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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 16.06.1851
Physical description: 4
. Blutiger Krawall. Berlin.. Diplomatisches Manöver der ..Preußischen Ehre' in Frankfurt. Frankfurt. Die Nationalgarde. Dresden. Unglück. Italien. Frankreich. . England. Rußland. Schweiz.. Wie man die Gelegenheit vorn Zaune bricht. Erklärt aus- der Taktik der radikalen Presse in der Schulfrage von einem Einsender. ES- ist das bekannte Streben der Radialen und ihrer Organe den bisherigen Stand der Schule in der Schilderung so tief als möglich hinabzudrücken. Die Triebfedern dieses Strebens liegen eben

nicht gar tief und verborgen. Man merkt es selbst bei ober flächlichem Blicke, daß sie sich in der Absicht concentriren, die Schule von der Kirche zu trennen. Wir wollen das Edle oder Unedle dieser Absicht keiner nähern Kritik unterziehen, sondern vorderhand nur die Taktik besprechen, womit man den bisherigen Zustand der Schulen in das schlechteste Licht zu stellen sucht. — Das eine Mal. sind es negative Be-, weise, die dafür, angeführt werden. Weil z. B. manche erwachsene Leute nicht schreiben

gleich mit dem Urtheile fertig: es müsse an der sittlichen Erziehung in den Schulen fehlen, da so viele gut unterrichtete Schüler späterhin Sträflinge, geworden seien. Sonderbar, daß die „Jnnsbr. Ztg.' diesen Punkt auch nur von Weitem berühren mochtest Dieser Beweis für den schlechten Stand der Schule wäre un widerlegbar (!), wenn er nicht durch den Umstand etwas geschwächt würde, daß zwischen Lernen, Wissen und Befolgen noch ein bedeutender Unterschied, und zwischen der Schul- und Strästings-- zeit

ein großer Zwischenraum stattfindet. Doch das thut. nichts — man muß die Gelegenheit vom Zaune brechen, um über die Schule schimpfen zu können. In jüngster Zeit ergab stch eine neue, gewissen Leuten sehr willkommene Gelegenheit, um über den armseligen Stand der Schule bittere (Krokodil!-?) Thränen zu weinen — und diese Ge legenheit war die im laufenden Quartal erste Schwurgerichtsver handlung, welche die „Jnnsbr. Ztg.' schon vor Monaten mit sicht licher Freude als den Armenseelen-Prozeß in fetter Schrift

Zeugen .sich hatten betrügen und. zu abergläubischen Dingen ver führen lassen, liefert den Beweis, daß sie in der Schule schlecht waren unterrichtet worden st .... So bündig diese Beweisführung: ist, so läßt sie doch einige' Gegenbemerkungen zu. Zuerst kann. man fragen, ob nicht auch Zeugen zugegen waren, welche sich nicht hatten betrügen lassen? Ja, und.zwar Mehrere. — Wenn nun. an Allem die Schule Schuld tragt , wo ssrnd denn diese Letzteren in die Schule gegangen? Ist z.. B. derjenige

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 10.07.1852
Physical description: 4
, sondern jeder Tintentropfen an sie gilt mir für Verschwen dung. Denen aber, welchen es mit der Verbesserung unseres Schul wesens und mit der wahren Verbesserung Ernst ist, will ich heute einfach in der Absicht einen Stoff zum Nachdenken zu bieten, mit theilen- wie eS hier zu Lande mit der Volksschule gehalten wird. . Die Schule ist hier zu Stadt und Land, in Berg und Thal eine ganzjährige Winter- und Sommerschule, und daS Frühjahr ist der Anfang deS Schuljahres. Das Schuljahr hat jedoch auch feine Ferien

, , die im Wintersemester auf die Sonn, und Festtage und auf die DinStags und, Donnerstags Nachmittage entfallen, im Sommersemester .aber auf die örtlichen Erntetage und auf alle Nach mittage ausgedehnt werden. Schulpflichtig sind die Mädchen vom - erfüllten <6.- bis zum erfüllten 13. und die Knaben vom erfüllten 6. bis zum erfüllten 14. Jahre. Letztere müssen insbesondere nach: dem Austritte aus der Schule noch 1 Jahr lang - an 1 bestimmten Tage die Werk- tagSschule besuchen. Für die Mädchen sind in gar allen, sogar

in den kleinsten Gemeinden Industrieschulen errichtet, die im Winter semester an den DinStags- und DonnerStags-Nachmittagen statt finden, und von allen werktagSschulpflichtigen Mädchen vom erfüll ten 10. Jahre an besucht werden müssen und von jünger» besucht werden können. Die auS der Werktagsschule auStretenden Knaben und Mädchen, jene vom erfüllten 14. und diese vom erfüllten 13. Jahre erhalten Unterricht in der Sonntagsschule und Chri stenlehre. Jede Schule, gleichviel ob alle Schulpflichtigen

unter Einem Lehrer (Lehrerin) stehen oder ob sie nach Alter und Fähigkeit an mehrere Lehrindividuen vertheilt sind, zerfällt in 2 Abtheilungen- die nie zu gleicher Zeit im Schulzimmer beisammen sind, sondern nacheinander .sich einfinden. Im Wintersemester erscheint die Ab theilung der reifern Kinder in der Schule von 8 bis 11 Uhr Vor mittags und die andere von 1 bis 4 Uhr Nachmittags. An den Dinstagen und Donnerstagen aber, deren Nachmittage frei sind, werden von 8 bis l0 Uhr die reifere, und von 10 bis 12 Uhr

die kleineren Schulkinder vorgenommen. Im Sommersemester hin gegen haben an jedem Schultage die reifern Kinder von 6 bis 8 Uhr Morgens und die schwächer» von 8 bis 11 Uhr Vormittag ihre Schule. Zum Empfang des heil. Bußsakramentes werden alle Fähigen vom erfüllten 10. Jahre an und zum Empfange deS allerheiligsten Altarsakramentes die aus der Werktagsschule AuStretenden zuge lassen. Die Zugelassenen haben dann im Laufe deS JahreS nur zur österlichen Zeit einen Tag zum gemeinsamen Empfange

