7. Pattis Peter, 143. 6 Kr. 8. Chiochetti Josef, 144, 6 Kr. 9. Kohl Martin, 148, 5 Kr. 10. Gasser Anton, P.-W., 143. 5 Kr. 11. Pattis Eduard, 151, 5 Kr. 12. Winkler Josef, 156, 5 Kr. 13. Wieser Alois, 158, 4 Kr. 14. Springer Adolf, 160, 4 Kr. 15. Pan Johann, 160V«, 4 Kr. 16. Steinkeller Theodor, 161, 4 Kr. 17. Kinigadner Robert, 168, 4 Kr. 18. Trebo Anton, I68V2. 4 Kr. 19. Zischg Heinrich, 169V», 3 Kr. 20. Steiner Anton, 171, 3 Kr. 21. Smger Rudolf, 172

, 329, 3 Kr. 10. Pattis Peter, 322, 3 Kr. 11. Pohl Johann, 321', 2 Kr. 12. Frank Karl, 321, 2 Kr. 12. Gasser Peter, 318, 2 Kr. 14. Springer Adolf, 316, 2 Kr. 15. Pan Johann, 305, 2 Kr. 16. Hauck Georg. 305, 2 Kr. 17. Höller Alois, 301, 2 Kr. 18. Saltuari Franz, 298, 2 Kr. 19. Gasser Anton, P.-W., 297, 1 Kr. 20. Oberrauch Alois, 293, 1 Kr. 21. Mahlknecht Heinrich, 290, 1 Kr. 22. Steiner Anton, 279, 1 Kr. 23. Pillon Johann, 275, 1 Kr. 24. Pernthaler Hans, 263, 1 Kr. Armeescheibe für Altschützen

Kr. 15. Bur- lini Ferd., Graz, 34, 1 Kr. 16. Steiner Anton, Neumarkt, 33, 1 Kr. Armeescheibe (5-Schuß-Serienbeste sür Alt schützen, am 31. Januar): 1. Steinkeller Theodor, 22^ Kreise, 3 Kronen. 2. Lageder Alois, 21^/g. 3 Kr. 3. Saltuari Franz, 21'^. 3 Kr. 4. Chiochetti Josef, 20^, 2 Kr. 5. Höl ler Al., 196/4, 2 Kr. 6. Hauck Georg, 19^/z, 2 Kr. 7. Frank Karl, 18^. 2 Kr. 8. Pohl Johann, 18^/z, 2 Kr. 9. Zischg Heinrich. 18 '/z. 1 Kr. 10. Dalpiaz Jakob, 16^/z, 1 Kr. 11. Wieser Anton, I6-/2, 1 Kr. 12. Leitner

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 13.03.1907
Physical description: 8
„Ausforderung' au Seite 6 Ihre« Blattes vom 6. März 1907, Nr. 19, fordere ich ans Grund und im Sinne des § 19 des Preßgefehes die Aufnahme folgender Berichti gung in der nächsten oder zweitnächsten Nummer Es ist unwahr, daß ich am 3. März 1907 abends in der Bahnhofrestauration Neumarkt—Tramin in Gegenwart deS Herrn Josef Steiner aus Tramin «nd zweier anderer Herren die Behauptung aufge Kellt habe: .Ich habe heute zwei bis drei Zeugen «uSsindig gemacht, welche bereit sind, vor Gericht 5» bestätigen

haben soll, während der Plauderstube nicht in Tramin zu bleiben, sondern nach Kaltern zu ahren und daß ein Konservativer meinem Gewährs- manne gesagt habe: „das hat mir vom Herrn Schrott nicht gefallen'. Weiters habe ich damals im Gasthause erklärt, daß ich mich sür die Ange- egenheit interessieren und weitere Erhebungen wegen Ermittlung von Zeugen pflegen werde. Bozen, 7. März 1907. August Baader. Im gestrigen „Tiroler' schreibt Herr Baader weiter in dieser Angelegenheit zur Aeußerung des Herrn Steiner im letzten „Volksblatt

': „Hinsichtlich Ihrer Behauptung in Nr. 20 des „Tiroler Volksblatt' erkläre ich dieselbe als den Tatsachen nicht entsprechend und be merke, daß bei meinem damaligen Gespräche außer Ihnen noch zwei Personen, nämlich die Herren Karl Aichinger und Jgnaz Röggl von Bozen anwesend waren. Im übrigen lasse ich mich aus keine weitere Zeitungspolemik in dieser Angelegenheit ein.' Herr Steiner behauptet bekanntlich das Gegen- teil und ist bereit, seine Sache vor Gericht zu vertreten. Demgegenüber erklärt Herr Baader

jetzt, daß er sich von der Oeffentlichkeit zurückzieht, aber er behauptet dennoch seinen Standpunkt. Mutig ist das zwar nicht, aber recht bequem! Herr Baader behauptet also jetzt, er müsse die Zeugen erst suchen, während Herr Josef Steiner selbst vor Gericht zu ei klären bereit ist, daß Baader gesagt hat. „Ich habe die Zeugen schon, der Schrott kommt mir nicht mehr aus'. Es steht also Behauptung gegen Behauptung! Uns fällt die Entscheidung nicht schwer. Berichtigung des Pfarrers Schrott an den „Tiroler' zu Nr. 29 vom 7. März 1907

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Page 7 of 12
Date: 09.01.1901
Physical description: 12
von -der städtischen Sicher heitswache sestgenommen. — Eine entsetzliche Blut that äst M Calvino vyrgekorMen. .Man Fählt eine Todte ^und zwei Schwerverwundete. Einzelheiten sind noch nicht bekannt. der Abnehmer der Neujahrs-Entschuldigungs-Karten zu Gunsten der Armen von Bozen pro 1901. 727—728 Herr Josef Torelli. 729-730 „ Heinrich Regele, städt. Cassier mit Familie. 731 „ Franz Wolf, Beamter der Firma Rotten steiner u. Comp. 732 „ Seb. Reinalter, k. k. Steueramtsadjunct, 733—734 „ Alois Plattner, Bäckermeister

