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Unterinntaler Bote
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Page 20 of 22
Date: 03.12.1910
Physical description: 22
verschaj «A Freihei „B kommen „U ,,N ,,E Olymp. Zusammenschluß aller christlichen Elemente durch die heutige politische Lage Oesterreichs und besonders durch die politische Machtentfaltung der Sozialdemokratie dringend geboten wird. Es wurde die Frage erörtert, ob sich der von uns angeregte Zusanrmenschluß nicht als ein fried liches Nebeneinander der christlichsozialen und konser vativen Partei in Tirol mit Beibehaltung der beider seitigen Organisationen vollziehen sollte. Demgegen über ist schon

aus dem vorhin Gesagten sichtlich — und wir betonen dies hier noch einmal — daß, was wir und wohl die ganze katholische Bevölkerung des Landes wünschen und was die erfolgreiche Vertretung der Volks- und Staatsinteressen braucht, nicht ein selbständiges Nebeneinander, sondern ein vollständiges Miteinander ist. Die Christlichsozialen und die Konser vativen sollen nicht zwei selbständige nebeneinander gehende Parteien bleiben, sondern es soll in Zukunft nur mehr eine einzelne Partei bestehen. In dieser Hinsicht

erlauben wir uns, unsere Vor schläge genauer zu präzisieren: 1. Es sollen sich die Konservativen mit den Christ lichsozialen in Deutschtirol zu einer Partei auf Grund gemeinsamen Programms zusammenschließen. In dieser Hinsicht sind wir gerne bereit, Vorschläge zur Verbesserung unseres Landesprogramms der ein gehendsten Würdigung zu unterziehen und dabei das weiteste Entgegenkommen zu zeigen. Was das Reichs- Programm betrifft, so unterliegt dasselbe der Be schlußfassung der Reichspartei

Zugehörigkeit zur konservativen Partei in gar keiner Weise ein Hindernis oder einen Unterschied begründen. Es sollen alle gleichwertige Mitglieder der Partei sein und darum selbstverständlich auch Mitglieder der jetzigen konservativen Partei in der Parteileitung ihren Platz finden. Als Mitglieder der christlichsozialen Landespartei können diese dann selbst für eine Aenderung des Reichsprogramms ein- treten. Indem wir noch sowohl unser Landes-, als auch das Reichsprogramm überreichen, stellen

einer eingehenden Beratung unterzogen. Auf Grund dieser Beratungen erlaubt sich die gefertigte Parteileitung auf dieselbe uud die dort gestellten Anträge Nachstehendes zu erwidern: Es gereicht den Mitgliedern der katholisch-konser vativen Partei zur großen Genugtuung, daß von den Gründern und offiziellen Vertretern der christlich sozialen Partei in Tirol die traurigen Verheerungen des langjährigen politischen Kampfes rückhaltlos an erkannt und der lebhafte Wunsch nach Beseitigung desselben ausgesprochen

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Page 1 of 14
Date: 07.06.1913
Physical description: 14
der Artikel die sehr deutliche Aufforderung an die katholisch-konservative Partei, sich (gleich den Abge- ! ordneten der übrigen deutschen Alpenländer) der christlichsozialen Partei anzuschließen und findet „die Tiroler Friedensformel" im jüngsten Hirtenschreiben des hochwürdigsten Herrn Fürstbischofs Franziskus von Brixen, von welchem er sagt: „Autoritativ werden im Hictenschreiben jene Grundsätze verkündet, die dem Meinungsstreite unter den Katholiken Deutschtirols, das ist unter denen, die den ,Los

enthaltenen tatsächlichen Unrichtig keiten und irrigen Auffassungen zu begegnen und um ein großes Hindernis für eine Verständi gung aus dem Wege zu schaffen, z u n ä ch st die Tatsache festzustellen, daß nicht die ka tholisch-konservative Partei es war, welche die Spaltuug im Lande herbei- geführt hat. Die heutigen Führer der chriftlichsozialen Partei waren durch Jahre hindurch Mitglieder der katho lisch - konservativen Partei und des katholisch - kon servativen Landtagsklubs