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 12
Date: 20.03.1851
Physical description: 12
sein, und nicht das Unmögliche verlangen: ad impossibilia nemo tenetuiv 2) Ihren magern Gehalt. Ich will diese viel gezogene Saite' nicht neuerdings anstimmen-, die Sache ist so evident und'so oft schon besprochen worden, daß sie sowohl Schreiber, als Leser er-' müden möchte. Ich sage, nur soviel: Was kann man von einem Lehrer erwarten, der die Schule nur' als Nebenfach,' als Neben erwerb betrachten , und den- größten Theil seiner Zeit und seiner Mühe auf Gewinnung deS-täglichen Brodes verwenden muß? welch ein Hinderniß

für die Schule, wenn der geplagte Lehrer im Som mer, statt sich fortzubilden, in s^ AuSland wandern, und da mit der Maurerkelle, oder im Steinbruche sich beschäftigen, oder zu Hause, anstatt Feder und Bücher an die Hand zu-nehmen, die Senfes die Art, oder gar den Hirtenftab ergreifen muß, um sein Leben von dem peinlichen Hungertode zu fristen? Das sind traurige Erschei nungen! und dock muß man so manchem Lehrer nachrühmen, sie haben im verflossenen-Sommer Schule gehalten, und- dabei die Sorge, für Haus

und Familie außer Acht gelassen, und ihren LebensverdieNft verabsäumt. Verdient solch ein Eifer, und uneigen-- nütziges Streben nicht Lob und Beifall? 3) Die kurze Schulzeit.. Bekanntlich ist. bei uns. nur der Winter, von Martini bis Georg! gesetzlich zur. Schule bestimmt; wenn man nun die vielen Feiertage, die,finstere, rauhe, den Musen unholde Jahreszeit,' die lästigen, weiten, oft, gefährlichen Wege zur Schule, Husten--'Unpäßlichkeiten und.manch.ändere -Hindernisse uyd Schwierigkeiten von. Seite

der armen Lehrer ! V 4) Die Natur der - Land / besonders der. Bergkinder. Man ' darf diese nicht mit den Stadtkindern'in eine Linie stellen; diese sind an. Umgang und Gesellschaft gewöhnt, haben von . Kindheit - aus eine' geordnetere bessere. Erziehung bekommen, ihr Gesichts- und Begriffskreis ist erweitert, sie haben doch schon über etwas nachdenken und sprechen gelernt, ehe sie in die Schule kommen, zudem erfreuen. sie sich fort und fort. der eifrigsten Nachhilfe zu Hause durch'separaten Unterricht

, Jnstructionen u. s. w. Die Kin- ; der auf dem Lande hingegen, besonders aus den- Bergen und abge legenen Orten wachsen in der Stube auf/kommen selten unter die Leute, selten in die Kirche, ihr Gesichts- wie ihr Gedankenkreis'ist ■ äußerst beschränkt, sie können , sich völlig, schwer ausdrücken, die Hindernisse, und Schwierigkeiten, welche aus diesen nothwendigen Verhältnissen für einen.Lehrer hervorgehen müssen-, springen wohl jedem, in die Augen, der nur. einmal; eine Schule betreten

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 2 of 4
Date: 18.10.1850
Physical description: 4
ungehalten sind und eine Aenderung begehren. Aber sollte wirklich Trennung der Kirche von der Schule m der Absicht der Petenten sein? — In diesem Falle möchte ich den Herren Volksschullehrern der Jmster Conferenz Folgendes sagen: „Liebe Freunde! wenn Sie in Ihrem-Berufe von der Kirche ab gerissen dastünden, d. h. wenn der Clerus Ihren Unterricht, Ihre „Grundsätze, Ihren Wandel nicht beaufsichtigen, folglich nicht ge währleisten dürfte, hätten Sie in unsern Gemeinden, in denen „der Glauben noch tief

, der Disciplin und des Lehrpersonales an Elemen tar- (Volks-) Schulen, und die hierdurch der Hierarchie zugewie sene Theilnahme am Schulorganismus einen „ „recht glücklichen Gedanken.'' > „Vielleicht sind sie mit mir überzeugt, daß Trennung der Schule von der Kirche im Prinzip verkehrt sei, verlangen über einen vorherrschenden Einfluß des Staates auf die Schule, in der Hoffnung auf diese Weise der lahmen Leitung 'des Schulwesens loszuwerden, und in den weltlichen Schul- und Hülfsschulräthen Vorstände

zu gewinnen, deren Einsicht, Thätigkeit und Wohlwollen für die Volksschule man mit Grund vertrauen dürfe. Hören Sie! In der preußischen Monarchie ist Ihr Wunsch längst ausgeführt, der Staat hat längst die Schule unter seine Obhut genommen und doch klagt**) Adolf Diesterweg, auch kein Ultramontan, über die preußischen Schulräthe: „„Anstatt mit den Lehrern öffentlich und mitunter auch ein Würtchen unter vier Augen zu reden, anstatt ihnen zu zeigen, praktisch zu zeigen, wie man unterrichten und leh ren muß

zu dürfen? — Hier in Innsbruck wird man sich seit Jahren nicht erinneru, den Herrn Referenten ausgenom men, der die Würde des Amtes zu üben hatte, einen Gubernial- Rath oder einen noch höher gestellten Beamten des GuberniumS bei den Prüfungen der Normalschule gesehen zu haben, außer etwa einem Söhnchen oder Mündel zu liebe, und nicht um der Schule willen. Allerdings wird die Schule durch die bloße Anwesenheit hoher Gäste um kein Haar besser; aber es ist widerlich, wenn Staatsdiener, die als Behörde

