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Author:
Pernter, Michael [Red.] / hrsg. von der Gemeinde Truden. [Koordination: Michael Pernter]
Place:
Lana
Publisher:
Tappeiner
Physical description:
744 S. : zahlr. Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
Literaturangaben. - Beil. 2 u.d.T.: Cronaca di Trodena
Subject heading:
g.Truden ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Truden ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark:
III 242.329
Intern ID:
420970
. Weil sie für die bäuerliche Existenz so bedeutend waren, ließ man auch an ihnen nicht rütteln oder sie sich gar von anderen verkür zen. Wiederholt stritt man deswegen mit den Nachbarn und adeligen Herren. Eifersüchtig achtete man zudem auf die ei genen Leute, dass sie nicht zuviel Vieh auf die Weide trieben und mehr Holz als zum Heizen erforderlich dem Wald ent nahmen. Das Bauholz wies man streng reglementiert jedem Bedürftigen zu, um jeden Missbrauch zu vermeiden. Über die Größe des „gemainen Rechtes
genie ßen dürfe. 63 Gleichwohl sind dies nur Facetten, die vergleichsweise wenig über die Härten, Konflikte und Schicksalsschläge, kurz über das Leben der Menschen aussagen. Das Wenige, was die Quellen dazu berichten, ist darum schnell zusammengestellt. Die Behausungen und Wirt schaftsgebäude dürften noch bis ins 16. Jahrhundert weitge hend aus Holz errichtet gewesen sein. Holz stand jedem Bauwilligen in ausreichender Menge noch bis ins 16. Jahr hundert zur Verfügung. Erst dann mehren
sich die Hinweise, dass die Generalgemeinde Wälder in Bann legte und das Holzfällen reglementierte. 64 Diese bis dahin gängige Holz bauweise wird nicht ausdrücklich festgehalten, wohl aber die besondere Steinbauweise. Bei der 1375 erwähnten Mühle im Flurort Idispartide/La Spartida (vermutlich die Alte Mühle), die Thomas, Sohn des Blasius, an Boninsigna aus Varena ver kaufte, heißt es ausdrücklich, dass sie aus Stein erbaut sei und als Zubehör Mühlsteine, Eisen und anderes Mühlgeschirr so wie Wasserkanäle
schließen lassen. Gemäß den Statuten von 1738 durfte jeder Gemeinderechtsinhaber Holz zum Schin delmachen für den eigenen Gebrauch in den nicht eingeheg ten Wäldern schlagen. 70 Der lange Weg durch die Neuzeit in die Moderne (1500 bis 1919) Die Zugehörigkeit Trudens zur Generalgemeinde Fleims hatte zur Folge, dass die vergleichsweise kleine Rigi Tru den nicht in allen kommunalen Belangen autonom war, sondern mit ihr die Verwaltung der gemeinen Nutzungs rechte regelte. Für das Leben und Überleben