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Unterinntaler Bote
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Page 1 of 4
Date: 17.10.1914
Physical description: 4
Zusammenbruch in naher Zukunft nunmehr so gut wie besiegelt er scheint. Der Fall Antwerpens leitet somit auf dem westlichen Kriegsschauplätze gewissermaßen die letzte gewaltige Hauptphase des gegenwärtigen Feldzuges ein. Nicht weniger bedeutungsvoll, wenn auch in einem anderen Sinne, ist die Tat sache der Befreiung von Przemysl aus der rus sischen Umklammerung, indem sie erkennen läßt, daß die gegenwärtige, von unseren Schulter an Schulter mrt Teilen des deutschen Heeres kämp fenden Armeen ergriffene

seinen englischen Hilf»- truppen von den vorwärtsstürmenden deutschen Truppen geschlagen und damit das Schicksal Antwerpens endgültig besiegelt. Denn der innere Fortsgürtel vermochte den mächtigen Geschützen der Deutschen nahezu keinen ernstlichen Wider stand entgegenzusetzen, so daß schon während der Beschießung desselben seitens der Verteidiger Anstalten zum Abzüge gegen Oftende getroffen worden waren. Nur dadurch ist es erklärlich, daß es einem Teile der Besatzung zu gelingen ver mochte, der Umklammerung

durch die deutschen. Truppen zu entrinnen. Der Rest wurde entweder gefangen genommen oder auf holländisches Ge biet getrieben und entwaffnet. Durch den Fall von Antwerpen hat sich zunächst das Geschick des Königreiches Belgien vollkommen entschieden. Der letzte Stützpunkt König Alberts ist gefallen und es bleibt ihm keine Wahl mehr übrig, als sich nach London ins Exil zu begeben. Ob ihm da selbst die Trostworte seines eigennützigen Freun des für den Verlust seines Reiches werden zu entschädigen vermögen, ist wohl

mehr als frag lich. Nach Belgien wird England den Fall Ant werpens am schwersten empfinden. Sind doch damit die Deutschen in den Besitz des gewaltig sten Handelshafens Europas gelangt und gerade das, was die Engländer sich zum Ziele gesetzt hatten, als sie den europäischen Krieg herauf- beschworen, die Schmälerung oder Vernichtung des deutschen Handels, droht durch die Besitz nahme Antwerpens sich ins Gegenteil zu ver kehren, wozu noch der von den Engländern so gefürchtete Umstand tritt

, daß sich den deutschen Truppen durch den Fall Antwerpens die wohl begründete Aussicht bietet, in kurzer Zeit auch die Herren über die östliche Küste des Aermel- kanals zu werden. Kein noch so großes Aufgebot von kanadischen und indischen Truppen, von ein heimischen und französischen, ja portugiesischen Söldlingen für Englands Machterhaltung wird die siegreichen deutschen Truppen aufzuhalten vermögen, wenn sie nunmehr darangehen, die Säuberung der belgischen und nordfranzösischen Küste vorzunehmen. Der Fall

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 09.10.1909
Physical description: 12
läge? Die großdeutsche Idee für die Deutschen im Reiche. Dank der Opserwilligkeit der deutschen Fürsten, die für die Gemeinsamkeit gar manche Vorrechte dahingaben, war dem deutschen Volke eine glänzendere Gegenwart beschieden als je zuvor. Aber um so unheilvoller gestaltete sich das Schicksal der Deutsche» in Oesterreich-Ungarn, unserer Nachbar monarchie. Van Deutschland, zu dem sie von jeher gehörten, seitdem es eine deutsche Geschichte gibt, mit Gewalt losgerissen, waren die Deutschen

in Oesterreich-Ungarn nicht mehr imstande, die leitende Stelle, die sie in der ganzen Monarchie inne hatten, aufrecht zu erhalten. Sie verloren zunächst Ungarn und wurden bedrängt in verschiedenen Königreichen des Reiches; da, wo sie mit einer großen Anzahl einer fremdsprachigen Bevölkerung verbunden waren, wurden sie von einer Stelle in die andere gedrückt, und sogar in rein deutschen Ländern gerieten sie in! eine nichts weniger als leichte Stellung. Es war das ja ganz natürlich, denn, wenn Oesterreich

-Ungarn ebensoviele Jahrhunderte, als jetzt Jahrzehnte her sind seit dem Gefechte bei Helmstadt — über 400 Jahre, nämlich seit 1437, als Kaiser Albrecht II. den Thron bestieg — mit kurzen Unterbrechungen an der Spitze Deutschlands gestanden, mußte durch das gewaltsame Hinaustreiben Oesterreich-Ungarns aus Deutschland die Herzschlagader des Deutschtums in Oesterreich-Ungarn unterbunden werden. Das fortwährend Oesterreich zufließende deutsche Blut kam nicht nach Oesterreich-Ungarn, und die Deutschen

sind dadurch in eine schwere, man möchte sagen trostlose Lage versetzt. Was ist da zu tun? Meiner Ansicht nach bleibt den Deutschen in unserer Nach- barmonarchie nichts anderes übrig als das, was allen, die nicht im Deutschen Reiche sich befinden und die mit anderen Nationen Zusammenleben, nämlich daß sie fest Zusammenhalten, eins bleiben, Streitigkeiten, die ja unvermeidlich sind, zurück hallen und sich vertragen. Ich möchte hier noch etwas anderes dazu sagen: Sie müssen trachten, treue Staatsbürger

und tüchtige, hervorragende Menschen zu sein, dann wird es ihnen wieder ge lingen, die Stellung einzunehmen, die ihnen zu kommt. Aber etwas dürfen sie nicht tun: sie dürfen durchaus nicht über die Grenze schielen. Das ist Hochverrat und eine Schädigung aller guten staats treuen Deutschen in Oesterreich-Ungarn. Es ist auch nicht zulässig, daß von Seite des Deutschen Reiches in die Verhältnisse unserer Nachbarmonarchie einge- grifsen werde. So wie wir es uns verbitten, daß das Ausland sich in unsre Geschäfte

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Page 2 of 12
Date: 22.07.1898
Physical description: 12
Jetzt begann das Unverständliche, indem die Conserenz erklärte, auf Grund der Vorschläge des Grafen Thun in die gewünschten unverbindlichen Be sprechungen nicht eintreten zu können. Der schlichte Unterthanenverstand würde meinen, daß solche Vor schläge doch eben zu dem Zwecke gemacht werden, um das Substrat für Anregungen und Verbesserungen zu. bieten. Niemand hat behauptet, daß die Vor schläge der Regierung an die Deutschen so uner hörte Zumuthungen stellen, um eine Ablehnung ohne weiteres

zu rechtfertigen. Im Gegentheile, gerade die lange Dauer und die Sorgfalt der Berathungen unter den Führern der deutschen Parteien verrathen zur Genüge, daß die Regierungsvorschläge viel Dis- cutables enthalten, daß die Grundzüge der Regie rung in diesem oder jenem Punkte zu Gunsten der Deutschen geändert werden können; aber hiezu sollte ja eben die Besprechung mit dem Ministerpräsiden ten dienen! Gibt es denn irgend einen anderen Weg, um zu einer Verständigung über die Prinzipien der künftigen Regelung

der Sprachensrage zu gelangen? Man traut seinen Augen nicht, wenn man liest, was für die deutsche Opposition nach den Angaben ihrer eigenen Blätter die anstößigsten Punkte in den Regierungsvorschlägen waren: die Eintheilung Böhmens in fünf sprachliche Zonen und die Auf stellung von studierten Beamten als Uebersetzer bei den Gerichten im deutschen Sprachgebiete. Das waren die Haupteinwendungen gegen die Verhand lungen, von denen die Wiederkehr geordneter Zu stände abhängt! Es ist kein Wunder, daß es hieß, Gras