über die Schule gestellt sind, nicht einmal die geringste Theilnahme für dieselbe durch solche Anwesen heit zu erkennen geben. In diesem Punkte zwar ist es jetzt anders. Allein noch in diesem Jahre wurde bei Aufwartungen vor kaiser lichen Majestäten, und bei allen Aufwartungen und Kirchen-Feft- lichkeiten, wo Beamte von Staatswegen zu erscheinen haben, das Lehrpersonale der Normalschule vermißt. Fragt man die Lehrer um die Ursache, so ist die gleichlautende Antwort: Wir erhalten nie eine Anzeige

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 13.03.1851
Physical description: 4
(bei dem ich auch wohnre), welche beide über Schule und Kirche unsere Ansichten vollkommen theilen ; in dem auch sie behaupten, daß der Zeiten Unheil aus der Schule und deren Entchristlichung kam, und nur durch die Schule und em thätiges, häusliches, in's Leben übergehendes Christenthum das Heil der Zeit und Böller wieder gesucht und erhalten werden könne. Die Misch-Ehe, sagten sie, sei der Grund des JndifferentismuS Und Quelle so vieler Uebel, kurz sie behaupteten, wenn der Staat Kirche und Schule trenne

,, so untergrabe er seine einzige Stütze, sind stürze sich in's Heidenthum ; denn welche Autorum, welche Kraft soll ein nicht christlicher Staat haben? u. s. w. - In Bezug auf Schule bitte ich die löbliche Redaction ja allen, Verläumdern unserer Volksschulen in Tyrol zu sagen, daß sie sich zuerst über die Schulen des. so als aufgeklärt gerühmten Deutsch lands richtige, wahre Begriffe verschaffen, bevor sie so unwissend als lieblos immer gegen Tirols schlechte Schule und Verdummung losstürmen, und immer

noch auf größere Aufklärung desselben dringen. Ich bin durch 20 Jahre Lehrer an Volks- und Haupt schulen nicht nur in Tirol, sondern auch in anderen höheren Leyr- Anstalten gewesen, und kann aus Erfahrung mit vollem Bewußt sein behaupten, den Zustand unserer Schulen gewiß genauer zu kennen, als jene Artikelschreiber, welche nie mehr eine Schule be suchten, seitdem sie au'S derselben entlassen wurden. — Ich besuchte auf dieser Reise in vielen Dörfern und Städten aller Länder mit ten durch Deutschland

die Schulen, und fand mich sehr getäuscht über die so hoch getragene Volksaufklärung Deutschlands, die man uns immer als Muster vorhält, o nein, es ist eine Lüge. Denn weder ihre Lehrer, obwohl aus Lehrer-Seminarien kommend, noch die Resultate ihres Unterrichts sind der Art, daß- sie als Muster dastehen. Ich bin gewiß nicht an der. besten Schule Tyrols er zogen,^ noch als Lehrer an derselben gestanden, doch eine solche schmutzige, verkümmerte Schuljugend, wie ^ch im Norden Bayerns, in Hessen und vielen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 6
Date: 10.05.1850
Physical description: 6
, erlegen halbjährig 4 fl. oder vierteljährig 2 fl. C.-M. beim nächsten k. k. Postamte, oder sen den diesen Betrag unfrankirt mit der Aufschrift „Zeitunasbestel- lung' direkt an die Fel. Rauch- sche Buchhandlung in Innsbruck. lO* SJiai 185 ®. Zu der Schulfrage. (Eingesandt.) Emancipation der Schule von der Kirche ist ein Thema, das wahrhaft recht ergötzlich in den gesetzgebenden Kammern aller modernen Staaten so ernsthaft und immer da capo ab geleiert wird als wären unsere lieben Vorfahren all überall

nur auf Knechtung der Schule und des Menschengeistes bedacht gewesen, — und als wären erst wir, obschon von Kindesbei nen geknechtet und im stumpfen Sklavensinn emporgezogen, auf einmal wie Geistesfteie vom Himmel gefallen; daher wir denn nichts Wichtigeres zu thun hätten als wie wir diese un sere Geistesfreiheit für alle Zukunft sichern — und auf Kinder Und Kindes-Kinder forterben mögen. — So wäre denn die Kirche der Schule gegenüber bisher eine Tyrannin und nicht eine sorgsame Mutter und Pflegerin

des Olympus niedersteigen mögen mit jenem goldenen Zeitalter von dem es heißt: Ach! da nur Wonnedienst noch glänzte, . Wie ganz anders, anders war es da! Da man deinen Tempel noch bekränzte, Venus Amathusia! , • Frei ist die Wissenschaft, heißt es dann weiter, frei muß somit auch die Schule sein! Wer möchte widersprechen? — Die ächte Wissenschaft im engsten Bunde mit der Religion wurde allzeit als eine freie Tochter des Himmels angesehen, und sie ist es auch; aber wer sind denn jene vorgeblichen Wei sen