. 760—761 Stadtapotheke zur Madonna. 762 Herr Franz Runggaldier, Journalist in Thaur bei Hall i. T. 763 Frau Theres Witwe Nagler. 764 Herr Dr. Franz v. Hepperger. 765 „ „ Heinrich v. Hepperger. 766 Fraulein Karolina v. Hepperger. 767—768 Sander Le. Steiner. 769—772 Familie Pitscheider, Gries. 773-774 . Herr Dr. E. Bartl. .. 775 „ Guido Dall Oglio, Geschäftsführer bei-: Wilhelm Wachtler. . 77K Firma Wilhelm Wachtler. 777—778 Kaufmännischer Verein. 779-780 Herr Thomas v. Ferrari, k. u.jk. Corvettöw

Feuerstein, k. k. Bezirksthierarzt, mit Familie. 804—805 ,, Andrä Steiner, k. k. Finanzwach-Ober- commiMr, mit Familie. 806—807 „ Robert Steigers Ingenieur. 808—809 „ Anton Mutter mit Familie. 810—811 Firma Johann Paulin. 812—813 Herr I. Rubatscher mit Frau. 814 Fräulein Karolina Rubatscher. 815—816 Herr Josef Kerschbaumer, sen., mit Tochter. 817—818 Familie Alois Ueberbacher. 819—820 Frau Dr. Jlmer, mit Familie. 821—822 Hauptagentschaft Bozen der k. k. priv. Riunione Adriatica di Sicurtä in Trieft. 823

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 15.12.1906
Physical description: 10
mit dem Bergstock erschlagen hat. Eine Anzahl Raub schützen aus Ramsau in Steiermark, darunter der Bauernknecht K. Steiner, pürschten an jenem Tage in dem Revier des Bleistiftfabrikanten Faber, und zwar am sogenannten Grünberg, in der Nähe des Gosaugletschers. Die Wilderer, die ihre Gesichter ge schwärzt hatten, wurden von den Jägern Gapp und Urstöger überrascht. Die Burschen ergriffen, ohne den geringsten Widerstand zu leisten, die Flucht. Bei der Verfolgung führte der Jäger Gapp mit seinem schweren Bergstock

einen Hieb gegen den Bruder Reiters, der jedoch seh! ging. Steiner suchte den Hieb zu parieren, erhielt aber von dem Jäger einen so heftigen Schlag auf den Kopf, daß er etwa sechs Meter über einen steilen Abhang hinab kollerte. Dort blieb der Schwerverletzte die ganze Nacht hindurch ohne Hilfe liegen. Erst am nächsten Tage wurde er zu Tal befördert, wo er kurz darauf starb. Die Anklage legt nun dem Jäger Gapp zur Last, daß er ohne zwingende Ursache — die Wil derer waren ohne Gewehre geflüchtet — den Tod

des Steiner verschuldet habe. Künstliche R«t»ine. Die Lösung des Pro blems der Herstellung künstlicher Rubine ist, wie die „Berliner Morgenpost' berichtet, einem Pro- sessor an der Berliner technischen Hochschule ge lungen. Er wird mit seiner Entdeckung demnächst an die Oeffentlichkeit treten. Die künstlichen Ru bine gleichen an Schönheit der Färbung und an Härte vollständig den natürlichen. Unglücksfall. Als am Dienstag 2000 Ar beiter einer Petersburger Fabrik einen schmalen, über die Newa sührenden

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Page 1 of 8
Date: 09.08.1905
Physical description: 8
mehr, seit ich es jenem Gott ge lobte, an den ich nicht mehr glaube.' ' Jetzt hob Steiner rasch den Kops empor. Und doch hast du ihm Wort gehalten,' sagte er. „Mir selber, nicht ihm,' erwiderte der Kranke trotzig. „Dir selber, gut; vielleicht aber auch der Er innerung an die kleine Burgel.' - Felix sah den Priester groß an, er konnte sich nicht erinnern, seine Freundin genannt zu haben. „Die Burgel hab' ich nie vergessen können, das ist wahr,' murmelte er. „Und sie hat dich nicht vergessen, Felix

des Priesters zitterte. Felix er hob die Äugen und sah ihn fest an. Leise und rasch fuhr Steiner fort. „Seit du aus St. Peter ver schwunden warst, Lixl, hat der Johannes keine Ruhe mehr gehabt; talauf, talab hat er dich ge sucht, nach dir gefragt, aber alles umsonst. Von der Zeit an aber ist er ein anderer geworden und, wie ich hoffe, ein besserer. Und jeden Tag beim heiligen Opfer hat er aus Herzensgrund des armen Dörcher-Lixl gedacht, der ihm verloren ge gangen war und den er so gern gefunden hätte

Nun aber ist mein Gebet erhört und mehr als er hört: ich hab' dich finden, hab' dich selber heim-' tragen dürfen, Felix, mein liebes, lang verlorenes Schäflein!' Felix hatte sprachlos seinem Wetter empor- , geblickt. Endlich ließ er semen Kopf auf die Brust, des Priesters sinken und brach in Tränen aus. „Jetzt bist du mir nicht mehr böse, gelt,! Lixl?' sagte Steiner. „Ja, armer Bub, ich hab' an dir gefehlt, aber aus Unverstand, nicht aus schlechtem Willen, glaub' mir's! Und weil ich jetzt so offenherzig

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