Thun hege keine Hoffnung mehr, durch außerparlamentari sche Verhandlungen mit den Parteien etwas zu er reichen, die Regierung beabsichtige nunmehr, den Reichsrath im August einzuberufen und ihm ihre, wenn auch von den deutschen Vertretern abgelehnten Vorschläge betreffs des neuen Sprachengesetzes zu unterbreiten. Sei es dann nicht möglich, sich mit den Deutschen zu verständigen, so werde mit dem § 14 regiert werden. Soweit schien es nun zunächst noch nicht ge kommen zu sein; denn eine Partei

. ' In der kathol. Volkspartei sitzen die Ver treter der Mehrzahl der Deutschen in den Alpen ländern. Indem Graf Thun auch die Vertreter dieser Partei zu Besprechungen einlud, erwies er der selben nicht nur einen Akt der Höflichkeit, son dern gab damit auch zu erkennen, daß er in den Abgeordneten der kathol. Volkspartei einen wichtigen Faktor zur Verständigung mit der deutschen Oppo sition erblicke. Es ist klar, daß die Vertreter der kathol. Volkspartei sich daraus beschränken mußten, lediglich

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Page 10 of 16
Date: 28.03.1902
Physical description: 16
gegen die anderen deutschen Parteien — werfen uns vor, wir seien keine Deutschen, wir haben keine Sympathien für Deutschland und verschließeil uns dem deutschen Geiste. Das lst nicht richtig. Wir lassen uns vom geistigen Leben in Deutsch land gern beeinflussen. Mit regem Interesse uub großem Eifer verfolgen wir die geistigen Bestrebungen in Deutsch land auf wissenschaftlichem Gebiete und auf dem Gebiete der Kunst. Sympathisch begrüßen wir auch den deutschen Kaiser, den Bundesgenossen Oesterreichs, den Freund unseres

erhabenen Monarchen. Allein die. Politik hat zwischen Oesterreich und Deutschland Grenzen gezogen und diese Grenzen müssen hüben und drüben beobachtet werden. Uns Deutschen in Oesterreich hat die Geschichte unsere Stellung angewiesen an der Seite des Thrones der Habsburger, hier stehen wir treu und fest geschaart um unseren Kaiser, den wir Alle lieben und verehren. Wir wollen vereint mit den übrigen Volksstämmen des großen Reiches eintreten für Oesterreichs Ansehen und Oesterreichs Machtstellung

. In diesen Worten Dr. Kathreins spiegelt sich das Programm der deutschconservativen Partei in Oesterreich ge treulich ab. Jeder Deutsch-Oesterreicher, der es mit den Deutschen ehrlich meint wird Ihnen folgen müssen. Und man wird gut daran thun, die Deutschen in Oesterreich recht oft daran zu erinnern, daß die Partei, an deren Spitze Dr. Kathrein steht, wirklich den Namen einer Staatspartei verdient, und dass sie die einzige Partei in Oesterreich ist, deren Programm auf festen Grundlagen ruht, deren Ab sichten

durchführbar sind, und die dem deutschen Volke keine utopischen Staatsromane erzählt. Man schwächt die Kraft der Deutschen in Oesterreich, wenn man sie an Aufgaben verschwendet, für die sie nicht ausreichen kann. Verschiedenes. (Andreas Hofer.) P. Ferdinand von Scala O. Cap. erfreut uns soeben mit des Herausgabe seines lang ersehnten fünfactigen Volksschauspieles „Andreas Hofer". Wie es von einem P. Ferdinand, dem Verfasser des „Peter Mayr, „Wirt an der Mahr" nicht anders zu erwarten ist, gehört

auch diese Arbeit zum Besten, was Tirols Dichter und Schriftsteller uns je geboten. Unser aufrichtiger Wunsch wäre es, dieses gediegene vaterländische Schauspiel als un fehlbares Zugstück auf jeder deutschen katholischen Bühne zu sehen. Das Buch erschien in der Buchhandlung des kath.-polit. Volksvereins in Brixen a. E. und kann brochiert zu 1 Krone, elegant gebunden zu 1.60 Krone dortselbft so wie durch jede andere Buchhandlung bezogen werden. Die Md-KeUage unserer heutigen Nummer bringt ein neues Kathreiner

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Page 2 of 4
Date: 29.08.1914
Physical description: 4
die deutschen Armeen in unauff haltsamem Siegeszuge in Belgien vor, alles vor sich niederwerfend, was an französischer und belgischer Heermacht sich ihnen in den Weg stell te. Nach dem prächtigen Erstlingserfolge der deutschen Truppen, der mit wenigen Bataillonen im Friedensstande erfolgten Ueberrumplung und Erstürmung der belgischen Grenzfestung Lüttich (6. August) hat die deutsche Armee nach Kom plettierung ihrer Bestände und Heranziehung weiterer Verstärkungen in breiter Front ihren Marsch ins Innere

Belgiens fortgesetzt. Mittlerweile waren auch die Gegner nicht müßig gewesen und wie der Reiterkampf der deutschen Kavallerie gegen eine französische Ka valleriedivision bei Pervez beweist, sind franzö sische Truppen den bedrängten Belgiern inzwi schen zu Hilfe geeilt — freilich vergebens. Sie wurden zurückgeworfen und verloren 2 Geschütze und zwei Maschingewehre an den Gegner (19. August). Und während sich dieser Kampf bei Pervez 15 Kilometer nördlich von Namur ab spielte, wurde 20 Kilometer

weiter entfernt eine andere Schlacht geschlagen bei Tirlemont, in der die deutschen Truppen den sich ihnen entgegen stellenden Gegner gleichfalls zum schleunigen Rückzuge zwangen und ihm außer 500 Gefan genen eine Feldbatterie, eine schwere Batterie und eine Fahne entrissen. Durch diese siegreichen Kämpfe ward der deutschen Armee der Weg nach Brüssel, der Hauptstadt des Königreiches Belgien freigelegt worden. Und während die geschlagenen Feinde noch in wirrer Flucht zurückfluteten, hat ten die deutschen

Truppen bereits Brüffel er reicht und genommen (20. August). Mit Brüffel fällt unserem Verbündeten nicht nur ein reicher, für die Verproviantierung der deutschen Armee überaus wichtiger Ort in die Hände, mit der Besetzung Brüssels als der Haupt- und Residenz stadt des Königreiches, dem Herzen Belgiens, ist es den deutschen Truppen gelungen, gleichzeitig einen ungeheuren moralischen Erfolg zu erzielen. In Paris und in London wird die Nachricht von der Besetzung der belgischen Hauptstadt

wie ein Donnerschlag wirken und eine ernste Mah nung sein dafür, daß man nicht ungestraft Heim tücke und Völkerrechtsbruch begehen darf und daß es Zeit ist, ernstlich daran zu denken, die eigene Hauptstadt vor dem Herannahen des siegreichen Gegners zu schützen. Mit Brüffel steht der deut schen Armee der Weg offen an die Nordsee, um dort die englischen Hilfstruppen des französisch belgischen Gegners würdig empfangen zu können, wie ja auch tatsächlich bereits eine englische Kavalleriebrigade von den Deutschen

