angegriffen, es wurde säkularisirti— und gegen wärtig noch find imtoleranten Deutschland die Katholiken beinahe aanz von den KehHühlen ihrer Hochschulen ausgeschlossen. — Aber freilich wir Tiroler sind intolerant; denn laut der „Boz. Ztg.' .wird in tirolischen Journalen und Broschüren eine Intoleranz gepredigt, welche Tirol in Mißkredit gebracht hat, da unser Bergland im Aus land als Hort der Unduldsamkeit und der Finsterniß verschrieen ist und man in jedem tirolischen Priester einen gebornen Fanatiker
sieht. Wie ungerecht ist dieses Urtheil, ruft die Poz. Ztg.. und wer trägt die Schuld an demselben?' — Wir wollen's der Boz. Ztg. sagen, wer daran Schuld tragt. Gerade die liberale Presse iy Tirol selbst ist eS. die unser Bergland in Verruf bringt, die es verschreit M den Hort der Unduldsamkeit und her Finsterniß, die in jedem iiroli'schen Priester einen gebornen Fanatiker sieht. Die Boz. Ztg. hat dazu ihr redlich Theil beigetragen mit ihrem Geschrei und Ge spötts über die „Zwingburg Alttirol
*, über Fanatismus und Zelo tismus, über die chinesische Mauer. von welcher sie in ihrem Delirium Tirol umgeben sieht, von Volksverdummung, Zelotismus u. s. w. Und was die Boz. Ztg. ihren Lesern an Schmähungen über das konservative Tirol und insbesondere über den Clerus nicht zu bieten wagt, das kommt nach Wien und wird an die Judenpresse verschachert, wo besonders die Correspondenz Bozen bald einen stehenden Artikel bildet, der an niederträchtiger Vcrläumdung unter allen Rubriken der ^Presse' nicht selten
den Preis verdient. Mancher Fremde, sei er Protestant, oder Jude oder was immer gewesen, hat sich schon ver wundert, wenn er nach Tirol kam, und in den Bergen herumstieg, und nichts von jenem Fanatismus, von jenem finstern Hasse gegen Andersgläubige entdeckte, von dem er in den liberalen Blättern s«> abschreckende Schilderungen las; er kam zur Einsicht, daß Tirol das bestverleumdete Land in der liberalen Presse sei. Die Boz. Ztg. oder eigentlich der Schreiber der bezüglichen Artikel läßt das eigentliche
von seiner Gunst und Gnade zu leben hätte. Wahrlich, Tirol muß sehr tolerant sein, um sich das alles bieten zu lassen! Uebrkgens ist es kaum nöthig zu bemerken, daß die Ansichten der Boz. Ztg. in Bezug auf Toleranz ebenfalls ausdrücklich von der Kirche als Irrthümer erklärt sind (Vgl. 87II. 15—18 und 77--80.) Und hiemit nehmen wir für diesmal Abschied von dem geschwätzigen Orakel in unserer Nachbarschaft. Die hiesige HeiligsprechungS-Feier und die Neue freie Presse. Bozen, 2V. Febr. Ein zweibeiniges Wesen