. Sie waren es, welche sich trennten und die Spaltung im Lande hervor riefen. Bedürfte diese unleugbare Tatsache noch eines Beweises, so wäre derselbe durch die Rede erbracht, welche der Obmann der christlichsozialen Partei, Dr. Otto v. Guggenberg, im christlichsozia len Kasino in Brixen am 21. Februar 1913 hielt und in welcher er nach der „Brixener Chronik" unter anderem sagte: „Es hat geheißen, wir seien Störenfriede gewesen und so wäre es nun auch der Beruf dieser, den Frieden herbeizuführen. In gewisser Beziehung

ist das Kasino tatsächlich der Störenfried gewesen, aber diese Störung mußte kommen im Interesse des Landes und der Religion. Glauben Sie mir, es war uns nicht leichten Her zens, damals im Landtage den Austritt aus dem Klub zu erklären. Damit hat ja der Kampf begonnen. In Brixen haben wir den Austritt aus der Partei ja schon viel früher vollzogen" „Viele Jahre mußte unser Profeffor Schöpfer den Vorwurf erdulden, daß er der Friedensstörer gewesen sei. Hätte er das nicht getan, glanzen Sie, daß wir heute

, welche heute noch trennende sind. Es ist zunächst die Tatsache, daß sich die chrift- lichsoziale Partei zu zwei voneinander im wichtig sten Punkte verschiedenen Programmen bekennt, von denen das eine für das Reich, das andere für Tirol gelten soll. Als die katholisch-konservative Parteileitung 1911 an die chnstlichsoziale das Ersuchen stellte, dahin zu wirken, daß die Grundsätze des christlich- sozialen Tiroler Programmes in das christlichsoziale Reichsprogramm ausgenommen werden, wurde

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Page 19 of 24
Date: 08.11.1901
Physical description: 24
„Die katholisch -eonservative Partei nnd die Landtagswahlen." Sehr verehrte Versammlung! Mir Rücksicht auf die Kürze der Zeit möchte ich Sie nicht länger als 10 Mi nuten in Anspruch nehmen, dafür aber um so eindring licher Ihnen zu Herzen reden, für die katholisch-conserva- tiven Candidaten einzustehen. Meine Herren, Sie haben heute so vieles und ehrenvolles über die alte katholische Tirolergarde gehört, dass es hieße, Eulen nach Athen, oder wie man bei uns sagt, Wasser in den Bach tragen

, wollte ich sie noch mehr empfehlen und recommandieren; ich glaube das, was zu Gunsten der alten, glorreichen Partei gesagt worden ist, genügt. Nur eines möchte ich hervorheben und das ist, schauen Sie, wer heute in unserer Gesellschaft ist. Wir haben sämmtliche Prälaten des Lan des hier. Im Berichte der Parteiversammlung der Christ lich-socialen in Innsbruck hat es geheißen: es war auch ein Decan dabei; nun, meine Herren, wir haben heute 16 Decane hier. Bon 5 weiteren haben wir Zustimmun gen bekommen mit dem Bedauern

, unmöglich theilnehmen zu können. Ich bitte Sie. meine Herren, sagen Sie das im ganzen Lande. Msgr. Glatz hat gesagt, es ist die alte Partei, die aus dem Volke hervorgewachsen ist; und wenn wir die Wahl haben zwischen der alten erprobten Partei, r ; bie vieles geleistet hat, und einer neuen Partei, die noch nichts geleistet hat, so glaube ich, wird uns die Wahl nicht schwer fallen. Weiter haben wir die katho lische Partei, und bisher, glaube ich, hat im Lande Tiro! noch immer das Wort katholisch gezogen

Programm durchzuarbeiten. Ich nehme es ihnen nicht übel, es ist nicht erreichbar gewesen, es wird erst kommen, wie ich hoffe. Das „Deutsche Volksblatt" z. B., das verbreitetste und einflussreichste Organ der Partei, hat im vergangenen Sommer den Ausspruch gethan, die Conservativen beugen sich der Auctorität des Episcopates auch in politischen Fragen, während die Christlichsocialen eine politische Partei sind; die Conservativen sind eine katholische Partei, die Christlichsocialen eine antisemitische