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Page 1 of 4
Date: 01.05.1915
Physical description: 4
", „Ratgeber für Feld und Haus." — Inserate werden mit 12 Heller für die dreimal gespaltene Petitzeile berechnet. i/i Seite kostet K 36.—, l l 2 Seite K 18.—, 1 U Seite K 9.—. Inserate sowie Reklamenotizen im Textteile zahlen doppelt. Bei öfteren Einschaltungen entsprechender Rabatt Nr. 18. Es wird dnrchgchalten. Die energische Kundgebung der deutschen Regierung hat zur rechten Zeit einen Bann ge brochen, der sich lähmend auf alle jene Kreise legen wollte, die durch immer und immer wie derkehrenden

Pessimismus im Ausland den Ein druck von der „sorgenvollen Bedürftigkeit" der Deutschen, von der einst Bismarck sprach, kolpor tierten und damit, soweit dies überhaupt möglich war, zur Ermunterung unserer Gegner und einem neuerlichen Ausraffen derselben beitrugen. Schon munkelte man in solchen Kreisen von Ver handlungen zwischen Deutschland und England betreff eines Sonderfriedens, nachdem eine zeit lang ein bevorstehender Sonderfrieden mit Ruß land dieselben Leute erwärmt hatte. Mit all

den Ozean befahren dürfte. Bis die Garantien für die Zukunft geschaf fen sind, daß unser Frieden nickt mehr willkür lich und ruchlos gestört werden kann, konstatiert die deutsche Kundgebung, muß jeder Vorteil der militärischen Lage zielbewußt und unerbittlich ausgenützt werden. Dieser Hauptgedanke legt uns unwillkürlich den Gedanken nahe, einen kurzen Blick auf die von der deutschen Kundge bung gedeutete militärische Lage nach 3 / 4 Jahren Weltkrieg zu werfen. Vor allem hat der erhebliche deutsche

Er folg bei Langemark, der die Ueberschreitung des ApernkanalS in breiter Front zur Folge hatte, bewiesen, daß die deutschen Truppen auch heute noch, wie vor 9 Monaten, an aggreffiver Kraft jedem Gegner überleaen sind. Auch in England sieht man ein, daß in der letzten Woche die Episode von Neu-Ehapelle, die den Engländern noch dazu so ungeheure Verluste kostete, die mit Hall in Tirol, 1. Mai 1915. dem Erfolg in keinem Verhältnisse standen, mehr als wettgemacht sei. Leicht begreiflich ist bei all

in den Mittelpunkt der Kriegsereignisse gerückt. In den Abendstun den des 22. April erfolgte nämlich hier auf die sich schon längere Zeit bemerkbar machende eng lische Offensive ein mit großer Energie unter nommener deutscher Gegenangriff, und in 9 Kilo meter breiter Front drangen die Deutschen auf die Höhe östlich und südlich vom Pilkem vor, während andere deutsche Truppen bei Seenstraat und Het Sas den Uebergang über den Ypern- kanal erzwangen und sich auf dessen westlichem Ufer festsetzten. Mit den genannten

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Page 1 of 4
Date: 24.10.1914
Physical description: 4
und den Angriff auf Deutschostafrika eröffuete Kolonial krieg scheint allmählich für England selbst zu einer ernsten Gefahr zu werden. Nicht allein des halb, weil seine Truppen in diesem Kampfe bis her entweder keine oder nur äußerst geringfügige Erfolge zu erzielen vermochten und weil die Deutschen trotz ihrer geringen Zahl sich gegen die feindliche Uebermacht aufs erfolgreichste zur Wehre setzen, sondern' aus dem Grunde, weil England durch sein Vorgehen in den von ihm unterjochten Völkerschaften den Wunsch

, daß er der Regierung ein förmliches Ultimatum seitens des Obersten Maritz überbringe. Letzterer scheint ent schlossen zu sein, feine Truppenmacht im Vereine mit deutschen Truppen gegen die Engländer selbst zu führen, da er angeblich mit den Deut schen einen Bund zur Befreiung der südafrika nischen Burenstaaten geschloffen haben soll. Soll ten sich diese aus englischen Quellen stammenden, also gewiß unverdächtigen Nachrichten bewahr heiten, so dürfte auch in Afrika die letzte Stun de der englischen Herrschaft

. Ob es bei der Ausdehnung des Kampfes, den die Eng länder in fast allen Erdteilen zu führen haben, denselben gelingen wird, auch ihre mit der größ ten Rücksichtslosigkeit und Brutalität sich ange maßte Herrschaft über Aegypten weiter aufrecht zu erhalten, ist mehr denn fraglich. Berücksichti gen wir noch zu all dem Gesagten die Tatsache, daß im Kolonialkriege sowohl in Kamerun, als auch im übrigen Afrika die englischen Truppen seitens der deutschen Kolonialtruppen bereits mehrfach empfindliche Niederlagen erlitten

haben, berücksichtigen wir ferner die Tatsache derUeber- legenheit der deutschen Kreuzer in den ostasiati schen, pazifischen und atlantischen Gewässern, welche Ueberlegenheit durch die Vernichtung einer großen Anzahl von englischen Dampfern zum Ausdruck kam, so ist kaum mehr daran zu zwei feln, daß die Engländer den in kleinlichster Rach sucht selbst heraufbeschworenen Kolonialkrieg auf das schwerste büßen werden. Die Deutsche« vor Marschau. Die deutschen Truppen stehen vor Warschau! Eine Tatsache, die noch vor zwei

Wochen fast ausgeschlossen erschien. Damals noch nur einige Landsturmreginienter, die kaum einige Meilen weit in Russisch-Polen eingedrungen waren und die treue Wacht im Osten des Reiches bildeten. Und heute ein gewaltiges deutsches Heer mitten in Polen, das schon die Hauptstadt Warschau bedroht, sich trotz aller rusischen Versuche, den deutschen Vormarsch zu stören, den Weg vor wärts bahnt und schon an die Weichsel gelangt ist. Und nun ist auch der letzte Versuch der Russen, links der Weichsel

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Page 2 of 12
Date: 12.08.1898
Physical description: 12
die Zeitungsstimmen des deutschen Reiches in diesen ver gangenen Tagen lesen konnte, hat darin vieles Über triebene gefunden; aber diese Überschwänglichkeit, diese Verhimmelung, ein solch' eckelhaftes Schweif wedeln, wie es unsere gewisse Presse zeigte, hat kein reichsdeutsches Blatt zu Stande gebracht, dies ist sicher. Dem gegenüber ist es Pflicht der patriotischen Presse auf das Unsinnige und Lächerliche dieses Treibens hinzuweisen. Wir Deutsche außerhalb des deutschen Reiches haben gar keinen, vom nationalen

war, geeinigt und zu einem der ersten Staaten der Welt gemacht. Es ist klar, daß dies auf das Anfehen des deut- Stammes und Namens stärkend u. belebend gewirkt, dieses Ansehen in der ganzen Welt gehoben hat. Aber dies war nicht das Ziel Bismarcks, sondern nur eine nothwendige Nebenwirkung. Bismarck, den unsere völkische Presse als den nationalen Helden, als den Vorkämpfer des Deutschthums feiert, hat sich um das Deutschthum gar nicht gekümmert. Nicht den Deutschen, sondern den Angehörigen des deutschen

