Vinstgau.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 3).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 4)
gestrafft werden, und ist die straff, wie es hievor bei der innern 45 saltner bestallung einkomen, gleich. Verer sollen si auch schuldig sein, von ameni kässonntag zum andern, -wo si daß vieh. auf der Latein und in Tarsch. 299 denselben güetern heraußen, außer Hilb-vial, in den schaden bedreten, gleichwie der saltner im dorf, zu pfenten, sowol ir fleißigs aufmörken zu haben in ieden zehetstuck, wo si das wasser angeben, was und wievil darinnen waizen, roggen oder fueter anpaut worden
, auf daß si der gmain den rechten grünt anzaigen, damit der zehet rechtmäßig angelegt werden 5 möge. Und dem saltner, der sich gebirlich und fleißig verhalt und das thuet, was er schuldig ist, dem soll vom ieden jauch außers dorfs acht, von ainem manmadt friewis zwai und von ain manmadt spatwis auch zwai garben, aber im dorf von ieden jauch acker früe- und spatwisen, wie bei den innern saltnern begriffen, von ain jauch roggen fünf, und waizen 10 vier, fueter vier, von ieden manmadt frie- und spatwisen ain garben
ge geben werden. Derjenige saltner aber, so sich ungebirlich verhalten, iemants'sein wasser zuvor zu gebirlicher zeit nit ansagen oder aber nit geben, sonder firfarn oder aber zu frühe vor gebirender zeit hinkern und dergleichen geverde gebrauchen wurde, der soll, als vorverstanden, nit 15 allain sein besoldung bei demselben, den er gevärdt, verlohren haben, sonder auch demselbigen darzue seinen nachtail und schaden abzutragen schuldig sein. 'Von gemainen saltner im dorf. Ebenmeßig solle am kässonntag
ehehalten zuezumachen vergessen werden, sovil si kinden und mögen, zuemachen oder zue verzeunen an- 35 sagen, den hirten und potten alles ernsts zuesprechen und vor schaden gewarnen, und wann er aber das die über der beschechnen Verwarnung zum andern mal am schaden betrit, so soll er dasselbig vioh, so es im dorf gehörig, denselbigen hirten oder demselbigen, so es zuegehört, zuetreiben, anzaigen und das pfant begern. Wirts im zuegestölt, so hats darbei zu be- 40 ruhen, so aber der gmainsman begert
, der saltner solt ims verpeiten, soll der saltner, unzt das die eingestelfc wirdet, zu verpeiten schuldig sein, alsdann soll das pfant ime aber nit weiter aufgehalten, sonder zuegestelt werden. Wann aber das vieh . außers dorfs gehörig, so mags der saltner demselbigen, dem es z uegehörig, zuetreiben und das pfant abfordern oder 45 aber im dorf zu den pollsaltnern in pfantstall treiben und solliches dem gepfenten anzaigen und das pfant begehrn. Alsdann, wann die außers dorf