unserer Tage/— die als Coryphäen der Wissenschaft zu himmelstürmenden Giganten geworden, und doch ächte Söhne jener Himmelstochter zu sein behaupten. — Was wollten denn diese Himmelsstürmer-in ihrem allgemeinen Schul - Congresse anno 1848 in deutschen Landen? — Es ist kein Geheimniß, — die Schule sollte von der Kirche gänzlich emancipirt, — und in der neuen Republik Germanien, sollte ein Mandarinen- thum ohne Gleichen organisirt, decretirt, systemisirt rc. werden, demgemäß der bisherige Schaden

schlug, nicht mehr grünte, so blieben denn auch die wonnigen — Götter aus, und da man am großen Tem pelthore nicht mehr einziehen konnte, so behielt man sich ein Hinterthürlein offen, um ein anderes Mal hübsch sachte und gesezlich einziehen zu können. Die staatlichen Unterrichts- und Cult-Ministerien sollen in aller Ehrerbietigkeit geachtet, ihre Amtsbefugnisse möglichst ausgedehnt, und versteht sich zum Besten der freien Wissenschaft und Schule in Beschlag genom men, den Ultramontanen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 18.03.1851
Physical description: 4
bisher für die Volksschule ge schehen? X/?. In der verstrichenen Periode der, Gährung und des Um sturzes war die Volksschule ein Hauptgegenstand des Angriffes und- der Reformbestrebungen, besonders aber war es die Schule in Tirol, welche die Augen und die Zungen der intelligenten und re- sormatorischen Partei m einem hohen, Grade auf sich zog, denn sie jag ja unter dem Nebel einer undurchdringlichen Finsterniß , das arme Volk war ja noch um ein halb Jahrhundert zurück und seufzte gar

sehr unter dem unerträglichen Joche des/geistlichen Druckes, und bevormundender Verwahrlosung. Man spottete, man schmähte, man wollte niederreißen, und anders machen, um die versunkene Schule zu heben, das gute Volk zu bilden, und das Licht der Auf klärung und des Fortschrittes auch in unsere heimathlichen Thäler und Berge zu bringen. Es sind nun mehr als 2 Jahre vorübergegangen, die stür mische Fluth ist wiederum gefallen, die ruhige Besinnung, und die Hoffnung des Friedens, ist zurückgekehrt; da soll nun ein ernst licher

Umblick erlaubt sein, und die bescheidene Frage, was haben alle Vorschläge, alle Angriffe, der ganze große Lärm gefruchtet, was haben die Äetheiligten für dje Bildung unseres Volkes 'sich kosten lassen, ist die Schule wirklich besser geworden? Diese Haupt frage löst sich mir in 3 Ünterfragen auf, wovon die erste tarnet: Jr ' ■ . . Was hat die Regierung bisher für dieSchule gethan? 1) Es erschienen Lehrpläne, ganze Tabellen vcn Gegenstän den von einem solchen Umfange, daß die Lehrer auf der Univer

sität ihre Vorbildung hätten einnehmen müssen, dabei aber so un-. praktisch, daß die Behörden selbst wieder davon abließen, und wieder in das alte Geleise einlenkten: .es erschienen Aufrufe, Vor stellungen, Drohungen, ein unabsehbarer Schwall von Worten und Reden, aber in der That, unmittelbar und wesentlich geschah wenig von Belange; die Worte verhallten, die Blätter vermoder ten, die Zeiten gingen vorüber, aber die arme Schule blieb im Ganzen im Alten. — Es ist noch kein einziges brauchbares Lehr

buch erschienen, die Gratiebücher stießen , immer spärlicher und sel tener, es ist zum Staunen oder zum Jammern, im diesseitigen Distrikte traf es Heuer je 20 Kinder einen kleinen Katechismus von 3 kr. im Werthe, oder höchstens ein Namenbüchlein, da.es doch in jeder Schule arme Kinder gibt, welche der Bücher und der nothwendigen Schulrequisitcn entbehren. Wer kann hier eine Avf- hilfe, oder eine Vorsorge nur ahnen? 2) Das hohe Ministerium, und in Folge dessen das hoch würdigste Konsistorium

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 23.07.1850
Physical description: 4
hilft Alles nichts, sind alle Vorschläge und Anordnungen vergeblich, wenn nicht Som merschulen auch in unserm Vaterlande eingerichtet, öder mehr in Aufnahme gebracht werden, und zwar aus folgenden Gründen: 1) Vor Allem ist das Zeitmaß für unsere Volksschulen un glücklich und unverhältnißmäßig ausgetheilt; denn abgesehen davon, daß die kleinere Hälfte des Jahres zur Schule bestimmt ist, wo noch viele Feier- und Vacanztage eintreffen, z. B. Weihnachten, Fa sching, Fasten, Ostern, ist der rohe

zur Kirche, besonders wenn sie weiter entfernt sind, selten oder gar nie zu den heil. Sakramen ten, wenn sie nicht von ganz ausgezeichneten Eltern sind; sie ver wildern bei dem Vieh auf den Feldern, oder in den Wäldern, und so kommt oft manches Kind im Herbste ganz verdorben oder ver führt in die Schule zurück, das man doch im Frühjahre zuvor in völliger Unschuld und Sittenreinheit entlassen hat: denn wer kennt nicht die Gefahren der Verführung, und die fürchterlichen Aus artungen des jungen Alters