Reiches galt seine Thätigkeit, nicht für die deutsche Nation sondern für das deutsche Reich hat er gewirkt Bismarck kannte die Deutschen außer dem deut schen Reiche nicht; seine Ansichten und Äußerungen z. B. über die Deutschen in Ungarn u. Siebenbür gen, in den Ostseeprovinzen Rußlands u. s. w. sind bekannt. Diese sind auch deutsche Stammesgenossen, Bismarck hat aber für sie nie einen Finger gerührt. Ihm war es gleichgiltig, daß Millionen von Deutschen in Amerika ihr Deutschthum verloren

; er erklärte den Un garn seine Zustimmung, wenn sie dort u. in Sieben bürgen das deutsche Element unterdrücken, gewaltsam ausrotten. Und einen solchen Mann feiern Deut sche — um des deutschen Volkstums willen. Wenn bei uns in Oesterreich das Deutschthum zurückgeht, hat Bismarck einen großen Theil der Schuld daran. Man sieht wie unsinnig das Gebühren der Deutschnationalen ist, es ist aber auch verbrecherisch. Die Deutschvölklichen Wiens haben das Jahr 1898 als ein Trauerjahr erklärt

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Page 1 of 12
Date: 12.07.1907
Physical description: 12
. Bonaventura, B. u. Kl. Donnerstag, 18. Julü Friedrich, B. und M. Montag, 15. Juli. Heinrich II., Kaiser Freitag, 19. Juli. Mnzenz von Paula, Ordsst. Dienstag, 16. Juli. Faustus, M. Samstag, 20. Juli.. Margaretha, Jgf. u. M. Tirol den Tirolern! Dieser Wahlspruch des Tiroler Volksbundes im Abwehrkampfe gegen das Vordrängen der Wel schen in Tirol hat noch einen viel tieferen und wei tern Sinn. — So notwendig und so wichtig der Kamps der Deutschen gegen einen Vorstoß eines romanischen Volkes

ist, er ist nicht so schwer und aussichtslos, daß er nicht zum endlichen Siege führen müßte. Die germanischen Völker, die Deutschen, die Englän der, und zum Großteil die Amerikaner stehen heute noch in voller Manneskraft da, während die Roma nen, also besonders die Italiener, Franzosen und Spanier längst die Rolle, die sie ehedem spielten, ausgespielt haben und schon mehr ein greisenhaftes Dasein führen. Schwieriger dürfte es für die Deut schen schon sein, sich auf die Dauer der mit jugend lichen Ungestüm emporstrebenden

in aller Welt ist so fest begründet, wie seine Armee gefürchtet, wie seine Wissenschaft, Kultur u. soziale Fürsorge allbekannt. In Oesterreich find die Deutschen immer noch das erste führende Kulturvolk, so schwierig diese Führrerrolle unter so vielen gleich berechtigten Volksstämmen auch sein mag. Daß es nun gerade in Tirol einem romani schen Volke gelingen sollte, die Deutschen allmählich zu drängen, wenn anders dieselben nicht die Hände in den Schoß legen, ist wohl auf die Dauer nicht wahrscheinlich

und möglich. Neben dem alldeutschen Bewußtsein — im besten Sinne des Wortes — neben dem Zusammen gehörigkeitsgefühl aller Deutschen in Süd und Nord, hat nun zu allen Zeiten das Stammesbewußtsein der einzelnen deutschen Volksstämme eine überaus große Rolle gespielt. So stark ist dieses Stammes bewußtsein, daß es zu einer Zerklüftung innerhalb

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Page 2 of 4
Date: 17.10.1914
Physical description: 4
war. Die voll zogene Uebergabe wurde am 10. Oktober vom Chef des Stabes des bisherigen Gouvernements von Antwerpen bestätigt. Die letzten noch nicht übergebenen Forts wurden von den deutschen Truppen besetzt. Viele belgische und englische Soldaten sind nach Holland entflohen, wo sie interniert wurden. Gewaltige Vorräte aller Art sind erbeutet. Die Angriffstruppen haben eine außerordentliche Lei stung vollbracht, die vom deutschen Kaiser damit belohnt wurde, daß ihrem Führer, dem General der Infanterie

über eine Schiffsbrücke über die Schelde. Um 2 Uhr nachmittags wurde die Brücke in Brand gesteckt, um die Deutschen an der Verfolgung zu hindern. Kaum hatten die letzten belgischen Truppen die Schelde überschritten, als schon die Deutschen an der Südseite durch das Berchemsche und das Merxemsche Tor einzogen. Nach dem Einzug der Deutschen verlangten diese alle Feuerspritzen und begannen mit den Löscharbeiten. Währenddessen brachten die Ein wohner Erfrischungen herbei. Um 2 Uhr wurde die belgische, französische

und englische Fahne vom Rathause niedergeholt und dafür die deutsche Flagge gehißt. Die Zuschauer in den Straßen weinten oder ballten die Fäuste. Die deutschen Truppen kamen still ohne Gesang oder Musik einmarschiert. Die Artilleristen als eigentliche Sieger hatten Blumen im Knopfloch. Die Nacht vom Freitag zum Samstag war die erste unter deutschem Befehl. Die Belgier hatten selbst die wichtigsten Befestigungen zerstört. General v. Beseler, der Befehlshaber der Belagerungstruppen von Antwerpen, erließ fol

, da war nicht nur die große Welt, sondern auch die russische Heeresleitung vollstän dig überrascht. Nach einem weitausschauenden Plane wurde seitens der deutschen und österrei chischen Truppen auf zwei verschiedenen Gebieten zugleich mit den Operationen eingesetzt. JnRusisch- Polen kämpften deutsche und österreichische Sol daten gemeinsam und warfen die Russen von Opatow und Klimantow gegen die Weichsel zu rück. Seitens unserer Armee wurde aber auch eine gründliche Säuberung Galiziens angebahnt. Die amtlichen Meldungen

und die Rückkehr der vor den Russen geflüchteten Einwohner. Ebenso wichtig wie die Säuberung Gali ziens ist der von den deutschen und österreichi schen Truppen brillant eingeleitete Einmarsch in Russisch-Polen. Am 4. Oktober, am Namenstage unseres Kaisers, wurde von österreichischen und deutschen Truppen mit der Offensive in Ruffisch-Polen be gonnen. Den Anfang bildete die Versprengung der russischen Kavallerie bei Biecz in Galizien wie auch der glänzende Sieg der Deutschen über die Russen bei Augustow

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Page 3 of 4
Date: 11.09.1915
Physical description: 4
für die JentralstaareninCinrimmti. Zugunsten der Witwen und Waisen nach deutschen und österreichisch-ungarischen Kriegern veranstalteten kürzlich die Deutschamerikaner von Cincinnati ein großes Volksfest, auf dem nach einigen kürzeren Reden gegen die Politik Wil sons Anwalt Henry L. Rockel die folgende Rede hielt, die von der Zuhörerschaft außeror dentlich günstig ausgenommen wurde und Stürme von Beifall einbrachte. Die Rede lautet: „Könnte ich den ganzen Schmerz schildern, der ein Frauenherz ersaßt, wenn der Tod über die Schwelle tritt