. Schließlich schauen Sie, meine Herren, wer ist unser Gegner? Unsere politischen Gegner sind die Christlich socialen. Wer ist aber im Bunde mit diesen? Die Liberalen, die Deutschnationalen, die Deutschradicalen. Alle Feinde des katholischen Volkes gehen mit den Christlichsocialen Hand in Hand, die alte katholische Partei zu stürzen. Das versteht jeder Bauer, dass die Katholisch-conserva- tiven die weitaus größeren und gefürchteteren Gegner der Liberalen und Deutschnationalen sind als die Christlich

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Page 13 of 20
Date: 01.11.1901
Physical description: 20
am 28 . Dctober ^90|* Wir bringen zunächst die Beschlüsse dieses Tages, bevor wir über die Verhandlungen ausführlich referieren. Der Wahlaufruf lautet: ngesichts der Neuwahlen zum Tiroler Landtage ist die katholisch-conservative Partei ohne ihr Ver schulden in einen Kampf nach zwei Seiten gedrängt. Auf der einen Seite steht der kirchenfeindliche Liberalismus aller Grade, uneinig und zerfahren in seinen Grundsätzen und Bestrebungen, aber einig im Kampfe gegen uns und gegen die katholische Kirche

. Von den Ueberresten der alten liberalen Partei bis zu den Deutschradicalen, welche aus ihrer Sehnsucht nach Preußen kein Hehl machen, bis zur rothen Socialdemokratie, welche Familie und Eigen thum gefährdet, stehen sie alle in geschlossener Reihe gegen uns, bereit, jeden Gegner zu unterstützen, der eine Schwächung unserer Stellung verspricht. Der Kampf gegen die katholische Kirche ist das Band, welches sie alle einigt. Dieser Kampf hat noch nie in der Presse, in Versammlungen, im Parlamente so getobt wie heute

, und es muss einem das Herz bluten, wenn man sieht, mit welcher Heftigkeit und Scrupellosigkeit die Verführung des Volkes, besonders der Jugend, betrieben wird. Man könnte meinen, dass ein solcher concentrierter Angriff der Kirchenfeinde uns Katholiken einigen müsste. Leider ist das Gegentheil geschehen. Wir werden gleich zeitig von einer Partei im Lande heftig bekämpft, die sich „christlich-social" nennt. Diese Partei hat bisher dem Liberalismus gegenüber Gewehr bei Fuß gestanden und gar nicht den Versuch gemacht

, seine Positionen anzu greifen. Sie hat besonders bei Wahlen fast nur gegen die katholisch-conservative Partei gekämpft, nur auf unsere Kosten sich auszubreiten gesucht. Selbstverständlich hat sich die christlich-sociale Partei in diesem Kampfe des Beifalls der kirchenfeindlichen Parteien erfreut. Die Versuche, vor den Wahlen einen Ausgleich zu erzielen, sind trotz unseres selbstlosesten Entgegenkommens gescheitert und sie mussten scheitern; denn unsere christlich socialen Gegner sind auf eine sachliche

Einigung nicht eingegangen, sie wollten nur nehmen, aber nichts geben. Sie verlangten, dass man ohne Rücksicht auf die Wähler ihnen Wahlkreise zusichere, welche noch vor wenigen Monaten ihre conservative Gesinnung bei den Reichsraths wahlen unzweideutig bekundet haben. Die katholisch- conservative Partei kann sich zurückziehen, aber sie konnte nicht einen solchen Löwenvertrag eingehen. Sie hat nach langen Verhandlungen und ernsten Erwägungen beschlossen, den Kampf aufzunehmen aus Rücksicht auf Land

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Page 1 of 18
Date: 14.05.1910
Physical description: 18
aus sich vereinigt, Hölzl 3741. Letzterer hat also nur einen Vorsprung von 113 Stimmen. Das ist herzlich we nig. Für die Konservativen ist dieses Er gebnis sehr ermutigend. Daß Schönherr gleich im ersten Wahlgange eine solche Stimmenzahl erreichen werde, mochten viele nicht erwartet haben. Man muß bedenken, wie skrupellos und leidenschaftlich seitens der herrschenden Partei für den Christlich sozialen Hölzl agitiert worden war, der ganze Bezirk wurde mit Flugschriften über schwemmt, welchedie gemeinsten