Ministeriums, ' bap es diesem Gegenstände ein besonderes Augenmerk zugewendet, und die Errichtung oder Verbesserung der Sommerschulen allen Behörden so nachdrücklich an s Herz gelegt hat. Aber die Zeiten sind schlaff und muthlos. — Da heißt cS so oft: Man kann die Sache nicht, durchführen; die Kinder wer den im Sommer zur Arbeit verwendet, auf die Alpen und Wiesen mitgenommen, man kann sie unmöglich in die Schule bringen. — Ich frage, warum ist denn die Sache in dem benachbarten Bayern lange schon

durchgeführt, wo es doch auch Land- mitunter auch Berg-Gemeinden gibt: Sie halten Schule den ganzen Sommer, etliche Wochen ausgenommen, selbst im Hochsommer, zur. Zeit der Ernte werden Freischulen von 5 — 7 Uhr früh gehalten, so wichtig nehmen sie die Sache. Ich frage weiter: Was wird dann ein Kind von 10 Jahren arbeiten, und erzwingen können? welchen Ersatz wird es finden können für die verlorene, oder. nicht benutzte Schul- und Lernzeit? Armer Vater, der auf die Hilfe eines schwachen Kindes beschränkt

ist, mit seiner Oekonomie wird es nicht gar gut aussehen. — Zudem mache man in den Wochen der dringendsten Arbeit Ferien, oder halte bloß Vormittag, oder in der Frühe Schule, man versuche doch etwas: Nichts ist und bleibt Nichts, aus Nichts wird Nichts. Schreiber dieser Zeilen machte selbst eine kleine Probe: er besuchte durch einige Monate des Som mers in einer Landgemeinde die Schule, und brachte durch sein geringes Ansehen und persönlichen Einfluß täglich 40 — 50 Kinder in die Schule, die doch selbst im Winter kaum

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 21.01.1851
Physical description: 4
Schwarzenberg. Die Prozedur der Juliane Weiskirchner. Deutschland.' Dresden, Berlin. Kiel. München. Leipzig. Frankreich. Schweiz. Volksbildung in Tirol. III. Sommer schule. An den meisten Orten wird in Tirol nur im- Winter Schule gehalten. Die Schulzeit erstreckt sich von Martini bis Georgi oder eigentlich bis zur Schulprüfung, die auch öfters im März schon stattfindet. Haben die Schulkinder die Rigorosen glücklich bestan den und vom Schulvisitator ein belobendes Wort vernommen, so nimmt man's in der Regel

noch Ruh- und Rasttage), wenn man bedenkt, daß oft wegen grimmiger Kälre, Lawinengefahr oder schlech ter Wege ein guter Theil der Kinder die Schule wochenlang nicht besuchen kann, so ergibt sich eine beträchtliche Anzahl von Vacanz- tagen', aber keine zu große Summe von Schulkagen. Wenn man nun ferner bedenkt, daß in einer Schule oft ge gen 100 Kinder beisammen sind, die alle unter Einem Lehrer ste hen; wenn man bedenkt, daß die wenigsten Kinder im Sommer von ihren Eltern zu einer Wiederholung

? Denn der arme Landschullehrer muß im Sommer früh und spat auf dem Felde ar beiten, wie ein anderer Landmann. Auf diesen Einwurf habe ich schon im I. Artikel geantwortet. Gebt dem Lehrer so viel, daß er nicht das halbe Jahr die Feder und daS andere halbe Jahr den Spaten in die Hand neh men darf. Es läßt sich dann jeder Lehrer gern herbei, auch im Sommer einige Monate Schule zu halten. Wie bringt man aber die Kinder in die Sommerschule? DaS ist nicht so schwer. Ich habe auch schon Sommerschule gehalten

. Und wenn man im Sommer auf dem Land nur Vormit tags Schule halten würde, so dürste man auch keine gar zu große Anstrengung der jugendlichen Kräfte zu fürchten haben. Daß Sommerschulen auch für die Sittlichkeit der Kinder sehr förderlich wären, bedarf keiner weitem Ausführung. Und so glau ben wir zum Vortheil der Sommerschule der wichtigen Gründe genug vorgebracht zu haben. Man führe sie deßhalb ein, will man die Volksbildung mehr heben. IV. Lehrerinnen und Industrie-Schulen für die Mädchern In manchen Orten unseres

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 18.10.1850
Physical description: 4
! die. Auilubnug des, . Schulgeldes. Da baden- die' Pennten vollkommen Reck t. . Die Schnlgreschen, welche wenigstens an vielen Orten, obwohl gegen die Vorschrifien der politischen Schulversassung, der Lehrer , selbst eintreiben muß, sehen in dieser Art aus wie ein Bettelgeld, daS . von vermöglicheren Fannlien oft nickt ohne vorlaute, höhnische Kritik verabreicht wird. Aermcrn Familien, die an Kindern ge wöhnlich dtsio reicher gesegnet sind, und dieselben durch eine lange ^ Reihe von Jahren in der Schule beben

würde man darüber die Hände zusammenschlagen, Paß man bei solchen Verhältnissen eine Besserung des Schulwesens erwarten möge! . Nun erwähne ich noch Einen Punkt, und zwar den bedenk- . liebsten der Petiton. Ich führe ihn wörtlich an : „Zur Ueber- wackung, der Schule ernenne der Staat einen Schulrach, welcher . weiters in HülfSschulrathe abgetheilt werden könnte.' Durch den . Landesschulrath wären sodann die VoikSschullehrer anzustellen.' Hierin erblickt man den Grundsatz:- Trennung der Kirche von der Schule