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eines englischen Schiffes durch ein deutsches Unterseeboot zu schreiben und drittens eine wahrheitsgetreue Darstellung durch das russische Kriegsamt über den geord neten Rstckzug, der stets eintritt, nachdem die Russen den deutschen und österreichisch-ungarischen Armeen eine „schwere Niederlage" beigebracht haben. Die Bitte im Vater Unser „Erlöse uns vom Uebel" scheint mir fast unangebracht zu einer Zeit, da englische Diplomaten und Noosevelt die Welt unsicher machen und ebenso die Bitte „Führe

Punkte in dem Kriege, nämlich den englischen Kronratserlaß und den deutschen Unterseekrieg, besonders da auf dem letzteren die Spannung in den Beziehungen zwischen uns und der deutschen Regierung be- rut. Wir alle erinnern uns noch, daß unser Präsident kurz nach dem Ausbruch des Krieges derart um dessen baldige Beendigung besorgt war, daß er es mit „Beten" versuchte, dann aber entschloß er sich zu einer Tonik, die einige Wo chen nach der Stellung der Diagnose verabreicht

werden sollte, und diese Vorsicht war eine Wohl tat für den Patienten. Mittlerweile wurde der Patient kräftig mit amerikanischer Munition ge füttert, hauptsächlich Schrapnell, und nach den letzten Berichten sind Dr. Wilsons Rezept schon über eine Million Tote und über eine Million Verwundete in den deutschen und österreichisch ungarischen Armeen allein zuzuschreiben. Da kam England mit seinem Kronratser laß gegen die Lieferung von Lebensmitteln an die deutsche Nation durch neutrale Völker. Deutsch lands Zivilbevölkerung

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Page 2 of 12
Date: 12.07.1907
Physical description: 12
.Unterinntaler Bote' 2 15. Jahrgang. des deutschen Volkes führte, wie sie kaum eine an dere Nation der Welt jemals gesehen hat. Wir brauchen gar nicht zurückgehen bis in die Zeiten der größten Erniedrigung Deutschlands unter Napoleon, in die Zeiten da die Reformation das deutsche Volk in zwei Heerlager spaltete, wie kein anderes Volk aus dem weiten Erdenrund — das Jahr 66 das Deutsch-Oesterreich v. jed. Gemeinsamkeit mit^Deutsch- land losriß, liegt noch viel zu nahe. Das mächti ge Deutschland

selbst ist heute kein Einheitsstaat wie England, Frankreich oder Spanien, sondern ein Bundesstaat gleichberechtigter Volksstämme, ja nicht einmal ganzer Volksftämme, sondern von Staaten, ja"„Stätchen" und Städten. Man mag das bedauern, aber man kann es nicht ändern, der praktische Po litiker muß mit dieser deutschen Stammeseigenschast rechnen, und er erreicht dabei immer noch mehr als ein patentierter „Urdeutscher" mit seinen auf Theorien ausgebauten Hirngespinsten. Es gibt eben auch ein berechtigtes Stammes

bewußtsein, das so alt ist wie die deutschen Stäm me, das so tief im Blute der einzelnen deutschen Stämme liegt, daß es als ein dem deutschen Wesen Ureigenes betrachtet werden muß. Dieses Stammcs- bewußtsein in richtigen Gnenzen zu hegen ist ebenso notwendig als übertriebenen Partikularismus zu be kämpfen. Wie steht es nun hier in Tirol? Man kann wohl sagen, daß kein deutscher Volksstamm an seinen Stammestraditionen so festhält wie der Tiro ler und wie die stammesgleichen Bewohner in den anliegenden

Alpengebieten. Mehr oder weniger hat fast bei allen deutschen Volksstämmen der moderne Verkehr den Stammesblock abgeschliffen wie das Wasser die Kieselsteine und kaum daß oft mehr die ursprüngliche Gestalt in ihren vollen Umrissen zu zu erkennen ist, in den Alpenländern hingegen ist zum großen Teil sogar das Äußere geblieben — die Volkstracht. Jeder Deutsch-Oesterreicher hat das gleiche Recht auf die Siege der Reichsdeutschen anno TO stolz zu sein, ebenso wie jeder Berliner stolz ist auf die Freiheilskämpfe

von anno 09 der deutschen Stammesbrüder in Tirol. Wenn man trotzdem in Tirol die „Wacht am Rhein" häufiger singt als man sich in Berlin oder aber auch im deutsch-polni schen Grenzgebiet am Andreas Hoferlied begeistert, so liegt das offenbar au der Bescheidenheit, die im Süden größer ist wie im Norden, ein Bescheidenheit die zuweilen soweit geht, daß sie die preusische Korn blume im Knopfloch dem Tiroler-Adler vorzieht. Was ist eigentlich ein Fisch? Schluß. Von Dr. M. Plehn. Den richtigen Begriff

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Page 2 of 4
Date: 02.01.1915
Physical description: 4
. Die Serben sprengten wieder die Semliner Brücke. Im Nordosten kommt die Meldung über eine Offensive der Deutschen am linken Weichsel ufer. Ostpreußen und Polen nördlich der Weichsel ist nichts Neues. Auf linkem Weichseluser ent wickeln sich die deutschen Angriffe trotz sehr un günstigen Wetters weiter. Die Kopenhagener „Politiken" meldete hie zu: Die Russen befinden sich am Bzurafluß in langsamer Rückkonzentrierung. Die Heftigkeit der deutschen und österreichisch-ungarischen Vor stöße bedroht aufs neue

die polnische Schlacht« front der Ruffen. „Nowa Reform«" berichtet aus Warschau, die Bevölkerurg fliehe maffenhaft ostwärts. Man ist überzeugt, die Außenforts würden von den Deutschen demnächst beschossen werden. Manche behaupten, die Russen würden Warschau räumen, um der Stadt den Schrecken einer Belagerung zu ersparen. Die zahlreichen Besuche der Zep peline und deren Bombenwürfe verursachten un beschreibliche Panik. Dr. Zawadzky gab eine Broschüre heraus, aus der man erfährt, War schau

, die gestern umstrit tene Höhe westlich Sennheim zurückzugewinnen. Dem „Lokalanzeiger" wird aus Basel ge meldet: Aus dem Sundgau war den ganzen Tag über Geschützfeuer zu hören. Bei Damer- kirch und bei Altkirch waren heftige Gefechte im Gange. Die Franzosen hatten längs der Vogesenfront die Offensive ergriffen. Deutsche Artillerie erwiderte das Feuer. Das französische Feuer war, wie Verwundete in St. Ludwig be haupteten, wellig wirkungsvoll. Die Deutschen wurden durch das Feuer nicht erreicht, dagegen

wurden viele Gehöfte in der Umgebung von Altkirch zusammengeschoffen. Die französische Offensive dehnte sich bis gegen St Diö aus. Dort sind die Deutschen bereits auf französischem Boden und haben die Franzosen bis nachLacha- pelli zurückgeschlagen. Ein erneuter französischer Vorstoß gegen das in deutschen Händen befind liche Stenrbach wurde abgeschlagen. Mehrere hundert französische Alpenjäger fielen in die Hände der Deutschen. Groß ist die Zahl der verwundeten Franzosen. Gegen den Abend ent spann

sich ein mörderisches Gefecht von Schützen graben zu Schützengraben, bis die Nacht dem Kampfe ein Ende setzte. Französische Flieger überflogen am Samstag Mühlhausen. Sie wur den heftig beschvsien und machten bald Kehrt. Wie die „Baseler Nationalzeitung" berichtet, darf die französische Offensive im Sundgau, der deutscherseits dort kräftig begegnet wurde, als gescheitert angesehen werden. Aus Basel wird der „Vossischen Zeitung" gemeldet: Der Kampf um Steinbach im Ober elsaß, das wieder in die Hände der Deutschen