Schmähungen gegen die konservative Partei und ihren Kandidaten enthielten. Kein Ort blieb von christlichsozialen Versammlungen verschont. Ueberall hin kamen ihre Agenten, aus Bozen, Brixen, Innsbruck, ja selbst aus Wien waren sie herbeigeeilt, um die Güte der Partei und ihre Ware anzupreisen und die Wähler zum Kaufe einzuladen. In diesem Hetzen und Jagen um das bedrohte Mandat ließ man es auf jener Seite nicht an Mitteln der verwerflichsten Art fehlen. Mit „vergifteten Waffen" wurde ge kämpft

, wie die „Neuen Tiroler Stimmen" in einem trefflichen Artikel dargelegt haben. Die christlichsoziale Presse und Agitatoren scheuten nicht zurück vor Lügen und Verleum dungen, sie verstiegen sich sogar zu Dro hungen gegen Gemeinden und Bezirke, falls man es wagen sollte, Hölzl abzulehnen und sie protzten mit erlogenen Erfolgen der christ lichsozialen Partei, um die Wähler zu ködern. Mit einer solchen wüsten Agita tion konnte die konservative Partei be- Hall, 14. Mai 1910. greiflicherweise nicht Schritt halten

. Ihrem Kandidaten war es nicht mehr möglich ge wesen überall hinzukommen und die konser vative Partei verfügte nicht über einen solchen Heerbann von Agitatoren, daß sie hätte anjedemOrt Versammlungen abhalten können. Ferdinand Schönherr beschränkte sich dar auf, wo er hinkam, seine Grundsätze und sein Programm zu entwickeln und den Wählern im Falle seiner Wahl das eif rigste Wirken für ihr Interesse zu ver sprechen. Selbstverständlich mußte man an der Tätigkeit der christlichsozialen Partei und der einzelnen

Abgeordneten scharfe Kritik üben, jedoch ist man konservativer- seits hiebei immer sachlich geblieben und hat es verschmäht, die von den Gegnern beliebte Kampfesart, Verleumdungen und Lügen, anzuwenden. Trotz der Ungleichheit der Waffen hat die christlichsoziale Partei nichts auszurichten vermocht, denn der Vor sprung von nur 113 Stimmen, mit dem sich ihre Presse zu trösten sucht, bedeutet alles an dere als einen Sieg. Es ist zu bedenken, daß die christlichsoziale Partei nach diesem Wahlresultate

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Page 2 of 18
Date: 29.04.1911
Physical description: 18
die Christlichsozialen den libe ralen kirchenfeindlichen Dr. Huber in Meran unterstützt. Und erst vor Kurzem hat man das lächerliche Schauspiel erlebt, daß diese Partei bei den Liberalen und Na tionalen herumgegangen ist, um ein Kom promiß zu betteln. Ein Kompromiß mit den Konservativen haben sie abgelehnt, mit den Leuten, von denen sie angeblich eine Weltanschauung trennt, wollten sie de- und wehmütig eines eingehen. Pfui Teufel! Da muß einem wirklich das Grausen kommen, mit Ekel wendet

man sich von einer so charakterlosen Ge sellschaft ab. Höchste Zeit, daß die Wähler aufräumen und andere Männer auf den Schild heben; es ist eine wahre Schande unser Land von einer solchen Partei in Wien vertreten zu sehen! Zur Wahlbewegung im Unter- inntal. Der „Tiroler Anzeiger" ereifert sich in seiner Mittwoch-Nummer gar arg, in dem er in einer Korrespondenz aus Hall das zum Besten gab, was er hinter den konservativen Kulissen, wie er sagt, ge sehen haben will von den Wahlvorberei tungen für den konservativen Kandidaten

R. Mößl. Es wird dabei besonders hcr- vorgehoben, welche A r b e i t der bisherige Abgeordnete Prof. Dr. Mayr doch ledig lich im Anschluß an die christlichsoziale Reichspartei habe leisten können. Daraus wird gefolgert, daß eine Regierung sich wohl um eine 100-Männerpartei kümmere, nicht aber um einzelne Separatisten, wie es Herr Mößl als Abgeordneter sein würde. Es wird ferners prophezeit, daß die Jetztzeit, wo ein Zusammengehen der großen Parteien angestrebt wird, der Bil dung einer neuen Partei