. Ich aber .zweifle, ob es von den Petenten wirklich so ge- ..meint sei. Einen Lehrer,- dem man dasselbe nachsagte, fragte ich . vor zwei Jahren ,, ob er es für besser'baltes daß der-Priester in .der Schule nur den Rclsgions-Unsern'cht besorge, und keine geist liche Behörde dem Lehrer wegen seiner-Grundsätze, die er in und außer der Schule bekennt, mögen sie auch von der katholischen Re- . ligion abweichen, und eben so wegen seiner Schulzucht und seiner Aufführung eiwaS einreden dürfe.? Nein,-erklärte

der guteMann, so hab.ich eS nicht verstanden, ich wünsche nur, daß man nicht immer geistliche Schulvorstände,. die oft. so grob und tyrannisch sind, wie der unssige, sondern lieber'weltliche anstelle. Eine ähn liche Bewandmiß bat es vielleicht mir der Petition. Vielleicht würden auch die Petenten erklären: „Eine solche Trennung der Kirche von der Schule lag'nicht in unserem Wunsche, wir woll ten nur von diesem, jenem geistlichen Vorstände gern frei werden.' Ich kenne weder die petitionirenden Schullchrer

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 11.07.1851
Physical description: 4
wünschten, wäre es diese: .Da in. unsern Thälern und..auf unsern Bergen die Wege bis zur Schule lang und im Winter oft von der Art sind, daß sie det Gesundheit der kleinen Kinder schaden, und die Verstandesentwicklung bei den Kindern auf dem Lande erst später eintritt, so könnte man wohl füglicher die verpflichtende Schulzeit vom 7. bis zum 14. Jahre ansetzen. Die meisten Lehrer auf dem Lande würden diese Anordnung mit Freude begrüßen. Denn was kann man viel Gescheidtes auS einem Kinde heraus

und in dasselbe hineinbringen, wenn eS die Schule in jenem Jahre verläßt, in dem der Verstanv anfängt, aus seinen Aeuglein herauS- zugucken? Die Wiederholungsschule sollte aber vom 14. bis zum 18. Jahre dauern. 2) „Sind die Schüler zum Besuch der Schule verpflichtet?' Ohne uns lange hin und her zu besinnen, antworten wir mit einem festen, entschiedenen Ja Man darf wohl nicht die Gründe angeben, warum die Kinder zum Besuch der Schule verpflichtet sind. Es ließen sich in der That so viele anführen, daß man be fürchten müßte

, damit viel zu weitläufig zu werden. Schaut nur in jene Länder, in denen der Schulbesuch nicht streng verpflichtend ist, und ihr werdet mit Freude ein Gesetz begrü ßen, das aus dem Menschenthierlein einen Menschen bildet. Was ihr von einem Zwang faselt, hat keinen Sinn. Gebt. mir ver nünftige Eltern, und sie schieben aus freiem Stück ihre Kinder in die Schule. Wollt ihr aber nicht auf einige Stunden jenen un natürlichen und grausamen Eltern die Kinder entreißen, die sonst dem Müßiggänge, dem Bettel oder dem Geize

könnte dem Lehrer in den Sack fallen; nur sollte er dann jenen Kindern, die ohne ent schuldigenden Grund von der Schule ausbleiben, einige Privatlectio-

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Page 1 of 4
Date: 11.05.1850
Physical description: 4
wünschen, erlegen halbjährig 4 fl. oder vierteljährig 2 fl. C.-M. beim nächsten k. k. Postamte, oder sen den diesen Betrag unfrankirt mit der Aufschrisr „Ieitungsbestel- lung' direkt an die Fel. Rauch - sche Buchhandlung in Innsbruck. LL. Mai L85«. asszEaasaas Zu der Schulfrage. (Fortsetzung.) Was würde aber geschehen, wenn die Eltern mit Wahr heit sagen könnten : Unsere Kinder werden in der Schule im katholischen Glauben beirrt oder gar verdorben? — So geschah es vor wenigen Jahren

in einer bedeutenden Stadt von Tirol,' daß arme Eltern regelmäßig ihre Kinder nur so lange in die Schule schickten, bis dieselben zum heiligen Sakramente der Beicht zugelassen werden konnten. War dies geschehen, so brachte dieselben kein Magistrat und kein Landgericht mehr zur Schule, denn die Erlaubniß zur ersten heiligen Kommunion zu gehen, die der Herr Katechet: um ein Jahr hinausziehen wollte, er theilten die Eltern von sich aus diesen Kindern. Daher dann der durch Erfahrung klüger gewordene Katechet

nur im Geringsten den ehrlichen Glauben, daß die Volks-. schule mehr Sache der Religion und Kirche als des weltlichen Regiments ist; dann wird man bald die traurigsten Erfahrun gen machen, die nicht sobald wieder gut gemacht werden könn ten. — So wie aber die Schule und allgemeine Bildung und Gesittung unter obiger Voraussetzung leiden würde; ebenso müßte der Staat selbst, wenn er das Prinzip einer allgemei nen Scholarchie sich, aneignete, am' meisten Schaden nehmen. — Dasselbe würde dann auch im Kleinen

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Page 2 of 4
Date: 14.06.1851
Physical description: 4
Weise erörtert werden müssen, wenn man es anders mit dem Volks schulwesen und dem Volke redlich meint, etwas Brauchbares und Ausführbares zu Tage fördern will. Da gab die Jnnsbruckerin, nachdem sse allerlei über „Staat und Schule' gesalbadert hatte, aus Anlaß der ihr erst nach Verfassung ihres Aufsatzes zugekom menen Fragen die Versicherung, „daß sie nicht ermangeln werde, den Herausforderungen zur Beantwortung der an sie gepellten Fra gen möglichst nachzukommen.' In Nr. 58 lieferte

sie wieder eine Parthie hochtönender Phrasen unter dem Titel „Kirche und Schule' reichlich geschwängert mit ihrem gewöhnlichen Satze von „Zelotischen Mönchen, ultramontaner Clerus, religiöser Fanatismus' u. dgl. Sie schloß mit folgenden Worten: „Wir glauben damit die erste Frage *) des A Korrespondenten der „Tir. Z.' genügend beant wortet. Was die übrigen Fragen des A Korrespondenten betrifft, so werden wir auf selbe nächstens zu sprechen kommen: Man hätte meinen sollen, nunmehr werde recht bald die Quint essenz

erste wir bereits in dem Artikel über Kirche und Schule entgegnet haben, practischeAnsichten mitzutheilen im Stande sind, dieses ungenirt mit oder ohne Namensunterfertigung zu thun. Wir bürgen ihnen für vollkommene Verschwiegenheit.' Wir glaubten, mit allem Fuge annehmen zu können, es wür den nun Massen gediegener Aufsätze aus allen Ecken des Landes herbeiströmen, denn die Jnnsbruckerin sagt ja fortan, daß sie all seitig geachtet, gefördert, von den besten Kräften unterstützt werde. Mein es ließen