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Page 1 of 4
Date: 13.06.1914
Physical description: 4
des volkswirtschaftlichen Ausschusses betreffend Bedrohung der heimischen Obstausfuhr nach Deutschland erstattet der Abg. Dr. Schumacher den Bericht. In einem Dringlichkeitsantrage. haben die Abgeordneten Dr. Grandi und Genossen auf die 'Gefahr auf merksam gemacht, die den heimischen Obst- und Gemüsebau bedroht, wenn sich bei der Erneuerung unseres Handelsvertrages mit dem Deutschen Reiche die Wünsche der deutschen Agrarier nach einer Erhöhung der Einfuhrzölle auf Obst und Gemüse verwirklichen sollten. Der volkswirt schaftliche

Ausschuß des Tiroler Landtages be antragt, die k. k. Negierung soll aufgefordert werden, sich im Falle einer Revision des be stehenden Handelsvertrages mit dem Deutschen Reiche mit allem nur möglichen Nachdrucke dafür einzusetzen, daß die deutschen Einfuhrzölle auf Obst keine Erhöhung erfahren und darüber zu wachen, daß etwa drohende Hemmnisse, die durch neue Vorschriften über die Art der Obstver packung oder durch die Art der Auslegung solcher Vorschriften hervorgerufeu werden könnten, ver mieden

genug. Es gipfelt in dem Beschlüsse, auf 15. Juni eine neuerliche Ausgleichskonferenz ins Palais Nostitz in Prag einzuberusen, au der die Negierung nicht teil- uehmen soll. Es ist damit den: Wunsche der Deutschen, speziell seit der Veröffentlichung der Kaizelscheu Memoiren, nicht mit Statthalter Tun verhandeln zu wollen, Rechnung getragen und für einen neutralen Zusammenkuuftsort gesorgt, auf dem sich noch einmal dieselben tschechischen und deutschen Vertreter wie anr 4. d. zu einem (so heißt

. Am Fronleichnamstage ist Kaiser Wilhelm als Gast des Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdinand im böhmischen Schlosse Konopischt ein getroffen. In seiner Aeußerlichkeit war der Be such ein durchaus privater, doch wird auch ein solcher, wenn zwei so prominente Persönlichkeiten wie der Thronfolger Oesterreich-Ungarns und der Kaiser des Deutschen Reiches Zusammentreffen, unwillkürlich zum politischen. Einen politischen Beigeschmack trägt auch der Umstand, daß Groß admiral der deutschen Flotte, Staatssekretär v. Tirpitz

, den deutschen Kaiser nach Konopischt begleitete. Auch der zur selben Zeit vorgesehene Besuch des Königs von Schweden im Schlöffe von Konopischt ist von großer Bedeutung. Wer die Rolle des schwedischen Königs in der jüngsten politischen Geschichte seines Reiches verfolgt hat, und damit die Ziele der Dreibundpolitik in Zu sammenhang bringt, kann sich des Gedankens nicht erwehren, daß am Fronleichnamstage sich die natürlichsten Bundesgenossen gegen den be kannten Friedensstörer in: Osten treffen. Im Großen

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Page 5 of 10
Date: 28.01.1898
Physical description: 10
auf einmal mit Rücksicht auf diesen Straßenpöbel das Farbentragen verbot. Desto begreiflicher ist uns die Erbitterung, welche sich in Folge dieser Maßregel der Deutschen bemächtigte. Die deutschen Abgeordneten berathschlagten schon, ob sie den Land tag verlassen sollten. Es kam nicht dazu; denn einen solchen Schritt müßten wir für verhängnisvoll ansehen, verhängnisvoll auch für die Deutschen. Ein Zeichen wie das erwähnte Vorgehen der Regierung in den weitesten Kreisen ausregte

, ist, daß die Behörde der deutschen Universität, Rector, Senatoren und Decane ihre Ehrenstellen niederleg ten und die Professoren die Vorlesungen einstellten. Die Regierung sah sich darum genöthigt den Section- ches Hartl aus dem Unterrichtsministerium in Wien nach Prag zu senden. Hartl war selbst früher Universitätsprofessor, genießt als Gelehrter europäi schen Ruf und ist ein besonnener, ruhiger Mann. Er soll nun aus der deutschen Universität die Sache wieder in's Geleise bringen! So sehen wir, daß in Böhmen

auf große Zweifel, weil Dreysuß ein sehr reicher Jude ist, und daher kaum angenommen werden konnte, daß er aus Ge winnsucht verrathen haben soll, weil zweitens die deutschen Militärbehörden selbst wiederholt erklärten, keine Geheimnisse aus Frankreich gekauft zu haben und daß man in den Kreisen der deutschen Botschaft, die das Geschäft vermittelt haben soll, nichts wisse. Endlich erfuhr Niemand, auf Grund welchen Be weismaterials Dreysuß verurtheilt wurde, weder Deyfuß selbst, noch sein Vertreter

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Page 2 of 12
Date: 05.01.1900
Physical description: 12
des Reiches abhängt. Zuerst schlug ein radikaler czechischer Abgeordneter die schärfsten Saiten an. Von der Aufhebung der Sprachenverordnungen ausgehend, verwies er auf die Blätterstimmen, welche diese Aufhebung auf den Einfluß Deutschlands zurückführen. Er behauptete, daß die Aufhebung der Sprachenverordnungen in dem Willen des deutschen Kaisers ihren Grund habe und leitete daraus Angriffe gegen den Dreibund ab, welcher Österreich schwäche und der inneren Freiheit, der freien Selbstbestimmung

Staatsrechtes sei. Nach Gregr protestierte der deutschliberale Abgeordnete Dr. Ruß mit Recht gegen die grundlose Anschuldigung, daß die Deutschen un patriotisch und gegen das Kaiserhaus feindlich gesinnt Ulrich v. Hutten. Von Prof. P. Max Straganz. (5. Fortsetzung.) Mit Recht hat Jarcke auf das Eigenthümliche dieser Verbindung aufmerksam gemacht. Hutten, „der die Mönche bis zur Raserei haßte, überwand sich jetzt soweit, daß er sich einem derselben näherte, der kein besseres Latein sprach u. schrieb

Partei als solche, geschweige denn das ganze deutsche Volk Österreichs. Auf die Bemerkung wegen des böhmischen Staatsrechtes erwidere er, daß die Deutschen mit den Czechen auf der Grundlage des böhmischen Staatsrechtes niemals Frieden schließen können. Hoffentlich werde aber derselbe auf einer anderen Grundlage zu Stande kommen. Der kärnthnerische Abg. L e m i s ch wandte sich gegen die Angriffe Gregr's auf den Dreibund und gleichfalls gegen den Vorwurf antiösterreichischer Gesinnung und erklärte