nicht günstig sei. Was doch die „Parteien" für ein wichtiger Gegenstand im Parlament sind, daß man von christlichsozialer Seite immer nur das Wort Partei und nichts als Partei hört. Der einzelne Abgeord nete gilt also in dieser Partei nichts — aber gar nichts, alles aber nur die Partei! Nun sind aber die Wähler denn doch da, um geeignete Abgeord nete zu wählen, Abgeordnete, die selb ständig zu denken und zu arbeiten ver mögen, die imstande sind, selbständig auf zutreten und für die Interessen ihrer Wähler

und die des Reiches energisch ein zutreten. Bisher war das, was die christ lichsozialen Abgeordneten anbelangt, eben nicht der Fall. Die Persönlichkeit des einzelnen Abgeordneten und insbesonders der Tiroler Abgeordneten ist einfach im Rahmen der Reichspartei verschwunden. Diese Abgeordneten durften nur das reden, das vertreten, was ihnen von der Partei leitung gnädigst gestattet wurde. Die Parteileitung bildeten aber nicht die Ti roler Abgeordneten, sondern durch die Bank die Wiener, die denn auch die Ver

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Page 2 of 24
Date: 29.11.1901
Physical description: 24
Zur Landtagswahl in den unterinn- thalischen Städten. II. Selbstverständlich stellt auch die liberale Partei einen Candidaten für die unterinnthalischen Städte auf, die sie so lange als ihre Domäne be herrscht hat. Doch halt! Wir sagten: Die li berale Partei; das ist nicht ganz richtig. Eine liberale Partei gibt es eigentlich nicht mehr; die ist zu Grunde gegangen, an ihren eigenen Sünden gestorben. Zur liberalen Partei will sich heute Niemand mehr zählen; man würde das als eine Schande

empfinden. So sehr hat sie abgehaust, nicht blos in Tirol, wo sie nie recht lebensfähig war — außer in einigen Städten und Städtchen— sondern in ganz Oesterreich. Aber es ist der Fluch der bösen That, dass aus einer solchen immer Schlim meres entsteht. Wohl ist die liberale Partei elen diglich verkracht und zusammengebrochen; allein der schlechte Same, den sie ausgesäet, ist in die Halme geschossen und trägt nun seine Früchte. Statt der einen liberalen Partei gibt es nun deren mehrere

, die sich verschiedene, mehr oder weniger deutsch oder wohlklingende Namen geben, unter sich wie Hund und Katz in den Haaren liegen, aber in einem Punkt durchaus einig sind: im Hass gegen die kath. Kirche oder wie manche aus ihnen beschönigend sa gen, gegen den Clericalis mus, die clericale Partei. Das ist aber gehupft wie gesprungen. Außer dem unterscheiden sich diese Parteien noch in Bezug auf den Grad ihres Patriotismus. Die Social demokraten z. B., eine echte Frucht des Libera lismus und sein Schreckenskind

diese neue Partei ist und sein wird, das zeigt die ebenso 'lange, als kirchenseindliche Rede, welche der genannte Herr als Abgeordneter der nordtirolischen Städte am 14. November d. Js. im Reichsrathe zu Wien gehalten hat. Wir brauchen über diese Rede nichts zu sagen; wer sie gelesen hat. der hat genug daran. Nur das Eine wollen wir bemerken: Von einem Dr. E r l e r hätte man besseres erwarten sollen. — Außer dieser Partei, die ja nur die altliberale ist, wie sie leibte und lebte

, nur etwas verschlechtert, gibt es in Innsbruck eine Partei — sie hört aus den Namen des Vicebürgermeisters Dr. Wen in — diezwischen den Extrem-Radicalen oder Alldeutschen und den Erler-Leuten hin- und herpendelt. Sie weiß noch nicht, wohin sie sich wenden soll, und vielleicht gibt Die deutsche Krisis 1866 und die Legion Klapka. Von Prof. P. Max Straganz. s» Napoleon III. selbst äußerte sich später (in einem Schreiben an seinen Minister des Auswärtigen Drouyn de Lhuys vom 11. Juni) über diese Idee folgendermaßen