. Z. handgreiflich zeigten, zu beschönigen, oder wohl gar zu rechtfertigen. Es geschah nicht, dafür sprudelte sie mach drei Wochen in Nr. 124 den Groll über ihren grellen Fiasko auf den im „österr. Schulboten' Nr. 20 enthaltenen Aufsatz des Hrn. Schulraths Amberg über die „Hebung der Volksschule in Tirol' aus. Es mußte endlich auch die letzte Schwurgerichtsverhandlung an Innsbruck herhalten, und Wasser für ihre Mühle bieten. Weil *) Soll allenthalben die Schule von der Kirche getrennt werden, und welche wären

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Page 2 of 4
Date: 15.03.1851
Physical description: 4
es selbst, welchen Theil der Geistlichen sie meint, nämlich Jene, welche wollen, daß die Schule unter der Leitung der Kirche bleibe ober mit andern Worten, daß der Pfarrer in jeder Gemeinde nichts blos einige Stunden wöchentlich Religion in der Schule lehren dürfe, sondern daß er die Aufsicht über den Lehrer und über die Kinder wie bis her fortbehalte und Sorge trage, daß die Kinder nicht blos etwas lernen, sondern auch brav und christlich auferzogen werden, daß sie sich ordentlich aufführen und in christlicher Zucht

, wenn iie tüchtig Schnaps getrunken haben. So ein Mensch macht Ei nem viel Spaß. — Also! Holdselige! nur zugeschnapst! — Fän den wir nicht in jedem ihrer Blätter einige Dosis jener hitzigen Flüssigkeit, wir würden eine große Lücke wahrnehmen, manchett Zeitvertreib entbehren. Daher unsere wiederholte Bitte, in der be liebten Manier nicht zu ermüden, sich selbst des gewohnten Hoch genusses nicht zu berauben. Ueber die Frage „ob allenthalben die Schule von der Kirche getrennt werden soll, und welche Grän

;linien zu bestimmen wären,' konnten wir wieder recht viele hochtö nende Phrasen hören, vermißten aber den gewünschten „wohlbe- gründeten, die vorhandenen Z»stände unseres Landes gehörig beachtenden Vorschlag.' — Wir bekennen es auf richtig, daß wir nur praktisch gebildet sind, und uns nicht zu den. glänzenden Luftbildern der Jnnsbruckerin zu erheben vermögen. So viel wir jedoch aus ihrer Phrasen-Mosaik zu entnehmen vermoch ten, scheint sie selbst die Unthunlichkeit zu begreifen, die Schule

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Page 2 of 4
Date: 21.11.1850
Physical description: 4
lichen unter ihnen.. Ihr habt sie erzogen, angestellt und gehegt. Was euere Erziehung und Leitung tauge, habt ihr gesehen. Gebt der Kirche ihre Geistlichkeit wieder. Und weiter sprachen die Vertreter des Christenthums: Ihr klagt die Schule an, und daß sie nicht geleistet habe, was sie sollte. Aber die Schule ist, wie die Lehrer. Wer nun hat die Lehrer gebildet ? — Es gibt keine Bildung, als die durch die Ideen und Gnaden des Christenthums. Wer durch diese nicht in seinem Innersten veredelt

ist, mag Alles sein, aber gebildet ist er nicht, nämlich nicht humanisict in dem eigentlichen Menschenwesen. Wel chen Einfluß übte nun das Christenthum auf die höheren und nie deren Schulen- d. h. wie sorgte man, daß die Lehrer an jenen und diesen christliche, d. h. in Ansicht, Gesinnung und Wandel durch das Evangelium und seine Gnaden veredelte Männer seien? Wie man gesorgt habe, daß die Volksschullehrec dieses seien, erhel let klar daraus, daß die, Sprecher dieses Standes sich und die Schule

und des unliebsamen Pedantismus des Gewissens hierdurch kos zu werden. Man nannte das Fortschritt, und Keiner fühlte ein Interesse, hinter der fortschreitenden Zeit zurückzubleiben. Aber baS war radikale Auflösung der Fundamente aller socialen und sittlichen Ordnung. Wer nun hätte dem furchtbaren Uebel ent gegentreten können und sollen? — die Regierungen sagen, wir konnten nicht: die Presse war frei. Es sei dies dahingestellt! Es ließe sich darüber Vieles reden. Jedenfalls aber, war die Kirche und Schule

