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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 05.01.1897
Physical description: 8
folgenden Jahren oft Menschen wie das liebe Vieh leben müssen, um sich überhaupt am Leben zu erhalten. Dieses traurige Terminspiel mit dem nur auf dem Papiere gewachsenen Getreide schädigt insolge der fort währenden, künstlich erzeugten Preisschwankungen und den Preis drückenden Wirkung derselben nicht nur den Getreidebauer, sondern die gesammte Landwirtschaft aus das tiefste, ja bedroht ganz ernstlich deren Existenz. Und was ist die Wirkung des Sinkens der Getreidepreise? Der Bauer ist von der früheren

Natural- in die heutige Geld-Wirtschaft hineingefchleudert worden, er braucht heute Geld und muss ein Geldeinkommen haben, um seinen Obliegenheiten nachzukommen. Um solches zu erlangen, muss er seine Producte verkaufen. Daraus ergiebt sich, wie richtig der Preis der land wirtschaftlichen Producte für den Bauer ist und da die Landwirtschaft ihren Schwerpunkt im Großen und Ganzen im Getreidebau hat, gebt mit dem fortschreiten den Sinken der Getreidepreise auch der. Ertrag der Landwirtschaft stetig

zurück. Der Bauer sieht sich außer Stande, die ihm auferlegten Lasten an Steuern und Schuldzinsen aus jenem Ertrage zu bestreiten, er sucht sich hie und da vielleicht durch Aenderung der Wirt schaft zu helfender greift zur Viehzucht oder er beginnt im Dienste der Jndu;rie Handelsfrüchte zu bauen. Der Getreide bau, der Schwerpunkt der Landwirtschaft, geht auffallend zurück, laut Statistik. Wendet sich der Bauer der Viehzucht zu, so gelingt es ihm wohl, sich eine Zeit weiter zu erhalten

. Aber auch hier schon beginnt ein parasitischer Zwischenhandel das Fett abzuschöpfen und der Bau>?r kann aus die Dauer sein Auslangen nicht sinden. Wendet er sich den Jndnstriesrüchten zu, so treibt er meistens mit seinem Boden sofort Raubbau und fällt nur zu bald in die Polypenarme der Speculanten — auf Nimmerwiedersehen! So geht Bauer um Bauer zu Grunde und, der noch nicht so weit ist, kommt lang sam physisch und moralisch herunter, der Schnapps hält seinen Einzug, die ganze Wirtschaft geht zusehends zurück

, bei den verschlechterten Lebensbedingungen und Aussichten suchen die ländlichen Arbeiter immer mehr ihren Verdienst in den Städten, die Bewirtschaftung des Gutes fängt an zu leiden — kurz, der Bauer wird proletarisirt und ruiniert, was die In dustrie, um billige, kräftige Arbeitskräfte zu bekommen, direct anstrebt. Damit ist die eine Hauptursache sür die Nothlage des Bauern mit ihren Folgen festgestellt: Das stän dige Sinken der Getreidepreise und der Grundrente. (Forts, folgt.) AaHres-Wundschau. (Fortsetzung

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 29.05.1886
Physical description: 8
nach meiner Meinung doch als Thierquälerei zu bezeichnen. Ein daiger Bauer trieb seinen Stier am 12^ ds. Mts. nach Bruneck auf den Markt. Da er ihn nicht ver kaufte, so spannte er denselben mit einer Kuh an den Pflug, schnitt eine sogenannte Kleetratte um und jagte ihn dann auf die Weide, wo sich der arme Wiederkäuer die verdiente Abendkost selbst suchen sollte. Der Stier aber fand nichts, womit er seinen Hunger hätte stillen können und kam deshalb am Freitag 14. d. M. Abends wieder zu seinem Kostherrn

. Dieser aber band ihn außen an der Scheune an, gab ihm Schläge und ließ nun das arme Thier ohne Nahrung bis Samstag Abends hängen. Ohne ihm auch nur eine Handvoll Heu oder Gras zu geben, trieb er den Stier darauf wieder auf die Weide, wo er dann Betrachtungen über feinen liebevollen Kostgeber oder vielmehr Schläggeber anstellen konnte, denn zum Beißen gab es jetzt eben so viel, als vor zwei Tagen. Wenn man sieht, wie dieser „liebevolle' Bauer mit seinen eigenen Kindern verfährt, dann darf es einen fnilich

nicht Wunder nehmen, wenn er einen Stier auf solche Weise von der Wichtigkeit des Fastengebotes überzeugen wollte. Er lauben löbl. Redaktion die Frage, ob es keinen Straf paragraph sür Thierquälerei gibt, und ob einem solchen Bauer auf keine Weise für ein solches Behandeln des Viehes zuzukommen sei, und das um so mehr, da die ganze Gemeinde über ein solches Vorgehen erbittert ist. Bon der Sill, 21. Mai. In Nr. 40 (Beilage) des Volksblatt hat sich ein Correspondent aus Sterzing herbeigelassen

auf der Post in Steg; Realitäten des Jakob Tschurtschenthaler, Bauer in Sexten am 9. ev. 23. August im Postwirthshause dort; Realitäten der Margareth Brunner, verehl. Fahrner in Agums am 2. August ev. 2. Sept. im Wirthshause des Jakob Werch dort; Realitäten des Josef Kuntner in Eiers am 14.

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