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Page 4 of 12
Date: 07.12.1906
Physical description: 12
werden. Vor den Wahlen in Rußland. Trotzdem das Communique der Regierung bezüglich der Dumawahlen eben so wie der Wahltermin noch nicht veröffentlicht wurde, hat die Wahlbewegung — nach dem Czas — in Rußland aller orts begonnen. Die größten Wahlvorbereitungen treffen das Zentrum und die „Rechte" ; es entstand ein sogenannter monarchistischer heiliger Bund, nämlich die Rechtspartei und die fortschrittlich ökonomische Partei. Alle diese erwähnten Parteien sind patriotisch und zu einem Block konzentriert, um möglichst

viele Mandate zu erreichen. Eifrig agitiert die Oktoberpartei in den Haupt- und Provinzstädten. Die Versammlungen in den Hauptstädten dieser Partei zählen an Besuchern über 5000, während sie bei den letzten Wahlen von einigen Hunderten besucht waren. Die Partei der Erneuerer erstreckt ihre Tätigkeit auf Warschau und die einzelnen Bezirke. Diese Partei neigt der Kadettenpartei zu. Die Kadetten nehmen noch am aller wenigsten an der Agitation teil, weil ihre Partei noch keine Legalisation erhalten

hat. Einerseits erwartet die „Nowoje Wremja" eine Ver einigung der Kadetten mit den Erneuerern, andererseits be richtet sie von einem Kompromiß zwischen den Kadetten und Sozialdemokraten, dem noch eine dritte Partei, die Sozial revolutionären sich gesellt hat. Von diesen Kompromißpar teien wird einer jeden ein Drittel der Petersburger Man date zugesichert. Die Sozialdemokraten und Sozialrevolutionäre beschlos sen überall dort, wo sie keine eigenen Kandidaten aufstellen können, die Kadetten zu unterstützen

. Aus den Vereinigten.Staaten. Eine wichtige Entscheidung für das politische Leben der Nordamerikanischen Union hat die erste Novembermoche gebracht. Von neuem haben die Wahlen den Republikanern das Übergewicht ver liehen, und so kann die Partei darauf rechnen, bis zum März 1909 die Macht in Händen zu halten, ebensolange als Roosevelt das Recht auf den Präsidentenstuhl gesichert ist. Ob dann noch eine republikanische Mehrheit fort- bestehen wird, ist freilich nichts weniger als gewiß. Bei den jetzigen Wahlen

der gesetzgebenden Körperschaften der Staaten, die den Seiiat der Union zn wählen haben, hat sich in vielen Staaten ein starker Rückgang der republika nischen Stimmen gezeigt. Die demokratische Partei gewinnt mehr und mehr Boden, und ihre Aussichten, in drei Zähren die herrschende Partei vom Slaatsruder zu verdrängen, an dem diese nun schon über zehn Jahre sitzt, sind nicht gering. Die Republikaner haben sich allzu sehr als Vertreter der Interessen des Großkapitales im Gegensätze zn jenem der arbeitenden

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Page 1 of 14
Date: 16.10.1903
Physical description: 14
einberu- fenen „Friedenskonferenz" tagte am 8. und 9. Okt. l. I. in Innsbruck. An dieser von der katholisch-konservativen Partei und der christlich-sozi alen Partei beschickten Konferenz nahmen auch Se. Eminenz der Kardinal-Fürsterzbischof von Salzburg, Johannes Katschthaler, der hochwst. Fürstbischof von Brixen, Simon Aichner und im Aufträge des Fürst- | bischofes von Trient, der hochw. Herr Provikar Josef! Hutter teil. Die beiden Parteien hatten zu dieser Konferenz je sechs Vertreter gesandt

und zwar die christlichsoziale Partei: Die Herren Abge ordneten Dr. Schorn, Dr. v. Guggenberg, Pfarrer Steck, Schraffl und die beiden Redakteure, Peter Thaler und Josef Grinner; (Am zweiten Sitzungs tage war in Vertretung des Herrn von Guggenberg, Dr. Ämilian Schöpfer erschienen.) Die katho lisch-konservative Partei: Die Herren Abge ordneten Dr. Kathrein, Dr. Wackernell, Dekan Glatz, Pfarrer Schrott, Alois Haueis und Josef von Pretz. Die Konferenz einigte sich unter Zustimmung der hochwst. Landesbischöfe auf folgende

