nicht über dem Pastor Arnesen stände! Es war eine wahre Schwergeburt. Reue Männer sehen wir in demselben keine sitzen; aber auch kein neuer Geist ist eingezogen. Die Engherzigkeit waltet gemüthlich ihres Amtes. In der vorerwähnten Mittheilung über die Ver handlungen begegnen wir stets, so oft es sich um Gesuche von Gemeinden oder Fractionen handelt, die um eine eigene Schule bitten, die Bemerkung: abgewiesen. Das Gesetz vom 30. April 1892 betreffend die öffentlichen Volksschulen, das Muster bureaukratischer
Kurzsichtigkeit bestimmt, daß wenn mehrere Ortschaften im Umkreise einer Stunde liegen, dieselben nur eine Volksschule haben dürfen; im zweiten Absätze aber desselben Paragraphen bestimmt das Gesetz, daß eine Schule auch dort bestehen kann, wenn die Kinder wegen gro ßer Hinderniffe der Verbindungswege eine unter einer Stunde entfernte Schule nicht besuchen können. Das Gesetz spricht sich allerdings nicht recht klar aus, allein ein verständiger Schulmann findet da leicht einen Weg den Bedürfnissen
der Bevölkerung entgegen zu kommen. Wir haben bekanntlich in Tirol auf den Bergen und in den Tyälern viele Schulen, in keinem Lande ist der Schulbesuch so stark wie in Tirol. Jetzt aber sollen viele Schulen aufgelassen werden. Wenn 2 Gemeinden 3 / 4 Stunden von einander entfernt sind, von denen bisher jede für sich eine Schule hatte, so dürfen sie jetzt, nach der Ansicht des Landesschulrathes, nur eine Schule mehr haben. Daß die armen Kinder im Winter durch fußhohen Schnee mehrmals des Tages waten müssen
, das genirt die Herren, die im gemüthlich warmen Zimmer ihre Füße in Teppiche hüllen natürlich nicht. Auch darüber kommen sie leicht hinaus, daß der Schulbesuch naturnothwendig ein schlechterer werden muß, wenn die Kinder täglich zwei oder viermal */ 2 oder 3 / 4 Stunden zur Schule gehen müssen tmd damit auch die Schulbildung zurückgehen muß; auch darin findet man kein Bedenken, daß es unpädagogisch ist, Kinder die soweit wandern niüssen, ohne Aufsicht zu lassen. Dieser Auffassung treu bleiberld, wurden
stailten in das hiesige katholische Kirchlein kommen, um den heiligen Kreuzweg zu betrachten, imb daß es sogar Kiiidern nicht entgangen ist, daß in dem katholischen Kirchlein Tag und Nacht ein Licht brennt; was wohl das zu bedeuten habe? Lieber katholischer Leser, katholische Leserin ! Hast auch Du das nie gehört, was das ewige Licht zu bedeuten hat? Gewiß hast Du es gehört, in der Schule. Aber gehst Du nicht vielleicht vorüber, als hattest Du es nie gehört? Ge bildete nordische, weitgereiste