Vinstgau (Schluß) und Außerfern.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 5)
Andern im Füsiischen Capiiul eyffrige Christen seind,' um die hohe Gnade bitten, daß ihnen „in ihrem wilden Thal' zu ihrem he son dern geistlichen Trost und Seelenheil ein eigener Geistlicher ge stattet werde, den sie aus eigenen Mitteln erhalten wollten. Er legte auch die Bittschrift der Gemeinde bei. worin es hieß, daß in Ober- und Un terstockach 40 Häuser seien, welche über anderthalb Stunden von der Pfarrkirche entfernt seien, so daß besonders zur Winterszeit die Leute nach beendigtem
Pfarrgottesdienste an Sonn- und Feier tagen niemals vor 12 Uhr, ja Mehrere erst um 1 oder 2 Uhr oder noch spater nach Hause kommen können. Wegen dieses weiten und zur Winterszeit gefährlichen Weges müssen oft Viele zu Hause und ohne Messe bleiben; die Kinder können nicht in die Christenlehre geschickt, und Kranke nicht rechtzeitig versehen werden. Die Gemeinde Oberstockach habe bekanntlich auf ihrem eigenen Grund und Boden eine Kapelle erbaut, welche letzthin zu Ehren Jesu, Maria und Joseph eingeweiht worden sei
. und bitte nun auch um einen eigenen Priester, welchem sie jährlich !()0 fl. geben und. eine anständige Behausung sammt Frühgarten Verschaffen wolle. Dafür solle er an allen Sonn- und Feiertagen für die Gemeinde die hl. Messe lesen, auch predigen und Kinderlehren halten, „nit minder das Wetter gesegnen.' — Das Generalvikariat schrieb dem Dekan am 12. Dez. 1739 zurück: Die Gemeinde Ober- und Unterstockach solle einen von der weltlichen Obrigkeit verfaßten Stift- oder Reversbrief einsenden
.' — Der Slift bri es über diese Kaplanei ist datiert: Reut te den 2V. Jänner 1740. und dessen Inhalt ist kurz folgender:^) Im Eingange wird gesagt, daß die Gemeinde Ober- und Unterstockach von 1) Alle Akten, die Errichtung dieser Kaplami betr., im Konsist.-Archiv zu Brixen. 2) Vidimierte Abschrift e bend., Lade 145.