, daß seine Partei nicht in der Lage sei, das viermonatliche Provisorium zu bewilligen. Der Abg. Funke ver wahrte sich ebenfalls gegen die Rede Gregr's, gegen die Schärfe ihrer Tonart, durch welchc die Friedens bestrebungen zwischen Deutschen und Czechen nicht gefördert würden. Der czechische Abgeordnete K.a marsch ver suchte die Rede Gregrs abzuschwäyen und sprach in maßvollerem Tone. Er erklärte, daß die Czechen nur die Gleichberechtigung beider Vökerstämme wollen und, um den Frieden zu Stande zu bringen

, bis an die Grenze der Möglichkeit gehen würden. Friede müsse und werde gemacht werden Das böhmische Staatsrecht können die Czechen nict wegwerfen, aber die Deutschen selbst würden na) Herstellung des nationalen Friedens bezüglich descs Staatsrechtes anderer Anschauung werden. Ein weiterer czechischer Abgeordneter gab denselben Anstauungen Ausdruck; auch er erklärte sich für den Friedn zwischen Deutschen und Czechen, der vor allem ii der Sprachenfrage geschlossen werden müsse. Alle anderen Gegensätze

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Page 3 of 12
Date: 10.05.1901
Physical description: 12
Hochschüler Innsbrucks stets erhalten bleibe." Außer diesem Huldigungs-Telegramme sind noch von vielen katholischen Corporativnen, insbesonders von Tirol mehrere an Se. kais. Franz Ferdinand bedauern, dass die gehoffte Verständigung über die von ihnen zur unver weilten Sicherung der Rechte des deutschen Bundes in Bezug auf Schleswig vor geschlagenen Maßregeln nicht erzielt worden ist. Unter solchen Umständen glauben die beiden Regierungen in der ihnen, durch ihre Dazwischenkunft bei Herbeiführung

. Hoheit liebens- würdigst dankte. Deutschland. Dem deutschen Reichstage wurde vor Kurzem die schon längst angekündigte Canalvorlage von der Regierung unterbreitet. Der Regierung gelang es aber nicht, eine aussichtsvolle Majorität für diese, viele Millionen Mark Kosten verursachende Vorlage zu erhalten. Die Conservalioen wollen den Mittelcanal aus der Vorlage ausschalten, die Regierung aber lässt das nicht zu. Von der Aussichtslosigkeit, diese Vorlage im Parlamente durchzubringen, überzeugt, zog

und aus die Polizei, welche gleichfalls mit Schüssen erwiderte. Viele Personen wurden verwundet und einige getödtet. kreier der beiden Mächte mit Uebereinstimmung des Ver treters des deutschen Bundes folgenden beachtens werten Antrag: „Nachdem die in der letzten Conferenzsitzung von Oesterreich und Preußen gestellten Forderungen von den deutschen Herren als vollständig unannehmbar, selbst in der Voraussetzung, dass die Entscheidung des Bundes die Erb folgerechte Sr. Majestät des Königs von Dänemark

auf die Herzogthümer zulasse, erklärt worden sind, haben die Bevollmächtigten der deutschen Mächte die Weisung erhalten, im E i n v er ft än d ni ss e mit dem Vertreter des deutschen Bunde«, die voll ständige Trennung der Herzogthümer Schles wig und Holstein von dem Königreiche Däne mark und ihre Vereinigung zu einem Staate unter der Souveränität des Erbprinzen von Schleswig-Holste in-Sonderburg-Augusten bürg, der in den Augen Deutschlands nicht nur die meisten Erbfolgerechte auf die Herzogthümer geltend

zu machen vermag und dessen Anerkennung von Seite des deutschen Bundes folgeweise ge sichert erscheint, sondern welcher auch unzweifelhaft die Stimmung einer ungeheuren Majorität der Bevölkerung dieser Herzogthümer auf sich vereinigen wird—zu verlangen." (Fortsetzung folgt.)

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Page 5 of 8
Date: 29.03.1895
Physical description: 8
Deutschlands vollbracht und zwar durch seine rastlose Arbeit, durch Blut und Eisen. Wir deutsche Tiroler sind erfüllt von Liebe und Verehrung, von Treue und Dankbarkeit gegenüber dem größten Deutschen, den Deutschland getragen.' Wir ersehen in Bismarck nicht nur den Einiger der derttschen Stämme, sondern er begeistert uns auch als Mann, der dem Manchesterthum, den Freibeutern im wirth- schaftlichen Leben den Fehdehandschuh hinwarf und die soziale Reform als Grundlage der Umgestaltung

der jetzigen sozialen Verhältnisse ver kündigte. — Die sozialresormatorischen Gesetze, die Bismarck schuf, dienen den heutigen Kulturstaaten als Richtung für die Neuordnung der Gesellschaft. In voller Dankbarkeit muß daher jeder Deutsche, der Liebe zu seinem Volke hat, zum Kanzler des deutschen Reiches auf schauen. - Den klerikalen, nur römische Grenzen kennenden Verläum dern aber, die die Größe anbellen, sagen wir: „Ihr seid im Buude mit Slaven uud Polen, in dem ihr die Deutschen bekämpft, schon lange

gerichtet und eueres deutschen Namens verlustig erklärt." Mein lieber Landsmann im Unterland, schauen wir uns diese Auslassungen des Oberländer-Blattes nun ein bischen genauer an! „Wir Deutsche der Ostmark" heißt es da. Wir sind aber keine „deutschen Ostmärkler", sondern wollen habsburgtreue Oesterreicher, Tiroler sein. Weiter steht: „Wir deutschdenkenden Tiroler". Also doch noch ein bischen „Tiroler", freilich „deutschdenkende", wahr scheinlich (nach Obigem) deutschmärklerisch denkende

. Nun wird aber starker Tabak geboten: Vernimm nur, wie vater landsliebend unser Landzeitungs-Tiroler spricht: „Wir er sehen in Bismarck den gewaltigen Mann, der das Riesenwerk der Einigung Deutschlands vollbracht, und zwar durch seine rastlose Arbeit, durch Blut Eisen. Also Einigung Deutschlands! Du weißt es ja. wie diese „Einigung" Deutschlands von statten gieng: Die herr lichsten deutschen Alpengegenden, ganz Ober- und Nieder österreich, Oesterreichisch-Schlesien, ganz Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Steirerland

genannt, wodurch der katholischen Kirche in Deutschland tiefschmerzliche Wunden geschlagen wurden); die nichtkatholische Partei der Freisinnigen ist eben-/ falls dagegen. Auch die weder aus Sozialdemokraten, noch aus Anhängern des kathol. Centrums bestehende Stadtver tretung von Berlin, der preußisch-deutschen Reichshauptstadt, hat eine Bismarck-Beglückwünschung abg.lehnt. Dafür füh len sich katholische Tiroler bemüssigt, durch ihre Gratulation Vater Bismarck zu trösten. Im Schlußsätze des Bismarck

