Stuhles, welche es dem Papst ermöglicht, frei und unabhängig seines Amtes in der allgemeinen Kirche zu walten, eine durch die Erfahrung bekräftigte Forderung der Vernunft, des Rechtes und der Gerech tigkeit ist. Schon durch die Natur der Würde, mit welcher unser Heiland Jesus Christus den heil. Petrus und seine Nachfolger bekleidet hat, ist der Papst über jede irdische Macht gestellt. Denn Christus hat ihn als Oberhaupt bestellt für jenes Reich, das er in dieser Welt zu stiften gekommen
auf einer offenbaren Fügung der göttlichen Vorsehung beruht; wir stehen nicht an zu erklären, daß bei dem gegenwärtigen Stande der menschlichen Dinge, diese weltliche Macht unentbehrlich ist sür eine gute und freie Leitung der Kirche und der Seelen. Es war von Nöthen, daß der römische Bischof, Oberhaupt der Gesammtkirche, weder Unterthan noch selbst Gast einer Familie sei, sondern daß er auf eigenem Thron, in eignem Lande und eignem Reiche, sein eigner Herr sei und so in erhabener, friedvoller und milder Frei heit
und Unabhängigkeit des Papstes gebunden ist, des von Gott eingesetzten Hüters der Wahrheiten, die sie glauben, und der Vorschriften, die sie befolgen müssen; und daß sie ein uuverjähr- bares Recht darauf haben, daß der Papst in der Aus übung seines hehren Amtes im Vollbesitze seiner Frei heit und Unabhängigkeit handele, ohne die Beein flussungen oder den Druck irgend welcher Macht zu erdulden: Dies läßt sich aber auf eine dauerhafte und die Gewissen voll befriedigende Weise nur durch die weltliche Herrschaft
erreichen. Namens der ihrem Gewissen gebührenden Achtung, haben also die katholischen Gläubigen das Recht und die Pflicht die Wiederherstellung der weltlichen Macht des Papstes zu fordern. Jeder Katholik hat unbe stritten ein heiliges Interesse daran, daß er in seinem Glauben erleuchtet, daß die Regeln seines sittlichen und religiösen Verhaltens ihm vorgezeichnet werden, daß sein Bischof srei ernannt werde und frei mit dem obersten Hirten verkehre. Korrespondenzen. Wntermcns, 2. September. (Waldbrand