Hauptpunkte: 1.) Auf ein gemeinsames Programm, zu dessen Schlußredaktion ein Komite, bestehend aus den Herren Dr. Wackernell, Dr. Schorn, De kan Glatz und Dr. Schöpfer gewählt wurde. 2. ) Künftig habe auf Grund des vereinbarten Programmes nur eine Partei im Lande zu bestehen, die den Namen „Vereinigte katholisch-konservative und ch r i st - lich-soziale Partei" zu tragen habe. 3. ) Die katholisch-konservativen und christlich sozialen Reichsrathsabgeordneten verbleiben bis zu den nächsten Reichsratswahlen

in ih rem bisherigen Klubverbande. Mögen nun alle, denen das Wohl des Landes , am Herzen liegt, aufrichtig milwirken, das Friedens- «rverk zu fördern. Wir sind eine Partei, die die selben Ziele anstrebt. Aufgabe der Zeitungen wird es vor allen sein, für den Frieden im Lande einzu treten, daher alles zu vermeiden, was verletzen und Erbitterung herorrufen könnte. Der Landtag tagt noch immer, hält Sitzun gen und vor allem arbeiten die verschiedenen Aus schüsse mit allem Eifer. Die Gehaltsaufbesserung

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Page 15 of 24
Date: 08.11.1901
Physical description: 24
werde. Es wird nun zum 2. Punkt der Tagesordnung ge schritten: Berichterstattung über die bisherige Thätigkeit der eonservativen Partei. Referent Dr. Pusch: Meine Herren! Wenn Sie heute in der Welt herumsehen, so finden Sie viele Ein richtungen im öffentlichen Leben, insbesonders im Ver kehrsleben, welche einem den Gedanken nahe legen könnten, je zahlreicher diese Einrichtungen sind, um so näher müssten sich die Menschen treten, um so besser sollten sie sich kennen und gegenseitig schätzen lernen. In der Wirk lichkeit stehen

, ich verweise Sie auf die überall zutage tretende moderne Ver einsmüdigkeit. Ein dritter Grund endlich, der viele hindert, ihre Umgebung im richtigen Lichte zu beurtheilen, ist in der Unkenntnis der Vergangenheit, der Geschichte zu suchen. Auch die Thätigkeit unserer katholisch-conservativen Partei würde vielfach anders und besser beurtheilt wer den, wenn man sich redlich Mühe geben wollte, dieselbe besser kennen zu lernen. Man sagt heute die katholisch- conservative Partei sei alt und greisenhaft geworden

, diese Vorwürfe würden verstummen, wenn man sich aufrichtig bemühen wollte, die Thätigkeit der katholisch-conservativen Partei bis in unsere Tage kennen zu lernen, wenn man sich den Blick nicht trüben ließe durch persönliche Zu- oder Abneigungen und wenn man insbesonders die Geschichte unseres Landes, mit der die Geschichte der katholisch-conservativen Partei auf das engste verbunden ist, besser im Gedächtnisse hätte. Es dürfte daher heute am Platze sein, einen allge meinen Rückblick auf die bisherige

Tbätigkeit unserer Partei zu werfen. Ich werde mich dabei hüten nur ein lunäator tem- poria acti zu sein, um nicht die Gegenwart, für die wir doch wirken sollen, in den Schatten zu stellen. Auf dem politischen Gebiete möchte ich ihre Blicke hinlenken auf eine Reihe von Männern, welche seinerzeit in Tirol bahnbrechend waren und ihre ganze Kraft eingesetzt haben für das Interesse unseres Landes Tirol. Ich brauche Ihnen die Namen nicht zu nennen, sie sind so auf den Lippen aller: Msgr. Greuter, Alb. Jäger

sich diese Männer angelegen sein Denken Sie an den kath.-pol. Volksverein für Deutschtirol; er ist damals entstanden und zu einem Vereine geworden, der großes geleistet hat und noch in seiner heutigen Ge-' stakt einen nicht zu unterschätzenden Factor unserer Partei bildet Die genannten Männer waren Ehrenbürger von vielen Hunderten von Gemeinden, und glauben Sie etwa, dass hinter ihnen nicht die große und breite Masse des Volkes gestanden ist? Das sind die Traditionen in Be zug auf das politische Wirken unserer

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