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Page 2 of 18
Date: 29.01.1910
Physical description: 18
, um die von den Deutschen geforderte Basis für die Verhandlungen durchzuberaten und zu beschließen; wie weit die Tschechen in ihren Konzessionen gehen, ist noch nicht bekannt. Jedenfalls ist ihr Beschluß durch den Landmarschall, Prinzen Lobkowitz, den Deutschen zur Kenntnis gebracht worden und die endgiltige Entscheidung wird in der Plenarversammlung der deutschen Landtagsabgeordneten fallen. Politisch be deutsam ist die Konferenz des Minister präsidenten Baron Bienerth mit dem Ob mann des deutschen Volksrates

in Böhmen, Dr. Titta. Schon lange sah man den Einfluß des deutschen Volksrates, der in seiner Organisation ein ausgezeichnetes Vcrtrauensmännersystem besitzt und, ob wohl unpolitisch, auch bei Wahlen einzu greifen in der Lage ist, und so recht kam er zum Ausdrucke bei der Beratung der deutschfreisinnigen Abgeordneten in Prag vor 14 Tagen. Und nun wird der Ob mann dieses Volksrates selbst vom Mi nisterpräsidenten um seine Wahlmeinung gefragt. Das kann unmöglich für eine gedeihliche und leidenschaftslose

des Großgrundbesitzes ist, wie man hört, eine Einigung zustande gekom- men. Am 26. ds. fand eine Sitzung der deutschen Landespartei im deutschen Haus statt, die aber total ergebenslos verlief. Die politischen Wirren Ungarns treiben jetzt, dem äußeren Bilde nach, einer Katastrophe zu. Graf Khuen ist es zwar gelungen, ein Kabinett zu bilden und hat sich auch schon Montag dem Reichs tage vorgestellt, doch sein Bestreben, auch eine Parlamentsmehrheit für seine Regie rung zu finden, mißlang ihm bisher. Das Parlament

und um das Gespenst der deutschen Gefahr. Alles dies hat auf die Wahlen eingewirkt. Stellenweise faßt man lediglich die Zoll srage ins Auge als den entscheidenden Faktor und schließt aus dem bisherigen Verlaus der Wahlen darauf, daß viele Millionen für den Uebergang zum Schutz zoll, besonders auf Nahrungsmittel gestimmt sein sollen. Ist wirklich ein solcher Um schwung in noch nicht sieben Jahren er folgt? Damals kam Chamberlain als Kolonienminister von seiner Reise aus Süd afrika und empfahl zur allgemeinsten Ver

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Page 3 of 12
Date: 15.01.1909
Physical description: 12
auf die Wiederstandsfähigkeit uns.rer Volks vertreter nicht allzu hoch spannen, mag die Sprache der Presse auch noch so mutig klingen. Die Parlamentarisierung macht wenig Fort schritte. Der böhmische Landtag ist wieder geschei tert, somit auch die Verständigung der Deutschen und Czechen. Merkwürdigerweise wird nun auf ein mal gerade von czechischer Seite für ein Parlamen tarisches Kabinett Stimmung zu machen gesucht. Die Deutschen sind aber etwas mißtrauisch und wollen die Versuche aufs Geradewohl nicht wieder unternehmen

ist wieder um eine „Sensation" reicher geworden, in deren Mittelpunkt der Kaiser steht. In der „Deutschen Revue" war ein Artikel erschienen, der sich mit der allgemeinen Lage in Europa von militärischem und politischen Gesichts punkte aus beschäftigte. Die Zeitschrift wußte auch zu berichten, daß der Kaiser bei der Heuer, wie all jährlich an die Korpskommandanten gehaltenen Neu jahrsansprache sich mit den Ausführungen des Ar tikels identifiziert habe. Vergebens hat man sich die Frage vorgelegt, ob der Inhalt des Artikels

bei den jetzigen kritischen Zeiten geeignet sei, die Er haltung des Friedens zu sichern; um so auffallender mußte die offizielle Stellungnahme des deutschen Kaisers erscheinen. Tatsächlich kann man aber dies mal dem deutschen Kaiser nur vollständig in Schutz nehmen, denn der oberste Kriegsherr Deutschlands muß entschieden das Recht haben, mit seinen Gene ralen jeweilig die militärische und politische Lage zu besprechen. Es handelt sich im vorliegenden Falle um einen unverantwortlichen Mißbrauch kai serlicher

, nicht für die Oeffentlichkeit bestimmter Äußerungen welche nach der Zusammensetzung des Kreises, indem sie gemacht wurden, vor einer Ver öffentlichung hätten gesichert sein sollen. Um so be dauerlicher ist diese Erscheinung, weil sie den Ver dacht begründet, daß selbst unter den höchsten Mi litärs in der Umgebung des deutschen Kaisers ,wi- schenträgerei und unbesonnene Ausplauderei nicht sicher ausgeschlossen ist. Der von uns letzthin erwähnte, früher des öf teren schon angekündigte und jedesmal wieder abge sagte Besuch

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Page 2 of 4
Date: 31.07.1915
Physical description: 4
kaum zehntägiger Belagerung am 9. Oktober sich den Deutschen ergeben mußte. Inzwischen waren von der Schweizer Grenze bis nach Belgien hi nein die deutschen Armeen auch der mit großer Energie angesetzten französischen Offensive erfolg reich begegnet, zur Gegenoffensive geschritten und hatten Franzosen und Engländer nach den Siegen bei Mühlhausen (10. August), Metz (20. August), Longwy (28. August), bei Neufchateau in Belgien, Saint Quantin, bei Combres, an der Nethel und an der Maas

bis über die Marne vor die Mauern des zu Tode erschreckten Paris getrie ben. Erst hier vermochte Joffre dem weiteren Vordringen der deutschen Armeen Einhalt zu gebieten, die nun hinter der Maas und Aisne eine unangreifbare Stellung bezogen. Vergeblich versuchten Franzosen und Engländer eine Um gehung des rechten deutschen Flügels, der in den Kämpfen bei Arras, Albert nnd Lille während des Septembers und der ersten Hälfte des Ok tober und nach dem Heraurücken der Antwerpner Belagerungsarmee bis an die Nordsee

in der Schlacht bei Soissons auslöst. Sie endet ebenso wie die Winterschlacht in der Champagne und die Oster- fchlacht zwischen Maas und Mosel mit unge heuren Verlusten der Franzosen und mit einem glänzenden Erfolge der Deutschen, die in glück lichen Vorstößen zu Ende April auch ihr Ein flußgebiet bei Ipern zusehends erweitern. So sehen wir am Ende des ersten Kriegsjahres im Westen nach wie vor den weitaus größten Teil Belgiens und den ganzen Nordosten Frankreichs unter der Herrschaft der deutschen Armeen

hatte. Die Aufgabe wurde von unserem Heere gelöst. Die Siege von Krasnik-Zamoß-Komarow und Grodek brachen die Offensivkraft des russischen Heeres und dem deutschen Heere hatten ste den erwünschten Zeit gewinn gebracht. Die Siege Hindenburgs bei Ottelsburg und Tannenberg hatten auch im Nordosten die Schwächung der russischen Heeres macht zur Folge. Sie vermochte daher uicht ihre durch Uebermacht erzwungenen Erfolge in Gali zien auszunützen und wurde durch die Ende September einsetzende erste Offensive der Verbün

deten völlig überrascht. Sie führte die deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen bis vor Warschau und Jwangorod an die Weichsel, an den San, zur Befreinng Przemysls (10. Oktober) und zur Säuberung der Karpathen. Nach einer notwendig gewordenen Umgruppierung der Kräfte, die seitens der Russen zu einer Offen sive gegen Posen und Krakau ausgenützt wurde, erfolgte Mitte November der zweite Offensivvor- Gedenket des Roten Kreuzes! Dringend erbeten sind: Alte Polster, Bet ten, Polsterbezüge

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