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 22.01.1851
Physical description: 4
Mittwoch Volksbildung in Tirol. V. Sonn- und Feiertagsschule. Der Knabe und daS Mädchen ist mit dem vollendeten 12. Le bensjahre der Werktagschule entwachsen. Wir hielten es zwar für' viel gesche'idter, wenn man auf dem Lande die Kinder erst mit dem 7. bis zum 14. Jahre in die Schule schicken würde. Denn was kann man auch von dem besten Schulunterrichte erwarten, wenn die Kinder in jenen Jahren ihm entzogen werden, wo ihre Ver standesthätigkeit erst erwacht? Früher sind sie oft nur so Men

ist es, wenn Kinder, die mit einer hinlänglichen Portion von den nothwendigsten Kenntnissen die Schule verlassen haben, wenn diese oft schon mit dem 20. Jahre keinen rechten Hausbuch- staben mehr machen, keinen Satz ohne Stottern lesen und die kleinste Zifferrechnung nicht mehr herausbringen können. Ebenso happert'S im Katechismus. Beim Brauteramen, mit dem man eine kleine Religionsprü- sung verbindet- wird oft eine solche Unwissenheit an den Tag ge legt, daß die Brautleute von dem Priester in den wichtigsten

Wahr heiten unserer Religion unterrichtet werden müssen. Beschuldigt mich nicht, daß ich hiermit die Sache übertreibe. Ich habe oft Gelegenheit gehabt, Briefe in die Hände zu bekom men, welche von jungen Leuten, die beim Militär dienten oder in der Fremde arbeiteten, geschrieben wurden. Welch' ein Geschreibsel und welch' ein ewiges Einerlei darin! Und dennoch sollen dieje nigen, die so verständig, so hübsch und beredt schreiben, einst in der Schule zu den Ersten gehört haben. Wie kam

bringen? Haben Sie Geduld, meine Herren, ich will Ihnen zei gen, daß wir hiermit nicht gar so eine unsinnige Forderung ge stellt haben. Warum lernen die Kinder in der Schule lesen? Bloß deßhalb , daß sie später einen Kaufbrief oder ein Gebetbuch lesen können? Da wäre doch offenbar ein zu enger Kreis der Lesebegierde gezogen. Ein Volk, das den Namen eines gebildeten verdienen will', muß gebildet und somit auch belesen sein. Wie kann aber von einer wahren Volksbildung die Rede

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Page 2 of 4
Date: 10.03.1851
Physical description: 4
und seine Gesinnung zu be- stimmen, zu bessern, zu heiligen, durch ihre Lehren, durch ihre Ge setze, durch ihre Gnaden Mittel. Die Kirche predigt den Menschen Liebe, Selbstverläugnung, Demuth, Gehorsam; ihre Diener, die Priester, sind eS, welche in der Schule, in der Christen lehre, in der Predigt, im Beichtstuhl, öffentlich und unter vier Augen, jene Tugenden verkünden, einschärfen, die entgegengesetzten Laster verfolgen und bekämpfen. Sie sind in dieser ihrer Berufs thätigkeit die wichtigsten Stützen

daseist ist grauenerregend; da wird vor Allem eine tüchtige sittlich-religiöse Erziehung von Kindheit auf nothwendig sein, nicht blos ein Unterricht in mannigfachem Wissen und ein paar Stunden wöchentlich Religionslehre nebenher; solches Viel-' wissen ohne Charakterbildung und wahrhaft religiöse Grundlage be fördert die Revolution, statt sie zu hindern. Nehmt die Schule der Kirche aus der Hand und ihr werdet bald genug vor den Früchten erzittern. Unsere Regierung sieht es zum Glück ein; das Beispiel

Strafhausoerwalter Hrn. Anton Rautenkranz in Aner kennung seiner ausgezeichneten Verdienste um die hiesige Landes strafanstalt das goldene Verdienstkreuz von Sr. Majestät gnädigst verliehen wurde. (T. B.) Innsbruck, 10. März. Der Landtag zu Weimar ist nunmehr zu Folge eines Berichtes der „D. A Z.', welcher man übrigens nicht auf's erste Wort zu glauben braucht, dem früheren abgelehnten Regierungsentwurf über das Volksschulwesen beigetre- ten, welcher die Trennung der Schule vvn der Kirche grundsätzlich

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Page 2 of 4
Date: 22.11.1851
Physical description: 4
wenigstens die Summe von 80 fl. beyge geben wird, freudig zur Abhaltung der ganzjährigen Schule sich verstehen. Du Finsterling!! Die Landschullehrer in Baiern und Baden haben wenigstens das Dreifache eines tirolischen, in letzterem Lande kommen Manche sogar auf 450 bis 500 fl. zu stehen. Allein in Baiern habe ich bittere Klagen über zu geringe Besoldung aus vieler Lehrer Mund -vernommen, und in Baden schloß sich in jüngster Zeit ein großer Theil der Lehrer vom Gesichtspunkte der Gehaltserhöhung

?' Die Stellung der Lehrindividuen sowohl als auch das zeitliche und ewige Heil des ganzen Volkes fordert gebieterisch eine Aufbesserung. Aber sollen denn die Lehrer an ganz kleinen Bergschulen im Gehalte den Lehrern an großen Land schulen ganz oder fast gleichgestellt werden? Wenn solche im Som mer nicht größeren Schulen einverleibt werden können, allerdings; denn die Schulzeit ist an kleinen und großen Schulen die gleiche, und einen Lehrer an einer solchen kleinen Schule wird man nicht zum Cölibate

, der gegenwärtige Pfleger und Visi- tator deS katholischen Priesterseminars von Maynooth.' (StaatS- und religionsgefähr!ich ist der Maurer-Orden gewiß nicht; eine andere Frage wäre freilich: inwiefern Daniel O'Connell recht hatte, der diese Geheimbündlerei mit ihren großen philanthropisch- denkglaubigen Redensarten gröblicher Weise ein „Spiel für große Kinder' nannte. O'Connell, welcher Maurer war, wurde selbst deßhalb — vielleicht weil er aus der Schule geschwatzt — vom Orden ercludirt.) Also in einem Staate

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